Artikel lesen - Sinn-Stiftung
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Vorschlag für eine Phantasieübung:<br />
Ich lade Sie ein, innerlich Kontakt aufzunehmen mit einer Person aus ihrem beruflichen oder privaten Alltag, um<br />
diese drei verschiedenen Modi des Bewusstseins einmal innerlich durchzuspielen. An welchen rationalen Regeln<br />
orientieren sich Ihre alltäglichen Begegnungen? Wie erleben Sie diese Begegnungen, wenn Sie innerlich einen Rollentausch<br />
machen und versuchen, sich in das Erleben der anderen Person einzufühlen? Welche Gefühle werden<br />
dabei in Ihnen wachgerufen? Erinnern Sie sich an Momente, in denen Sie sich mit dieser Person auf einer anderen<br />
Ebene tief verbunden, vielleicht als Teil einer Sie beide umfassenden, größeren Wirklichkeit erlebt haben?<br />
Neben anderen Formen dialogischer Selbstreflexion 73 scheint mir dies ein wichtiger und pragmatischer<br />
Ansatz zu sein, auch in unseren Institutionen innere und äußere Räume eines erweiterten<br />
Bewusstseins zu schaffen und in einer nicht-religiösen Sprache zu trainieren. Dies scheint mir<br />
wichtiger und weiterführender zu sein als die ‚technische’ Optimierung neuronaler Netzwerke.<br />
Auf solche Erfahrungsräume eines ‚partizipierenden’ Bewusstseins (Bohm) sind wir schon aus<br />
Gründen des humanen Überlebens auf diesem Planeten dringend angewiesen.<br />
73 Heinrich Dauber/ Ralf Zwiebel (Hg.), Professionelle Selbstreflexion aus pädagogischer und psychoanalytischer<br />
Sicht, Bad Heilbrunn (Klinkhardt) 2006<br />
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