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Von 0 auf 355.000* in 59,8 Stunden - Innovatives Niedersachsen

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plietsch*<br />

<strong>Innovatives</strong> aus <strong>Niedersachsen</strong>. Das Magaz<strong>in</strong>. 1-2010<br />

Maritime Wirtschaft: Wie Reeder und Retter Krisen meistern | Vorreiter: Unternehmer Claassen<br />

schafft edle Oberflächen | Hohe Schule: Professor Hell durchblickt menschliche Zellen | Land und<br />

Leute: G<strong>in</strong>seng aus der Lüneburger Heide


AUfGALOPP<br />

Plietschlebendig!<br />

„ich t<strong>auf</strong>e dich <strong>auf</strong> den namen plietsch, wünsche dir allzeit gute fahrt und immer e<strong>in</strong>e Handbreit Wasser<br />

unter dem Kiel.“ Ähnlich wie e<strong>in</strong> neues Schiff kann auch e<strong>in</strong> neues Heft gute Wünsche gebrauchen.<br />

Und e<strong>in</strong>en namen, der Programm ist. Denn im Mittelpunkt sollen Menschen stehen, die plietsch s<strong>in</strong>d:<br />

Die Aufgeweckten, die immer am Ball s<strong>in</strong>d, neue Chancen erkennen und damit niedersachsen zu e<strong>in</strong>em<br />

<strong>in</strong>novativen Wirtschafts- und forschungsland machen. ihre Geschichten erzählt dieses Heft viermal im<br />

Jahr. Lassen Sie sich überraschen von kreativen Geschäftsideen, unternehmerischen Erfolgen und bahnbrechenden<br />

forschungsergebnissen.<br />

ihre Redaktion plietsch*<br />

<strong>in</strong>HALt<br />

LAnD UnD LEUtE Oh G<strong>in</strong>seng!<br />

Wie die koreanische Wurzel <strong>in</strong> die Lüneburger Heide kommt<br />

KOPf UnD ZAHL Interessante Nummern<br />

Und die Köpfe dah<strong>in</strong>ter<br />

LAnDESKUnDE Ist <strong>Niedersachsen</strong> platt wie e<strong>in</strong>e Flunder?<br />

Geolog<strong>in</strong> Carmen Heunisch klärt <strong>auf</strong><br />

VORREitER Was machen Sie denn hier?<br />

Henn<strong>in</strong>g J. Claassen beschichtet auch WC-Schüsseln<br />

SCHWERPUnKt Vom Retten<br />

MARitiME Wie mutige Helfer mit Spezialbooten Menschenleben retten<br />

WiRtSCHAft<br />

Nase im W<strong>in</strong>d<br />

Interview mit Reeder Roelf Briese<br />

02 | plietsch | 1-2010<br />

Ke<strong>in</strong> Seemannsgarn!<br />

<strong>Niedersachsen</strong>s maritime Stärken <strong>auf</strong> e<strong>in</strong>en Blick<br />

12<br />

16<br />

18<br />

04<br />

06<br />

07<br />

08


ik dööp Di up den naam<br />

plietsch, wünsch Di hüüt un all<br />

* Plietsch: plattdeutsch für pfiffig, clever, <strong>auf</strong>geweckt<br />

PLAttitüDE<br />

de Daag gode fahrt un<br />

jümmers noog Water ünner den Kiel.<br />

KLE<strong>in</strong>E WELt E<strong>in</strong> Norweger <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

IT-Manager Tor Lund-Larsen über se<strong>in</strong>e Vorlieben<br />

WEitE WELt Dicker Fisch<br />

Tetra füttert die Zierfische rund um den Globus<br />

HOHE SCHULE Videoclips aus der menschlichen Zelle<br />

Prof. Hell sieht mit se<strong>in</strong>em Lichtmikroskop fast alles<br />

nEUE LEHRE Beruf Auto-Flüsterer<br />

Neues Studium für Fahrzeugentwickler<br />

ZUKUnftSRAUSCHEn Voll Sonne<br />

E<strong>in</strong>e junge Forscher<strong>in</strong> will Solarzellen als Teppich ausrollen<br />

GEDAnKEnSPRUnG Rätsel<br />

Impressum<br />

Sponsoren<br />

21<br />

22<br />

20<br />

23<br />

24<br />

26<br />

1-2010 | plietsch | 03


LAnD & LEUtE<br />

Oh G<strong>in</strong>seng!<br />

Wie die koreanische Wurzel <strong>in</strong> die Lüneburger Heide kommt<br />

Das Stück G<strong>in</strong>seng sieht aus wie trockener Champignon. „E<strong>in</strong>fach<br />

<strong>in</strong> der Wangentasche parken“, ermuntert Ges<strong>in</strong>e Wischmann,<br />

Chef<strong>in</strong> der Flora Farm. Es schmeckt nussig, wie Süßholz – nur<br />

bitterer. G<strong>in</strong>seng ist nicht besonders schmackhaft, aber gesund.<br />

Die koreanische Wurzel – e<strong>in</strong> zugelassenes Arzneimittel zur körperlichen<br />

Stärkung – wächst <strong>in</strong> Walsrode. Wischmann, junge Oma<br />

und begeisterte Golfer<strong>in</strong>, baut sie als E<strong>in</strong>zige <strong>in</strong> Deutschland an.<br />

Seien Sie ehrlich – richtig lecker ist G<strong>in</strong>seng nicht. Wie br<strong>in</strong>gen<br />

Sie die Wurzel unter die Leute? Was gut ist, muss ja auch<br />

schlecht schmecken. Ne<strong>in</strong>, im Ernst: Der allergrößte Teil der Wurzeln<br />

geht <strong>in</strong> Kapseln, die wir mit niedersächsischen Partnern herstellen.<br />

Wir verk<strong>auf</strong>en aber auch Wurzeln – manche knabbern die<br />

mit Honig. Vielen schmeckt auch unser herbes G<strong>in</strong>seng-Weizen-<br />

bier. Auch <strong>in</strong> Cremes für problematische Haut und <strong>in</strong> Shampoo<br />

steckt die Wurzel.<br />

Wie kommt die asiatische Heilpflanze nach niedersachsen?<br />

Mit e<strong>in</strong>er Streichholzschachtel voller Samen f<strong>in</strong>g es an. Me<strong>in</strong> Vater<br />

hat die ersten Pflanzen <strong>in</strong> den Achtzigern aus Ch<strong>in</strong>a bekommen –<br />

trotz Ausfuhrverbots. Wir waren <strong>auf</strong> der Suche nach e<strong>in</strong>er Alter-<br />

native für unseren Hof und s<strong>in</strong>d durch die Presse <strong>auf</strong> G<strong>in</strong>seng<br />

gestoßen. Andere Bauern nahmen fünf Kühe dazu, me<strong>in</strong> Vater<br />

baute G<strong>in</strong>seng an. Das war natürlich toll. Trotzdem habe ich erstmal<br />

BWL studiert und dann für die Pharma<strong>in</strong>dustrie gearbeitet.<br />

Als me<strong>in</strong>e Familie zehn Jahre später erste Ernten e<strong>in</strong>fuhr, b<strong>in</strong> ich<br />

zurück <strong>auf</strong>s Land. Das war schon e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>schnitt. Auf der Flora<br />

04 | plietsch | 1-2010<br />

Farm habe ich das Market<strong>in</strong>g <strong>in</strong> die Hand genommen. Nach dem<br />

Motto ‚Schwe<strong>in</strong>e raus – Möbel re<strong>in</strong>‘ haben wir den Hofladen samt<br />

Internet-Versandhandel <strong>auf</strong>gezogen. Erst mit me<strong>in</strong>em Pharma-<br />

Wissen konnten Kapseln entstehen. Eigentlich begann alles als<br />

sp<strong>in</strong>nerte Idee – aber mit Erfolg. Heute macht die Flora Farm e<strong>in</strong>e<br />

gute Million Euro Jahresumsatz.<br />

ihre felder wirken futuristisch. Schwarze Stoffbahnen und<br />

Pflanzen, die man kaum sieht. Woher kommt ihr Anbau-<br />

Know-how? Es gab ch<strong>in</strong>esische Quellen, übersetzt hat die der<br />

Wirt des Ch<strong>in</strong>a-Restaurants im Ort. Das Meiste haben wir aber<br />

durch Trial and Error entdeckt. Heute bauen wir die Wurzeln wie<br />

Spargel im Damm an, so kann Wasser gut abfließen. Darüber<br />

hängen Schattenfolien, die direkte Sonne abhalten, aber Regen<br />

durchlassen.<br />

Warum ist da so wenig Grün <strong>auf</strong> dem Acker? Die Pflanzen<br />

wachsen langsam, im Mai sprießen fünf Zentimeter, und das war<br />

es dann. Sechs Jahre wächst die Wurzel; zwei Tonnen ernten wir<br />

jährlich.<br />

Und das zieht Besucher an? Ungewöhnlich ist auch spannend –<br />

die Farm ist heute e<strong>in</strong> Ausflugsziel. 40.000 Gäste kommen pro Jahr,<br />

sehen sich die Felder an und schlürfen G<strong>in</strong>seng-Tee. Wir gehen mit<br />

der Zeit. In Kürze gibt es auch e<strong>in</strong>e Anti-Ag<strong>in</strong>g Serie mit G<strong>in</strong>seng.<br />

www.florafarm.de


Ort des Geschehens: Walsrode<br />

Gesprächspartner<strong>in</strong>: Ges<strong>in</strong>e Wischmann,<br />

Geschäftsführer<strong>in</strong> der flora farm<br />

1-2010 | plietsch | 05


KOPf & ZAHL<br />

80 Mbit/s<br />

Die Vision: Fernsehen <strong>in</strong> neuer Qualität. Damit Filme bald noch schärfer über den Bildschirm flimmern, entstehen<br />

an der TU Braunschweig neue Übertragungstechniken. Kürzlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Weltpremiere getestet: Das neue Kabelfernsehen<br />

DVB-C2. Bei der Technik brauchen die Sender ke<strong>in</strong>e festen Bandbreiten mehr und gew<strong>in</strong>nen mehr Platz<br />

für die Datenübertragung. Mit der niedersächsischen Methode können bis zu 80 Megabit pro Sekunde übertragen<br />

werden (bisher: 51): Datenraten, die Videos und Spiele on demand <strong>in</strong> HDTV-Qualität möglich machen.<br />

Der Kopf dah<strong>in</strong>ter: Ulrich Reimers ist Professor am Institut für Nachrichtentechnik <strong>in</strong> Braunschweig. Der Elektrotechniker<br />

(Jahrgang 1952) ist Pionier des digitalen Fernsehens. Mit se<strong>in</strong>em Team ist er <strong>auf</strong> diesem Forschungs-<br />

gebiet <strong>in</strong>ternational führend.<br />

www.ifn.<strong>in</strong>g.tu-bs.de<br />

06 | plietsch | 1-2010<br />

1.400 x<br />

Das Produkt: Softbeton, e<strong>in</strong> Leichtbeton für den Straßenbau. Man mische Wasser und Zement zu Zementleim und<br />

gebe e<strong>in</strong>en Porenbildner h<strong>in</strong>zu. Wie daraus e<strong>in</strong> Baustoff der neuen Generation wird, weiß die Firma Cellcontec. In mehr<br />

als 1.400 Tests hat sie das Herstellungsverfahren perfektioniert und unterschiedlichste Anwendungen entwickelt. Der<br />

Leichtbeton aus Wolfsburg ist frostunempf<strong>in</strong>dlich, schallisolierend, wasserundurchlässig und dabei leicht zu verarbeiten.<br />

Der Kopf dah<strong>in</strong>ter: Günzel Graf von der Schulenburg hat vor rund fünf Jahren die Entwicklung des Softbetons<br />

<strong>auf</strong>genommen und f<strong>in</strong>anziert. Der promovierte Landwirt zeigt damit se<strong>in</strong>en Geschäftss<strong>in</strong>n und vor allem se<strong>in</strong>e Leidenschaft<br />

für Innovationen.<br />

www.cellcontec.com<br />

nr. PCt/EP2008/064034<br />

Das Patent: Quarzsand und Holzkohle werden durch die elektromagnetischen Wellen <strong>in</strong> der<br />

Mikrowelle zu Silizium. Das Halbmetall ist e<strong>in</strong> begehrter Stoff für die Produktion von Solarzellen.<br />

Bisher wurde dafür <strong>auf</strong>wändig e<strong>in</strong> hochre<strong>in</strong>es Silizium hergestellt. Das „schmutzige Silizium“ aus<br />

der Mikrowelle h<strong>in</strong>gegen braucht ke<strong>in</strong>e teure chemische Behandlung und kann durch das neue<br />

und patentierte Verfahren für den E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> Solarzellen verwendet werden. Das Erfolgsrezept spart<br />

dadurch 30 Prozent Energie und kostet deutlich weniger.<br />

Der Kopf dah<strong>in</strong>ter: Jan-Philipp Mai ist 22 Jahre alt, Student der TU Braunschweig<br />

und Gründer der JPM Silicon GmbH. Mit se<strong>in</strong>em Rezept ist er als Ort im Land der<br />

Ideen und mit dem Clean Tech Media Award ausgezeichnet worden.<br />

www.smart-silicon.de


Denkste!<br />

„ist niedersachsen platt wie e<strong>in</strong>e flunder?“<br />

Carmen Heunisch, Diplom-Geolog<strong>in</strong> im Geozentrum Hannover, klärt uns <strong>auf</strong>.<br />

Tatsache:<br />

450 Berge erheben sich <strong>in</strong> niedersachsen. Der höchste: der Wurmberg im Harz mit 971 Metern.<br />

Die niedrigste Erhebung: der Kistenberg im Landkreis Oldenburg mit 23 Metern.<br />

LAnDESKUnDE<br />

<strong>Von</strong> wegen Flunder. Berge, Flachland, Küste, Inseln – <strong>Niedersachsen</strong> hat alles. Wer von Goslar<br />

nach Emden fährt, passiert 400 Millionen Jahre Erdgeschichte <strong>auf</strong> e<strong>in</strong>er Strecke von 300 Kilometern.<br />

Das hat ke<strong>in</strong> anderes Bundesland zu bieten.<br />

Das Bergland besteht aus zahlreichen kle<strong>in</strong>en Bergen und Hügeln, wie die zwei Höhenzüge mit<br />

drei Buchstaben, die Liebhaber von Kreuzworträtseln kennen: Ith und Elm. Der größte und höchste<br />

zusammenhängende Komplex ist natürlich der Harz. Aber auch die Ebene ist nicht platt. Mächtige<br />

eiszeitliche Ablagerungen formen sie zu e<strong>in</strong>er hügeligen Landschaft. E<strong>in</strong>e weitere Besonderheit s<strong>in</strong>d<br />

die Moore. Was von den ehemals riesigen Flächen <strong>in</strong> Deutschland übrig geblieben ist, liegt größtenteils<br />

<strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong>.<br />

Die geologische Situation beschert dem Land mehr als 30 nutzbare Rohstoffe, darunter rund<br />

200 Salzstöcke und so viel Erdöl- und Erdgasvorkommen, wie sonst nirgendwo <strong>in</strong> Deutschland.<br />

Zeugen der unterschiedlichen Erdzeitalter f<strong>in</strong>det man landesweit. Besonders spektakulär:<br />

D<strong>in</strong>osaurierfährten im Harzvorland, bei Osnabrück, <strong>in</strong><br />

Münchehagen bei Hannover und <strong>in</strong> den Bückebergen.<br />

Per Pedes, mit dem Fahrrad, hoch zu Ross, <strong>auf</strong> dem<br />

Wasser, wie auch immer man unterwegs ist: Se<strong>in</strong>e<br />

abwechslungsreiche Geografie und vielfältigen Landschaften<br />

machen <strong>Niedersachsen</strong> auch für Urlaubsgäste<br />

besonders attraktiv.“<br />

www.geozentrum-hannover.de<br />

1-2010 | plietsch | 07


VORREitER<br />

Ort des Geschehens: Lüneburg, impreglon AG.<br />

Gesprächspartner: Vorstandschef Henn<strong>in</strong>g J. Claassen<br />

08 | plietsch | 1-2010


Was machen Sie denn hier?<br />

Herr Claassen verdient mit Oberflächen se<strong>in</strong> Geld. Er überzieht alles, was nicht niet- und nagelfest ist,<br />

mit der passenden Beschichtung. Meterdicke Walzen, w<strong>in</strong>zige Stifte und auch WC-Schüsseln.<br />

Wer braucht das eigentlich? Wir beschichten<br />

Bauteile für ganz unterschiedliche<br />

Kunden, vor allem für den Masch<strong>in</strong>enbau<br />

und dessen Abnehmer sowie die Auto<strong>in</strong>dustrie.<br />

Wir geben der Oberfläche Eigenschaften,<br />

die der Körper vorher nicht hergab. Die s<strong>in</strong>d<br />

zum Teil gegensätzlich. E<strong>in</strong> Beispiel: Knethaken,<br />

die <strong>in</strong> der Lebensmittelproduktion Teig<br />

verarbeiten, müssen das Material schön mitnehmen.<br />

Zugleich darf der Teig nicht festkleben.<br />

Damit die Knethaken gleitfähig s<strong>in</strong>d,<br />

brauchen sie e<strong>in</strong>e Antihaftbeschichtung. Außerdem<br />

sollen die Masch<strong>in</strong>enteile korrosionsbeständig<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Warum geschieht das nicht schon bei<br />

der Herstellung der Masch<strong>in</strong>en? Die<br />

Werkstoffe ermöglichen es nicht, oder man<br />

müsste viel teurere nehmen. Wenn e<strong>in</strong> Masch<strong>in</strong>enteil<br />

aus Alum<strong>in</strong>ium besteht, dann ist<br />

es viel effizienter, später nur die Oberfläche<br />

mit Edelstahl zu beschichten. Statt 50 Kilogramm<br />

braucht man von dem wertvollen<br />

Edelstahl nur 800 Gramm, und für das Bauteil<br />

selbst reicht e<strong>in</strong> gut zu bearbeitendes<br />

preiswerteres Material. Und noch wichtiger:<br />

Wir können <strong>in</strong> die Oberfläche zusätzliche<br />

Eigenschaften <strong>in</strong>tegrieren wie Härte oder<br />

Verschleißschutz.<br />

Wor<strong>in</strong> besteht ihr Know-how? Impreglon<br />

bietet e<strong>in</strong>e breite Palette von Beschichtungen<br />

<strong>auf</strong> Basis von Fluorpolymer, Kunststoff, Metall<br />

Henn<strong>in</strong>g J. Claassen<br />

oder Keramik. Das Unternehmen hat weltweit<br />

als erstes Komb<strong>in</strong>ationsbeschichtungen aus<br />

Metall oder Keramik verbunden mit Kunststoff<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. Wir entwickeln jedes Jahr neue<br />

Oberflächen. Der größte Sprung kam mit den<br />

Nanomaterialien. Fluorpolymere s<strong>in</strong>d weich,<br />

nutzen sich schnell ab. Werden keramische<br />

Nanopartikel <strong>in</strong> die Kunststoffmasse e<strong>in</strong>gebettet,<br />

machen sie die Beschichtung haltbarer<br />

und erhöhen gleichzeitig die Gleitfähigkeit<br />

und Antihafteigenschaft.<br />

Was unterscheidet Sie von der Konkurrenz?<br />

Obwohl Impreglon ke<strong>in</strong> Großbetrieb<br />

ist, gehören wir zu den größten Anbietern.<br />

Die Muttergesellschaft sitzt <strong>in</strong> Lüneburg, aber<br />

sie hat Produktionsstätten <strong>in</strong> Europa, <strong>in</strong> Asien<br />

und den USA. Damit kann das Unternehmen<br />

als e<strong>in</strong>ziges e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>ternationalen Standard<br />

garantieren. Über e<strong>in</strong>e Datenbank tauschen<br />

die 18 Standorte ihre Innovationen und Verfahrensschritte<br />

aus. Als Gruppe entwickeln<br />

und bieten wir alle Beschichtungsprozesse,<br />

die von den Kunden <strong>in</strong> aller Welt benötigt<br />

werden. Dabei s<strong>in</strong>d wir immer <strong>in</strong> der Nähe<br />

der Kunden.<br />

Wor<strong>in</strong> sehen Sie die Zukunft des Unternehmens?<br />

Die Rohstoffe werden immer<br />

knapper. Deshalb müssen aus den Materialien<br />

die besten Eigenschaften herausgeholt<br />

werden. Außerdem wird es <strong>in</strong> Zukunft noch<br />

mehr <strong>auf</strong> umweltverträgliche Verfahren an-<br />

kommen. 80 Prozent der Beschichtungs-<br />

verfahren s<strong>in</strong>d galvanisch, meist verbunden<br />

mit hohen Umweltbelastungen. Bei Impreglon<br />

kommt ke<strong>in</strong>e Galvanik zum E<strong>in</strong>satz, nur Verfahren<br />

ohne Schwermetalle oder andere toxische<br />

Stoffe. So wird als Ersatz für die Feuerverz<strong>in</strong>kung<br />

das „Greenkote-Verfahren“ e<strong>in</strong>ge-<br />

setzt. Diese Z<strong>in</strong>kthermodiffusion ist die wirk-<br />

samste und zugleich umweltfreundlichste<br />

Beschichtungstechnik, um Metalloberflächen<br />

gegen Korrosion zu schützen. Angewendet<br />

wird sie zum Beispiel bei W<strong>in</strong>dkraftanlagen.<br />

Generell sehe ich <strong>in</strong> den erneuerbaren Energien,<br />

vor allem im Offshorebereich, wachsende<br />

Chancen. Als wir uns <strong>in</strong> der Wirtschaftskrise<br />

Gedanken über neue Märkte gemacht haben,<br />

haben wir außerdem die Lebensmittelherstellung<br />

und die Mediz<strong>in</strong>technik identifiziert. Gegessen<br />

wird immer, und die älter werdende Gesellschaft<br />

benötigt mehr mediz<strong>in</strong>ische Geräte.<br />

Was hat es mit den WC-Schüsseln <strong>auf</strong><br />

sich? Das ist e<strong>in</strong>er der größten E<strong>in</strong>zel<strong>auf</strong>träge<br />

<strong>in</strong> der Geschichte des Unternehmens. Nachdem<br />

wir erfolgreich Flugzeugtoiletten beschichtet<br />

haben, gab es e<strong>in</strong>en Folge<strong>auf</strong>trag<br />

von der Bahn über 5.000 Toilettenschüsseln.<br />

Die Beschichtung senkt den Wasserverbrauch,<br />

an der Oberfläche bleibt praktisch<br />

nichts haften und die Toilettenschüsseln<br />

sehen somit immer piccobello aus.<br />

www.impreglon.de<br />

Der 65jährige Lüneburger ist nicht nur Vorstandsvorsitzender der impreglon AG, sondern auch sozial<br />

engagiert, Galerist und erfolgreicher Hotelier. Ursprünglich nur, um die <strong>in</strong>ternationalen Gäste se<strong>in</strong>es Unternehmens<br />

anständig vor Ort unterzubr<strong>in</strong>gen, k<strong>auf</strong>te und sanierte er e<strong>in</strong> altes Haus im denkmalgeschützten<br />

Wasserviertel Lüneburgs und eröffnete se<strong>in</strong> erstes Hotel, gefolgt von e<strong>in</strong>em weiteren und mehreren Restaurants.<br />

<strong>in</strong> dem von ihm gegründeten Vere<strong>in</strong> „Schützt die Opfer“, kümmert er sich um K<strong>in</strong>der mit Handicap<br />

<strong>in</strong> der Dritten Welt, die Opfer von Gewalt und Missbrauch geworden s<strong>in</strong>d.<br />

1-2010 | plietsch | 09


Auto, Tanke<br />

Äußerst mobil.<br />

Wir <strong>Niedersachsen</strong> kommen gern voran:<br />

ob mit den meistverk<strong>auf</strong>ten Autos, den<br />

schönsten Kreuzfahrtschiffen oder den<br />

leichtesten Flugzeugen.<br />

Wir setzen alles<br />

Volle Bremskraft voraus.<br />

Know-how ahoi!<br />

Auf hoher See s<strong>in</strong>d wir nicht weniger <strong>in</strong>novativ.<br />

Mit 18 Werften und 7.000 Schiffbauern haben wir<br />

genug Know-how, um vom Saugbagger über den<br />

Gastanker bis zur Luxusjacht alles zu entwickeln.<br />

Wer so schnell vorankommt, darf die Bremsen<br />

nicht vergessen. Deshalb haben wir das erste<br />

autonome Notbremssystem für Nutzfahrzeuge<br />

entwickelt – mit <strong>in</strong>telligenten Abstandssensoren.


, Großhirn.<br />

<strong>in</strong> Bewegung.<br />

Immer hoch h<strong>in</strong>aus.<br />

Da geht unserer Konkurrenz die Luft aus . Gerade<br />

entsteht <strong>in</strong> Braunschweig das erste „bürgernahe“<br />

Flugzeug der Welt. Es ist besonders leise, sicher<br />

und leistungsstark – und kurzstartfähig dazu.<br />

Schon entdeckt ?<br />

Auch <strong>in</strong> dieser Anzeige ist e<strong>in</strong> Pferdeapfel versteckt:<br />

nur als kle<strong>in</strong>er H<strong>in</strong>weis <strong>auf</strong> unsere Produktivität. Und<br />

weil bei Innovationen genau wie bei Pferdeäpfeln gilt:<br />

Richtig gut ist es erst, wenn’s rund ist.<br />

www.<strong>in</strong>novatives.niedersachsen.de<br />

Sie kennen unsere Pferde. Erleben Sie unsere Stärken.<br />

JUNGv.MATT/Alster


MARitiME WiRtSCHAft<br />

Vom<br />

Retten<br />

12 | plietsch | 1-2010


Orte des Geschehens: die nordsee vor<br />

neuharl<strong>in</strong>gersiel, Werften <strong>in</strong> Berne an<br />

der Weser und Drochtersen an der Elbe<br />

Alle<strong>in</strong> aus der deutschen nord- und Ostsee wurden im vergangenen Jahr<br />

tausend Menschen gerettet, 65 Schiffe vor dem Untergang bewahrt.<br />

Um bei Seenot <strong>auf</strong> den Weltmeeren zu überleben, braucht man Helfer<br />

mit e<strong>in</strong>er gehörigen Portion Mut und das richtige Boot. niedersachsen<br />

machen es vor.<br />

„Die zwei Mädchen standen bis zur Brust im Wasser, drei<br />

hielten sich an e<strong>in</strong>er Boje fest. Zehn M<strong>in</strong>uten später wären<br />

sie allesamt weg gewesen“. Ganz ruhig, fast lakonisch<br />

schildert Wolfgang Gruben das Bild. Aber man spürt,<br />

dass ihm das Erlebnis aus dem vergangenen Sommer<br />

immer noch nahe geht. Wolfgang Gruben ist 70 Jahre alt<br />

und seit 40 Jahren ehrenamtlich Seenotretter bei der<br />

Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger im<br />

ostfriesischen Neuharl<strong>in</strong>gersiel. Schiffbrüchig waren die<br />

fünf Mädchen nicht, aber sie hatten die Wucht von Ebbe<br />

und Flut an der Nordsee unterschätzt und sich beim Muschelsammeln<br />

<strong>in</strong> Lebensgefahr gebracht. Kapitän Gruben<br />

und zwei se<strong>in</strong>er Leute holten die Teenager <strong>auf</strong> den letzten<br />

Drücker aus dem Watt.<br />

Geholfen hat dabei die „Neuharl<strong>in</strong>gersiel“, e<strong>in</strong> kompaktes<br />

Rettungsboot, sturmfest, wendig und zuverlässig. Entworfen<br />

und gebaut wurde es <strong>auf</strong> e<strong>in</strong>er niedersächsischen<br />

Werft, genauso wie die anderen <strong>59</strong> Schiffe, die an der<br />

deutschen Nord- und Ostsee im Rettungse<strong>in</strong>satz s<strong>in</strong>d.<br />

In Berne an der Unterweser, 40 Kilometer von der Küste<br />

entfernt, haben sich mit Fassmer und Lürssen gleich zwei<br />

Schiffsschmieden e<strong>in</strong>en Namen mit Rettungssystemen<br />

gemacht. Mit 46 Metern Länge und 9.700 PS ist die<br />

„Hermann Marwede“ von der Fassmer-Werft der Stärkste<br />

unter den Seenotkreuzern. Auf 25 Knoten, sprich gut 46<br />

<strong>Stunden</strong>kilometer, können die drei Masch<strong>in</strong>en <strong>auf</strong>drehen,<br />

<strong>in</strong> drei M<strong>in</strong>uten ist solch e<strong>in</strong> Kreuzer bei e<strong>in</strong>em Notruf bereit<br />

zum Ausl<strong>auf</strong>en. Doch Geschw<strong>in</strong>digkeit ist nicht das<br />

e<strong>in</strong>zige Kriterium, <strong>auf</strong> das es ankommt. Die Seenotretter<br />

müssen ihren Schiffen, egal ob 8 oder 46 Meter lang, bed<strong>in</strong>gungslos<br />

vertrauen können. Denn ihr E<strong>in</strong>satz ist meistens<br />

gefragt, wenn es stürmt. „Wir fahren raus, wenn andere<br />

re<strong>in</strong>kommen“, weiß Kapitän Gruben aus Erfahrung.<br />

Sichere Konstruktion und Ausrüstung<br />

Dafür haben die Ingenieure e<strong>in</strong>e spezielle Bugform konstruiert,<br />

die die Rettungsschiffe auch im Orkan sicher durch<br />

die Wellen pflügen lassen. Um zu beweisen, dass sie<br />

sich nicht verrechnet haben, haben die Konstrukteure der<br />

Fassmer-Werft e<strong>in</strong>en Seenotrettungskreuzer auch schon<br />

mal über Kopf gedreht und e<strong>in</strong>en Weltrekord <strong>auf</strong>gestellt:<br />

Das 20 Meter lange Schiff hat sich von selbst wieder <strong>auf</strong>gerichtet.<br />

Zu den Besonderheiten zählen außerdem die<br />

Bergungspforten direkt über der Wasserl<strong>in</strong>ie, e<strong>in</strong>e Schlepp-<br />

e<strong>in</strong>richtung für Havaristen, Feuerlöschkanonen und<br />

Fenster, die dicksten Brechern standhalten. „Da kann<br />

man mit dem Hammer dr<strong>auf</strong>schlagen und der kommt<br />

1-2010 | plietsch | 13


MARitiME WiRtSCHAft<br />

zurück“, ist sich Gruben sicher. E<strong>in</strong>e Spezialität der großen Kreuzer ist<br />

das huckepack mitgeführte Tochterboot. Auch das ist m<strong>in</strong>utenschnell<br />

e<strong>in</strong>satzbereit: Über e<strong>in</strong>e Slipanlage am Heck gleitet es <strong>in</strong>s Wasser und<br />

hüpft später genauso fl<strong>in</strong>k wieder hoch. Diese kle<strong>in</strong>en Rettungsschiffe<br />

gleichen <strong>in</strong> B<strong>auf</strong>orm sowie vielen Ausstattungsmerkmalen den großen<br />

und s<strong>in</strong>d völlig autark e<strong>in</strong>setzbar.<br />

im freien fall über die Rel<strong>in</strong>g<br />

Damit Schiffbrüchige sich zunächst e<strong>in</strong>mal selbst <strong>in</strong> Sicherheit br<strong>in</strong>gen<br />

können, muss jedes Seeschiff ausreichend Rettungsboote an Bord<br />

mitführen. Wer schon e<strong>in</strong>mal <strong>auf</strong> e<strong>in</strong>er Fähre oder e<strong>in</strong>em Kreuzfahrtschiff<br />

unterwegs war, kennt die orangefarbenen Boote, die <strong>in</strong> Reihen<br />

an Deck hängen und hofft, dass er sie nicht braucht. Wenn es doch<br />

zur Katastrophe kommt, ist Verlass <strong>auf</strong> <strong>Niedersachsen</strong>. Egal, ob <strong>auf</strong><br />

Fracht- oder Fahrgastschiffen, die Rettungsboote stammen meist aus<br />

niedersächsischer Produktion.<br />

Längst s<strong>in</strong>d die ursprünglich hölzernen Ruderboote seetüchtigen<br />

Kle<strong>in</strong>stschiffen aus Glasfaser verstärktem Kunststoff gewichen. Die<br />

wohl raff<strong>in</strong>ierteste Variante ist das Freifallrettungsboot, das Peter<br />

Hatecke <strong>auf</strong> se<strong>in</strong>er Werft <strong>in</strong> Drochtersen an der Unterelbe perfektioniert<br />

hat. „E<strong>in</strong>steigen, anschnallen, auskl<strong>in</strong>ken“ heißt es im Seenotfall<br />

und dann geht es <strong>in</strong> atemberaubender Geschw<strong>in</strong>digkeit ab <strong>in</strong> die<br />

Tiefe. 2.500 der futuristisch anmutenden Gefährte hat Hatecke bereits<br />

<strong>auf</strong> die Ozeane geschickt und ist damit Weltmarktführer <strong>in</strong> dieser<br />

Bootsklasse. Tausende Besatzungsmitglieder von Conta<strong>in</strong>erfrachtern,<br />

Tankern und Forschungsschiffen vertrauen dar<strong>auf</strong>, dass sie den Untergang<br />

ihres Schiffes im Ernstfall dar<strong>in</strong> überstehen. Zu Recht, wie die<br />

14 Männer von der „Sjard“ bestätigen können: Als sie 2002 den s<strong>in</strong>kenden<br />

Frachter <strong>in</strong> schwerer See vor Neufundland verlassen mussten,<br />

rettete ihnen e<strong>in</strong> Freifallrettungsboot von Hatecke das Leben.<br />

Rettungsboote mit Schick<br />

Pro Jahr l<strong>auf</strong>en bei Hatecke und Fassmer mehrere Hundert der lebensrettenden<br />

Boote vom Stapel: für die Handelsschifffahrt, für die<br />

14 | plietsch | 1-2010<br />

Mar<strong>in</strong>e, für Spezial- und zunehmend für Kreuzfahrtschiffe. 18 bis 26<br />

Rettungsboote braucht solch e<strong>in</strong> schwimmendes Hotel im Schnitt.<br />

Das mittelständische Unternehmen von Holger und Harald Fassmer<br />

rüstet drei bis vier pro Jahr aus. Geme<strong>in</strong>sam mit Hatecke beherrscht<br />

die Werft aus Drochtersen den Weltmarkt <strong>in</strong> diesem Segment. Vor<br />

Kurzem hat Fassmer e<strong>in</strong> weiteres Geschäftsfeld für sich entdeckt:<br />

komb<strong>in</strong>ierte Rettungs- und Tenderboote für teure Motorjachten.<br />

„Wissen Sie, wenn jemand Millionen für se<strong>in</strong>e schicke Jacht ausgegeben<br />

hat, will er <strong>in</strong> Cannes nicht mit so e<strong>in</strong>em hässlichen orangenen<br />

Entle<strong>in</strong> vom Ankerplatz an Land fahren“, beschreibt Thorsten Lange,<br />

Konstruktionsleiter bei Fassmer, die Marktchancen. „E<strong>in</strong> Rettungsboot<br />

ist Vorschrift, ideal ist es, wenn es zugleich für das Übersetzen an<br />

Land geeignet ist, und noch besser, wenn es gut aussieht“, so Lange.<br />

Als die Werft erstmals solch e<strong>in</strong> hochwertiges Kombiboot anbot,<br />

zeigte der Zuspruch, dass sie die richtige Nase hatte. Aktuell baut sie<br />

zwei für die neue Megajacht „Topas“, mit edelster Teak-Ausstattung,<br />

Alcantara-Sitzen, Klimatisierung, Unterhaltungselektronik und anderem<br />

Luxus. Zugleich genügen die Boote allen Sicherheitsanforderungen für<br />

den Seenotfall. „Da haben wir das Know-how“, ist Ingenieur Lange<br />

stolz.<br />

Zunehmend bevölkern Kreuzfahrer und Freizeitskipper die Meere. Die<br />

Gefahren wachsen, weil die Stürme zwar kürzer, aber heftiger werden<br />

– auch im früher ruhigen Juli. Am meisten hat Kapitän Gruben damit<br />

zu tun, leichts<strong>in</strong>nige Segler, Surfer und Motorbootfahrer aus der Nordsee<br />

zu fischen. Letztes Jahr hat er bei W<strong>in</strong>dstärke 10 bis 11 mit der<br />

„Neuharl<strong>in</strong>gersiel“ gleich fünf Boote nache<strong>in</strong>ander re<strong>in</strong>geschleppt. „Die<br />

schrien von hier und von dort“, er<strong>in</strong>nert er sich. Ob er sich schon mal<br />

gefürchtet hat bei e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>satz? „Wenn ich Angst habe, dann brauche<br />

ich den Job nicht zu machen. Me<strong>in</strong> Motto ist: Wir können das, wir<br />

machen das“.<br />

www.fassmer.de<br />

www.hatecke.de<br />

www.luerssen.com<br />

www.dgzrs.de


SAR steht für „Search and Rescue“<br />

und ist die <strong>in</strong>ternationale Bezeichnung<br />

für Rettungsschiffe und Hubschrauber.<br />

Bei voller fahrt br<strong>in</strong>gt die<br />

„neuharl<strong>in</strong>gersiel“ aus niedersachsen<br />

18 Knoten.<br />

Wie funktioniert e<strong>in</strong><br />

Freifallrettungsboot?<br />

Das freifallrettungsboot steht am<br />

Schiffsheck <strong>auf</strong> e<strong>in</strong>er 35 Grad geneigten<br />

Rampe. Die Passagiere sitzen<br />

rückwärts <strong>in</strong> besonderen Schalensitzen<br />

und s<strong>in</strong>d angeschnallt. Zum Start löst<br />

der Steuermann im Boot e<strong>in</strong>en hydraulischen<br />

Bolzen, das Boot wird angehoben<br />

und fällt 10 bis 15 Meter im freien<br />

fall <strong>in</strong>s Wasser. Die form des Bootes<br />

ist <strong>auf</strong> die hohe Beschleunigung ausgerichtet:<br />

vorne spitz zul<strong>auf</strong>end und völlig<br />

geschlossen. Beim Auftreffen <strong>auf</strong> das<br />

Wasser taucht es kurz unter, um sich<br />

sofort wieder <strong>auf</strong>zurichten. Mit e<strong>in</strong>em<br />

eigenen Motor kann sich das Boot aus<br />

der Gefahrensituation manövrieren.<br />

Die Größe ist so bemessen, dass die<br />

ganze Crew h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>passt: Das können<br />

zwischen 12 und 50 Personen se<strong>in</strong> bei<br />

e<strong>in</strong>er Bootslänge von fünf bis neun<br />

Metern.<br />

Die Auslösung ist simpel und schnell.<br />

Und damit wesentlich sicherer als bei<br />

konventionellen Rettungsbooten. Die<br />

müssen mit W<strong>in</strong>de und Drahtseil zu<br />

Wasser gelassen werden.<br />

1-2010 | plietsch | 15


MARitiME WiRtSCHAft<br />

16 | plietsch | 1-2010<br />

Orte des Geschehens:<br />

Emden und Leer<br />

Gesprächspartner: Roelf Briese,<br />

Geschäftsführer der Briese Schifffahrts<br />

GmbH & Co. KG <strong>in</strong> Leer


Nase im W<strong>in</strong>d<br />

S<strong>in</strong>kende Conta<strong>in</strong>er-frachtraten können ihm nur wenig anhaben. Der Reeder Roelf Briese setzt <strong>auf</strong> <strong>in</strong>novative<br />

transportschiffe. So macht er sich den Boom der Offshore-<strong>in</strong>dustrie geschickt zunutze. W<strong>in</strong>d voraus!<br />

Herr Briese, s<strong>in</strong>d Seefahrer von natur aus neugierig? Sehr neugierig,<br />

ja. Die See ist e<strong>in</strong> weites Feld. Man muss sich immer wieder<br />

neue und <strong>in</strong>novative Konzepte überlegen, um im Wettbewerb zu bestehen.<br />

Der Welthandel ist dramatisch geschrumpft. Wie sehr bekommen<br />

dies die niedersächsischen Reedereien zu spüren? Wir<br />

haben uns schon früh gesagt, dass wir mit den <strong>in</strong>ternationalen Global<br />

Carriern der Conta<strong>in</strong>erschifffahrt nicht mithalten können. Wir haben<br />

uns <strong>auf</strong> Spezialschiffe mit eigenen Transportl<strong>in</strong>ien verlegt, das macht<br />

uns weniger abhängig.<br />

Auf welche Schiffe setzen Sie? Unsere Reederei hat sich <strong>auf</strong> Heavylift-Schiffe<br />

für Schwertransporte und <strong>auf</strong> Multipurpose-Schiffe spezia-<br />

lisiert – mit denen lassen sich alle möglichen Stückgüter vom Generator<br />

bis zur Jacht transportieren. Mit 98 Schiffen gehören wir zu den<br />

größten Anbietern weltweit.<br />

Woher kommen ihre Wettbewerber? Neben uns s<strong>in</strong>d die Norweger<br />

sehr <strong>in</strong>novativ bei Spezialschiffen, die Amerikaner im Offshore-<br />

Bereich. Auch die Japaner, Koreaner und Ch<strong>in</strong>esen drängen <strong>auf</strong> den<br />

Markt. Da müssen wir uns immer wieder neu ausrichten.<br />

Was s<strong>in</strong>d die größten <strong>in</strong>novationstreiber im Schiffbau? Die Öl-<br />

und Gasförderung vom Meeresboden und die Offshore-Installation<br />

von W<strong>in</strong>dkraftanlagen. H<strong>in</strong>zu kommt der Heavylift-Bereich: Die Anlagen,<br />

die wir transportieren, werden weltweit immer größer, schwerer<br />

und sperriger.<br />

Wie lösen Sie das Problem? Wir haben als erste Reederei W<strong>in</strong>dkraftmasten<br />

<strong>auf</strong>recht an Bord transportiert. Das erleichtert die Installation<br />

<strong>auf</strong> See. E<strong>in</strong>e weitere Innovation s<strong>in</strong>d unsere Installationsschiffe<br />

mit Stützpfeilern. Die Pfeiler fahren wir bei Bedarf aus dem Schiff <strong>auf</strong><br />

den Meeresboden herunter, um schwere Ladungen auch bei Seegang<br />

<strong>in</strong>stallieren zu können.<br />

Wer denkt sich so etwas aus? Das machen wir <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit den Offshore-W<strong>in</strong>dparkbetreibern und externen Konstruktions-<br />

büros. Als Reederei stehen wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ständigen Dialog mit den hiesigen<br />

Werften, den Konstrukteuren und den Klassifikationsgesellschaften.<br />

Wir selbst beschäftigen <strong>in</strong> unserer Reederei viele Schiffbau<strong>in</strong>genieure,<br />

die beobachten, wie sich neue Schiffe <strong>in</strong> der Praxis bewähren.<br />

Wie eng ist das netz der maritimen Wirtschaft <strong>in</strong> niedersachsen<br />

geknüpft? Das ist schon erstaunlich: Die Konstruktion und Entwicklung<br />

s<strong>in</strong>d hier sehr stark vernetzt, auch beim Bau hochkomplexer<br />

Spezialschiffe durch hiesige Werften. Das ist e<strong>in</strong>e echte Domäne von<br />

uns. Über die Reedergeme<strong>in</strong>schaft Ems-Achse fördern wir außerdem<br />

drei Honorar-Professuren an der Fachhochschule für Seefahrt <strong>in</strong> Leer.<br />

Seefahrer blicken gerne weit voraus: Wo verändert sich die<br />

Schifffahrt am meisten? Beim umweltfreundlichen Antrieb. Da gibt<br />

es verschiedene Möglichkeiten: Antriebsunterstützung durch Sky Sails<br />

– das s<strong>in</strong>d riesige Zusatzsegel – oder auch das „E-Ship 1“ von Enercon,<br />

das mit Segelrotoren angetrieben werden soll.<br />

Welche Ersparnis ist dr<strong>in</strong>? Man ist bei den Treibstoffverbräuchen<br />

schon deutlich runtergekommen. Viel wichtiger aber ist die Reduzierung<br />

der Emissionen, da kommt noch e<strong>in</strong>iges <strong>auf</strong> die Masch<strong>in</strong>enbauer zu.<br />

Stößt die Schifffahrt eigentlich an Grenzen? Wie viel Platz ist<br />

noch <strong>auf</strong> dem Meer? Da ist noch sehr viel Platz.<br />

www.briese.de<br />

Zur Person Roelf Briese war schon mit 23 Jahren als Kapitän <strong>auf</strong> den Weltmeeren unterwegs.<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em mehrtägigen Sturm der W<strong>in</strong>dstärke 10 fasste er den Entschluss, Schiffbau<br />

zu studieren. 1983 gründete er se<strong>in</strong>e eigene Reederei <strong>in</strong> Leer, die heute zu den größten<br />

des Landes zählt. Briese hat sich schon früh <strong>auf</strong> Spezialtransporte konzentriert.<br />

Letzte Woche noch stand der 65-Jährige selbst am Steuer e<strong>in</strong>es 6.500-tonners:<br />

„So verliere ich nie das Gefühl, wie es läuft an Bord!“<br />

1-2010 | plietsch | 17


MARitiME WiRtSCHAft<br />

Ke<strong>in</strong> Seemannsgarn!<br />

neue Wellen reiten:<br />

Maritime Branche <strong>auf</strong> Kurs<br />

300 Kilometer Küste, 39 Häfen, 7 bewohnte Nordsee<strong>in</strong>seln und<br />

1.143 Kilometer Deiche: <strong>Niedersachsen</strong> ist mar<strong>in</strong>. Rund 40.000<br />

Menschen <strong>in</strong> knapp 900 Unternehmen arbeiten mit dem Meer.<br />

Häfen, Schiffbau, Reedereien und Meerestechnik kennzeichnen<br />

den nach Hamburg zweitgrößten deutschen Standort der<br />

maritimen Branche. Hier s<strong>in</strong>d Weltmarktführer im Spezialschiffbau<br />

zu Hause. Bundesweit vorne s<strong>in</strong>d die <strong>Niedersachsen</strong> auch <strong>in</strong> der<br />

Fischereiwirtschaft mit 117 Betrieben. Über 47.000 Tonnen Fisch<br />

und Meerestiere landen <strong>in</strong> den Netzen – darunter auch die meisten<br />

Krabben Deutschlands. <strong>Niedersachsen</strong> (128 Kutter, 5.985 t<br />

Krabben) liefert sich hier e<strong>in</strong> Kopf-an-Kopf-Rennen mit se<strong>in</strong>em<br />

Nachbarn Schleswig-Holste<strong>in</strong> (127 Kutter, 5.914 t Krabben).<br />

Meerestechnik: Bohren bis Offshore<br />

Offshore-W<strong>in</strong>denergie:<br />

Seekabel:<br />

Bohrtechnik:<br />

18 | plietsch | 1-2010<br />

fangmenge der kle<strong>in</strong>en Hochsee- und Küstenfischerei<br />

Seelachs<br />

7.255 t<br />

Speisekrabben<br />

5.985 t<br />

Kabeljau<br />

1.115 t<br />

Quelle: Die niedersächsische Landwirtschaft <strong>in</strong> Zahlen, 2009.<br />

Miesmuscheln<br />

5.838 t<br />

Gesamt: 47.020 t<br />

45 Kilometer vor der niedersächsischen Küste drehen sich W<strong>in</strong>dkraftanlagen von Alpha Ventus im<br />

Meer. Das Testfeld liefert bereits Strom für 50.000 Haushalte. Mit Bard Offshore 1 entsteht gerade der<br />

erste kommerzielle W<strong>in</strong>dpark. Die 150 Meter hohen Fünf-Megawatt-Anlagen werden im Meeresgrund<br />

verankert. Gebaut und verladen werden sie an den Offshore-Basishäfen Cuxhaven und Emden.<br />

Dicke Seekabel transportieren den <strong>auf</strong> der See erzeugten Strom bis zur Steckdose an Land – und das<br />

fast verlustfrei. Spannungen von bis zu 150 Kilovolt s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong> Problem. Firmen wie die Norddeutschen<br />

Seekabelwerke und Nexans legen auch Internetleitungen <strong>in</strong> den Meeresgrund. Sie entwickeln nicht nur<br />

Spezialkabel, sondern auch umweltschonende Verlegungsstrategien.<br />

In der Region Celle ist die <strong>in</strong>ternationale Bohrtechnik zu Hause. Unternehmen wie Baker Hughes entwickeln<br />

neue Bohrtechnologien – auch für den Meeresgrund. Dazu zählen auch selbststeuernde<br />

Roboter, die bis zu 12 Kilometer quer durch Geste<strong>in</strong> und sogar um die Ecke bohren.


Heimathafen niedersachsen<br />

Berufliche Wurzeln <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> haben viele deutsche Kapitäne. Hier lernen Seeleute das Steuern der riesigen Conta<strong>in</strong>erpötte, die über<br />

die Weltmeere schippern. Zum Beispiel an den europaweit modernsten Schiffssimulatoren im Maritimen Campus Elsfleth und dem Maritimen<br />

Kompetenzzentrum Leer. Auch Nautikstudiengänge und maritime Ingenieurwissenschaften studieren Seeleute <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> – ebenso wie<br />

das W<strong>in</strong>dstudium, bei dem die Experten für Offshore-W<strong>in</strong>denergie geschult werden.<br />

Beschäftigte <strong>in</strong> der niedersächsischen maritimen Wirtschaft<br />

16 % Reedereiwirtschaft (6.372)<br />

35 % Schiff- und Bootsbau<br />

<strong>in</strong>kl. Zulieferer (14.020)<br />

Beschäftigte im Schiff- und Bootsbau<br />

<strong>in</strong>kl. Zulieferer:<br />

14.020 Mitarbeiter<br />

8.380 Mitarbeiter<br />

Hamburg<br />

niedersachsen<br />

Quelle: Maritime Wirtschaft niedersachsen, 2009.<br />

Hamburg<br />

niedersachsen<br />

Flottengröße der Reedereien<br />

im Vergleich:<br />

1.680 Schiffe<br />

1.180 Schiffe<br />

23 % Sonstige (9.190)<br />

12 % Meerestechnik (4.587)<br />

14 % Hafenwirtschaft (5.471)<br />

Schiffbau:<br />

Hightech schwimmt oben<br />

Rettungsboote im Freifall, Montage-<br />

Plattformen für den Aufbau von<br />

Offshore-W<strong>in</strong>dkraftanlagen und schicke<br />

Jachten: Der Schiff- und Bootsbau <strong>in</strong><br />

<strong>Niedersachsen</strong> ist <strong>auf</strong> technologie- und<br />

ausrüstungs<strong>in</strong>tensive Spezialschiffe<br />

ausgerichtet. Nah am Wasser gebaut<br />

werden im Land der Schiffbauer auch<br />

Gastanker, Kreuzfahrtschiffe und<br />

Schlepper.<br />

1-2010 | plietsch | 19


KLE<strong>in</strong>E WELt<br />

Ort des Geschehens:<br />

<strong>in</strong>tel Labs Braunschweig<br />

Gesprächspartner:<br />

tor Lund-Larsen, norweger,<br />

Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g Manager<br />

20 | plietsch | 1-2010<br />

Wie lebt es sich<br />

<strong>in</strong> niedersachsen,<br />

Herr Lund-Larsen?<br />

Was hat Sie hierher verschlagen? E<strong>in</strong> großartiges Jobangebot<br />

von Intel als Projektleiter für zukunftsweisende Produktentwicklung<br />

am Standort Braunschweig. Nach 13 Jahren <strong>in</strong> den USA,<br />

unter anderem bei Intel <strong>in</strong> Wash<strong>in</strong>gton, Oregon und Massa-<br />

chusetts, ergriff ich 2003 diese Chance zu e<strong>in</strong>em Karriereschritt<br />

und um näher bei me<strong>in</strong>er Familie zu se<strong>in</strong>, die <strong>in</strong> Dänemark und<br />

Norwegen lebt.<br />

Woran arbeiten Sie gerade? Ich leite e<strong>in</strong> Forscher- und Ingenieur-Team,<br />

das neue Speichertechnologien für die nächste<br />

Intel-Generation von Mikroprozessoren entwickelt.<br />

Welche Unternehmen im Umkreis Braunschweigs f<strong>in</strong>den<br />

Sie spannend? Natürlich VW, aber auch den DLR Forschungsflughafen<br />

und Salzgitter Stahl. Außerdem die lokalen, aber weltweit<br />

bekannten Firmen wie Jägermeister, Westermann Verlag,<br />

MAN und New Yorker. E<strong>in</strong>e lebhafte Wirtschaft <strong>in</strong> dieser Gegend!<br />

Was gefällt ihnen besonders gut an niedersachsen? Ich b<strong>in</strong><br />

Fan von Geschichte, Kultur, Tradition – <strong>Niedersachsen</strong> hat davon<br />

viel zu bieten. Ich genieße das Leben <strong>in</strong>mitten Hunderte Jahre<br />

alter Gebäude. Die Vorstellung, dass He<strong>in</strong>rich der Löwe hier <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Kirche zu f<strong>in</strong>den ist – 1.000 Jahre später – fasz<strong>in</strong>iert mich!<br />

Welches typische Gericht mögen Sie am liebsten? Zum<br />

Beispiel die Braunschweiger Wurstspezialitäten. Das herzhafte<br />

Essen br<strong>in</strong>gt dich durch den Tag! E<strong>in</strong> Phänomen s<strong>in</strong>d die<br />

„Saisongerichte“: Im Mai s<strong>in</strong>d alle <strong>Niedersachsen</strong> verrückt nach<br />

Spargel, im Juni ist Erdbeersaison, gefolgt von Grünkohl. Und<br />

dann die Weihnachtsmärkte …<br />

Bleiben Sie <strong>in</strong> niedersachsen? Bestimmt! Für e<strong>in</strong>en Wechsel<br />

müsste es schon gute Gründe geben. Aber man weiß ja nie!


Ort des Geschehens: 80 Länder <strong>auf</strong> allen Kont<strong>in</strong>enten<br />

Dicker fisch<br />

Wie die firma tetra den Aquarianern dieser Welt das füttern erleichtert<br />

WEitE WELt<br />

Sie schwimmen <strong>in</strong> allen Wohnzimmern. Ob schillernder Regenbogenfisch oder gestreifter Buntbarsch, Fische aus<br />

den Tropen s<strong>in</strong>d heute <strong>in</strong> Aquarien der ganzen Welt zu Hause. Dass die Haltung von Zierfischen e<strong>in</strong> so populäres<br />

Hobby geworden ist, hat viel mit e<strong>in</strong>er Erf<strong>in</strong>dung des Hannoveraners Ulrich Baensch zu tun. Der Naturwissenschaftler<br />

züchtete <strong>in</strong> den Fünfzigerjahren tropische Zierfische und hatte Probleme mit der Beschaffung von Lebendfutter.<br />

Und so kam er <strong>auf</strong> die Idee: trockenes Fertigfutter. Den Flocken gab er den Namen Tetra M<strong>in</strong> und packte sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

gelbe Dose mit braunem Deckel.<br />

Sie enthält sieben Flockensorten, die aus Fischmehl bestehen, angereichert mit Eiweißen, Wasser, Algen und Vitam<strong>in</strong>en.<br />

Produziert werden die Flocken bei Tetra im niedersächsischen Melle. Dass auch bei Müsli für Fische noch<br />

Innovationen möglich s<strong>in</strong>d, zeigen immer neue Produkte. Inzwischen gibt es auch Futter für Gartenteichfische – bis<br />

h<strong>in</strong> zur Spezialnahrung für anspruchsvolle Koi – sowie für Reptilien.<br />

Die gelbe Dose kennen Aquarianer <strong>in</strong> 80 Ländern – das Unternehmen ist weltweit Marktführer im Bereich Fisch-<br />

trockenfutter. In Deutschland gibt es mittlerweile drei Millionen Aquarianer, gegenüber 50.000 zuzeiten von Baensch.<br />

Am meisten gek<strong>auf</strong>t wird die Fischnahrung von den US-Amerikanern. Auch e<strong>in</strong>e der neuesten Innovationen – Tetra<br />

M<strong>in</strong> Holiday – wird von ihnen geschätzt. Während der Besitzer <strong>in</strong> die Ferien fährt, werden se<strong>in</strong>e Fische mit dem<br />

Spezialfutter bis zu 14 Tage lang ernährt.<br />

www.tetra.de<br />

1-2010 | plietsch | 21


HOHE SCHULE<br />

Ort des Geschehens:<br />

e<strong>in</strong> Labor im Max-Planck-<strong>in</strong>stitut für<br />

Biophysikalische Chemie, Gött<strong>in</strong>gen.<br />

Prof. Stefan Hell leitet die Abteilung<br />

nanoBiophotonik.<br />

22 | plietsch | 1-2010<br />

Videoclip aus der Zelle<br />

Die Lebensvorgänge im Inneren e<strong>in</strong>er Zelle live zu verfolgen, davon träumen<br />

Biologen seit Langem. Denn wer verstehen will, wie e<strong>in</strong> Organismus funktioniert<br />

und wann oder warum er aus den Fugen gerät, muss se<strong>in</strong>e grundlegende<br />

E<strong>in</strong>heit gut kennen. Doch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er lebende Zelle scharf zu sehen, ohne<br />

sie dabei zu zerstören, galt 130 Jahre lang als unmöglich. Denn das geht nur<br />

mit e<strong>in</strong>em Lichtmikroskop, für das das Abbesche Gesetz galt. Danach bleibt<br />

verschwommen, was kle<strong>in</strong>er als e<strong>in</strong> Fünftausendstel Millimeter ist. Mit e<strong>in</strong>er<br />

bahnbrechenden Erf<strong>in</strong>dung hat der Gött<strong>in</strong>ger Physiker, Prof. Stefan Hell, dieses<br />

Wissen <strong>auf</strong> den Kopf gestellt. Mit dem von ihm entwickelten so genannten<br />

STED-Mikroskop können Forscher Abläufe <strong>in</strong> Zellen und Neuronen wie<br />

im Film sehen. Die Wissenschaft hat Hells Leistung mit den renommiertesten<br />

Preisen gewürdigt. Leica, führendes Unternehmen der optischen Industrie,<br />

hat das Mikroskop zum Flaggschiff se<strong>in</strong>er Produktion gemacht.<br />

www.mpibpc.mpg.de<br />

nachgefragt: Wissen wir bald, wie Krebs und Alzheimer entstehen,<br />

Herr Professor Hell?<br />

Es braucht sicher noch Zeit, bis konkrete Fortschritte<br />

<strong>in</strong> der Mediz<strong>in</strong> vorliegen. Aber e<strong>in</strong><br />

neuer Weg dah<strong>in</strong> ist <strong>auf</strong>gezeigt. Ich b<strong>in</strong> mir sicher,<br />

dass es <strong>in</strong> drei bis fünf Jahren ke<strong>in</strong> führendes<br />

Labor mehr gibt, das nicht mit e<strong>in</strong>em<br />

Lichtmikroskop arbeitet, das die Abbe-Grenze<br />

weit h<strong>in</strong>ter sich gelassen hat. Es wird dabei<br />

helfen, die Ursachen für Viren- und Erbkrankheiten<br />

und auch Krebs zu verstehen. Neue<br />

Strategien gegen Krankheiten und spezifischere<br />

Wirkstoffe s<strong>in</strong>d möglich.<br />

Wie funktioniert das StED-Mikroskop?<br />

Wenn man es mal verstanden hat, ist das<br />

Pr<strong>in</strong>zip ganz e<strong>in</strong>fach. Der Trick ist, eng beie<strong>in</strong>ander<br />

liegende Moleküle mit dem Mikroskop<br />

nicht gleichzeitig Licht aussenden zu lassen,<br />

sondern h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander. Denn sonst verschwimmen<br />

die nanometerfe<strong>in</strong>en Strukturen<br />

wegen der Beugung der Lichtwelle. Dazu s<strong>in</strong>d<br />

die Moleküle mit Fluoreszenzfarbstoffen markiert,<br />

die man nache<strong>in</strong>ander e<strong>in</strong>- und ausschaltet.<br />

Das STED-Mikroskop verwendet also<br />

neben e<strong>in</strong>em Lichtstrahl, der die Fluoreszenzfarbstoffe<br />

zum Leuchten br<strong>in</strong>gt, auch e<strong>in</strong>en,<br />

mit dem man sie ausschalten kann. Mittlerweile<br />

erreichen wir e<strong>in</strong>e zehnmal höhere Auflösung<br />

als <strong>in</strong> herkömmlichen Licht- oder<br />

Lasermikroskopen.<br />

Sie s<strong>in</strong>d heute Direktor am Max-Planck<strong>in</strong>stitut<br />

<strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen. Wie war ihr Weg<br />

dah<strong>in</strong>? Lang. Bereits als Doktorand hatte ich<br />

die Idee, dass es möglich se<strong>in</strong> muss, die Auflösungsgrenze<br />

im Lichtmikroskop zu brechen.<br />

Ich hatte kapiert, dass man sich zu sehr <strong>auf</strong><br />

die Wellenbeugung konzentriert. Das An-/Aus-<br />

Pr<strong>in</strong>zip hatte ich 1993 entdeckt. Doch dann<br />

musste ich noch Jahre Überzeugungsarbeit<br />

leisten und Umwege über F<strong>in</strong>nland machen,<br />

bevor mir die Max-Planck-Gesellschaft 1997<br />

<strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>e Nachwuchsgruppe und<br />

2002 me<strong>in</strong>e erste feste Stelle gab. Seitdem<br />

arbeite ich geme<strong>in</strong>sam mit 50 Mitarbeitern,<br />

Physikern, Chemikern und Biologen daran,<br />

Unsichtbares mit Licht sichtbar zu machen.


Abschluss: Auto-flüsterer!<br />

Die Aufgabe<br />

Die Autos der Zukunft reden beim Fahren e<strong>in</strong> entscheidendes<br />

Wörtchen mit. So registrieren sie etwa das<br />

Fahrverhalten ihres Piloten und geben den passenden<br />

Kommentar vor der nächsten Kurve ab. Damit solche<br />

Assistenzsysteme perfekt funktionieren, müssen sie mit<br />

anderen Modulen kommunizieren. „Technologie im Auto<br />

wird immer komplexer. Nichts wird mehr mechanisch<br />

geregelt, vom Getriebe bis zur E<strong>in</strong>parkhilfe läuft alles<br />

elektronisch“, erklärt Prof. Dirk Sabbert von der Ostfalia<br />

Hochschule. Um unterschiedliche Systeme mite<strong>in</strong>ander<br />

zu vernetzen und sie e<strong>in</strong>e Sprache sprechen zu lassen,<br />

braucht man Fahrzeugsystemtechniker. Diese studieren <strong>in</strong><br />

Wolfsburg. Sie sorgen dafür, dass Autos cleverer werden.<br />

Das Studium<br />

nEUE LEHRE<br />

Im weiterbildenden Masterstudiengang „Fahrzeugsystemtechnologien“<br />

lernen Informatiker Fahrzeuge kennen und<br />

Masch<strong>in</strong>enbauer lernen <strong>in</strong> den vier Semestern programmieren.<br />

Auf dem <strong>Stunden</strong>plan des umfassenden und<br />

bundesweit e<strong>in</strong>maligen Studiengangs stehen auch Qualitätsmanagement<br />

und Mechatronik. „Bei der Entwicklung<br />

e<strong>in</strong>es Fahrzeugs ist Fachwissen aus vielen Gebieten notwendig.<br />

Auch wenn man selber nur e<strong>in</strong>e Komponente für<br />

e<strong>in</strong> Fahrzeug entwickelt, ist es wichtig, die E<strong>in</strong>flüsse aus<br />

anderen Fachbereichen zu überblicken und zu bedenken.<br />

Das Studium hat genau diesen Überblick vermittelt“, veranschaulicht<br />

Absolvent<strong>in</strong> Hannah Schlüter. Die Ingenieur<strong>in</strong><br />

arbeitet bei der IAV (Ingenieurgesellschaft Auto und<br />

Verkehr GmbH) und hat parallel studiert. Die 24 Studienplätze<br />

s<strong>in</strong>d heißbegehrt, Autobauer und Zulieferer schicken<br />

ihre erfahrenen Mitarbeiter.<br />

www.ostfalia.de<br />

1-2010 | plietsch | 23


ZUKUnftSRAUSCHEn<br />

24 | plietsch | 1-2010<br />

Ort des Geschehens: fraunhofer <strong>in</strong>stitut für Schicht- und<br />

Oberflächentechnik, Braunschweig, hier:<br />

Produktionse<strong>in</strong>heit zur Schichtentwicklung für Photovoltaik<br />

forscher<strong>in</strong>: Wilma Dewald


Die Sonne <strong>in</strong> die Falle locken<br />

Wie e<strong>in</strong>e junge forscher<strong>in</strong> Solarzellen besser machen will<br />

Die Begeisterung, mit der Diplom-Physiker<strong>in</strong> Wilma<br />

Dewald von ihrer Forschung spricht, ist wie e<strong>in</strong> Sonnenbad:<br />

warm und gute Laune verbreitend. Im Detail<br />

forscht sie an verbesserten transparenten leitfähigen<br />

Schichten für Silizium-Dünnschichtsolarzellen; im<br />

Großen geht es ihr um e<strong>in</strong>e unabhängige Energie-<br />

versorgung für die Zukunft. „Ich möchte forschen und<br />

etwas bewegen“, bekennt die 27-Jährige. Nach e<strong>in</strong>em<br />

kurzen Ausflug <strong>in</strong> die Materialphysik hat sie die<br />

Solarenergie für sich entdeckt. Am Fraunhofer Institut<br />

für Schicht- und Oberflächentechnik <strong>in</strong> Braunschweig<br />

ist sie am richtigen Platz angekommen. Hier kann sie<br />

daran arbeiten, dass Solarzellen kostengünstiger hergestellt<br />

werden können und zugleich e<strong>in</strong>en höheren<br />

Wirkungsgrad <strong>in</strong> der Stromerzeugung erreichen.<br />

Stellt man Solarzellen nur mit hauchdünnen Siliziumschichten<br />

her, s<strong>in</strong>d sie billiger als die heute marktgängigen<br />

Produkte <strong>auf</strong> Basis von Siliziumscheiben,<br />

denn die Dünnschichttechnik spart sowohl Material<br />

als auch Energie bei der Herstellung. Wilma Dewald<br />

erprobt alum<strong>in</strong>iumdotiertes Z<strong>in</strong>koxid als oberste<br />

Schicht – e<strong>in</strong> ungiftiger und leicht herstellbarer Stoff.<br />

Das eigentliche Kunststück besteht dar<strong>in</strong>, diese<br />

Schicht, die 100-mal dünner als e<strong>in</strong> Haar ist, so zu<br />

strukturieren, dass sie möglichst viel Sonnenlicht e<strong>in</strong>fängt<br />

– und damit mehr Strom <strong>in</strong> der Zelle erzeugt<br />

werden kann. Die Methode dafür haben Dewald und<br />

ihr Team weiterentwickelt und dar<strong>auf</strong> ist sie e<strong>in</strong> wenig<br />

stolz, denn das erste angemeldete Patent ist etwas<br />

ganz Besonderes. „Langfristig können wir mit diesen<br />

extrem dünnen Silizium-Tandem-Zellen e<strong>in</strong>en Wirkungsgrad<br />

von mehr als 13 Prozent erreichen“, prognostiziert<br />

die Wissenschaftler<strong>in</strong>. Die am Markt bef<strong>in</strong>dlichen<br />

br<strong>in</strong>gen derzeit nur 9 Prozent. In drei Jahren soll<br />

das Verfahren, strukturiertes Z<strong>in</strong>koxid e<strong>in</strong>zusetzen,<br />

marktreif se<strong>in</strong>. „Ich b<strong>in</strong> überzeugt, wir können künftig<br />

Solarzellen wie e<strong>in</strong>en riesigen Teppich <strong>auf</strong> Dächern<br />

ausrollen und damit Solarstrom zu e<strong>in</strong>er echten Alternative<br />

zu Kohle, Atom und Gas machen“, ist sich die<br />

Physiker<strong>in</strong> sicher. Die Entwicklungsschritte müssten<br />

jetzt stattf<strong>in</strong>den. Nicht erst, wenn Öl und Gas knapp<br />

werden, sollte die Solartechnik optimal se<strong>in</strong>. Und wie<br />

geht es mit ihr weiter? Doktorarbeit abschließen und<br />

weiter die Sonne e<strong>in</strong>fangen, heißt die Antwort.<br />

www.ist.fraunhofer.de<br />

Die Methode: Die oberste Schicht e<strong>in</strong>er Dünnschichtsolarzelle muss so strukturiert werden,<br />

dass das Licht möglichst ungestört <strong>in</strong> die Zelle e<strong>in</strong>fällt und dort e<strong>in</strong>gefangen wird. <strong>in</strong> verdünnter<br />

Salzsäure wird <strong>in</strong> die Oberfläche e<strong>in</strong>e Landschaft aus M<strong>in</strong>i-Vulkanen geätzt, jeder mit e<strong>in</strong>em<br />

Durchmesser von e<strong>in</strong>em Mikrometer. So bleibt das Licht <strong>in</strong> der Zelle gefangen, bis es zur Stromerzeugung<br />

absorbiert wird.<br />

1-2010 | plietsch | 25


GEDAnKEnSPRUnG<br />

iMPRESSUM<br />

Herausgeber: <strong>Innovatives</strong> <strong>Niedersachsen</strong> GmbH | Kurt-Schumacher-Str. 24<br />

301<strong>59</strong> Hannover | Geschäftsführer Dr.-Ing. Stefan Franzke | E-Mail:<br />

<strong>in</strong>fo@nds.de | V.i.S.d.P. Barbara Mussack<br />

Autor<strong>in</strong>nen und Autoren: Barbara Mussack, Annika Kielmann,<br />

Stefanie Milano, Eva-Maria Rex<strong>in</strong>g, Thomas van Laak, Natalya Gehnich<br />

Bildquellen: Alle Bilder fotografierte Frank Sch<strong>in</strong>ski außer S. 06/Bild 1: TU<br />

Braunschweig / orig<strong>in</strong>al-okerland | S. 06/Bild 2: Klaus Helmke, Wolfsburger<br />

Nachrichten | S. 06/Bild 3: Projektregion Braunschweig | S.16: Melanie<br />

Dreysse | S.21: Tetra GmbH | S. 23/Illustration: Sab<strong>in</strong>e Gebhardt<br />

SPOnSOREn<br />

26 | plietsch | 1-2010<br />

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Seite. Spr<strong>in</strong>gen Sie so lange, bis Sie jedes Feld e<strong>in</strong>mal betreten<br />

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