20.07.2015 Aufrufe

Deutsch - Rohde & Schwarz

Deutsch - Rohde & Schwarz

Deutsch - Rohde & Schwarz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

SignalanalysatorenSignalanalysator R&S®FSQEVM-Messungen an ZigBee-Signalen ............................................................................25EMV/FELDSTÄRKETestsystemeIntegriertes Messsystem R&S®IMSKonventionelle Systemlösungen vor dem Aus? ..............................................................28MessempfängerEMI Test Receiver R&S®ESCIKnackratenanalyse nach CISPR 14 .................................................................................32Die Sendersteuerung R&S NetCCU®700 istvielseitig einsetzbar: als Sendersteuerung, alslokale Bedieneinheit oder als Netzwerk-Schnittstellefür Web- und SNMP-Anwendungen, beidenen sie die Hardware-Plattform stellt. Mitden neuen DVB-T-Empfängermodulen wird siezum Multitalent (Seite 34).RUNDFUNKTECHNIKFernsehsenderSendersteuerung R&S NetCCU®700Alleskönner mit integriertem DVB-T-Empfängermodul ..................................................34TV-Sender in ContainernSenderanlagen für Spezialfälle .......................................................................................38UHF-TV-Sender R&S®NH/NV8200Luftgekühlte Sender für das mittlere Leistungssegment ...............................................40MessempfängerTV-MessempfängerQualitätssicherung in DVB-T-Netzen ...............................................................................43FUNKERFASSUNGReferenzSpektrum-Monitoring- und -Management-System R&S®ARGUS-ITLandesweites Funküberwachungssystem für Griechenland .........................................48<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> ist Weltmarktführer beidigitalen Rundfunksendern und führenderHersteller analoger Sender in Europa. Imumfassenden Produktportfolio findet sich auchUngewöhnliches, z.B. Sender in Containernoder in Sendergebäuden in Leichtbauweise(Seite 38).WEITERE RUBRIKENKurznachrichten ...............................................................................................................50Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>3Impressum Herausgeber: <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> GmbH&Co. KG · Mühldorfstraße 15 · 81671 MünchenSupport-Center: Tel. 018 05 12 42 42 · E-Mail: customersupport@rohde-schwarz.com · Telefax (089)4129-137 77 · Redaktion und Layout: Ludwig Drexl, Redaktion – Technik (München) · Fotos: <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>Printed in Germany · Auflage deutsch, englisch, französisch, russisch und chinesisch 90 000 · Erscheinungsweise:ca. viermal pro Jahr · ISSN 0548-3093 · Bezug kostenlos über die <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>-VertretungenNachdruck mit Quellenangabe und gegen Beleg gern gestattet.R&S® ist eingetragenes Warenzeichen der <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> GmbH&Co. KG. Eigennamen sind Warenzeichen der jeweiligen Eigentümer.CDMA2000® ist eingetragenes Warenzeichen der Telecommunications Industry Association (TIA USA). Die Bluetooth-Wortmarke und -Logossind Eigentum von Bluetooth SIG, Inc., und ihre Verwendung ist für <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> lizensiert.Heft 185 (2005/I)


MOBILFUNKProtokolltester43977/2BILD 1Typischer Messaufbau für MMS-Tests an Multimedia-Handys.Protokolltester R&S®CRTU-G / -WMMS-Tests an Multimedia-HandysMit der Software-PlattformApplication Test EnvironmentR&S®CRTU-ATE für die ProtokolltesterR&S®CRTU-G / -W erweitert<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> sein Portfolio umeine MMS-Testlösung für die Entwicklung,Verifikation und Zertifizierungvon Multimedia-Handys.MMS – neue Herausforderungin MobilfunknetzenMit GPRS, EGPRS und UMTS stehenleistungsfähige Kommunikations- bzw.Datenübertragungsnetzwerke zur Verfügung,die den Nutzern attraktiveAnwendungen bieten, z.B. das Verschickenvon Bildern, Videoclips oder Musik-Dateien an einen oder gleichzeitig anmehrere Teilnehmer. Dafür verwendetein Handy den Multimedia Message Service(MMS), der Text und Multimedia-Dateien kombiniert versendet. Der Empfängererhält per SMS eine Benachrichtigung,dass Daten für ihn bereitstehen,die er dann per Tastendruck von einemServer im Netzwerk herunterladen kann.Netzbetreiber müssen den reibungslosenAustausch der Multimedia-Dateiengewährleisten. Grundvoraussetzungfür ein funktionierendes Netz ist jedoch,dass alle Mobiltelefone gewisse Mindestanforderungenfür den Umgangmit den verwendeten Dateiformatenerfüllen. So ist es u.a. wegen unterschiedlicherDisplay-Größen erforderlich,dass alle Mobiltelefone die in diversenGrößen und Dateiformaten verschicktenBilder und Videoclips in geeigneterQualität darstellen und wieder-Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>4Heft 185 (2005/I)


geben können, ohne dass NetzbetreiberKonvertierungshilfen für die verschiedenenHandy-Typen im Netz bereitstellenmüssen. Andernfalls müsste beispielsweiseein Bild im GIF-Format, das an einHandy verschickte wird, welches nur dasJPEG-Format verarbeiten kann, im Netzwerkkonvertiert werden. Dies wäre einekaum zu bewältigende Aufgabe angesichtsder Vielzahl unterschiedlichsterMobiltelefone und Dateiformate.Mindeststandard mit neuenTestfällenUm diese Probleme zu umgehen, wurdeein Mindeststandard für das Versendenvon Multimedia-Dateien geschaffen.Im Auftrag des Global CertificationForums (GCF) definierte die OpenMobile Alliance (OMA) Testfälle, mitdenen man Handys hinsichtlich der Wiedergabemultimedialer Inhalte überprüfenkann, ob sie diesen Mindeststandardeinhalten. Ein Teil dieser Testfälle wurdevom GCF und vom PCS Type CertificationReview Board (PTCRB) übernommen undsie sind somit Teil der Zertifizierung füralle Mobiltelefone, die MMS unterstützen.Diese Testfälle prüfen – im Gegensatzzu den Signalisierungstestfällen –nicht die unteren Protokollebenen, sonderndie Applikationsebenen.BILD 3 Ein WAP-Gateway wandelt HTTP-Nachrichten inWAP-Nachrichten um und umgekehrt.HTTPMMSCIPGPRSHTTPGPRSWSPHandy mitHTTP-StackHandy mitWAP-StackNeues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>Für Empfangstests stellt OMA Referenzenzur Verfügung, die u.a. Bild-, VideoundSound-Dateien in verschiedenenFormaten und Größen beinhalten. Beiden Tests wird eine Multimedia-Nachrichtan das Mobiltelefon geschickt unddurch visuellen oder akustischen Vergleichermittelt, ob die Darstellung bzw.Wiedergabe auf dem Mobiltelefon mitdem Referenzinhalt übereinstimmt. Umden Vergleich der Ergebnisse am Handymit dem Referenzinhalt zu erleichtern,wird Letzterer nach dem Versendender Nachricht auf dem Bildschirm desR&S®CRTU angezeigt.Das Beurteilen von Sendetests lässt sich– im Gegensatz zu den Empfangstests –automatisieren. Dafür schickt das Mobiltelefoneine Nachricht mit multimedialenInhalten an den Protokolltester. Dieserzerlegt sie mit einem Parser in die einzelnenMediadateien und in die Strukturbeschreibung(SMIL), prüft sie auf Übereinstimmungmit der Referenz und meldet,ob das Handy den Test bestanden hat.Das manuelle Vergleichen der Dateienper „Viewer“ – einem mitgelieferten Programm,das Bilder und Videos anzeigensowie Musikdateien abspielen kann – istselbstverständlich auch möglich.Bestens gerüstet mit Lösungenvon <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong><strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> liefert mit der Software-PlattformApplication Test EnvironmentR&S®CRTU-ATE eine flexibleTestlösung für MMS, die auf einem ProtokolltesterR&S®CRTU-G / -W oderauf einem PC installiert wird (BILD 1und 2). Sie wird über das Serving ScenarioR&S®CRTU-GD04 an einen Protokolltesterangebunden, der die für MMSnotwendigen Radio Resources zur Verfügungstellt. Die Software-PlattformR&S®CRTU-ATE enthält alle Komponenten,die für MMS-Tests erforderlich sindund ist für künftige Testanforderungenmodular erweiterbar. Die mitgelie-5Heft 185 (2005/I)MMS-TestfälleR&S®CRTU-AC01MMS Center, Parser, ViewerR&S®CRTU-AA01In Vorbereitung:AE-TestfälleIn Vorbereitung:AE-ToolboxATE, Sequencer, USB-Dongle, WAP-GatewayR&S®CRTU-AP01R&S®CRTU-ATE(Installation auf einem Protokolltester oder auf einem PC)Serving ScenarioR&S®CRTU-GD04Protokolltester R&S®CRTU-GBILD 2 Prinzipielle Architektur der Lösung von<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> für MMS-Tests an Handys.ferten Testfälle führen nur Tests aufApplikationsebene aus und sind unabhängigvom Mobilfunkstandard. DasServing Scenario ist jedoch an einebestimmte Hardware gebunden, undzwar an die Protokolltester R&S®CRTU-Goder CRTU-W. Trotz der Unabhängigkeitvon Mobilfunkstandards sind gewisseSchnittstellen zwischen R&S®CRTU-ATEund dem Serving Scenario notwendig,um den reibungslosen Ablauf der Testfällezu gewährleisten.Herzstück der neuen Lösung von<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> ist das MMS-Center(MMSC). Es erlaubt das Versenden undEmpfangen von Multimedia-Nachrichten.Es wurde speziell für den Test von MMSentwickelt und bietet – da die internenZustände des MMSC eingesehenwerden können – maximale Transparenzbei der Fehlersuche. Des Weiterenumfasst die Testumgebung ein WAP-Gateway, das für Mobiltelefone benötigtwird, die keinen HTTP-Stack aufweisenund nur einen WAP-Stack implementierthaben. Das WAP-Gateway wandelt dieHTTP-Nachrichten in WAP-Nachrichten


MOBILFUNKProtokolltesterum und umgekehrt, womit die Funktionsfähigkeitder Testumgebung für alleMobiltelefone gewährleistet ist (BILD 3).Außer den oben genannten Komponentenbeinhaltet das MMS-Centereinen Parser und einen Viewer. DerParser zerlegt die Multimedia-Nachrichtin ihre einzelnen Inhalte; deren Vergleichmit den Referenzinhalten zeigt,ob ein Mobiltelefon einwandfrei funktioniert.Dieser Vorgang kann automatischablaufen und erfordert keinen Eingriffdes Bedieners. Der mitgelieferteViewer kann Bilder oder Videos anzeigenund dabei helfen, bei fehlerhafter DarstellungAufschlüsse über die Ursachezu bekommen. Ist der Viewer auf einemPC oder Laptop mit Soundkarte installiert,können die Musikdateien über deneingebauten Lautsprecher wiedergegebenwerden.Die wichtigsten AbkürzungenATEAEEGPRSGCFGPRSHTTPIPMMSOMAPCSPTCRBSMILSMSWAPWSPUMTSUSBApplication TestEnvironmentApplication EnablerEnhanced GPRSGlobal Certification ForumGeneral Packet RadioServicesHypertext Transfer ProtocolInternet ProtocolMultimedia MessageServiceOpen Mobile AlliancePersonal CommunicationsSystemPCS Type CertificationReview BoardSynchronized MultimediaIntegration LanguageShort Message ServiceWireless ApplicationProtocolWireless Session ProtocolUniversal Mobile TelephoneStandardUniversal Serial BusNeues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>6BILD 4ProtokolltesterR&S®CRTU-G / -Woder PCApplicationTestEnvironmentR&S®CRTU-ATEIPProtokolltesterR&S®CRTU-GServingScenarioR&S®CRTU-GD04Prinzip der Lösung von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> für MMS-Tests an Handys.Derzeit umfasst des MMS-Angebot von<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> vier Software-Produkte:Das Serving Szenario R&S®CRTU-GD04 wird auf dem ProtokolltesterR&S®CRTU-G installiert. Für denR&S®CRTU-W ist ein Serving Scenarioin Vorbereitung. Alle weiteren Software-Produktekommunizieren per IPmit der Hardware-Plattform und könnensowohl auf einem R&S®CRTU-G / -W alsauch auf einem (ebenfalls per IP angebunden)PC installiert werden (BILD 4).Bei der Installation auf einem externenPC erfolgt die IP-Anbindung über einEthernetkabel, bei Installation auf demR&S®CRTU wird die Software über eineinterne IP-Verbindung zwischen denbeiden Protokolltestern angesprochen.Folgende Software-Produkte werden perIP angebunden (BILD 2):R&S®CRTU-AP01 umfasst das ApplicationTest Environment mit USB-Kopierschutzstecker(Dongle), WAP Gatewayund Sequenzer zum Starten der einzelnenApplication-Enabler-Testfälle. DiesesProdukt ist der Rahmen (Framework) fürMMS-Testfälle so wie für alle weiterenApplication-Enabler-Testfälle.R&S®CRTU-AA01 umfasst alle MMSspezifischenKomponenten wie dasMMS Center, den Parser und denViewer.R&S®CRTU-AC01 enthält alle relevantenMMS-Testfälle.Heft 185 (2005/I)HFÄnderungen in den Spezifikationender MMS-Testfälle werden von<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> implementiert undstehen allen Kunden, die einen Software-Upgrade-Vertrag haben, zur Verfügung.Fazit<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> erweitert mit der MMS-Testlösung R&S®CRTU-ATE sein Portfolioum eine wesentliche Komponente fürdie Entwicklung, Verifikation und Zertifizierungvon Multimedia-Handys. Die effizientenWerkzeuge für die Analyse derTestergebnisse und die einfache Bedienbarkeiterleichtern die Arbeit mit denTestfällen stark und führen schnell undeinfach zu Ergebnissen. Die MMS-Testlösungfügt sich nahtlos in die umfangreicheProduktpalette der PlattformR&S®CRTU ein und macht sie nochattraktiver.Markus HendeliWeitere Informationen unterwww.rohde-schwarz.com(Suchbegriff: CRTU)


Protokolltester R&S®CRTU-GTestfälle für den Dual Transfer Modein GSM- / (E)GPRS-NetzenKonkurrenz belebt das Geschäft: DieStandard-Features der neuen UMTS-Netze haben auch drastische Verbesserungender GSM- / (E)GPRS-Netzezur Folge. Das Schlüsselwort dafürist der Dual Transfer Mode (DTM).Mit diesem neuen Verfahren wird eskünftig auch in GSM-Netzen möglichsein, z.B. während des Empfangs vonE-Mails ein Gespräch anzunehmenoder eine SMS zu schicken (Bild). Mitder Implementierung von DTM in denR&S®CRTU-G steht Protokoll-Stack-Entwicklern ab sofort ein leistungsfähigeresWerkzeug zur Verfügung.Beispiel: Herunterladeneines Videoswährend einesTelefongesprächs ineinem GSM-Netz.DTM-Handy(Klasse A)CSPSIn UMTS-Netzen ist es eine Selbstverständlichkeit:Mehrere Dienste könnenparallel genutzt werden, das Handywird zum Terminal. GSM-Netze dagegenerlauben es bislang lediglich, entwedereine Sprachverbindung (leitungsvermittelt)oder eine Datenverbindung(paketvermittelt) aufzubauen. Der Teilnehmerist also telefonisch nicht erreichbar,während er Daten über sein Mobiltelefonempfängt. Mit der Einführungvon DTM wird die parallele Nutzungmehrerer Dienste auch in GSM-Netzenmöglich und Netzbetreiber ohne UMTS-Lizenz können damit ihr Leistungsangeboterweitern. Aber auch für UMTS-Netzbetreiber kann diese neue Technikvon großer Bedeutung sein, denn überallda, wo es noch keine UMTS-Versorgunggibt, können mit DTM ausgerüsteteGSM-Netze diese Services übernehmen.Mobiltelefone müssen deshalb künftigdie Signalisierungsprozeduren beiderStandards korrekt behandeln könnenund zahlreiche neue Prozeduren beherrschen.Im wesentlichen davon betroffensind Mobility Management Layer(MM/GMM) und Radio Ressource LayerTelefongesprächLeitungsvermitteltesNetzUploadDownloadCS(RR/ GRR), während der Radio Link Control/ Media Access Control Layer (RLC/MAC) weitgehend ohne Änderungenauskommt.Der Protokolltester R&S®CRTU-G istmit den wesentlichen Signalisierungserweiterungenin Release 99 (R99) undRelease 4 (R4) der 3GPP 51.010 ausgestattet;damit steht den Entwicklungsabteilungenweltweit frühzeitig einWerkzeug für die Implementierung derProtokolle zur Verfügung. Für Conformance-/ Preconformance-Tests sindbereits 52 DTM-Testfälle aus den verschiedenstenSektionen der 3GPP-Spezifikationauf dem Protokolltester implementiert.Es liegt in der Natur der Sache, dass fürDTM-Tests, die gleichzeitig einen leitungsvermittelten(Circuit Switched, CS)und einen paketvermittelten (PacketSwitched, PS) Kanal verlangen, zweiR&S®CRTU-G bzw. je ein R&S®CRTU-Gund R&S®CRTU-S erforderlich sind, daimmer auch ein BCCH/ CCCH der Basisstationvorhanden sein muss, insgesamtalso drei Kanäle zur Verfügung stehenmüssen. Dabei werden ein bis drei Zeitschlitzedes paketvermittelten Dienstesauf einem Kanal, weitere Zeitschlitzeauf dem vierten Kanal erzeugt. Bis zuacht R&S®CRTU-G oder R&S®CRTU-Slassen sich kaskadieren, womit reichlichReserve für alle künftig zu erwartendenSzenarios vorhanden ist. Es verstehtsich von selbst, dass alle ProtokolltesterR&S®CRTU-G/S für die genanntenAufgaben ohne Hardware-Änderungeneinsetzbar sind.Gerhard GötzVideo-StreamingServerNeues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>7Heft 185 (2005/I)


MOBILFUNKReferenzFoto: R&S BICK MobilfunkBILD 1„Verschnaufpause“: U-Bahnzüge im Depot in Bangkok.Die Bangkok Metro CorporationLimited beauftragte die Siemens TS(Transportation Systems) mit derTETRA-Mobilfunksystem ACCESSNET®-TZuverlässige Kommunikationssystemefür die U-Bahn in BangkokAusrüstung der ersten Untergrundbahnin der thailändischen Hauptstadt.Der Auftrag beinhaltete dieLieferung der gesamten Infrastruktureinschl. Signaltechnik, Zuggarnituren,Stromversorgung und Depotausstattungsowie das Funkkommunikationssystem.Bei Letzterementschied sich Siemens TS für dasTETRA-Funksystem ACCESSNET®-Tvon R&S BICK Mobilfunk.Weltweit sicher in BetriebTETRA-Funksysteme wie ACCESSNET®-Tarbeiten nach einem offenen ETSI-Standardund stellen überall auf der Weltihre Zuverlässigkeit unter Beweis. Sosind ACCESSNET®-T-Systeme bei Behördenund Organisationen mit Sicherheitsaufgaben(BOS), in der Öl- und Gasindustrie,bei Eisenbahnen sowie im öffentlichenPersonennahverkehr (ÖPNV) undbei privaten Netzbetreibern erfolgreichim Einsatz. Sichere Kommunikationseinrichtungensind auch in U-Bahnen eineGrundvoraussetzung für den funktionierendenZugbetrieb. Nicht ohne Grundentschied sich Siemens TS bei dem Projektin Bangkok für ACCESSNET®-T. Diewichtigsten Argumente dafür warenZuverlässigkeit, Robustheit und Anpassbarkeit.Komplexe Infrastruktur19-TETRA-Basisstationen stellen die Versorgungder ober- und unterirdischenU-Bahnstrecken, des Betriebsgeländes(BILD 1) und der Haltestellen sicher.Unterschiedlichste Antennentypenkommen bei dem Projekt zum Einsatz. Sowurden spezielle Antennen für die Versorgungdes Innen- und Außenbereichsinstalliert sowie flache Fahrzeugantennenfür die Züge montiert. Schlitzkabelsorgen für eine sichere Kommunikationin den Tunnels.Die zentrale Vermittlung steuert alleKommunikationseinrichtungen (BILD 2).Die Basisstationen sind über E1-Leitungenund ein optisches Netzwerk an sieangebunden. Die Vermittlung verfügtüber Schnittstellen zum privaten Tele-Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>8Heft 185 (2005/I)


fonnetz (PABX), dem Sprachaufzeichnungssystemund dem SCADA-System;auch das Netzwerk-Management-System und die Zugleitstelle sind direktan sie angeschlossen. In den Zügen sindje zwei Zugkommunikationseinheiteneingebaut.Als Funkgeräte für den mobilen Einsatzwurden TETRA-Endgeräte SRP-2000der Firma Sepura ausgewählt; für denEinbau in die Fahrzeuge entschied sichder Betreiber für das SRM-1000 der gleichenFirma. ACCESSNET®-T arbeitetselbstverständlich auch mit Endgerätenanderer Hersteller zusammen, so dassjeder Betreiber sich die Geräte nach denjeweiligen Anforderungen aussuchenkann.Die LeitstelleDas Herz des gesamten Systems ist dieLeitstelle, über sie wird die gesamteKommunikation einschließlich des Zugverkehrsabgewickelt und überwacht.Bei Bedarf werden von hier außerplanmäßigeEreignisse koordiniert undgeleitet. Für diese Aufgabe wurde dasmehrplatzfähige Dispatcher-SystemR&S®TRD-500 mit insgesamt achtArbeitsplätzen installiert. Es ist per LANan die zentrale Vermittlung angebunden,die Sprachkommunikation läuft übereine Voice-over-IP-Verbindung. Über dieLeitstelle kann zusätzlich die volle Funktionalitätder PABX-Schnittstelle genutztwerden, was Gespräche von TETRA-Teilnehmernin andere Kommunikationsnetzeüber Telefon oder Handy ermöglicht.Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>Die Adressierung für die Kommunikationerfolgt anwendungsgerecht über Zugnummern,d.h. das Personal verwendetals Adresse für einen Gesprächswunschdie entsprechende Zugnummer,die dann in den Geräten und in der Leitstelleangezeigt wird. In der Leitstellewerden empfangene und gesendete Statusrufe,Textnachrichten sowie EinzelundGruppenrufe bearbeitet. Ein Monitoring-Betriebder Leitstelle steht ebensozur Verfügung wie eine Daten-Mailboxund ein Rufspeicher. Auch das Zuweisenvon Prioritäten für einzelne Teilnehmerist bei Bedarf möglich.Die SprachaufzeichungAnwendungen für den öffentlichen Personennahverkehrunterliegen besondersstrengen Sicherheitsanforderungen.Um nach einem Störungs- oderNotfall eine lückenlose Rückverfolgungder Kommunikation zu gewährleisten,wurde das SprachaufzeichungssystemR&S®TVR-500 installiert, das den 8-kBit-Datenstrom als TETRA-codiertes Signalaufzeichnet. Dank dieses VerfahrensBILD 29Heft 185 (2005/I)bietet es eine vielfach höhere Kapazitätals andere Sprachaufzeichnungssystemeauf dem Markt.Das Netzwerk-Management-SystemService- und Wartungsarbeitenam Funksystem werden über dasNetzwerk-Management-SystemR&S®NMS-500 vorgenommen. JedesNetzelement (Vermittlung, Basisstation)hat einen eigenen Netzwerk-Management-Servermit Datenbank. Der Austauschder Betriebsdaten geschiehtüber die Verbindungsleitungen der Netzelemente.Für die einzelnen Arbeitenstehen verschiedene Clients zurVerfügung, so gibt es einen Client fürPrinzipieller Aufbau des ACCESSNET®-T-Systems in der U-Bahn in Bangkok.ZugkommunikationseinheitenR&S®TRS-500TETRA-EndgeräteTechnikraumStation 1BasisstationR&S®DTX-500Arbeitsplatz SprachaufzeichnungController-TrainingE1-Verbindungen über optisches NetzwerkStrecken-Controller 119 BasisstationenSprachaufzeichnungNormaluhrSCADAPABXNetzwerk-Management-SystemStrecken-Controller 2R&S®DMX-521 ZentraleVermittlungNMSDepotController 1Station 19BasisstationR&S®DTX-500BasisstationR&S®DTX-500Leit-stellen-ServerDepotController 2DepotAntennen-NetzwerkAntennen-NetzwerkLeitstelle R&S®TRD-500Service und Wartung


MOBILFUNKReferenzdie Teilnehmerverwaltung, einen fürdie Netzkonfiguration und Netzoptimierungund einen weiteren für die Fehleranalyse.Die Clients sind per LAN mitden Server verbunden und können wahlweiselokal oder abgesetzt, z.B. in einerZentrale, betrieben werden. Die Clientssind auf handelsüblichen PCs als zentralesNetzwerk-Management in einemTechnikraum installiert.Inhaus- und TunnelversorgungAußer den bis zu vierstöckigen U-Bahnstationenund den Technikräumen sindselbstverständlich auch die unterirdischenBahntrassen und die Tunnels mitFunk versorgt. Hierfür wurden speziellauf die Anforderungen des Versorgungsgebietesspezifizierte Antennensowie Schlitzkabel für die Tunnelversorgungan die Basisstationen angebunden.Um auch in diesem Bereich hohenSicherheitsanforderungen zu genügen,entwickelte R&S BICK Mobilfunk eineSchlitzkabelüberwachung, die Kabelbrücheoder Risse automatisch an dieLeitstelle meldet.Die wichtigsten AbkürzungenE1GPSLANPABXSCADATETRAPhysikalische Schnittstellegemäß ITU-StandardGlobal Positioning SystemLocal Area NetworkPrivate Automatic BranchExchangeSupervisory Control And DataAcquisition; Leit- und ProzessvisualisierungssystemTerrestrial Trunked Radio (einzigereuropäischer ETSI-Standardfür digitalen Bündelfunk)BILD 3Die Zugkommunikationseinheit R&S®TRS-500.ZugkommunikationseinheitenFür die Kommunikation mit und in denZügen wurden die KommunikationseinheitenR&S®TRS-500 entwickelt (BILD 3),an welche die Funkgeräte SRM-1000angeschlossen sind. Über die Kommunikationseinheitwerden Wartungs- undPositionsdaten der Züge übertragen. EinWartungssystem in den U-Bahnzügenüberwacht mit Sensoren Elektronik, Luftdruckund Temperaturen. Daten, dievon den Sollwerten abweichen, meldetes über das TETRA-System an die Wartungsleitstelle,die ohne Zeitverzögerunggeeignete Maßnahmen einleiten unddas Wartungspersonal mit den notwendigenInformationen versorgen kann; einZeitvorsprung, der helfen kann, teureReparaturen durch vorbeugende Maßnahmenzu vermeiden. Ansagen mitInformationen für die Fahrgäste werdenüber die Kommunikationseinheit an dasLautsprechersystem des Zuges übertragen.In Notsituationen gehen die Notrufeüber die R&S®TRS-500 an die Leitstelle.In einem Tunnel ist GPS-Empfang nichtmöglich, daher wurde ein anderes Verfahrenausgewählt. Der Zug erhält seinePositionsdaten beim Überfahren vonInduktionsschleifen, die in den Bahnhöfeninstalliert sind. Dabei wird ein Positionssignalüber ACCESSNET®-T an dieLeitstelle übertragen und dort angezeigt.SCADA-SchnittstelleAn jedem Netzelement sind Alarmsensorenangebracht, ein Alarm wirdsofort mit höchster Priorität überACCESSNET®-T übertragen. Als Adresseist die SCADA-Schnittstelle vorgegeben,was sicherstellt, dass der Alarm an dasSCADA-System weitergeleitet und entsprechendder Betriebsordnung bearbeitetwerden kann.Training und BetriebUm den reibungslosen Betrieb und dieWartung des Systems sicherzustellen,gehörte auch ein entsprechendes Trainingdes Personals und der Technikerzum Lieferumfang. Dieses Training fandbereits im Frühjahr 2004 am Firmensitzvon R&S BICK Mobilfunk in Bad Münderstatt.Vor geplantem Terminin BetriebDie Installation des Kommunikationssystemsbegann bereits 2003 und ist seitSommer 2004 abgeschlossen, seit Juli2004 befindet sich die U-Bahn im Wirkbetrieb.Zur Inbetriebnahme der Bahn –die vor dem eigentlich geplanten Terminstattfinden konnte – gab es eine feierlichenZeremonie, bei der seine Majestätder König Bhumibol Adulyadej von Thailandund seine Frau Sirikit anwesendwaren.Harald HaageWeitere Informationen und Datenblätterunter www.rohde-schwarz.com(Suchbegriff: ACCESSNET)Foto: R&S BICK Mobilfunk10Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


MOBILFUNKSignalgeneratorenVektorsignalgenerator R&S®SMU200APolare ModulationDer R&S®SMU200A ist dank seinesZweipfadkonzeptes wesentlichflexibler einsetzbar als konventionelleVektorsignalgeneratoren. Mitzwei Basisbandgeneratoren kanner beispielsweise polar modulierteHFϕ(t)r(t)BasisbandBILD 1Signale erzeugen – was mit konventionellenI/Q-modulierbaren Generatorennicht möglich ist.PhasenmodulatorϕMBias oderStromversorgungLeistungsverstärkerDas Prinzip der polaren Modulation.Bei der polaren Modulation wirddie digitale Modulation nicht überI/Q-Modulatoren, sondern als Kombinationaus Phasen- und Amplitudenmodulationϕ(t) und r(t) realisiert.Die polare Modulation wird vermehrtim Mobilfunk eingesetzt, eine wichtigeAnwendung ist z.B. die Erweiterung vonGSM-Modulen und -Geräten auf EDGE.Bei vielen GSM-Lösungen erzeugen Phasenmodulatorendie GMSK-Modulation.Realisiert man nun EDGE-Signale alsKombination aus Amplituden- und Phasenmodulationund steuert mit der Amplitudenkomponenteden Ausgangspegeldes Leistungsverstärkers, so kommt manbei der Erweiterung für EDGE ohne größereModifikationen aus (BILD 1).Zum Beispiel muss der Signalgeneratorfür das Erzeugen von Testsignalen füreinen solchen Leistungsverstärker einphasenmoduliertes HF-Signal sowie diedazu korrespondierende Amplitudenmodulationals separates NF-Signal generieren.Ein konventioneller Vektorsignalgeneratorist dazu nicht in der Lage, miteinem R&S®SMU mit zwei Basisbandgeneratorenist das aber kein Problem [1].BILD 2 zeigt einen entsprechenden Testaufbau.Basisband A erzeugt das phasenmodulierteHF-Signal. Dazu wird dasPhasensignal ϕ(t) extern berechnet undin passende I/Q Werte gemäßiA( t) = cos ϕ( t)q ( t) = −sin ϕ( t)Atransformiert. Diese werden in eine Kurvenformdateigespeichert und in denKurvenformgenerator von Basisband Atransferiert. Das Amplitudensignal wirdebenfalls in die I/Q-Darstellung transformiert:r( t)iB( t)=rmaxq ( t)= 0Bund in eine zweite Kurvenformdatei(mit gleicher Länge und Abtastrate)für Basisband B geschrieben. Die I/Q-Ausgänge des R&S®SMU werden aufPfad B „geroutet“, das Amplitudensignalliegt dann am I-Ausgang an. BeideBasisbandgeneratoren werden synchrongestartet. Darüberhinaus kann man einedefinierte Verzögerung zwischen A undB einstellen, um etwaige Laufzeitunterschiedeim Messaufbau auszugleichen.Dies ist nur eine von vielen Anwendungenfür den R&S®SMU mit zwei Pfaden,weitere Beispiele zeigen [2, 3].Dr. René DesquiotzWeitere Informationen, Applikation undDatenblatt unterwww.rohde-schwarz.com(Suchbegriffe: SMU200A, 1GP58, 1GP50)LITERATUR[1] Generating Polar Modulation withR&S®SMU200A. Application Note 1GP58von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>.[2] Vektorsignalgenerator R&S®SMU200A:Komplexe Signalszenarios mit geringemAufwand. Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>183 (2004), S. 36 – 38.[3] New Dimensions in Signal Generationwith R&S®SMU200A. Application Note1GP50 von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>.BILD 2Der R&S®SMU kann polare Modulation erzeugen, um z.B. Leistungsverstärker für GSM/EDGE zu testen.iA( t) = cos ϕ( t)ϕ( t)→qA( t) = −sin ϕ( t)r( t)iB( t)=r( t)→ rmaxqB ( t)= 0ARB-Kurvenform AARB-Kurvenform BI-AusgangLeistungsverstärker(Messobjekt)Bias oderStromversorgung11Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


44239/2MOBILFUNKSpektrumanalysatorenSignalanalysator R&S®FSQ / Spektrumanalysator R&S®FSUMessung von NebenaussendungenDie Analysatorenfamilien R&S®FSUund R&S®FSQ (BILD 1) eignen sich aufGrund ihrer Empfindlichkeit und hohenAussteuerbarkeit hervorragend für dasMessen von Nebenaussendungen. Dieneue Applikation Spurious Emissionsbietet dafür eine flexible Gerätekonfigurationund hohe Messgeschwindigkeitsowie die übersichtliche Auswertungder Ergebnisse. Mit bis zu100001 Punkten pro Messung entgehtden Analysatoren auch bei großenFrequenzbereichen keine Nebenwelle.Die Konfiguration der MessungDas Messen von Nebenaussendungenist bei nahezu allen Prüfobjekten, dieHF-Leistung abstrahlen, sehr wichtig.Denn sie müssen in der Regel frequenzabhängigeGrenzwerte einhalten, damitandere Funkdienste nicht gestört oderbei sicherheitsrelevanten Anwendungenkeine ungewollten Signale abgestrahltwerden.Die Analysatoren R&S®FSU undR&S®FSQ unterstützen die Messung vonNebenaussendungen mit einer neuenkomfortablen Applikation. Zur Konfigurationder Messung bieten sie bis zu 20Frequenzbereiche an, für die alle relevantenMessparameter individuell angegebenwerden können (BILD 2):◆ Frequenzbereich◆ Pegeleinstellungen◆ Bandbreiten und Sweep-Zeit◆ Detektor◆ Anzahl der Messpunkte◆ TransducerMessung und AuswertungIst die Konfiguration der Messung abgeschlossenund die passende Grenzwertlinieeingeschaltet, genügt ein Tastendruck,um die Messung über die definiertenTeilbereiche in einer Sequenzautomatisch ablaufen zu lassen. Selbstverständlichist auch ein automatischesAnhalten am Ende eines Bereiches möglich,z.B. um Signalpfad-Umschaltungenvorzunehmen. Das Anhalten und Fortführender Messung unterstützen dieAnalysatoren auch im Fernsteuerbetrieb.Am Ende der Messung stellen sie alleBereiche gleichzeitig auf dem Bildschirmdar (BILD 3).Für die numerische Auswertung genügtein Tastendruck. Mit der Funktion PEAKLIST markiert der Analysator alle Grenzwert-Überschreitungen(BILD 3) undübernimmt sie in eine Liste. Grenzwertlinieund Peak-Suche können jeweilsmit einem Sicherheitsabstand (Margin)versehen werden und erlauben somitDem Signalanalysator R&S®FSQist ein weiterer Artikel in diesemHeft gewidmet: „EVM-Messungenan ZigBee-Signalen“ aufSeite 25.BILD 1Signalanalysator R&S®FSQ.BILD 2Konfigurationstabelle für das Messen von Nebenaussendungen.12Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


zusätzliche Analysen bzgl. vorhandenerSicherheitsabstände zu den Grenzwerten.Die wählbare Sortierung nachFrequenz oder Sicherheitsabstand zurGrenzwertlinie verschafft einen schnellenÜberblick (BILD 4).MessgenauigkeitDie Einflussfaktoren auf die Messgenauigkeitder Analysatoren sind in [1]ausführlich erläutert.Der im Beispiel verwendete MessaufbauEine 3GPP-Basisstation sendet ein Mehrträgersignal auf den Frequenzen 2110 MHzund 2115 MHz. Es werden die Nebenaussendungen nach Kategorie B, Band I, WideArea BS mit koexistierendem GSM900-Netz überprüft [2].Das 10-dB-Leistungsdämpfungsglied dient als breitbandige Last für die Basisstation.Der eingestellte Pegel-Offset von 10 dB trägt dem Rechnung. Die verwendete Bandsperredämpft die Trägersignale der Basisstation um mindestens 60 dB und erlaubtdamit das Absenken des Referenzpegels, ohne den Analysator zu übersteuern.RMS-DetektorBei 30001 Sweep-Punkten und 1 MHzAuflösebandbreite kann ein Frequenzbereichvon bis zu 7 GHz gemessen werden,ohne dass der Fehlerbeitrag des RMS-Detektors größer als 0,2 dB wird. Beihöheren Anforderungen wird der Frequenzbereicheinfach in mehrere Sweep-Bereiche aufgeteilt. Als Gesamtsummeüber alle Frequenzbereiche sind bis zu100001 Messpunkte erlaubt.BasisstationBILD 5P max = 50 W(47 dBm)Messaufbau.Leistungsdämpfungsglied–10 dBP = 5 W(37 dBm)BandsperreP = 50 mW(7 dBm)F stop = 2210 – 2170 MHza stop >60 dBHF-DämpfungsgliedVorverstärker0 / +20 dBEingangsmischerAussteuerungEine optimale Aussteuerung des Analysatorsminimiert Messfehler undgewährleistet maximale Dynamik. Inder Sweep-Liste ist deshalb für jedenFrequenzbereich der optimale, an dasMessobjekt angepasste Referenzpegelwählbar. Darüber hinaus ist bei Messungenbis in den GHz-Bereich der Frequenzgangder externen Beschaltung(z.B. Kabel oder Filter) zu berücksichtigen.Die Analysatoren R&S®FSU undBILD 3 Messung im Frequenzbereich 9 kHz bis 2,0975 GHz. Rot: Grenzwertlinie. BILD 4 Liste der Überschreitungen von Grenzwerten bzw. Sicherheitsabständen, sortiertnach Abstand zur Grenzwertlinie.13Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


MOBILFUNKSpektrumanalysatorenR&S®FSQ bieten dazu für jeden Bereicheinen eigenen Transducer zur Korrekturdes Frequenzgangs der externenBeschaltung. Den dafür notwendigenDatensatz können die Analysatoren jetztselbst erzeugen.Mit dem Tracking-Generator (OptionR&S®FSU-B9) bis 3,5 GHz oder mit derOption R&S®FSP-B10 (Externe Generatorsteuerung)messen die Analysatorenden Frequenzgang in der BetriebsartNETWORK (BILD 6). Anschließend konvertierensie den Datensatz mit SAVE ASTRD FACTOR in einen Transducer, derdann zur Kompensation des Frequenzgangfehlersverwendet wird (BILD 7).Die davor durchzuführende Normierungsmessung(SOURCE CAL) eliminiertweitgehend Pegelfehler des Signal- oderMitlaufgenerators sowie des Analysators,so dass zur Messunsicherheit lediglichAnpassungsfehler beitragen.Jedem Bereich der Sweep-Liste ist eineigener Transducer zuordenbar. Somitsind insgesamt bis zu 12500 Stützwertezur Frequenzgangkorrektur möglichund der Restfehler des Frequenzgangslässt sich dadurch auf ein Minimumreduzieren.FazitMit der neuen Applikation SpuriousEmissions bieten der SpektrumanalysatorR&S®FSU und der SignalanalysatorR&S®FSQ eine komfortable und zeitsparendeFunktion für das Messen vonNebenaussendungen. In Kombinationmit dem geringen Eigenrauschen undder hervorragenden Dynamik sind dieAnalysatoren dafür erste Wahl.Die Applikation Spurious Emissions alsBestandteil der Basis-Software steht fürden R&S®FSU ab Version 3.51 bzw. fürden R&S®FSQ ab Version 3.55 zur Verfügung.Richard EßbaumerWeitere Informationen, Datenblätter unddie Applikationschrift 1EF45unter www.rohde-schwarz.com(Suchbegriff: FSU / FSQ / 1EF45)Applikationsschrift 1EF45LITERATUR[1] Spurious Emission Measurement on 3GPPBase Station Transmitters. ApplicationNote 1EF45 von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>.[2] Technical Specification TS25.141 V6.2.0,3 rd Generation Partnership Project (3GPP)Technical Specification Group, RadioAccess Network, Base Station (BS) conformancetesting (FDD) (Release 6).BILD 6 Gemessener Frequenzgang des verwendeten Notch-Filters zur Trägerunterdrückung.BILD 7Mit SAVE AS TRD FACTOR automatisch erzeugter Transducer.14Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


MOBILFUNKMess-TippLeistungsmesser R&S®NRPMessungen in Zeitfenstern leichtgemachtMit dem R&S®NRP (BILD 1) sindLeistungsmessungen an gepulstenHF-Signalen dank signalsynchronerMessfenster (Gates) und grafischerDarstellung der Leistungshüllkurveganz einfach. Dieser Beitragbeschreibt den Einsatz der Gate-Funktionim Scope-Modus am Beispieleines TDMA-Signals und zeigt, dassdieser Modus für die Leistungsmessungbei der Entwicklung vonmodernen Kommunikationsstandardsunverzichtbar ist.43877/10BILD 1 Den Problemen in Entwicklung und Produktion gewachsen: Zum Leistungsmesser R&S®NRPgibt es für jede Aufgabe den passenden Messkopf.Darstellung des Zeitverlaufseines SignalsModerne Mobilfunksysteme setzen verstärktauf TDMA-Standards (Time DivisionMultiple Access), weil sie die Kapazitätder Übertragungskanäle wesentlichbesser ausnutzen. Bei diesen Verfahrenwerden die Informationen für die einzelnenSprach- und Datenkanäle komprimiertin Zeitschlitzen ausgegeben. Mehrereaufeinanderfolgende Zeitschlitzebilden zusammen einen Rahmen, nachdessen Aussendung im allgemeinenwieder mit dem ersten Zeitschlitz fortgefahrenwird.Bei der Entwicklung dieser Systeme oderbei der Fehlersuche interessiert die Leistunginnerhalb eines oder mehrerer Zeitschlitze.Dabei gilt es, die jeweils geeignetenMessköpfe einzusetzen. KomplexeSignalverläufe dieser Art können mitkonventionellen thermischen Leistungsmessköpfennur unzureichend gemessenwerden, da die Eingrenzung bestimmter15Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


MOBILFUNKMess-TippLeistungsanteile eines Zeitschlitzes, z.B.der Datenteil eines GSM-Bursts [1], nichtdurchführbar ist. Es ist auch nicht möglich,die Burst-Leistungen der einzelnenZeitschlitze in einem Rahmen getrenntzu messen, denn thermische Sensorenmitteln die auftretende HF-Leistungüber den gesamten Rahmen, weilsie – bedingt durch ihr Funktionsprinzip– Leistung in Wärme umsetzen. Das zeitlicheAbtasten der Leistungshüllkurve –wie das z.B. mit Dioden-Sensoren möglichist – ist mit thermischen Leistungsmessköpfenauch nicht realisierbar.Diese Sensoren weisen auch prinzipbedingteinen kleineren Dynamikbereichauf, als Dioden-Sensoren. Andererseitsbeziehen Letztere die Störgrößen wieÜberschwinger, Störimpulse und Störspitzensowie die Signalflanken einesgepulsten HF-Signals leistungsanteiligimmer in die Messung mit ein.Mit dem Leistungsmesser R&S®NRPist es einfach, diese Effekte zu vermeiden,denn er stellt – ausgerüstet mitden intelligenten Dioden MessköpfenR&S®NRP-Z11 bzw. -Z2x – den Verlaufder Leistung wie ein Oszilloskop über derZeit dar. Dem Betrachter entgeht dabeinichts. Es lassen sich sogar ZeitschlitzundGate-Strukturen in den Signalverlaufgepulster HF-Signale einblenden undkonfigurieren. Der Anwender muss dazunur in den Gate- bzw. Timeslot-Modusdes Scope-Modus wechseln. Durch grafischesEditieren der Zeitfenster (Gates),die in das Scope-Fenster eingeblendetsind, lassen sich unerwünschte Anteile,wie sie z.B. beim Übergang zwischenzwei Zeitschlitzen auftreten, gezielt amAnfang und am Ende ausblenden. InteressierendeSignalanteile können damitsystematisch eingegrenzt und speziellgemessen werden. Umfangreiche Trigger-Funktionen,die von einer externenQuelle oder dem Messsignal abgeleitetwerden, sorgen für stabile Verhältnisse.Stabiles Triggern des gepulsten HF-Signalsbei interner Triggerung des Leistungsmessersist bis zu einem Schwellenwertvon –40 dBm problemlos möglich.Dabei besticht der R&S®NRP mitden Leistungsmessköpfen R&S®NRP-Z11bzw. -Z2x durch den großen Dynamikbereich,durch den er in der ZeitbereichsdarstellungMessungen bis ineinen Leistungsbereich von –50 dBm beieiner Video-Bandbreite von 100 kHz ausführenkann [2].Bis zu vier Zeitfenster imScope-ModusAm Beispiel eines GSM/EDGE-Signals– acht Zeitschlitze mit jeweils 577 µsDauer bilden einen 4,615 ms breitenRahmen – lässt sich die einfacheBedienung der Gates-Funktion imScope-Modus des R&S®NRP anschaulichdemonstrieren (BILD 2). Im Scope-Modus sind bis zu vier unterschiedlicheZeitfenster definierbar, für jedeskann der R&S®NRP den Leistungsmittelwert(Avg), den im Display dargestelltenSpitzenwert (Peak) und das VerhältnisPeak/Avg numerisch anzeigen [3].Als Novum in der modernen Leistungsmesstechnikbildet der Leistungsmesserdas Verhältnis der Gate-Messwertezweier unterschiedlicher Messköpfeund zeigt es an (BILD 3). Damitlässt sich beispielsweise die Verstärkungoder die Verstärkungskompressioneines Leistungsverstärkers in bestimmtenAbschnitten eines Testsignals ganzeinfach messen und zusammen mit derHüllkurve anzeigen. Auch bei der Ermittlungder Rückflussdämpfung einesVerstärkers ist diese Möglichkeit vongroßem Nutzen.Unschlagbare Dynamik:Timegate- und Timeslot-ModusSollte die schon hervorragende Dynamik*des Scope-Modus nicht ausreichen,so bestechen die dedizierten ModiTimegate bzw. Timeslot mit einem Dyna-mikbereich von 85 dB [4]. Dazu mussman einfach nach der Einstellung allererforderlichen Parameter im Scope-Modus im Sensor-Menü des R&S®NRPin den Timegate- bzw. Timeslot-Moduswechseln. Es müssen nicht einmal dieMarkerpositionen von Hand übertragenwerden, der Leistungsmesser setzt sieautomatisch in das entsprechende Eingabefeldim Timegate-Modus und entlastetden Anwender damit erheblich.Der Timeslot-Modus nutzt einen Sonderfalldes Timegate-Modus. In diesemModus wird ein sich wiederholendesZeitfenster konfiguriert, das sich zeitschlitzweiseim Rahmen verschiebenlässt. Der Anwender kann durch Eingabeder Anzahl an Zeitschlitzen die Rahmenlängedefinieren und so z.B. in einemGSM/EDGE-Frame die Leistung der einzelnenZeitschlitze durch Schalten desZeitschlitzzählers bequem messen.Gates im Scope-Modusverschaffen ÜberblickDer Scope-Modus im R&S®NRP erweistsich als ein exzellentes Hilfsmittel invielen Bereichen der Entwicklung. Dieeingebaute Messfunktion Gates unterstütztden Anwender dabei, die Entwicklungkünftiger Kommunikationsstandardsschneller und besser zu realisieren.Die Visualisierung gebursteterbzw. gepulster Signale und die exakteEingrenzbarkeit von bestimmten Leistungsanteilenin solchen Signalen sowiederen hochgenaue Leistungsmessungmachen den R&S®NRP zu einem unverzichtbarenWerkzeug.Dr. Markus Banerjee* 70 dB, Power vs. Time, 256 Punkte (externerTrigger).16Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


➊➋BILD 2Funktionsweise der Gate-Funktion im Scope-Modus des R&S®NRPam Beispiel eines GSM/EDGE-Signals:➊ Den Sensor in den Scope-Modus schalten und grafische Messwertdarstellunganwählen.➋ Gewünschten Bildausschnitt horizontal und vertikal auf derSeite „Trace“ frei definieren.➌ Einstellungen im Dialogfeld „Trigger“ vornehmen.➍ Auf der Seite „Gates“ die Markerposition über „Select“ anwählenund mit Hilfe der Pfeiltasten die Gates an die gewünschtePosition im Signal oder durch Eingabe der Zahlenwerte in dasEingabefeld setzen (gegebenenfalls für weitere Gates wiederholen).➎ Der R&S®NRP ist bereit für die Messung. Nach dem Wechselauf die Seite „Meas“ zeigt der Leistungsmesser die Werte Avg,Peak und Peak/Avg numerisch an.➌➎➍Weitere Informationen und Datenblatt unterwww.rohde-schwarz.com(Suchbegriff: NRP)BILD 3Gleichzeitige Darstellung einesAusschnitts der Hüllkurvenleistungim Scope-Fenster, zusammenmit dem Verhältnis der Gate-Messwerte zweier unterschiedlicherMessköpfe.LITERATUR[1] Power Measurements on GSM/EDGESignals with an NRT Power ReflectionMeter. Application Note 1GP47 von<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> (2001).[2] Details siehe Datenblatt.[3] Bedienhandbuch zum LeistungsmesserR&S®NRP.[4] Leistungsmesser R&S®NRP – Evolutionin der Leistungsmessung: IntelligenteSensor-Technologie. Neues von<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> (2002) Nr. 174,S. 12–16.17Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


ALLGEMEINE MESSTECHNIKMessempfängerMessempfänger R&S®FSMRKompakt: Kalibrierung von Signalgeneratorenmit nur einem GerätDer neue Messempfänger R&S®FSMR(BILD 1) kombiniert erstmals in einemeinzigen, kompakten Gerät eine Vielzahlunterschiedlicher Funktionenfür die Kalibrierung von Signalgeneratoren.Mit Spitzeneigenschaftenhinsichtlich Messgenauigkeitund -geschwindigkeit ist er ideal fürden Einsatz in Kalibrierlabors und fürmobile Anwendungen.Kalibriermessplatz auf GerätegrößegeschrumpftEine grundlegende Aufgabe bei derKalibrierung von Signalquellen oderDämpfungsgliedern ist die sehr genaueund auf Kalibrierstandards rückführbareMessung der HF-Leistung. Zwarsind Leistungsmesser dafür prädestiniert,jedoch lässt deren prinzipbedingteingeschränkter Dynamikbereich nurdas präzise Messen relativ hoher Pegelzu. Für sehr kleine Pegel, große Dynamikoder hohe Dämpfungen sind frequenzselektiveVerfahren notwendig.Mit dem Messempfänger R&S®FSMRpräsentiert <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> ein Gerätmit Spitzeneigenschaften für das Kalibrierenvon Signalgeneratoren und Dämpfungsgliedern.Bei einer oberen Frequenzgrenzevon bis zu 50 GHz vereint ererstmals eine Vielzahl unterschiedlicherGeräte in einem kompakten Messinstrument:◆ Hochpräziser Pegelmessplatz◆ Leistungsmesser◆ Modulationsanalysator◆ Hochwertiger SpektrumanalysatorDer Messempfänger R&S®FSMRbasiert auf den Spektrumanalysatorender Familie R&S®FSU [1]. Um die hohePegelmessgenauigkeit zu gewährleisten,werden im Messempfängerbetrieballe Komponenten, die Pegelfehleroder -drift verursachen können, konsequentabgeschaltet oder überbrückt.Die Demodulation analog modulierterSignalquellen per digitaler Signalverarbeitungist mit den Spektrumanalysatorenvon <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> schon seit längeremmöglich. Leistungsmessungenmit hoher Genauigkeit werden mit denLeistungsmessköpfen aus der FamilieR&S®NRP durchgeführt, der Mess-BILD 1Messplätze mit mehreren Geräten zur Kalibrierungvon Signalgeneratoren gehören der Vergangenheit an.Der kompakte R&S®FSMR enthält alle Funktionen fürhochgenaue Kalibrierungen.44262/718Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


kopf wird dazu direkt an den Empfängerangeschlossen. Ein Audioeingang fürFrequenzen bis 1 MHz komplettiert denFunktionsumfang. Das klassische Bildeines Messplatzes mit mehreren Gerätenzur Kalibrierung von Signalgeneratorengehört nun zur Vergangenheit.Der geringe Platzbedarf des R&S®FSMR,seine kompakte Bauform und sein niedrigesGewicht sind auch beste Voraussetzungenfür mobilen Einsatz.mit einem schnellen A/D-Umsetzer. Einvon <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> patentiertes Dither-Verfahren gewährleistet dabei eine sehrhohe Linearität des digitalen ZF-Signals.Die weitere Verarbeitung wie ZF-Filterung,Logarithmierung oder Leistungsberechnungerfolgt rein digital in ASICs,so dass dabei praktisch keine zusätzlichenMessfehler entstehen.Die volle Dynamik erreicht der Messempfängerdurch automatischesUmschalten des Messbereichs und Korrekturdes dabei entstehenden Fehlersdurch erneuten Bezug auf denLeistungsmesser (BILD 2). Durch dreiMessbereiche und frühzeitiges Umschaltenbei guten Signal/Rausch-Abständenerreicht er über den gesamtenMessunsicherheit an derGrenze der NachweisbarkeitHochgenaue Pegelmessungen übereinen weiten Dynamikbereich sind zweifelsfreieine der anspruchsvollsten Messungenbei der Kalibrierung von Signalgeneratorenund Dämpfungsgliedern.Dafür waren bisher außer einemMessempfänger zusätzliche Umsetzerund Generatoren erforderlich. DerR&S®FSMR macht diese Aufbautenüberflüssig. Sein HF-Eingang umfasst jenach Modell lückenlos den Frequenzbereichvon 20 Hz bis 3,6 GHz / 26,5 GHzoder 50 GHz; alle notwendigen Umsetzersind bereits im Gerät integriert.Moderne Signalgeneratoren liefern Ausgangspegelvon +10 dBm bis –130 dBm,die der Empfänger mit hoher Genauigkeitmessen muss. Genaueste Messergebnisseliefern zweifellos Leistungsmessköpfe,die jedoch auf Grund ihrergroßen Bandbreite nur bei Pegelwertenüber etwa –50 dBm einsetzbar sind. Beikleineren Pegeln kann nur ein frequenzselektiverMessempfänger zum Einsatzkommen, dessen absoluter Pegelfehlermit Hilfe eines Leistungsmessers korrigiertwird. Die Messbandbreite und dasRauschmaß des Empfängers bestimmendie untere Messgrenze der Pegelmessung,der Messfehler hängt im Wesentlichenvon der Anzeigelinearität desEmpfängers ab. Der R&S®FSMR digitalisiertdas Eingangssignal nach derUmsetzung auf die ZwischenfrequenzAblauf der Pegelmessung mit Anschlusskalibrierungen.BILD 2a Ohne Durchführung der Absolutkalibrierung warnt der R&S®FSMR den Anwender vor ungenauenMessungen mit einem roten Feld „UNCORR“.BILD 2b Nach der Absolutkalibrierung mit dem Leistungsmesser ist der Messempfänger bereit für hochgenauePegelmessungen, erkennbar am grünen Feld „CORR“.BILD 2c Bei einer Pegeländerung und dem Erreichen der Messbereichsgrenzen fordert der R&S®FSMR denAnwender mit dem gelben Feld „RECAL“zu einer Anschlusskalibrierung auf.19Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


ALLGEMEINE MESSTECHNIKMessempfängerMessbereich (>140 dB) eine nahezukonstante Messgenauigkeit (BILD 3).Der Nachweis der Messgenauigkeitkann z.B. mit kalibrierten Dämpfungsgliedernerfolgen, deren Dämpfung aufnationale Standards rückführbar ist.<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> bietet dafür das KalibrierkitR&S®FSMR-Z2 an, das aus mehrerenvon der Physikalisch-TechnischenBundesanstalt (PTB) zertifizierten Dämpfungsgliedernbesteht.Modulationsmessungen undAudioanalyseDie Kalibrierung eines Signalgeneratorserfordert meistens auch umfangreicheMessungen analoger Modulationsparameterwie AM, FM und ϕM sowiederen Verzerrungen wie SINAD (SIgnalto Noise And Distortion) oder THD (TotalHarmonic Distortion). Außer den Modulationsparameterndes HF-Signals ist auchdie Qualität des Modulationssignals(Audiosignals) selbst zu messen. Dafürenthält der R&S®FSMR einen vollständigenModulationsanalysator [2]. Der Empfängermisst wahlweise das demodulierteHF-Signal oder das NF-Signal amhochohmigen Audioeingang. Seine digitaleDemodulation des Eingangssignalsgewährleistet eine bisher nicht erreichteGenauigkeit und Flexibilität – spezielleKalibriersignale sind nicht notwendig.Für die Audioanalyse stehen allegebräuchlichen Filter (Hochpässe undTiefpässe), Detektoren (+Peak, –Peak,RMS, AVG) und Deemphasis zur Verfügung.Die Modulationsverzerrungenwerden gleichzeitig als Klirrfaktor (THD)und als SINAD gemessen, die Abstimmungauf die Grundwelle geschiehtautomatisch innerhalb der eingestelltenMessbandbreite.Der Modulationsanalysator imR&S®FSMR bietet eine Vielzahl übersichtlicherDarstellungen der Messergebnisse(BILD 4). Außer der Ausgabereiner Zahlenwerte hat der Anwenderdie Wahl zwischen der Zeitbereichsdarstellung(BILD 5) oder der Spektraldarstellungdes Modulationssignals. Mehrereaufeinander folgende Ergebnissekönnen auch gemittelt werden.Hochwertiger SpektrumanalysatorFür die Kalibrierung von Signalgeneratorenist neben dem Ermitteln von Frequenzund Pegel auch das Messen derspektralen Reinheit des Ausgangssignalsnotwendig (Phasenrauschen, Oberwellen).Diese Messungen erforderneinen hochwertigen Spektrumanalysator,den der Messempfänger R&S®FSMRbereits enthält. Er kommt aus derbewährten Gerätefamilie R&S®FSU, diesich durch Funktionsvielfalt und bestetechnische Eigenschaften auszeichnen.Trotz größter Flexibilitätbestens bedienbarGeräte mit sehr vielen unterschiedlichenFunktionen sind eine Herausforderungfür das Bedienkonzept. BeimR&S®FSMR ist das sehr gut gelöst, seinewesentlichen Betriebsarten sind immerüber „Hotkeys“ am unteren Bildschirmranddirekt erreichbar. Damit ergebensich flache Menüstrukturen, der Zugriffauf wichtige Einstellungen ist fast immerüber das Hauptmenü gegeben. DieBedienung ähnelt dadurch weitgehendder Bedienung eines klassischen Gerätsmit Funktionstasten an der Frontplatte.Der R&S®FSMR verwendet für jede Messungautomatisch die optimalen Einstellungen,der Anwender kann aberauch alles manuell konfigurieren, umfür spezielle Aufgaben die höchstmöglicheMessgenauigkeit sicherzustellen.Diese Flexibilität ist beispielsweise beider Kalibrierung von Signalgeneratorenmit großem Störhub notwendig, fürderen pegelrichtige Messung eine größereMessbandbreite erforderlich ist.Der R&S®FSMR bietet Bandbreiten biszu 10 MHz und misst damit auch Quellenmit geringer Frequenzstabilität. AlleGeräteeinstellungen kann der Anwenderals Konfiguration zur späteren Verwendungspeichern. Als Speichermediendienen das Diskettenlaufwerk oder USB-Memorysticks. Der Messempfänger wirdwahlweise per IEC-Bus oder über eineLAN-Schnittstelle ferngesteuert.Zukunftssicher durch digitalesKonzeptDem zunehmenden Bedarf an kompaktenGeräten für die Kalibrierung wird derMessempfänger R&S®FSMR im besonderenMaße gerecht. Die Kombinationaus Spektrumanalysator und Empfängermachen ihn zur universellen Lösung fürviele Messaufgaben. Die digitale Realisierungaller wichtigen Schaltungsteileermöglicht jederzeit die Anpassung ankünftige Anforderungen durch einfachenUpdate der Geräte-Software.Kay-Uwe SanderNeues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>20Heft 185 (2005/I)


BILD 3Typische MessergebnisseeinerPegelmessung übereinen weiten Pegelbereichund Vergleichmit den Grenzwertendes Industriestandards.0,10,08dB 0,060,040,020–0,02–0,04–0,06–0,08–0,10 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110dB unter Referenz120BILD 4 Frequenzmodulationsmessung mit dem R&S®FSMR: Alle Messergebnisse wieSignalfrequenzfehler, Eingangspegel, Modulationsfrequenz und -hub werden übersichtlichdargestellt.Weitere Informationen unterwww.rohde-schwarz.com(Suchbegriff: FSMR)BILD 5 Amplitudenmodulationsmessung: Der ¸FSMR misst neben dem Modulationsgraddie Modulationsfrequenz und wahlweise die gemittelten Modulationsmesswerte. Dasdemodulierte Audiosignal stellt er im Zeitbereich dar.Broschüre und Spezifikationen R&S®FSMRLITERATUR[1] Spektrum- und Signalanalysatoren fürjeden Bedarf – eine Übersicht. Neuesvon <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> (2004) Nr. 182,S. 30–36.[2] Erweiterte Messfunktionen für die analogeModulationsanalyse. Neues von<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> (2004) Nr. 183,S. 24–25.Kurzdaten R&S®FSMRFrequenzbereich20 Hz bis 3,6 GHz / 26,5 GHz / 50 GHzPegelbereich+10 dBm bis –130 dBmPegelmessunsicherheit0,01 dB + 0,005 dB / 10-dB-StufeDemodulationAM / FM / ϕMNF-Frequenzbereich0 Hz bis 100 kHzFrequenzhubmax. 400 kHzAM-Modulationsgrad 0 % bis 100 %Messunsicherheit 1 %Messbereich THD, SINAD0 dB bis 80 dB21Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


ALLGEMEINE MESSTECHNIKAudioanalysatorenAudioanalysator R&S®UPVSchnittstelle für den seriellenDatenbus I 2 SDer R&S ® UPV: Immer auf demneuesten StandDigitale Audiogeräte werden heutewie selbstverständlich über genormteSchnittstellen miteinander verbunden.Im professionellen Bereich hat sich dasAES/EBU-Format durchgesetzt, bei denConsumer-Geräten wird die S/P-DIF-Schnittstelle verwendet.Blickt man aber ins Innere derartigerAudiogeräte, auf die Zusammenschaltungder einzelnen Baugruppen undBausteine, so finden sich meist andere,serielle Datenschnittstellen. Seit ein paarJahren setzt sich hier mehr und mehrein serieller Datenbus mit der BezeichnungI²S-Bus (Inter-IC Sound Bus) durch.Diese digitale Schnittstelle wird weltweithäufig für die zweikanalige, geräteinterneAudiodatenübertragung verwendet;viele Audio-A/D- und D/A-Umsetzerunterstützen das Format.Der Audioanalysator R&S®UPV ist mitder neuen I 2 S-Schnittstellen-ErweiterungR&S®UPV-B41 noch universellereinsetzbar. Sie kann an der Geräterückseiteeingeschoben werden undergänzt die bereits vorhandenen Audioschnittstellen.Mit der neuen Optionkann der R&S®UPV direkt an digitalenAudiobausteinen messen und ist damitfür Entwickler ein kompaktes Hilfsmittel,das in seiner Klasse einzigartig ist.Der kompakte AudioanalysatorR&S®UPV meistert alle in der Audioweltvorkommenden Messungen – ein„Spezialist“ mit technischen Eigenschaftenan der Grenze des Machbaren,prädestiniert für hochauflösendedigitale Medien und auchfür die extremen Anforderungenin der analogen Technik [*]. Überzwei Einschübe an der Geräterückseitelässt er sich dem raschenWandel der technischen Entwicklunganpassen. Ganz neu ist die Schnittstellen-Erweiterungfür den I 2 S-Bus,der sich weltweit immer mehr durch-BILD 1 Oben: Prinzipieller Signalverlauf an der I 2 S-Schnittstelle. Unten: Für Messungen bei reduzierterAuflösung lässt sich die Anzahl der Audiobits in einem Datenwort zwischen acht und 32 einstellen,die restlichen Datenbits im Generator werden auf Null gesetzt.SCKFSYNCsetzt. Mit dieser Option sind direkteAudiomessungen an einer VielzahlDATALSBWort n – 1Sample r – 1Rechter KanalMSBWort nSample lLinker KanalWortlängeLSBMSBWort n + 1Sample rRechter Kanalvon Bauteilen und Baugruppen mithöchster Präzision möglich.SCKFSYNCDATA MSB LSBMSBWort n – 1Sample r – 1Rechter KanalWort nSample lLinker KanalAudio-BitsWort n + 1Sample rRechter KanalWortlänge22Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


44176/5BILD 2 Der Audioanalysator R&S®UPV ist mit der neuen I 2 S-Schnittstellen-Erweiterung R&S®UPV-B41 noch universeller einsetzbar (hier im Beispiel eineMessung an einer digitalen Audiobaugruppe).Das I 2 S-Format im DetailFür die I 2 S-Schnittstelle sind standardmäßigdrei Signale definiert: SCK (Bit-Takt), FSYNC (Frame-Synchronisation)und DATA (BILD 1). Bei SCK (oft auchals BCLK bezeichnet) handelt es sich umden eigentlichen Takt dieser Schnittstelle.Mit jeder Taktperiode wird einAudiodaten-Bit übertragen. DATA ist einzweikanaliger, gemultiplexter, bit-seriellerDatenstrom. FSYNC (oft auch LRCLKgenannt) kennzeichnet den Wortanfangim seriellen Datenstrom und unterscheidetden linken und rechten Kanal.Der Empfänger bewertet die SignaleFSYNC und DATA mit jeder steigendenFlanke des Signals SCK. Der Senderändert diese Signale mit fallenderFlanke. Somit erhält man eine nahezuideale Abtastung in der Mitte eines Bit-Fensters, was die Übertragung unempfindlichgegenüber Laufzeitunterschiedeneinzelner Signale macht.Ein Sendebaustein erzeugt im einfachstenFall Takt, Frame-Synchronisationund Daten. In komplexeren Systemen,wo mehrere Sender und Empfänger vorhandensind, ist es eventuell notwendig,den Systemtakt zentral zu erzeugen,um eine störungsfreie Datenübertragungsicherzustellen. Die I 2 S-Schnittstellefür den R&S®UPV arbeitet daher wahlweisemit interner (Master-) oder externer(Slave-) Synchronisation.Eine Besonderheit des I 2 S-Formates ist,dass der Flankenwechsel von FSYNCbereits einen Takt vor der Übertragungdes ersten Daten-Bits eines Wortesstattfindet. Dieser Offset ermöglicht einesynchrone Schaltungslogik in einem alsSlave betriebenen Sender. Die seriellenDaten werden „MSB first“ übertragen.Als Zahlenformat kommt das Zweierkomplementzur Anwendung.Je nach Applikation wird das I 2 S-Formatmit unterschiedlicher Wortlänge verwendet.Die R&S®UPV-B41 lässt sich aufI 2 S-Datenströme mit allen heute üblichenWortlängen von 16 bit, 24 bit und32 bit einstellen.23Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


ALLGEMEINE MESSTECHNIKAudioanalysatorenAudiomessungen mit höchsterPräzisionBILD 2 zeigt ein typisches Einsatzgebietdes Audioanalysators mit der I 2 S-Schnittstellen-Erweiterung:Zur Evaluierungeiner digitalen Audioschaltung ist dasMessobjekt direkt mit dem Analysatorverbunden. Durch die Datenwortbreitevon bis zu 32 bit wird eine bisher unerreichtespektrale Reinheit erzielt, womitsich Audiomessungen mit höchster Präzisiondurchführen lassen (BILD 3).Sollen Audiodatenströme mit reduzierterAuflösung in hochauflösenden I²S-Formatengetestet werden, lässt sich dieAnzahl der Audio-Bits in einem Datenwortzwischen acht und 32 einstellen,die restlichen Daten-Bits im Generatorwerden auf Null gesetzt (BILD 1). DerAnalysator wertet für die Messung nurdie gewählte Anzahl, ausgehend vomMSB, aus.Die Abtastraten für Generator und Analysatorsind unabhängig voneinandereinstellbar. Außerdem sind alle imR&S®UPV vorhandenen Audioschnittstellen– in der analogen wie auch in derdigitalen Domäne – unabhängig voneinanderaktivierbar. Damit ist eine Vielzahlvon Baugruppen und Bauteilen wieA/D-, D/A-Umsetzer, DSPs, Sample RateConverter, Formatwandler und vieleandere Schnittstellen-Bausteine direktanschließbar. Manche dieser Komponentenbenötigen einen Master-Takt, derein ganzzahliges Vielfaches des FSYNC-Signals ist. Der R&S®UPV kann auchdiesen generieren oder sich auf ihn synchronisieren.FazitDer Audioanalysator R&S®UPV decktmit der neuen Option I 2 S-Schnittstellen-ErweiterungR&S®UPV-B41 und mitder bei der Markteinführung des Analysatorsbereits verfügbaren OptionR&S®UPV-B2 für Abtastraten bis 192 kHzeinen Großteil der analogen und digitalenAudiomesstechnik ab. WeitereSchnittstellen sind in Vorbereitung.Norbert HerschDie wichtigsten AbkürzungenAES/EBU Audio Engineering Society /European Broadcasting UnionBCLKFSYNCI 2 SLRCLKLSBLVTTLMSBSCKS/P-DIFBit ClockFrame SynchronisationInter-IC Sound BusLeft Right ClockLeast Significant BitLow Voltage TTLMost Significant BitSerial ClockSony/Philips Digital InterfaceFormatBILD 3Datenwortbreitenbis 32 bit für Audiomessungenmithöchster Dynamik.Weitere Informationen und Datenblattunter www.rohde-schwarz.com(Suchbegriff: UPV)LITERATUR[*] Audioanalysator R&S®UPV: Die Referenzin der Audioanalyse. Neues von<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> (2004) Nr. 183,S. 16–20.Kurzdaten I 2 S-Schnittstellen-Erweiterung R&S®UPV-B41EingangPegel Low: 2 V (max. 10 V)Wortlänge16 / 24 / 32 bit / KanalAudio-Bits 8 bis 32Wort-Takt6,75 kHz bis 400 kHzAusgangPegelLVTTLWortlänge16 / 24 / 32 bit pro KanalAudio-Bits 8 bis 32Wort-Takt6,75 kHz bis 400 kHzSynchronisation Interner Takt; externer Wort-Takt oder Master-TaktMaster-Takt 432 kHz bis 51,2 MHz24Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


ALLGEMEINE MESSTECHNIKSignalanalysatorenSignalanalysator R&S®FSQEVM-Messungen an ZigBee-SignalenDer Standard ZigBee (IEEE 802.15.4)definiert ein System für die Datenübertragungbei geringen Datenratenund Arbeitszyklen mit langen Pausen.Einsatzgebiete für ZigBee-Produktesind vielfältig, beispielsweiseGebäudeautomatisierung, Industrieanlagenoder die Licht- und Thermostatsteuerungin Eigenheimen. DieserBeitrag zeigt, wie man mit dem SignalanalysatorR&S®FSQ EVM-Messungenan ZigBee-Signalen durchführt.Details zu dem neuen Standard stehenauf Seite 27.Nicht jeder Analysator istgeeignetDas wichtigste Band für den kürzlich verabschiedetenZigBee-Standard ist dasweltweite 2,4-GHz-ISM-Band, für das ermit 250 kBit/s auf 16 Kanälen spezifiziertist. Aber auch das europäische Band bei868 MHz und das amerikanische ISM-Band bei 915 MHz werden verwendet.Im 2,4-GHz-Band wird OQPSK-, in den868- und 915-MHz-Bändern BPSK-moduliert(BILD 1).Standard-Vektorsignalanalysatorenkönnen das BPSK-modulierte und mitRRC-Filter bearbeitete ZigBee-Signaldemodulieren und die Modulationsqualitätbestimmen. Anders jedoch beiOQPSK-Modulation, denn dabei verwendetZigBee ein spezielles Filter miteiner Impulsantwort in Form einer Sinushalbwelle.Hier sind gewöhnliche Analysatorennicht einsetzbar, da sie meistnicht über dieses Filter verfügen unddie Messdemodulation deshalb zuunbrauchbaren Ergebnissen führt.Die ZigBee-LuftschnittstelleDie OQPSK-Modulation ist mit QPSK verwandtund arbeitet mit zwei Bit proModulationssymbol. Bei QPSK-Modulationtreten Signalübergänge durch denUrsprung des I/Q-Diagramms auf (Nulldurchgänge).Diese Amplitudenmodulationerfordert weitgehend lineare Verstärkermit entsprechend hohem Stromverbrauch.Bei OQPSK werden üblicherweise RRC-Filter verwendet und die I-und Q-Übergängeum eine halbe Symbolzeit verschoben,um diese Nulldurchgänge zuvermeiden. Das spezielle ZigBee-Filtereliminiert die Amplitudenmodulationund verändert das Vektordiagramm derOQPSK-Modulation in einen Kreis. Damitwird aus der OQPSK-Modulation eineModulation mit konstanten Einhüllenden(BILD 2, unteres Diagramm), ähnlich wiedas bei MSK der Fall ist.Schnell für ZigBee präpariertDie wichtigsten AbkürzungenBPSK Binary Phase Shift KeyingEVM Error Vector Magnitude(Fehlervektor)ISM Industrial Scientific MedicalMSK Minimum Shift KeyingOQPSK Offset QPSKQPSK Quadrature Phase ShiftKeyingRRC Root Raised CosineKein Problem sind solche Messungenfür den universellen SignalanalysatorR&S®FSQ von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> und dieOption R&S®FSQ-K70: Dieses Duo kannfrei definierbare Modulationsfilter ladenund lässt sich damit hervorragend fürMessungen an ZigBee-OQPSK-moduliertenSignalen einsetzen.Basisbandfilter für ZigBee lassen sichbeispielsweise mit dem SimulationsprogrammMatLab® entwerfen und mitder Windows®-Software FILTWIZ inein für den R&S®FSQ lesbares Formatumwandeln. Doch es geht noch einfacher:Auf den Internet-Seiten von<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> liegt FILTWIZ, eine fertigeZigBee-Filterdatei sowie eine ausführlicheApplikationsschrift kostenloszum Download bereit [*].BILD 1 Modulationsart, Modulationsrate und Basisbandfilterung in den verschiedenen Frequenzbereichengemäß IEEE 802.15.4.Band (MHz) Frequenz (MHz) Chip rate (kchip/s) Modulation Basisbandfilter868 bis 868,6 300 BPSK RRC868 / 915902 bis 928 600 BPSK RRC2450 2400 bis 2483,5 2000 OQPSK Half sine25Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


ALLGEMEINE MESSTECHNIKSignalanalysatorenDas Importieren der Filterdatei in denSignalanalysator ist einfach: Datei aufeine Diskette kopieren und diese in dasMessgerät einlegen. Mit Tastendruckauf IMPORT FILTER wird die Datei indie Filterliste der Option R&S®FSQ-K70kopiert. Anschließend mit der FunktionNEW USER SET (im Menü MODULA-TION SETTINGS) den ZigBee-Demodulatormit Sende- und Empfangsfilter einrichtenund speichern. Als Sendefilterdient das ZigBee-Filter, als Empfangsfilterwird (ähnlich wie bei GSM) „NONE“ausgewählt.Die Datenrate in Vektorsignalanalysatorenwird üblicherweise als Symbolrateeingegeben, nicht als Bit- oderChiprate. Die Chiprate von 2 Mchip/sentspricht daher einer Symbolrate von1 Msymb/s in der Option R&S®FSQ-K70.Nach Auswahl der ModulationsartOQPSK und der Symbolrate (unter MODU-LATION SETTINGS) ist die ZigBee-Messdemodulationim R&S®FSQ einsatzbereit.EVM und andere ModulationsmerkmaleDas ZigBee-Signal entspricht einemreinen, ungefilterten MSK-Signal, weshalbdie Nebenkeulen nicht gedämpftsind und man mit einer entsprechendgroßen Bandbreite demodulieren muss.In der Option R&S®FSQ-K70 bestimmtdie Einstellung Points/Symbol zusammenmit der Symbolrate die Demodulationsbandbreite.Dieser Oversampling-Faktor sollte für die ZigBee-Demodulationauf den Maximalwert von 16 Points/Symbol eingestellt sein. In Verbindungmit der Symbolrate von 1 MHz erreichtman eine Demodulationsbandbreite von16 MHz (oberes Diagramm in BILD 2).Eine Modulationsfehlermessung mitdiesen Einstellungen zeigt BILD 3, imoberen Diagramm ist das Konstellationsdiagramm,im unteren tabellarisch dieModulationsparameter bzw. die Modulationsfehlerdes Messsignals dargestellt.FazitNeue Modulationsarten und Standardskönnen einfach in die Messabläufe derOption R&S®FSQ-K70 integriert werden,ohne dass ein Software-Update erforderlichist. Modulationsfilter und Zuordnungder Konstellationspunkte lassensich nachladen und der Vektorsignalanalysatorist mit geringem Aufwand fürneue Standards konfiguriert. Die Messungensind ausführlich in der Applikationsschrift1EF55 beschrieben, die zumDownload bereitsteht.Herbert SchmittWeitere Informationen, Datenblatt, Applikationschrift,FILTWIZ und Filterdatei unterwww.rohde-schwarz.com(Suchbegriff: FSQ-K70)LITERATUR[*] Application Note 1EF55: EVM Measurementsfor ZIGBEE signals in the 2.4 GHzband.BILD 2 Spektrum und Vektordiagramm eines ZigBee-Signals. Oben: Modulationsspektrumdes gemessenen Signals; unten: Vektordiagramm des Mess-Signals (konstante Einhüllende)BILD 3 EVM-Messung an einer mit dem Signalgenerator R&S®SMU200A erzeugtenZigBee-Modulation: Der sehr niedrige Rest-EVM von


Der ZigBee-Standard im ÜberblickAuf minimalen Stromverbrauch undgeringe Kosten getrimmtIm ZigBee-Standard wurden bewusstkleine Datenraten definiert, denn dieseermöglichen preiswerte Produkte, mitdenen Sensoren oder Maschinen entsprechendkostengünstig vernetztwerden können. Besonders der niedrigereStromverbrauch im Vergleich zuBluetooth® ist attraktiv und ermöglichteine Batterielebensdauer von mehrerenJahren. Mit einem Stromverbrauchim Sleep-Modus von nur 0,1 µA lassensich Applikationen realisieren, die bishernicht denkbar waren: So können z.B. inFenstern installierte ZigBee-Einbruchsensorenauch von einer kleinen Solarzellegespeist werden.Die typische Reichweite von ZigBee-Produktenliegt bei ca. 10 m, die Datenratebei ca. 250 kBit/s (BILD 4).Zahlreiche ApplikationenDie ZigBee-Technik ist vielseitigeinsetzbar: z.B. für Licht- und Thermostatsteuerungen,für Computertastaturen,aber auch für verzweigte Sensornetzwerke,in der Gebäudetechnikusw. Der Standard unterstützt außerstern- und baumförmigen Strukturenauch vermaschte Netzwerke (BILD 6).Um kostengünstig einfache drahtloseVerbindungen mit ZigBee-Produktenrealisieren zu können, wurden nebensog. Full Function Devices (FFD) auchReduced Function Devices (RFD) spezifiziert,die nur mit einem ZigBee-Knotenkommunizieren können.Standardisierung und ZigBee-AllianzZigBee basiert auf dem StandardIEEE802.15.4 und wurde am 16.12.2004von der ZigBee-Allianz verabschiedet.Die ZigBee-Allianz beschreibt den Protokoll-Stack,der zwischen dem physischenund dem MAC-Layer liegt (BILD 5) unddie Interoperabilität zwischen den Gerätenunterschiedlicher Hersteller gewährleistensoll.Es haben sich zwar viele Halbleiterherstellerbei der ZigBee-Allianz angemeldet,bislang gibt es aber noch relativwenige Produktankündigungen.Freescale hat als prominentes Mitgliedschon einen Transceiver auf den Marktgebracht (MC13192), aber auch kleinereHalbleiterhersteller wie Chipcon(CC2430), Atmel (Z-Link) oder Ember(EM2420) haben bereits Produkte imProgramm oder solche angekündigt.MarktaussichtenFür 2005 sind fünf Millionen Einheitenprognostiziert, für 2008 bereits 150Millionen (Quelle: Instat).Martin MüllerReichweite / m10010WLANZigBeeUWBBluetooth250 kbit/s 723 kbit/s 54 Mbit/s 1 Gbit/sDatenrateApplikationenZigBee-StackIEEE-StackZigBee im Vergleich zu anderen Ver-BILD 4fahren.Produkt-EntwicklungZigBee-AllianzIEEE 802.15.4ZigBee-Koordinator (FFD)ZigBee-Router (FFD)ZigBee-Endgerät (RFD oder FFD)MaschenverbindungSternverbindungBILD 5Die Schichtenstruktur in ZigBee.BILD 6Beispiele für mögliche Netzwerkstrukturen im Standard ZigBee.27Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


EMV/FELDSTÄRKETestsysteme44263/10BILD 1 Messplatz für vollautomatische EMS- und EMI-Messungen mit dem Integrierten MesssystemR&S®IMS (Modell 04) und dem EMI Test Receiver R&S®ESCI.Integriertes Messsystem R&S®IMSKonventionelle Systemlösungenvor dem Aus?Das R&S®IMS ist ein kompaktes undpreisgünstiges Störfestigkeits-Messsystem,aus dem mit wenigen zusätzlichenKomponenten ein komplettesEMV-Testsystem für Messungen nachallen gängigen zivilen, militärischenund Kfz-Normen entsteht.Kostengünstige AlternativeTestsysteme für das Ermitteln elektromagnetischerStörfestigkeit (EMS) bestehenmeist aus Einzelgeräten, die inGestelle montiert sind. Entsprechendhoch ist der dafür notwendige Aufwand,denn diese Systeme erfordern individuellesPlanen und Design sowie eine aufwändigeInstallation und Konfiguration.Das neue Integrierte MesssystemR&S®IMS ist eine kostengünstige Alternative,es ergänzt die bewährten EMS-Testsysteme von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> umein kompaktes Gerät für entwicklungsbegleitendeMessungen und Abnahmeprüfungenvon 9 kHz bis 3 GHz nachallen gängigen zivilen, militärischenund Kfz-Normen. Es kommt gut an beiden Anwendern, denn mit nur wenigenzusätzlichen Komponenten und vergleichsweisegeringen Kosten ist eingewünschter Messaufbau realisiert. DasR&S®IMS bringt alles mit, was für einmodernes EMV-Testsystem erforderlichist: Signalquelle und Signalumschaltung,Leistungsmessung sowie Steuerungund Umschaltung für bis zu drei Verstärkerund die Überwachung einer Sicherheitsschleife(Interlock). Mit zusätzlicheninternen und externen Verstärkermodulenist es für unterschiedlichsteMessaufgaben skalierbar.28Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


Das R&S®IMS-Betriebssystem ist eineFull-Compliant-Testsoftware für kosteneffiziente,vollautomatisierte EMS- undEMI-Messungen. Man muss das Messsystemlediglich mit dem EMI Test ReceiverR&S®ESCI oder dem Pre-Compliance-MessempfängerR&S®ESPI ergänzen(BILD 1).Alle wichtigen KomponenteneingebautAngesteuert wird das IntegrierteMesssystem R&S®IMS über die standardisierteUSB-Schnittstelle, die injedem aktuellen PC verfügbar ist. Das19"-Gehäuse enthält alle wesentlichenKomponenten:SignalerzeugungDer integrierte Signalgenerator decktden Frequenzbereich 9 kHz bis 3 GHz abund stellt die analogen ModulationsverfahrenAM, FM, ϕM und Puls zur Verfügung.LeistungsmessungZur Messung der vor- und rücklaufendenLeistung sowie für das Monitoringz.B. des eingeprägten Stroms(BCI) dient der LeistungsmesskopfR&S®NRP-Z91. Ein schneller und verschleißfreierPIN-Diodenschalter übernimmtdas Umschalten zwischen Vorlauf,Rücklauf und Monitoring. Um eine nochhöhere Messgeschwindigkeit zu erreichen,lassen sich alternativ auch mehrereMessköpfe einsetzen. Für Messungennach ISO-Norm – die ein selektivesLeistungsmessgerät erfordern – ist imGehäuse Platz für ein optionales Spektrumanalysatormodulvorhanden.SchalteinheitDie Schalteinheit übernimmt dasUmschalten aller HF-Pfade im R&S®IMSfür bis zu drei Verstärker. Mit demoptionalen Transferrelais können zweiVerstärkerausgänge auf zwei verschiedeneSignalwandler (Transducer) –z.B. Antennen, Stromzangen – oderAnschlusspunkte (z.B. in Absorberhallenund Schirmräumen) geschaltet werden.VerstärkerZum Messen der geleiteten Störfestigkeitsteht optional ein internes Verstärkermodulmit dem Frequenzbereich9 kHz bis 250 MHz zur Verfügung.Für Messungen der gestrahlten Störfestigkeitkönnen bis zu zwei externeBILD 2Bedienoberfläche des R&S®IMS-Betriebssystems bei einem Störfestigkeitstest.29Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


EMV/FELDSTÄRKETestsystemeSteuerrechnerUSBBILD 3GeneratorUSB-HubUSBDämpfungsgliedHF-MesskopfIntegriertes Messsystem R&S®IMSSchalteinheitPIN-DiodenschalterHF-Sensor 1Verstärker angeschlossen werden. Verstärkermit autorisierter USB-Fernsteuerschnittstellelassen sich einfach in dasSystem integrieren, Verstärker mit IEC-Bus-Schnittstelle werden mit der OptionGPIB-Erweiterung angesteuert.SicherheitsfunktionenUm den Personenschutz während einesEMS-Tests sicherzustellen, bietet dasR&S®IMS sowohl die Überwachungeiner Sicherheitschleife als auch dieAnsteuerung einer Signalleuchte „Messungläuft“.Digitale Ein- und AusgängeStimuliert wird der Prüfling über vierdigitale Ausgänge am R&S®IMS (statischeWerte oder Impulssignal). Übervier digitale Eingänge am Messsystem –die einzeln oder gemeinsam abgefragtwerden können – wird der Prüfling währenddes EMV-Tests überwacht.R&S ® IMS-BetriebssystemVerstärkerKalibrieradapterRichtkopplerHF OutHF-Monitoring6 dB CDNAufbau für Messungen nach EN61000-4-6 mit Koppel- / Entkoppelnetzwerk (CDN).Komplettpaket für die EMV-WeltDas Betriebssystem, entwickelt aufBasis der bewährten Software-PlattformR&S®EMC32 [1, 2], unterstützt Messungenan Endgeräten, Baugruppen undintegrierten Schaltkreisen zum Ermittelnvon Störemission und Störempfindlichkeitgegenüber leitungsgebundenen undgestrahlten Störungen.Die intuitive Benutzeroberfläche (BILD 2)gewährleistet den schnellen Einstiegund die einfache Bedienung. Alle Messergebnissewerden in einer messobjektspezifischenVerzeichnisstrukturabgelegt und können durch das offeneDatenformat auch mit anderen Applikationenverarbeitet und archiviert werden.Archivierte Messergebnisse lassen sichjederzeit wieder öffnen und als Grundlagefür Nachmessungen verwenden.Ein Report-Tool gibt die Messdaten übereinen Drucker aus oder speichert sie alsDatei (RTF, HTML, PDF).Elektromagnetische StörfestigkeitDie Betriebssystem-Software enthältalle notwendigen Messfunktionen(Closed-Loop-Methode, Substitutionsmethode),um – zusammen mit derR&S®IMS-Hardware – die in den zivilenund Kfz-Normen geforderten Störsignaleerzeugen zu können. Währendder Durchführung einer Störfestigkeitsprüfungbegrenzen integrierte Regelmechanismenden Störpegel und schützenso Prüfling und Messsystem vor Überlastung.Überwachung und StimulationAußer dem Erzeugen der Störgröße sinddas Überwachen (Monitoring) und Stimulierendes Prüflings die wichtigstenAufgaben einer EMS-Mess-Software.Die folgenden integrierten Stimulusfunktionenerlauben das Ansteuern des Prüflingszu definierten Zeitpunkten:◆ Prüfling beim Start oder Stopp einerMessung in einen definierten Zustandsetzen (z.B. ein- oder ausschalten)◆ Bei bestimmten Frequenzen bzw. beijeder Testfrequenz eine Aktion desPrüflings triggern und anschließenddessen Reaktion auf den Einfluss derStörgröße überprüfen (unter Verwendungder Überwachungsfunktionen)◆ Nach dem Erkennen einer Fehlfunktionden Prüfling wieder in einen definiertenZustand zurücksetzenDie Monitoring-Funktionen im R&S®IMS-Betriebssystem erlauben das vollautomatischeÜberwachen des Prüflings.Dazu können Monitoring-Kanäle definiertwerden, die in Abhängigkeit vonTestfrequenz und -störpegel eine GO- /NOGO-Aussage (PASS / FAIL) liefern. DieMöglichkeiten reichen vom Messen physikalischerGrößen (Spannung, Strom,Frequenz, Temperatur) bis hin zur akustischen(Schallpegel) oder visuellen Überwachung(Kamera). Für Tests im Kfz-Bereich ist auch das Überwachen vonFahrzeug-Bussystemen möglich (CAN,LIN, MOST, FlexRay).Die Software stellt die Messwerte tabellarischoder grafisch dar. In einer zusätzlichenTabelle sind nur die Frequenzenenthalten, bei denen „NOGO“ festgestelltwurde.AnwendungsbeispielDas folgende Beispiel zeigt, wie man mitdem R&S®IMS und nur wenigen zusätzlichenKomponenten ein komplettes EMS-Testsystem für das Messen der Störfestigkeitgegenüber geleiteten Störungen30Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


nach EN61000-4-6 aufbaut. Das Systemverfügt über ein CDN (Coupling / DecouplingNetwork) und liefert eine Prüfspannungvon 10 V. Für die Messungsind folgende Komponenten erforderlich(BILD 3):◆ Integriertes Messsystem R&S®IMSModell 04 mit internem Verstärker9 kHz bis 250 MHz, 25 W◆ Leistungsmesskopf R&S®NRP-Z91◆ USB-Adapter R&S®NRP-Z4◆ Steuerrechner◆ Kabelsatz (HF- und Prüflings-Monitoring)◆ 6-dB-Dämpfungsglied◆ CDN mit zum Prüfling passendenKalibrieradapterSystemkonfigurationNach der Installation der R&S®IMS-Betriebssystem-Software und der USB-Treiber auf dem Steuerrechner konfiguriertman den Messaufbau mit Hilfe desintegrierten Konfigurationsassistenten.Dieser führt alle notwendigen Einstellungendurch und erstellt die Prüfvorlagenfür das Durchführen der Kalibrierungund Messung (BILD 4).SystemkalibrierungFür eine höhere Messgenauigkeitkönnen alle Signalpfade im Messaufbaumit Hilfe des Leistungsmesskopfes undder integrierten Signalpfadkalibrierunggemessen werden. Anschließend führtman die in der Norm geforderte Referenzkalibrierungdes CDN durch, wobeider Prülingsausgang des CDN über denKalibrieradapter an den HF-Monitoring-Eingang des R&S®IMS angeschlossenwird. Als Ergebnis der Kalibrierung liegtdie erforderliche Verstärkerleistung fürdie Soll-Prüfspannung in einer Tabellevor.Test des PrüflingsNach dieser kurzen Vorbereitung kannsofort die eigentliche Messung ablaufen,wobei Fehler des Prüflings per Mausoder Tastatur markiert werden können.Optional lässt sich der Prüfling über dasBILD 4integrierte EUT-Monitoring-TTL-Interfacestimulieren und überwachen.Die R&S®IMS-Software stellt Messverfahrensowohl für vollautomatischeAbnahmemessungen als auch für entwicklungsbegleitendeMessungen bereit.Während des automatischen Frequenz-Scans lässt sich die Messung jederzeitanhalten und interaktiv die Störschwelleermitteln. Beim Einsatz der EUT-Monitoring-TTL-Schnittstelleund Anwendungder Suszeptibilitätsmessmethode lässtsich der Verlauf der maximalen Störfestigkeitüber der Frequenz vollautomatischermitteln.FazitKonfiguration der Messung über die komfortable Bedienoberfläche des R&S®IMS-Betriebssystems.Das Integrierte Messsystem R&S®IMSenthält alles, um mit wenigen zusätzlichenKomponenten (wie Verstärker, Signalwandlerund Antennen) ein komplettes,platzsparendes und kostengünstigesEMV-Testsystem aufzubauen. Mitzahlreichen Optionen ist es für verschiedeneMessaufgaben von Entwicklungbis Zertifizierung erweiterbar. DasBetriebssystem bietet eine einheitlicheBedienoberfläche für EMS- undEMI-Messungen. Seine modulare Strukturerlaubt die einfache Konfigurationdes Systems und Anpassung an zukünf-tige Normenänderungen bzw. herstellerspezifischePrüfverfahren und bildetsomit zusammen mit der Hardware einezukunftssichere Investition.Robert Gratzl; Xaver SutterWeitere Informationen, Broschüre undDatenblatt unterwww.rohde-schwarz.com(Suchbegriff: IMS)Broschüre undSpezifikationenzum R&S®IMSLITERATUR[1] EMV-Testsoftware R&S®EMC32-A: VielseitigeEMS- und EMI-Messungenfür den Automobilsektor. Neues von<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> (2003) Nr. 178,S. 36 –40.[2] EMV-Mess-Software R&S®EMC32:Umfassende EMI- und EMS-Messungenquasi auf Knopfdruck. Neues von<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> (2001) Nr. 172,S. 27–29.31Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


EMV/FELDSTÄRKEMessempfängerEMI Test Receiver R&S®ESCIKnackratenanalyse nach CISPR 14Applikations-SoftwareClick Rate AnalyzerThermostatisch oder programmgesteuerteGeräte wie Waschmaschinenoder Klimageräte erzeugendiskontinuierliche Störungen,sog. Knackstörungen. Da dieseEMI Test Receiver R&S®ESCIaperiodisch sind, gelten für siegegenüber Dauerstörungen ermäßigteGrenzwerte. Um die Höhe derMessobjekt WaschmaschineZweileiter-V-Netznachbildung R&S®ENV216einzuhaltenden Grenzwerte zu ermitteln,muss der Hersteller die zeitlicheLänge der Knacke, ihre Wiederholrate(Click Rate) und ihre PegelBILD 1Eine Netznachbildung koppelt die vom Messobjekt erzeugte Störspannung aus.messen (BILD 1). CISPR14 oderEN55014 [1] enthalten die Grenzwerteder Funkstörspannung mit Knackratenbewertungim Frequenzbereichvon 0,15 MHz bis 30 MHz. Mit demR&S®ESCI und der kostenlosen SoftwareClick Rate Analyzer geht daseinfach und komfortabel.Zeitbereichs-Messungen(Time Domain)Der R&S®ESCI [2] verfügt über eine Zeitbereichsanalysemit einstellbarer Beobachtungszeitpro Messwert. Aufgrund derdigital realisierten Detektoren gewinnt erdie Messwerte ohne zeitliche Lücken undlegt sie im Speicher ab. Anschließendkönnen sie z.B. gezoomt und bei Bedarfjede einzelne mit dem Marker näheruntersucht werden (BILD 2). Der Speicherhat in der Zeitbereichsanalyse eine Kapazitätvon 1,44 Mio. Werten pro Messkurveund damit pro Detektor. Bei einerMesszeit pro Wert von z.B. 5 ms reichtdie Speichertiefe aus, um zwei Stundenlang gleichzeitig den Spitzen- und denQuasi-Spitzenwert lückenlos aufzuzeichnen.Damit lässt sich das komplette Programmeiner Waschmaschine auf Knackstörungenuntersuchen.Automatisch mit der SoftwareClick Rate AnalyzerFür die automatische Auswertung derKnacke hinsichtlich einer Unterteilungin „short clicks“ oder „long clicks“ oderfür die Bestimmung der Knackrate, wiesie in CISPR14 definiert ist, gibt es dieWindows®-Applikations-Software ClickRate Analyzer. Sie steht auf den Internet-Seiten von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> kostenloszum Download bereit.Dieses Programm verwendet die IEC-Bus- oder die LAN-Schnittstelle (OptionR&S®FSP-B16) des R&S®ESCI, um diemit einer zeitlichen Auflösung von500 µs ermittelten Spitzenwert- undQuasi-Spitzenwert-Pegel während derlaufenden Messung an den Steuerrechnerzu übertragen.32Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


Dieser analysiert die Messwerte in Echtzeitund aktualisiert alle wesentlichenErgebnisse im Sekundentakt: Knackrate,Anzahl der Knacke und davon abhängigden erhöhten Grenzwert Lq (BILD 3).Die gleichzeitige Darstellung des zeitlichenVerlaufs der Messung lässt für denerfahrenen Anwender Rückschlüsse aufdie Art der Störer zu. Der Steuerrechnerspeichert alle Einzelmesswerte, wodurchauch die nachträgliche Analyse möglichist: Per Knopfdruck springt die Darstellungzu den einzelnen Knackereignissen.Die Software kann die Messergebnisseauch dokumentieren. Ein aussagekräftigerTest-Report enthält neben den statistischenAngaben z.B. auch die Information,ob die in der Norm beschriebenenAusnahmen verwendet wurden (BILD 4).Schließlich fehlt auch die entscheidendeAussage PASSED oder FAILED nicht.BILD 2Zwei Knackstörungenim Abstandvon ca. 350 ms,Spitzenwertanzeige(gelb) undQuasi-Spitzenwert(rot), gemessen mitder Zeitbereichsanalyse.Alle diese Informationen lassen sichauch zusammen mit den Einzelmesswertenspeichern und wieder laden, dieMessergebnisse bleiben so nachvollziehbarund transparent.Matthias KellerBILD 3Anzeige während einer laufendenMessung. Knackwerte, dieden Grenzwert überschreiten,werden im Diagramm in Rotgekennzeichnet.Weitere Informationen, Datenblatt und dieSoftware Click Rate Analyzer kostenlosunter www.rohde-schwarz.com(Suchbegriff: ESCI)LITERATUR[1] EN 55014, Elektromagnetische Verträglichkeit– Anforderungen an Haushaltgeräte,Elektrowerkzeuge und ähnlicheElektrogeräte; Teil 1: Störaussendung.[2] EMI Test Receiver R&S®ESCI: KompakterMessempfänger für Full-Compliance-Messungenbis 3 GHz. Neues von<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> (2004) Nr. 182,S. 40–43.BILD 4Test-Report mit statistischenAngaben.33Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


RUNDFUNKTECHNIKFernsehsender44042/2BILD 1Die Sendersteuerung R&S NetCCU®700 ist trotz zahlreicher Funktionen sehr kompakt.Sendersteuerung R&S NetCCU®700Alleskönner mit integriertemDVB-T-EmpfängermodulDie R&S NetCCU®700 (BILD 1) ist vielseitigeinsetzbar: als Sendersteuerung,als lokale Bedieneinheit oder alsNetzwerk-Schnittstelle für Web- undSNMP-Anwendungen, bei denen siedie Hardware-Plattform stellt. Mit denoptionalen DVB-T-Empfängermodulenwird sie zum Multitalent.Empfängermodule erweiternEinsatzmöglichkeitenDie optionalen DVB-T-Empfängermoduleerweitern die Funktionalität der SendersteuerungR&S NetCCU®700 [*] für zweizusätzliche Applikationen: Als Re-Transmitterfür die Demodulation eines Off-Air-Signals sowie für die Überwachung desSender-Ausgangssignals.Re-Transmitter benötigen keine Signalzuführung,weil sie das Signal einesMuttersenders „off air“ empfangen unddas demodulierte HF-Signal am ASI-Eingangdes Senders einspeisen (BILD 2).Diese Methode reduziert die Kosten derNetzbetreiber für einen Standort, weildamit die aufwändige Signalzuführungzur Sendestation entfällt. Der Unterschiedzu einem Umsetzer besteht darin,dass bei Verwendung eines Re-Transmittersdas Signal „aufgefrischt“ wird,weil bei der Demodulation das im DVB-T-Standard vorgesehene Fehlerschutzverfahrenzum Einsatz kommt.Die Überwachung des Ausgangssignalsmit einem integrierten Empfängermodulist sehr kostengünstig (BILD 3).Wichtige Parameter wie MER, BER, S/N,Eingangspegel und DVB-T-Modus-spezifischeInformationen können überwacht,am Display angezeigt und für dieFernüberwachung auch beliebig übertragenwerden. Alle diese Parameter sindin der hierarchischen Baumstruktur derSNMP-MIB aufgeführt und können zumGenerieren von Traps verwendet werden(BILD 4 und 5).Der Einbau der Module in die SendersteuerungR&S NetCCU®700 ermöglichtkompakte und kostengünstige34Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


Hauptmerkmale◆ Einsetzbar als Re-Transmitteroder zur Überwachung desSender-Ausgangssignals◆ Zweikanal-Empfängermodulermöglicht zahlreiche Applikationen(z.B. Diversity-Empfang)und sichert hohe Flexibilität◆ Kompakte Senderlösungendurch Konzentration vielerFunktionen in einem Gerät◆ Einheitliches Konzept fürDVB-T-Sender aller Leistungsklassen◆ Verwendbar auch alsStandalone-GerätHF InASIHF InSendersteuerung R&S NetCCU®700DVB-T-EmpfängermodulASI-DistributorSteuerrechnerDVB-T-SteuersenderSendersteuerung R&S NetCCU®700DVB-T-EmpfängermodulASI-DistributorSteuerrechnerDVB-T-SteuersenderSNMP-AgentWEB-ServerSNMP-AgentWEB-ServerHFBILD 2Konfiguration der R&S NetCCU®700als Re-Transmitter.BILD 3In diesem Beispiel überwacht dieR&S NetCCU®700 das Sender-Ausgangssignal.HF outBILD 4Rechts: Anzeige der DVB-T-Parameteram Display der R&S NetCCU®700;unten: Ausschnitt SNMP-MIBfür R&S NetCCU®700 mit DVB-T-Empfängermodul.Input Level dBmMERdBC/NdBBER 10 –8PERpackets/sAGC locked Y / NCarrier locked Y / NTPS locked Y / NViterbi locked Y / NMPEG sync locked Y / NMPEG data locked Y / NUncorrected Y / NMPEG packetFFT Length 2k; 8kGuard Interval 1/32; 1/16; 1/8; 1/4Constellation QPSK; 16QAM;64QAMCoderate 1/2; 2/3; 3/4; 5/6;7/8Cell ID0x000 bis 0xFFFFHierarchy None;α = 1;α = 2;α = 4BILD 5 Diese Parameter kann die Sendersteuerungüberwachen und in die Ferne übertragen.35Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


RUNDFUNKTECHNIKFernsehsenderLösungen und rundet die gesamte Produktpalettefür DVB-T-Sender von<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> ab.Die R&S NetCCU®700 mit integriertemEmpfängermodul ist bei Re-Transmitterundbei Monitoring-Anwendungen auchals Stand-alone-Gerät für andere Sendereinsetzbar. Dies bietet Netzbetreiberneine einheitliche Empfängerschnittstelle,selbst wenn Sender verschiedener Herstellerim Netz betrieben werden.Empfängermodul in zweiVersionenDas Empfängermodul ist in zwei Ausführungenerhältlich: In der Versionmit einem Kanal besteht der Signalwegaus Tuner, Demodulator und ASI-Schnittstelle. Der Steuerrechner in derNetCCU®700 steuert das Modul geräteinternüber eine RS-232-C-Schnittstelle.Die Modulversion mit zwei Kanälenhat zwei identische Signalwege (BILD 7)mit der Besonderheit, dass die beidenDemodulatoren über einen Signalbusmiteinander verbunden sind. Diesermöglicht vier Konfigurationen (BILD 6).Der Kasten rechts zeigt drei typischeAnwendungen für das Zweikanal-Modul.Ein „rundes“ SenderkonzeptDie Sendersteuerung R&S NetCCU®700ermöglicht mit ihren zahlreichen Funktionensehr kompakte und kostengünstigeLösungen. Identische Funktionsgruppenin Hoch-, Mittel- und Kleinleistungssendernreduzieren zudem die Kosten vonNetzbetreibern hinsichtlich Schulungsaufwandund Ersatzteilbevorratung.Mit dem DVB-T-Empfängermodul erweitert<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> seine Produktpaletteum weitere wichtige Funktionenund bleibt dabei dem Konzept modularer,einheitlicher Senderfamilien treu.Die optionalen DVB-T-Empfängermodulevergrößern die Funktionalität derR&S NetCCU®700 für weitere Applikationen,wobei das Zweikanalmodul maximaleFlexibilität und einzigartige Applikationen,z.B. Diversity-Empfang bietet.Dass die R&S NetCCU®700 mit ihrerEmpfängerfunktionalität auch noch alsStand-alone-Gerät betrieben werdenkann, sichert ihr den Status eines Allrounders.Simone Gerstl; Manfred ReitmeierEinsatzmöglichkeit für das Zweikanal-EmpfängermodulDas Zweikanal-Empfängermodul bietet maximaleFlexibilität und zahlreiche Einsatzmöglichkeiten:hierarchischer, redundanter oderDiversity-Empfang, aber auch Anwendungals Re-Transmitter und gleichzeitige Überwachungdes Ausgangssignals. Hier einigeBeispiele.Interessant ist der Einsatz als Re-Transmitterbei gleichzeitiger Überwachung des Ausgangssignals(BILD 8). Der erste Demodulationspfaddes Moduls empfängt das Signal einesMuttersenders „off air“. Das demodulierteSignal ersetzt das Signal, das sonst über denASI-Eingang zugeführt wird. Der zweite Pfaddemoduliert und überwacht das Ausgangssignaldes Senders. Ein mit diesen Features ausgestatteterRe-Transmitter mit 100 W nimmt nursieben Höheneinheiten Platz ein.Die Speisung von zwei Sendern ist ein weitererwichtiger Anwendungsfall für das Zweikanal-Empfängermodul(BILD 9). Dabeiwerden zwei Sender kostengünstig über eineR&S NetCCU®700 angesteuert.Eine weitere einzigartige Applikation – speziellfür schwierige Empfangsbedingungen – ist derDiversity-Empfang, bei dem die beiden HF-Eingängedes Empfängermoduls mit zwei verschiedenenEmpfangsantennen für den gleichenKanal verbunden sind (BILD 10). Das Modul analysiertbeide Signale, das Signal mit der jeweilsbesserer Qualität wird zur Speisung des Re-Transmitters verwendet. Gesteuert wird diesüber den Diversity-Bus im Empfängermodul,über den die Empfangsqualität kontinuierlichüberwacht und in gegebenem Fall zwischen denHF-Eingängen umgeschaltet wird.Kurzdaten DVB-T-Empfängermodule zur R&S NetCCU®700EmpfangsfrequenzbereichVHF (172 MHz bis 230 MHz)UHF (470 MHz bis 862 MHz)Bandbreite6 MHz, 7 MHz oder 8 MHzFrequenz Offset±167 kHz oder ±125 kHzEingangspegelbereich–92 dBm bis –20 dBm (abhängig vomDVB-T-Modus)Signaldurchlaufzeit typ. 7,8 ms (für z.B. 8 MHz, 8k, 1/32 QPSK 7/8)TV-StandardDVB-T ETS300744Sämtliche Anwendungen sind mit identischerHardware realisierbar, eine andere Applikationlässt sich einfach durch Ändern der Software-Einstellungen und Umstecken der Verkabelungrealisieren.36Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


Modus HF-Eingänge ASI-AusgängeDual Input HF 1, HF 2 ASI 1, ASI 2Hierarchical HF 1, HF 2 ASI 1 = HP oder LPASI 2 = LP oder HPRedundant HF 1 = HF 2 ASI 1 = ASI 2Diversity HF 1 über Antenne 1HF 2 über Antenne 2ASI 1 = ASI 2HF 1HF 2Tuner 1BILD 6 Die vier Konfigurationsmöglichkeiten des Zweikanal-DVB-T-Empfängermoduls.DVB-T-Demodulator 1CPLDASI-SchnittstelleEEPROMTuner 2 DVB-T-ASI-Demodulator 2SchnittstelleASI 2Diversity-BusMicro ControllerSPI11,0592 MHzASI 1RS-232-CBILD 7Prinzip des Zweikanal-DVB-T-Empfängermoduls.R&S NetCCU®700BILD 8HFBILD 9HFHFDVB-T-EmpfängerDVB-T-EmpfängerR&S NetCCU®700DVB-T-EmpfängerDVB-T-EmpfängerASI-Zuführung für zwei Sender.TSTS 1TS 2ASIASISenderMonitoringEinsatz als Re-Transmitter und gleichzeitige Überwachung des Ausgangssignals.Sender 1HFHFHFASISender 2HFDie wichtigsten AbkürzungenASIAsynchronous Serial InterfaceAGC Automatic Gain ControlBER Bit Error RatioCPLD Complex ProgrammableLogic DeviceHPHigh PriorityLPLow PriorityMER Modulation Error RatioMIB Management InformationBasePER Packet Error RatioSNMP Simple Network ManagementProtocolSPISynchronous ParallelInterfaceTSTransportstromR&S NetCCU®700HFBILD 10HFDVB-T-EmpfängerDVB-T-EmpfängerTSASISenderKonfiguration für Diversity-Empfang bei schwierigen Empfangsbedingungen.HFWeitere Informationen unterwww.rohde-schwarz.com(Suchbegriff: NetCCU)LITERATUR[*] Sendersteuerung R&S NetCCU®700:Sendersteuerung und Fernüberwachungin einem Gerät. Neues von<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> (2003) Nr. 179,S. 26–28.37Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


RUNDFUNKTECHNIKFernsehsenderTV-Sender in ContainernSenderanlagen für Spezialfälle<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> ist Weltmarktführerbei digitalen Rundfunksendern undführender Hersteller analoger Senderin Europa. Die herausragende Stellungim Markt verdankt das Unternehmeninnovativen Produkten und bekanntzuverlässiger Lieferung und Inbetriebnahmeauch bei sehr engen Projektterminen.Im umfassenden Produktportfoliofindet sich auch Ungewöhnliches,z.B. Sender in Containern oderin Sendergebäuden in Leichtbauweise.Weitere Informationen zu dem umfassendenProgramm für die Rundfunktechnikunterwww.rohde-schwarz.comLITERATUR[*] UHF-Senderfamilie R&S®NH/NV7000:20-kW-TV-Sender – kompakt und mobil.Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> (2002) Nr.173, S. 42–43.Maßgeschneiderte Senderanlagenfür jeden ZweckSenderanlagen von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> fürspezielle Einsatzzwecke gibt es in dreiAusführungen◆ Mobile Notfall- oder Havariecontainerfür den raschen Einsatz beimAusfall stationärer Anlagen, z.B. beiKatastrophen◆ Senderanlagen in stationärenContainern◆ Senderanlagen in stationärenGebäuden in LeichtbauweiseMobile Notfall- oder HavariecontainerTV-Sender, egal ob digital oder analog,müssen rund um die Uhr verfügbarsein. Fällt die Programmversorgung derZuschauer über längere Zeit aus, laufenNetzbetreiber in Gefahr, mit erheblichenVertragsstrafen konfrontiert zu werden.Abhilfe schaffen hier Notfall- oder Havariecontainervon <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>(BILD 1). Die Systemkonfiguration derSender in Notfallcontainern ist auf diejeweiligen kundenspezifischen Anwendungenzugeschnitten. Die Senderanlagensind meist in genormte 10'- oder 20'-Container eingebaut, die leicht mit Standardfahrzeugenzu transportieren sind.Die Container können aber auch direktauf geländegängige Fahrzeuge montiertwerden.Modernste Aufbereitung der Modulationssignaleund die breitbandigeAuslegung der Hochleistungsverstärkergewährleisten, dass die Sendersehr schnell auf den jeweils benötigtenKanal einstellbar sind und so dieAusfallzeiten an den betroffenen Stationenminimieren. Durch den kompaktenAufbau finden auch flüssigkeitsgekühlteSender jeglicher Leistung einschließlichaller erforderlichen Geräte für den Programmeingangsowie für die Kühlungund Wärmetauscher komplett in einemContainer Platz. Es sind keine weiterenexternen Geräte für die Inbetriebnahmeerforderlich, lediglich die Netzspannungsversorgung,die Leitung für dieProgrammzuführung und HF-Ausgangsleitungmüssen noch zugeführt werden.<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> lieferte z.B. Havariesenderanlagenfür das DVB-T-Sendernetzder Firma Crown Castle International(CCI) in Großbritannien [*]. Siebestanden aus vier Containern mit jeeinem 4-kW-Sender, die gekoppeltwerden können (Daisy Chain). Sollte eszu einem Totalausfall einer ganzen Stationmit vier Multiplexen kommen, sinddie 16 digitalen Programme schnellwieder auf Antenne.Senderanlagen in stationärenContainernZur Versorgung mancher Gebietemüssen Sender an exponierten undschwer zugänglichen Standorten aufgebautwerden, z.B. in Bergstationen,Heizkraftwerken oder auf Hochhäusern.Sendeanlagen in stationären Containernhaben in solchen Fällen den Vorteil,dass Einbau, Inbetriebnahme und Kundenabnahmebequem im Werk durchgeführtwerden können. Anschließendmüssen sie nur mehr per Hubschrauberoder Kran an den Einsatzort gebrachtwerden und sind in kürzester Zeit angeschlossen.Das Arbeiten unter erschwertenBedingungen an problematischenStandorten lässt sich damit auf ein Minimumreduzieren.38Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


Sendergebäude inLeichtbauweiseSendergebäude in Leichtbauweise(BILD 2) haben gegenüber festerrichtetenGebäuden den Vorteil, dass langwierigetechnische und behördlicheGenehmigungsverfahren vermiedenund die Aufbauzeiten erheblich verkürztwerden können. Die auf Streifenfundamentenaufgestellten, vorgefertigtenGebäude aus geschichteten isolierendenMaterialien sind nach Aufstellungsofort für den Innenausbau zugänglich.Der Innenraum gleicht einem herkömmlichenSenderraum, sodass der Aufbauder Sender und der peripheren Einrichtungen(Stromzuführung, Modulationsaufbereitung,Brandmeldeeinrichtung,Antennenkoppelnetzwerke usw.) wie beieinem herkömmlichen Sendegebäudemöglich sind. Die Gebäude bieten zahlreicheVorteile:◆ Schnelle Planung◆ Kurze Projektabwicklungszeiten◆ Gebäude und gesamte technischeEinrichtung aus einer Hand◆ Zweckoptimierte Gebäude mit langerLebensdauer◆ Variabler Aufbau◆ Im Bedarfsfall problemlos erweiterbar44212/5BILD 1 Moderner Containersender mit acht DVB-Sendern, Leistung je 800 W.Experten von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> beratenin allen Fragen der System- und Messtechnik, garantieren einen optimalenProjektablauf bis hin zur planmäßigenEinschaltung und sorgen für eine sichereAufnahme des regulären Betriebs.Franz HarrerBILD 2Zweistöckiges Sendergebäude in Leichtbauweise.41683/139Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


RUNDFUNKTECHNIKFernsehsenderUHF-TV-Sender R&S®NH/NV8200Luftgekühlte Sender für das mittlereLeistungssegmentNeben dem weltweiten Markt fürflüssigkeitsgekühlte TV-Hochleistungssender,den <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>mit der SendergenerationR&S®NH/NV7000 [1, 2] erfolgreichabdeckt, gibt es einen erheblichenBedarf an luftgekühlten Sendernim mittleren Leistungssegment. Fürdiesen Markt ist die neue SenderfamilieR&S®NH/NV8200 konzipiert,die TV-Signale mit Leistungenbis 2,0 kW bei analog combinedund bis 1,2 kW bei DVB-T /-H oderATSC bietet.LITERATUR[1] UHF-Senderfamilie R&S®NV/NH7000:Flüssigkeitsgekühlte TV-Sender für dasdigitale terrestrische Fernsehen. Neuesvon <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> (1999) Nr. 165,S. 11–13.[2] VHF-UHF-TV-Sender R&S®NM7000 C /NH7000C: Investitionen für die digitaleZukunft sichern. Neues von<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> (2004) Nr. 182,S. 44– 45.Einheitliches Design für AnalogundDigital-TVDie neue luftgekühlte SenderfamilieR&S®NH /NV8200 (BILD 1) ist für alleanalogen TV-Standards (B/G, D/K, M/N,I, Secam, PAL, NTSC) und für alle digitalenTV-Standards (DVB-T, DVB-H, ATSCetc.) konzipiert. LDMOS-Transistoren inden Verstärkern sorgen für hohe Ausgangsleistungenbei minimalem Platzbedarf.Wie gewohnt sind alle Komponentenim UHF-Band IV/ V (470 MHzbis 862 MHz) breitbandig ausgelegtund ohne Einschränkungen tauglich fürAnalog- und Digital-TV. Eine besondereInnovation ist der State-of-the-art-SteuersenderR&S®Sx800, der nur eine HöheneinheitPlatz beansprucht.Die interne und die externe Kommunikationeinschließlich aller Steuerungsfunktionenerledigt die SendersteuerungR&S NetCCU®800. In nur zwei Höheneinheitensind die Funktionen einer Sendersteuerungeinschließlich IP-Schnittstellerealisiert.SendersteuerungR&S NetCCU ® 800Die Sendersteuerung R&S NetCCU®800stellt den aktuellen Zustand der Sendeanlageauf einem Farb-Display übersichtlichdar (BILD 2 und 3). Die interne Kommunikationzu den angeschlossenenKomponenten (Verstärker, Rack Controler,weitere Sendergestelle) erfolgt überCAN-Bus. Mit extern angeschlossenenKomponenten und dem Steuersenderkommuniziert sie per Ethernet. Alle zurDiagnose notwendigen Parameter desSenders und / oder der Verstärker sindlokal wie auch aus der Ferne per Standard-(IP)-Protokollund Standard-Software(Web-Browser, SNMP) von jedemOrt der Welt abrufbar. Dadurch lässtsich bei unbemannten Stationen derZustand der Sendeanlage genau diagnostizierenund ein eventueller Serviceeinsatzoptimal vorbereiten. Die Sendersteuerunglässt sich optional mit einemEmpfängermodul ausstatten (Seite 34).Steuersender R&S ® Sx800Durch den Einsatz neuester Schaltungstechnikist es gelungen, den Multistandard-SteuersenderR&S®Sx800 in einemGehäuse mit nur einer Höheneinheitunterzubringen. Er beinhaltet die kompletteSignalaufbereitung vom Video- /Audioeingang für Analog-TV bzw. demASI-Transportstromeingang für Digital-TVbis hin zum normgerechten HF-Ausgangssignal. Sein flexibles Konzeptgewährleistet hohe Investitionssicherheit.Das Umrüsten der Sendervon analog auf digital kann jederzeitmit minimalem Aufwand durchgeführtwerden.Die besonderen Eigenschaften desSteuersenders R&S®Sx800 (BILD 2) sind:◆ Einsetzbar in Gleichwellen- (SFN) undin Multifrequenz-Netzen (MFN)◆ Hierarchische Modulation◆ Seamless input switching◆ MIP Monitoring◆ Alle ASI-Modi◆ SMPT310M◆ DVB-H, DVB-T, ATSC◆ Alle analogen TV-Standards◆ Eingebaute lineare und nichtlineareVorverzerrung◆ Optional automatische Vorverzerrung(DTV), NICAM40Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


BILD 2Zwei Steuersender R&S®Sx800, Sendersteuerung R&S NetCCU®800, Verstärker R&S®VH8200A1.BILD 1Der UHF-TV-Sender R&S®NV8206.BILD 3Der aktuelle Senderzustand,übersichtlich dargestellt imHauptmenü.Die wichtigsten AbkürzungenASIAsynchronous Serial InterfaceBER Bit Error RatioCAN Controller Area NetworkIPInternet-ProtokollLDMOS Lateral Diffused Metal Oxyde SiliconMER Modulation Error RatioMFN Multifrequency NetworkMIP Mega-frame Initialization PacketSFN Single Frequency NetworkSNMP Simple Network Management ProtocolTPS Transmission Parameter SignallingKurzdaten R&S®NH/NV8200Frequenzbereich470 MHz bis 862 MHzHF-Ausgangsleistung Analog-TV 500 W bis 2,0 kW combinedDigital-TV, DVB-T / -H 200 W bis 1,2 kWDigital-TV, ATSC300 W bis 1,2 kWTV-Standards Analog-TV B / G, D / K, M / N, IFarbübertragungPAL, SECAM, NTSCTonübertragungZweiton nach IRTFM-1-Ton und NICAM 728 (–13 dB / –20 dB)FM-1-Ton (–10 dB)BTSC-Multiplex channelAbmessungen (B × H × T)600 mm × 2000 mm × 800 mm41Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


RUNDFUNKTECHNIKFernsehsenderR&S NetCCU®800DVB-T-SteuersenderSteuersender A HFR&S®SX800Steuersender B (opt.)R&S®SX800 HFBILD 4Kanalfilter(Option)TV-Multistandard-VerstärkerR&S®VH8200A1200 W bis 1,2 kW DVB-T500 W bis 2,0 kW ATV300 W bis 1,2 kW ATSCHarmonischenfilterBlitzschutzMessrichtkopplerStromversorgungPrinzipschaltbild des UHF-TV-Senders R&S®NH / NV8200.dBΦLüfter arbeiten in aktiver Reserve undkönnen auf einfachste Art und Weisegetauscht werden.Alle denkbaren Luftführungs-Kombinationensind realisierbar (Lufteinlassoben oder unten, Abluft nach oben oderunten). Der optimierte Kühlkörper desVerstärkers sowie sein Kühlungskonzeptsind für 24-Stunden-Betrieb unter Volllastbedingungenkonzipiert (ATSC und /oder Analog-TV-<strong>Schwarz</strong>bild). Daher darfdie Luftmenge bei DVB-T-Betrieb deutlichreduziert werden, was sich positivauf die Leistungsaufnahme und dieGeräuschentwicklung der Sendeanlageauswirkt.TV-Multistandard-VerstärkerR&S ® VH8200A1Der luftgekühlte TV-Multistandard-VerstärkerR&S®VH8200A1 (BILD 2) arbeitetbreitbandig von 470 MHz bis 862 MHz.Seine Ausgangsleistung ist von derModulationsart abhängig, sie beträgtbei:◆ DVB-T / DVB-H 200 W◆ ATSC 300 W und bei◆ Analog-TV combined 500 WDer besonders kompakte Verstärker enthältauch das Netzteil. Ohne Abgleicharbeitenist er sowohl für Analog- alsauch für Digital-TV einsetzbar, was fürBetreiber gemischter Sendernetze inlogistischer Hinsicht besonders effektivist.Sollte der Austausch eines Verstärkersnotwendig sein, entfällt die Optimierungder Phase und der Verstärkung über Einstellregleran der Frontplatte, was denBetrieb und die Wartung der Sendeanlageweiter vereinfacht. Selbstschutzgegen Übertemperatur, VSWR, Überspannungund AC-Fehler ist selbstverständlich.Über die integrierte CAN-Bus-Schnittstellewerden alle relevanten Betriebsparameterund Störungsmeldungenan die Sendersteuerung übermittelt.Diese Daten lassen sich natürlichauch über die IP-Schnittstelle derR&S NetCCU®800 abrufen.Für Netzbetreiber sind neben den technischenAspekten vor allem die Betriebskosteneiner Sendeanlage von besonderemInteresse (Stromaufnahme, Wirkungsgrad).Hier bietet die Senderfamilieein besonderes Feature: Der Wirkungsgradaller Verstärker und somit dergesamten Sendeanlage kann in Abhängigkeitvon gewünschter Ausgangsleistung,Sendefrequenz und Modulationsartzentral von der Sendersteuerungaus an die spezielle Situation derSendeanlage am Aufstellungsort angepasstwerden. Die damit verbundeneRessourcenschonung leistet einen Beitragzum Umweltschutz und zur Reduzierungder Betriebskosten.Lösungen für alleSendeaufgabenNeben den hervorragenden technischenParametern überzeugen die Sendermit hoher Betriebssicherheit, Servicefreundlichkeit,geringem Platzbedarfund großer Flexibilität. Die eingebautenEine neuartige, fast verdrahtungsfreieNetzverteilung schließt Verdrahtungsfehlerschon bei der Montage aus.Externe Kontakte werden verpolungssicherangeschlossen.Das im Sender integrierte Kanalfilter (fürden analogen Betrieb), der frequenzgangkompensierteMessrichtkopplerund der eingebaute Blitzschutz rundendie Senderfamilie R&S®NH/NV8200ab (Schaltungsübersicht BILD 4). DurchParallelschalten von Sendergestellenlassen sich fast beliebige Senderleistungenverwirklichen.Für eine besonders hohe Betriebssicherheitlassen sich folgende Reservekonzepterealisieren:◆ Vorstufenreserve (BILD 2)◆ aktive Endstufenreserve◆ passive Senderreserve◆ passive Vorstufen- und Endstufenreserve◆ (n+1)-ReserveUwe Dalisda; Reinhard Scheide42Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


RUNDFUNKTECHNIKMessempfänger43848/6TV-MessempfängerQualitätssicherung in DVB-T-NetzenWeltweit befinden sich DVB-T-Netzeim Aufbau, im Test- oder bereits imRegelbetrieb. Unabhängig davon, inwelcher Phase sich ein Sendernetzgerade befindet, ist es grundsätzlichwichtig, dessen Eigenschaften genauzu kennen. TV-Messempfänger sindhierfür das Werkzeug erster Wahl.Welchen TV-Messempfängerwofür einsetzen?Das digitale Fernsehen gewinnt weltweitzunehmend an Boden. Während mancheLänder bereits seit einigen JahrenDVB-T-Sendernetze erfolgreich betreiben,sind andere noch intensiv am testen,bauen neue Netze auf oder nehmen siegerade in Betrieb. Alle Betreiber habenletztlich die gleichen Ziele: Die neuenNetze müssen stabil laufen, hohen Qualitätsansprüchengenügen und kostengünstigzu betreiben sein. Dafür sindmesstechnisch erfassbare Parameter zuoptimieren, zu überwachen und zu dokumentieren.TV-Messempfänger, die aufsolche Aufgaben optimiert sind, helfendabei. Dieser Artikel verschafft einenÜberblick über die unterschiedlichenEmpfänger von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> und fürwelche Aufgaben sie jeweils am besteneinzusetzen sind.DVB-T-Netze richtig dimensionierenund optimierenDer Wandel vom analogen zum digitalenFernsehen konfrontiert Entwickler undBetreiber gleichermaßen mit einer Reiheneuer Parameter: MER, BER, Code Rate,Guard-Intervall oder Impulsantwort, umnur ein paar zu nennen. Hinzu kommenneue technische Herausforderungen,wie der Empfang in bewegten Fahrzeugenoder in Wohnräumen mit portablenGeräten über die Zimmerantenne, Situationenalso, die beim analogen Fernsehennur untergeordnete Rollen spielten.Ein DVB-T-Netz richtig zu dimensionierenist eine schwierige Aufgabe, denn esgilt, für einen sicheren flächendeckendenEmpfang die günstigsten Modulationsparameterin ausführlichen Testszu ermitteln und gleichzeitig die dafürnötige Anzahl an Sendern zu minimieren.43Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


RUNDFUNKTECHNIKMessempfänger43848/1Das geht nur mit genauer Kenntnis derSignalqualität und der Systemreserven.Hier empfiehlt sich der Einsatz desHigh-End-TV-Messempfängers R&S®EFA,Modell 43 (BILD 1).Inbetriebnahme vonDVB-T-SendernEntwickler, Hersteller von DVB-T-Komponenten und TV-Sendernetzbetreiberschätzen den R&S®EFAwegen seiner zahlreichen und präzisenMessmöglichkeiten (BILD 2). DasModell 43 hat zwei selektive Eingänge(50 Ω und 75 Ω) und einenbreitbandigen Demodulator-Eingang(50 Ω). Über Letzeren lassen sich – mitmaximaler Performance – direkt Messungenan DVB-T-Sendern vornehmen,z.B. Amplituden- und Phasenfehlersowie Gruppenlaufzeit im Kanal,gepaart mit der Darstellung von Konstellationund MER über alle OFDM-Träger(BILD 3). Diese Messungen sind bestensfür das Aufzeigen und Analysieren vonProblemen im Modulator geeignet.Für die optimale Aussteuerungeines DVB-T-Senders bietet der TV-Messempfänger die Darstellung derAmplituden-Verteilung, der CCDF (ComplementaryCumulative DistributionFunction) und die Ermittlung des Crest-Faktors.Häufig müssen für eine gewisse Zeitanaloge TV-Kanäle und DVB-T-Kanälenebeneinander existieren. Dabei giltes, spezifizierte Auflagen bezüglich derPegelwerte an den Kanalgrenzen zuerfüllen. Auch hier hilft der R&S®EFAweiter: Im dargestellten Frequenzspektrumdes DVB-T-Kanals könnendie Schulterabstände gemäß ETSITR101290 exakt gemessen werden.Es zeigt sich, dass das Modell 43 desTV-Messempfängers R&S®EFA alle fürdie Inbetriebnahme von DVB-T Sendernnotwendigen Messungen beherrscht.Natürlich ist er damit auch ein idealerPartner für den späteren Service und dieWartung. Doch das ist noch nicht alles,auch für Gleichwellennetze hat er einigeszu bieten.DVB-T-Gleichwellennetze(SFN)Bei der Planung und Inbetriebnahmevon DVB-T-Gleichwellennetzen sind zahlreicheAspekte zu beachten. Vor allemmüssen alle am SFN (Single FrequencyNetwork) beteiligten DVB-T-Sender zeitlichinnerhalb des Guard-Intervalls positioniertsein und exakt auf der gleichenFrequenz senden. Um diese Bedingungenprüfen bzw. sicherstellen zukönnen, ist eine präzise Darstellung derImpulsantwort notwendig. Das Modell43 des TV-Messempfängers R&S®EFAstellt die Impulsantwort (Echo-Darstellung)sowohl in tabellarischer als auchin grafischer Form über dem von einerAntenne empfangenen DVB-T-Signal dar.Für diese Aufgabe verwendet man einender selektiven Eingänge des Empfängers.Das Guard-Intervall wird entsprechendden gewählten OFDM-Parametern in dieDarstellung eingefügt.Die neue Option R&S®EFA-K10 erweitertdiese Darstellung in einzigartiger Weise(BILD 4). Basierend auf einer komplexenAuswertung der Impulsantwort könnenFrequenzabweichungen – bezogen aufden Hauptimpuls – innerhalb von ±5 Hzmit einem Fehler von nur ≤0,3 Hz aufgezeigtwerden. Jede Abweichung kommteiner zusätzlichen Doppler-Verschiebunggleich, die den Empfang erschwert undsomit Reichweite kosten kann.Aufgrund seiner umfangreichenMessmöglichkeiten ist der R&S®EFA fürnahezu jede Messapplikation bestensgerüstet. Übrigens lassen sich auch analogeModelle des Empfängers mit derDVB-T-Option R&S®EFA-B10 kombinierenbzw. damit nachrüsten.Überwachung des RegelbetriebsIst ein DVB-T-Sendernetz im Regelbetrieb,so müssen die einzelnenSender überwacht bzw. mögliche Ausfällefrühzeitig erkannt werden. Hierkommt ein weiterer Empfänger von<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> ins Spiel, der DTV-Überwachungsempfänger R&S®ETX-T(BILD 5), der speziell für die Aufstellungam Senderstandort konzipiert ist. Diewichtigsten Parameter wie Pegel, MER,BER (vor Viterbi- und Reed-Solomon-Decoder) und MPEG-TS-Synchronisationüberwacht er kontinuierlich und zeichnetsie auf.BILD 5 Der DTV-Überwachungsempfänger R&S®ETX-T wird in einem der nächsten Hefte ausführlichvorgestellt.Der R&S®ETX-T kann mühelos überTCP/IP und SNMP in Überwachungs-44Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


BILD 1Der TV-Messempfänger R&S®EFA beherrscht nicht nur alle für dieInbetriebnahme von DVB-T Sendern notwendigen Messungen, er istauch für den Service und die Wartung hervorragend einsetzbar.43482/1BILD 2 Der TV-Messempfänger R&S®EFA glänzt mit einer Vielzahl vonMessmöglichkeiten.BILD 3 TV-Messempfänger R&S®EFA: Darstellung von MER über alleOFDM-Träger.BILD 4Basierend auf einer komplexen Auswertung der Impulsantwort zeigt dieOption R&S®K10 zum R&S®EFA Frequenzabweichungen – bezogen auf denHauptimpuls – innerhalb von ±5 Hz mit einem Fehler von nur ≤0,3 Hz an.BILD 6Der DTV-ÜberwachungsempfängerR&S®ETX-T kannüber einen normalenWeb-Browserbedient werden.45Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


RUNDFUNKTECHNIKMessempfängersysteme eingebunden werden. Für dieBedienung des Empfängers genügt einStandard-Web-Browser, mit dem aufden HTTP-Server des Empfängers zugegriffenwird (BILD 6). Eine serienmäßigintegrierte Verwaltung regelt den Zugriffund die Rechte für die unterschiedlichenAnwender. Die Benutzeroberflächen sindden jeweiligen Aufgaben speziell angepasstund erleichtern somit die Bedienung.Das primäre Einsatzgebiet desR&S®ETX-T besteht darin, bei Unterbzw.Überschreitung definierter Grenzensog. SNMP-Traps zu generieren,die einer zentralen Management-Softwareein aktuelles Problem anzeigen. Insolchen Fällen kommt ein besondererVorzug dieses Empfängers zum Tragen:Er ist nicht nur ein Überwachungs-, sondernauch ein TV-Messempfänger mitausgezeichneter Messgenauigkeit. Solassen sich die wichtigsten Bildschirmfotosvon Messergebnissen als Grafik überden Web-Browser abrufen, ohne dassein Techniker vor Ort sein muss, um dieFehlerursache zu untersuchen (BILD 7).Zur Klärung können auch aufgezeichneteMesswerte abgerufen und einer internenoder externen Auswertung zugeführtwerden. Auf diese Weise lassensich eventuell aufkommende Problemerechtzeitig erkennen bzw. aufgetreteneStörungen untersuchen.Der R&S®ETX-T kann in den Scanner-Modusversetzt werden, in demer anschließend einzelne Frequenzenaus einer Tabelle sequenziell abarbeitet.Für jede Frequenz lassen sich Messwerteund -kurven sowie Alarme gesondertabrufen. So ist es nicht unbedingtnotwendig, jeder DVB-T-Aussendungeinen eigenen Empfänger zuzuweisen,wenn mehrere Aussendungen an einemStandort zu überwachen sind.Signalqualität am EmpfangsortprüfenEin funktionierendes DVB-T-Sendernetzmuss keineswegs überall einen problemlosenEmpfang gewährleisten. Fürdas Aufspüren kritischer Empfangsverhältnissebietet sich der Portable SAT-TV-FM-Messempfänger R&S®EFL100an (BILD 8). Seine Batterie erlaubt dennetzunabhängigen Betrieb des Gerätsbis zu einer Stunde. So können schnellund mobil die Empfangsverhältnissein Räumlichkeiten oder im freien Feldermittelt werden. Neben den ParameternPegel, MER und BER steht aucheine Darstellung der Konstellation zurVerfügung, in der die Häufigkeitsverteilungder einzelnen Symbole farbiggekennzeichnet ist (BILD 9). Dies ist z.B.für das Ausrichten von Antennen sehrnützlich. Ein eingebauter MPEG-Decoderermöglicht die Auswahl und Anzeigenicht verschlüsselter Programme aufdem TFT-Display (BILD 10).FazitTV-Messempfänger für DVB-T von<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> bieten in allen Phasendes Netzaufbaus und im späteren Regelbetrieballe erforderlichen Messungen,die zur Optimierung und Sicherung derSignalqualität unverzichtbar sind. DieTabelle unten gibt abschließend einenÜberblick über die TV-Messempfängerund deren Anwendungsgebiete. WeitergehendeInformationen über die TV-Messempfänger stehen auf den Internet-Seiten von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>.Werner DürportWeitere Informationen, Datenblätter undArtikel in Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> unterwww.rohde-schwarz.com(Suchbegriffe: EFA, ETX-T, EFL100)Die TV-Messempfänger und ihre Einsatzgebiete im Überblick.Einsatzgebiet R&S®EFA R&S®ETX-T R&S®EFL100Forschung und Entwicklung●Qualitätssicherung in der Produktion ●Messungen an Sendern ● ●Service und Wartung ● ●Inbetriebnahme von DVB-T-Sendernetzen●Sender- und SFN-Überwachung ● ●Versorgungsmessungen ● ●Installation von Empfangsantennen●Die wichtigsten AbkürzungenBER Bit Error RatioDTVDVB-TMEROFDMSNMPTCP/IPDigitales TVDigital Video BroadcastTerrestrialModulation Error RatioOrthogonal FrequencyDivision MultiplexingSimple Network ManagementProtocolTransmission ControlProtocol/Internet Protocol46Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


BILD 7Wichtige Bildschirmfotoslassen sich beimR&S®ETX-T überden Web-Browserabrufen.BILD 8Der Portable SAT-TV-FM-MessempfängerR&S®EFL100 ist spezialisiert für das Aufspürenkritischer Empfangsverhältnisse.43983/4nBILD 9 Konstellationdiagramm im R&S®EFL100; die Häufigkeitsverteilungder einzelnen Symbole ist farbig gekennzeichnet.BILD 10Der R&S®EFL100 mit eingebautem MPEG-Decoderermöglicht die Auswahl und Anzeige nicht verschlüsselterProgramme auf dem Display.47Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


FUNKERFASSUNGReferenzSpektrum-Monitoring- und -Management-System R&S®ARGUS-ITLandesweites Funküberwachungssystemfür GriechenlandDie olympischen Sommerspiele 2004in Athen waren nicht nur in sportlicherHinsicht ein großer Erfolg.Auch die enorme nachrichtentechnischeHerausforderung wurde Dankdes neuen landesweiten Funküberwachungssystemsvon <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>erfolgreich bewältigt.Leistungsfähiges System fürgroße AufgabenIm Vorfeld der Olympischen Spiele inAthen beschloss die nationale RegulierungsbehördeEETT (National Telecommunicationsand Post Commision) einlandesweites Spektrum-Monitoring- undManagement-System zu etablieren. ImRahmen der internationalen Ausschreibungerhielt <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> gegenstärkste Konkurrenz im November 2002den Zuschlag. Rund ein Jahr nach Auftragserteilungkonnte bereits der operativeBetrieb beginnen, das System überzeugtein jeder Hinsicht.Das Spektrum-Monitoring-Systembesteht aus fünf Feststationen (drei bzw.zwei in den den Großräumen von Athenund Thessaloniki), sieben Messfahrzeugensowie mehreren portablen undtransportablen Systemen. Die nationaleZentrale und ein regionales Kontrollzentrumentstanden im Großraum Athen.Zum Einsatz kommen bewährte Gerätevon <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> wie die EmpfängerR&S®ESMB, R&S EB200®, der PeilerR&S DDF®195 und der SpektrumanalysatorR&S®FSP30. Zusätzlich dienen transportableMonitoring-Systeme des TypsR&S®TMS210 und R&S®TMS500 zusammenmit R&S®TMS-C für den mobilenSieben Messfahrzeuge unterstützen die Zentrale.Sie können auch über das GSM-Netzangebunden werden.Weitere Informationen zu dem vollständigenProgramm für die Funküberwachungvon <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> unterwww.rohde-schwarz.com48Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


Bewährungsprobe Olympische SommerspieleDie Funküberwachung einer Millionenstadt wie Athen istschon zu „normalen“ Zeiten eine anspruchsvolle Aufgabe fürRegulierungsbehörden. Bei einem Großereignis wie den olympischenSpielen wird diese Arbeit aber zu einer echten Herausforderung,denn der Funkverkehr nimmt drastisch zu.Für eine erfolgreiche Präsentation der Spiele in den Mediensind Systeme zur drahtlosen Übertragung von Audio-, VideoundDatenströmen das Schlüsselelement. Dazu zählen z.B.unzählige Kameras und Mikrofone in den Sportstätten, Übertragungswagen,welche die Beiträge per Satellit in alle Weltsenden sowie Laptops mit Bluetooth®- oder WLAN-Zugang.Und natürlich will jeder Besucher seiner Familie und seinenFreunden einen Live-Bericht über das Mobiltelefon schicken.Besonders im Vordergrund stand die Sicherheit aller Beteiligten.Eine große Anzahl von Spezialkräften wachte über dieSpiele. Gerade in diesem Bereich hatte die sichere und zuverlässigeKommunikation oberste Priorität.Entsprechend frühzeitig begann man bei der EETT mit der Planungund Koordination der Frequenzwünsche. Jeder der einentsprechendes Gerät während der Olympiade professionellbetreiben wollte, konnte einfach und benutzerfreundlich überdas Internet einen Antrag auf eine temporäre Sendelizenzstellen. 7860 Frequenzanfragen aus 108 Ländern wurden vonder EETT genehmigt. Eine große Zahl nicht genehmigter Aussendungen,die den reibungslosen Ablauf der Spiele hättengefährden können, wurden erfolgreich lokalisiert.Um für alle Aufgaben auch personell gerüstet zu sein, wurdedas EETT-Personal erheblich aufgestockt und innerhalbkurzer Zeit ca. weitere 60 Mitarbeiter an dem neuen Systemgeschult. Während der gesamten Spiele waren insgesamtca. 150 Angestellte an allen Wettkampfstätten praktisch rundum die Uhr im Einsatz. Unterstützt wurden sie von erfahrenen<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>-Spezialisten, die während der Zeit vorOrt waren.Die Bilanz ist beeindruckend, das neue Spektrum-Monitoring-und Management-System erfüllte alle Anforderungen:Die zahlreichen Medienvertreter und anderen Nutzer konntenohne ernsthafte technische Schwierigkeiten arbeiten; unvermeidlichekleinere Probleme wurden umgehend behoben. Beiden Paralympics, die kurze Zeit später stattfanden, waren dieMitarbeiter des EETT wieder im Einsatz und konnten ihre Aufgabenauch dabei wieder mit Bravour erledigen.Einsatz. Zusammen mit den entsprechendenAntennen deckt das Systemden Frequenzbereich von 9 kHz bis30 GHz ab.Alle Geräte werden über die Spektrum-Monitoring-SoftwareR&S®ARGUSgesteuert, die seit fast zwei Jahrzehntenin vielen Ländern eingesetzt wird– natürlich fortlaufend aktualisiert undimmer auf dem neuesten Stand derSoftware-Technologie. AutomatisierteMessabläufe sind ebenso möglich wiedie Kommunikation mit der nationalenFrequenzmanagement-Datenbank zurgegenseitigen Verwendung der Daten.Die unbemannten Feststationen könnenüber Richtfunkstrecken mit Datenratenbis zu 6 Mbit/s ferngesteuert werden.Die Zentralen in Athen und Thessalonikisind über Standleitungen verbunden.Die Anbindung der Fahrzeuge kann überdas GSM-Netz erfolgen, was z.B. wichtigist, wenn zur genauen Lokalisierungvon Störsendern mehrere Peiler synchronbetrieben werden müssen.Die Gesamtprojektleitung lag bei<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>, die Realisierungerfolgte in enger Zusammenarbeit mitder griechischen Vertretung Mercury.Die Firma LStelcom lieferte als Subkontraktordas komplette Spektrum-Management-System.Im Februar 2004 wurde das Projekt imRahmen einer feierlichen Veranstaltungder griechischen Öffentlichkeit vorgestellt.Der griechische Premierminister,der damalige Minister für Transportund Kommunikation sowie der Präsidentder Regulierungsbehörde betontenin ihren Ansprachen die Bedeutung desSystems. Die erste Feuertaufe hatte esim Rahmen der Olympischen Sommerspieleund der Paralympics zu bestehen(Kasten oben).Die nächsten Olympischen Sommerspielefinden 2008 in Peking statt. Undauch die chinesische Regulierungsbehördehat bereits ein Spektrum-Monitoring-Netzwerkvon <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> inBetrieb …Thomas Krenz49Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


KURZNACHRICHTENInternationalAb Januar 2005 hat<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> zwei neueGeschäftsführer sowie zweineue Mitglieder der Geschäftsleitung.Christian Leicher (35)und Manfred Fleischmann(51) wurden zu Geschäftsführernbestellt. Zudem ernanntedie Geschäftsführung MarioPaoli (36) und Gerolf WonischWechsel in der Geschäftsführung und -leitung von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>(62) zu neuen Bereichsleitern.Durch diese Maßnahmenbleibt die Kontinuität in derFührung des Unternehmensauch in Zukunft gesichert.Christian Leicher begann seineKarriere bei Ericsson in Düsseldorf.Er ist der Enkel des FirmengründersDr. Hermann<strong>Schwarz</strong> und Mitgesellschafterdes Unternehmens. ManfredFleischmann ist 1985 bei<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> eingetretenund war ab Juli 2001 Leiterdes Bereichs Produktion undMaterialwirtschaft.Der bisherige GeschäftsführerReinhard Bruckner (64) tratzum 31. Dezember 2004 in denRuhestand. Die Geschäftsführungsetzt sich nun ausFriedrich <strong>Schwarz</strong> als Vorsitzendemsowie Michael Vohrer,Manfred Fleischmann undChristian Leicher zusammen.Sverdlovsk das TETRA-FunksystemACCESSNET®-T erfolgreicheingesetzt.Das System soll nun erweitertwerden. Damit konnte sichACCESSNET®-T erneut gegendie GSMR-Technologie durchsetzen.Das TETRA-Mobilfunknetzwird ca. 300 km Bahnstreckeund weitere Streckenteilerund um Ekatarinburg(früher Sverdlovsk) abdecken.LXI-Konsortium mit<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>Christian LeicherBroadcast Test SystemR&S®SFU wird „Best in Test“-Sieger 2005Getestet und für „sehr gut“befunden: Die Redakteureder amerikanischen FachzeitschriftTest&MeasurementWorld haben sich entschieden.Sie waren von der SystemplattformR&S®SFU so begeistert,dass sie sie zum Sieger2005 in der Kategorie DigitalVideo Test erklärt haben.Der Preis wird jährlich an Produkteverliehen, die besondersManfred Fleischmanninnovativ und nutzbringendsind. Dabei konnten Unternehmenwie auch Anwender Produktein insgesamt 12 Kategorienvorschlagen, die im ZeitraumNovember 2003 bis Oktober2004 am Markt eingeführtwurden.Das Broadcast Test SystemR&S®SFU überzeugte vor allemmit seiner Universalität. In einerPlattform vereint es einen Testsender,einen Signalgeneratorund Recorder für Transportströme,einen Kanalsimulator,einen digitalen AWGN- sowieeinen ARB-Generator. Dabei istes für alle derzeitigen digitalenTV-Standards einsetzbar. KünftigeStandards können jederzeitnachgerüstet werden. Nun hatdas R&S®SFU noch die Chance,von den Lesern zum Produkt desJahres gewählt zu werden.Neuer Bereichsleiter für Produktionund Materialwirtschaftwurde Gerolf Wonisch.Ebenfalls mit Wirkung zum1. Januar 2005 übernahmMario Paoli die Leitung desBereichs Finanzen und Informationstechnologie.RichardBauer (64), der bisher denBereich Wirtschaft und Finanzenleitete, ging Ende desJahres 2004 in Ruhestand.Test&Measurement World isteiner der Marktführer bei denSpecial-Interest-Zeitschriften imBereich Messtechnik. Mit einerAuflage von 65000 ist die Zeitschrifthauptsächlich in Nordamerikaverbreitet, 5 Prozentdavon wird weltweit verteilt.Russische Eisenbahn erweitertTETRA-SystemDie russische Eisenbahndirektionhat im November2004 R&S BICK Mobilfunk,einem Tochterunternehmenvon <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>, denAuftrag für die Funkversorgungeiner weiteren Eisenbahnlinieerteilt. Bereits seit 2003wird bei der Gebietsdirektion<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> ist dem LXI-Konsortium als strategischesMitglied beigetreten. Damitgehört das Unternehmen zuden Firmen, die die Entwicklungund Einführung des LXI-Standards (LAN Extensions forInstrumentation) unterstützen.LXI ist ein LAN-basierterMessgerätebus-Standard fürautomatische Testsysteme.LXI-Messtechnik-Module habenstandardisierte Größen undkommunizieren über den kostengünstigenund weitverbreitetenLAN-Standard Ethernet. AlsSteuerrechner ist ein Standard-PC verwendbar, der die Messungenund Messergebnisse übereine Ethernet-Verbindung steuertbzw. anzeigt. Der LXI-Standardunterstützt den nahtlosenAustausch von Software zwischen„traditionellen“ Messgerätenmit LAN-Schnittstelleund LXI-Modulen. Dies sichertbereits getätigte Investitionen,da vorhandene Software weiterhineingesetzt werden kann.Im LXI-Konsortium sind derzeit24 Branchenführer aus demBereich Messtechnik aktiv.50Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


TETRA-Funk in Tsunami-Katastrophengebietim EinsatzUm die Bergungsarbeiten imTsunami-KatastrophengebietBanda Aceh (Indonesien) zuunterstützen, stellt SiemensÖsterreich in Zusammenarbeitmit <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> einenmobilen Funkcontainer sowieein Technikerteam bereit.Die TETRA-Funkstation mit 100Funkgeräten unterstützt dieindonesische Polizei bei denAufräum- und Aufbauarbeiten.Der mit dem MobilfunksystemACCESSNET®-T von R&S BICKMobilfunk ausgestattete Containerwird mindestens dreiMonate im Einsatz bleiben unddie teilweise zerstörte Kommunikations-Infrastrukturin BandaAceh ersetzen. Bei Bedarf derlokalen Behörden ist ein flächendeckenderAusbau auf diegesamte Region vorgesehen.Beim Aufbau des Funksystemsvor Ort waren auch die Mitarbeiterder indonesischen Niederlassungvon <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> engagiert.Das mobile TETRA-Funksystemhat eine Reichweite von20 Kilometern und kann unabhängigoder gekoppelt mit anderenFunkstationen betriebenwerden.DVB-T in Bayern kommt mit<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>Am 31. Mai 2005 wirddas digitale Fernsehen inBayern mit Sendern von<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> an den Startgehen. Dazu haben der BayerischeRundfunk und T-Systemsdigitale terrestrische Senderbei <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> bestellt.Der Hersteller liefert insgesamt21 Hochleistungssendermit einer Leistung von 1,7 kWbis zu 9,3 kW. In München startetzugleich ein Pilotprojekt zuDVB-H, bei dem die Übertragungvon Fernsehsignalen aufmobile Endgeräte getestet wird.<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> bringt damitseine Kompetenz aus den BereichenMobilfunk und Rundfunkein.Die Sender für das digitale terrestrischeNetz werden auf demWendelstein, Olympiaturm München,Fernmeldeturm Nürnbergund Dillberg errichtet. Damitkönnen sowohl die BallungszentrenMünchen und Nürnbergals auch Teile Oberbayerns undFrankens versorgt werden.General Kujat, Vorsitzender des NATO-Militärausschusses, im Gesprächmit Achim Klein, Mitglied der Geschäftsleitung von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> undLeiter des Geschäftsbereichs Funkkommunikationssysteme.Mit Sicherheit die NummerEins<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> auf derBerliner SicherheitskonferenzNovember 2004Die Förderung eines gemeinsamenSicherheits- und VerteidigungskonzeptsfürEuropa war das Hauptthemaauf dem 3. EuropäischenSicherheitskongress inBerlin. Den über 800 Teilnehmernaus den Bereichen Politik,Sicherheit und Militär präsentiertesich <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong>als technologisch kompetenterPartner mit Vorträgen zu denThemen „Die Rolle der modernenmobilen Kommunikationim Transformationsprozess derStreitkräfte“, „Moderne Funkkommunikationfür internationaleOperationen“ sowie„Netzwerkgestützte Operationsführung“.In seiner Rede machteFriedrich <strong>Schwarz</strong> darauf aufmerksam,dass die Entwicklungder militärischen Kommunikationangetrieben wirddurch den rasanten technologischenFortschritt in der zivilenMobilfunk-Kommunikation.Besonderes Augenmerkschenkte er dem Aspekt, dassin diesem Segment die europäischeIndustrie einen wesentlichenBeitrag erbringen kann.Synergien und Unterschiede vonziviler und militärischer Nutzungim Bereich Mobilfunk und dieAnforderungen an zukünftigemilitärische Funkgeräte warenThema des Beitrags von AchimKlein, Mitglied der Geschäftsleitungvon <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> undBereichsleiter Funkkommunikationssysteme,in dem Diskussionsforum„Technical Aspectsfor International Missions“.Henning Krieghoff, Geschäftsführerder <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> SITGmbH, erläuterte auf einemweiteren Diskussionsforum mitdem Titel „Network Centric Warfare2010“ die Bedeutung derIT-Sicherheit, die von Anfang aneinzubeziehen ist: „… denn einnachträgliches Aufsetzen vonSicherheitstechnologien machtdie Systeme anfällig.“In einer begleitenden Ausstellungwurden die Beiträge derFirmengruppe präsentiert. DerMesseauftritt wurde belohnt;<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> erhielt eineAuszeichnung für das besteinteraktive Kommunikationskonzept.51Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 185 (2005/I)


www.rohde-schwarz.com<strong>Rohde</strong> & <strong>Schwarz</strong> GmbH&Co. KG · Mühldorfstraße 15 · 81671 München · Postfach 801469 · 81614 MünchenSupport Center: Tel. (018 05)12 42 42 · E-Mail: customersupport@rohde-schwarz.com · Fax (0 89) 41 29-1 37 77Neues von <strong>Rohde</strong> & <strong>Schwarz</strong> 185 (2005/I) · PD 0758.0116.71

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!