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Bewusstsein, das um das Geschenk der Verbundenheit in der Begegnung weiß, in der wir uns<br />

dem Leiden unseres Nächsten zuwenden und darin unsere Menschlichkeit finden. 84<br />

Eine solche Haltung spricht, wenigstens ansatzweise, aus dem Entwurf einer Erd-Charta, wie<br />

sie von der Ökumenischen Initiative Eine Welt und dem BUND vor Jahren entworfen und inzwischen<br />

von zahlreichen Gruppen und Organisationen übernommen wurde. Ihre Präambel lautet:<br />

„Die Erde, unsere Heimat<br />

Die Menschheit ist Teil eines sich ständig fortentwickelnden Universums. Unsere Heimat Erde<br />

bietet Lebensraum für eine einzigartige und vielfältige Gemeinschaft von Lebewesen. Naturgewalten<br />

machen das Dasein zu einem herausfordernden und ungewissen Ereignis, doch die Erde<br />

bietet gleichzeitig alle wesentlichen Voraussetzungen für die Entwicklung des Lebens. Die<br />

Selbstheilungskräfte der Gemeinschaft allen Lebens und das Wohlergehen der Menschheit hängen<br />

davon ab, ob es uns gelingt, eine gesunde Biosphäre zu bewahren mit all ihren ökologischen<br />

Systemen, dem Artenreichtum ihrer Pflanzen und Tiere, fruchtbaren Böden, reinen Gewässern<br />

und sauberer Luft. Die globale Umwelt mit ihren endlichen Ressourcen ist der gemeinsamen<br />

Sorge aller Völker anvertraut. Die Lebensfähigkeit, Vielfalt und Schönheit der Erde zu schützen,<br />

ist eine heilige Pflicht.“ 85<br />

Dies ist auch das Anliegen vielfältiger größerer und kleinerer, nicht selten eher spirituell oder<br />

eher politisch orientierter Lebensgemeinschaften rund um die Welt. 86 Ich lebe mit meiner Familie<br />

seit über 25 Jahren in einer ökologischen Haus- und Hofgemeinschaft und kenne die Chancen<br />

und Schwierigkeiten eines solchen Projektes aus persönlicher Erfahrung. 87<br />

84<br />

Der Dalai Lama schreibt in seinem ‚Buch der Menschlichkeit’: „Nach meiner Auffassung ist das hingebungsvollste<br />

Geben jenes, das ohne den Anspruch oder den Gedanken an einen Dank erfolgt und dessen Motiv in echter Anteilnahme<br />

am anderen begründet ist.“ Dalai Lama, Das Buch der Menschlichkeit. Eine neue Ethik für unsere Zeit,<br />

Bergisch Gladbach (Verlagsgruppe Lübbe) 2000, S. 128<br />

85<br />

Ökumenische Initiative Eine Welt e.V. erdcharta@oeiew.de; www.erdcharta.de<br />

86<br />

Beispiele sind die Ökumenische Initiative Eine Welt in Wethen oder die Kommune Niederkaufungen, die auch im<br />

Rahmen eines umfangreichen wissenschaftlichen Programms zu einem nachhaltigen Lebensstil untersucht wurde.<br />

Vgl. Simon, Karl-Heinz, Gemeinschaftlich Nachhaltig. Welche Vorteile bietet das Leben in Gemeinschaft für die<br />

Umsetzung ökologischer Lebenspraktiken. In: Matthias Grundmann, Thomas Dierschke u.a. (Hg.), Soziale Gemeinschaften.<br />

Experimentierfelder für kollektive Lebensformen, Berlin (LIT Verlag) 2006, S. 155-70. Ökumenische<br />

Initiative Eine Welt e.V. erdcharta@oeiew.de; www.erdcharta.de; www.kommune-niederkaufungen.de. Zur internationalen<br />

Einschätzung dieser Bewegungen vgl.: Saskia Poldervaart, Harrie Jansen & Beatrice Kellner (eds.), Contemporary<br />

Utopian Struggles. Communities between modernism and postmodernism. Amsterdam (Aksant) 2001<br />

87<br />

Vgl. Dauber, Heinrich, Lernfelder der Zukunft, Bad Heilbrunn (Klinkhardt), 1997, S. 185ff.<br />

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