einsätzeDie Elbe führte eine Wassermengevon ca. 4500 m³ je Sekunde andem Deich vorbei, mit Eintreffendes Scheitels waren es 5200 m³ jeSekunde.Der erwartete Scheitelpegel lag bei8,50 Meter. (Pegel 8,50 Meter bedeutet:8,50 m über dem normalenElbpegel von 5,50 Meter).Der nächste Tag war mit der Sicherungdes Notdeiches in Kateminausgefüllt. Hier hatte man einenNotdeich am Siedlungsrand aufgebaut,und einen weiteren Deichanschlussmit Big-Packs und Quick-Deich-Elementen entlang einerStraße gezogen. Unsere Aufgabewar es, die Deiche am Deichfußund entlang der Straße zu stabilisieren.Das große Problem war, dassdie Deiche bereits Setzrisse hatten,und deutlich instabil wurden.Zudem wurde aus Paletten undSandsäcken ein Steg gebaut, dendie Anwohner nutzen konnten, umihre Anwesen zu betreten. Die Bewohnerdes Ortes waren am Dorfplatzund befüllten Sandsäcke undBig-Packs. Sie wurden durch Teileunserer Bereitschaft unterstützt,besonders bei „Handbefüllung derBig-Packs“Das Café „Göpelhaus“ wird sichebenso in die Erinnerung einbrennen.Dieses Objekt war einer derSchwerpunkte am Notdeich. Dergesamte Innenbereich des Grundstückes,welches eine Natursteinmauerbesaß, die mittels Sandsäckenund Erde erhöht wurde,musste gesichert werden. Teilweisedrang das Wasser so schnelldurch die durchnässten Notdeiche,dass mittels Pumpen versucht wurde,den Wasserspiegel auf einembestimmten Niveau zu halten.Entlang des weiteren Notdeich Verlaufeszeigten sich deutliche Risse,und es galt zu befürchten, dass derNotdeich wasserseitig abrutschenkönnte. Eine Sicherung von derWasser Seite aus war nicht mehrzu verantworten. Somit hatte sichdie Einsatzleitung mit den Fachberaternverständigt, dass ein zweiterNotdeich aus Sandsäcken unmittelbaran den bestehenden Deich zubauen sei.Das war die Aufgabe der beidenBereitschaften, die von ca. 500Soldaten unterstützt wurden. Insgesamtsind auf dem gefährdetenTeilstück des Deiches ca. 250.000bis 300.000 Sandsäcke als zweiterNotdeich verbaut worden. Zur gleichenZeit zog die Scheitelwelle derElbe an dem Deichabschnitt vorbei.Durch den Deichbruch in Fischbeck,im Landkreis Stendal (ein LK vorLüchow-Dannenberg) erreichte derScheitelpegel etwa 30 cm wenigerals erwartet. Das hat sicherlich vieleProbleme in unserem Einsatzabschnittverkleinert.Das Problem blieb aber für NeuDarchau insofern vakant, dass dieScheitelhöhe etwa 3-4 Tage konstantblieb und erst dann mit deutlichfallenden Pegelständen zu rechnenwar.Dennoch können die Bereitschaftenmit Fug und Recht sagen, dassihr Einsatz an den Notdeichen dazugeführt hat, dass das Dorf Neu Darchaunicht überflutet wurde. Auftragin der Deichverteidigung gegendas Wasser erfüllt!!Nach einem Tag Alarmbereitschaftund etwas Ruhe für die Einsatzkräfte,führte uns das Hochwasser zurückan den Elbdeich bei Wussegelund bei Damnatz.Durch die lange Periode des Hochwassers,waren die Deiche sodurchnässt, dass die Sandsäcke aufden Deichkronen abgebaut werdenmussten, um den Druck vonden Deichsohlen zu nehmen. Dafürwurden teilweise Sandsackdepotsan den Deichfüßen angelegt undteilweise wurde im Bereich derDurchsickerung der Deichflankender Verbau von Sandsäcken auf denFlächen vollzogen.Auch diese, bis in die Nacht andauerndeTätigkeit hat die physischeBelastung deutlich erhöht.24 Florian Kreis Soest aktuell | September 2013
einsätzeVerabschiedung, Heimfahrt,ResümeeInsgesamt könnte man den Zustandder Einsatzkräfte mit folgendenWorten beschreiben:Ausgelaugt und müde,aber glücklich und stolz.Am Samstagvormittag wurdendann die beiden Bereitschaften unddie Abteilungsführung durch denBürgermeister der Stadt Dannenbergund den Chef der Feuerwehrverabschiedet.Sicherlich hat die 5. Bereitschaft beiden Anwesenden einen bleibendenEindruck durch diszipliniertes Auftreten,bei gleichzeitig hoher Motivationhinterlassen, Diese Motivationdrückte sich nicht selten durcheinen fröhlichen Gesang aus, derzum Teil von einzelnen Zügen unsererBereitschaft bis hin zu einemGesang der gesamten Bereitschaftzum Ausdruck kam. Nach einemmehrstündigen Mot. Marsch, miteiner emotionalen Überraschungan einer Autobahnbrücke nahe Bielefeld,wurde die Bereitschaft durchThomas Wienecke an der RaststätteGütersloh an der A2 verabschiedet.Die Überraschung bei Bielefeldwurde von Jürgen Wirth initiiert,der einige Tage vorher seine Heimreiseangetreten hat. Mit einigenKameraden und Familienangehörigenvon Mitgliedern der Bereitschaftund der Unterstützung desWDR-Fernsehen hat er ein Transparentüber die Autobahn gespannt,auf dem Stand „5. Bereitschaft, wirsind stolz auf euch“. Dafür gebührtihm besonderer Dank.Die Männer und Frauen der Bereitschafthaben alles gegeben, was inihnen steckte, Sie haben zu keinemZeitpunkt geklagt, sich beschwertoder waren demotiviert. Ganz imGegenteil, sie haben mit einem hohenMaß an Motivation, Kameradschaft,Disziplin und Leistungsbereitschaftgearbeitet. Manchmal biszur physischen Erschöpfung, aberimmer glücklich in dem Wissen,dass sie hier den Menschen helfen.Im Nachhinein betrachtet ist es diesenMännern und Frauen gelungendie Orte Neu Darchau und Kateminvor der Überflutung zu sichern. Siehaben ihre Aufgaben erfüllt, ungeachtetihrer Dienstgrade, Dienststellungenoder Wehrzugehörigkeit.Sie haben sich als eine Einheitpräsentiert, sich so gefühlt und sichso verhalten, und das gilt insbesonderefür die 5. Bereitschaft des Reg.Bez. Arnsberg.Gerade deshalb war es währenddes Einsatzes so wichtig, dass nebender hohen physischen Belastungder Humor und die Freude ander Aufgabe immer präsent warenund durch die Führungskräfte gefördertwurde.DANKE AN ALLE DIE DABEI WA-REN.Zu guter Letzt:Ein Spruch, der uns während derArbeit im Einsatz immer wiederFreude machte:Deichverteidigung ist wie Biertrinken, Überlaufen ist nichtschlimm, Brechen ist blöd.September 2013 | Florian Kreis Soest aktuell 25