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Bericht 2011 über den Einsatz der Schweizer Kompanie (Swisscoy ...

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<strong>der</strong> Parlamentarischen Versammlung des Europarates imDezember 2010 in seinem <strong>Bericht</strong> zusammengetragen hatte.Er hatte darin schwere Anschuldigungen wegen illegalem Organhandelund unmenschlicher Behandlung von serbischenund albanischen Gefangenen während und nach Ende desKosovo-Krieges 1999 erhoben. Diese richteten sich gegen diefrühere Kosovo-Befreiungsarmee UCK und implizit gegen <strong>der</strong>enehemaligen Führer und heutigen Premierminister Thaci.Gemäss Ahtisaari-Plan soll Kosovo an die Übernahmesämtlicher staatlicher Funktionen ohne Begleitung durch internationaleMissionen herangeführt wer<strong>den</strong>. Die InternationalSteering Group, welche die Unabhängigkeit bisher <strong>über</strong>wachthat, wird voraussichtlich auf Antrag des InternationalCivilian Representative (ICR) Peter Feith beschliessen, dassdas ICO, welches Kosovo bei <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Unabhängigkeitberaten hat, spätestens Ende 2012 sämtlicheE xekutivfunktionen an die Regierungsbehör<strong>den</strong> <strong>über</strong>gebensoll. Inwiefern Kosovo die rechtsstaatlichen Herausfor<strong>der</strong>ungenbewältigen kann, bleibt fraglich; es kann jedoch nochauf die Unterstützung <strong>der</strong> EU-Rechtsstaatsmission Eulexzählen, die vor allem im Justiz- und Polizeiwesen staatlicheAufgaben garantiert. Die EU hat zudem vorgeschlagen, mitKosovo einen Dialog zur Rechtsstaatlichkeit zu beginnen.1.5. <strong>Schweizer</strong> Engagement in KosovoMit dem <strong>Einsatz</strong> <strong>der</strong> <strong>Swisscoy</strong> und <strong>der</strong> ebenfalls starken<strong>Schweizer</strong> Präsenz in <strong>den</strong> an<strong>der</strong>n in Kosovo tätigen internationalenBehör<strong>den</strong> sowie dem bilateralen Engagement leistetdie Schweiz Beiträge zur Stabilisierung des neuen Staates. Sowurde das Kernelement des Ahtisaari-Plans, die Dezentralisierungund die Schaffung neuer Gemein<strong>den</strong> mit serbischerMehrheit, massgeblich von schweizerischen Expertinnen undExperten konzipiert und umgesetzt und durch Programme<strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit unterstützt.Die Schweiz setzt signifikante finanzielle und personelleRessourcen in <strong>den</strong> Bereichen Sicherheit, Min<strong>der</strong>heitenintegration,Dezentralisierung / lokale Verwaltung, Vergangenheitsarbeit,Wasser / kommunale Infrastruktur und wirtschaftlicheEntwicklung ein. Sie hat eine Migrationspartnerschaftmit Kosovo und engagiert sich in Kosovo nachhaltig, zielgerichtetund konkret. Die wichtigsten Akteure sind VBS,DEZA, SECO, BFM und PA IV; das Gesamtengagement <strong>der</strong>Schweiz zwischen 2007 und 2010 betrug 236 Mio. sFr.(davon rund 150 Mio. sFr.für die <strong>Swisscoy</strong>).1.6. Verlängerung des Mandats <strong>der</strong> <strong>Swisscoy</strong>Das Interesse <strong>der</strong> Schweiz an einem gewaltfreien Kosovo isthoch, da die Stabilität des Westbalkans, vor allem Kosovos mit<strong>der</strong> Lage in <strong>der</strong> Schweiz verbun<strong>den</strong> ist. Vor diesem Hintergrundhaben die Eidgenössischen Räte mit Bundesbeschluss vom8. Juni <strong>2011</strong> einer Mandatsverlängerung <strong>der</strong> <strong>Swisscoy</strong> bis Ende2014 zugestimmt. Der Bundesrat wurde mit dem gleichenBundesbeschluss ermächtigt, die maximale Kontingentsgrössevon 220 Armeeangehörigen während längstens 12 Monatenmit maximal 80 weiteren Armeeangehörigen aufzustocken.2. Entwicklungen bei <strong>der</strong> KFOR2.1 AuftragDer <strong>Einsatz</strong> <strong>der</strong> KFOR basierte auch während dieser <strong>Bericht</strong>speriodeauf <strong>der</strong> Uno-Resolution 1244, die ihr im Wesentlichendie folgen<strong>den</strong> drei Grundaufträge erteilt:> Schaffung und Erhaltung eines sicheren und stabilenUmfeldes (inkl. Gewährleistung <strong>der</strong> uneingeschränktenBewegungsfreiheit);> Anwendung und Überwachung des militärtechnischenAbkommens (Military Technical Agreement), das <strong>den</strong>Rückzug <strong>der</strong> serbischen Kräfte aus Kosovo sowie dieEntwaffnung <strong>der</strong> kosovarischen Befreiungsarmee vorsieht;> Unterstützung <strong>der</strong> zivilen Uno-Mission UNMIK 4 sowieweiterer ziviler internationaler Partner.Für die KFOR steht <strong>der</strong> lagegerechte Mittelansatz zurAuftragserfüllung im Vor<strong>der</strong>grund. Dazu hat sie seit 2009, inenger Abstimmung mit <strong>den</strong> truppenstellen<strong>den</strong> Staaten, ein<strong>Einsatz</strong>konzept entwickelt. Dieses sieht bei weiterer Lageverbesserungdie schrittweise Reduktion <strong>der</strong> Truppenpräsenzvor Ort vor, wobei Reserven ausserhalb <strong>der</strong> Region bereitgehaltenwer<strong>den</strong>, die bei Bedarf rasch wie<strong>der</strong> nach Kosovogebracht und eingesetzt wer<strong>den</strong> können.Das Konzept sieht drei Etappen (sogenannte «Gates») fürdie Truppenreduktionen vor. Diese Gates sind an keine festenZeitpläne gebun<strong>den</strong>, son<strong>der</strong>n wer<strong>den</strong> dann umgesetzt, wenndie tatsächliche Lage und die Einschätzung <strong>der</strong> Lageentwicklungdie jeweilige Truppenreduktion erlauben.2.2 Bestand und StrukturAuf Grund <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Lage zwischen 2008 und2010 reduzierte die KFOR im ersten Reduktionsschritt (Gate 1)Ende Januar 2010 die Truppenstärke von <strong>über</strong> 14 000 auf10 000 Mann. Gate 2 erfolgte im März <strong>2011</strong>. Seither verfügtdie KFOR vor Ort noch <strong>über</strong> eine Truppenstärke von rund5 000 Personen.Der Übergang zu Gate 2 verlangte eine Anpassung <strong>der</strong>Struktur <strong>der</strong> KFOR: So verschob sich <strong>der</strong> Fokus des operationellenSchwergewichtes von <strong>der</strong> Wahrnehmung infanteristischerSchutzaufgaben zur Nachrichten- und Informationsbeschaffungund -auswertung.6

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