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Wie fit ist Ihr Krisenmanagement? - müller-gauss consulting

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Nachgefragt <strong>Wie</strong><strong>fit</strong><strong>ist</strong><strong>Ihr</strong><strong>Krisenmanagement</strong>?Die Katastrophe in Japan hat es wieder einmal gezeigt:Auch die besten Sicherheitsmassnahmen haben ihreGrenzen. Doch wie lässt sich das viel zitierte «Restrisiko»noch weiter minimieren? Und machen sich Unternehmenüber einen GAU in ihrem Haus überhaupt Gedanken?Von Thomas BernerDie Fukushima-Katastrophe bewegtundhatvieleRisikodiskussionen wiederin Gang gesetzt. Dies stellt auchSicherheitsexperte Beda Sartory, Geschäftsführervon GU Sicherheit AG inWilSG,fest.Neu<strong>ist</strong>einerhöhtesRisikobewusstseininUnternehmenfürihnjedochnicht:«DieRisikosensibilisierunginUnternehmenhatschonvorzweibisdrei Jahren verstärkt eingesetzt. AllerdingswurdendieRisikenzuoftnurisoliertbetrachtet. Fukushima zeigt nun,wie sich einzelne Risiken unglücklichverketten können. Und gerade diesbezüglichbeginnen nun viele Unternehmenumzudenken.»CheCKLisTe KrisenmanagemenTKrisen haben nur kurzen Lerneffekt.InsgleicheHornstösstauchUweMüller-Gauss,Inhaber von Müller-GaussConsultinginHinwil.«AnfragenfürBeratungennehmen zu, die Leute sindaufgeschreckt», so seine Feststellung.AllerdingshaltedieserEffektnichtfürlangean.«DieLernfähigkeitausKrisen<strong>ist</strong> leider schlecht», so Müller-Gauss.«TrotzErfahrungetwaausderFinanzkrisevon2008gehtdasLebengenausoweiter wie vorher. Man vergisst dabei,dasseinsolchesEreignisjederzeitwiederauftretenkann.»risikomanagement: Viel <strong>ist</strong> oft nochnicht genug. Doch nicht nur die unglücklicheVerkettung mehrerer Umständezeigtsichexemplarischanhandder Katastrophe in Japan. «Auch dieKrisenkommunikation wird oft vernachlässigt»,moniertSartory.ErnenntfolgendesSzenario:«EinUnternehmen<strong>ist</strong> gerade dabei, einen Grossauftragan Land zu ziehen. Nun kommt es zueinemUnfallimBetrieb.<strong>Wie</strong>mussnuneinUnternehmenkommunizieren,damites trotz dieses Ereignisses seineReputation nicht verliert?» Was eineungenügende Informationspolitik bewirkenkann, zeigt sich gegenwärtigam Beispiel von Tepco in Japan odervoreinpaarMonatenbeiBPwährendderÖlkatastropheimGolfvonMexiko.Beide Unternehmen sind beileibekeine KMU und hätten eigentlich dieRessourcen für eine adäquate Krisenkommunikation.FolgendeFragensolltenSiesich–adaptiertauf<strong>Ihr</strong>Unternehmen–zwischendurchstellen:1. BestehenMassnahmenzurPräventionvonKrisen?2. IsteinKrisenstabvorgesehenundsinddessenMitgliederdefiniert?3. WirdderKrisenstabregelmässiggeschult?4. BestehteinaktuellesAlarmmanagement(wermusswannkontaktiertwerden)?5. SinddiewichtigstenKrisenszenarienbekannt?6. BestehteinKonzeptfürdieKrisenkommunikation?7. SinddieMitarbeitendenfürNotfälleausgebildet?8. IsteinHandbuchfürdas<strong>Krisenmanagement</strong>vorhandenundwennja,wo?9. BestehteinKonzeptfürdieNachbearbeitungvonKrisen?10. SindTools(z.B.IT-basiert)fürdas<strong>Krisenmanagement</strong>implementiertundfunktionsfähig?Jedem Unternehmen seine risikopolitik.Beda Sartory rät allen Unternehmenzu einem integralen Risikomanagement.«Es geht darum, die Risikenzu erkennen, diese zu beurteilen unddie möglichen Auswirkungen festzustellen.BeiunserenSchulungenweisenwir die Unternehmen zudem explizitaufdieMöglichkeithin,dasssichmehrereRisikenauchverkettenkönnen.JedesUnternehmen sollte neben einempraxisgerechten vorbereiteten <strong>Krisenmanagement</strong>auch auf die Krisenkommunikationgegen«innen»und«aussen»vorbereitetsein.Esgilt,eineunternehmenseigeneRisikopolitik zu formulierenund sich daran zu halten.» Sartorywarnt allerdings auch vor einer zu detailliertenNotfallplanung. «Eine grobePlanungreichtinderRegelaus,undesempfiehltsich,mitCheckl<strong>ist</strong>enundvorbehaltenenEntschlüssenzuarbeiten.»DasRisikomanagementinKMUhält Uwe Müller-Gauss sogar für eherbesserausgebautalsinGrossunternehmen.EinInhaber,dervieleigenesGeldin seine Firma hineingesteckt hat, hatein lebhaftes Interesse daran, dass dasUnternehmenüberlebt.«Firmen,dieimBesitz der Geschäftsleitung sind, sindhäufigbesserabgesichertalsandere»,sodieEinschätzungvonMüller-Gauss.Das ominöse restrisiko. Katastrophenlassen sich nun mal nicht kalkulieren.Eine absolute Sicherheit gibt es nicht.Jedes Unternehmen muss sich klar darüberwerden,welcheRisikenesbereit<strong>ist</strong>, zu tragen. Uwe Müller-Gauss: «DasRestrisiko sollte so kalkuliert werden,damiteseinemUnternehmennichtdensprichwörtlichenRestgibt.»


OrganisatOrseite12/13ausgabe05/11–6.Mai2011Thomas Gasser<strong>ist</strong> Geschäftsführer derGasser Felstechnik AGin Lungern mit 280 Mitarbeitenden.Gasser Felstechnik AGWalch<strong>ist</strong>rasse 306078 LungernTel. 041 679 77 77Fax 041 679 77 75gasser@felstechnik.chwww.felstechnik.chFranz Grüter<strong>ist</strong> CEO der green.ch AGin Brugg mit90 Mitarbeitenden.green.ch AGBadstrasse 505201 BruggTel. 056 460 23 23Fax 056 460 23 00franz.grueter@green.chwww.green.chWilliam Aupée<strong>ist</strong> Leiter «Qualität,Umwelt, Sicherheit,Normen» der SchmidRhyner AG in Adliswilmit 47 Mitarbeitenden.Schmid Rhyner AGSoodring 298134 AdliswilTel. 044 712 64 00Fax 044 709 08 04infopf@schmid­rhyner.chwww.schmid­rhyner.chMax Rindlisbacher<strong>ist</strong> Leiter Produktion und FacilityManagement der Tagblatt MedienAG in St.Gallen mit 652 Mitarbeitenden(Vollzeitstellen).Tagblatt Medien AGFürstenlandstrasse 1229001 St. GallenTel. 071 272 74 50Fax 071 272 75 79m.rindlisbacher@tagblattmedien.chwww.tagblattmedien.ch<strong>Wie</strong> sieht ein Worst-Case-Szenario, d.h.der «unwahrscheinlicheFall» für <strong>Ihr</strong>Unternehmen aus?Solche Fälle wären etwaim Untertagebau derEinsturz eines Tunnels,ein unerwarteterFelsabbruch währendFels­Sicherungsarbeitenoder der Zusammenbrucheiner Baugrube.Ein Super­GAU besteht in einemteilweisen oder kompletten Ausfallunserer Server, z.B. infolge Elementarschäden(Feuer, Wasserusw.), Sabotage, Stromunterbruchoder einem physischen Unterbruchder Internetverbindungwährend längerer Zeit. Aber auchSpionage oder Datenverluste sindmögliche Szenarien.Als Chemieunternehmensind wir mit verschiedenenRisiken konfrontiert.Unter diegrössten Risiken fälltsicher ein Grossbrand.Ein besonderes Gefährdungspotenzialbesteht eigentlichnicht. Folgenschwer wäre etwaein Brand bzw. ein Maschinenschadengekoppelt mit Produktionsausfalloder ein grossflächigerAusfall derIT­Systeme.<strong>Wie</strong> sind Sie bzw.<strong>Ihr</strong> Unternehmenauf einen solchenWorst Case vorbereitet?Unser Unternehmenverfügt über zertifizierteManagementsystemein den Bereichen Qualität,Umwelt und Arbeitssicherheit.Darinsind auch Prozessorganisationenfür Krisenfällevorgesehen, wiez.B. Krisenstäbe.Dem Bau unserer Rechenzentrengingen intensive Risiko­Analysengemäss ISO voraus. Wir verfügenüber redundante Systeme wieDieselgeneratoren für die Überbrückungvon Stromunterbrüchen,Löschanlagen und rigoroseZutrittskontrollen. Für das <strong>Krisenmanagement</strong>besteht eine kompletteOrganisation mit Krisenstäben.Im Rahmen des Risikomanagementswerdendie Risiken regelmässigerfasst und bewertet.Daraus folgend werdenMassnahmen zur Vermeidungund Verminderungvon Risiken getroffen.Es bestehen Brandschutzmassnahmen,Zutrittskontrollen,regelmässige Rundgängedurch Sicherheitspersonal,direkte Alarmierung der Blaulicht­Organisationen,ebensosind Notabkommen mit anderenUnter nehmen vereinbart,um Produktionsausfällezu überbrücken. Die IT­Abteilungenverfügen über Sicherheits­und Notfallkonzepte.Wann haben Sie dasRisk Managementbzw. die Krisenorganisationzum letztenMal angepasst undwas war der Anlassdazu?Die Krisenorganisationwird einmal jährlichangepasst, jeweilsim Rahmen der Aus ­ar beitung von neuenBusinessplänen.Jährlich erfolgt ein Sicherheits­Audit. Aufgrund von real aufgetretenenEreignissen werden zudemdie Prozesse laufend optimiert.So haben wir kürzlich für Notfälleeine eigene Krisen­Hotline eingerichtet,weil sonst die Gefahr besteht,dass unsere Callcenterüberlastet werden. Ebenso werdenKundeninformationssystemefür Krisenfälle laufend ausgebaut.Wir machen dies grundsätzlichjährlich in denMonaten März/Aprilrespektive ad hoc, wennEreignisse zu neuenErkenntnissen führenAnpassungen erfolgen laufend,so werden regelmässigFluchtwege kontrolliert undbrandschutztechnische Elementeüberprüft und wennnötig ersetzt. Die Erfahrungenanlässlich eines IT­Systemausfallsführten zu punktuellenAnpassungen der Notszenarien.<strong>Wie</strong> oft schulen Siedie Belegschaft fürNotfälle?Auf unseren Werkhöfenführen wir regelmässigÜbungen durch. Fernerfinden immer im Januarausgiebige Sicherheitsschulungenfür unsereMitarbeitenden statt.Mindestens zweimal jährlich wirdeine Alarmübung durchgeführt,in der die gesamte Krisenorganisationinvolviert <strong>ist</strong>.Unsere Belegschaftwird ebenfalls jährlichfür Notfälle trainiert.«Katastrophen­Übungen»finden zwar nicht statt, dochder interne Sanitätsdienstschult und übt regelmässig.Ebenfalls werden Mitarbeitendein Brandbekämpfung als Ersteinsatzelementausgebildet.

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