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CO² - Grundlagen und Erfahrungsbericht am Beispiel einer ... - SVK

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<strong>CO²</strong> - <strong>Gr<strong>und</strong>lagen</strong> <strong>und</strong><strong>Erfahrungsbericht</strong> <strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong><strong>einer</strong> gewerblichen Anlage


Merkblatt betreffend <strong>CO²</strong>In welcher Form existiert <strong>CO²</strong>:• Kohlendioxid wird unter Normalbedingungen bei -79 °C fest (Trockeneis),flüssiges Kohlendioxid existiert nur unter Druck. Im Wasser ist es,besonders bei steigendem Druck, gut löslich <strong>und</strong> bildet dabei zT. dieKohlensäure. Verflüssigtes Kohlendioxid wird als Feuerlöschmittel, zurHerstellung künstlicher Mineralwasser <strong>und</strong> als Kältemittel (Trockeneis)verwendet. Ein Teil des bei der Verbrennung entstehenden Kohlendioxidswird von den Pflanzen durch die Photosynthese unter Abgabe vonSauerstoff assimiliert (ca. 50%) oder in den Gewässern gelöst.• Der Rest verteilt sich in der Atmosphäre. Durch die Kohlendioxidassimilationder Pflanzen bildete sich in Jahrmillionen die Sauerstoffatmosphäre aus.Der bei der Assimilation in den Pflanzen verbleibende Kohlenstoff gelangtedurch die Fossilisation der Pflanzen in die Erde <strong>und</strong> wurde dort in Form vonErdöl, Kohle, Erdgas, Torf gespeichert. Kohlendioxid hat grossen Einflussauf die Wärmespeicherfähigkeit der Atmosphäre.


Eigenschaften von <strong>CO²</strong> (R744)Wirkung:• Kohlendioxid ist geruchs- <strong>und</strong> farblos <strong>und</strong> kann so nicht sofortwahrgenommen werden. Dies macht es gefährlich!• Kohlendioxid führt bei übermässiger Konzentration zum Tod durchErsticken, eine Verunfallung kommt nicht primär durch die Verdrängung vonSauerstoff zustande. Schon lange bevor kritisch geringeSauerstoffkonzentrationen erreicht werden, kommt man zu Schaden, wirdbewusstlos oder stirbt!


Anwendung von <strong>CO²</strong>• <strong>CO²</strong> wurde Anfangs des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts viel in Pulverfabriken <strong>und</strong> aufSchiffen eingesetzt, wo die Sicherheit eine entscheidende Rolle spielt. Seinniedriger kritischer Punkt bei 31,06°C <strong>und</strong> seine hohen Drücke bereits beiTemperaturen zwischen 40 <strong>und</strong> 50 °C führten dazu, dass es später von denFCKW <strong>und</strong> H-FCKW verdrängt wurde.• <strong>CO²</strong> wird in der Kältetechnik auf verschiedene Weise eingesetzt:


Anwendung von <strong>CO²</strong>• als Trockeneis <strong>und</strong> „Kohlensäureschnee“ zur punktuellen Kühlungverschiedener Produkte in der Medizin, in Labors, für Transport, Reparatur,Notkühlung usw.


Anwendung von <strong>CO²</strong>• Als Kälteträger wird <strong>CO²</strong> nur zur Kälteverteilung eingesetzt. Durch Pumpenwird das flüssige <strong>CO²</strong> zu den Kühlstellen befördert, wo es in den Luftkühlernteilweise verd<strong>am</strong>pft. Das verd<strong>am</strong>pfte <strong>CO²</strong> wird in einen Verflüssigerzurückgeleitet <strong>und</strong> dort rückverflüssigt. Die Kälte dazu wird in <strong>einer</strong>Kälteanlage mit natürlichem oder synthetischem Kältemittel erzeugt.


Anwendung von <strong>CO²</strong>Als Kältemittel in subkritischen Systemen:• Das flüssige <strong>CO²</strong> wird zu den Kühlstellen geleitet, wo es in Luftkühlern beitrockener Expansion verd<strong>am</strong>pft. Der D<strong>am</strong>pf wird von <strong>CO²</strong>-Verdichternabgesaugt, verdichtet <strong>und</strong> einem Wärmetauscher zugeführt <strong>und</strong> darinverflüssigt.


Anwendung von <strong>CO²</strong>


Anwendung von <strong>CO²</strong>• Als Kältemittel in überkritischen Systemen: Wegen der hohen Drücke beiUmgebungs-temperatur (90–120 barabs) <strong>und</strong> der Wärmeabgabe beiUmgebungstemperaturen ab ca. 24°C an die Umgebung im überkritischenBereich des <strong>CO²</strong> stellen diese Anlagen eine besondere Herausforderungder Kältetechnik dar.


Sicherheitsmassnahmen• Beim Einsatz von <strong>CO²</strong> als Kältemittel oder Kälteträger sind die Vorgabengemäss den geltenden Normen <strong>und</strong> Gesetzen einzuhalten.CO2 Überwachung:• Maschinenräume sind generell mit <strong>einer</strong> <strong>CO²</strong>Überwachung auszurüsten, bei Räumen in welchen sichnicht sachk<strong>und</strong>ige Personen aufhalten ist eineRisikoanalyse durchzuführen <strong>und</strong> danach zuentscheiden, in welcher Art der Raum überwacht werdensoll. Die Gasüberwachung muss immer in Bodennäheangeordnet sein. Eine direkte Ermittlung von <strong>CO²</strong> istdringend erforderlich <strong>und</strong> es kann nicht über denSauerstoffgehalt gemessen werden. Als Grenzwert fürdie Alarmierung werden 2 Vol% <strong>CO²</strong> Gehalt empfohlen.


Sicherheitsmassnahmen


Sicherheitsmassnahmen


SicherheitsmassnahmenBelüftung:• Maschinenräume sind mit <strong>einer</strong> mechanischen Lüftung gemäss SN EN 378auszurüsten, gemäss SUVA Vorgaben soll der Luftwechsel min 5 fach/hsein. Die Belüftung soll mit dem Einschalten des Raumlichts oder beimAnsprechen der CO2 Überwachung in Betrieb gesetzt werden. Die Lüftungmuss ausserhalb des Maschinenraumes eingeschaltet werden können.


SicherheitsmassnahmenKälteleitungen:• <strong>CO²</strong> Kälteleitungen müssen je nach Erkenntnis der Risikoanalyse zusätzlichmechanisch gegen Beschädigung geschützt werden (Stapler, Fahrzeuge inEinstellhallen etc.)


SicherheitsmassnahmenSicherheitsventile:• Sicherheitsventile von <strong>CO²</strong> Anlagen müssen gefahrlos ins Freie abblasenkönnen, wegen Verstopfungsgefahr durch Trockeneisbildung beim Abblasenvon Flüssigkeit sind die Ventile direkt beim Abblasort zu montieren. Wenndies nicht möglich ist, kann ein Abblasen in ein Lüftungskanal mitRückschlagklappe geprüft werden. Beim Abblasen von Sicherheitsventilentritt oft auch Öl aus.


Organisatorische Massnahmen• Personen welche sich im Bereich der Kälteanlage <strong>und</strong> Kühlräume aufhaltensind zu instruieren, diese Schulung muss dokumentiert werden.


Organisatorische MassnahmenAlarmorganisation:• Die Personen im Betrieb müssen die Alarmorganisation kennen, Spital <strong>und</strong>Notruf ist bekannt <strong>und</strong> dokumentiert.S<strong>am</strong>melplatz:• Der S<strong>am</strong>melplatz im Notfall ist bekannt.


Organisatorische MassnahmenErste Hilfe:• Bei Beschwerden nach Kontakt mit Kohlendioxid UMGEHEND einen Arztoder ein Spital aufsuchenFluchtwege:• Die Fluchtwege aus der Kältezentrale/Technische Räume müssen zwingendIMMER frei zugänglich sein, die Türen müssen in Fluchtrichtung aufgehen<strong>und</strong> dürfen nicht abschliessbar sein (ständige Kontrolle durch SIBE).


Kühlanlage mit <strong>CO²</strong> als Kältemittel intranskritischen SystemAusgangslage:• Bestehende Verb<strong>und</strong>anlage R-22• Diverse Kühlstellen• Eiswasserbecken


Kühlanlage mit <strong>CO²</strong> als Kältemittel intranskritischen SystemK<strong>und</strong>en Anforderungen:• Energieeffizient• Betriebssicher• Natürliches Kältemittel• Kein Ammoniak• Keine Brennbaren Stoffe


ProjektVerb<strong>und</strong>anlage <strong>CO²</strong>:• Transkritisch• Standort Kälteerzeugung• Maschinenraum Belüftung• Leitungsführung• Kein Betriebsunterbruch


Projekt


Projekt


Projekt


Projekt


Ausführung der AnlageVerb<strong>und</strong>anlage <strong>CO²</strong>:• Nach dem die Bestellung eingegangen ist, haben wir mit der Detailplanung<strong>und</strong> Ausführung begonnen. Dabei hat sich gezeigt, dass der anfangs docherhebliche Respekt vor den zu beherrschenden Drücken unbegründet war.Es konnte bis auf die Gaskühlerleitung herkömmliche Materialien verwendetwerden, mit deren Umgang unsere Sachbearbeiter <strong>und</strong> Monteure vertrautsind. So konnten Saug- <strong>und</strong> Flüssigleitung aus Kupfer mit derentsprechenden Druckfestigkeit montiert werden. Was keine grosseHerausforderung für unsere Monteure darstellte.


Inbetriebsetzung <strong>und</strong> <strong>Erfahrungsbericht</strong>Verb<strong>und</strong>anlage <strong>CO²</strong>:• Die Inbetriebsetzung gingohne Probleme über dieBühne.• Die Anlage läuft störungsfrei<strong>und</strong> sehr zuverlässig, diessehr zur Zufriedenheit desK<strong>und</strong>en.


RückblickSpeziell zu beachtende Punkte:• Standort Maschinenraum <strong>und</strong> dessen Belüftung• Sicherheitsventile im Freien speziell die Abblasleitungen• Instruktion Personal• <strong>CO²</strong> Überwachung <strong>und</strong> Alarmdispositiv• Personal mit entsprechender Ausbildung (Zertifikat Schweissen, löten)• Teillastbetrieb beachten: sub- sowie transkritisch• Kupferrohre mit entsprechender Zertifizierung beschaffen• Beim Befüllen der Anlage auf den Triplepunkt achten (Trockeneisbildung)


Vielen Dank für Ihre Aufmerks<strong>am</strong>keit

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