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I n fo rm a tio n - IG Metall Bayern

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War und ist die AUBeine „Konkurrenzgewerkschaft“?Keineswegs, weder rechtlich noch tatsächlich. Denn dieAUB ist nicht streikfähig und weder willens noch in der Lage,Tarifverträge abzuschließen. Ihr Einfluss außerhalb von Siemensist gering. In der Praxis ging es im Grunde immer nur gegen die<strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> oder andere DGB-Gewerkschaften: „Sie lassen uns dieArbeit tun. Sie machen Opposi<strong>tio</strong>n, gehen durch den Betriebund verteilen Ostereier“, sagt Betriebsrat Klaus Hannemann.Und „die geben gegenüber dem Arbeitgeber zu schnell nach.Verlagerungen, Ausgliederungen, Umwandlungen winken siedurch. Wir dagegen prüfen hart, ob das wirklich wirtschaftlichbegründet ist, und suchen nach Alternativen.“Bei brisanten Themen wie Auslagerungen oder Arbeitszeitverlängerunggingen AUB-Betriebsräte gerne auf Tauchsta<strong>tio</strong>n,sagten auf Betriebsversammlungen nichts, ve<strong>rm</strong>ieden, Posi<strong>tio</strong>nergreifen zu müssen. Aber wenn es in das Kalkül passt, wirddie ansonsten „kooperative“ AUB zuweilen auch verbalradikal.Bei Opel warf das AUB-Betriebsratsmitglied Eugen Kahldem Betriebsratsvorsitzenden Klaus Franz (<strong>IG</strong> <strong>Metall</strong>) „Verrat“und Schmusekurs vor, als die Betriebsräte um möglichst vieleArbeitsplätze beim schlingernden Autokonzern kämpften.„Im Kern hat die AUB nicht die Interessen der Beschäftigtenim Blick, sondern die des Unternehmers“, sagt Wolfgang Niclas,Bevollmächtigter der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> in Erlangen. Dort, wo die AUB dieMehrheit der Mandate errungen hat, hat sie dafür gesorgt, dassdie Unternehmensführung keine Probleme mit dem Betriebsrathat. Das gehörte zum „Deal“, den Schelsky offenkundig ausgehandelthatte. Die Betriebsräte vor Ort funk<strong>tio</strong>nierten in diesemSinne, sie stellten die Arbeitnehmerinteressen hinter dieder Unternehmensführung. Die politische Begleitmusik lieferteSchelsky aus der Zentrale. Was dort verlautbart wurde, lässtallerdings an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig, es sind dienur leidlich kaschierten Parolen der Arbeitgeber und ihrer neoliberalenPropagandisten, die den Sozialstaat abbauen und diearbeitenden Menschen dem zügellosen Wettbewerb des freienMarktes ausliefern wollen.Worte des Vorsitzenden SchelskyZur Mitbestimmung:Als die Novellierung des Betriebsverfassungsgesetzes im Jahr2000 anstand, erklärte AUB-Chef Schelsky, die Forderungen desDGB bedeute „eine faktische Entmachtung aller Betriebsräteund eine Entmündigung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterdurch betriebsfremde Gewerkschaftsfunk<strong>tio</strong>näre. Dadurch würdenInvesti<strong>tio</strong>nen in Deutschland verhindert und Arbeitsplätze vernichtet.“(28.05.2000)Zur Tarifpolitik:Vor der Tarifrunde 2004 sagte Schelsky vor Delegierten der AUB:„Wenn man Herrn Peters angesichts der heute beginnendenTarifrunde im <strong>Metall</strong>bereich schon wieder drohen hört, dasses eine harte Tarifauseinandersetzung geben können und das24 25

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