Interview Museumsdirektoren - Senckenberg Museum
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Dr. Gerchow: Aus dem geschichtswissenschaftlichen Fachmuseum entwickelt sich das<br />
Historischen <strong>Museum</strong>s Frankfurt momentan zum Stadtmuseum für Frankfurt und „Rhein-Main“.<br />
Die aktuellen Themen der Stadt Frankfurt und ihrer Region werden hier präsentiert und<br />
diskutiert – das schließt „Tiefenbohrungen“ in die reiche Geschichte der Stadt ebenso wie<br />
Zukunftsperspektiven ein. „Arbeit“ aus der Perspektive von Gegenwart und Zukunft ist so ein<br />
aktuelles Thema mit Zukunftsbezug. Gerade die Region Frankfurt-Rhein-Main ist wie keine<br />
andere in Deutschland von modernen Arbeitsformen und einem dynamischen, in vielen<br />
Bereichen globalisierten Arbeitsmarkt geprägt. Und wir treiben die in Dresden begonnene Arbeit<br />
am Begriff der Arbeit gemeinsam weiter: im Spannungsfeld von Natur und Gesellschaft.<br />
Professor Mosbrugger, der Erfolg der Ausstellung in Dresden war beeindruckend. Lässt<br />
sich das toppen?<br />
Professor Mosbugger: Das Thema und das museale Konzept sind ja aktueller denn je. Und<br />
natürlich sind wir an möglichst hohen Besucherzahlen interessiert. Entscheidend für uns ist<br />
jedoch die bereits erwähnte interdisziplinäre Kooperation. Gewissermaßen ist dies auch ein<br />
Probelauf für das, was der Bockenheimer Kulturkampus ja einmal ermöglichen soll: Die<br />
Interaktion verschiedener Wissensdisziplinen aber auch die Interaktion zwischen<br />
Wissenschaften und darstellenden Künsten. Denn diese Ausstellung könnte auch in einer<br />
Kunsthalle stattfinden. Und wir sind begeistert, wie gut dies bei der Verwirklichung der<br />
Frankfurter Zeigung geklappt hat.<br />
Prof. Vogel: Die Ausstellung hatte in Dresden ein umfangreiches Begleitprogramm, das viel<br />
zum Erfolg der Ausstellung beigetragen hat. Das Frankfurter Begleitprogramm ist naturgemäß<br />
ganz anders strukturiert und bietet viele neue, attraktive Elemente.<br />
Mit dem Begleitprogramm ist es uns ein Anliegen, im Rhein-Main-Gebiet ein Forum für<br />
gesellschaftspolitische Diskussionen zu schaffen. Es ist uns ein Anliegen, die<br />
Argumentationsmuster öffentlicher Debatten zu überschreiten und sich realistisch aber auch<br />
utopisch mit der Zukunft der Arbeit befassen.<br />
Was bietet das Begleitprogramm?<br />
Dr. Gerchow: Wir führen in Streitgesprächen und Podiumsdiskussionen Experten aus der<br />
Natur- und Sozialwissenschaft, aus Politik, Kultur und Wirtschaft zusammen, um mit ihnen über<br />
die Gestaltung unserer heutigen und zukünftigen Arbeitswelt zu diskutieren. Parallel findet ein<br />
Filmfestival im Kino Orfeos Erben statt, in dem deutlich wird, wie vielschichtig sich der Film der<br />
Thematik Arbeit angenommen hat.<br />
Die Schwerpunkte der zehn Veranstaltungen liegen auf ökologischer und ökonomischer<br />
Nachhaltigkeit, individueller Zufriedenheit, psychischer und physischer Gesundheit und<br />
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