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Der Wortlaut der Dankmeditation von Altbischof Franz X. Eder

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„Ich danke Gott dafür, dass ihr euch gemeinsam für das Evangelium eingesetzt habtvom ersten Tag an bis jetzt“ – so haben wir es in <strong>der</strong> Kurzlesung gehört. Gott hat unsunsere Gaben und Fähigkeiten gegeben „zum gemeinsamen Besten“ (1 Kor 12,7),zum Aufbau des Leibes Christi (Eph 4,12). Unser Papst Benedikt for<strong>der</strong>t sogar eineÄn<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Mentalität im Bezug auf die Laien, „die“ – wörtlich, „nicht mehr nur alsMitarbeiter des Klerus betrachtet werden dürfen, son<strong>der</strong>n als wirklichmitverantwortlich für das Sein und Handeln <strong>der</strong> Kirche erkannt werden müssen“(Benedikt XVI. bei <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> Pastoraltagung <strong>der</strong> Diözese Rom 26.Mai 2009).Vor einem Monat erst sagt uns die Deutsche Bischofskonferenz, wir würden nur dannden rechten irdischen Weg zum Herrn finden, wenn Bischöfe, Priester und Laien,Ehrenamtliche und Hauptberufliche, auf authentische und enge Weise miteinan<strong>der</strong>verbunden sind. Dialog und gemeinsame Wegsuche sind unverzichtbar. Es gelte also,„die Wahrheit des An<strong>der</strong>en aufnehmen und sie vom An<strong>der</strong>en hören. Vielleicht müssenwir die Chance und Herausfor<strong>der</strong>ung des Dialogs noch stärker wahrnehmen undschätzen. Denn Dialog lebt zunächst vom Hören, vom Zuhören, vom aufeinan<strong>der</strong>Hinhören und aufmerksame Wahrnehmen des An<strong>der</strong>en.“ (Erzbischof Zollitsch)Da darf ich noch einmal und <strong>von</strong> Herzen Dank sagen für alle großartige undnachhaltige Mühe, die so viele, ja vielleicht alle <strong>von</strong> Ihnen aufgebracht haben, als esvor zehn Jahren darum ging, auf das Volk zu hören, auf die Mitchristen zu hören, wassie <strong>von</strong> <strong>der</strong> Kirche erwarten, was ihnen aber auch als Hin<strong>der</strong>nis für ein Leben mit <strong>der</strong>Kirche erscheine. Diese Mühe, letztlich <strong>von</strong> Papst Johannes Paul II. damals zumbevorstehenden Jahrtausendwechsels angeregt, hat sich sicher gelohnt, hat unsereOrtskirche verlebendigt und wacher gemacht, ein Geschehen, das nachwirkt und nichtwegzudenken ist aus <strong>der</strong> Geschichte unseres Bistums. Es kommt ja heute mehr dennje auf eine Verbindung zwischen Kirche einerseits und <strong>der</strong> Welt <strong>der</strong> Menschenan<strong>der</strong>erseits an. Ein Aufbruch <strong>der</strong> Kirche lebt dann <strong>von</strong> einer vertrauenswürdigenNähe und verlässlichen Verbundenheit zwischen Kirche und Welt.Und ich danke in meinen Gebeten auch den Mitarbeitern, den Mitbrü<strong>der</strong>n im HohenDomkapitel wie jener in den Räumen des Ordinariates. Sie haben sich um das heutigeFest bemüht. Das war nicht wenig Belastung. Auch sie haben ihrerseits vielfältige,verlässliche Hilfe gefunden: an unserem Domchor mit seinen nimmermüdenSängerinnen und Sängern; an unserer einmaligen, mächtigen Orgel; sie habenUnterstützung durch die Bläser und den noch ganz jungen Stimmen aus <strong>der</strong>Domsingschule gefunden. Sie haben uns in diesem Vespergottesdienst angeführt undunseren Dank an Gott zusammengebunden und diese Stunde zu einem gemeinsamenFest gemacht. Ich sehe unsere Ordensleute, ganz beson<strong>der</strong>s auch unsereOrdensfrauen. Hochwürdige Äbtissinnen und Äbte und Verantwortliche aus unserenOrdenshäusern. Nicht nur heute, das ganze Jahr über helfen Sie mir zu beten.Unter den Ordensfrauen haben wir ganz beson<strong>der</strong>e Gäste: Bayerische Frauen aus <strong>der</strong>Gemeinschaft <strong>der</strong> Barmherzigen Schwestern. Sie holen eine alte Wallfahrt ins Lebenzurück, das alte <strong>von</strong> den Heimatvertriebenen aus dem westlichen Böhmerwald sogeliebte Maria Goja bei Krumau. Heute heißt es Kajov, ganz an <strong>der</strong> Straße vomMoldaustausee zur wun<strong>der</strong>schönen Stadt Krumau. Lassen Sie nie Kajov, Maria Gojau,einfach seitlich liegen, wenn Sie unser Nachbarland besuchen.Ich danke <strong>der</strong> Delegation aus dem Ostkirchlichen Institut, dem ich immer sehrverbunden war und bin. Auch darf ich nicht auf unsere Mitchristen aus <strong>der</strong>evangelischen Kirche vergessen. Wir stehen uns respektvoll, aber auch einfühlsamgegenüber. Aus diesem Gegenüber ist auch ein Miteinan<strong>der</strong> geworden. Es geht mituns wie beim biblischen Weg nach Emmaus, wohin <strong>der</strong> Herr mit zwei seiner Jüngernunterwegs ist. Dieses Ereignis hat symbolhaft einen Nie<strong>der</strong>schlag gefunden in unserergemeinsamen Kirche für den Kurort Bad Griesbach. Und es geht im guten Miteinan<strong>der</strong>weiter.

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