TECHNOlino - BBQ Berufliche Bildung gGmbH
TECHNOlino - BBQ Berufliche Bildung gGmbH
TECHNOlino - BBQ Berufliche Bildung gGmbH
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<strong>TECHNOlino</strong><br />
Handbuch<br />
Spielend Naturwissenschaft und Technik entdecken.
Vorwort<br />
Mit <strong>TECHNOlino</strong> fördert der Arbeitgeberverband<br />
Südwestmetall den spielerischen<br />
Umgang mit Naturwissenschaft<br />
und Technik in Kindertageseinrichtungen<br />
und Grundschulen. Die Einrichtung<br />
von Forscherecken und die darüber<br />
vermittelten Inhalte werden mit Sprach-,<br />
Kreativitäts- und Bewegungserziehung sowie ethischer und musikalischer<br />
Erziehung verknüpft. In <strong>Bildung</strong>spartnerschaften mit Unternehmen<br />
erhalten die Kinder Einblicke in die Arbeitswelt und er leben<br />
technische und naturwissenschaftliche Phänomene hautnah.<br />
Von überragender Bedeutung ist die Unterstützung der Fachkräfte<br />
in ihrer <strong>Bildung</strong>s- und Erziehungsarbeit. Durch die Qualifizierung<br />
des Fachpersonals zu naturwissenschaftlichen und technischen<br />
Themen und durch ihre Begleitung bei der Umsetzung des Orientierungsplans<br />
werden sie gestärkt und motiviert, neue Wege zu gehen.<br />
Die Kindertageseinrichtung wird zum Ort des frühkindlichen Lernens,<br />
eingebettet in ein Netzwerk aus Grundschulen, Unternehmen und<br />
anderen Kindertageseinrichtungen.<br />
Mit der 2009 gegründeten Technik-ErzieherInnen-Akademie (TEA)<br />
ist Südwestmetall den nächsten Schritt zur dauerhaften Verankerung<br />
naturwissenschaftlicher und technischer Themen in die Ausund<br />
Weiterbildung von Erzieherinnen und Erziehern gegangen. Die<br />
TEA wird in Kooperation mit dem Ministerium für Kultus, Jugend<br />
und Sport und dem Haus der kleinen Forscher umgesetzt.<br />
Ich wünschen Ihnen viel Freude beim Forschen und Experimentieren.<br />
Stefan Küpper, Geschäftsführer<br />
Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie<br />
Baden-Württemberg e. V., Südwestmetall<br />
Nur wer die Faszination selbst erlebt<br />
hat, die vom Experimentieren mit Naturphänomenen<br />
ausgeht, kann diese<br />
Begeisterung Kindern und Jugendlichen<br />
vermitteln und die natürliche Neugier<br />
wecken, fördern und erhalten. Dies ist<br />
das Ziel der <strong>TECHNOlino</strong>-Fortbildungen<br />
im Fehling-Lab, dem gemeinsamen Schülerlabor und Lehrerfortbildungszentrum<br />
der Universitäten Stuttgart und Hohenheim.<br />
Mit alltagsnahen Versuchen und Gruppenaufgaben werden Erzieher<br />
innen und Erzieher sowie kooperierende Lehrkräfte zum Experimentieren<br />
ermutigt. Im Anschluss an das praktische Arbeiten folgt<br />
in angemessener Differenzierung die Diskussion der entsprechenden<br />
Sachinformationen.<br />
Die langjährige Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeberverband Südwestmetall<br />
im Projekt <strong>TECHNOlino</strong> setzt durch gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen<br />
wichtige Impulse, das Interesse und die<br />
Begeisterung für Naturwissenschaft und Technik zu wecken und<br />
weiterzugeben. Die Förderung der Kooperation von Kindergärten<br />
und Grundschulen durch Südwestmetall und das Engagement für<br />
die Technik-ErzieherInnen-Akademie (TEA) ist dazu ein vorbildlicher<br />
Baustein in der <strong>Bildung</strong>sentwicklung von Baden-Württemberg.<br />
Prof. Dr. Peter Menzel<br />
Universität Stuttgart<br />
1
Inhalt<br />
1<br />
Einstieg<br />
1.1 Ausgangssituation<br />
1.2 Ziele<br />
1.3 Zielgruppe<br />
1.4 TECHNOlinchen stellt sich vor<br />
1.5 Forscherecke<br />
1.6 Materialien und Seminare für Erzieher/-innen<br />
in der Aus- und Weiterbildung<br />
1.7 Prädikat „Technikfreundlicher Kindergarten“<br />
Experimente<br />
2<br />
Erfahrungsbereich Licht<br />
2.1 Licht und Dunkelheit – mit Licht und Finsternis<br />
experimentieren<br />
2.2 Licht und Lichtreflexion – Lichtstrahlen beobachten<br />
und umlenken<br />
2.3 Licht und Lichtreflexion – wir bauen ein Kaleidoskop<br />
2.4 Licht und Schatten – Schattenexperimente<br />
2.5 Licht und Schatten – Schattenspiel mit Pappfiguren<br />
2.6 Licht und Farben – Experimente mit dem Prisma<br />
2.7 Licht und Farben – wir basteln eine Ampel<br />
2.8 Licht und Farben – wir erzeugen einen Regenbogen<br />
3<br />
Erfahrungsbereich Wasser<br />
3.1 Wasser – sehen, hören, riechen, schmecken<br />
3.2 Wasserkreislauf – wie Wasser verschwindet und<br />
wieder auftaucht<br />
3.3 Vom Wasser als Lösungsmittel – Wassermuseum<br />
3.4 Vom Wasser als Lösungsmittel – Zuckersonne<br />
Inhalt<br />
3.5 Schwimmen und versinken<br />
3.6 Schmutziges und sauberes Wasser – wir bauen<br />
eine Minikläranlage<br />
3.7 Oberflächenspannung – wir verändern die „Haut“<br />
des Wassers<br />
3.8 Wasser, Eis und Salz: Eiswürfel zum Angeln<br />
4<br />
Erfahrungsbereich Luft<br />
4.1 Luft – sehen, hören, fühlen<br />
4.2 Luft ist leichter als Wasser<br />
4.3 Luft zerdrückt – wie entsteht ein luftleerer Raum?<br />
4.4 Fallschirmspringer<br />
4.5 Wie stark die Luft ist – Fallgeschwindigkeit und<br />
Luftwiderstand<br />
4.6 Wie kommt das Ei in die Flasche?<br />
5<br />
Erfahrungsbereich Magnetismus<br />
5.1 Einstieg in den Magnetismus<br />
5.2 Das Entenpaar<br />
5.3 Das Angelspiel<br />
5.4 Der eigene Kompass<br />
6<br />
Erfahrungsbereich Mathematik<br />
6.1 Erlebnisturnen – komm mit ins Formenland<br />
6.2 Geometrie verstehen – wir basteln ein Formen-Angelspiel<br />
6.3 Mandalas mit geometrischen Formen ausmalen<br />
6.4 Geometrie spielerisch erfahren – der Formenkorb<br />
ist umgefallen<br />
6.5 Zahlen und Mengen – Schwimmkurs für Kartoffeln<br />
www.technik-bw.de
1<br />
Impressum<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Verband der Metall- und Elektroindustrie<br />
Baden-Württemberg e. V. – Südwestmetall<br />
Löffelstraße 22-24<br />
70597 Stuttgart<br />
<strong>BBQ</strong> <strong>Berufliche</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>gGmbH</strong><br />
Maybachstraße 50<br />
70469 Stuttgart<br />
Gestaltung und Produktion<br />
<strong>BBQ</strong> <strong>Berufliche</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>gGmbH</strong><br />
Maybachstraße 50<br />
70469 Stuttgart<br />
Druck<br />
medien-fischer.de GmbH<br />
Benzstraße 3<br />
70736 Fellbach<br />
Fotos<br />
<strong>BBQ</strong> <strong>Berufliche</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>gGmbH</strong>, fotolia<br />
Alle Rechte, insbesondere das Recht der<br />
Vervielfältigung und Verbreitung sowie<br />
der Übersetzung, sind der <strong>BBQ</strong> <strong>Berufliche</strong><br />
<strong>gGmbH</strong> vorbehalten. Kein Teil des Werks<br />
darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie,<br />
Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne<br />
schriftliche Genehmigung der Eigentümerin<br />
reproduziert oder unter Verwendung<br />
elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet,<br />
vervielfältigt oder verbreitet<br />
werden.
<strong>TECHNOlino</strong><br />
Einstieg 1<br />
Spielend Naturwissenschaft und Technik entdecken.
Einstieg<br />
Einstieg Ausgangssituation<br />
1.1<br />
Die Struktur unserer Gesellschaft ist durch<br />
einen unaufhaltsamen Wandlungsprozess<br />
hin zu einer hoch technisierten Gesellschaft<br />
geprägt. Naturwissenschaften und moder-<br />
ne Technologien werden immer wichtiger<br />
und ein Großteil der zukünftigen Berufs-<br />
felder wird in diesen Bereichen entstehen.<br />
Unternehmen und Hochschulen finden zu-<br />
nehmend schwerer qualifizierten Fachkräftenachwuchs.<br />
Kinder im Alter von 5 bis 6 Jahren haben<br />
einen enormen Wissensdrang und wollen<br />
die Welt mit allen Sinnen erforschen und<br />
verstehen. Unser Alltag ist von Technik<br />
bestimmt, der Kinder in der Regel unvoreingenommen<br />
und mit Neugier begegnen.<br />
Für die Auseinandersetzung mit Technik,<br />
Naturwissenschaft und Mathematik brauchen<br />
Kinder die Begleitung und Unterstützung<br />
von Erwachsenen, um<br />
• Wissen über die materielle Welt zu<br />
gewinnen,<br />
• Eigenschaften der Gegenstände und<br />
ihre grundlegenden Gesetze kennen<br />
zu lernen und<br />
• grundlegende Prinzipien, auf denen<br />
Wissenschaft beruht, zu erproben und<br />
zu verstehen.<br />
An den Konzepten von Kindertageseinrichtungen<br />
fällt auf, dass Naturwissenschaft<br />
und Technik in der ganzheitlichen<br />
Erziehung viel zu wenig im Kindergartenalltag<br />
verankert sind.<br />
In vielen Einrichtungen hat die Werkbank<br />
zum Sägen und Hämmern inzwischen<br />
ihren festen Platz, doch es gibt<br />
kaum angeleitete Angebote und Experimentierecken,<br />
um chemische,<br />
physikalische oder technische Experimente<br />
durchzuführen. Das<br />
Projekt <strong>TECHNOlino</strong> setzt hier<br />
an und möchte durch erprobte<br />
praktische Angebote<br />
wie z. B. Experimente zur<br />
Umsetzung der MINT-<br />
Inhalte in den Tageseinrichtungen<br />
anregen.<br />
Im Sommer 2005<br />
wurde ein neuer<br />
Orientierungsplan<br />
für die Ausbildungsverordnungangehender<br />
Erzieherinnen und Erzieher<br />
verabschiedet. In den Lehrplan wurden<br />
Technik, Physik, Mathematik und Chemie<br />
aufgenommen. Das Fachpersonal in den<br />
Einrichtungen und Erzieherinnen und Erzieher<br />
in der Ausbildung sollen dadurch<br />
bei der Umsetzung der genannten Bereiche<br />
praktisch und situationsorientiert unterstützt<br />
werden.<br />
Unter dem Begriff Kindergarten werden alle Formen von Kindertageseinrichtungen verstanden.<br />
1
1<br />
1.2<br />
Einstieg<br />
Einstieg<br />
Ziele<br />
Der zweite Schwerpunkt des Konzepts<br />
liegt auf der Sprachförderung im Vorschulbereich.<br />
Im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes<br />
soll die Sprachförderung in den Kindergartenalltag<br />
und in die Angebote im<br />
MINT-Bereich integriert werden. Sprachförderung<br />
wird nicht isoliert betrieben,<br />
sondern in die Angebote durch Gespräche,<br />
Bilderbücher, Rollenspiele oder Handpuppen<br />
als durchgängiges Element eingebunden.<br />
Dabei soll/en<br />
• Naturwissenschaft und Technik kindgerecht<br />
im Kindergartenkonzept integriert<br />
und Erzieher/-innen, Lehrer/-innen<br />
und Eltern als Multiplikatoren/-innen<br />
motiviert werden.<br />
• die naturwissenschaftlichen Inhalte<br />
ganzheitlich mit Sprach-, Kreativitäts-,<br />
Bewegungs-, ethischer und musikalischer<br />
Erziehung verbunden werden.<br />
Unter dem Begriff Kindergarten werden alle Formen von Kindertageseinrichtungen verstanden.<br />
• das spontane Interesse, die natürliche<br />
Neugier und Entdeckerfreude der Kinder<br />
als idealer Anknüpfungspunkt für<br />
eine ganzheitliche <strong>Bildung</strong> und Erziehung<br />
genutzt werden.<br />
• Qualifikationen erlangt werden wie<br />
Selbstständigkeit, Konzentrationsfähigkeit,<br />
Durchhaltevermögen, Spaß und<br />
Freude, Ideen zu entwickeln, umzusetzen<br />
und durch Versuch und Irrtum zu<br />
begreifen.<br />
• Arbeitsabläufe und Zusammenhänge<br />
erkannt, Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit,<br />
Selbstbewusstsein<br />
und Persönlichkeitsstärke gefördert<br />
werden.<br />
• der Übergang vom Kindergarten in die<br />
Schule erleichtert werden.<br />
Evaluation<br />
<strong>TECHNOlino</strong> war von 2005 bis 2008 Teil<br />
des Modellprojekts Fa.i.B.Le – Familie in<br />
Beruf und Leben und wurde wissenschaftlich<br />
begleitet.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.faible-net.de
Einstieg<br />
Einstieg Zielgruppe<br />
1.3<br />
Kinder im Vorschulalter<br />
Die Neugierde von Kindern im vorschulischen<br />
Alter ist beinahe grenzenlos. Die<br />
Welt zu verstehen, zu begreifen und sich<br />
mit den vielfältigen Erscheinungen auseinanderzusetzen,<br />
ist in der Wissbegierde<br />
der Kinder begründet.<br />
Erzieher/-innen und Lehrer/-innen<br />
Technische <strong>Bildung</strong> ist in den allgemeinbildenden<br />
Schulen immer noch ein „Stiefkind“<br />
der <strong>Bildung</strong>spolitik.<br />
Da die Weichen für naturwissenschaftliches<br />
oder technisches Interesse bereits<br />
im Vorschulalter und in der Grundschule<br />
gestellt werden, soll die Zusammenarbeit<br />
mit den Lehrkräften dazu beitragen, dass<br />
Talente früh erkannt und kontinuierlich<br />
gefördert werden.<br />
Der Orientierungsplan für frühkindliche<br />
<strong>Bildung</strong> und Erziehung richtet sich an<br />
pädagogische Fachkräfte und soll Orientierung<br />
sein für <strong>Bildung</strong>sprozesse von<br />
Geburt an und für den Übergang vom<br />
Kindergarten in die Schule.<br />
Damit wird eine kontinuierliche, nachhal-<br />
tige <strong>Bildung</strong>sbiografie gefördert.<br />
Eltern<br />
Kinder brauchen Begleitung und Unterstützung.<br />
Die Zusammenarbeit mit den<br />
Eltern ist eine tragende Säule in der Frühpädagogik.<br />
Die Wirkung des Erlebten wird<br />
auf die Kinder viel nachhaltiger sein,<br />
wenn ihre Eltern dazu beitragen, diesen<br />
Impuls aufzunehmen.<br />
Frühkindliche <strong>Bildung</strong> basiert auf der Er-<br />
fahrung verlässlicher Bindungen zwischen<br />
Eltern und Kindern. Eine qualitativ gute<br />
<strong>Bildung</strong>sarbeit in Kindertageseinrichtungen<br />
ist nur möglich, wenn zwischen Kindergarten<br />
und Elternhaus eine „Erziehungspartnerschaft“<br />
hergestellt wird.<br />
Unter dem Begriff Kindergarten werden alle Formen von Kindertageseinrichtungen verstanden.<br />
1
1<br />
Einstieg<br />
Einstieg<br />
1.4 TECHNOlinchen stellt sich vor<br />
Die folgende Beschreibung zur Einführung<br />
von TECHNOlinchen in die Kindertageseinrichtung<br />
dient zur Orientierung<br />
und kann individuell angepasst und gestaltet<br />
werden.<br />
Material<br />
Handpuppe TECHNOlinchen, Gummibärchen,<br />
größeres Gefäß, das zur Hälfte mit<br />
Wasser gefüllt ist, mehrere Wassergläser,<br />
Steinchen, halbe Walnussschale<br />
Erzähler/-in<br />
Er/Sie stellt den Kindern TECHNOlinchen<br />
vor. TECHNOlinchen fragt die Kinder nach<br />
ihrem Namen.<br />
TECHNOlinchen stellt sich vor<br />
Hallo Kinder, ich heiße TECHNOlinchen<br />
und komme aus einem fernen Land. Niemand<br />
von euch war jemals dort. Es ist<br />
nicht auf dem Globus zu finden und heißt<br />
„Tabu“. Das Besondere an diesem Land<br />
ist, dass dort die Kinder keine Fragen<br />
stellen dürfen. Wenn sie fragen, kommt<br />
immer die gleiche Antwort: „Frag mich<br />
nicht!“ Aber ich bin doch so neugierig<br />
und stelle immerzu Fragen, so wie ihr bestimmt<br />
auch?<br />
Als ich einmal gefragt habe: „Warum ist<br />
der Schnee weiß?“, war die Antwort:<br />
„Weiß ich doch nicht.“ Als ich mal wissen<br />
wollte: „Warum fallen wir nicht von<br />
der Erde?“, bekam ich die Antwort: „Weiß<br />
ich nicht.“ Aber am meisten hätte mich<br />
interessiert, ob Gummibärchen schwimmen<br />
können, ohne dass sie nass werden.<br />
Und wie war die Antwort? Natürlich „Weiß<br />
ich nicht!“<br />
Dabei wollte ich später mal eine Forscherin<br />
oder ein Forscher werden. Aber wenn<br />
ich doch nie eine Antwort auf meine Fragen<br />
bekomme, dann geht das gar nicht!<br />
Deshalb sagte ich, als ich groß genug<br />
war und alleine verreisen durfte, allen<br />
Leuten im Land „Tabu“ tschüss und<br />
suchte auf dem Globus ein Land<br />
in Europa. So bin ich nach<br />
Deutschland gekommen.<br />
Bei Südwestmetall durfte ich<br />
wohnen. Die Menschen dort sagten<br />
gleich am ersten Tag zu mir: „TECHNOlinchen,<br />
du darfst uns alles fragen, denn<br />
schon der bedeutende Albert Einstein hat<br />
mal gesagt: „Wichtig ist, dass man nie<br />
aufhört zu fragen!“ Aber genauso wichtig<br />
ist, dass du erst mal selbst versuchst,<br />
auf deine Fragen eine Antwort zu finden.<br />
Damit das leichter geht, richten wir dir<br />
eine richtige Forscherecke ein, mit allem,<br />
was du brauchst.“<br />
Unter dem Begriff Kindergarten werden alle Formen von Kindertageseinrichtungen verstanden.<br />
Nun konnte ich forschen, so viel ich<br />
wollte. Von da an war es mir nie mehr<br />
langweilig.<br />
Ich hatte meine Forscherecke, und immer<br />
wenn ich eine Frage hatte, gaben mir die<br />
freundlichen Menschen ein paar Tipps.<br />
So habe ich zum Beispiel selbst erforscht,<br />
was alles schwimmen kann und was nicht.<br />
Einmal durfte ich zu Besuch in einen Kindergarten<br />
gehen. Ich war so aufgeregt,<br />
dass ich am Abend davor gar nicht richtig<br />
einschlafen konnte.
Einstieg<br />
Einstieg TECHNOlinchen stellt sich vor<br />
1.4<br />
Im Kindergarten angekommen, war meine<br />
Aufregung plötzlich vorbei. Die Kinder<br />
fanden es sehr spannend, dass es jemanden<br />
gibt, der genau so viele Fragen hat<br />
wie sie selbst.<br />
Seitdem komme ich jede Woche einmal in<br />
den Kindergarten zu Besuch. Ich glaube,<br />
dass viele Kinder später einmal Forscherinnen<br />
und Forscher werden möchten, weil<br />
das Experimentieren so viel Spaß macht.<br />
Auf viele Fragen habe ich seither mit<br />
Hilfe der Kindergartenkinder eine Antwort<br />
bekommen. Aber eines weiß ich<br />
immer noch nicht:<br />
Wie kann ein Gummibärchen schwimmen,<br />
ohne nass zu werden? Wisst ihr es vielleicht?<br />
Oder möch tet ihr mir helfen, das heraus-<br />
zufinden? Dann könnte ich ja auch bei<br />
euch eine Forscher ecke einrichten. Und<br />
wenn ihr möchtet, komme ich auch euch<br />
jede Woche einmal besuchen.<br />
Experiment mit Gummibärchen<br />
• Mehrere Gläser werden mit Wasser<br />
und Steinchen gefüllt.<br />
• Ein Glas wird mit „Luft“ gefüllt – wir<br />
fühlen, tasten und riechen nichts.<br />
• Ein leeres Glas wird umgestülpt und<br />
gerade ins Wasser getaucht. Ein deutlicher<br />
Luftwiderstand ist beim Herausnehmen<br />
zu spüren. Auf der Innenseite<br />
ist das Glas trocken. Also ist die Luft<br />
so stark, dass sie das Wasser wegdrücken<br />
kann.<br />
• Wird das Glas unter Wasser umgekippt,<br />
entweicht die Luft mit hörbarem Blubbern.<br />
TECHNOlinchen möchte wissen, wie<br />
Gummibärchen auf dem Wasser schwimmen<br />
können, ohne nass zu werden. Die<br />
Erkenntnisse aus dem vorangegangenen<br />
Experiment werden nun bei der Frage<br />
von TECHNOlinchen angewendet.<br />
• Die Kinder überlegen, was das Gummi-<br />
bärchen als Boot bekommen könnte: Es<br />
muss ein Gegenstand sein, der schwim-<br />
men kann.<br />
Lernerfahrung<br />
Feststoffe, gefrorenes und flüssiges Wasser<br />
haben eine unterschiedliche Dichte.<br />
Es gibt also Stoffe, die leichter sind als<br />
Wasser und eine geringere Dichte haben<br />
und andere, die schwerer sind als Wasser.<br />
Unter dem Begriff Kindergarten werden alle Formen von Kindertageseinrichtungen verstanden.<br />
1
1<br />
1.5<br />
Einstieg<br />
Einstieg<br />
Forscherecke<br />
Während des Projekts wird im Kindergarten<br />
schrittweise und themenbezogen eine<br />
Forscherecke eingerichtet.<br />
Diese Vorgehensweise bietet den Kindern<br />
im Freispiel die Möglichkeit, die Experimente<br />
zu wiederholen und andere Kinder<br />
zum Mitmachen zu motivieren. Sie haben<br />
Bezug zu den Materialien und gehen mit<br />
ihnen sorgfältig um. So kann bereits vorhandenes<br />
Wissen im naturwissenschaftlichen<br />
Bereich durch eigenes Ausprobieren<br />
erweitert werden.<br />
Die Kinder können nach Bedarf und Interesse<br />
an ihren Entdeckungen weiterarbeiten.<br />
Das Lerntempo, die Intensität und<br />
wie lange sie sich mit den einzelnen Themen<br />
beschäftigen möchten, bestimmen<br />
die Kinder selbst.<br />
Alle Experimente werden zunächst von<br />
Erwachsenen eingeführt und dann im<br />
zweiten Schritt von den Kindern nachvollzogen.<br />
Den Kindern wird eine altersgerechte<br />
Lernumgebung geboten, die im Kindergarten<br />
verbleiben soll, um die Nachhaltigkeit<br />
des Projekts zu gewährleisten.<br />
Teilbereiche der Forscherecke<br />
• Phänomene der belebten Natur:<br />
z. B. tote Spinnen werden mit einer<br />
Lupe untersucht.<br />
• Phänomene der unbelebten Natur:<br />
z. B. Bereiche der Physik, Chemie,<br />
Astronomie und Geologie. Einfache<br />
Experimente werden über den Umgang<br />
mit den Elementen Erde, Wasser,<br />
Luft und Feuer erschlossen.<br />
• Wissenschaft und Technik:<br />
z. B. ausgediente Haushaltsgeräte<br />
wie alte Schreibmaschinen, Wecker,<br />
Telefone, Computer zum Auseinanderschrauben<br />
Anforderungen an naturwissenschaftliche<br />
Experimente<br />
• Die Durchführung der Experimente<br />
muss ungefährlich sein.<br />
• Ein Alltagsbezug muss für die Kinder<br />
herstellbar sein.<br />
• Das Gelingen muss sichergestellt sein.<br />
• Die Versuche müssen von den Kindern<br />
selbständig durchgeführt werden können.<br />
Unter dem Begriff Kindergarten werden alle Formen von Kindertageseinrichtungen verstanden.<br />
Lerninhalte<br />
• Staunen, Neugier und Fragen<br />
entwickeln<br />
• Durchhaltevermögen<br />
• Frustrationstoleranz<br />
• Lernen durch Versuch und Irrtum<br />
• Umgang mit Werkzeug lernen<br />
• Wissen über naturwissenschaftliche<br />
Zusammenhänge erwerben<br />
• Die Welt besser verstehen lernen<br />
Ausstattung der Forscherecke<br />
Grundsätzlich ist es notwendig, Materialien<br />
bereitzustellen, die genaues Beobachten<br />
und Experimentieren ermöglichen.<br />
• Maß- und Messmöglichkeiten<br />
• Lupen, Mikroskop, Lupendosen<br />
• Petrischalen, Pipetten, Reagenzgläser,<br />
Deckelgläser<br />
• Siebe, Trichter, Schläuche<br />
• Fieber- und Badethermometer<br />
• Schalen und Mörser<br />
• Waage, Spiegel, Taschenlampen<br />
• Magnet<br />
• Ausgediente Haushaltsgeräte<br />
• Spiele<br />
• Konstruktionsmaterial<br />
• Sachbücher, CDs<br />
• Experimentierbaukästen
Einstieg<br />
Einstieg Materialien und Seminare für Erzieher/-innen in der Aus- und Weiterbildung 1.6<br />
Materialien<br />
Zu Beginn des Projekts wird eine Informationsveranstaltung<br />
für Erzieher/-innen<br />
und Eltern angeboten. Zur Unterstützung<br />
des Projekts werden Arbeitsmappen für<br />
Erzieher/-innen und für Eltern erstellt.<br />
Die Arbeitsmappen beinhalten die Integration<br />
der Themen in den Kindergartenalltag<br />
nach dem ganzheitlichen Ansatz<br />
und stellen die Nachhaltigkeit sicher.<br />
Die Verbindung der Themen mit Sprach-,<br />
Umwelt-, Bewegungs-, Musik- und Kreativitätserziehung<br />
sowie sozialem Lernen<br />
steht im Vordergrund. Erzieher/-innen<br />
werden Anregungen zur Verfügung gestellt.<br />
Für Eltern werden Mappen erstellt, die<br />
Beispiele für die Umsetzung im Alltag<br />
beinhalten.<br />
Seminare in der Aus- und Weiterbildung<br />
Erzieher/-innen sollen praxisnah auf die<br />
Umsetzung der MINT-Bereiche in der Vorschulphase<br />
vorbereitet und dafür angeleitet<br />
werden. Durch die Seminarangebote<br />
erhalten sie praktische Anregungen und<br />
Umsetzungshilfen zur Integration der<br />
MINT-Bereiche in den Kindergartenalltag.<br />
Interesse und Neugier werden geweckt.<br />
Durch praktische Anleitungen werden die<br />
Erzieher/-innen motiviert, künftig mehr<br />
naturwissenschaftliche Inhalte in die<br />
Arbeitsabläufe im Kindergarten zu integrieren.<br />
In Seminaren wird gegenwärtiges und<br />
künftiges Fachpersonal zu Multiplikatoren/-innen<br />
geschult, die dazu beitragen,<br />
die naturwissenschaftlichen Inhalte des<br />
Projekts weiterzugeben und dadurch eine<br />
Breitenwirkung erzielen. Die Schulungen<br />
gewährleisten eine kontinuierliche Fortsetzung<br />
und Fixierung der Inhalte für eine<br />
nachhaltige Wirkung.<br />
Qualifizierung von Lehrkräften und<br />
angehenden Erziehern/-innen<br />
Die Technik-ErzieherInnen-Akademie (TEA)<br />
ist ein Angebot in der Aus- und Weiterbildung<br />
von Erzieher/-innen. TEA unterstützt<br />
bei der Umsetzung des Lehrplans an Fachschulen<br />
für Sozialpädagogik in Baden-<br />
Württemberg und des Orientierungsplans<br />
in Kindertageseinrichtungen im Bereich<br />
Naturwissenschaft und Technik. Ziel ist es,<br />
frühzeitig das Interesse von Kindern an<br />
Natur- und Technikphänomen zu fördern.<br />
Landesweit werden die Lehrkräfte an den<br />
Fachschulen für Sozialpädagogik zu Multi -<br />
plikatoren/-innen in der Aus- und Weiter-<br />
bildung geschult. In drei Modulen werden<br />
praxisnah naturwissenschaftliche und<br />
technische Grundlagen für die Arbeit im<br />
Kindergarten und für den Unterricht an<br />
den Fachschulen vermittelt.<br />
Angehende Erzieher/-innen werden bereits<br />
in der Ausbildung im Rahmen des<br />
Wahlpflichtfachs „Forschen und Experimentieren“gefördert.<br />
Die Zusatzqualifizierung mit Schwerpunkt<br />
Naturwissenschaft und Technik in Kooperation<br />
mit Unternehmen der Wirtschaft<br />
dient zugleich der Profilbildung der Fachschule<br />
und erzielt einen Imagegewinn für<br />
den Beruf der Erzieher/-in.<br />
TEA wird in Kooperation mit dem Minis-<br />
terium für Kultus, Jugend und Sport Baden-<br />
Württemberg und dem Haus der kleinen<br />
Forscher umgesetzt.<br />
Unter dem Begriff Kindergarten werden alle Formen von Kindertageseinrichtungen verstanden.<br />
1
1<br />
1.7<br />
Einstieg<br />
Einstieg<br />
Prädikat „Technikfreundlicher Kindergarten“<br />
Da es in Kindertageseinrichtungen nicht<br />
wie in der Schule darauf ankommt, Wissen<br />
nach einem Lehrplan zu vermitteln,<br />
bietet sich Projektarbeit hier besonders<br />
gut an.<br />
Es können ganz unterschiedliche Methoden<br />
und Aktivitäten eingesetzt werden,<br />
die insgesamt zu einer ganzheitlichen<br />
Förderung der Kinder in allen Entwicklungsbereichen<br />
führen.<br />
Es werden Teamfähigkeit, kommunikative<br />
Kompetenzen und Kompromissbereitschaft<br />
optimiert, da bei den Projekten die Kinder<br />
kooperieren, miteinander reden, aber<br />
auch verschiedene Positionen ausdiskutieren<br />
müssen.<br />
Die Kinder erhalten im Rahmen einer<br />
<strong>Bildung</strong>spartnerschaft mit einem Unternehmen<br />
eine „Forscher-Urkunde“.<br />
Es ist wichtig, dass im Rahmen von Projekten<br />
auch Themen aus den Bereichen<br />
Technik und Naturwissenschaften behandelt<br />
werden. Dies fördert die Verbesserung<br />
der Qualitätsstandards von Kindertageseinrichtungen.<br />
Die Kindergärten, die an dem Projekt<br />
<strong>TECHNOlino</strong> teilnehmen, erhalten von<br />
Südwestmetall das Prädikat „Technikfreundlicher<br />
Kindergarten“.<br />
Unter dem Begriff Kindergarten werden alle Formen von Kindertageseinrichtungen verstanden.
<strong>TECHNOlino</strong><br />
Licht 2<br />
Spielend Naturwissenschaft und Technik entdecken.
Experiment<br />
Licht und Dunkelheit – mit Licht und Finsternis experimentieren<br />
2.1<br />
Ziele<br />
Entdecken, dass Licht überall und nur<br />
schwer auszuschließen ist<br />
Lernort<br />
Gruppen- oder Intensivraum, der<br />
abgedunkelt werden kann<br />
Dauer<br />
30 bis 45 Minuten<br />
In Kürze<br />
Material<br />
Schwarzes Tonpapier, weißes Papier,<br />
Tesakrepp, Taschenlampe, Lampe,<br />
Decken, Kissen, vorrätiges Material<br />
in Kindertageseinrichtungen, meditative<br />
Musik<br />
* Variante<br />
Topf, Kochlöffel, Tuch für eine Augenbinde<br />
Alltagsbezug<br />
Blicken wir in den Strahl einer Lampe oder an einem Sommer-<br />
tag in die Sonne, dann werden wir für einen Augenblick<br />
geblendet. Schließen wir die Augen, dann sehen wir verschiedene<br />
Farben und Formen. Warum ist das so? Warum müssen sich<br />
unsere Augen an das Licht und an die<br />
Dunkelheit gewöhnen?<br />
Einführung<br />
Die Kinder haben Erfahrung mit Meditation.<br />
Zur Einführung spielt meditative<br />
Musik, die Kinder schließen die Augen.<br />
Der/Die Erzieher/-in erzählt eine Kurzge-<br />
schichte mit TECHNOlinchen, das sein<br />
Zimmer nie ganz abdunkeln und deshalb<br />
nie mit Licht und Finsternis experimentieren<br />
kann.<br />
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2<br />
2.1<br />
Experiment<br />
Licht und Dunkelheit – mit Licht und Finsternis experimentieren<br />
Durchführung<br />
• Die Kinder beschreiben, was sie „im<br />
Dunkeln“ gesehen haben. Sie überlegen,<br />
wie völlige Dunkelheit hergestellt<br />
werden könnte.<br />
• Vorhandene Materialien werden genutzt,<br />
um alle Ritzen abzudichten,<br />
durch die Licht fallen könnte. Je besser<br />
die Kinder an die Dunkelheit gewöhnt<br />
sind, umso schneller stellen sie fest,<br />
dass Licht selbst in kleinste Ritzen<br />
dringen kann.<br />
• Dann wird ausprobiert, wie wieder<br />
Licht in die Finsternis kommen kann.<br />
Die Kinder stellen fest, dass auch hell<br />
wirkende Gegenstände nur sichtbar<br />
werden, wenn sie von einer Lichtquelle<br />
beleuchtet werden.<br />
Variante<br />
Die Kinder spielen im Dunkeln Topfschlagen.<br />
Dabei wird ein Gegenstand unter<br />
einem Topf versteckt. Ein Kind bekommt<br />
die Augen verbunden und sucht auf allen<br />
Vieren, mit dem Kochlöffel schlagend,<br />
den Topf. Sobald der Kochlöffel den Topf<br />
berührt hat, darf die Augenbinde abgenommen<br />
werden.<br />
Abschluss<br />
TECHNOlinchen freut sich über die guten<br />
Vorschläge der Kinder und verspricht,<br />
diese auszuprobieren, damit es sein Zimmer<br />
endlich abdunkeln kann.<br />
Auswertung/Beobachtung<br />
Wer im Dunkeln Angst bekommt, darf den<br />
Raum verlassen. Diese Übung nie nach<br />
dem Essen machen, sondern nur, wenn<br />
die Kinder ausgeruht sind, da geschlossene<br />
Augen in Verbindung mit entspannender<br />
Musik bei manchen Kindern zum<br />
Einschlafen führen.<br />
Naturwissenschaftliche Erklärung<br />
Bei geschlossenen Augen sind oft Nachbildungen<br />
eines braun-rötlichen Farbtons<br />
sichtbar, der durch Haut und Blutgefäße<br />
der Augenlider hervorgerufen wird.<br />
Das Auge ist hochempfindlich gegenüber<br />
jedem Lichteinfall. Doch erst nach<br />
45 Minu ten im Dunkeln ist die Iris so<br />
weit geöffnet, dass sie auch noch minimale<br />
Lichtstrahlen wahrnimmt.<br />
Bewegung<br />
Durch Mediation werden die Muskelentspannung<br />
und der Stressabbau<br />
gefördert.<br />
Ethik<br />
Der sozial-emotionale Bereich wird<br />
angesprochen, wenn die Kinder der<br />
Handpuppe TECHNOlinchen „helfen“.<br />
Musik<br />
Bei der Einführung erleben die Kinder<br />
Freude an ruhiger, entspannender<br />
Musik.<br />
Sprache<br />
Beim Gespräch über die Erlebnisse<br />
mit geschlossenen Augen lernen die<br />
Kinder, ihre Erfahrungen in Worten<br />
auszudrücken.<br />
Darauf achten, dass sich die Kinder nicht an Lampen verbrennen. Unter die Augenbinde stets ein frisches<br />
Papiertaschentuch legen, wegen evtl. Augenentzündung.<br />
Ganzheitliche Förderung
Experiment<br />
Licht und Lichtreflexion – Lichtstrahlen beobachten und umlenken 2.2<br />
Ziele<br />
Die gradlinige Ausbreitung und Reflexion<br />
von Lichtstrahlen kennen lernen<br />
Lernort<br />
Abgedunkelter Gruppen-/Intensivraum<br />
Dauer<br />
ca. 30 Minuten<br />
Material<br />
Schuhkarton, schwarzes Papier,<br />
Klebstoff, Scheren, Spiegel, Taschenlampe,<br />
Kamm<br />
* Variante<br />
Weißes Papier<br />
In Kürze<br />
Alltagsbezug<br />
Ein Spiegel oder Uhrenglas kann uns blenden. Bei einer<br />
Taschenlampe strahlt das Licht nur in eine Richtung.<br />
Was ist das Geheimnis? Wie können wir Lichtstrahlen lenken<br />
oder bündeln?<br />
Einführung<br />
TECHNOlinchen nimmt Bezug auf die<br />
erste Einheit. Die Kinder wiederholen<br />
kurz im Gespräch ihre Erfah rungen.<br />
TECHNOlinchen lädt die Kinder zu einem<br />
neuen Experiment mit Licht ein und<br />
fordert sie auf, bei den Vorbereitungen<br />
zu helfen. Dazu wird der Schuhkarton<br />
innen (an Boden und Wänden) mit<br />
schwarzem Papier beklebt und an eine<br />
Stirnwand ein ca. 2 x 2 cm großes Loch<br />
gebohrt.<br />
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2<br />
2.2<br />
Experiment<br />
Licht und Dunkelheit – mit Licht und Finsternis experimentieren<br />
Durchführung<br />
• Die Kinder leuchten mit der Taschenlampe<br />
von außen durch das Loch in<br />
den Karton hinein. Sie sehen und<br />
beschreiben den Lichtkegel auf der<br />
schwarzen Fläche.<br />
• Der Kamm wird zwischen Lichtquelle<br />
und Loch gehalten. Dabei können die<br />
Kinder Lichtstrahlen identifizieren und<br />
ihre Ausbreitung beschreiben.<br />
• Sie halten einen Spiegel in den Karton,<br />
probieren verschie dene Stellungen<br />
des Spiegels aus und erkennen, dass<br />
die Strahlen gelenkt werden.<br />
Variante<br />
Der Boden und die Wände des Kartons<br />
werden zwischendurch mit weißem Papier<br />
abgedeckt, die Kinder können dann die<br />
Strahlen nachzeichnen und das Ergebnis<br />
bei eingeschaltetem Licht betrachten.<br />
Im Anschluss berichten die Kinder von<br />
ihren Erfahrungen.<br />
Abschluss<br />
Zum Schluss spielen alle zusammen das<br />
Singspiel: „Igele, Igele, schau mal ins<br />
Spiegele …“<br />
Auswertung/Beobachtung<br />
Die Kinder experimentieren, wie sie mit<br />
Hilfe des Kamms blinkendes Licht (wie<br />
etwa Blaulicht) herstellen können.<br />
Naturwissenschaftliche Erklärung<br />
Licht breitet sich gradlinig und strahlenförmig<br />
in alle Richtungen aus. Trifft Licht<br />
auf einen Gegenstand, so wird ein Teil<br />
seiner Strahlen zurückgeworfen. Wir können<br />
erst etwas sehen, wenn diese das<br />
Auge erreichen.<br />
Trifft Licht auf einen Spiegel, so wird es<br />
im gleichen Winkel reflektiert, mit dem es<br />
auf die Spiegeloberfläche trifft.<br />
Die Kinder wissen: Wer im Dunkeln Angst hat, darf den Raum verlassen.<br />
Motorik<br />
Beim Vorbereiten des Kartons wird<br />
die Feinmotorik gefördert (schneiden,<br />
kleben …)<br />
Musik<br />
Beim Singspiel wird die Freude am<br />
Singen geweckt.<br />
Sozialkompetenz<br />
Die Kinder lernen Rücksichtnahme.<br />
Es kann immer nur einer den Spiegel<br />
nehmen und halten. Evtl. vorhandene<br />
Ängste bei Dunkelheit können<br />
abgebaut werden. Bei der Gruppenarbeit<br />
wird das „Wir-Gefühl“ gestärkt.<br />
Sprache<br />
Beim Erfahrungsaustausch werden<br />
die Kinder angeregt, über ihre Erlebnisse<br />
zu berichten.<br />
Umwelt<br />
In jedem Haushalt gibt es Spiegel.<br />
Die Kinder machen neue Erfahrungen<br />
mit Spiegeln in Verbindung mit<br />
Licht.<br />
Ganzheitliche Förderung