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grossräumige strukturen und plattentektonik - Structural geology

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114führt zu einem Anstieg des Meeresspiegels. Schwankungen der Spreizungsrate sind diePrimärursache für weltweite Änderungen im Meeresspiegel.Platten-KonvergenzKonvergente Plattengrenzen sind Zonen, an denen Platten sich aufeinander zu bewegen <strong>und</strong> diedominante Spannung kompressiv ist. Konvergierende Plattengrenzen werden in intra-ozeanischenPositionen <strong>und</strong> in der Umgebung der Kontinentalränder aber weniger häufig innerhalb kontinentalerPlatten angetroffen. Die gewöhnliche Reaktion auf das Platzproblem, das durch die Konvergenzhervorgerufen wird, ist das strukturelle Abtauchen einer Platte, meistens die dichtere, unter dieandere. Dieser tektonische Prozess ist als Subduktion (subduction) bekannt. Die Subduktion wurdezuerst als geneigte planare Zone von Erdbebentätigkeit erkannt, die unterhalb derInselbogensysteme eintaucht: die Wadati-Benioffzone. In der Tat schleppt die sinkendeLithosphäre ihre Isothermen mit hinunter, <strong>und</strong> bleibt so kalt genug, um spröde zu deformieren, sodass Erdbeben als Reaktion auf Subduktionsbezogene Spannungen erfolgen. Die abtauchende Platte(der Slab) wird fortwährend aufgeheizt <strong>und</strong> vom Erdinneren absorbiert während die überfahrendePlatte verdickt wird. Da Subduktion die Aufnahme einer Platte in das Erdinnere beinhaltet, werdenSubduktionszonen auch destruktive Plattengrenzen (destructive plate bo<strong>und</strong>aries) genannt.Konvergente Plattengrenzen sind folglich Bereiche komplexer geologischen Prozesse,einschliesslich magmatischer Aktivität, krustaler Deformation <strong>und</strong> Gebirgsbildung. Die speziellenProzesse, die entlang konvergenter Plattengrenzen aktiv sind, hängen vom Typ der Kruste, die indie Kollision der Platten mit einbezogen ist ab.Wegen der Versenkung <strong>und</strong> der nachfolgenden Aufheizung der Gesteine, entstehen bei allen Artenvon konvergenten Plattenrändern eine Vielzahl von regional metamorphen Zonen. Weiterhingelangen mit den Sedimenten <strong>und</strong> den Kissenbasalten, die mit einer subduzierenden Platte versenktwerden, eine grosse Menge Wasser in die Tiefe. Wasser ist wichtig, weil es die Schmelztemperaturder Gesteine erniedrigt. Durch Entwässerung <strong>und</strong> eventuelles Aufschmelzen der abtauchendenozeanischen Kruste entstehen Volatile, die nach oben weg diff<strong>und</strong>ieren. Diese Volatile verursachenpartielles Aufschmelzen des darüberliegenden Mantelkeils, wodurch Magmen generiert werden. Dasich die darüberliegende Platte nicht in Bezug auf die Subduktionszone bewegt, wird Magmakontinuierlich der überlagernden Platte, mehr oder weniger am selben Ort hinzugefügt. Auf dieseWeise entstehen Ketten von Vulkane: der magmatischen Bogen (magmatic arc). Die Sedimente,die auf der abtauchenden ozeanischen Platte abgelagert wurden, werden passiv zur Plattengrenzetransportiert. Dort werden sie abgeschabt <strong>und</strong> im Akkretionskeil (accretionary prism) verformt<strong>und</strong> metamorph. Tief entlang der Subduktionszone begrabene Gesteine erleiden eineHochdruckmetamorphose. Überschiebungssysteme sind meistens synthetisch (= gleicherBewegungssinn. Gegenteil ist antithetisch) zur Subduktionszone. Das graduelle Wachsen derKontinente durch die Anlagerung von Magma <strong>und</strong> die Deformation der prä-existenten Kruste ist alskontinentale Akkretion (continental accretion) bekannt.Eine wichtige Konsequenz ist die Polarität der Subduktionszonen, die der Asymmetrie desvollständigen Systems, mit unterschiedlicher Deformation <strong>und</strong> petrologischen Entwicklungen aufbeiden Seiten des Plattenrandes entspricht. Diese Polarität wird in den geologischenRekonstruktionen von alten tektonischen Systemen verwendet.Magmatismus <strong>und</strong> Deformation finden über eine lange Zeit statt, so lang wie Platten sich annähern<strong>und</strong> die Subduktion andauert. Nach lang andauernder Konvergenz kann die Platte lang genug sein,um ein Gewicht, dass grösser als die lithosphärische Festigkeit ist, zu erreichen. Dann bricht dieLithosphäre <strong>und</strong> ein Teil der Platte trennt sich ab, um in die Asthenosphäre zu sinken <strong>und</strong> zuschweben. Dieses Ereignis ist bekannt als Slab Break-off. Wenn die abtauchende Platte lang <strong>und</strong>schwer, oder im Mantel verankert ist, kann sie schneller sinken als die Konvergenzrate. Dadurchwird sie steiler, was zu einer Migration der Biegung der Platte weg vom Bogen resultiert. Rollbackbeschreibt die zur offenen See gerichtete Migration der Rinne wegen der durch die Gravitationverursachte Zugkraft des Slabs, das Extension in der überfahrenden Platte verursacht.jpb-Grossräumige StrukturenBachelor-Semester2-2007

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