13.07.2015 Aufrufe

Gemeindebrief 12 / 07 bis 01 / 2008 (als PDF Datei) - Heilig Geist ...

Gemeindebrief 12 / 07 bis 01 / 2008 (als PDF Datei) - Heilig Geist ...

Gemeindebrief 12 / 07 bis 01 / 2008 (als PDF Datei) - Heilig Geist ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der Ort des Hörens ist die Stille.Der Ort der Begegnung ist die Einsamkeit.Der Ort der Gnade ist die Schwäche.Dietrich BonhoefferNein - sanfte, besinnliche Klänge ertönten nicht aus denHerbergen. Eher ging es laut und hektisch zu. Menscheneilten durch die engen Gassen und über die Plätze des orientalischenBethlehems in der damaligen „Adventszeit“. Die Geschäftstüchtigen suchtenProfit zu schlagen aus der Volkszählung und der Zeit des Wartens. Übernachtungsgästebrachten Geld, Musikanten spielten auf, Händler boten ihre Waren feil: Die Volkszählungwar ein gutes Geschäft!So gesehen hat sich nicht viel geändert heute. Die Adventszeit, die Zeit des Wartens ist geprägtvon „geschäftiger Tüchtigkeit“.Jesus ist abseits von dieser Geschäftigkeit geboren, fern von dieser Hektik, in Stille undDunkelheit. Doch lange blieb es nicht still und dunkel, bald erschallte der Engel Gesangüber dem Stall und Besucher kamen, den kleinen Jesus zu sehen. Von Ruhe konnte nichtdie Rede sein, von Engelslicht und Sternen hell erleuchtet, erstrahlte die kleine Hütte.So gesehen hat sich tatsächlich nicht viel geändert heute. Der Rahmen ist der Gleichegeblieben - die Bedürfnisse der Menschen und ihre Ideen, wie sie diese befriedigen können,haben sich nicht sehr verändert.Und doch: dam<strong>als</strong> war die Volkszählung der Anlass zum Feiern. Die Volkszählung an sichhat nicht das Leben der Menschen verändert. Für manche wird es Anlass gewesen sein,ein weiteres Fest zu feiern, die Familie und Freunde zu treffen oder neue Leute kennen zulernen - einfach „Party zu machen“.Weihnachten soll nicht eines dieser „weiteren“ Feste sein. Auch wenn wir es seit vielenhundert Jahren jedes Jahr wieder feiern und in vielen Familien sich der Ablauf des Festes<strong>als</strong> Ritual über Generationen hinweg festgesetzt hat. Weihnachten, die Geburt Jesu, dieVeränderung unserer Welt durch ihn, bleibt ein besonderes Fest. Jedes Jahr von neuem.Vielleicht brauchen wir tatsächlich den Rummel, die Hektik und die Rituale um uns herum,damit wir diesen Augenblick der Stille wahrnehmen können, die Stille nach dem großenSchmerz der Geburt und vor dem ersten Schrei des Kindes, die Ruhe nach der GeburtJesu, bevor er <strong>als</strong> Mensch aktiv die Welt verändert hat. Vielleicht ist es diese Stille, die daseigentliche Wunder angekündigt hat. Wie wir das Fest feiern, spielt keine Rolle, der Rahmenist nicht wichtig - ob wir nun mit viel Aufwand, Pomp und Gloria oder ruhig und besinnlichWeihnachten feiern, ist egal, wichtig ist nur: einen Moment inne zu halten, aufzumerken,sein Ohr für die Stille aufzuschließen, um die wunderbare Veränderung der Weltüber allen Lärm, alle Hektik, alle Trauer und alles Leid hinweg zu erkennen. Damit Weihnachtenuns jedes Jahr wieder neu stärkt.Ich wünsche Ihnen allen diesen Augenblick der Stille und ein offenesOhr in Ihrem Weihnachtsfest.Ihr

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!