Früher war es eher umgekehrt. Da haben sich Christen durch eine zuasketische Lebensweise <strong>am</strong> Genießen gehindert. Da war für sieGenießen immer schon etwas Suspektes. Das war genauso einseitigwie die heutige Sicht, in der man alles haben muss. Der Gierige wirdunfähig zu genießen. Ich wünsche Dir, dass Dich der Engel desVerzichtes in die innere Freiheit führt. Dass er Dich dazu befähigt, das,was Du erlebst, wirklich zu genießen, Dich ganz auf das einzulassen,was Du gerade tust, mit allen Sinnen zu fühlen, was Du gerade isst,was Du gerade trinkst.Du wirst spüren, dass der Engel des Verzichtes zugleich ein Engel derFreude und des Genusses ist, der Dir gut tun wird. Wenn Du einenAnspruch auf die Dir zustehenden Dinge wie Essen, Trinken,Fernsehen usw. aufgibst, gewinnst Du Dich selbst. Du nimmst DeinLeben selbst in die Hand. Der Engel des Verzichts möchte Dich in dieKunst einführen, Dein Leben selbst zu leben, frei über Dich zuverfügen und so Lust an Deinem Leben zu haben.Singen wir gemeins<strong>am</strong> das Lied „Von guten Mächten“ im Heft auf derSeite 12Text: Der MeilensteinAn einem schönen Feiertagmorgen, als die Zeit wieder einmal zu denMenschen unterwegs war, um sich ihnen zu schenken, traf sie draußen -vor der Stadt - auf einen alten Meilenstein. Und sie beugte sich zu ihmhinab und sprach ihn freundlich an:"Na, mein Guter; was schaffst du denn so den ganzen Tag?""Ich habe nur eine einzige Aufgabe", erwiderte der Meilenstein, "nämlich:den Menschen zu helfen, dass sie den Weg zum Sinngebirge finden.""Und erfüllt dich diese Arbeit?" erkundigte sich die Zeit weiter.Darauf der Meilenstein: "Ach, weißt du, für mich ist gerade dieseAufgabe die herrlichste von der Welt, weil ich dienen darf: den Menschen,indem ich ihnen den Weg weise, der sie zu ihrem Ziel führt; dir, der Zeit,indem ich mit dazu beitrage, dass du mit den Menschen in Frieden lebenkannst; und indem ich dir und den Menschen diene, diene ich Gott. -Mein Leben heißt Dienen, und Dienen - ist Glück."
Beten wir gemeins<strong>am</strong> das Gebet „Unterwegs“ aus dem vorderenHefteinbandWir gehen, Herr.Oft wissen wir nicht, wohin.Wir sind unterwegs, Herr.Oft wissen wir nicht, wozu.Wir sind auf der Suche, Herr.Oft wissen wir nicht, warum.Wir gehen und schreiten aus.Unser Leben spult ab wie ein Faden.Meter um Meter.Schritt für Schritt.Nur du kennst das Ende.Herr, zeige uns die Richtung.Weise uns den Weg,den wir gehen müssen.Bewahre uns vor Umwegen.Verschone uns vor Irrwegen.Ermuntere uns, wenn wir müde sind.Hilf uns auf, wenn wir fallen.Und sei <strong>am</strong> Ziel unseres Weges,Herr, wenn wir ankommen.Amen.Text: OlympiaBei den Olympischen Spielen von Helsinki stürzte während des 5000-Meter-Laufes der Engländer Chatawey, der zuvor geführt und schon alsSieger gegolten hatte. Er blieb nicht verzweifelt liegen. Er ging nichtweinend von der Aschenbahn. Er stand wieder auf und lief - ein Lächelnauf dem Gesicht - hinter den drei Siegern her durchs Ziel. Am nächstenTag schrieb eine finnische Zeitung: "Der eigentliche Sieger warChatawey. Er hat in seiner Niederlage über sich selbst gesiegt."Singen wir gemeins<strong>am</strong> das Lied „Einer hat uns angesteckt“ im Heft aufder Seite 13