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TRAVISWHERE YOU STANDRED TELEPHONE BOX / ROUGH TRADE,,Was Coldplay können, das könnenwir erst recht,“ mögen sich Travisgedacht haben und bauen im Opener,,Mother“ eine Kathedrale, indie The Whos ,,Won’t Get FooledAgain“ und U2 dicke hineinpassen.Aber dann bekommt der Song dochnoch eine charmante 70s-Wendung,die sich die oben genanntenzugunsten von Stadiontauglichkeitwohl verkniffen hätten. Also knappan der Unerträglichkeit vorbei, vollauf die 12 und ein Spitzensong. Undauch sonst haben Travis die fünfJahre Pause mehr als gut getan: JederSong für sich eine kleine Perle,stilistisch abwechslungsreich undwer selbst Gepfeife geschmackvollin einen Song integrieren kann, derist ein wahrer Meister. Dazu hatSänger Fran Healey inzwischeneine stimmliche Reife und Variationsvielfalterreicht, die ihn zwischenseinem berühmten Falsett,Lou Reed-Geknödel und gar dylaneskenRaunzern mühelos wechselnlässt. Ja, man hatte schon fastvergessen, wie gut diese Band seinkann!Karl KochTINDERSTICKSACROSS SIX LEAP YEARSCITY SLANG / UNIVERSALZum 20-jährigen Jubiläum habenStuart Staples & Co. altes Songmaterialgesichtet, das auf ihren Albennie so klang, wie sich die Band dasvorgestellt hatte. Nur das Debütwar in ihren Augen perfekt. Diese,,Fehlversuche“, haben die Tindersticksjetzt in einer dreitägigen Sessionin den berühmten Abbey Road-Studios neu aufgenommen – undzwar live. Und das Ergebnis?,,Across Six Leap Years“ darf zu denbesten Alben der Band gezählt werden!Denn hier findet sich von melancholischerMitternachtsmusikmit opulenten Streichern und Bläsernüber Folk, Walzer, Italowestern-Motivebis hin zu Songs in intimerBaratmosphäre alles, was dieTindersticks seit 20 Jahren auszeichnet.Inklusive einem Sänger,der sich mit dunklem Timbre durchüppige Harmonien in Moll croont,fleht und nuschelt. ÜberraschendBeschwingtes wechselt mit schwermütigerSongkunst, ,,Say GoodbyeTo The City“ ist fast Rock und ,,IKnow That Loving“ zeigt, dass dieTindersticks auch klassischen R&Bkönnen. Da sage noch mal einer,die Briten wären eine Depri-Band… Volkard SteinbachSEPALOTBLACK SKYESKAPADEN / SOULFOODWenn man das hier hört, fällt auf:Das Genre ,,DJ-Album“ im deutschenHip Hop ist sträflich unterrepräsentiert.Aber zum Glück gibt’sTONTRÄGERLou Reed-Geknödel, Endzeit-Glocken& die Posaunen von JerichoSepalot! Der Blumentopf-DJ undProduzent mixt auf diesem zugroßen Teilen instrumentalen,aber mit tollen Gastsängern aufgepepptenSolo-Album alles, was düsterenSpaß macht und groovt. Sotrifft im Opener der Nick Cave der,,Tupelo“-Phase auf RJD2, in ,,Let’sHave Some Glue“ wird die fröhlicheEinigkeit von 60s-Stomp und BigBeat in ein melancholisches Shuffle-Finaleumgeleitet. Auch dengroßen Neo-Soul hat er drauf,wenn die Posaunen von Jericho diecharmante Gastsängerin Ladi6 begleiten.Heimlicher Liebling aber:,,Can’t Stop“, ein dermaßen dreckigerGaragen-Rocker mit Stolperfaktor,bei dem die himmlischenHeerscharen gegen den funky Teufelkämpfen, dass die Sünderleinnur so zittern. Und das auch noch inunter 2 Minuten. Oder doch ,,WolfDoll“, wo Endzeit-Glockenschlägeim Freiluftrave das Gewitter ankündigen?Auf jeden Fall: Mehr vondiesem grandiosen Zeug!Karl KochPLACEBOLOUD LIKE LOVEVERTIGO / UNIVERSALZwanzig Jahre Placebo! Was derSong ,,20 Years“ vor Jahren thematischvorweg nahm, ist nun wahrgeworden. Ein Ende scheint vorerstnicht in Sicht, denn ,,Loud LikeLove“, das 7. Album des englischenTrios, klingt nicht nach Karriereknick.Thematisch kreisend um die(W)irrungen und emotionalenKraftakte der Liebe, kamen Placebonoch nie so euphorisch, positivund weltumarmend daher. Die inder Vergangenheit immer wiedermal zelebrierten Gitarreneruptionenfallen weitgehend weg, dafürdürfen sich die Songs in kinoleinwandgroßenSoundflächen entfaltenund sprengen gerne mal dieSechs-Minuten-Grenze. Kurz undkompakt geht aber auch: In ,,TooMany Friends“ etwa besingt Molkodie falschen Verlockungen sozialerNetzwerke, und mit ,,A Million LittlePieces“ ist dem Trio eine unaufdringlichehrliche Synthierock-Ballade gelungen. Placebo klingenalso kein wenig scheintot und wollenwohl auch noch eine Weile bleiben…Frank MöllerDIVERSEPETER GABRIEL: I’LL SCRATCH YOURSREAL WORLD / UNIVERSALHier ist sie: Die Antwort auf PeterGabriels 2010er Album ,,ScratchMy Back“, auf dem er mit großemOrchester 12 Songs diverser Songschreiberinterpretierte. Nicht alle,die Gabriel für sein Projekt damalsausgewählt hatte, fanden jedochdie Zeit, im Gegenzug hier einenGabriel-Song zu covern. Neil Youngund Radiohead sind nicht dabeiund auch nicht Bowie, der indesdurch seinen Co-Autoren von ,,Heroes“,Brian Eno, vertreten wird.ULTIMO 17

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