13.07.2015 Aufrufe

Wirtschaftsstandort Altmark - Volksstimme

Wirtschaftsstandort Altmark - Volksstimme

Wirtschaftsstandort Altmark - Volksstimme

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Wirtschaftsstandort</strong> <strong>Altmark</strong> | 73000 Betriebe sind altmärkische Wirtschaftsmacht von nebenanHandwerkschef kritisieren Schwarzarbeit, GEZ-Kosten und neue Fahrplanverordnung<strong>Altmark</strong> (dan) l „Wir sind frohdarüber, nun einen altmärkischenHandwerkspräsidentenhaben, der für sein Fach undunsere Region einsteht“, sagtBernhard Brauer, Geschäftsführerder Kreishandwerkerschaft<strong>Altmark</strong>, über HagenMauer aus Schinne, der seitMai 2013 die altmärkischeStimme in der HandwerkskammerMagdeburg ist. Seitdemhabe die Zusammenarbeitmit Magdeburg „einen Schubbekommen“.Doch nicht nur die Lage inder Kammer, sondern auchdie Auftragslage sei gut. Wirtschaftlichgesehen stündendie 1688 Handwerksbetriebein Landkreis Stendal und die1312 Betriebe im <strong>Altmark</strong>kreisSalzwedel nicht schlecht da,doch trotzdem macht sichnicht nur Bernhard rauer, sondernauch KreishandwerksmeisterHans-Erich SchulzeSorgen. „Die Kosten der ErneuerbarenEnergien müssen gerechterverteilt werden, sonstführt das zu Wettbewerbsverzerrungen“,betont Brauer. Problematischsei in seinen Augenauch die Vorauszahlungder Sozialabgaben. „Wir hattenes im Jahr 2006 eingesehen,als die Kasse leer waren, dochinzwischen hat sich die Lagewieder geändert und es ist Zeit,die Regeln zurückzudrehen“,sagt Schulze.Kritik gibt es von beidenVertretern auch zum ThemaSchwarzarbeit. Nach einer Studieder Universität Linz arbeitenacht Millionen Menschenin Deutschland schwarz undfügen damit der Wirtschafteinen Schaden von 350 MilliardenEuro zu. „Die Verfolgungder Schwarzarbeit ist eine Katastrophe.Mittlerweile liegtdie Zuständigkeit bei den Gewerbeämternder Kommune.Dort ist sie fehl am Platze. Soetwas muss zentraler organisiertwerden“, ist der Kreishandwerksmeisterüberzeugt.Zufrieden sind die beidenauch nicht mit der neuen Fahrplanverordnung,die Handwerksbetriebeab Strecken von50 Kilometern das Führen einesFahrtenbuches vorschreiben.Das Handwerk hat nichtnur dagegen, sondern auchgegen den neuen RundfunkstaatsvertragsEinsprücheerhoben. Die neuen Regelnhätten teilweise zu einer Vervielfachungder Rundfunkgebührengeführt. Problematischsei auch, dass es für das Handwerkkeine GA-Förderung gebe.„Im Gegenzug stirbt jeden Tageine Bäckerei oder eine Fleischerei“,bedauert Brauer.Dennoch blickt er mit Optimismusin die Zukunft derKreishandwerkerschaft, inder nach der Fusion beideraltmärkischer Institutionen600 Betriebe organisiert sind.Wichtig ist ihm, dass der Meisterbriefweiterhin geschätztund gelebt wird. Immerhin ister die Grundlage, um qualifiziertenNachwuchs auszubilden.In 41 von 180 Berufen gibtes den Meisterzwang noch.Doch das war nicht immer so.Vor sieben Jahren waren Meisternoch in 94 Berufen vertreten.Motivierte junge Leute fürdas Handwerk zu finden seinicht immer einfach, geradein Zeiten, in denen die Geburtendellemehr denn je spürbarsei. Dennoch gebe es weiterhindie Bereitschaft bei denregionalen Betriebe. Damitwollen sie Sorge tragen, dassdie Wirtschaftsmacht von nebenanauch übermorgen nochbestehen kann.Mit mehr als 4,8 MillionenBeschäftigten in rund975000 Betrieben und einemJahresumsatz von knapp 490Milliarden Euro ist das Handwerkein Schwergewicht derdeutschen Wirtschaft. Es gibtheute kaum einen Lebensbereich,in dem wir auf dieFertigkeiten und das Knowhowvon Handwerkerinnenund Handwerkern verzichtenkönnen. Deshalb warb dieBranche im vergangenen Jahrbundesweit auf Plakaten sowiein Funk und Fernsehen. Ander Bedeutung hat sich nachAnsicht von Bernhard Brauerund Hans-Erich Schulze nichtgeändert.Erfindungsreichtum hatim Handwerk Tradition. Sowurde die elektrische Sicherungvon einem Handwerkerentwickelt, genauso wiedie Röntgen- Röhre und derBenzinmotor. Mit Know-howund Praxisnähe entwickelnsie neuartige Produkte oderoptimieren bestehende Verfahren.Gestern, heute, wie inZukunft: Laut einer aktuellenStudie der Prognos AG werdendeutsche Handwerksbetriebeallein bis zum Jahr 2020 rund18.000 Schutzrechte beim Patentamtanmelden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!