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Von der lernenden zur kompetenten Organisation ... - Manfred Borutta

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>lernenden</strong> <strong>zur</strong> <strong>kompetenten</strong> <strong>Organisation</strong>Wie kommt das Neue in die <strong>Organisation</strong>?1. Lernen stellt einen destabilisierenden und konfliktärenProzess <strong>der</strong> Abweichungsverstärkung dar. SeinAusgang ist ungewiss.Abweichungsverstärkung durch:Verlernen von Reaktionen + RoutinenErlernen neuer Reaktionen + RoutinenDreischrittiger Prozess:Anlassbezogene Variation (Destabilisierung)Selektion (Auswahl eines neuen Verhaltens, neuerRoutinen)Restabilisierung (Etablierung neuer Routinen)26.01.2010 <strong>Manfred</strong> <strong>Borutta</strong> (MScN), Aachen 2


<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>lernenden</strong> <strong>zur</strong> <strong>kompetenten</strong> <strong>Organisation</strong>Wie kommt das Neue in die <strong>Organisation</strong>?2. Die „lernende <strong>Organisation</strong>“ ist ein Oxymoron.<strong>Organisation</strong>en sind auf Stabilisierung von Routinenangelegt, damit sieihre Programme (z.B. Pflegeauftrag in KH/AH) durchführenkönnenfür Personen und soziale Systeme in ihrer Umwelt berechenbarbleiben<strong>Organisation</strong>en versuchen, Abweichungen zuverringern bzw. zu verhin<strong>der</strong>n.Lernen hingegen ist auf Abweichungsverstärkungangelegt (s. o.).26.01.2010 <strong>Manfred</strong> <strong>Borutta</strong> (MScN), Aachen 3


<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>lernenden</strong> <strong>zur</strong> <strong>kompetenten</strong> <strong>Organisation</strong>Wie kommt das Neue in die <strong>Organisation</strong>?3. Lernen von <strong>Organisation</strong>en setzt Anschlussfähigkeitennach innen und nach außen voraus.Wer Lernfähigkeit von <strong>Organisation</strong>en for<strong>der</strong>t, muss in<strong>der</strong> Lage sein,eine Routine <strong>zur</strong> Aufhebung von Routinen ein<strong>zur</strong>ichteneine Inhibition <strong>der</strong> Inhibition ein<strong>zur</strong>ichten.Die <strong>Organisation</strong> muss anschlussfähig seinnach außen: im Hinblick auf Wahrnehmung undVerarbeitung von Irritationen, die die Umwelt bereit hältnach innen: im Sinnen <strong>der</strong> Generierung von Information undWissen26.01.2010 <strong>Manfred</strong> <strong>Borutta</strong> (MScN), Aachen 4


<strong>Organisation</strong> als zweiseitig anschlussfähige DifferenzORGANISATIONAnschlussfähigkeit nach innenGenerierung von INFORMATIONENaus UmweltdatenFrage <strong>der</strong> Systemrelevanz (1. Kontext)Generierung von WISSENaus InformationenFrage <strong>der</strong> systeminternenERFAHRUNGSMUSTER(2. Kontext)UMWELTIrritationenausgehendvonpsychischen SystemenInteraktionenFunktionssysteme und ihr<strong>Organisation</strong>en26.01.2010 <strong>Manfred</strong> <strong>Borutta</strong> (MScN), Aachen 5


<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>lernenden</strong> <strong>zur</strong> <strong>kompetenten</strong> <strong>Organisation</strong>Wie kommt das Neue in die <strong>Organisation</strong>?3. Lernen von <strong>Organisation</strong>en setzt Anschlussfähigkeitennach innen und nach außen voraus.Die <strong>Organisation</strong> muss differenzieren können zwischendem, was sie lernen will bzw. solldem, was sie – anstelle dessen - ver-lernen mussdem, was sie nicht lernen braucht.Erfor<strong>der</strong>lich hierzu ist (n. O. Marquard u. D. Baecker)eine Inkompetenzkompensationskompetenz die <strong>Organisation</strong> <strong>der</strong> eigenen Lernfähigkeit26.01.2010 <strong>Manfred</strong> <strong>Borutta</strong> (MScN), Aachen 6


<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>lernenden</strong> <strong>zur</strong> <strong>kompetenten</strong> <strong>Organisation</strong>Wie kommt das Neue in die <strong>Organisation</strong>?4. Die Kompetenz <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> zeigt sich anhand <strong>der</strong>erreichten Lernebene und <strong>der</strong> Balance zwischenExploitation und Exploration.Lernen erfor<strong>der</strong>t Wahrnehmung. Wahrnehmen könnennur psychische Systeme, keineswegs soziale SystemeErfor<strong>der</strong>lich ist eine strukturelle Kopplung zwischendiesen beiden Systemtypen (via Personen)<strong>Organisation</strong>en filtern das durch Personen Erlernte undbenutzen es in parasitärer Weise für ihre ZweckeDas, was die <strong>Organisation</strong> ver- und erlernt, bestimmtdie kommunikative Wirklichkeit <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>26.01.2010 <strong>Manfred</strong> <strong>Borutta</strong> (MScN), Aachen 7


Zur Tyrannei <strong>der</strong> instrumentellen Rationalität in<strong>Organisation</strong>en o<strong>der</strong>: Was machen wir wie alsnächstes?ExploitationRückgriff aufRoutineKompetenzfalle„Tod durchErstarren“GefahrenExplorationInnovationsbereitschaftMisserfolgsfalle„Tod durchÜberfor<strong>der</strong>ung“26.01.2010 <strong>Manfred</strong> <strong>Borutta</strong> (MScN), Aachen 8


Lernen 0Lernen 1(Proto-Lernen)Lernen 2(Deutero-Lernen)Lernen 3Lernstufen nach G. BatesonLernen, ohne das etwas verlernt werden müssteEinfaches Reiz-Reaktionsschema (Werksirene)Routinemäßiges Lernen; wirkt steuernd auf dieBedingungen von L 0 einGelernt wir nur in dem Maße, in dem ver-lerntwird (Pawlow‘sche Konditionierung)Lernen über das Verlernen alter Routinen unddas Erlernen neuer Routinen (<strong>der</strong> Bed. von L 1)Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Menge an AlternativenErst hier ist die Unterscheidung von Informationund Wissen möglichErlernen <strong>der</strong> Kontexte von L 2Kaum anzutreffen<strong>der</strong> Vorgang26.01.2010 <strong>Manfred</strong> <strong>Borutta</strong> (MScN), Aachen 9


Lernstufen (n. G. Bateson)Lernen 0Lernen 1Lernen 2Lernen 3Formen des organisationalen LernensExploitationExploration„Null-Lernen“Kopplungs-Unfähigkeit<strong>Organisation</strong>alerNativismusAufbau vonDatenfriedhöfenDaten werdennicht zusystemrelevantenInformationengeneriert„Mehr desBekannten“RoutinemäßigesLernen(Gewöhnung,Übung)+ Kompetenzfalle -„Mehr des Neuen“RoutinemäßigeSuche nachständig Neuemohne BerücksichtigungvonSystemrelevanz+ Misserfolgsfalle -BewusstesUnterscheidenvon KontextenÜbertragung vonfrüher Gelerntemauf neue KontexteSuche nachBalancezwischenExploitationundExplorationSchaffung neuerMöglichkeiteni. S. e. erweitertenKontingenzraumesAntizipierte undaufeinan<strong>der</strong>bezogeneNeudefinitionvon Umwelt und<strong>Organisation</strong>sstrukturSelbstbeobachtung<strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>als Teilihrer Umwelt„Die <strong>Organisation</strong>steht am Fensterund beobachtet,wie sie wodurcham Markt handelt“26.01.2010 <strong>Manfred</strong> <strong>Borutta</strong> (MScN), Aachen 10


<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>lernenden</strong> <strong>zur</strong> <strong>kompetenten</strong> <strong>Organisation</strong>Wie kommt das Neue in die <strong>Organisation</strong>?5. Jede – auch wissensbasierte – Innovation hat ihrenPreisDie <strong>Organisation</strong> kann nur selbst lernen; aber sie lerntnicht immer von selbstDie erzeugbare Resonanz von wissensbasiertenInnovationen ist in <strong>Organisation</strong>en sehr geringAnschlussfähigkeit <strong>der</strong> Intervention stellt die zentraleGrundvoraussetzung darAnalyse <strong>der</strong> organisationalen Relevanzkriterien26.01.2010 <strong>Manfred</strong> <strong>Borutta</strong> (MScN), Aachen 11


<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>lernenden</strong> <strong>zur</strong> <strong>kompetenten</strong> <strong>Organisation</strong>Wie kommt das Neue in die <strong>Organisation</strong>?Entgegen allen Steuerungsillusionen: Die Kompetenz<strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> ist hochgradig abhängigvon dem, was ihrer Umwelt bereit hältvon <strong>der</strong> strukturellen Koppelungsfähigkeit <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong>• Um Systemwi<strong>der</strong>stände zu überwinden undAbweichungen als Anregungen zu Neuerungenwahrzunehmen muss in <strong>der</strong> <strong>Organisation</strong> Neugiergeweckt werden:Das Auffinden „erogener Zonen“ und „organisationalerDruckpunkte“Dialektik von Bestätigen und Problematisieren26.01.2010 <strong>Manfred</strong> <strong>Borutta</strong> (MScN), Aachen 12

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