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HIS Kurzinformation Bau und Technik B1/97 - Hochschul ...

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asbestkontaminierte Bereich vom Nutzerbereich werden muß <strong>und</strong> keine Ausweichflächen zur Verstaubdicht<br />

abschotten läßt. Handelt es sich um fügung stehen, dann kann die Räumung mögligeringfügige<br />

Sanierungsarbeiten an sehr kleinen cherweise auf einen engen Zeitraum begrenzt<br />

Asbestf<strong>und</strong>stellen, ist ggf. der Einsatz von bei- werden. Zunächst werden alle Arbeiten durchspielsweise<br />

sog. Glove-bags oder Wartig-Zelten geführt, die bei laufendem Betrieb möglich sind.<br />

möglich, die ein Austreten von Asbestfasern in Maßnahmen dagegen, die das gesamte Gebäuden<br />

Nutzerbereich verhindern. de betreffen <strong>und</strong> die keine Nutzung im Gebäude<br />

mehr erlauben, werden in einem vorher festge-<br />

< Stillegung einzelner Räume: Wenn die Sanie- legten Zeitraum gebündelt. Für diesen begrenz-<br />

rungsarbeiten in den Räumen einen größeren<br />

Umfang annehmen, dann müssen häufig zumindest<br />

die direkt betroffenen Räume vorübergehend<br />

stillgelegt werden (häufig auch angrenzende,<br />

s. Kap. 5.4). Dies kann einerseits dadurch<br />

geschehen, daß die Nutzer zeitweise in anderen<br />

Räumen des Gebäudes verdichtet untergebracht<br />

werden. Andererseits besteht aber auch die<br />

Möglichkeit, kleinere separate Auslagerungsflächen<br />

zur Verfügung zu stellen, zum Beispiel in<br />

benachbarten Gebäuden oder in angemieteten<br />

Containern. Auf diese Weise kann eine rotierende<br />

Umlagerung der jeweils betroffenen Nutzer<br />

stattfinden.<br />

< Stillegung größerer Gebäudeabschnitte: Wenn<br />

bei der Sanierung zentrale Ver- <strong>und</strong> Entsorgungsanlagen<br />

betroffen sind, ein kleinerer Sanierungsabschnitt<br />

nicht gegen Asbestfasern abgeschottet<br />

werden kann oder große Gebäudebereiche<br />

bereits mit Fasern kontaminiert sind, dann<br />

müssen meist größere Gebäudeabschnitte stillgelegt<br />

werden. Solche großflächigen Stillegungen<br />

benötigen in der Regel entsprechend umfangreiche<br />

Auslagerungsflächen, da eine Unterbringung<br />

der betroffenen Nutzer allein durch eine<br />

Verdichtung im Gebäude nicht mehr möglich ist.<br />

Anschließend kann - wie bei den vorher genannten<br />

Varianten - wiederum rotierend umgelagert<br />

werden.<br />

< Stillegung des gesamten Gebäudes: Bei einer<br />

umfassenden Sanierung kann auch die komplette<br />

Stillegung des Sanierungsgebäudes erforderlich<br />

werden. Sind bereits Asbestfasern freigeworden<br />

<strong>und</strong> im gesamten Gebäude verteilt oder besteht<br />

diese Gefahr, ist eine sofortige Stillegung<br />

erforderlich. Ist dies nicht der Fall, erfolgt die Stillegung<br />

eines Gebäudes in der Regel nicht auf<br />

einmal. Statt dessen wird zunächst in einem Teil<br />

des Gebäudes mit der Sanierung begonnen. Von<br />

da aus breitet sich die Sanierung aus, <strong>und</strong> die<br />

jeweils betroffenen Nutzer verlassen das Gebäude,<br />

so daß das Gebäude sukzessive geräumt<br />

wird.<br />

< Stillegung für einen kurzen Zeitraum: Wenn im<br />

Rahmen einer Sanierung ein Gebäude stillgelegt<br />

ten Zeitraum, der etwa 3 bis 6 Wochen betragen<br />

kann, wird das Gebäude komplett geschlossen,<br />

<strong>und</strong> für die Nutzer werden quasi "Betriebsferien"<br />

anberaumt. Zentrale Arbeiten am Gebäude können<br />

aber auch in nutzungsarme Zeiten, zum Beispiel<br />

in die Semesterferien, gelegt werden.<br />

Hinweise zur Vorgehensweise<br />

Ob eine Sanierung bei laufendem Betrieb erfolgen<br />

kann oder ob der Nutzer ausgelagert werden muß,<br />

hängt von verschiedenen Faktoren ab. Jede Variante<br />

hat ihre Vor- <strong>und</strong> Nachteile. Eine Sanierung bei<br />

laufendem Betrieb hat vor allem den großen Nachteil,<br />

daß die Nutzer des betroffenen Gebäudes durch<br />

die <strong>Bau</strong>stellen meist stark in ihren Arbeitsmöglichkeiten<br />

beeinträchtigt werden. Darüber hinaus wird<br />

die Nutzung häufig stark eingeschränkt, weil Installationen<br />

abgeklemmt werden müssen.<br />

Der Planungsaufwand für eine Sanierung bei laufendem<br />

Betrieb ist naturgemäß wesentlich höher, als in<br />

einem stillgelegten Gebäude. Es muß Rücksicht auf<br />

die dem Sanierungsabschnitt benachbarte Nutzung<br />

genommen werden, was Einschränkungen bei der<br />

Durchführung von Sanierungsarbeiten zur Folge<br />

haben kann. Es sind häufige Absprachen mit dem<br />

Nutzer zur Koordination zu treffen. Zeitverzögerungen<br />

- z.B. durch unerwartet auftretende Probleme<br />

innerhalb eines Sanierungsabschnitts - haben Auswirkungen<br />

auf den Zeitplan für die folgenden Sanierungsabschnitte;<br />

es ist ggf. eine neue Koordination<br />

mit dem Nutzer notwendig. Die Abschottung zum<br />

Nutzerbereich muß sehr gewissenhaft durchgeführt<br />

werden, damit dieser - auch im Falle einer Havarie -<br />

nicht kontaminiert wird. Nutzer <strong>und</strong> insbesondere der<br />

Technische Dienst <strong>und</strong> Fremdhandwerker müssen<br />

angewiesen <strong>und</strong> informiert werden, um ihre Arbeitsweise<br />

auf die vorhandenen Asbestquellen einstellen<br />

zu können. Die Aufrechterhaltung des Brandschutzes<br />

während einer Sanierung bei laufendem Betrieb<br />

erfordert häufig einen hohen Aufwand.<br />

Beispiel: Im Traforaum des Versorgungszentrums<br />

des Klinikums Münster muß eine Sanierung<br />

durchgeführt werden. Die Räume waren durch<br />

Arbeiten beim Aufbau der Anlage, als auch durch<br />

spätere Umbauarbeiten an den dort verwendeten<br />

Promabestplatten für die Lüftungskanäle erheb-

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