veranstaltungsinformationen 2012/2013 aus - Berliner Heilpraktiker ...
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32 dEn Qigong-wEg gEhEn<br />
Anwendung spezieller Massagetechniken, die den<br />
Geist zur Ruhe bringen, den Atemrhythmus vertiefen<br />
und die Leitbahnen des Organismus für den<br />
Energiefluss öffnen. Bewegte Qigong-Übungen<br />
sehen oft leicht, ästhetisch und tänzerisch <strong>aus</strong>.<br />
Als Qigong-Lehrerin finde ich es immer wieder zutiefst<br />
berührend, mitzuerleben wie Menschen, die<br />
sich <strong>aus</strong> den unterschiedlichsten Gründen in ihrem<br />
Körper nicht zuh<strong>aus</strong>e fühlen, durch die Übungen<br />
des Qigong in sich die Quelle von Leichtigkeit,<br />
Sanftheit und harmonischem Bewegungsfluss entdecken.<br />
Allein das Betrachten von Menschen, die<br />
Qigong-Übungen machen, kann sehr heilsam sein.<br />
Qigong gilt als eines der bedeutendsten Kulturgüter<br />
Chinas. Neben Akupunktur, Kräuterkunde,<br />
Diätetik und Tuina-Massage bildet es eine der fünf<br />
wichtigsten Säulen der so genannten Traditionellen<br />
Chinesischen Medizin (TCM). Die TCM ist<br />
eine der ältesten Heilkünste überhaupt, sie reicht<br />
einige Jahrt<strong>aus</strong>ende zurück. Qigong als Teil dieser<br />
alten chinesischen Heilmethode, ist voll von<br />
Erfahrung und Weisheit über die Verbindung von<br />
Körper, Geist und Seele als zusammenhängendem<br />
System. In diesem System sind alle Körperteile,<br />
Organe und Organsysteme durch Energiebahnen<br />
(Meridiane) miteinander verbunden. Gibt es eine<br />
Disharmonie in einem Bereich, so äußert diese<br />
sich auch in allen anderen.<br />
Die Ursprünge des Qigong reichen zurück zu den<br />
alten schamanischen Heiltänzen Chinas. Einige<br />
Qigong - Formen tragen noch deutliche Züge dieser<br />
alten Tänze, z.B. die Nachahmung von Tieren<br />
im „Spiel der fünf Tiere“ (wuqinxi). Die Nachahmung<br />
der Tierbewegungen lässt die Übenden die<br />
dem Tier zugeschriebenen Qualitäten erfahren:<br />
z.B. die Furchtlosigkeit des Tigers, die Leichtigkeit<br />
des Kranichs, die Erdverbundenheit des<br />
Bären, die Schlauheit des Affen oder die Behändigkeit<br />
des Hirsches.<br />
Was bedeutet der Begriff „Qigong“?<br />
Im Bezugsrahmen der TCM fließt im Universum<br />
und damit auch in unserem Körper Lebensenergie,<br />
das sogenannte „Qi“. Das Wort „Qi“ kann übersetzt<br />
werden mit Atem, Hauch und Kraft.<br />
Mit „Qi“ ist die Energie, die alles im Universum<br />
- also auch uns als Menschen - durchströmt und<br />
bewegt gemeint. Die Quelle unseres Qi entspringt<br />
dem Beckenraum, dem so genannten „Dantian“ (=<br />
Elixierfeld) und durchflutet und belebt von dort<br />
<strong>aus</strong> den gesamten Organismus. Je üppiger das Qi<br />
und je ungehinderter sein Fluss, desto vitaler fühlen<br />
wir uns.<br />
„Gong“ bedeutet soviel wie „stete Arbeit“,<br />
„Übung“ oder „Kultivierung“. Dieser Begriff bezeichnet<br />
etwas, das langsam, stetig und bescheiden<br />
ist. „Gong“ erfordert eine andere Geisteshaltung als<br />
die, an die wir gewöhnt sind. Kultivierung braucht<br />
Zeit. Sie beinhaltet, dass wir etwas Langfristiges<br />
auf engagierte und hingebungsvolle Weise tun.<br />
Wenn wir uns auf den Qigong-Weg machen, so ist<br />
das, als würden wir in aller Ruhe ein Blatt Papier<br />
auf ein anderes legen - und nach einer gewissen<br />
Zeit, wird ein hoher und kraftvoller Turm dar<strong>aus</strong>.<br />
Und genau das ist es, was wir als Qigong-Übende<br />
machen: Wir kultivieren stetig und allmählich unsere<br />
Lebensenergie und damit uns selbst als ganzen<br />
Menschen.<br />
Der zusammengesetzte Begriff „Qigong“ wurde<br />
erst im 20. Jahrhundert geprägt als eine Art von<br />
Sammelbegriff für Hunderte, vielleicht sogar T<strong>aus</strong>ende<br />
von verschiedenen Übungsrichtungen, die<br />
alle der Harmonisierung und Kultivierung des Qi<br />
dienen.<br />
Wenn wir Qigong üben, betreiben wir sozusagen<br />
„aktive Lebenspflege“ (yangsheng) und erwerben<br />
im Laufe des Übens mehr und mehr die Fertigkeit<br />
unser Qi wahrzunehmen, es zu nähren und zu kultivieren<br />
.<br />
Welche Qigong-Formen gibt es?<br />
Es gibt eine Fülle von verschiedenen Übungsrichtungen.<br />
Jede Richtung betont einen anderen Aspekt<br />
des Übens, wobei die grundlegende Ausrichtung<br />
der „Kultivierung des Qi“ allen gemein ist.<br />
Die drei Hauptformen des Qigong sind das bewegte,<br />
das stille und das spontane Qigong. Viele<br />
Übungssysteme verbinden Übungen <strong>aus</strong> diesen<br />
drei Bereichen.<br />
Bewegtes Qigong (donggong) ist die Qigong-<br />
Richtung, die bei uns am meisten praktiziert wird.<br />
Es beinhaltet alle Übungsformen, die mit deutlicher<br />
äußerer Bewegung (waigong) einhergehen.<br />
Oft sind dies längere Übungsfolgen, in denen einzelne<br />
Formen in bestimmter Weise aufeinander<br />
folgen. Der Körper wird bewegt, Muskeln und<br />
Sehnen werden gekräftigt, die Gelenke beweglich<br />
gehalten. Zusätzlich wird meist auch hier innerlich<br />
geübt. Die Vorstellungskraft wird in der Mitte (im<br />
sogenannten dantian = Quelle und Sammelort von<br />
Qi) bewahrt, die Achtsamkeit auf die inneren Bewegungen<br />
des Qi gelenkt.