leserbriefe ihre meinung! - St. Johann Baptist Refrath/Frankenforst
leserbriefe ihre meinung! - St. Johann Baptist Refrath/Frankenforst
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Frohe Osterzeit<br />
BeWeg ungs-<br />
01/08 melder<br />
Pfarrzeitung<br />
für <strong>Refrath</strong>/<strong>Frankenforst</strong><br />
Nacht der offenen Kirchen<br />
in <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong><br />
In dieser Ausgabe:<br />
> Bilder der Gründungsfeier<br />
> Kunstprojekt<br />
> Christen in Australien<br />
> Infos rund um den Kirchturm<br />
Alt <strong>St</strong>. Joh. <strong>Baptist</strong><br />
Pfarrkirche <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong><br />
<strong>St</strong>. Elisabeth<br />
<strong>St</strong>. Maria Königin
IN EIGENER SACHE / IMPRESSUM<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
in unserer neu gegründeten Gemeinde war und ist einiges los, daher ist<br />
diesmal der Teil „Aus der Gemeinde“ besonders umfangreich geworden.<br />
Viel Spaß beim Durchstöbern dieser Seiten.<br />
Ein Leserbrief in unserer letzten Ausgabe hat ganz ordentlich für Bewegung<br />
gesorgt. Zuschriften zu diesem Thema finden Sie in der Rubrik<br />
Leserbriefe.<br />
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie ein frohes Osterfest!<br />
Ihre<br />
Redaktion<br />
impressum:<br />
herausgeber: Kath. Kirchengemeinde <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong><br />
redaktion: nico laudenberg, renate ocker,<br />
brigitte schmitz, ute kreuzahler, peter janßen<br />
kontakt: laudenberg@t-online.de oder brigitte.schmitz@debitel.net<br />
nico laudenberg, an der wallburg 31<br />
51427 bergisch gladbach, tel. 02204/60 98 98<br />
druck: cramer-druck, tel. 02202/9346-0<br />
auflage: 6350 exemplare<br />
Ausgabe 02/2008:<br />
eingang der beiträge bis spätestens 15.07.2008<br />
erscheinungsdatum: Mitte August 2008<br />
Veröffentlichte Leserbriefe und Beiträge sind Meinungsäußerungen der Absender und<br />
geben nicht zwangsläufig die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder.<br />
Aus Platzgründen bleiben Kürzungen vorbehalten.<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
> Pfarrer<br />
Winfried Kissel 0 22 04 - 91 75 26<br />
Kirchplatz 10, 51427 Berg. Gladbach Mail: Winfried.Kissel@t-online.de<br />
> Kaplan<br />
Jörg Harth 0 22 04 - 9 68 99 13<br />
Siebenmorgen 16, 51427 Berg. Gladbach Mail: joerg.harth@gmx.de<br />
> Pastoralreferent<br />
Martin Böller 0 22 04 - 96 22 62<br />
In der Auen 59, 51427 Berg. Gladbach Mail: martin.boeller@t-online.de<br />
> Gemeindereferentin<br />
Marion Petry 0 22 04 - 20 60 09<br />
Kirchplatz 14, 51427 Berg. Gladbach Mail: PetryMarion@aol.com<br />
> Kirchenmusik<br />
Angela Kahl 0 22 02 - 3 05 63<br />
> Küsterin<br />
<strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong>:<br />
Maria Recker 0 22 04 - 30 10 36<br />
<strong>St</strong>. Maria Königin, <strong>St</strong>. Elisabeth, Alte Kirche:<br />
Jutta Sieverding 0 22 04 - 2 53 73<br />
> Pastoralbüro <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong><br />
Claudia Wurdel / Veronika Carpus / Rosemarie Hagelstein 0 22 04 - 6 44 08<br />
Kirchplatz 12, 51427 Berg. Gladbach Mail: st.johannbaptist@pastoralbuero.de<br />
Öffnungszeiten: Mo – Fr 9.00 - 12.00 Uhr<br />
Di, Do 15.00 - 18.00 Uhr<br />
> Kontaktbüro <strong>St</strong>. Elisabeth<br />
Rosemarie Hagelstein / Veronika Carpus 0 22 04 - 6 51 32<br />
In der Auen 59, 51427 Berg. Gladbach Mail: st.elisabeth@pastoralbuero.de<br />
Öffnungszeiten: Dienstag 9.00 - 11.00 Uhr<br />
> Kontaktbüro <strong>St</strong>. Maria Königin<br />
Veronika Carpus / Claudia Wurdel 0 22 04 - 6 44 55<br />
Kiebitzstr. 22, 51427 Berg. Gladbach Mail: st.mariakoenigin@pastoralbuero.de<br />
Öffnungszeiten: Mittwoch 9.00 - 11.00 Uhr<br />
Postadresse der Kontaktbüros: siehe Pastoralbüro <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong>
INHALTSVERZEICHNIS<br />
INHALT SEITE<br />
Grußwort 2<br />
Aus der Gemeinde 3–27<br />
Ökumene 28/29<br />
Kirchenmusik 30–32<br />
Termine Glaubensforum/Gottesdienste 33–35<br />
Leserbriefe - Ihre Meinung 36–44<br />
Aus dem Archiv 45<br />
Weltjugendtag Sydney 2008 46–50<br />
Die Kinderseite 51–54<br />
Lieblingsgedicht 55<br />
Meldungen 56<br />
Ansprechpartner 57<br />
1
GRUSSWORT<br />
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Gemeinde,<br />
am 6. Januar 2008 war bei den Feierlichkeiten zur Gründung der neuen gemeinsamen<br />
Pfarrgemeinde eine sehr gute Anteilnahme der Gemeinde und große Aufbruchstimmung<br />
zu verspüren. Viele junge wie auch ältere Gemeindemitglieder gaben zum Ausdruck,<br />
dass sie nicht nur den Fusionsprozess wohlwollend begleiten, sondern auch sehr<br />
gespannt sind, was daraus erwachsen wird und bereit sind, sich mit einzubringen. Wir<br />
haben zum Glück viele Gläubige, die unser aktives Gemeindeleben mittragen. Dazu<br />
zählen die verschiedensten Gruppen und Gruppierungen genauso wie projektbezogene<br />
Arbeit.<br />
Neue Schwerpunkte zeichnen sich ab, mit denen wir noch mehr Gemeindemitglieder<br />
und Menschen darüber hinaus ansprechen wollen: wir hoffen den <strong>St</strong>andort <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong><br />
<strong>Baptist</strong> als Kunststation, kulturelles und spirituelles Begegnungszentrum nach und nach<br />
profilieren zu können. Erste Projekte und Aktionen haben dazu in den vergangenen<br />
Monaten schon stattgefunden. Zurzeit läuft das Kunstprojekt „innen – raum“ von<br />
Christa Henn in der Kirche <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong> mit diversen zugehörigen Veranstaltungen<br />
und Vorträgen.<br />
Des Weiteren sind in diesen Tagen drei Architekturbüros beauftragt worden, Vorschläge<br />
für das neue Pfarrzentrum auszuarbeiten, die eventuell alte Gebäudeteile einbinden,<br />
aber auch die neuen inhaltlichen Schwerpunkte berücksichtigen sollen. Ein Preisgericht<br />
wird Mitte August über die drei Vorschläge entscheiden. Ich hoffe, dass das neue<br />
Pfarrzentrum bis 2010 fertig gestellt sein wird. Wie wir die Gelder, die wir dazu<br />
benötigen, aufbringen können, weiß ich noch nicht. In diesem Zusammenhang darf ich<br />
für unseren Pfarrverein <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong> werben, der sich nicht nur über Spenden,<br />
sondern auch über neue Mitglieder freuen wird (Informationen dazu im Pastoralbüro<br />
und in den Kirchen). Auf seine finanzielle Unterstützung werden wir in Zukunft<br />
verstärkt angewiesen sein.<br />
Ich denke zur Zeit auch darüber nach, ob wir es schaffen könnten, eine <strong>St</strong>iftung ins<br />
Leben zu rufen, mit deren Hilfe wir das Pfarrzentrum und vielleicht auch die von Vielen<br />
gewünschte Umgestaltung unserer Pfarrkirche <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong> in einigen Jahren<br />
in Angriff nehmen könnten um bauliche, kommunikative und liturgische Mängel zu<br />
beseitigen. Sie können mich gerne in dieser Angelegenheit ansprechen.<br />
Pläne und Zukunftsvisionen für unsere neue Pfarrgemeinde sind also viele vorhanden und<br />
nehmen zum Teil schon Gestalt an. Es kann natürlich nicht alles auf einmal angegangen<br />
werden, auch deshalb, weil die bereits bestehende Seelsorge viele Kräfte bindet, aber<br />
vielleicht wollen Sie ja zusätzlich mithelfen? Sprechen Sie uns Seelsorger an!<br />
Ich wünsche Ihnen im Namen aller kirchlichen Angestellten und des Pastoralteams eine<br />
gesegnete Karwoche, ein frohes Oster- und Pfingstfest! Möge Gottes guter Geist unser<br />
Tun und Sein begleiten und prägen!<br />
Ihr<br />
2<br />
Winfried Kissel, Pfarrer<br />
Die Gruppe<br />
‚WANDLUNGEN‘<br />
Oder:<br />
Wie es zur Rauminstallation<br />
‚innen-raum‘ kam…<br />
Im März 2007 traf sich erstmals eine<br />
neue Projektgruppe in unserem damaligen<br />
Pfarrverband, die sich den Namen<br />
‚Wandlungen‘ gab. Entstanden war<br />
die Idee im Pfarrgemeinderat. Ziel der<br />
Projektgruppe sollte es sein, den Übergang<br />
von den drei alten Pfarreien hin zur neuen<br />
Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong> inhaltlich zu<br />
gestalten.<br />
Die Gruppe, die aus Petra Kriegeskotte,<br />
Nico Laudenberg, Kerstin Meyer-Bialk,<br />
Hans-Peter Müller, Brigitta Nolde und<br />
Kaplan Jörg Harth bestand, trug zunächst<br />
verschiedene Ideen zusammen. So wurde<br />
der Malwettbewerb ‚Meine Kirche und<br />
ich‘ initiiert, an dem etwa 500 Kinder<br />
teilnahmen. Auch die Ideen zur ‚Nacht<br />
der offenen Kirchen‘ am 30.11.2007<br />
und zur ‚Krippenwanderung‘ am<br />
29.12.2007 sind hier entstanden, ebenso<br />
wie die Ausstellungen zur Geschichte<br />
der einzelnen Pfarreien, die in den drei<br />
Kirchen im November 2007 zu sehen<br />
waren.<br />
Eine weitere Idee aus dieser Gruppe<br />
war es, die Fastenzeit 2008 besonders<br />
zu gestalten. Von Kaplan Harth kam der<br />
Vorschlag, für die ganze Fastenzeit mit<br />
moderner Kunst eine Kreuzverhüllung<br />
vorzunehmen. Auf seiner ersten <strong>St</strong>elle<br />
in <strong>St</strong>. Peter und Paul in Ratingen hatte<br />
er in drei Jahren solche Installationen<br />
erlebt und dabei die Erfahrung gemacht,<br />
wie intensiv die Auseinandersetzung der<br />
Gemeinde mit einer solchen Veränderung<br />
des Kirchenraumes ist und welche Impulse<br />
für den Glauben ausgehen können.<br />
Bereits im Mittelalter gab es den<br />
Brauch der Hungertücher, mit denen<br />
der gesamte Altarraum während der<br />
Fastenzeit zugehangen wurde. Diese<br />
Tücher dienten dem ‚Fasten der Augen‘.<br />
In der Vorbereitung auf Ostern sollten<br />
die Gläubigen auf die gewohnten Blicke<br />
AUS DER GEMEINDE<br />
verzichten, den Blick nach innen richten<br />
und Buße tun.<br />
Im Laufe der Zeit ging dieser Brauch<br />
verloren. Jedoch wurden ab dem 5.<br />
Fastensonntag die Kreuze, die nicht den<br />
leidenden Christus zeigten, verhüllt. Bis<br />
heute ist dies im Römischen Messbuch<br />
vorgesehen und wurde auch in den letzten<br />
Jahren in allen Kirchen so gehandhabt.<br />
Ausgehend von diesen Traditionen entstand<br />
bei den Verantwortlichen die Idee, in der<br />
Fastenzeit auch den Kirchenraum von <strong>St</strong>.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong> optisch zu verändern.<br />
Durch Vermittlung von Guido Schlimbach<br />
von der Kunst-<strong>St</strong>ation Sankt Peter in<br />
Köln kam es im Sommer 2007 zum<br />
Kontakt mit der Künstlerin Christa Henn.<br />
Gemeinsam wurde das Konzept der<br />
Rauminstallation entworfen. Daran wirkte<br />
ferner Holger Pohl mit, der auch das Logo<br />
zur Neugründung der Pfarrei entworfen<br />
hatte. Weitere Gemeindemitglieder wurden<br />
in die Überlegungen mit einbezogen.<br />
Dr. Piero Pierallini koordinierte die<br />
Zusammenarbeit mit dem Katholischen<br />
Bildungsforum im Rheinisch-Bergischen<br />
Kreis und übernahm die Organisation des<br />
Begleitprogramms der Rauminstallation.<br />
Die Verhüllung der Fenster und<br />
der Heiligenfiguren - als Teil der<br />
Rauminstallation - hilft, äußere Einflüsse<br />
und Ablenkungen zu vermeiden.<br />
Die Arbeit von Christa Henn führt über<br />
einen ungewöhnlichen Anblick zu einer<br />
Auseinandersetzung mit dem Leben<br />
und lädt ein, selber den Blick nach<br />
innen zu richten. Gleichzeitig will die<br />
Installation, die aus 1500 Röntgenbildern<br />
zusammengesetzt ist, zu einem vielfältigen<br />
Dialog ermutigen.<br />
Die Künstlerin selbst gibt keine Deutung<br />
vor. Alle Gedanken haben Platz. Besucher<br />
sind eingeladen, <strong>ihre</strong> Gedanken in ein<br />
Buch zu schreiben und miteinander ins<br />
Gespräch zu kommen.<br />
Im Zusammenwirken der Rauminstallation<br />
mit der kirchlichen Liturgie und in<br />
der Auseinandersetzung mit anderen<br />
Menschen können sich neue (religiöse)<br />
Horizonte eröffnen.<br />
3
AUS DER GEMEINDE<br />
Ein Begleitprogramm mit wöchentlichen<br />
Vorträgen sowie eine Predigtreihe an den<br />
Sonntagen der Fastenzeit um 18.30 Uhr<br />
ergänzen die Installation.<br />
Nach der Karfreitagsliturgie wird diese<br />
Installation abgebaut werden.<br />
_____________________________<br />
Wenn das Kreuz uns nichts mehr<br />
sagt - Welche Bilder brauchen<br />
wir?<br />
Mittwoch, 12.März 2008, 20:00h<br />
Der Referent hinterfragt die Aktualität und<br />
Bedeutung religiöser Bilder in Kirchenraum.<br />
Anhand von Beispielen aus der Kunstgeschichte<br />
wird der Umgang der Christenheit<br />
mit Bildern verfolgt. Die Trennung von Kunst<br />
und Kirche als konsequente Folge der<br />
Aufklärung brachte einen fragwürdigen Qualitätsabfall<br />
religiöser Kunstproduktion mit<br />
sich. Wenige Beispiele bilden eine Ausnahme.<br />
Schließlich muss der Frage nachgegangen<br />
werden, welche Bilder für den Kirchenraum<br />
heute angemessen sind.<br />
Referent: Guido Schlimbach,<br />
Kunst<strong>St</strong>ation <strong>St</strong>. Peter, Köln<br />
Danksagung:<br />
Die Umsetzung des Projektes erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem<br />
Katholischen Bildungsforum im Rheinisch-Bergischen Kreis und wurde durch<br />
verschiedene Sponsoren aus <strong>Refrath</strong> und <strong>Frankenforst</strong> unterstützt.<br />
Dies waren bei Drucklegung:<br />
Bestattungen Klein und Mölder, Bestattungshaus Koziol sowie einige Spender, die<br />
ungenannt bleiben wollen.<br />
An der technischen Realisierung wirkten Andreas und Manuel Palm und Christian<br />
Peters mit. Simone Limbach half beim Nähen der Fensterverhüllungen.<br />
Holger Pohl stand mit handwerklichem Sachverstand tatkräftig zur Seite.<br />
Weitere Mitwirkende waren u.a. Architekt Thomas Duda, Kerstin Meyer-Bialk,,<br />
Karl-Josef Recker, Thomas Sieverding.<br />
Ihnen, sowie den Helfern bei der Eröffnungsveranstaltung, sei an dieser <strong>St</strong>elle ein<br />
herzliches DANKESCHÖN gesagt.<br />
4<br />
Kpl. Jörg Harth<br />
Christa Henn<br />
AUS DER GEMEINDE<br />
Christa Henn ist in <strong>ihre</strong>m künstlerischen<br />
Interesse der menschlichen Existenz und <strong>ihre</strong>n<br />
sich verändernden Befindlichkeiten zugewandt<br />
- nicht die direkte menschliche Figur, sondern<br />
das Zusammenspiel von Material - welches<br />
die körperliche Präsenz vermittelt - und seine<br />
Platzierung im Raum oder auf der Fläche lassen<br />
Leben spürbar werden.<br />
In früheren Arbeiten war die Künstlerin mit<br />
dem Thema der Haut (als äußere Hülle eines<br />
Individuums) beschäftigt. Hierzu arbeitete<br />
sie mit transparenten Papieren, die sie durch<br />
Schichtungen zu hautähnlichen Flächen aufbaute,<br />
diese von beiden Seiten zeichnend und ritzend<br />
gestaltete und dann in den freien Raum hing.<br />
Keine Bilder - keine Skulpturen - auch in der<br />
Zuordnung blieben diese Werke im Fluss.<br />
Seit 1992 geht Christa Henn eine Schicht tiefer und verwendet Röntgenbilder für <strong>ihre</strong><br />
Arbeiten, die für sie, wie sie selber sagt „zum stimmigen Material wurden, dem sich<br />
ändernden Bewusstsein von Innen- und Außenräumen, von geistiger und materieller Welt<br />
nachzugehen.“ In der Unterschiedlichkeit der Formulierungen mit diesem Arbeitsmaterial,<br />
wird neben Vertiefung die mögliche Fülle von Existenz erfahrbar. Es gibt kleine, fast<br />
spielerische - wie getanzte, collagenartige Arbeiten auf Papier - große, aus vielen<br />
Röntgenbildern zu unbekannten Erscheinungen zusammengesetzte ‚Bilder‘ bis hin zu sehr<br />
großen temporären wie permanenten Installationen im Raum. Mit <strong>ihre</strong>n Entwürfen für<br />
Glasfenster wendet sich die Künstlerin auch im Zusammenhang der Architektur der Frage<br />
des Innen wie Außen zu. Alle Arbeiten kennzeichnen sich durch eine sehr eigene Mischung<br />
von tiefer Ruhe und kräftiger Dynamik<br />
1957 geboren in Köln<br />
1979-1982 Architekturstudium / Kunsthochschule Bremen<br />
1982-1984 Kunsthochschule Köln<br />
1991 Gastatelier Künstlerhaus Cuxhaven<br />
1993-1996 Arbeitsaufenthalte in New York<br />
2001 Arbeitsstipendium Fundación Valparaiso/Spanien<br />
Christa Henn lebt und arbeitet in Köln.<br />
Kontakt mit Christa Henn: christa.henn@t-online.de<br />
5
AUS DER GEMEINDE<br />
Wir sind uns eins-<br />
Gründungsfeier der neuen<br />
Pfarrgemeinde <strong>St</strong>.<strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong><br />
am 6. Januar 2008<br />
Da waren sich alle einig: das war ein gelungener festlicher<br />
Auftakt zum <strong>St</strong>art in eine gemeinsame Zukunft.<br />
Nach den ganz unterschiedlichen Abschlussgottesdiensten,in<br />
denen sich viele noch einmal <strong>ihre</strong> Identität, Werte, gewachsenen<br />
Traditionen bewusst gemacht hatten, konnten wir gemeinsam<br />
starten.<br />
Es wurde am Dreikönigstag eine Feier der Geschenke, die unter<br />
einem guten <strong>St</strong>ern stand. Zunächst aufmerksame <strong>St</strong>ille, als Herr<br />
Pfarrer Kissel die Neugründungsurkunde verlas und uns in der<br />
Predigt klar machte, das wir e i n Gottesvolk sind, das den<br />
Auftrag hat, das Geschenk der frohen Botschaft in unsere Zeit<br />
und Gesellschaft zu bringen.<br />
Wir wurden dann beschenkt mit einer Liturgie der Fülle, was<br />
sowohl die Mitfeier so vieler Geistlicher betraf, wie die musikalische<br />
Gestaltung durch Kinder-, Jugend- und Kirchenchor. Wir wurden<br />
beschenkt mit Grußworten von Dechant Jansen und Pfarrer<br />
Pöttgen von der evangelischen Gemeinde und zum Schluss<br />
noch durch die <strong>St</strong>ernsinger.<br />
Bei der nachfolgenden fröhlichen Feier rund um den Kirchturm<br />
wurden wir noch einmal beschenkt mit Attraktionen und -<br />
kostenlosen Getränken und Imbiss.<br />
6<br />
So reich beschenkt und<br />
gestärkt können wir<br />
einen gemeinsamen<br />
<strong>St</strong>art wagen.<br />
R. Ocker<br />
Gründungsfeier der neuen Gemeinde<br />
<strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong><br />
AUS DER GEMEINDE<br />
am<br />
6. Januar 2008<br />
7
AUS DER GEMEINDE<br />
8<br />
Mai - Marienmonat<br />
"Maria, Maienkönigin, dich will der Mai begrüßen".<br />
Mit diesem Lied beginnen Jahr für Jahr<br />
die Maiandachten.<br />
Maria, der "Schönsten aller Frauen" ist der<br />
schönste Monat im Jahr, der Wonnemonat<br />
Mai geweiht. In unserer Kirchengemeinde <strong>St</strong>.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong> ist die Kirche in <strong>Frankenforst</strong><br />
Maria geweiht: <strong>St</strong>. Maria Königin.<br />
Hier werden auch in diesem Jahr die Maiandachten<br />
gehalten.<br />
Jeweils montags, mittwochs und freitags<br />
werden um 18.00 Uhr, mit Liedern und Gebeten,<br />
mit Ruhe und Orgelspiel der Mutter Jesu<br />
besonders gedacht.<br />
Kurzinformation zum<br />
Altenberger Licht.<br />
In diesem Jahr fällt das Fest Christi Himmelfahrt<br />
auf den 1. Mai. Am 1. Mai findet in jedem<br />
Jahr die Aussendung des Lichtes des Friedens<br />
und der Versöhnung in Altenberg statt. Auch in<br />
diesem Jahr werden Jugendliche und junggebliebene<br />
Erwachsene mit dem Fahrrad nach<br />
Altenberg fahren, um anschließend das Licht in<br />
unsere Kirchengemeinde, ins <strong>St</strong>. Josefshaus<br />
und ins Vinzens-Pallotti-Krankenhaus zu bringen.<br />
Näheres erfahren Sie in den Pfarrnachrichten.<br />
Maria hat viele Bezeichnungen und Namen.<br />
Betrachten wir die Lauretanische Litanei, im Gl.<br />
Nr. 769. Dort heißt sie z. B.:<br />
"Mutter der Kirche", "Jungfrau von den Völkern<br />
gepriesen", oder "Heil der Kranken", "Trösterin<br />
der Betrübten", oder "Königin des Friedens".<br />
Maria ist der "Weg", der uns zu Jesus Christus<br />
führt. Folgen wir diesem Weg.<br />
Nehmen wir uns etwas Zeit - jung und alt - und<br />
reihen wir uns ein in die Gemeinschaft der Beter<br />
auf der ganzen Welt.<br />
Hans Böhmer<br />
Zum Vormerken:<br />
Die Fußwallfahrt von Köln nach Kevelaer findet<br />
in diesem Jahr vom Montag, den 28.07.08<br />
bis Samstag, den 02.08.08. statt.<br />
Alle Interessierten wenden sich an die<br />
Pfarre <strong>St</strong>. Kunibert, Kunibertsklostergasse 2<br />
in (50668) Köln. Telefon: 0221/121214.<br />
Hans Böhmer<br />
Familienliturgiekreis -<br />
Was machen die denn?<br />
Hätte man mir früher diese Frage gestellt, hätte<br />
ich auch nicht genau gewusst, was ich darauf<br />
antworten soll.<br />
Nach der Kommunionvorbereitung meines<br />
jüngsten Sohnes wurden wir Katechetinnen von<br />
unserem damaligen Pastor Herrn Hommerich<br />
gefragt, ob sich die Eine oder Andere vorstellen<br />
könnte einen neuen Familienliturgiekreis zu<br />
bilden, da der bis dahin tätige Kreis nach<br />
Jahren ans Aufhören dachte, weil deren Kinder<br />
mittlerweile fast erwachsen waren.<br />
Also bildeten einige der Katechetinnen den neuen<br />
Familienliturgiekreis. Wir konnten uns zwar<br />
vorstellen, in diesem Kreis zu arbeiten, aber was<br />
dies genau bedeutete, war keinem von uns zu<br />
diesem Zeitpunkt so richtig klar. Ohne Susanne<br />
Besuglow (inzwischen Gemeindereferentin), die<br />
das entsprechende Hintergrundwissen hatte,<br />
wären wir am Anfang ziemlich hilflos gewesen.<br />
Wir trafen uns einmal im Monat abends<br />
abwechselnd bei der Einen oder Anderen<br />
zu Hause und überlegten, diskutierten und<br />
dachten uns aus, wie man die verschiedensten<br />
Bibeltexte Familien aber vor allem den Kindern<br />
nahe bringen könnte. Denn genau das ist die<br />
Aufgabe des Messkreises, Bibeltexte so zu<br />
erklären, dass sie besser verstanden werden.<br />
In den Jahren kamen neue Mitglieder zu<br />
unserem Kreis dazu und einige verließen uns.<br />
Wir beackerten die Bibeltexte aber immer mit<br />
AUS DER GEMEINDE<br />
kompetenten Mitgliedern des Pastoralteams,<br />
die uns stets dabei behilflich waren, zunächst<br />
einmal unsere großen Fragezeichen aus dem<br />
Weg zu räumen, um danach gemeinsam<br />
nach geeigneten Darstellungsmöglichkeiten<br />
Ausschau zu halten.<br />
Unser Kreis bestand und besteht aus völlig<br />
unterschiedlichen Persönlichkeiten und das<br />
macht die Arbeit so erfrischend und interessant.<br />
Jede von uns hat sicher <strong>ihre</strong> eigenen<br />
Vorstellungen, ist aber kompromissbereit und<br />
bringt sich in die Teamarbeit ein. Dies hat sich in<br />
den Jahren auch bei wechselnden Mitgliedern<br />
nie verändert. Es gibt Treffen, da kann man sich<br />
gar nicht vor Ideen retten und es fällt schwer sich<br />
für eine zu entscheiden und bei einem anderen<br />
Mal fehlt überhaupt eine Vorstellung, wie man<br />
sich dem Thema nähern soll. Dank unseres<br />
derzeitigen „Betreuers“ und Mitgliedes unseres<br />
Familienliturgiekreises Herrn Kaplan Harth<br />
trauen wir uns auch inzwischen schwierige<br />
Texte anzugehen und uns damit auseinander<br />
zu setzen. So lernen wir die Bibel besser und<br />
tiefgehender kennen und können so auch unser<br />
Wissen weitergeben.<br />
Ein Grund dafür, dass ich nach all den Jahren<br />
noch dabei bin, obwohl meine Kinder inzwischen<br />
erwachsen sind und ich eigentlich auch schon<br />
aus dem Kreis „herausgewachsen“ bin, ist<br />
genau diese Erfahrung, die ich bei jedem Treffen<br />
mache. Es ist eine lebendige Gemeinschaft, die<br />
das Ziel hat mehr von Gottes Wort zu verstehen<br />
und das an andere weiterzugeben.<br />
Barbara Palm<br />
Obere Reihe, v.l.: Irene Schroers, Kpl. Jörg<br />
Harth, Barbara Palm, Petra Kriegeskotte,<br />
Elisabeth <strong>St</strong>egemann<br />
Untere Reihe v.l.: Simone Limabch,<br />
Brigitte Opiela, Sylvia Rivero Crespo<br />
9
AUS DER GEMEINDE<br />
10<br />
AUS DER GEMEINDE<br />
11
AUS DER GEMEINDE<br />
Glaubenskurs statt Firmkurs?<br />
Was soll das?<br />
Zum ersten Mal gibt es in <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong><br />
keinen Firmkurs im üblichen Sinn. Vielmehr<br />
haben wir die Jugendlichen ab 15 Jahren<br />
zu einem Glaubenskurs ‚Mir und Gott auf<br />
der Spur‘ eingeladen. Dieser Kurs endet<br />
nicht zwangsläufig in der Feier der Firmung!<br />
Vielmehr sollen die Jugendlichen bewusst<br />
entscheiden, ob sie etwas mit Gott und dem<br />
Glauben an ihn ‚anfangen‘ können. Sakramente<br />
sind ein Geschenk der Zuwendung Gottes<br />
an den Menschen. Jedoch gehört zum Ritus<br />
der Firmung auch das Glaubensbekenntnis.<br />
Sicher haben viele Christen <strong>ihre</strong> Anfragen<br />
an den Glauben und die Formulierungen des<br />
Glaubensbekenntnisses müssen übersetzt und<br />
mit Leben gefüllt werden. Aber das ‚Ich glaube‘<br />
sollte schon ernst gemeint sein. Und wir wollen<br />
die Jugendlichen in <strong>ihre</strong>m Glauben, aber auch in<br />
<strong>ihre</strong>m Nicht-Glauben ernst nehmen. Es erscheint<br />
mir nicht stimmig, wenn ein Jugendlicher<br />
sagt, dass Gott nicht existiere, dann aber den<br />
christlichen Glauben öffentlich bekennt – weil<br />
es z.B. in der Familie erwartet wird. In anderen<br />
Lebenssituationen kann das später wieder<br />
anders aussehen und Glaube neu an Bedeutung<br />
gewinnen. Die Feier der Firmung ist auch im<br />
Erwachsenenalter möglich.<br />
12<br />
Der Glaubenskurs endet am Weißen Sonntag,<br />
dem 30.03.2008 mit der Hl. Messe um<br />
18:30 Uhr in <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong>. In diesem<br />
Gottesdienst, der vom Jugendchor mitgestaltet<br />
wird, werden sich die Jugendlichen, die wollen,<br />
an <strong>ihre</strong> Taufe erinnern und einen Einzelsegen für<br />
<strong>ihre</strong>n Weg ins Erwachsensein empfangen.<br />
Diejenigen, die sich schon vorher zur<br />
Firmung angemeldet haben, werden sich<br />
am Samstag, 12.04.08 zu einem weiteren<br />
Vorbereitungsnachmittag treffen.<br />
Am Freitag, 18.04.2008 um 17 Uhr wird dann<br />
Weihbischof Dr. Heiner Koch in <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong><br />
<strong>Baptist</strong> das Sakrament der Firmung spenden.<br />
Die musikalische Gestaltung haben Thomas<br />
Quast, Andrea Hommelsheim und andere<br />
Mitglieder der Gruppe ‚Ruhama‘.<br />
Firmung ist der Abschluss der Eingliederung<br />
eines katholischen Christen in die Kirche – nach<br />
der Taufe und der Erstkommunion. Auch wenn<br />
<strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong> sicher voll werden wird, so<br />
möchte ich die Einladung an die Gemeinde<br />
aussprechen, diese Messe mitzufeiern, um<br />
den Jugendlichen zu zeigen, dass da eine<br />
Gemeinde vor Ort ist, die an <strong>ihre</strong>m Leben und<br />
Glauben Anteil nimmt. Bereits die Übernahme<br />
der Bibelpatenschaften zu Beginn des<br />
Glaubenskurses war ein solch positives Zeichen<br />
gewesen.<br />
Allen, die den Glaubenskurs<br />
durch <strong>ihre</strong> Bibelspende und ihr<br />
Gebet unterstützt haben, sei<br />
an dieser <strong>St</strong>elle schon einmal<br />
herzlich gedankt, ebenso wie den<br />
Verantwortlichen des Bethanien<br />
Kinderdorfes für Gastfreundschaft<br />
bei mehreren Großgruppentreffen.<br />
Mein besonderer Dank gilt aber<br />
den Katecheten und Katechetinnen,<br />
die wieder viel Zeit und <strong>ihre</strong>n<br />
Glauben zur Verfügung stellen.<br />
Kpl. Jörg Harth<br />
Glaubenskurs 2007/08-<br />
Eindrücke einer Katechetin<br />
„Wie sieht eigentlich der Messias der<br />
Juden aus?“ – „Ist Gott auch weiblich,<br />
oder sind Vater, Sohn und heiliger<br />
Geist alle männlich?“ – „Das mit der<br />
Dreifaltigkeit ist aber schwer zu<br />
verstehen!“ – „Wurden die „Heiligen“<br />
aus zu großem Schuldbewusstsein<br />
heilig?“ – „Ich kann mir nicht<br />
vorstellen, dass Jesus Tote zum Leben<br />
erweckt haben soll!“ – „Kirche bzw. die<br />
heilige Messe ist was für Alte über 30<br />
Jahren!“<br />
So und anders können Fragen<br />
und Aussagen in den <strong>St</strong>unden des<br />
Glaubenskurses für unsere Firmanden<br />
aussehen. Wo wir Erwachsene uns<br />
erst in ein Thema hineindenken<br />
müssen, analysieren, überlegen und<br />
die Frage auf <strong>ihre</strong> Richtigkeit hin<br />
überprüfen, sind Jugendliche so<br />
ganz anders. Spontan, schnell, „aus<br />
dem Bauch heraus“ wird geredet und<br />
nach Antworten gesucht die mit dem<br />
Verstand erfasst werden können.<br />
Und hier liegt genau die<br />
Herausforderung, der wir Katecheten<br />
uns stellen: Man kann nicht alles mit<br />
dem Verstand erfassen und Gott ist<br />
keine abstrakte, unbekannte Größe: Er<br />
ist immer wieder erfahrbar geworden<br />
in der Geschichte seines Volkes<br />
und wird immer neu lebendig in der<br />
Geschichte der Menschen, die seinem<br />
Lebensentwurf folgen.<br />
Für nicht wenige Jugendliche gilt<br />
der Slogan „Ich glaub nix!- Mir fehlt<br />
nix!“ Wozu brauche ich Gott? Wir<br />
leben in einer konsumorientierten<br />
und sehr schnelllebigen Welt, in der<br />
materielle Bedürfnisse in möglichst<br />
kurzer Zeit erfüllt werden sollen. Die<br />
Erwartungshaltung der Erwachsenen<br />
und Jugendlichen hinsichtlich der<br />
Befriedigung der verschiedenen<br />
Bedürfnisse ist sehr hoch. Und trotz<br />
allem ist da die Sehnsucht nach<br />
„Mehr“. Der Mensch, der immer wieder<br />
AUS DER GEMEINDE<br />
über sich hinausfragt und sich die<br />
Frage stellt, woher er kommt, wie er in<br />
seinem Leben handeln soll und wohin er<br />
an der Todesgrenze gehen wird. Aber<br />
nur über diese tiefen Lebensfragen<br />
gelangt der Mensch letztlich auch zu<br />
der Frage nach Gott.<br />
Dann wird es für mich und die<br />
Jugendlichen spannend.<br />
Wir kommen in Berührung mit<br />
uns selbst: mit unseren Ängsten,<br />
Hoffnungen, Nöten, Freuden und<br />
Sorgen und stellen schnell fest, wie<br />
gut es doch tut, das es dem „Anderen“<br />
in verschiedenen Situationen genauso<br />
geht wie mir. Hier kann ich dann<br />
Zeugnis von meinem Glauben geben:<br />
Die Geschichte Jesu, der uns Wege<br />
aus ausweglosen Situationen zeigt<br />
und immer wieder Hoffnung und Mut<br />
gibt auf ein Leben in Fülle. Auf meine<br />
Frage hin „Was bedeutet Christsein<br />
für mich“ antwortete ein Jugendlicher:<br />
„Die Welt und die Menschen mit den<br />
Augen Jesu zu sehen!“<br />
Brigitta Opiela<br />
13
AUS DER GEMEINDE<br />
14<br />
Der Glaubenskurs -<br />
Halbzeit<br />
Nun ist es schon soweit - wir haben<br />
die Halbzeit des Glaubenskurses<br />
erreicht.<br />
Einmal wöchentlich treffen wir uns,<br />
haben viel Spaß miteinander und<br />
reden z.B. über Gott, Jesus, über den<br />
Heiligen Geist und die Dreifaltigkeit.<br />
Mit der Dreifaltigkeit hatte ich<br />
anfangs meine Probleme. Es war<br />
schwer zu begreifen, dass drei<br />
verschiedene „Personen“ in einem<br />
verschmolzen sein sollten. Bis zu<br />
diesem Zeitpunkt glaubte ich,<br />
dass Gott, Jesus und der Heilige<br />
Geist verschieden und getrennt<br />
voneinander waren. So hatte ich<br />
es als Kind verstanden und mir nie<br />
weitere Gedanken darüber gemacht.<br />
Es dauerte einige Zeit, bis ich mich<br />
von meinem Kinderglauben lösen<br />
konnte, zumal ich mich immer wieder<br />
fragte, wie das möglich sei, dass Gott<br />
und Jesus Zwiegespräche führten,<br />
wenn sie doch das eine göttliche<br />
„Wesen“ waren.<br />
Das Mandala des Dreihasenfensters<br />
des Paderborner Domes hat mir<br />
geholfen dies zu verstehen.<br />
Es sind drei einzelne Hasen, an<br />
dessen Ohren sie jedoch verbunden<br />
sind; also drei einzelne Hasen, aber<br />
im Großen und Ganzen zusammen<br />
gehörend.<br />
Aber auch der praktische Teil<br />
des Glaubenskurses ist toll. Wir<br />
haben bereits Bilder gemalt,<br />
Meditationen durchgeführt, ein<br />
Bestattungsinstitut besucht und<br />
Hände aus Gips angefertigt. Der<br />
zuletzt genannte Punkt brachte<br />
uns auf die Idee aus dem Thema<br />
„Hand“ ein großes Projekt auf die<br />
Beine zu stellen. So fotografierten<br />
wir eines Sonntags die Hände<br />
vieler Kirchengänger: von Kindern,<br />
Jugendlichen, Erwachsenen und<br />
Senioren. Damit wollen wir zeigen,<br />
dass der Glaube mit den Händen<br />
greifbar ist. In Kürze werden wir die<br />
Fotos im Altarraum von <strong>St</strong>. Elisabeth<br />
aufhängen.<br />
Bald ist der Glaubenskurs schon<br />
vorbei, was ich sehr schade finde, da<br />
es toll war mit Gleichgesinnten über<br />
den Glauben zu sprechen und Spaß zu<br />
haben.<br />
Eine Firmandin<br />
Zülpich, die historische <strong>St</strong>adt<br />
– ein lohnender Besuch für<br />
Senioren<br />
Zum Jahresausflug trafen sich am Freitag, den<br />
17. August 2007, die Senioren der Tanzgruppe<br />
von <strong>St</strong>. Elisabeth an der Haltestelle Lustheide.<br />
Ein strahlender Sommermorgen hob gleich<br />
die <strong>St</strong>immung und versprach einen schönen<br />
Tag. An der Haltestelle in Köln-Deutz empfing<br />
uns Herr Schlechtriem und begleitete uns zum<br />
Bahnsteig bis zur Abfahrt des Zuges nach<br />
Mechernich.<br />
Die letzte Wegstrecke vom Bahnhof<br />
Mechernich bis zu unserem Ziel in der<br />
<strong>St</strong>adtmitte von Zülpich legten wir mit dem<br />
Taxibus zurück. Eine versierte <strong>St</strong>adtführerin<br />
zeigte und erklärte uns eineinhalb <strong>St</strong>unden<br />
lang die Sehenswürdigkeiten der historischen<br />
AUS DER GEMEINDE<br />
<strong>St</strong>adt. Man erkannte den Fleiß der Menschen,<br />
die das Alte erhalten und verbessern.<br />
Anschließend ging es in eine Gaststätte, in<br />
der jeder zu seinem zufrieden stellenden<br />
Mittagessen kam.<br />
Danach gingen wir ins Pfarrzentrum <strong>St</strong>. Peter,<br />
wo wir von Frau Spilles freundlich begrüßt<br />
wurden. Herzlichen Dank an Herrn Pfarrer<br />
Guido Zimmermann, der es uns ermöglichte,<br />
dort den Saal, die Küche und die Musikanlage<br />
kostenlos zu benutzen. Es gab Kaffee, Tee und<br />
Kuchen. Nach Herzenslust tanzten wir unsere<br />
bekannten Tänze, die wir wöchentlich freitags<br />
von 15.00 bis 16.30 Uhr in <strong>St</strong>. Elisabeth<br />
einüben. Nach 17.00 Uhr stand uns das<br />
Vergnügen der Heimreise bevor.<br />
Die Tanzgruppe dankt herzlich <strong>ihre</strong>r Tanzleiterin<br />
Gisela Schlechtriem für den schönen Tag.<br />
Käthe Verdcheval<br />
<strong>St</strong>ellenausschreibung<br />
der Firma Huddel und Brassel,<br />
ehrenamtlicher Putztrupp der Kirche <strong>St</strong>. Elisabeth<br />
Wir bieten einen sicheren Arbeitsplatz, nette Kolleginnen und Kollegen, kein Gehalt aber ein<br />
gehaltvolles Frühstück und eine besondere Nähe zum lieben Gott.<br />
Wir sind 4 Putzteams, die sich über Verstärkung freuen würden.<br />
Geputzt werden die Kirche, Sakristei und Kapelle. Jede Gruppe ist einmal im Monat für 1-2<br />
<strong>St</strong>unden im Einsatz. Es gibt eine Montagabendgruppe, die sich um 19.00 Uhr trifft. Die weiteren<br />
Putzeinsätze finden für zwei Gruppen dienstags und für eine donnerstags jeweils ab<br />
9.00Uhr statt . Anschließend gibt es ein gemeinsames Frühstück im Pfarrhaus. Das Zusammenessen<br />
in netter und kommunikativer Runde ist für uns alle ein schöner und liebgewonnener<br />
Teil unserer Gemeinschaft.<br />
Wenn Sie Lust haben mitzumachen, oder auch noch Fragen haben, melden Sie sich bitte bei<br />
Frau Maria Granrath, Tel. 67235<br />
15
AUS DER GEMEINDE<br />
25 Jahre Freundeskreis<br />
Esperantina<br />
25 Jahre ist es her, dass Padre Ladislau als<br />
junger Pfarrer der Kleinstadt Esperantina im<br />
Nordosten Brasiliens auf Einladung einiger junger<br />
Leute, die ihn dort kennen gelernt hatten,<br />
nach Deutschland kam und hier Kontakt aufnehmen<br />
konnte zu verschiedenen Kirchengemeinden<br />
im Kölner Raum und in Bad Neuenahr.<br />
Mehrere kleinere Freundeskreise, die sich<br />
spontan in den „Partnergemeinden“ gebildet<br />
hatten, haben in der Folgezeit den Kontakt gefestigt<br />
und verstärkt durch Briefverkehr, gegenseitige<br />
Besuche und finanzielle Unterstützung<br />
bestimmter Einrichtungen und Projekte in Esperantina.<br />
Um die Kontakte und die Projektarbeit<br />
zu koordinieren und effektiver zu gestalten, aber<br />
auch, weil nach einigen Jahren in den einzelnen<br />
Gruppen Mitgliederzahlen und Begeisterung<br />
etwas geschrumpft waren, haben sich die bis<br />
dahin selbständigen Kreise aus Köln-Worringen,<br />
Spich, <strong>Refrath</strong>, Wuppertal, Differten/Saar, und<br />
Wuppertal im Jahre 1989 zum gemeinsamen<br />
Freundeskreis Esperantina zusammengeschlossen.<br />
Die Gründung eines „eingetragenen<br />
Vereins“ im Jahre 1992 ermöglichte uns,<br />
steuerwirksame Spendenbescheinigungen auszustellen<br />
und dadurch unseren Spenderkreis zu<br />
erweitern und außerdem für einige Projekte über<br />
die <strong>St</strong>adt Köln „Landesmittel zur Förderung der<br />
Entwicklungszusammenarbeit“ zu erhalten. Die<br />
wichtigsten Projekte, die vom Freundeskreis<br />
initiiert bzw. mitgegründet wurden und zurzeit<br />
noch finanziell unterstützt werden, sind:<br />
- PIJU - ein Projekt zur Förderung von Kindern<br />
und Jugendlichen,<br />
- AMAE - ein Projekt für Frauen , durch das<br />
Kunsthandwerk und Handarbeiten gefördert<br />
werden,<br />
- der Kindergarten Sao Tarcisio,<br />
- CDV („Zentrum zur Verteidigung des Lebens“)-<br />
ein kleines Gemeindezentrum in einem sozialen<br />
Brennpunkt der <strong>St</strong>adt.<br />
16<br />
Hierfür und für die laufende Unterstützung der<br />
pastoralen und bewusstseinsbildenden Arbeit<br />
in der Gemeinde sind in den Jahren seit 1989<br />
bis heute Geldmittel von insgesamt rd. 560.000,-<br />
EURO durch unterschiedliche Aktivitäten der<br />
einzelnen Freundeskreisgruppen und des<br />
Peter-Joerres-Gymnasiums in Ahrweiler, durch<br />
öffentliche Mittel und viele Spender aufgebracht<br />
und nach Esperantina überwiesen worden.<br />
Damit ist – wie uns von unseren brasilianischen<br />
Freunden und Partnern versichert wurde und<br />
wovon sich etliche Freundeskreismitglieder bei<br />
Besuchen überzeugen konnten – viel Positives<br />
geschaffen und bewirkt worden. Deshalb<br />
möchte der Freundeskreis die Unterstützung<br />
der Gemeinde von Esperantina nach Möglichkeit<br />
auch in Zukunft fortsetzen.<br />
****<br />
Das Jahr 2007 hat für Esperantina und den<br />
Freundeskreis eine wichtige Änderung gebracht.<br />
Padre Carlos Seixas, der im Jahre<br />
2001 als 30-jähriger Neupriester die Gemeinde<br />
als Nachfolger von Padre Ladislau übernommen<br />
hatte, ist von seinem Bischof zur Jahresmitte<br />
in die <strong>St</strong>adt Parnaiba (an der Atlantikküste)<br />
versetzt worden. Obwohl davon auszugehen<br />
ist, dass Pe. Carlos in Anerkennung seiner<br />
seelsorgerischen und theologischen Qualitäten<br />
in diese große <strong>St</strong>adtpfarrei berufen wurde,<br />
bedauert der Freundeskreis seinen Weggang<br />
aus Esperantina sehr. Er war 6 Jahre lang<br />
unser Hauptansprechpartner. Zwischen ihm<br />
und dem Vorstand sowie vielen Mitgliedern des<br />
Freundeskreises haben sich während seiner Zeit<br />
in Esperantina eine herzliche Freundschaft und<br />
eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
entwickelt. Er hat zweimal auf Einladung des<br />
Freundeskreises Deutschland besucht - im<br />
Jahre 2005 zusammen mit 4 jugendlichen<br />
Mitarbeitern seiner Gemeinde zur Teilnahme am<br />
Weltjugendtag in Köln.<br />
Dass auch ihm der Abschied von Esperantina<br />
und damit vom Freundeskreis nicht leicht<br />
gefallen ist, geht aus seinem Brief an den<br />
Freundeskreis vom März 2007 hervor, in dem er<br />
u. a. geschrieben hat:<br />
„…..…So, meine Schwestern und Brüder, als ich<br />
diese Entscheidung des Bischofs erfuhr, war ich<br />
sehr traurig, denn ich denke, dass meine Zeit in<br />
Esperantina immer noch kurz war, und ich noch<br />
viele Pläne zu realisieren hatte……..“<br />
„……..Von all den guten Dingen, die mir in<br />
meinem Leben in Esperantina begegnet sind, ist<br />
mit Sicherheit eines der besten, die Freunde aus<br />
Deutschland kennen gelernt zu haben. Nicht nur<br />
meine zwei Reisen in Euer Land mit allem, was<br />
ich bei den Reisen aufgenommen habe, sondern<br />
auch Eure Besuche hier waren wichtig in meinem<br />
Leben. Ich möchte die Erinnerung an und die<br />
Sehnsucht nach den Menschen mitnehmen, die<br />
mir so lieb und für mich so besonders geworden<br />
sind……..“<br />
Zum Nachfolger von Padre Carlos hat der<br />
Bischof Padre Hernesto Pereira bestimmt,<br />
der im August seine Arbeit in Esperantina<br />
aufgenommen hat. Er ist einige Jahre älter als<br />
Pe. Carlos und war vorher längere Zeit Pfarrer<br />
der Gemeinde Sao José in der Nachbarstadt<br />
Pedro II. Bereits vor dem Wechsel hat Pe. Carlos<br />
ihn über den Freundeskreis und die von uns<br />
initiierten und finanzierten Projekte informiert.<br />
In einem Brief – kurz nach seiner Einführung in<br />
Esperantina – hat er an den Freundeskreis u.a.<br />
geschrieben:<br />
„……..Hinsichtlich unserer Arbeit hier in der<br />
Pfarrei haben wir nicht vor, unsere Richtung<br />
zu ändern. Wir werden mit den Projekten<br />
zur Förderung und Verteidigung des Lebens<br />
innerhalb unserer Grenzen, Eurer Hilfe und<br />
Eurer Gebete fortfahren. Wenn wir fortschreiten<br />
und etwas verbessern können, werden wir dies<br />
tun. Doch wollen wir weder stehen bleiben noch<br />
rückwärts gehen. Wir erwarten weiter Eure<br />
Besuche und Eure Kommunikation. ………..“<br />
AUS DER GEMEINDE<br />
„……..Es ist mein Traum, eines Tages keine<br />
permanente Hilfe mehr zu brauchen, doch dass<br />
die Nächstenliebe, die Geschwisterlichkeit,<br />
die Liebe und die Freundschaft immer weiter<br />
wachsen mögen..…….“.<br />
Der Freundeskreis geht davon aus, dass sich<br />
mit Pe. Hernesto eine ebenso erfreuliche Zusammenarbeit<br />
entwickeln wird, wie mit seinen<br />
Vorgängern Pe. Ladislau und Pe. Carlos. Im<br />
Frühjahr dieses Jahres werden zwei Vorstandsmitglieder<br />
Esperantina besuchen und den bisher<br />
brieflichen Kontakt persönlich vertiefen.<br />
*****<br />
Die inzwischen nur noch kleine Freundeskreisgruppe<br />
der ehem. Gemeinde <strong>St</strong>. Elisabeth<br />
trägt zur finanziellen Unterstützung der Partnergemeinde<br />
bei durch Spenden und die Erlöse<br />
unseres „EINE-WELT-LADENS“.<br />
Dort werden jeweils nach den Wochenendgottesdiensten<br />
in der Kirche <strong>St</strong>. Elisabeth<br />
Waren des fairen Handels mit den Entwicklungsländern<br />
(Lebensmittel - Kaffee,<br />
Tee, Wein, Schokolade, Nüsse, u.a. - Schmuck<br />
und kunsthandwerkliche Artikel, Spielzeug und<br />
Schreibwaren) zum Kauf angeboten.<br />
Deshalb:<br />
Unterstützen Sie bitte unseren<br />
EINE-WELT-LADEN und damit unsere<br />
Partnergemeinde Esperantina!<br />
Rudolf Dockter<br />
17
AUS DER GEMEINDE<br />
Ökumenische Nacht der<br />
offenen Kirchen<br />
in <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong><br />
Schon die Ankündigung hat mich neugierig<br />
gemacht. So war ich gespannt, was mich beim<br />
Betreten der Kirche am Abend des 30.11.07<br />
erwartet. Wie alleine Licht eine Kirche so<br />
verändern kann, hat mich erstaunt und<br />
fasziniert. Mitglieder der Technik AG des<br />
OHG unter Leitung von Kaplan Harth hatten<br />
in zwei Tagen ganze Arbeit geleistet, die<br />
Kirche in einem anderen Licht erscheinen<br />
zu lassen. Die Seitenschiffe waren in rotes<br />
und grünes Licht getaucht, das südliche<br />
Querschiff erstrahlte gelb, das nördliche<br />
Querschiff leuchtete in blau und rot. Die<br />
Farbe des Lichtes auf der Rückwand der<br />
Kirche änderte sich hingegen ständig.<br />
Erster Programmpunkt des Abends war<br />
eine geistliche Kirchenführung von Kaplan<br />
Harth. In dieser Führung ging es in erster<br />
Linie darum, wie sich in der Architektur<br />
und der Innenausstattung der Kirche das<br />
Selbstverständnis der Gemeinschaft der<br />
Gläubigen, der Kirche aus lebendigen <strong>St</strong>einen<br />
wiederfindet. .<br />
Z.B. befindet sich direkt hinter dem Haupteingang<br />
der Kirche das Taufbecken. Es erinnert<br />
uns daran, dass wir am Anfang unseres<br />
Christseins getauft wurden und so in die<br />
Gemeinschaft der Christen aufgenommen<br />
wurden, in der alle willkommen sind. Vorne, im<br />
Gewölbe über dem Altarraum hängt noch der<br />
alte Schlussstein, auf dem das Lamm Gottes<br />
abgebildet ist. Dieser erinnert daran, dass<br />
Jesus Christus, das Lamm Gottes den ganzen<br />
Bau der Kirche zusammenhält. Ohne diesen<br />
Schlussstein würde alles zusammenfallen.<br />
Nach einer einstündigen Zeit der <strong>St</strong>ille<br />
ging es weiter mit einer Kombination<br />
aus Bibeltexten und Musik. Die von Peter<br />
Dammeier und Peter Jürgens beeindruckend<br />
vorgetragenen Bibeltexte waren inspirierend<br />
und aufrüttelnd. Es schwankte zwischen Texten<br />
des Vertrauens - wie z. B. Psalm 23 – und<br />
18<br />
Texten, die Verzweiflung und Gottverlassenheit<br />
ausdrückten, wie Ijob 3. Genauso habe ich<br />
auch die Musik empfunden, die zwar z.T.<br />
recht modern war, aber nie störend, sondern<br />
eher aufwühlend, ins Innere gehend. Neben<br />
Orgel kamen Saxophon, Trommeln, aber auch<br />
Metronome und Regenrohre zum Einsatz.<br />
Den Schlusspunkt setzte der von Pfarrer Kissel<br />
und den Kirchenchören von <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong><br />
und <strong>St</strong>. Maria Königin sehr schön gestaltete<br />
Lichtgottesdienst. In diesem Gottesdienst<br />
dankte er allen ehren- und hauptamtlich<br />
Tätigen der Gemeinde <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong>.<br />
Er wies aber vor allem darauf hin, das ein<br />
gemeinsamer Aufbruch hin zu einer Gemeinde<br />
nicht nur sehr gut möglich ist durch die gute<br />
gegenseitige Ergänzung, sondern das jede und<br />
jeder einen Neuanfang macht und nicht im „es<br />
ändert sich nichts“ stehen bleibt.<br />
Neben den ganzen Aktionen gab es aber<br />
auch Meditationsecken. Empfangen wurden<br />
die Besucher von dem offenen Taufbecken<br />
mit der Aufforderung, sich des Beginns des<br />
eigenen Christseins zu besinnen. Im südlichen<br />
Querschiff lag ein <strong>St</strong>ein umgeben von Schildern<br />
mit Worten, die den Besucher nach den<br />
Fundamenten des eigenen Lebens befragten.<br />
Im nördlichen Querschiff hatte man die<br />
Möglichkeit, Weihrauch auf glühende Kohlen<br />
zu legen, um Verhärtetes, Sorgen, Nöte vor<br />
Gott zu bringen mit der Bitte um Verwandlung<br />
– gemäß dem Psalmwort: „Wie Weihrauch<br />
steige mein Gebet vor dir auf“. Eine weitere<br />
Meditationsstelle war direkt vor dem Altar. Dort<br />
standen Kerzen, die die Besucher entzünden<br />
und auf den Altar, das Symbol für Jesus -<br />
stellen konnten.<br />
Wer sich zwischendurch stärken wollte, konnte<br />
dies im sehr schön hergerichteten Pfarrsaal<br />
machen.<br />
Diese Form der Verabschiedung der Gemeinde<br />
<strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong> war eine tolle Idee, denn sie<br />
hat den Akzent auf den Aufbruch zum Neuen,<br />
auf das Ausprobieren von Neuem gesetzt, ohne<br />
dabei die eigenen Wurzeln und den Dank für<br />
das Gute der Vergangenheit zu vergessen.<br />
Dies hat sich auch in der Durchmischung<br />
AUS DER GEMEINDE<br />
der Besucher aus allen drei Gemeinden<br />
widergespiegelt. Ich fand es vor allem gut,<br />
dass durch die Beleuchtung des Kreuzes<br />
mit verschiedenen Farben, der jenige in den<br />
Mittelpunkt gestellt wurde, der dahin gehört:<br />
Jesus Christus. Wenn Mitglieder aller drei<br />
Gemeinden ihn als Zentrum <strong>ihre</strong>s Lebens,<br />
aber auch <strong>ihre</strong>r ehrenamtlichen Tätigkeit<br />
sehen, wird einem Zusammenwachsen der<br />
Gemeinden nichts mehr im Weg sein.<br />
Allen Mitwirkenden, vor allem Kaplan Harth,<br />
möchte ich für diesen gelungenen Abend<br />
danken.<br />
Petra Kriegeskotte<br />
Danksagung<br />
Allen Mitwirkenden an der ökumenischen Nacht der offenen Kirchen sei an dieser<br />
<strong>St</strong>elle ein herzliches Dankeschön gesagt:<br />
• den Verantwortlichen für die Lichttechnik: Manuel Niklas, Andreas und<br />
Manuel Palm, Christian und David Peters<br />
• den Musikerinnen und Musikern: Angela Kahl, Wolfgang Weber, Thea Klee,<br />
Rita Böller<br />
• den Lesern: Peter Dammeier und Dr. Peter Jürgens<br />
• Kerstin Meyer-Bialk und Holger Pohl für <strong>ihre</strong> Beiträge und Ratschläge<br />
• dem Ehepaar Recker für manches Zupacken<br />
• den Kirchenchören <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong> und <strong>St</strong>. Maria Königin<br />
Kpl. Jörg Harth<br />
19
AUS DER GEMEINDE<br />
Trödeln für den guten Zweck<br />
Erfolgreicher Secondhand-Basar<br />
in der Kita <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong><br />
Über ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk<br />
konnte sich der Kindergarten <strong>St</strong>.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong> freuen. <strong>St</strong>olze 943 € kamen<br />
beim Secondhand-Basar zusammen,<br />
der Mitte November in der Einrichtung<br />
stattfand. Der Betrag fließt in einen Fonds<br />
für besondere Ausgaben, wie z.B. die<br />
weitere Gestaltung des Außengeländes.<br />
„Da sich unsere Einrichtung zunehmend<br />
für Kinder unter drei Jahren öffnet,<br />
haben wir noch großen Bedarf, was<br />
Spielmöglichkeiten für diese Altersgruppe<br />
angeht“, so Gerda Münch, die Leiterin des<br />
Kindergartens.<br />
Gerne nahm sie die Spende bei einer<br />
kleinen adventlichen Feierstunde aus den<br />
Händen von Dagmar Gühnemann entgegen.<br />
Diese koordiniert das Secondhand-Team <strong>St</strong>.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong>, das den Verkauf organisiert<br />
hatte. Bereits seit 28 Jahren engagiert<br />
sich diese Gruppe, zu der inzwischen rund<br />
30 ehrenamtliche Helferinnen gehören,<br />
auf diese Art und Weise für den guten<br />
Zweck. Längst schon ist der Kreis der<br />
Aktiven über die Pfarrgemeinde <strong>Refrath</strong>/<br />
<strong>Frankenforst</strong> hinausgewachsen. Und<br />
kaum eine der Frauen hat noch Kinder<br />
im Kindergartenalter. „Wir haben einfach<br />
Freude daran, gemeinsam karitativ tätig<br />
zu sein“. Die Basare, die regelmäßig<br />
im Herbst stattfinden, sind bereits<br />
zur festen Einrichtung geworden. Das<br />
Prinzip ist einfach: Die Waren werden auf<br />
Kommissionsbasis angenommen und zum<br />
Verkauf angeboten. Vom Erlös werden 70%<br />
an die Anbieter ausgezahlt, die übrigen<br />
30% gemeinnützigen Projekten gespendet.<br />
Auch Sachspenden sind willkommen. Sie<br />
gehen in diesem Jahr an die Kolpingfamilie<br />
in Porz, die damit Projekte in Kolumbien<br />
und Bolivien unterstützt. So profitieren<br />
viele vom Engagement und nicht zuletzt<br />
20<br />
auch von der jahrelangen Erfahrung des<br />
eingespielten Teams.<br />
Diese zeigte sich auch im routinierten<br />
Ablauf der diesjährigen Veranstaltung<br />
im Kindergarten. Maximal 80 Artikel<br />
rund ums Kind durfte jeder der rund 120<br />
Interessenten zum Verkauf anbieten.<br />
Gleich kistenweise nahmen die<br />
Helferinnen unterstützt von den Eltern der<br />
Kindergartenkinder die Kommissionsware<br />
entgegen. Ob Kinderkleidung, Spielzeug,<br />
Babyausstattung oder Umstandsmode,<br />
die Auswahl war vielfältig und reichlich.<br />
Entsprechend groß war auch der<br />
Kundenandrang. Wo sonst Kinder spielen,<br />
wimmelte es vor Neugierigen und<br />
Schnäppchenjägern. Wer nach einem<br />
erfolgreichen Einkaufsbummel Ruhe und<br />
<strong>St</strong>ärkung suchte, wurde ebenfalls fündig.<br />
Das eigens eingerichtete Flohmarkt-Café<br />
lockte mit selbstgebackenem Kuchen,<br />
frischen Waffeln und heißem Kakao.<br />
Ein Angebot, das auch von den Helfern<br />
gerne angenommen wurde, denn für sie<br />
begann nach Beendigung des Verkaufs<br />
der anstrengende Teil Tages, das große<br />
Aufräumen.<br />
Krippenspiel der Messdiener<br />
Die Messdiener von <strong>St</strong>. Elisabeth führten<br />
kurz vor Weihnachten die Geschichte der<br />
Geburt Jesu auf. Ungefähr 25 große und<br />
kleine Messdiener waren bei dem Projekt<br />
dabei.<br />
So konnte es sogar eine kleine<br />
Theateraufführung werden. Römische<br />
Soldaten begrüßten die Zuschauer in der<br />
Kirche und begleiteten sie in die Kapelle.<br />
Das Krippenspiel begann mit der Ankunft<br />
des Engels bei Maria in Nazareth. Dazu<br />
wurde die Kapelle von <strong>St</strong>. Elisabeth als<br />
Nazareth umgestaltet. Maria empfing die<br />
aufregende Botschaft in <strong>ihre</strong>r Kammer.<br />
Später dachte Josef, während er in seiner<br />
Werksatt hämmerte, laut darüber nach, wie<br />
sehr er von Maria enttäuscht war, hatte<br />
sie sich doch mit einem anderen Mann<br />
eingelassen, obwohl sie sich doch so gerne<br />
hatten und sogar verlobt waren.<br />
Nachdem der Engel Josef im Traum<br />
erschienen war, und ihm erklärt hatte,<br />
wie Gott in ihr Leben eingegriffen hatte,<br />
konnten die Zuschauer den Weg Josefs und<br />
Marias nach Bethlehem mitempfinden. Denn<br />
auch sie mussten von der Kapelle in die<br />
Kirche ziehen, wo nach mehreren <strong>St</strong>ationen<br />
der <strong>St</strong>all von Bethlehem erreicht wurde.<br />
Tage vorher schon hatten die Messdiener<br />
Herbergstüren und eine Krippe gebastelt<br />
um alles so echt wie möglich zu gestalten.<br />
Jeder brachte seine Ideen mit ein und<br />
bis zur Aufführung war alles bereit. Ein<br />
Engelchor sang von der Orgelbühne<br />
herunter, die mit blauen Tüchern und<br />
Lichterketten geschmückt war. In der Kirche<br />
gab es drei Herbergstüren, die von sehr<br />
unterschiedlich freundlichen Menschen<br />
geöffnet wurden. Einer knallte die Türe<br />
gleich zu und sagte nur, sie seien ein Haus<br />
für reiche und wichtige Personen und<br />
nicht für solche wie Maria und Josef. Der<br />
nächste schubste Maria sogar weg, dass sie<br />
hinfiel, der dritte hatte Mitleid und führte<br />
sie zu einem <strong>St</strong>all. Dort wurde dann das<br />
Kind geboren. Es kamen viele Hirten zur<br />
Krippe. Sie wurden begleitet von Klavier,<br />
Querflöte, Geigen und dem Engelchor , die<br />
den Weg der Hirten zur Krippe musikalisch<br />
untermalten und ein Gloria dem Jesuskind<br />
sangen und spielten.<br />
AUS DER GEMEINDE<br />
Nach fast 40 Minuten, am Ende der<br />
Aufführung, berichtete der Vorleser, dass<br />
die Messdiener beschlossen hatten an<br />
der Türe mit einem Spendenkörbchen<br />
zu stehen. Gesammelt werden sollte für<br />
Kinder, die heute in Bethlehem geboren<br />
werden und die ähnlich arm sind wie<br />
Jesus es war. Im Internet fanden wir die<br />
Caritas Kinderhilfe Bethlehem. Wir haben<br />
Kontakt mit ihnen aufgenommen, das Geld<br />
überwiesen und schon einen Dankbrief<br />
und Informationsmaterial bekommen, das<br />
mit Fotos von unseren Krippenspiel im<br />
Schaukasten aushing.<br />
Es hat uns allen viel Spaß gemacht, es waren<br />
schöne und aufregende Gruppenstunden bis<br />
zur Aufführung. Vielen Dank für die Spenden<br />
und auch für die Kinokarten, die uns die<br />
Eltern der kleinen Messdiener geschenkt<br />
haben.<br />
Tanja, Hannah Elena, Klara, Vera<br />
Im Kinderwagen zur Segnung<br />
Die Mitglieder des Kreises der Taufbegleiter<br />
und Pfarrer Peters luden dieses Jahr am<br />
Sonntag, den 13. Januar, dem Fest der<br />
Taufe Jesu, alle Täuflinge des vergangenen<br />
Jahres mit Ihren Eltern, Paten und Großeltern<br />
zur Kindersegnung mit anschließendem<br />
gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und<br />
Kuchen ein.<br />
Noch nie zuvor habe ich so viele Kinderwagen<br />
in der Kirche <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong> gesehen. Es<br />
war ein schöner, Mut machender Anblick.<br />
Geduldig warteten alle, bis jedem einzelnen<br />
Kind der Segen gespendet worden war.<br />
Viele der jungen Familien blieben noch zum<br />
gemütlichen Beisammensein im Pfarrheim. Bei<br />
anregenden Gesprächen verging die Zeit sehr<br />
schnell. Die vielen positiven Rückmeldungen<br />
waren ein schöner Dank für unseren Einsatz.<br />
Pfarrer Dirk Peters<br />
21
AUS DER GEMEINDE<br />
Unser Kinderdorf wird 40!<br />
Fast versteckt in den Wäldern des<br />
Königsforstes liegt ein besonderes Juwel<br />
unserer Gemeinde, das in diesem Jahr<br />
ein Jubiläum feiert, denn 1968 war<br />
es soweit: Schwester Consolata von<br />
den Dominikanerinnen von Bethanien<br />
durchschnitt das Band, mit dem das<br />
Kinderdorf in <strong>Refrath</strong> offiziell eröffnet<br />
wurde. Entworfen und erbaut vom<br />
bekannten Architekten Professor Dr.<br />
Gottfried Böhm.<br />
Heute leben hier über 100 Kinder und<br />
Jugendliche in 6 Kinderdorffamilien<br />
rund um die Uhr gemeinsam mit<br />
<strong>ihre</strong>n Familienleiterinnen, oder sie<br />
werden in einer der Wohngruppen oder<br />
heilpädagogischen Tagesgruppen fachlich<br />
22<br />
gut betreut. Mehr als 1000 Kinder<br />
konnten seitdem ins Leben entlassen<br />
werden. Viele besuchen ihr ehemaliges<br />
Zuhause noch heute.<br />
Bindung, Beziehung, <strong>St</strong>abilisierung bilden<br />
die Eckpfeiler für das christlich geprägte<br />
Miteinander. Erziehung, Förderung und<br />
Ausbildung liegen den MitarbeiterInnen<br />
am Herzen, damit die Kinder einmal<br />
ein zufriedenes, eigenständiges Leben<br />
in unserer Gesellschaft führen können.<br />
Das Kinderdorf ist der Ort, wo Vertrauen<br />
wächst. Vertrauen der Kinder zu einem<br />
Umfeld, das sich kümmert. Zu sich selbst.<br />
Zu Erwachsenen. Vertrauen der Partner<br />
zu einer pädagogisch professionellen<br />
Jugendhilfeinstitution. Und Vertrauen aller<br />
Menschen in ein Engagement, das mehr<br />
ist als nur ein Beruf.<br />
AUS DER GEMEINDE<br />
23
AUS DER GEMEINDE<br />
Weihbischof Koch weihte<br />
Haus Hildegard ein<br />
In einer neuen Facheinrichtung finden<br />
Demenz-Kranke ein Zuhause<br />
<strong>St</strong>aunend betrachtet Anna K. den geistlichen<br />
Besucher aus Köln, der ihr liebevoll die Hand<br />
reicht und warmherzige Begrüßungsworte<br />
findet. Antworten kann die alte Dame nicht<br />
mehr; sie lebt in <strong>ihre</strong>r eigenen Welt und<br />
reagiert nur noch auf Zuwendung und<br />
Körperkontakt. Anna K. ist eine der insgesamt<br />
80 dementen Bewohner, für die das <strong>Refrath</strong>er<br />
Altenheim <strong>St</strong>. Josefshaus in seinem erst<br />
kürzlich fertiggestellten Neubau ein neues<br />
Zuhause geschaffen hat. Beeindruckt<br />
von der ersten gerontopsychiatrischen<br />
Facheinrichtung im Rheinisch-Bergischen<br />
Kreis, <strong>ihre</strong>m demenzgerechten Wohnkonzept<br />
in Hausgemeinschaften und den für diese<br />
spezielle Pflege qualifizierten Mitarbeitern<br />
zeigte sich Anfang Januar Weihbischof Dr.<br />
Heiner Koch. Im Beisein zahlreicher Prominenz<br />
aus Kirche und Politik weihte er Haus Hildegard<br />
ein und übergab es seiner Bestimmung.<br />
Dieses Haus sei mehr als eine Ansammlung<br />
von <strong>St</strong>einen, stellte er fest; hier beginne eine<br />
vertrauensvolle Weggeschichte zwischen<br />
den Bewohnern, den Mitarbeitern, den<br />
Ordensfrauen und Gott, der als Garant für eine<br />
Zusage seiner Wegbegleitung auch in dunklen<br />
Zeiten der Krankheit, Angst und Einsamkeit<br />
stehe. Angesichts der gesellschaftlichen<br />
Diskussionen um Gesundheit,<br />
demographischen Wandel und den Umgang<br />
mit Tod und <strong>St</strong>erben sprach Koch im Namen<br />
der Kirche seinen ausdrücklichen Dank an alle<br />
in Haus Hildegard verantwortlich Tätigen aus:<br />
„Mit Ihrer Arbeit, die besondere Zuwendung<br />
einschließt, leisten Sie einen großen Dienst<br />
am Menschen und geben damit gleichzeitig<br />
ein großes Glaubenszeugnis“, unterstrich der<br />
Bischof in seiner Predigt das besondere Profil<br />
des Hauses, das sich in Trägerschaft der <strong>St</strong>.<br />
Vinzenz Pallotti <strong>St</strong>iftung befindet. Jeder dieser<br />
Bewohner bringe seine Geschichte mit, und<br />
24<br />
wenn es auch nur die Unfähigkeit wäre, nicht<br />
mehr über sie sprechen zu können. „Gott geht<br />
diesen Weg mit allen, die hier leben, arbeiten<br />
und sterben werden“, so die Überzeugung des<br />
Bischofs.<br />
Auf die individuelle Gedankenwelt und noch<br />
vorhandenen Wahrnehmungsfähigkeiten der<br />
altersverwirrten Menschen mit besonderer<br />
Aufmerksamkeit und Fürsorge einzugehen, ist<br />
das Anliegen von Friedrich Mentzen, dem Leiter<br />
des Hauses, und seines Teams. „Nach besten<br />
Kräften stützen wir die noch vorhandenen<br />
Fähigkeiten unserer Bewohner mit gezielten<br />
Angeboten und sorgen auch atmosphärisch mit<br />
generationengerechter Einrichtung und Fotos<br />
an den Wänden aus der Vergangenheit nicht<br />
nur für ein räumlich vertrautes Ambiente.“<br />
Auch Biographiearbeit und das Engagement<br />
der Angehörigen trügen dazu bei, dass bei<br />
den Bewohnern manche Erinnerung geweckt<br />
würde, die längst verschüttet schien.<br />
Als “hoffnungsvolles Zeichen“ wertete<br />
Landrat Rolf Menzel die Einrichtung. Allein<br />
im Rheinisch-Bergischen Kreis litten 3500<br />
Menschen an Demenz. „Mit Ihrem Angebot<br />
schließen Sie eine Lücke“, so Menzel an<br />
Geschäftsführer Reinhold Sangen-Emden.<br />
Ausdrücklich lobte auch er die Mitarbeiter:<br />
„Ihre Arbeit hat Vorbildcharakter.“<br />
Bürgermeister Klaus Orth zeigte sich „hoch<br />
begeistert“. Bei Haus Hildegard handele es<br />
sich um einen „Auftrag nach Maß“. Obwohl<br />
die <strong>St</strong>adt für die nächsten 20 Jahre mit<br />
<strong>ihre</strong>m Angebot für diese Zielgruppe sehr gut<br />
aufgestellt sei, komme es nicht nur auf die<br />
Verfügbarkeit von Plätzen, sondern vor allem<br />
auf die mit dieser Bereitstellung verbundenen<br />
notwendigen Qualitäten an. „Ich bin mir sicher,<br />
dass dieses Angebot einer bedarfsgerechten<br />
Einrichtung, die den Verlust menschlicher<br />
Identität auffängt, Schule machen wird und<br />
weggweisend ist.“<br />
Für „neue Wege in der Begleitung Demenz-<br />
Kranker“ warb Chefarzt Dr. Hartwig Orth,<br />
Geriater am Gladbacher Marienkrankenhaus,<br />
in seinem Festvortrag. Einfühlsam sprach<br />
er sich für eine neue Kultur im Umgang mit<br />
demenziell erkrankten Menschen aus, indem er<br />
Demenz als eine neue menschliche Seinweise<br />
definierte. Demenz dürfe nicht vorrangig als<br />
Geißel einer alternden Gesellschaft betrachtet<br />
werden und Ausgrenzung zur Folge haben,<br />
sondern – ganz im Gegenteil – eine besondere<br />
Akzeptanz dieser Menschen. Schließlich<br />
AUS DER GEMEINDE<br />
verfügten Demente über eine zum Teil<br />
hohe körperliche, sinnliche und emotionale<br />
Lebensqualität. Er lud alle Anwesenden dazu<br />
ein, sich mit dementen Bewohnern auf eine<br />
Reise in <strong>ihre</strong> eigene Welt zu begeben. „Das<br />
ist kein schneller und einfacher, aber ein<br />
gangbarer Weg“, betonte der Mediziner.<br />
Beatrice Tomasetti<br />
Bei der Einweihung von Haus Hildegard<br />
segnete Weihbischof Dr. Koch auch die<br />
Bewohner der Einrichtung.<br />
Offizielle Schlüsselübergabe an<br />
Geschäftsführer Reinhold Sangen-<br />
Emden und Friedrich Mentzen durch den<br />
Architekten Bernd Erkenz.<br />
25
AUS DER GEMEINDE<br />
<strong>St</strong>ernsingeraktion 2008<br />
Schon im November begannen die ersten<br />
Vorbereitungen. Birgitta Nolde gab die<br />
Koordination der Aktion für den Bereich<br />
von <strong>St</strong>. Elisabeth in meine Hände. Dank<br />
erfahrener Helferinnen und eines<br />
Schnellhefters mit den wichtigsten<br />
Informationen war ich für das erste<br />
Treffen gut vorbereitet.<br />
Die 50. <strong>St</strong>ernsingeraktion in diesem<br />
Jahr stand unter dem Motto<br />
„<strong>St</strong>ernsinger für die eine Welt“ und<br />
war das erste größere Ereignis der<br />
neuen Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong>. Alt<br />
Bewährtes der ehemaligen Gemeinden sollte<br />
erhalten bleiben und neue Schritte aufeinander<br />
zu gegangen werden. So entstand ein<br />
gemeinsames Faltblatt, um genügend Kinder<br />
zu finden, die in den Weihnachtsferien singend<br />
um Spenden für arme Kinder in der Welt bitten<br />
würden.<br />
Kurz vor Anmeldeschluss kam die erste<br />
Enttäuschung: Im Pastoralbüro lagen<br />
erst acht Anmeldungen vor. Jetzt hieß es<br />
persönlich die Werbetrommel zu rühren. Bei<br />
den Messdienern, im Fußballverein und in<br />
der Schule sprach ich die Kinder und Eltern<br />
an, ob nicht doch noch jemand Lust hat<br />
mitzugehen. Dank der Unterstützung auch<br />
durch evangelische Mitchristen erschienen am<br />
02. Januar 24 Kinder und 6 Jugendliche zum<br />
Einkleiden im Pfarrhaus von <strong>St</strong>. Elisabeth. Den<br />
angehenden <strong>St</strong>ernsingern wurde in einem Film<br />
die Armut von Kindern in unserer Welt nahe<br />
gebracht. Anschließend wurden die Kronen<br />
gebastelt und jeder bekam ein Gewand aus<br />
dem reichhaltigen Fundus ausgeliehen. Die<br />
Gruppen standen schnell fest.<br />
Der folgende Tag begann mit der<br />
Aussendungsfeier in <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong>.<br />
Bei kaltem und windigen, aber trockenem<br />
Wetter starteten die Kinder in die zugeteilten<br />
Bezirke. Jede Gruppe war mit Spendendose,<br />
Kreide und Aufklebern ausgestattet. Die Ziele<br />
26<br />
der Gruppen waren sehr unterschiedlich:<br />
die einen wollten nur die angemeldeten<br />
Besuchswünsche erfüllen, die anderen hatten<br />
das Ziel, mindestens 1000 € zu sammeln und<br />
wieder andere wollten jedes Haus <strong>ihre</strong>s Bezirks<br />
besuchen. Für mich war jetzt erstmal nichts<br />
zu tun. Gegen Mittag hielt mich nichts mehr zu<br />
Hause. Mit dem Fahrrad fuhr ich<br />
in die einzelnen Sammelgebiete<br />
und wurde von der ersten Gruppe<br />
stolz begrüßt: „Wir haben in der<br />
ersten <strong>St</strong>raße schon mehrere<br />
50 €-Scheine gesammelt.“ Die<br />
nächste Gruppe musste ich nach<br />
dem Mittagessen erstmal wieder<br />
neu motivieren. Die Mütter der<br />
Gruppenleiter/-innen hatten für die Gruppen<br />
gekocht. Hierfür möchte ich mich ganz herzlich<br />
bedanken.<br />
Das erste Kind hatte keine Lust mehr und<br />
wurde von mir nach Hause gebracht. Hier<br />
erwies es sich als Vorteil große Gruppen zu<br />
haben. Wieder eine andere Gruppe war erst<br />
noch auf dem Weg zum Mittagessen. Hier<br />
hatten die beiden Gruppenleiterinnen eine<br />
genaue Zeitvorstellung, wann die meisten<br />
Hausbewohner erreichbar sind. So machte<br />
diese Gruppe eine längere Mittagspause und<br />
lief dafür bis in den Abend hinein. Die letzte<br />
Gruppe war schon wieder unterwegs und<br />
bat, wie auch die vorherigen Gruppen, um<br />
eine neue Spendendose, da die alte bereits<br />
voll war. Gegen Abend sammelte ich an den<br />
Treffpunkten das Geld ein und traf überall<br />
erschöpfte aber glückliche Kinder an.<br />
Zwei Gruppen waren mit <strong>ihre</strong>n Bezirken fertig<br />
und teilten die gesammelten Süßigkeiten<br />
untereinander auf. Die anderen Gruppen<br />
vereinbarten Treffpunkt und Uhrzeit für den<br />
nächsten Tag.<br />
Auf dem Heimweg erzählte mir ein Kind von<br />
seinen Erlebnissen. An den Haustüren wurden<br />
sie überwiegend freundlich empfangen.<br />
Allerdings war es manchmal schwer, ein<br />
gemeinsames Schritttempo zu finden und<br />
die nötige Konzentration vor den Haustüren<br />
aufzubringen.<br />
Drei Kinder begleiteten mich noch zum<br />
Abliefern des Geldes. Wir wurden von Herrn<br />
Kaplan Harth und seinen beiden Zählmeistern<br />
empfangen. Die Augen der Kinder wurden<br />
immer größer, je mehr Dosen ausgezählt<br />
waren. Die große Zahl war dann auch noch<br />
mal Ansporn, um am Freitag erneut zu starten.<br />
Auch meinen Sohn konnte ich nicht davon<br />
überzeugen, zwischen dem Ausflug mit der<br />
OGS und dem abendlichen Konzertbesuch<br />
doch eine Pause einzulegen. Hier half nur,<br />
die Gruppe finden und ihn noch eine <strong>St</strong>unde<br />
mitlaufen zu lassen.<br />
AUS DER GEMEINDE<br />
Freitagabend waren dann alle Gruppen im<br />
Bezirk von <strong>St</strong>. Elisabeth fertig. Das Geld<br />
war sicher im Tresor aufgehoben und die<br />
Prognosen über den gesammelten Betrag<br />
übertroffen. Zur Gründungsfeier der neuen<br />
Pfarrgemeinde zogen dann alle <strong>St</strong>ernsinger am<br />
Sonntag in <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong> ein. Am darauf<br />
folgenden Dienstag gab es für alle Kinder<br />
noch ein Dankeschön mit Kinderkino und<br />
Überreichung der Dankurkunden.<br />
Für viele Kinder und auch mich steht fest, im<br />
kommenden Jahr sind wir wieder dabei!<br />
Martina Leisbrock<br />
Bei der diesjährigen <strong>St</strong>ernsingeraktion nahmen über 90 Kinder und<br />
Jugendliche teil, die von ca. 20 Leitern und über 10 Erwachsenen<br />
unterstützt wurden.<br />
In unserer Pfarrei wurden gemeinsam 15.853,29,- € gesammelt.<br />
Allen, die mitgeholfen haben, vor allem Monika Kepler-Kühn, Martina<br />
Leisbrock und Barbara Schmickler, die die Aktion in den jeweiligen<br />
Teilgemeinden koordiniert haben, möchte ich herzlich danken. Aber<br />
ebenso sei allen Spendern an dieser <strong>St</strong>elle ein herzliches Dankeschön<br />
gesagt.<br />
Durch unser Tun und Spenden haben Kinder in Not neue<br />
Lebensperspektiven bekommen. Und das ist das, was im Letzten zählt.<br />
Kpl. J. Harth<br />
27
ÖKUMENE<br />
Ökumene quo vadis?<br />
Ökumenische Beziehungen zwischen Amtskirche und Ortskirche<br />
Unter dem obigen Thema fand im November 2007 wieder ein ökumenisches Herbstseminar in<br />
<strong>Refrath</strong> statt. Am ersten Abend wurde in zwei Kurzvorträgen die katholische und die evangelische<br />
Auffassung von Kirche und <strong>ihre</strong>r Lehre erläutert. Danach wurden die Teilnehmer aufgefordert, den<br />
gegenwärtigen Zustand der Ökumene in <strong>Refrath</strong> aus <strong>ihre</strong>r Sicht zu beschreiben. Die fest gehaltenen<br />
Eindrücke dienten vier Gesprächskreisen am zweiten Seminarabend als Diskussionsgrundlage und<br />
führten zu einer Reihe von Ergebnissen, die in dem Papier „ökumenische Perspektiven für <strong>Refrath</strong>“<br />
festgehalten und im Ökumeneausschuß am 15. Januar 2008 besprochen wurden. Erste Anregungen<br />
aus der umfangreichen Wunschliste der Seminarteilnehmer sollen 2008 neben den bestehenden<br />
ökumenischen Aktivitäten umgesetzt werden:<br />
Planer und Anreger der ökumenischen Zusammenarbeit ist der Ökumeneausschuß. Katholische<br />
und evangelische Pfarrer, (sie treffen sich außerdem regelmäßig in einem ökumenischen Pfarr- und<br />
Seelsorgeteam) Delegierte der evangelischen Gemeinden und katholischen Gemeinden besprechen<br />
und planen in 4-5 Sitzungen pro Jahr die gemeinsamen Vorhaben und übergeben sie den<br />
zuständigen Gremien zur Umsetzung, z.B.:<br />
28<br />
• das ökumenische Gemeindefest (zuletzt am 2.9.2007),<br />
• die ökumenischen Passionsandachten (13.2.2008 um 19.30 Uhr in <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong> und<br />
19.3.2008 um 19.30 Uhr in der Zeltkirche in Kippekausen),<br />
• die ökumenischen Adventsandachten, die erstmals am 5., 12. und 19.Dezember 2007 in<br />
einer halben <strong>St</strong>unde der Besinnung auf Gottes Ankunft vorbereitet haben,<br />
• der Lebendige Adventskalender, bei dem sich in der Adventszeit an jedem Abend ein<br />
weihnachtlich geschmücktes Fenster oder die Tür eines <strong>Refrath</strong>er Bewohners öffnet, der<br />
Kindern aus der Umgebung zum Singen von Weihnachtsliedern oder Geschichtenvorlesen<br />
einlädt,<br />
• das ökumenische Herbstseminar, das seit Jahren Themen von allgemeinem Interesse<br />
behandelt und mit einem ökumenischen Gottesdienst am Buß- und Bettag in der Zeltkirche<br />
in Kippekausen seinen Abschluß findet.<br />
• Ökumenische Andachten wie bei der Eröffnung des Kirschblütenfestes.<br />
In regelmäßigen Abständen finden ökumenische Schulgottesdienste statt und am 19.1.2008 konnten<br />
erstamls Schüler der 1. bis 4. Klassen an einem ökumenischen Kinderbibeltag teilnehmen.<br />
Feste Institutionen unserer Gemeinden sind der Rollende Mittagstisch, der seit über 25 Jahren<br />
täglich von montags bis freitags ca. 100 alte, kranke und behinderte Menschen durch ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden mit warmen<br />
Essen versorgt und ihnen dadurch ermöglicht, ein selbst bestimmtes Leben in <strong>ihre</strong>n eigenen vier<br />
Wänden zu führen. (Auskunft: 02204 / 62861)<br />
Die Alten- und Familienhilfe kümmert sich ebenfalls seit über 25 Jahren mit <strong>ihre</strong>n ehrenamtlichen<br />
Mitarbeitern, Mitarbeiterinnen und Helfern um die Nöte von ca. 140 alten und kranken Menschen<br />
in unserer Gemeinde. Sie bietet Hilfe im Haushalt, beim Einkaufen, Begleitung bei Arztbesuchen,<br />
ÖKUMENE<br />
Behördengängen oder Spaziergängen an und lockert den Alltag Einsamer durch Vermittlung von<br />
Gesprächspartnern auf. (Auskunft montags und dienstags von 16.00 -18.00 Uhr, donnerstags von<br />
10.00 – 12.00 Uhr unter 02204 / 69852 im Gemeindebüro Wittenbergstr. 1).<br />
Seit einigen Jahren laden an jedem 3. Freitag im Monat ehrenamtliche Mitarbeiter und<br />
Mitarbeiterinnen sowie die Pfarrer beider Konfessionen die Marktbesucher auf dem Wochenmarkt<br />
in <strong>Refrath</strong> an einem <strong>St</strong>and der Kirche auf dem Markt zum Gespräch ein und weisen mit Handzetteln<br />
auf besondere Ereignisse und Veranstaltungen beider Konfessionen hin. Ab 2008 soll diese Aktion<br />
durch die Kirche im Zentrum bei besonderen Anlässen am Samstag (erstmals am 15. März 2008<br />
von 09.00 bis 13.00 Uhr) auf dem Peter-Bürling Platz ergänzt werden.<br />
Überregional haben die evangelischen und katholischen Kirchen im Rheinisch-Bergischen Kreis<br />
am 30. November 2007 zu einer Nacht der offenen Kirchen eingeladen. Am 7. März 2008 findet<br />
weltweit der jährlich durchgeführte Weltgebetstag der Frauen auch in den Kirchen unserer<br />
Gemeinde statt.<br />
Folgende Anregungen aus dem ökumenischen Herbstseminar wurden aufgegriffen und sollen 2008<br />
als erstes in die Tat umgesetzt werden:<br />
Auf Anregung des „Gesprächskreises Abendmahl/Eucharistie“ werden wir uns im ökumenischen<br />
Herbstseminar 2008 mit dem kirchengeschichtlichen, dem heutigen und dem persönlichen<br />
Verständnis von Abendmahl und Eucharistie befassen und zum Abschluß am Buß- und Bettag, dem<br />
19. November 2008 eine Agapefeier bei einem gemeinsamen Essen im gottesdienstlichen Rahmen<br />
durchführen.<br />
Während der Kommunions- und Firmungsfeiern im April 2008 bei <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong>, <strong>St</strong>. Maria<br />
Königin und <strong>St</strong>. Elisabeth sowie bei den Konfirmationsgottesdiensten im April und Mai 2008<br />
Am Vürfels und in Kippekausen wollen wir die Kinder der jeweils anderen Konfession in unsere<br />
Fürbitten einschließen und damit ein Zeichen setzen, dass sie sich in unserer Gemeinde bei<br />
katholischen wie evangelischen Christen wohl aufgehoben fühlen dürfen.<br />
Sie mögen als Leser aus den hier beschriebenen Aktivitäten entnehmen, wie sehr ökumenisches<br />
Denken und Handeln in <strong>Refrath</strong> bereits unser Zusammenleben bestimmt und darin verwurzelt ist,<br />
ohne dass ein katholisches oder evangelisches Gemeindemitglied seinem Glauben dadurch untreu<br />
werden muss. Alle gemeinsamen Arbeiten und Aktivitäten sind vielmehr unausgesprochen davon<br />
geprägt, Jesu Wunsch „dass ihr euch untereinander liebt wie ich euch geliebt habe und sein Gebot<br />
„was ihr getan habt einem meiner geringsten Brüder, das habt ihr mir getan“ in unserer Gemeinde<br />
lebendig werden zu lassen. In diesem Sinne sei auch jedes Gemeindemitglied zum Mittun<br />
eingeladen. Es macht Freude und jede helfende Hand ist willkommen, um das noch offen <strong>St</strong>ehende<br />
umzusetzen.<br />
Wolf-Dieter Hanisch<br />
29
KIRCHENMUSIK<br />
Liebe Gemeinde von <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong>,<br />
mein Name ist Alexander Rüth und ich bin bereits seit<br />
Dezember 2007 in Ihrer Gemeinde als Chorleiter des<br />
Chors an <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong> und an <strong>St</strong>. Maria Königin in<br />
Vertretung von Frau Schnippering tätig.<br />
Sie sollen daher nun auch die Gelegenheit haben, hier<br />
– in aller Kürze – etwas über mich zu erfahren: Ich<br />
wurde 1985 geboren und stamme aus Wörth am Main,<br />
in Unterfranken (Bayern). Nach meinem Abitur am<br />
musischen Karl-Theodor-v.-Dalberg Gymnasium Aschaffenburg im Jahre 2004 studiere<br />
ich nun seit 2005 Katholische Kirchenmusik an der Hochschule für Musik Köln, und<br />
dort unter vielem Anderen in der Orgelklasse von Domorganist Prof. Dr. Winfried Bönig,<br />
Improvisation bei Prof. Thierry Mechler und Chor- & Orchesterleitung bei Prof. Reiner<br />
Schuhenn. Neben dem <strong>St</strong>udium darf ich eine regelmäßige musikalische Assistenz von<br />
Regionalkantor Christoph Kuhlmann an <strong>St</strong>. Andreas Köln sowie von Domorganist Prof.<br />
Dr. Winfried Bönig am Hohen Dom zu Köln wahrnehmen. Die verschwindend geringen<br />
Momente ganz ohne Musik verbringe ich gerne mit gutem Rotwein und mit Sport.<br />
Musik birgt - in all <strong>ihre</strong>n unterschiedlichen Formen - auf geheimnisvolle und<br />
wirkungsvolle Art & Weise die großartige Möglichkeit, verschiedenste Atmosphären<br />
zu schaffen, Emotionen zu erzeugen, Botschaft und Glaube zu vermitteln, Menschen<br />
zu verbinden. Genau deshalb freue ich mich sehr darauf, für Sie und vor allem<br />
auch MIT IHNEN Musik machen zu dürfen! So lade ich hiermit ausdrücklich ALLE<br />
begeisterten Sängerinnen und Sänger JEDEN Alters unter Ihnen allen ganz herzlich<br />
dazu ein, an unseren Chorproben Mittwochs, ab 20:15 im Pfarrheim von <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong><br />
<strong>Baptist</strong> teilzunehmen und mit uns Musik zu machen!! Mein Anliegen ist es v.a., durch<br />
regelmäßige chorische <strong>St</strong>immbildung eine gesunde Entwicklung der Gesangsstimme<br />
zu fördern, sowie Chormusik verschiedenster <strong>St</strong>ile und Epochen gemeinsam mit Ihnen<br />
zu erarbeiten und zu musizieren. Aktuell proben wir Chormusik zur Passionszeit von<br />
Renaissance bis Moderne, sowie zu Ostern die Messe G-Dur für Chor und Orchester<br />
von Franz Schubert.<br />
So bleibt mir abschließend nur noch, alle Interessierten noch einmal ausdrücklich zum<br />
Mitsingen zu animieren, und allen von Ihnen viel Freude an meiner Arbeit in Ihrer<br />
Gemeinde zu wünschen, auf dass es Ihnen hoffentlich eine kleine Bereicherung sein<br />
kann…<br />
Alles Gute wünscht Ihnen aus Köln,<br />
30<br />
Alexander Rüth<br />
Singen ist gesund und hält fit!<br />
KIRCHENMUSIK<br />
Wir laden alle interessierten Frauen und Männer zum Mitsingen ein. Besondere<br />
Kenntnisse sind nicht erforderlich, lediglich die Lust am Singen zählt!<br />
Singen im Chor ist viel mehr als nur Singen. Es bedeutet gemeinsames Musizieren mit<br />
dem ursprünglichsten Instrument über das der Mensch verfügt, der eigenen <strong>St</strong>imme.<br />
Sie werden staunen wieviel Freude es macht mit anderen Sängern und Sängerinnen ein<br />
Chorwerk einzustudieren und so als einzelner mit seiner ganz persönlichen <strong>St</strong>imme an<br />
diesem schöpferischen Prozess teilzuhaben.<br />
Geprobt wird jeden Mittwoch,<br />
im Pfarrsaal von <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong><br />
von 20.15 bis 22.00 Uhr.<br />
Froh sind wir über die gute Zusammenarbeit mit den Sängern und Sängerinnen der<br />
<strong>St</strong>. Gregorius-Chorgemeinschaft, mit denen wir bereits Gottesdienste, Gemeindefeste und<br />
Konzerte gestalten konnten. Unsere Chorleiterin Ariane Schnippering wird während der<br />
Zeit <strong>ihre</strong>s Erziehungsurlaubs von Herrn Alexander Rüth (<strong>St</strong>udent der Kirchenmusik an<br />
der Musikhochschule Köln ) vertreten.<br />
Wir freuen uns auf Sie, auf Ihr Kommen, <strong>ihre</strong> individuelle <strong>St</strong>imme, auf ein neues Gesicht<br />
in unserer Mitte! Schauen Sie vorbei und proben Sie mit uns!<br />
Die Sänger und Sängerinnen<br />
des Pfarr-Cäcilien-Chor v. <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong>-<strong>Baptist</strong><br />
31
KIRCHENMUSIK<br />
Kinder- und Jugendchor in der Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong><br />
Schon seit mehreren Jahren ist die musikalische Arbeit mit den Kindern<br />
und Jugendlichen unter der Leitung der Kirchenmusikerinnen Ariane<br />
Schnippering und Angela Kahl pfarrübergreifend. Aus allen drei<br />
Gemeinden trafen sich die jungen Sänger und Sängerinnen zu den<br />
gemeinsamen Proben und so war die Mitgestaltung des feierlichen<br />
Gründungsgottesdienst der neuen Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong> im<br />
Januar dieses Jahres durch die Kinder-und Jugendchöre und <strong>ihre</strong><br />
Instrumentalisten eine Selbstverständlichkeit.<br />
Zur Zeit bereichern ca. 45 Kinder und Jugendliche zwischen 6 und<br />
20 Jahren mit <strong>ihre</strong>m musikalischen Talent, <strong>ihre</strong>r Freude und <strong>ihre</strong>m<br />
Engagement das Leben in unserer Gemeinde.<br />
Gottesdienstgestaltung, Taizégebete, Musicalaufführungen, Teilnahme an<br />
Workshops und Ausflüge gehören zum festen Programm.<br />
So wird der Jugendchor am Sonntag, dem 30.3.2008 um 19.30 Uhr<br />
in <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong> den Abendgottesdienst mitgestalten, sowie den<br />
Erstkommuniongottesdienst in <strong>St</strong>. Elisabeth.<br />
Im Erstkommuniongottesdienst in <strong>St</strong>. Maria Königin wird der Kinderchor<br />
einige Lieder singen.<br />
Wer mitmachen möchte ist jederzeit zu einer Schnupperprobe<br />
willkommen.<br />
Kinderchor (6-8 Jahre): Mittwoch 16.30 – 17.15 Uhr<br />
Kinderchor (9-11Jahre): Mittwoch 17.30 – 18.15 Uhr<br />
jeweils im Pfarrsaal von <strong>St</strong>. Joh. <strong>Baptist</strong><br />
Jugendchor (ab 12 Jahre): Montag 16.30 – 17.30 Uhr<br />
Kapelle von <strong>St</strong>. Elisabeth<br />
Jugendliche mit Gesangserfahrung und Instrumentalisten nach Absprache<br />
Information gibt es unter der Telefonnummer 02202/30563<br />
A. K.<br />
32<br />
Glaubensforum <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong> <strong>Refrath</strong><br />
Veranstaltungen Januar – Juni 2008<br />
in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungsforum im Rheinisch Bergischen Kreis<br />
TERMINE<br />
Im „Glaubensforum <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong>, <strong>Refrath</strong>“ werden Vorträge, Diskussionsrunden und Kurse angeboten, die sich<br />
mit theologischen und spirituellen Themen beschäftigen.<br />
Ansprechpartner ist Kaplan Jörg Harth, Tel.: 02204-9689913. Wenn nicht anders vermerkt, ist die Teilnahme an den<br />
Veranstaltungen kostenlos bzw. bedarf keine Anmeldung<br />
Benedikt von Nursia - Eine Mönchsregel aus dem 6. Jahrhundert, heute noch aktuell?<br />
Im Jahre 529 n. Chr. gründete der Hl. Benedikt oberhalb der <strong>St</strong>adt Cassino das bis heute bekannte Kloster<br />
Montecassino. Hier schrieb er eine Klosterregel, die im Laufe der Zeit ebenfalls zur Weltberühmtheit werden sollte.<br />
Auch heute noch leben Männer und Frauen nach ihr. Über die Aktualität dieser Regel möchte ich mit Ihnen in den<br />
Dialog gehen.<br />
Abt Raphael Bahrs OSB, Abtei Michaelsberg, Siegburg<br />
> Dienstag, 20.05.08, 20.00 Uhr<br />
Spirituelle Wurzeln und Dimensionen des Fastens<br />
Jesus fastete vierzig Tage in der Wüste, die Kirchenväter betonten die heilsame Wirkung des Fastens für Leib und<br />
Seele - heute wird leider häufig nur der körperliche Nutzen ( Entschlackung, Gewichts-reduzierung ) des Fastens<br />
gesehen. In diesem Kurs wird mit der christlichen Tradition des Fastens und der geistig-spirituellen Wirkung des<br />
Fastens vertraut gemacht- anhand von Vorträgen und vor allem anhand der praktischen Erfahrung des begleitend<br />
durchgeführten einwöchigen Heilfastens.<br />
Annegret Juli, Kontemplationslehrerin( Würzburger Schule der Kontemplation) und Heilpraktikerin<br />
Ort: Bergisch Gladbach-<strong>Refrath</strong>, Kapelle von <strong>St</strong>. Elisabeth In der Auen<br />
> Info Abend am 11.02.08, 20.00 Uhr (Teilnahme unentgeltlich)<br />
> Kurs: 01. - 08.03.08, 20.00 – 21.30 Uhr, Gebühr 20 €<br />
(Anmeldung über das Kath. Bildungsforum)<br />
Christliche Meditation – Einführung und Weiterführung<br />
Auch im Christentum gibt es von alters her die spirituelle Praxis der Meditation - Kontemplation. Von den Wüstenvätern<br />
über die Mystiker des Mittelalters bis hin zu den Mystikern des 20. Jahrhunderts führt eine ununterbrochene Linie,<br />
die leider vielfach in Vergessenheit geraten ist.<br />
In diesem Kurs, der für Anfänger und bereits Übende geeignet ist, werden uns neben der Tradition insbesondere die<br />
Auswirkungen der Kontemplation auf die Persönlichkeit beschäftigen, die „ Ergebnisse“ im Alltag. Der Schwerpunkt<br />
liegt auf der Anleitung zum Sitzen in der <strong>St</strong>ille.<br />
Annegret Juli<br />
Montag, 25.02. – 07.04.08 (8.00 – 10.15 Uhr oder 19.00 – 21.15 Uhr), Gebühr: 25€<br />
(Anmeldung über das Kath. Bildungsforum) Wochenendkurs im Haus Marienhof, Königswinter<br />
„Die längste Reise ist die nach Innen“ (Dag Hammerskjöld)<br />
- Einführung in die christliche Meditation<br />
Kontemplation, der uralte christliche Weg der gegenstandsfreien Meditation führt über die Sammlung aller Kräfte<br />
im Innern in die schweigende Erfahrung der Gegenwart Gottes. Dies haben die frühchristlichen Wüstenväter<br />
und die Mystiker des Mittelalters erfahren – dies kann auch heute noch der suchende Mensch erfahren. An<br />
diesem Wochenende wird im idyllisch gelegenen Haus Marienhof bei Königswinter die Möglichkeit geboten, den<br />
kontemplativen Weg einzuüben bzw. fortzuführen. In Kurzreferaten wird unter Berücksichtigung der Tradition mit<br />
dem christlichen Meditationsweg der Kontemplation vertraut gemacht.<br />
Annegret Juli<br />
06.-08.06.08, Gebühr: 80 € (Anmeldung über das Kath. Bildungsforum)<br />
Veranstalter:<br />
Katholische Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong> und Katholisches Bildungsforum<br />
im Rheinisch-Bergischen Kreis, Laurentiusstr. 4-12, 51465 Bergisch Gladbach<br />
Tel.: 02202-936390, Fax 02202-9363955, info@bildungsforum-gladbach.de<br />
www.bildungsforum-gladbach.de<br />
33
Gottesdienste Karwoche/Ostern<br />
TERMINE<br />
34<br />
Pfarrkirche <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong>: jeweils um 10.00 Uhr<br />
Ansprechpartner: Kpl. Jörg Harth, Tel. 968 99 13<br />
16.03.2008 Palmsonntag, für Kinder gestaltet<br />
25.05.2008 anschließend Teestube im Pfarrsaal<br />
08.06.2008 9.30 Uhr, Kindergartenfest<br />
Kirche <strong>St</strong>. Elisabeth: jeweils um 9.30 Uhr<br />
Ansprechpartner: Pfr. Winfried Kissel, Tel. 91 75 26<br />
30.03.2008<br />
20.04.2008 anschließend Teestube im Pfarrhaus<br />
18.05.2008 Kindergartenfest<br />
Kirche <strong>St</strong>. Maria Königin: jeweils um 11.00 Uhr<br />
Ansprechpartnerin: GR Marion Petry, Tel. 20 60 09<br />
04.05.2008<br />
01.06.2008 Kindergartenfest<br />
Alt <strong>St</strong>. Joh. <strong>Baptist</strong> (Alte Kirche)<br />
Kleinkinder-Gottesdienste: jeweils um 10.00 Uhr<br />
Ansprechpartner: PR Martin Böller, Tel. 96 22 62<br />
24.03.2008 Ostermontag<br />
13.04.2008<br />
18.05.2008<br />
08.06.2008<br />
TERMINE<br />
Gottesdienste für Kinder & Familien<br />
35
LESERBRIEFE<br />
Gemeinschaften sollten die Meinung<br />
eines Einzelnen, auch wenn sie nicht den<br />
mehrheitsfähigen Ansichten entspricht, ernst<br />
nehmen und respektieren, das gilt ganz speziell<br />
für Organe christlicher Gemeinschaften. Es<br />
steht uns nicht an, einem Mitglied unserer<br />
Gemeinde diese Meinung abzusprechen, sie<br />
zu bewerten oder gar zu zensieren. Weder aus<br />
christlicher noch aus demokratischer Denkart.<br />
Auch dann nicht, wenn die Kritik nicht wirklich<br />
konstruktiv zu nennen ist, Unwahrheiten enthält<br />
oder wir selbst diametral entgegengesetzter<br />
Auffassung sind. Dann ganz besonders nicht.<br />
Hätte die Redaktion Herrn Pickers<br />
Auslassungen als Kritik an bestimmten<br />
Personen empfunden, mit der er gezielt<br />
verunglimpft oder angreift, wäre dieser<br />
Leserbrief nicht erschienen, denn die Freiheit<br />
des einen endet dort, wo sie die Freiheit und<br />
Würde eines anderen beeinträchtigt. (Wenn<br />
wir konstruktive Kritik ohne persönliche<br />
Herabsetzungen fordern, gilt diese Prämisse<br />
übrigens für alle Leserbriefe und alle<br />
kritisierten Gemeindemitglieder, also auch die<br />
Pfarrzeitungsredaktion.)<br />
Es war für uns also unzweifelhaft, dass er<br />
die Verhältnisse allgemein in Frage stellt und<br />
massiv kritisiert. Das wiederum ist sein Recht.<br />
Sicher steht er auch mit einzelnen seiner<br />
Kritikpunkte nicht alleine da. Sei’s drum, wer<br />
behauptet, mit seiner Lebenssicht die Weisheit<br />
gepachtet zu haben?<br />
Bei allem Abstand, den ich vom Inhalt nehme<br />
(denn ich schweige weder in der Kirche<br />
noch sonst wo, wenn ich etwas zu sagen<br />
wünsche), ein klein wenig träume doch<br />
auch ich noch davon, wie entspannt mein<br />
Großonkel als Pfarrer damals durch seine<br />
Gemeinde spazieren konnte, ohne jederzeit<br />
von vielfältigsten Sorgen geplagt zu sein. Denn<br />
er durfte „hauptberuflich“ Pfarrer sein, nicht<br />
noch Personalmanager, Verwalter, Bauleiter,<br />
Kostenreduzierer… Vermutlich war die Welt<br />
früher bisweilen weniger kompliziert als heute.<br />
Ich bewerte diesen Leserbrief nicht<br />
inhaltlich, sondern als Versuch, aktiv zu einer<br />
Verbesserung und dem Erhalt unserer Kirche<br />
36<br />
Veröffentlichte Leserbriefe sind Meinungsäußerungen<br />
der Absender und geben nicht zwangsläufig<br />
die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion<br />
wieder. Aus Platzgründen bleiben Kürzungen<br />
vorbehalten.<br />
IHRE MEINUNG!<br />
und unserer Gemeinde beizutragen. Ist das<br />
verwerflich oder zu zensieren? Herr Picker<br />
hat völlig andere Vorstellungen darüber,<br />
wie der Weg in unsere Zukunft aussieht als<br />
beispielsweise ich. Ich denke sogar, dass er<br />
dabei ziemlich auf dem Holzweg ist. Aber<br />
trotzdem rechne ich es ihm an, dass es<br />
Menschen gibt, die sich engagieren, mit Taten,<br />
mit Worten, mit Interesse. Soll ich ihnen auch<br />
vorgeben, in welcher Geisteshaltung sie diesen<br />
Anteil nehmen?<br />
Traurig hat mich gestimmt, dass sich viele<br />
persönlich angegriffen sahen, denn jeder und<br />
vor allem: jede, die sich in unserer Gemeinde<br />
engagieren, verdienen das Selbstbewusstsein,<br />
stolz auf <strong>ihre</strong> Arbeit zu sein. Kritik sollte man<br />
jederzeit mit offenen Ohren hören, dann<br />
aber auch auf Richtigkeit bewerten und bei<br />
offensichtlichen Fehlurteilen an sich abprallen<br />
lassen – wenn man sich seit vielen Jahren<br />
in der Frauenbewegung engagiert, fühlt man<br />
schon lange mit der deutschen Eiche. Und<br />
trotzdem hoffe ich, dass dieser Brief nicht<br />
die mehrheitliche Auffassung von Kirche,<br />
Gemeinde und Laienarbeit – oder gar Frauen –<br />
widerspiegelt, oder?<br />
Wir können als kraftvolle und vielgestaltige<br />
Gemeinde alle Meinungen aushalten;<br />
wegdiskutieren oder ignorieren ist für mich<br />
kein gangbarer Weg.<br />
Der Bewegungsmelder soll Spiegel der<br />
Gemeinde sein, hat die Aufgabe, zu<br />
informieren, zu unterhalten, aufmerksam zu<br />
machen, Menschen für uns und die Gemeinde<br />
zu interessieren, und hat jetzt tatsächlich auch<br />
mal Bewegung erzeugt!<br />
Und darin sehe ich den besten Effekt des<br />
Briefes von Herrn Picker: Die lebhafte<br />
Diskussion, in die wir miteinander mal wieder<br />
gekommen sind. Nach den letzten Monaten, die<br />
ein wenig von Schwere und Trennungsangst<br />
und –schmerz geprägt waren, kam endlich<br />
wieder Leben in die Gemeinde. Es wurde<br />
debattiert, gemailt, sich ausgetauscht und<br />
immer wieder: sich gegenseitig bestätigt, auf<br />
genau dem richtigen Wege zu sein, tolle Arbeit<br />
LESERBRIEFE<br />
zu machen, sowohl seitens der Ehrenamtlichen<br />
als auch des Pastoralteams. Jenes hat auf<br />
diese Weise (völlig verdient) soviel Zuspruch<br />
bekommen, wie wohl sonst nie. Und das war<br />
wirklich gut so.<br />
Sollten wir alle mal diesen Anstoß gebraucht<br />
haben, um uns zu norden (oder zu osten) und<br />
festzustellen, wie einig wir uns sind? Dass wir<br />
jetzt nicht nur eins sind, sondern auch UNS<br />
Im Bewegungsmelder ist was los...<br />
Da staunt die Leserin nicht schlecht – in der<br />
Rubrik Leserbriefe des Bewegungsmelders<br />
03/07 ist die <strong>St</strong>immungslage wahrlich extremen<br />
Schwankungen ausgeliefert.<br />
Es schreibt zunächst eine Leserin <strong>ihre</strong>n sehr<br />
persönlichen Erfahrungsbericht über das Leben<br />
in <strong>St</strong>. Elisabeth. Die Ausführungen sprechen mir<br />
aus der Seele – insbesondere der Wunsch nach<br />
mehr gleichberechtigter Verantwortung von<br />
Männern und Frauen in unserer Kirche.<br />
Beschwingt von diesem ermutigenden Leserbrief<br />
trifft einen der apokalyptische Titel des<br />
nächsten Leserbriefes: „Ist nach 50 Jahren<br />
alles vorbei?“ Untertitel: „Der Einbruch“.<br />
Schwarze Wolken am Firmament, drohendes<br />
Unheil, Weltuntergang sind die spontanen<br />
Assoziationen – und tatsächlich, beim Lesen<br />
des Leserbriefes wird deutlich, wo der Autor die<br />
Bedrohung erlebt: Frauen nehmen Schritt für<br />
Schritt in den letzten 50 Jahren mehr Einfluss<br />
in der katholischen Kirche, so auch in <strong>Refrath</strong> /<br />
<strong>Frankenforst</strong> – oh Graus!<br />
Irgendwie sind wir es als Frauen ja schon<br />
gewöhnt – wir werden traditionell lieber beim<br />
Putzen der Kirche gesehen als beim Predigen.<br />
Frau kennt diese Haltung und sie perlt fast<br />
schon ab.<br />
Trotz einer gewissen Abgebrühtheit gegenüber<br />
diesen frauenfeindlichen Tendenzen, macht sich<br />
beim Lesen aber Entsetzen breit: Die Ausführungen<br />
sind teilweise ein Schlag ins Gesicht<br />
all der hauptberuflich und ehrenamtlich tätigen<br />
Frauen in unseren Gemeinden. Es wird geringgeschätzt<br />
die wertvolle Arbeit der Gemeinde-<br />
Veröffentlichte Leserbriefe sind Meinungsäußerungen<br />
der Absender und geben nicht zwangsläufig<br />
die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion<br />
wieder. Aus Platzgründen bleiben Kürzungen<br />
vorbehalten.<br />
IHRE MEINUNG!<br />
eins sind? In aller (Meinungs-)Vielfalt, in allem<br />
Selbstbewusstsein und auch in aller Toleranz<br />
gegenüber Andersdenken? Eine rundum<br />
gesunde christliche Gemeinschaft.<br />
referentinnen, die mit fundiertem Wissen in<br />
der Gemeindepastoral gewirkt haben und auch<br />
heute noch wirken. Die vielen <strong>St</strong>unden ehrenamtlichen<br />
Engagements etlicher Katechetinnen<br />
werden als „Kuschelpädagogik“ ohne religionspädagogisches<br />
Fundament dargestellt, nur weil<br />
sie nicht vom Klerus geleistet worden sind.<br />
Geringschätzung auch gegenüber denjenigen<br />
Geistlichen, die pastorale Aufgaben an qualifizierte<br />
und engagierte Frauen delegierten und<br />
delegieren.<br />
Diese Haltung ist für eine gläubige und engagierte<br />
Katholikin schon schwer zu verdauen.<br />
Überdeutlich wird in den beiden Leserbriefen,<br />
dass die Unterschiedlichkeit der Auffassungen<br />
von aktiven Gemeindemitgliedern in <strong>Refrath</strong> /<br />
<strong>Frankenforst</strong> groß ist.<br />
Gut, wenn wir nicht vergessen, dass Gott uns<br />
alle als seine unterschiedlichen Kinder liebt.<br />
Vor diesem Hintergrund freue ich mich auf<br />
durchaus kontroverse aber hoffentlich immer<br />
konstruktive inhaltliche Auseinandersetzungen<br />
unter uns Gotteskindern.<br />
Uns Frauen in der neuen Gemeinde <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong><br />
<strong>Baptist</strong> wünsche ich Mut und langen Atem bei<br />
der Ausfüllung neuer und alter Aufgaben.<br />
Im Sinne der Tradition sollten wir uns unserer<br />
<strong>St</strong>ärken im „Zusammenhalten der Familie“<br />
sehr bewusst sein. Eine Sünde wäre es ganz<br />
im biblischen Sinne, würden wir unsere Talente<br />
vergraben.<br />
Ruth Galler<br />
Nico Laudenberg<br />
37
LESERBRIEFE<br />
Es ist längst nicht alles vorbei!<br />
Als ein „Pfarrkind“ der ersten <strong>St</strong>unde der<br />
ehemaligen Pfarre <strong>St</strong>. Maria Königin haben mich<br />
die Beiträge im Bewegungsmelder 2/2007 und<br />
3/2007 von Herrn Prof. Dr. Picker sehr betroffen<br />
gemacht.<br />
Er reklamiert das Engagement der heutigen<br />
Gemeindemitglieder am Gemeindeleben,<br />
das Wissen um religiöse Inhalte und die<br />
Anstrengungsbereitschaft der Gemeinde<br />
bezüglich der religiösen Unterweisung. Dabei<br />
zieht er den Vergleich zu den ersten Jahren in<br />
<strong>Frankenforst</strong>.<br />
Aber so ganz golden war die Zeit damals<br />
doch auch nicht. Der so viel gerühmte<br />
Pfarrarbeitskreis bestand über viele Jahre aus<br />
fast immer denselben Mitgliedern, die sich<br />
meistens mit theologisch abgehobenen Themen<br />
beschäftigten. Die Jugendarbeit, in der ich<br />
selbst mitmachte, war nicht sehr aktiv - wir<br />
schauten neidisch nach <strong>Refrath</strong>, Herr Amberg<br />
kam uns nicht entgegen, war eher interessiert<br />
an der Bücherei und an theologischen<br />
Gesprächen.<br />
Der von Dr. Picker so negativ beurteilte<br />
Kommunionunterricht – nach den ersten „guten<br />
Jahren“, wurde meiner Meinung nach zum<br />
Glück endlich kindgerechter und lebensnäher.<br />
Die Katechetinnen - selbst Mütter - wussten<br />
mit den Kindern zu sprechen und zu beten. Das<br />
Schlagwort „Kuschelpädagogik“ wird sicher<br />
in den Ohren der damaligen Katechetinnen<br />
wehtun. Sie waren sehr engagiert und oftmals<br />
pädagogisch vorgebildet - was Herr Amberg von<br />
sich ja zu Recht verneinte. Viele der damaligen<br />
Kommunionkinder haben noch heute - nach<br />
oftmals 35 Jahren - herzliche Kontakte zu<br />
<strong>ihre</strong>n Kommunionmüttern. Es war also kein<br />
Kinderkram, wie Dr. Picker meint.<br />
Die Familiengottesdienste, egal in welcher<br />
Kirche unseres Sprengels, zeichnen sich meiner<br />
Meinung nach aus durch religiös treffende<br />
und ansprechende Formen und Inhalte. Nicht<br />
zuletzt wurde <strong>Frankenforst</strong> ausgezeichnet als<br />
besonders familienfreundliche Gemeinde. Hier<br />
trifft man auf viele junge engagierte Familien,<br />
die mit <strong>ihre</strong>n Kindern das Pfarrleben beleben.<br />
38<br />
Veröffentlichte Leserbriefe sind Meinungsäußerungen<br />
der Absender und geben nicht zwangsläufig<br />
die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion<br />
wieder. Aus Platzgründen bleiben Kürzungen<br />
vorbehalten.<br />
IHRE MEINUNG!<br />
Die Klarheit und Reinheit der römischen Liturgie,<br />
wie sie Dr. Picker fordert, wird sicher nicht<br />
der entscheidende Magnet sein für unsere<br />
Jugend. Sie brauchen offene, sichere, frohe<br />
Christenmenschen, die <strong>ihre</strong> Sprache verstehen<br />
und sprechen können. Unser zuständiger<br />
Weihbischof Dr. Heiner Koch zeigt uns, so meine<br />
ich, den richtigen Weg in seinen Ansprachen.<br />
Mit Dr. Picker bin ich, wie sicher viele von Ihnen,<br />
einer Meinung, dass unsere Priester endlich<br />
von der Last der Gemeindeverwaltung erlöst<br />
werden sollten. Damit wäre ihnen viel Zeit<br />
für <strong>ihre</strong> seelsorgerische Arbeit geschenkt, die<br />
zunehmend schwerer und belastender wird.<br />
Und ich bin sicher, dass nicht alles vorbei ist<br />
nach den ersten 50 Jahren. Wir werden weiter<br />
engagierte Christen sein, auch wenn sich die<br />
Formen – wie die Zeit - ändern.<br />
„Ecclesia semper reformanda!“……<br />
In diesem Sinn werde ich mit viel Freude das<br />
neue Gemeindeleben beginnen.<br />
Ursula Sorg<br />
LESERBRIEFE<br />
So nicht, Herr Picker<br />
In Ihrem Artikel des letzten Bewegungsmelders<br />
stellen Sie unter der Überschrift „Ist<br />
nach fünfzig Jahren alles vorbei?“ die Arbeit<br />
des Pastoralteams und vieler ehrenamtlicher<br />
Helfer unserer Pfarrei in Frage. Sie schwingen<br />
sich dabei nicht nur zum Richter auf, sondern<br />
Sie entstellen auch Sachverhalte. Vor allem<br />
Ihre Unwahrheiten haben bei Verantwortlichen<br />
nicht nur zu Frustrationen geführt, sondern<br />
ungerechtfertigterweise für sie auch die<br />
Gefahr beruflicher Konsequenzen mit sich<br />
gebracht. Wenn Sie behaupten, dass die<br />
Vermittlung von dem Wissen über unseren<br />
Glauben bei der Vorbereitung unserer Kinder<br />
und Jugendlichen auf der <strong>St</strong>recke bleibt, dann<br />
ist das unwahr. Wenn Sie weiter andeuten,<br />
dem Pastoralteam sei es nahezu egal, mit<br />
welchen religiösen Inhalten die Kinder und<br />
Jugendliche von Katecheten vorbereitet werden,<br />
dann ist auch das unwahr. Wenn Sie behaupten,<br />
dass sich Pastor und Kaplan hier aus<br />
der Verantwortung stehlen, dann ist auch das<br />
unwahr. Wenn sie andeuten, dass Gemeindereferentinnen<br />
während der Messe jenseits<br />
<strong>ihre</strong>s Aufgabenfeldes wirken, dann ist das<br />
ebenfalls un-wahr. Aber nicht nur dem Zerrbild<br />
Ihrer Sachverhaltsdarstellungen, sondern auch<br />
Ihren Wer-tungen über gute oder schlechte<br />
Seelsorge trete ich mit aller Entschiedenheit<br />
entgegen.<br />
WIE sollte Kindern und Jugendlichen in der<br />
Pfarrgemeinde Glaube vermittelt werden<br />
Sie behaupten, Kinder und Jugendliche<br />
müssten vor allem durch Wissensvermittlung<br />
zum Glauben geführt werden. Sie schätzen es,<br />
solche Behauptung mit allen möglichen aus<br />
dem Zusammenhang gerissenen Zitaten aus<br />
der Bibel oder aus den Schriften angesehener<br />
Theologen zu stützen. Als Ihre persönliche<br />
Auffassung habe ich das zur Kenntnis genommen.<br />
Ich bin aber gänzlich anderer Meinung.<br />
Kinder und Jugendliche können und sollen<br />
meiner Überzeugung nach nicht primär über<br />
eine Wissensvermittlung, sondern vor allem<br />
durch das Erleben unser christlichen Gemeinschaft<br />
für den Glauben gewonnen werden.<br />
Veröffentlichte Leserbriefe sind Meinungsäußerungen<br />
der Absender und geben nicht zwangsläufig<br />
die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion<br />
wieder. Aus Platzgründen bleiben Kürzungen<br />
vorbehalten.<br />
IHRE MEINUNG!<br />
Jesus hat die Apostel auch nicht in Vorlesungen<br />
geschickt, sondern ihnen Christentum<br />
vorgelebt und damit über-zeugt. Jesus hat<br />
dazu aufgerufen, dass wir wie Kinder werden<br />
sollen, also uns primär mit der Seele und<br />
erst danach mit dem Verstand dem Glauben<br />
nähern. Wir sind zum Glaubenszeugnis<br />
aufgerufen und nicht zur Verschulung. Dabei<br />
wird den Kindern und Jugendlichen bei der<br />
Vorbereitung auf die Sakramente selbstverständlich<br />
auch Wissen über unseren Glauben<br />
vermittelt. Hierauf wird von unserem Pastoralteam<br />
großer Wert gelegt. Allerdings wird diese<br />
Wissensvermittlung in einen Rahmen eingekleidet,<br />
der Kinder und Jugendliche ansprechen<br />
soll, der nicht verschult ist und durch<br />
das Erfahren einer christlichen Gemeinschaft<br />
Glaubwürdigkeit gewinnt. Die Arbeit, die<br />
insoweit von Seelsorgerinnen und Seelsorgern<br />
sowie vielen Ehrenamtlichen in unserer Pfarre<br />
geleistet wird, ist dabei so vorbildlich, dass<br />
unsere Gemeinde vor wenigen Jahren als<br />
familienfreundliche Pfarrgemeinde besonders<br />
ausgezeichnet worden ist.<br />
WER sollte Kindern und Jugendlichen in der<br />
Pfarrgemeinde Glauben vermitteln<br />
Zur Klarstellung: Pastoralreferenten/innen<br />
haben ein Theologiestudium an der Universität<br />
abgeschlossen und sind darüber hinaus ergänzend<br />
für diesen Beruf ausgebildet worden.<br />
Gemeindereferenten/innen haben ein <strong>St</strong>udium<br />
an der Fachhochschule als Dipl.-Religionspädagoge/in<br />
abgeschlossen und sind ebenfalls<br />
ergänzend für <strong>ihre</strong> Arbeit in der Gemeinde<br />
ausgebildet worden. Wenn diese Seelsorger/<br />
innen sich der Aufgabe widmen, Kinder und<br />
Jugendliche für die Erstkommunion und die<br />
Firmung vorzubereiten und dabei mit großem<br />
Zeitaufwand ehrenamtliche Katecheten zu<br />
<strong>ihre</strong>n Partnern machen, dann nehmen sich gut<br />
ausgebildete Spezialisten dieser Aufgabe an.<br />
Wenn Sie diese seelsorgerische Arbeit nun in<br />
Ihrem Leserbrief als eine zweitklassige Arbeit<br />
herabwürdigen, nur weil sie innerhalb des<br />
Pastoralteams immer wieder auch einmal von<br />
den nicht geweihten Theologen begleitet wird,<br />
dann ist dies verletzend und wird weder deren<br />
39
LESERBRIEFE<br />
Ausbildung noch deren Leistung gerecht.<br />
WAS sollte Kindern und Jugendlichen in der<br />
Pfarrgemeinde vermittelt werden<br />
Mit Betroffenheit habe ich gelesen, dass Sie<br />
in unserem Bewegungsmelder an zentraler<br />
<strong>St</strong>elle den Vers 1 Kor 14, 34 zitieren. Im<br />
Kontext heißt es dort: „Wie in allen Gemeinden<br />
der Heiligen sollen die Frauen schweigen<br />
in der Gemeindeversammlung; denn es ist<br />
ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie<br />
sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz<br />
sagt. Wollen sie aber etwas lernen, so sollen<br />
sie daheim <strong>ihre</strong> Männer fragen.“ Es ist mir<br />
unbegreiflich, dass man im 21. Jahrhundert<br />
seine eigene Vorstellung von Gemeindeleben<br />
mit so einem Text ver-binden kann. Dabei<br />
geht die herrschende Lehr<strong>meinung</strong> sogar<br />
davon aus, dass diese Passage gar nicht von<br />
Paulus stammt, sondern ein sehr viel späterer<br />
Einschub (Interpolation) von irgendjemand<br />
ist. Sicher entstammt aber die Passage aus<br />
einem historischen Frauenbild, das Gottlob<br />
mit dem heutigen nichts mehr zu tun hat.<br />
Die Kirche ist vielmehr stolz auf Frauen, die<br />
sich sehr vernehmlich zu Wort melden und zu<br />
Wort gemeldet haben. Kirchenlehrerinnen wie<br />
Katharina von Sienna, Theresia von Avila oder<br />
Thérèse von Lisieux werden sogar als Heilige<br />
verehrt. Hier hätte es statt dessen jedem sehr<br />
40<br />
Veröffentlichte Leserbriefe sind Meinungsäußerungen<br />
der Absender und geben nicht zwangsläufig<br />
die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion<br />
wieder. Aus Platzgründen bleiben Kürzungen<br />
vorbehalten.<br />
IHRE MEINUNG!<br />
viel besser zu Gesicht gestanden, anstatt mit<br />
irgendwelchen Zitaten mittelalterliche Verhältnisse<br />
in den Mittelpunkt zu stellen z.B. das 2.<br />
Vatikanische Konzil zu zitieren, wonach unsere<br />
Kirche sich stets zu erneuern hat. Dies soll-te<br />
Kindern und Jugendlichen vermittelt werden.<br />
Wenn man so einen Artikel dann unter die<br />
Überschrift stellt: „Ist nach fünfzig Jahren alles<br />
vorbei?“, dann antworte ich, dass erfreulicherweise<br />
diese überkommenen Weltauffassungen<br />
vorbei sind, wir aber eine gesunde, lebendige<br />
und hoffnungsvolle Gemeinde sind, in der man<br />
sogar unwahre Behauptungen und unsachliche<br />
Kritik ertragen kann, auch wenn man sie<br />
nicht unwidersprochen lässt.<br />
Peter Jürgens<br />
LESERBRIEFE<br />
Den Leserbrief von Herrn Picker „Ist nach fünfzig<br />
Jahren alles vorbei? Teil 2: Der Einbruch“<br />
habe ich mit großer Betroffenheit und Bestürzung<br />
gelesen.<br />
Hier wird die Vergangenheit glorifiziert und die<br />
gegenwärtige Situation in Kirche und Gesellschaft,<br />
die sich ja drastisch gewandelt hat und<br />
sehr kompliziert geworden ist, nur unzureichend<br />
wahrgenommen. Durch meine Tätigkeit<br />
mit Kindern und Jugendlichen weiß ich aus<br />
eigener Erfahrung, dass Religionsunterricht und<br />
Katechese nicht mehr wie vor dreißig Jahren<br />
durchgeführt werden können. Vom<br />
veränderten Frauenbild und der Rolle der Frau<br />
in der Kirche und im Gottesdienst<br />
gar nicht zu reden!<br />
Am meisten betroffen, wütend und traurig<br />
gemacht hat mich aber die Art und Weise, wie<br />
negativ unser Pastoralteam dargestellt und in<br />
seiner Arbeit quasi verunglimpft wird. Hier habe<br />
ich die Loyalität des Redaktionsteams vermisst!<br />
Es wird einseitig die Meinung von Herrn Picker<br />
in einem breiten Rahmen veröffentlicht, ohne<br />
gleich- zeitig der „Gegenseite“ eine Möglichkeit<br />
der <strong>St</strong>ellungnahme zu geben. Für mich persönlich<br />
war es unerträglich zu lesen, wie die Arbeit<br />
und der Einsatz des Pastoral- teams vollkommen<br />
verkannt und abgewertet wird.<br />
Ich möchte mit dieser <strong>St</strong>ellungnahme die andere<br />
Seite vertreten – nämlich die Würdigung und<br />
Unterstützung dessen, was unser Pastoralteam<br />
Tag für Tag im Dienst der Gemeinde tut – und<br />
mitunter auch auszuhalten hat!<br />
Wir befinden uns durch die Gemeindefusion in<br />
einer schwierigen Situation, in der<br />
von allen Beteiligten viel Geduld und Vertrauen<br />
gefordert ist. Da hilft meiner Meinung nach<br />
nicht Spaltung, sondern nur ein Miteinander von<br />
Gemeinde und SeelsorgerInnen in der Suche<br />
nach Gottes Willen für die Wege der Zukunft.<br />
Ohne ein tiefes Vertrauen in Gott, der immer<br />
wieder in den Aufbruch ruft und der uns in<br />
unserem Gemeindeleben und in unseren Gemeindestrukturen<br />
immer wieder auf neue Wege<br />
führt, geht es nicht. Letztendlich brauchen wir<br />
uns keine Sorgen zu machen, denn es ist Seine<br />
Kirche – wir können und müssen sie nicht<br />
Veröffentlichte Leserbriefe sind Meinungsäußerungen<br />
der Absender und geben nicht zwangsläufig<br />
die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion<br />
wieder. Aus Platzgründen bleiben Kürzungen<br />
vorbehalten.<br />
IHRE MEINUNG!<br />
„machen“. Und Gott führt diese Kirche manchmal<br />
auf Wegen, die für uns schwer zu verstehen<br />
sind. So ist es nachvollziehbar, dass manche<br />
den Wunsch haben, es solle alles so bleiben wie<br />
es ist. Doch Gott ist ein Gott der Veränderung<br />
und des Aufbruchs, davon redet die ganze Bibel<br />
- bei ihm ist noch nie etwas so geblieben wie<br />
es war – bis auf eins: Seine Liebe bleibt immer<br />
bei uns!<br />
Vielleicht kann der Artikel von Herrn Picker ja<br />
dazu beitragen, dass wir intensive und redliche<br />
Gespräche miteinander führen – damit wäre<br />
schon viel gewonnen für unseren gemeinsamen<br />
Weg.<br />
Monika Kuttenkeuler<br />
41
LESERBRIEFE<br />
“Ist nach fünfzig Jahren alles vorbei?“, fragt<br />
ein Leser im zweiten Teil seines als Trilogie<br />
verfassten Briefes und konstatiert, dass<br />
die wahre und echte Glaubensvermittlung<br />
gegenwärtig nicht stattfindet. Über viele<br />
Erinnerungen hat sich offensichtlich der<br />
beschönigende Schleier der Zeit gelegt.<br />
Es ist alles nicht mehr wie früher und also kann<br />
es nur falsch sein.<br />
In den beinahe auf den Tag genau<br />
vierundfünfzig Jahren nach der Grundsteinlegung<br />
hat sich manches geändert rund um<br />
den Kirchturm von <strong>St</strong>. Maria Königin, denn<br />
<strong>St</strong>agnation hätte den allmählichen Tod bedeutet<br />
für die Gemeinschaft. So aber ist sie im Kern<br />
jung und vital; eine Bereicherung für die neu<br />
entstehende Gemeinde Sankt <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong>.<br />
Bedauerlicherweise enthält dieses Schreiben<br />
keine konstruktive Kritik, über die nachgedacht<br />
werden könnte. Dafür jedoch unhaltbare<br />
Vorwürfe und vorkonziliarische, überkommene<br />
Ansichten. Wer kann behaupten, dass nur die<br />
Priester die einzig richtige Glaubensvermittlung<br />
beherrschen?<br />
‘Gehet hinaus in alle Welt und verkündet die<br />
Frohe Botschaft!‘ (Mk16,15)<br />
All dieses wäre nicht weiter tragisch , kann<br />
doch das Pastoralteam souverän auf eine<br />
fundierte, vielfältige Arbeit und wir als<br />
Leserbrief zu Artikel „ Ist nach fünfzig<br />
Jahren alles vorbei“ Teil 2: Der Einbruch<br />
Na wenn dieser Artikel kein Einbruch<br />
war. Schon beim Lesen des 1.Teils: Der<br />
Aufbruch hatte ich ein ungutes Gefühl in der<br />
Magengegend. Wurde doch in diesem Artikel<br />
ein regelrechter Personenkult betrieben und<br />
die Vergangenheitsverherrlichung ließ mich<br />
mehrfach erschaudern. Ich denke, dass das<br />
Engagement und die Leistungen des damals<br />
tätigen Pfarrers, des Kirchenmusikers und<br />
derer, die in einem Amt der Kirche tätig waren,<br />
sicher sehr hoch zu bewerten ist und mehr als<br />
Anerkennung verdient, glaube aber auch, dass<br />
42<br />
Veröffentlichte Leserbriefe sind Meinungsäußerungen<br />
der Absender und geben nicht zwangsläufig<br />
die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion<br />
wieder. Aus Platzgründen bleiben Kürzungen<br />
vorbehalten.<br />
IHRE MEINUNG!<br />
Gemeindemitglieder auf die rege Teilnahme an<br />
diversen theologischen Vorträgen, Diskussionen<br />
und kulturellen Angeboten verweisen.<br />
Wenn aber Herr Picker schreibt, der Priester<br />
dürfe gerade noch das Evangelium vorlesen<br />
und das Hochgebet sprechen, entsteht der<br />
Eindruck, als hätte die Gemeindereferentin ihm<br />
alles weitere nicht erlaubt, ja verboten!<br />
Die unkommentierte Veröffentlichung solcher<br />
Polemik zeugt allerdings von empörender<br />
Ignoranz und Arroganz seitens der Redaktion<br />
des “Bewegungsmelders“ gegenüber dem<br />
gesamten Pastoralteam. Jede Tageszeitung<br />
kann sich vorbehalten, Leserbriefe zu kürzen<br />
oder nicht abzudrucken. Dieses Recht ist Teil<br />
der Pressefreiheit. Es schützt, klug eingesetzt,<br />
vor ungerechtfertigten, verbalen Angriffen.<br />
Sie haben es versäumt, davon Gebrauch zu<br />
machen. Das ist mir vollkommen unbegreiflich.<br />
Ganz anders hingegegen der Brief von Rita<br />
Böller, die mit klaren Worten differenziert<br />
benennt, wie sie sich im Laufe der Jahre mit<br />
<strong>ihre</strong>r Gemeinde und <strong>ihre</strong>r Konfession verband<br />
und <strong>ihre</strong>m Glauben so Lebendigkeit und<br />
Dynamik verleiht.<br />
So wie sie bin auch ich gespannt auf das, was<br />
uns mit der neuen Gemeinde erwartet.<br />
Jutta Maria Sieverding<br />
ein Gelingen von „Gemeinde“ nur mit vielen<br />
engagierten Menschen möglich war und immer<br />
noch ist.<br />
Der Glaube dagegen hat schon gar nichts damit<br />
zu tun, wer und wie jemand eine Gemeinde<br />
leitetet, oder besser gesagt, dürfte nichts<br />
damit zu tun haben, denn Glaube ist eine ganz<br />
persönliche Erfahrung und Lebenshaltung.<br />
Der 2. Teil der offensichtlichen Trilogie ist aber<br />
an Unverfrorenheit nicht mehr zu überbieten.<br />
Jede oder jeder, der sich in irgendeiner Form<br />
in der Gemeinde engagiert und nicht ein<br />
Theologiestudium vorweisen kann, muss<br />
sich zunächst einmal geohrfeigt fühlen. Mir<br />
LESERBRIEFE<br />
drängt sich beim Lesen der Zeilen auf, dass<br />
die <strong>St</strong>eigerung von „kein Theologiestudium“<br />
frei nach Herrn Picker “weiblich“ ist!<br />
Und dabei spielt es offensichtlich in den<br />
Augen des Herrn P. gar keine Rolle, ob z.B.<br />
die Gemeindereferentin eine Ausbildung<br />
genossen hat und genau für die von ihm<br />
beschriebenen Dienste eingesetzt werden<br />
soll, sondern alleine die Tatsache, dass eine<br />
Frau einem Geistlichen den ihm zustehenden<br />
Platz streitig machen könnte, lässt Herrn P.<br />
die Fakten nicht mehr erkennen. Wenn er<br />
zu seiner eigenen Rechtfertigung dann aber<br />
auch noch die Kinder benennt, die sich von<br />
der Kirche abwenden, weil nicht der Kaplan,<br />
sondern die Gemeindereferentin die Katechese<br />
durchführt, dann wird es unerträglich. Und<br />
wo er schon einmal beim Austeilen ist,<br />
bekommen die anderen Mitglieder des<br />
Pastoralteams auch ihr Fett weg. Vielleicht<br />
kennt Herr P. tatsächlich die Fakten nicht,<br />
wie sonst kann er den Gemeindepfarrer<br />
mit einem Bischof, Universitätsrektor etc.<br />
vergleichen, die sich nach seinen Angaben alle<br />
entsprechende „Helfer“ zur Seite stellen, um<br />
<strong>ihre</strong>n eigentlichen Aufgaben nachkommen zu<br />
können.<br />
Wenn er sich vielleicht einmal die Mühe<br />
gemacht hätte, zu sehen welche Aufgaben und<br />
Arbeiten das derzeitige Pastoralteam hat und<br />
erledigen muss, dann wäre es an der Zeit, dass<br />
Herr P. vor diesen Personen den Hut zieht und<br />
sich für seine verbalen Attacken entschuldigt.<br />
Das was das Pastoralteam z. Zt. leistet,<br />
verdient nicht nur Anerkennung, sondern vor<br />
allem Unterstützung. Ein Beitrag, wie der von<br />
Herrn P. bewirkt aber genau das Gegenteil und<br />
hat meiner Meinung nach auch nichts in einer<br />
Pfarrzeitung zu suchen.<br />
Was den von Herrn P. beschriebenen<br />
Glaubensverfall betrifft, so kann ich nur sagen,<br />
der Glaube kommt nicht alleine vom Hören,<br />
sondern vor allem vom Wahrnehmen und<br />
Fühlen. So wichtig, wie die Texte der Bibel<br />
sind, einem Menschen, der keine Liebe und<br />
Aufmerksamkeit erfährt, kann man die Worte<br />
Gottes nur schwer begreiflich und erfahrbar<br />
Veröffentlichte Leserbriefe sind Meinungsäußerungen<br />
der Absender und geben nicht zwangsläufig<br />
die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion<br />
wieder. Aus Platzgründen bleiben Kürzungen<br />
vorbehalten.<br />
IHRE MEINUNG!<br />
machen.<br />
Gott ist nicht schwierig. Er ist treu, zuverlässig<br />
und barmherzig und liebt jeden Menschen<br />
mit all seinen Unzulänglichkeiten. Er erwartet<br />
keine Sechstagewoche von Kindern, keine<br />
Abschaffung der Dienste von Mädchen und<br />
Frauen in der Kirche, keine Priester, die alle<br />
ihnen übertragenen Aufgaben schaffen und<br />
es jedem recht machen und vor allem keinen<br />
Glauben, der durch den Kopf gesteuert wird.<br />
Gott erwartet, dass wir unseren Nächsten<br />
lieben, wie uns selbst. Ich glaube, das allein ist<br />
eine Lebensaufgabe, die alle Anstrengungen<br />
erforderlich macht. Menschen und vor allem<br />
Kinder und Jugendliche,<br />
können nur Gottes Nähe erfahren, wenn sie<br />
Liebe, Wertschätzung und Aufmerksamkeit<br />
erfahren. Dies ist eine Herausforderung<br />
für jeden von uns, der in der Gemeinschaft<br />
mit Gott lebt. Das was Herr P. als<br />
Kuschelpädagogik abtut, hat vielleicht mehr<br />
mit Leben in Gottes Geist zu tun, als er sich<br />
vorstellen kann.<br />
Damit unsere neue Gemeinde keinen<br />
<strong>St</strong>illstand, sondern Erneuerung, Bewegung<br />
und ein neues und auch altes Miteinander<br />
erfährt, hoffe ich, dass sich so viele<br />
Gemeindemitglieder wie möglich an dem<br />
Veränderungsprozess beteiligen und sich<br />
gemeinsam mit dem Pastoralteam auf den<br />
neuen Weg machen. Was kann uns schon<br />
passieren mit Gott an unserer Seite?<br />
Vielleicht geschehen sogar noch Zeichen und<br />
Wunder und selbst Herr P. kann dem Ergebnis<br />
etwas Positives abgewinnen.<br />
Barbara Palm<br />
43
LESERBRIEFE<br />
Sollen wir stehen bleiben?<br />
Wenn ich mir den Artikel von Herrn Picker der<br />
letzten Ausgabe ansehe dann frage ich mich:<br />
Wo ist er stehen geblieben und nicht mehr<br />
mitgekommen?<br />
Das eigentlich tragische dieses Artikels<br />
finde ich allerdings, dass er sich so<br />
unverbindlich ausdrückt. Er bietet so bewusst<br />
keine Angriffsfläche an, denn jede seiner<br />
Bemerkungen, die man kommentieren<br />
würde, könnten mit einem: „Das haben sie<br />
vollkommen falsch verstanden“, beantwortet<br />
werden. So stellt er sicher bewusst den Absatz<br />
mit der Hauptaussage „Die Frauen sollen in<br />
der Kirche schweigen“ 1 Kor 14,34 vor den<br />
Absatz der Katechetinnen unter Leitung der<br />
Gemeindereferentin, aber festnageln kann<br />
ihn darauf keiner. Außerdem hat unsere<br />
Gemeindereferentin auch einen Namen! Sie<br />
heißt Marion Petry. Sie leitet zudem auch<br />
Katecheten. Ja, jetzt lassen sich auch noch<br />
Männer von einer Frau in der Vorbereitung auf<br />
die Kommunion etwas sagen. Ich finde das<br />
gut!!! und ich kann das auch beurteilen, denn im<br />
Gegensatz zu Herrn Picker bin ich Katechetin.<br />
So weiß ich auch, dass man auf das fundierte<br />
theologische Wissen, dass Frau Petry durch<br />
<strong>ihre</strong> theologische Ausbildung besitzt, stets<br />
zurückgreifen kann.<br />
Auch die Bemerkung, dass „die Gemeindereferentin“<br />
den Priester als <strong>St</strong>atisten erscheinen<br />
lässt, kann nur ein Witz sein. Wer einmal mit<br />
Frau Petry gesprochen hat und weiß, wie sie<br />
zu <strong>ihre</strong>r Tätigkeit und zum Priesteramt steht,<br />
kommt einfach zu dem Schluss, dass so eine<br />
Aussage einfach nur lächerlich ist. Aber dazu<br />
müsste man etwas machen, dass vielen ganz<br />
furchtbar schwer fällt, nämlich: selber mit ihr<br />
sprechen.<br />
Auch die Religionslehrer lässt Herr Picker nicht<br />
aus, denn mit seiner Forderung nach dem<br />
dreifachen Amt, welches das Lehramt beinhaltet<br />
spricht er indirekt den Religionslehrern ab, einen<br />
vernünftigen Religionsunterricht zu machen.<br />
Aber diese haben auch eine theologische<br />
Ausbildung. Heutzutage sind halt mehr Leute,<br />
auch theologisch, gebildet als nur Priester.<br />
44<br />
Veröffentlichte Leserbriefe sind Meinungsäußerungen<br />
der Absender und geben nicht zwangsläufig<br />
die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion<br />
wieder. Aus Platzgründen bleiben Kürzungen<br />
vorbehalten.<br />
IHRE MEINUNG!<br />
Daher kommt die religiöse Unwissenheit in der<br />
Bevölkerung sicher nicht.<br />
Herr Kissel füllt sein Hirtenamt meiner Meinung<br />
nach hervorragend aus. Ich glaube nämlich<br />
nicht, dass es viele Pastore gibt, die sich bei<br />
einer Fusion so viele Meinungen anhören und<br />
versuchen die einzelnen Interessen so weit das<br />
geht auch umzusetzen, wie er das getan hat.<br />
Deshalb gebührt ihm Lob und Hochachtung.<br />
Wenn er dann noch daneben seinen ganzen<br />
Verwaltungskram bewältigt finde ich das<br />
bewundernswert und möchte nicht mit ihm<br />
tauschen.<br />
Aber beim Lesen des Artikels habe ich mir<br />
natürlich auch die Frage gestellt: Warum<br />
wird so ein Artikel im Bewegungsmelder<br />
gedruckt. Ich finde ihn einfach nur grausam<br />
und realitätsfremd. Gerade in der jetzigen<br />
Zeit des Zusammenwachsens unserer<br />
Gemeinden, die vor allem für das Pastoralteam<br />
einen hohen Zeitaufwand bedeutet, ist so<br />
ein Artikel destruktiv. Denn in diesem Artikel<br />
werden auf jeden Fall die drei Personen des<br />
Pastoralteams angegriffen, nämlich Pastor<br />
Kissel, Kaplan Harth und die Gemeindereferentin<br />
Frau Petry. Ich bin der Meinung, dass eine<br />
positive Gemeindezusammenführung nur<br />
dann stattfinden kann, wenn sich jedes<br />
Gemeindemitglied positiv in diesen Prozess<br />
einbringt. Zusätzlicher „Beschuss“ ist da fehl<br />
am Platz. Deshalb sollte meines Erachtens vor<br />
Abdruck eines Leserbriefes abgewogen werden,<br />
was mehr zählt: die Meinungsfreiheit oder der<br />
Schaden, der durch so einen Artikel ausgelöst<br />
werden kann.<br />
Petra Kriegeskotte<br />
Kirchenerweiterung<br />
Das katholische <strong>Refrath</strong> ist wieder in eine<br />
Gemeinde – allerdings im Gegensatz zu früher<br />
mit vier Kirchen! Da aber <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> Bapt.<br />
Pfarrzentrum ist, stellen sich auf lange Sicht<br />
wieder Baufragen – insbesondere das Pfarrheim<br />
betreffend. Was die Kirche selbst betrifft, sei ein<br />
Rückblick gestattet :<br />
Als Josef Riebau im Juli 1958 als Pfarrer in<br />
<strong>Refrath</strong> eingeführt wurde, bestand die Gemeinde<br />
<strong>St</strong>. Maria Königin bereits drei Jahre, die<br />
Planungen für <strong>St</strong>. Elisabeth waren angelaufen,<br />
wenngleich es bis zur Grundsteinlegung<br />
noch zweieinhalb Jahre dauern sollte. Die im<br />
Bau befindliche Parksiedlung Kippekausen<br />
wurde durch Rats-beschluss vom 28.9.1961<br />
zum größten Teil <strong>Refrath</strong> zugeordnet, was<br />
kirchenrechtlich dazu führte, dass <strong>ihre</strong><br />
katholischen Bewohner weit- gehend zur<br />
Gemeinde <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> Bapt. zählten. Die <strong>St</strong>atistik<br />
weist für 1961 3.240 Gemeindemitglieder<br />
aus, von denen mehr als 50 % regelmäßig<br />
den Sonntagsgottesdienst besuchten. Nach<br />
Fertigstellung der Siedlung und zunehmender<br />
Bebauung war noch mit dem Anwachsen der<br />
Zahlen zu rechnen. Das veranlasste Pfarrer und<br />
Kirchenvorstand, eine Erweiterung der Kirche in<br />
Angriff zu nehmen. Im Oktober 1961 entschied<br />
sich die Gutachterkommission, bestehend aus<br />
Diözesanbaumeister Schlombs, Prof. <strong>St</strong>einbach<br />
von der TH Aachen, dem Bensberger <strong>St</strong>adtbaurat<br />
Zens und den beratenden Mitgliedern<br />
<strong>St</strong>adtdirektor Wagener, Kirchenvorstandsmitglied<br />
Klein und<br />
Pfarrer Riebau, für den Entwurf<br />
des Reg.-Baumeisters Karl Band.<br />
Die nach den Plänen von Vincenz<br />
<strong>St</strong>atz erbaute Kirche sollte im<br />
wesentlichen bestehen bleiben.<br />
Daher das hohe hallenartige<br />
Querschiff, das den bestehenden<br />
Chorraum überdachte, aber<br />
bestehen ließ. Der Hochaltar und<br />
die Kommunionbank wurden<br />
entfernt, der neue Altar - wie wir<br />
ihn heute noch kennen – in Tischform errichtet,<br />
an dem der Priester nun die Messe gemäß<br />
der Liturgiereform des zweiten vatikanischen<br />
Konzils den Gläubigen zugewandt feierte. Dieser<br />
Zustand blieb erhalten bis 1986, dann wurde<br />
AUS DEM ARCHIV<br />
auch die Apsis abgerissen.<br />
Doch zurück zur Kirchenerweiterung. Im<br />
November 1963 – über den <strong>St</strong>and der<br />
Bauarbeiten hatte Architekt Band gerade in<br />
einer Versammlung informiert, ohne auch<br />
nur eine Andeutung zu machen - wurde den<br />
Gläubigen mitgeteilt, die Kirche müsse für<br />
ein Jahr geschlossen werden, da quer durch<br />
das Hautschiff ein Heizungskanal gezogen<br />
werde und die Wände des Altbaues neu isoliert<br />
werden müssten. Da weder die alte Kirche<br />
noch die Kapelle des <strong>St</strong>. Josefs-Hauses für die<br />
Sonntagsgottesdienste ausreichten, wurden<br />
diese im „<strong>Refrath</strong>er Lichtspielhaus“ gefeiert,<br />
dem alten Tanzsaal der Gaststätte <strong>St</strong>rasser.<br />
Taufen, Trauungen und Requien fanden in der<br />
alten Kirche statt, ebenso eine tägliche Messe.<br />
Eine zweite, um 7.15 Uhr, wurde im Jugendheim<br />
gehalten. Die alte Kirche erhielt auch einen<br />
Beichtstuhl, so dass dort samstags (wie üblich)<br />
gebeichtet werden konnte. Schulmessen gab<br />
es in der Schule „An der Wolfsmaar“ (heute<br />
Kreativschule). Das Allerheiligste wurde im<br />
Anbau des Pfarrhause aufbewahrt, wo den<br />
Gläubigen auch Gelegenheit zur<br />
Anbetung gegeben war.<br />
„Die aus der Kirche abtransportierten<br />
Gegenstände (u.a.<br />
Figuren!) können während der<br />
Übergangszeit im Gebiet des<br />
neuen Kinderdorfes am Rather<br />
Weg gelagert werde.“ (soweit der<br />
<strong>St</strong>adtanzeiger vom 18.11.1963)<br />
Die Orgel wurde ebenfalls<br />
abgebaut, die Empore abgerissen<br />
und nicht wieder errichtet. Erst<br />
am 8.10.1966 konnten Kirche<br />
und Altar durch Weihbischof Dr. Frotz neu<br />
geweiht werden, nachdem zu guter letzt auch<br />
der Turm noch ein neues Dach erhalten hatte.<br />
Man sprach von einer gelungenen Renovierung<br />
und Erweiterung!<br />
H.P.Müller<br />
45
WELTJUGENDTAG SYDNEY<br />
Katholische Kirche<br />
„Down Under“<br />
( Teil 2 )<br />
In der letzten Ausgabe des Bewegungsmelders<br />
konnten Sie einen ersten Einblick in die Kath.<br />
Kirche in Australien gewinnen. Aus Anlass des<br />
23. WJT im Juli 2008 in Sydney berichten wir hier<br />
über das Gemeindeleben der deutschsprachigen<br />
katholischen Gemeinde <strong>St</strong>. Christophorus in<br />
Melbourne sowie über die Arbeit eines Bischofs<br />
im „Outback“, dem ländlichen Hinterland von<br />
New South Wales.<br />
Die Kath. Kirche in Australien kämpft mit<br />
denselben Schwierigkeiten von Kirche in allen<br />
westlichen Ländern, so Volker Ankenbrand,<br />
Gemeinderatsvorsitzender von <strong>St</strong>. Christophorus:<br />
Überalterung, Mangel an jungen Leuten, zu<br />
wenige Priester. Gegründet Anfang der 1950 er<br />
Jahre, um deutschsprachigen Auswanderern<br />
eine spirituelle Heimat zu geben und die Kultur<br />
des Heimatlandes weiterleben zu lassen, ist die<br />
Gemeinde heute stark geschrumpft. Die Anzahl<br />
der Gemeindemitglieder schätzt Ankenbrand<br />
aktuell auf ca. 400, das durchschnittliche Alter<br />
liegt bei 75 Jahren. Zur Zeit ohne „Versorgung“<br />
durch einen Gemeindepriester mit einer<br />
hohen <strong>St</strong>erbequote und nur wenigen Geburten<br />
kämpft die Gemeinde ums Überleben. In der<br />
Nachkriegszeit war es in Australien äußerst<br />
unpopulär, als deutscher Einwanderer öffentlich<br />
in Erscheinung zu treten; in der Folge sprachen<br />
die Kinder der Einwanderer kaum Deutsch,<br />
weil sie nicht diskriminiert werden wollten und<br />
kamen auch selten zur Sonntagsmesse. Volker<br />
Ankenbrand, selbst mit seiner Familie seit<br />
2000 in Australien und im Besitz der doppelten<br />
<strong>St</strong>aatsbürgerschaft, ist froh, eine gewisse<br />
Trendwende beobachten zu können: „ Die<br />
Besinnung auf die eigenen Wurzeln geschieht<br />
oft, wenn die dritte Generation heranwächst.<br />
Auch ist das „Deutsch sein“ längst nicht mehr<br />
unpopulär.“ So eröffnet, auch mit Unterstützung<br />
der deutschsprachigen Gemeinde in diesem<br />
Frühjahr die erste „Deutsche Internationale<br />
46<br />
Schule Melbourne“ <strong>ihre</strong> Pforten. Hier sieht<br />
Ankenbrand die Chance, durch Familiensonntage<br />
und kulturelle Aktivitäten, u.a. Feier der typisch<br />
deutschen (und Australiern unbekannten) Feste<br />
wie <strong>St</strong>. Martin oder Nikolaus, bei jüngeren<br />
Familien Interesse für die Teilnahme am<br />
Gemeindeleben zu wecken und dieses damit neu<br />
zu beleben. Das Angebot der Gemeinde neben<br />
dem sonntäglichen Gottesdienst ist vielfältig<br />
und unserem durchaus vergleichbar. So gibt es<br />
einen Gemeindechor, Gesprächskreise, einen<br />
Seniorenverein, eine Bücherei, gemeinsames<br />
Mittagessen und Kaffeetrinken zu bestimmten<br />
Terminen sowie theologische und kulturelle<br />
Veranstaltungen wie Ausflüge usw. In <strong>St</strong>.<br />
Christophorus sind Besucher und Touristen<br />
ebenso willkommen wie deutschsprachige<br />
Menschen, die beruflich bedingt vielleicht nur<br />
für einige Zeit in Australien zu Hause sind.<br />
Während der „days in the dioceses“ im Vorfeld<br />
des WJT in Sydney im Juli diesen Jahres wird<br />
der Gemeindesaal jungen deutschen Pilgern<br />
als Übernachtungsstätte zur Verfügung stehen.<br />
Und Ankenbrands Sohn wird sich mit einer<br />
Jugendgruppe der Pallotiner auf den Weg in<br />
die australische Metropole aufmachen, um<br />
dort mit Tausenden anderen jungen Menschen<br />
aus vielen Nationen der Einladung von Papst<br />
Benedikt XVI zu folgen.<br />
Ganz anders lebt es sich im „outback“, dem<br />
australischen Hinterland, das für die <strong>St</strong>ädter<br />
bereits an der <strong>St</strong>adtgrenze beginnt. Hier im<br />
Outback in Forbes, etwa 400 km westlich<br />
von Sydney lebt Bischof Christopher Toohey.<br />
Geboren und aufgewachsen in Sydney<br />
arbeitete er nach der Schule acht Jahre für eine<br />
Schifffahrtsgesellschaft, ehe er seine Berufung<br />
hatte und sich entschloss, Priester zu werden.<br />
Nach einer <strong>St</strong>udienzeit in Rom arbeitete er in<br />
verschiedenen Pfarrgemeinden von Sydney<br />
bevor er nach seiner Weihe zum Bischof von<br />
Wilcannia-Forbes im August 2001 durch<br />
Kardinal Pell in das ländliche Forbes umzog.<br />
Das Leben in einer <strong>St</strong>adtgemeinde ist mit dem<br />
im Outback kaum vergleichbar. Hier wird der<br />
Priestermangel besonders deutlich und für die<br />
Gläubigen schmerzhaft spürbar. So standen<br />
Bischof Toohey bis vor kurzem für seine gesamte<br />
Diözese, die der Größe von Frankreich entspricht,<br />
nur 12 Priester zur Verfügung. Das bedeutet für<br />
die Menschen, dass oft kein Priester vor Ort<br />
lebt, sondern in manchen Gemeinden nur ein<br />
Mal im Monat kommt, um mit ihnen die heilige<br />
Messe zu feiern. Doch Bischof Toohey nimmt<br />
diese Herausforderungen an. Erst kürzlich<br />
kam er von einer Reise nach Indien zurück<br />
und brachte von dort drei indische Priester<br />
mit, die nun sein „Personal“ in den Weiten<br />
seiner Diözese verstärken. „Während wir früher<br />
unsere Missionare in diese Länder schickten,<br />
um die Frohe Botschaft zu verkünden, ist es nun<br />
umgekehrt und wir brauchen Hilfe von dort“,<br />
kommentiert er sein vielleicht ungewöhnliches<br />
Vorgehen.<br />
Das Leben in den ländlichen Gebieten von<br />
Australien ist für die Menschen oft sehr<br />
beschwerlich. Um zur Messe zu gehen, müssen<br />
sie nicht selten Hunderte von Kilometern<br />
zurücklegen. Auch Bischof Toohey reist mit<br />
seinem Wagen quer durch die Diözese, um mit<br />
allen Gemeinden regelmäßig Kontakt zu halten.<br />
„Dabei lege ich so viele Kilometer zurück, dass<br />
ich mein Auto etwa alle neun Monate wechseln<br />
muss“, lacht er. Manchmal nimmt er dann auch<br />
das Flugzeug, so, wenn er von seinem Wohnsitz<br />
Forbes nach Broken Hill reist, dem offizielllen<br />
Bischofssitz mit der „Sacred Heart“ Kathedrale,<br />
850 km von Forbes entfernt.<br />
Dem WJT im Juli sieht Bischof Toohey mit<br />
Freude entgegen. Auch beim WJT 2005 in Köln<br />
war er mit einer Gruppe junger australischer<br />
Pilger aus seiner Diözese dabei und erlebte<br />
die Szenen, die vielen von uns noch so lebhaft<br />
im Gedächtnis sind, hautnah vor Ort mit. Um<br />
einigen seiner Schützlinge die teure Reise zu<br />
ermöglichen, organisierte der passionierte<br />
Hobbyastronom verschiedene „events“, um<br />
Spenden zu sammeln. So beispielsweise einen<br />
Abend, an dem Interessierte den nächtlichen<br />
<strong>St</strong>ernenhimmel, der in den trockenen Gebieten<br />
des Outbacks besonders eindrucksvoll erstrahlt,<br />
WELTJUGENDTAG SYDNEY<br />
durch eines seiner Teleskope beobachten<br />
konnten. Dafür wurde dann um eine Spende<br />
gebeten, die in die Reisekasse der jungen Pilger<br />
wanderte.<br />
Ende Oktober 2007 erreichten das<br />
Weltjugendtagskreuz und die Ikone auch<br />
Bischof Tooheys Diözese und reisten eine Woche<br />
lang zu verschiedenen Orten des Bistums.<br />
Als Besonderheit, weil in diesen Gemeinden<br />
auch viele Aborigines leben, werden Kreuz<br />
und Ikone in Australien von einem „message<br />
stick“ begleitet. Dieser ausgehöhlte Ast mit<br />
eingravierter Botschaft, ein traditionelles<br />
Kommunikationsmittel der australischen<br />
Ureinwohner, lädt alle <strong>St</strong>ämme auf diese Weise<br />
zur Teilnahme am WJT ein. Für Bischof Toohey<br />
ist ein Wandel sichtbar geworden im Verhältnis<br />
der kath. Kirche zu den Aborigines. Er glaubt,<br />
dass es wichtig ist, auch von ihnen zu lernen,<br />
ihnen zuzuhören: „ Die Aborigines haben ein<br />
wunderbares Gespür für die Erde, das Land. Ihr<br />
Geist ist untrennbar mit dem Land verbunden.<br />
Sie und <strong>ihre</strong> Vorfahren haben in diesem Land<br />
seit 40.000 Jahren gelebt. Sie haben eine<br />
wirkliche Wertschätzung und Beziehung zur<br />
Natur, der wir zuhören sollten, um sie auch für<br />
uns selbst zu entwickeln“, sagt er. So werden<br />
Aborigines auch in besonderer Weise beim<br />
WJT in Sydney beteiligt sein. Bischof Toohey ist<br />
überzeugt, dass der WJT ein „überwältigender<br />
Ausdruck des Respekts sein wird, den wir in<br />
Australien für unsere eingeborene Bevölkerung<br />
haben.“ Und die Katechesen, die im Rahmen des<br />
WJT stattfinden, werden höchst wahrscheinlich<br />
die Natur zum Thema haben, ausgehend von<br />
der Aufforderung des verstorbenen Papstes Joh.<br />
Paul II zur „ökologischen Umkehr“.<br />
Bischof Toohey hofft, dass junge Pilger aus<br />
aller Welt auch den Weg nach Wilcannia-<br />
Forbes finden, um dort an den Tagen der<br />
Begegnung teilzunehmen. Die Einzigartigkeit<br />
der Flora und Fauna in der freien Natur zu<br />
erleben, den Menschen hier in der unendlich<br />
erscheinenden Weite zu begegnen, mit ihnen<br />
zu feiern und zu beten, <strong>ihre</strong>n Alltag kennen zu<br />
47
WELTJUGENDTAG SYDNEY<br />
lernen ist sicher eine lohnenswerte Erfahrung.<br />
Ein unvergleichlicher Kontrast zum Treffen der<br />
jungen Katholiken in der Weltstadt Sydney.<br />
Wenn Papst Benedikt XVI, der am 17. Juli<br />
mit einer Willkommensfeier im Hafen von<br />
Sydney empfangen wird, drei Tage später den<br />
Abschlussgottesdienst auf der Pferderennbahn<br />
„Royal Randwick Racecourse“ feiern wird, setzt<br />
er eine Tradition seiner Vorgänger Paul VI und<br />
<strong>Johann</strong>es Paul II fort, die hier in den Jahren<br />
1973,1986 und 1995 bereits heilige Messen<br />
zelebrierten.<br />
Auch Bischof Toohey wird bei dieser<br />
Veranstaltung, zu der über eine halbe<br />
Million junger Pilger erwartet werden, mit<br />
Jugendlichen seiner Diözese die Kraft des<br />
Heiligen Geistes spüren. So wie es im offiziellen<br />
Weltjugendtagslied „receive the power“ heisst,<br />
gesungen von Guy Sebastian, dem australischen<br />
„Superstar“-Gewinner.<br />
48<br />
Ute Kreuzahler<br />
Katholische Kirche in Australien<br />
– Eindrücke von Wilhelm Gatzen<br />
Um die Jahreswende 2003/2004 war ich mit<br />
meiner Frau für zehn Wochen in Australien.<br />
Zur Jahreswende 2006/2007 waren es zwölf<br />
Wochen. Wir waren zu Gast in der Familie unserer<br />
Tochter Barbara. Sie lebt im Dorf Bungendore<br />
so etwa 50 km östlich der Hauptstadt Canberra.<br />
Von Bungendore aus haben wir immer wieder<br />
Ausflüge gemacht, die allerdings kaum mehr als<br />
100 km weit reichten. Wir haben also nur einen<br />
winzigen Ausschnitt des Kontinents Australien<br />
tatsächlich gesehen. Dennoch haben wir es so<br />
viel besser als manche Touristen, die sich etwa<br />
an einer Aldi-Reise dorthin anschließen.<br />
Von den Katholiken kommen etwa 5% jeden<br />
Sonntag zum Gottesdienst. Das ist noch ein<br />
hoher Prozentsatz, denn die Entfernungen in<br />
diesem Kontinent sind groß. Da muss man sich<br />
auch schon mal in den eigenen Flieger setzen<br />
und zum Gottesdienst am Sonntag fliegen. Von<br />
den Menschen, die wir in Bungendore an und in<br />
der Kirche getroffen haben, waren nicht wenige<br />
so 20 oder gar 40 km mit dem Auto unterwegs.<br />
Die katholische <strong>St</strong>. Mary‘s Kirche wurde 1862<br />
gegründet.<br />
Es ist für unsere Begriffe eine größere Kapelle<br />
mit ca. 100 Sitzplätzen in zwei Bankreihen.<br />
Bis auf die andere Sprache unterscheiden<br />
sich die Hl. Messen praktisch nicht von denen<br />
bei uns. Man folgt fast streng dem Römischen<br />
Messbuch. Allerdings habe ich dies bemerkt:<br />
Sie können sich erinnern, dass Herr Pfarrer<br />
Hommerich hier in <strong>Refrath</strong> eine feierliche Art<br />
der Kommunionausteilung eingeführt hatte.<br />
Als dann aber aus Rom die Anordnung kam,<br />
das Eintauchen der Hostie in den Kelch sei<br />
nicht gestattet, wurde dies hier bei uns sofort<br />
abgeschafft. In <strong>St</strong>. Mary‘s hat man sich an diese<br />
Anordnung nicht gestört. Weiterhin wird die<br />
Kommunion unter beiderlei Gestalt angeboten.<br />
Der Sonntag-Vormittag ist für die kleine<br />
katholische Gemeinde in Bungendore mit<br />
seinen ca. 4000 Einwohnern aber auch ein<br />
Treffpunkt von Freunden. So 30 Minuten vor<br />
dem Gottesdienst sind die ersten da, vor allem<br />
der Priester, der die Messe liest. Als wir im<br />
November 2006 zum ersten Mal dort zur Messe<br />
kamen, wurden wir vor der Kirche sofort vom<br />
Pfarrer begrüßt und nach dem Woher gefragt. Wir<br />
wurden zu Beginn der Messe extra willkommen<br />
geheißen, mussten aufstehen, damit uns alle<br />
sehen konnten. Ebenso wurden wir am letzten<br />
Wochenende unseres Aufenthaltes fast feierlich<br />
mit guten Wünschen verabschiedet. Wir wurden<br />
auch spontan in die Fürbitten eingeschlossen. In<br />
den Gesprächen zeigte sich, dass die Christen dort<br />
die gleichen Sorgen haben wie anderswo in der<br />
Welt. Die Verkündigung der Botschaft Jesu wird<br />
zunehmend schwieriger. Das Zölibatsgesetz wird<br />
als drückende Last empfunden. Die Menschen<br />
aber gleichen Vieles durch <strong>ihre</strong> herzliche<br />
Freundlichkeit aus. Wenn man dort mehr als<br />
100 m zu Fuß geht, wird vermutet, man sei so<br />
ein armer Mensch, dem man den Führerschein<br />
abgenommen hat. So hielt nicht selten eine ältere<br />
Dame auf dem Weg zur Kirche neben uns. Sie<br />
näherte sich dem 90. Lebensjahr und ihr buntes<br />
amerikanisches Auto war auch so ein halbes<br />
Jahrhundert alt. Nach dem Gottesdienst hat sie<br />
auf uns gewartet, um uns wieder zurück zu fahren.<br />
Da ist auch der alte Herr, ein Deutscher, in den<br />
1950er Jahren ausgewandert. Er lebt mit seiner<br />
Enkelin, die Vollwaise ist, auf einem wunderbaren<br />
Gelände mit der dort üblichen Grundstücksgröße<br />
von 16 ha. (Auf diese Fläche stellt man hier bei<br />
uns locker 325 Einfamilien-Reihenhäuser!) Er hat<br />
darauf bestanden, dass er uns eines Tages abholt<br />
um uns sein Haus und sein Gelände zu zeigen<br />
und uns seine Lebensgeschichte zu erzählen.<br />
Advent und Weihnachten in Australien, das<br />
kommt dem Deutschen schon befremdlich<br />
vor. So auf dem Dorf findet man ein oder zwei<br />
Häuser mit einer kleinen Lichterkette draußen.<br />
Im Supermarkt wird dafür geworben, man möge<br />
doch rechtzeitig den großen Schinkenbraten für<br />
das Fest bestellen. 2005 sind dann in Australien<br />
auch die ersten Adventskalender aufgetaucht.<br />
Hinter den Türchen entdeckte man überwiegend<br />
Bilder von sehr spärlich bekleideten jungen<br />
Frauen und Männern. Da zeigte sich, dass der<br />
Sinn des Weihnachtsfestes und der Tage im<br />
Advent gründlich missverstanden wurde.<br />
Mittelstädte veranstalten so Mitte Dezember eine<br />
Weihnachtsfeier. Wir haben das im Dezember<br />
2003 in Quenbeyan erlebt. Es war eher eine<br />
WELTJUGENDTAG SYDNEY<br />
Karnevalsparty mit Elementen von Halloween.<br />
Die Leute hatten <strong>ihre</strong> Grills mit in den <strong>St</strong>adtpark<br />
gebracht. Die Eisverkäufer hatten bei mehr als<br />
30° Hochbetrieb. - 2006 haben wir dann an der<br />
Weihnachtsfeier der katholischen Gemeinde in<br />
Bungendore teilgenommen. Es gab eine eilig<br />
gelesene Messe unter surrenden Ventilatoren, ein<br />
Krippenspiel der Kinder und dann Picknick und<br />
Weihnachtslieder im Park neben der Kirche. Wer<br />
zwei Grillhähnchen mithatte, gab eines dem, der<br />
nichts hatte. Lieder wie „Leise rieselt der Schnee...“<br />
oder „Wir träumen von weißer Weihnacht...“ bei<br />
hochsommerlichen Temperaturen lassen dann<br />
doch nachdenklich stimmen. Wir haben halt in<br />
den Hinterköpfen Weihnacht mit klirrend kaltem<br />
Winter verknüpft.<br />
Ehrenamtliche Mitarbeit ist sehr viel umfangreicher<br />
als bei uns. Die reichen Farmer, die das meiste<br />
Geld spenden, dürfen dann auch im Gottesdienst<br />
die Lesungen vortragen.<br />
In Bungendore gibt es noch zwei weitere<br />
Kirchengebäude. Eines gehört der Anglikanischen<br />
Kirche. Das war aber nur zu den Zeiten der<br />
Gottesdienste offen. Das dritte kleine Kirchlein ist<br />
schon seit Jahren in privater Nutzung und stand<br />
vor einem Jahr wieder zum Verkauf an.<br />
Goulburn ist die älteste <strong>St</strong>adt in Australien, die nicht<br />
an der Küste liegt. Sie hat etwa so viel Einwohner<br />
wie <strong>Refrath</strong>. Ich bin zweimal dort gewesen.<br />
Ich erlebte dort das erschütternste Beispiel<br />
für das Elend der Trennung der Christenheit in<br />
verschiedene Kirchen und Gemeinschaften. Auf<br />
einer Kreisfläche mit 1 km Durchmesser finden<br />
sich acht Kirchengebäude von sieben christlichen<br />
Gemeinschaften. Im Innern sind diese Kirchen<br />
49
WELTJUGENDTAG SYDNEY DIE KINDERSEITE<br />
prachtvoll ausgestattet. Bänke, Beichtstühle<br />
und Altäre sind aus australischem Edelholz und<br />
wohl gepflegt. Für die ehrenwerten Sponsoren<br />
lagen selbst gehäkelte Kissen mit Initialen auf<br />
den Sitzpolstern. Im Gespräch mit Mitarbeitern<br />
in zwei Kirchen stellte sich heraus: So etwas<br />
wie Ökumene, wie wir es hier in <strong>Refrath</strong><br />
verstehen, das gibt es nicht. Man lebt friedlich<br />
nebeneinander her, so als gäbe es keine<br />
schmerzliche Spaltung der Christenheit.<br />
Lake George nahe Bungendore ist eine<br />
geologische Besonderheit. In diesem See ist<br />
meistens kein Wasser. Wenn er aber gefüllt ist,<br />
bedeckt er eine Fläche von 155 km². (Bodensee:<br />
536 km²) In und an diesem See gibt es rund 200<br />
Arten von Tieren und Pflanzen, die weltweit nur<br />
dort vorkommen. In der Mitte der Westflanke<br />
des Sees liegt am Ende der „<strong>St</strong>raße am See“<br />
das „Silver Wattle House of Prayer“. (Wattles<br />
sind eine Familie kleiner Bäume in Australien;<br />
Wattles verzaubern mit <strong>ihre</strong>r Fülle meist gelber,<br />
filigraner Blüten.)<br />
Im Prinzip ist dieses „Haus des Gebetes“ dem<br />
Maternus-Haus in Köln vergleichbar, es ist nur<br />
alles einige Nummern kleiner und bescheidener.<br />
Es dient für kirchliche Tagungen und Gruppen,<br />
die sich mit religiösen Fragen beschäftigen,<br />
oder die nur einfach zu Gebet und Meditation<br />
zusammenkommen. Wir durften dort unsere<br />
Autos parken, um auf die angrenzende Höhe<br />
aufzusteigen. Dort oben gibt es eines der<br />
größten „Wälder“ von Grasbäumen in Australien.<br />
Als wir von dort herabstiegen, wurden wir von<br />
50<br />
den Mitarbeitern des Silver Wattle vor dem<br />
Eingang empfangen und ins Haus gebeten. Es<br />
gab Kuchen und Schnittchen und Getränke und<br />
ein langes Gespräch über Bibel und Glauben<br />
und die Sorgen der Christen in Australien. So<br />
viel herzliche Zuwendung von bis dahin uns<br />
völlig unbekannten Menschen habe ich sonst<br />
nie erlebt. Da kam mir spontan in den Sinn,<br />
was von der ersten Gemeinde in Jerusalem<br />
berichtet wird: „Sie waren ein Herz und eine<br />
Seele.“ Und dann stehe ich im Gebetsraum des<br />
Hauses. Völlige <strong>St</strong>ille öffnet alle Sinne. Mein<br />
eingenes ruhiges Atmen erscheint wie nahes<br />
Meeresrauschen. Ein Kreuz, eine Kerze, eine<br />
Bibel, aufgeschlagen beim Propheten Amos,<br />
weisen den Gedanken den Weg. Eine Gitarre<br />
möchte angeschlagen werden. Ornamente<br />
in der Art der Kunst der Aborigines, der<br />
Ureinwohner Australiens, erzählen von <strong>ihre</strong>n<br />
Jahrtausende alten Schöpfungsmythen. Hier ist<br />
alles Unwesentliche des Lebens verschwunden.<br />
Ein Gefühl grenzenloser, liebevoller Freiheit<br />
beglückt mich. Hier erfahre ich mit allen Sinnen<br />
die Gegenwart Gottes. - Wenn ich jetzt, ein Jahr<br />
später, die Bilder wieder betrachte, die mir der<br />
Leiter des „Hauses des Gebetes“ auf eine CD<br />
gebrannt hat, kommt Sehnsucht auf, wieder<br />
dorthin zurück zu kehren, an das Ufer des Sees,<br />
auf den Hügel mit den Grasbäumen, in das Haus<br />
des Gebetes. Aber die Reise ist sehr teuer, sehr<br />
lang, sehr beschwerlich. Und wenn es die Hölle<br />
tatsächlich gibt, dann ist der Flughafen Frankfurt<br />
ein Teil davon.<br />
Wer war das eigentlich, dieser <strong>Johann</strong>es?<br />
<strong>Johann</strong>es der Täufer (lat. Io(h)annes <strong>Baptist</strong>a) ist eine der<br />
zentralen Figuren des Christentums, des Islams, des Mandäismus<br />
und der Evangelien. Sein Einfluss betraf auch das Judentum. Die<br />
Religionsgemeinschaft der Mandäer sieht in ihm <strong>ihre</strong>n wichtigsten<br />
Reformator, lange Zeit wurden sie daher sogar als <strong>Johann</strong>es-Christen<br />
bezeichnet.<br />
<strong>Johann</strong>es war Sohn der Elisabeth und des Zacharias. Der schon alte<br />
Priester Zacharias, dessen Ehe lange kinderlos war, opferte im Tempel<br />
und erhielt durch den Erzengel Gabriel die Verheißung, dass ihm ein<br />
Sohn geboren werde. Zacharias zweifelte, bat um ein Zeichen und<br />
wurde vom Engel mit <strong>St</strong>ummheit geschlagen. Sechs Monate später<br />
kam der Engel auch zu Maria, um ihr die Empfängnis von Jesus zu<br />
verkünden. Die dann in hohem Alter schwangere Elisabeth wurde von<br />
<strong>ihre</strong>r Verwandten Maria besucht, die bei ihr blieb bis zur Geburt des<br />
<strong>Johann</strong>es. Elisabeth grüßte Maria mit den Worten: „Gesegnet bist<br />
du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes“ und<br />
nannte sie „die Mutter meines Herrn“ (Lukasevangelium 1, 42 - 43)<br />
- dieser Begegnung wird gedacht am Festtag „Heimsuchung Mariä“.<br />
Die Geburt <strong>ihre</strong>s Sohnes erlebte Elisabeth wie ein Wunder, ähnlich<br />
jenem, das Sara, der Frau Abrahams, mehr als tausend Jahre zuvor<br />
widerfuhr, als sie in hohem Alter noch einen Sohn gebar. Elisabeth,<br />
nach der Geburt über die Namensgebung befragt, wusste aus <strong>ihre</strong>r<br />
51
DIE KINDERSEITE<br />
Eingebung, dass der Junge entgegen der Familientradition <strong>Johann</strong>es<br />
(Hebräisch: »Der Herr ist gnädig«) heißen sollte; gleichzeitig schrieb<br />
Zacharias den Namen auf eine Wachstafel, erhielt nun seine Sprache<br />
zurück und brach in den im Lukasevangelium (1, 67 - 79) überlieferten<br />
Lobgesang aus.<br />
<strong>Johann</strong>es lebte als Asket in der Wüste, wo er „mit rauhem<br />
Kamelhaar bekleidet, von Heuschrecken und wildem Honig ernährt“<br />
(Markusevangelium 1, 6; Matthäusevangelium 3, 4) geschildert wird,<br />
was an Elia erinnert. <strong>Johann</strong>es trat wohl erstmals etwa um das Jahr<br />
29/30 n. Chr. öffentlich als Bußprediger auf, darüber berichtet<br />
auch der römische Geschichtsschreiber Flavius Josephus. Sein<br />
Hauptwirkungsgebiet war im damaligen Peräa am Jordan, gegenüber<br />
von Jericho. <strong>Johann</strong>es rief zur Umkehr auf. Er predigte im <strong>St</strong>il der<br />
alten Propheten und verkündete das Kommen des von den Juden<br />
ersehnten Messias, daher gilt er im Christentum als Vorbereiter<br />
und Ebner der Wege der unmittelbar bevorstehenden Ankunft<br />
des Messias. Er vollzog zur Vorbereitung hierauf die Bußtaufe mit<br />
Wasser als Symbol für die Rettung im kommenden Weltgericht und<br />
versammelte eine große Schar von Anhängern um sich. Auch Soldaten<br />
suchten <strong>Johann</strong>es den Täufer auf und fragten: „Und wir, was sollen<br />
wir tun?“ <strong>Johann</strong>es gab ihnen den Rat: „Tut niemandem Gewalt an,<br />
erpresst niemanden und begnügt euch mit eurem Solde.“ Bei diesen<br />
Soldaten handelte es sich um jüdische Volksangehörige. Sie standen im<br />
Dienste der Herodesdynastie. Viele dieser Soldaten wurden Anhänger<br />
von <strong>Johann</strong>es dem Täufer.<br />
Bei seinem Tun wurde er von Herodes Antipas bespitzelt, vorbeugend<br />
von Soldaten umgeben und von den Pharisäern zur Rede gestellt, ob<br />
er der Messias sei (Lukasevangelium 3, 1 - 20). <strong>Johann</strong>es trat offen<br />
gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten auf und nannte sie eine<br />
„Schlangenbrut“. Die christliche Kirche sieht in ihm den letzten großen<br />
Propheten der biblischen Tradition.<br />
<strong>Johann</strong>es taufte Jesus im Jordan, wobei die besondere Sendung Jesu<br />
und seine Göttlichkeit zum ersten Mal öffentlich offenbar wurde:<br />
„Aus dem Himmel erscholl eine <strong>St</strong>imme: „Du bist mein geliebter Sohn,<br />
an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.“ (Lukasevangelium 3, 24)<br />
Von Herodes Antipas wurde <strong>Johann</strong>es dann gefangen genommen, weil<br />
der ihm die unrechtmäßige Verbindung mit seiner Schwägerin Herodias<br />
öffentlich vorgehalten hatte. Die hasserfüllte Herodias bewegte<br />
<strong>ihre</strong> Tochter Salome, als diese dem von <strong>ihre</strong>m Tanz entzückten Vater<br />
einen Wunsch äußern durfte, <strong>Johann</strong>es‘ Haupt zu fordern. Er wurde<br />
enthauptet, Salome brachte <strong>ihre</strong>r Mutter das Haupt auf einer Schale<br />
(Markusevangelium 6, 14 - 29).<br />
Nach syrischen Legenden begruben Andreas und <strong>Johann</strong>es den<br />
Leichnam in Samaria. Die <strong>St</strong>ädte Konstantinopel, Damaskus und Emesa<br />
behaupteten, das Haupt des <strong>Johann</strong>es zu besitzen.<br />
52<br />
DIE KINDERSEITE<br />
Die Verehrung des Täufers, den Jesus den „Größten der von<br />
einer Frau Geborenen“ genannt hat, geht bis in die Frühzeit der<br />
Kirche zurück. Der Täufer erhielt seinen Festtag in Rom sechs<br />
Monate vor dem Geburtsfest Jesu. Neben Jesus und Maria ist<br />
<strong>Johann</strong>es der einzige, dessen Geburtstag gefeiert wird, woran<br />
seine besondere heilsgeschichtliche Bedeutung deutlich wird.<br />
Sein Hinweisen auf den Erlöser ist wohl der Grund, warum sich<br />
das alte keltische Sonnenwendfest, der Tag des Sieges der<br />
Sonne und des Lichtes über Dunkelheit und Tod, als <strong>Johann</strong>istag<br />
geeignet erwies, um christlich überformt zu werden. <strong>Johann</strong>es-<br />
oder Sonnwendfeuer werden weithin am 24. Juni abgebrannt;<br />
seit dem 10. Jahrhundert war es üblich, dazu geweihten Wein<br />
zu trinken. Mancherorts werden Brunnen und Quellen besonders<br />
geschmückt. Dem <strong>Johann</strong>iskraut, das um diese Jahreszeit blüht,<br />
schrieb man Abwehreigenschaften gegen Geister und Teufel zu.<br />
Er wird dargestellt in Fellbekleidung, dem Spruchband „Ecce<br />
Agnus Dei“, mit Kreuzstab, Lamm und Taufschale und ist der<br />
Patron des Burgund, der Provence, von Malta, Florenz und<br />
Amiens; der Schneider, Weber, Gerber, Kürschner, Färber,<br />
Sattler, Gastwirte, Winzer, Fassbinder, Zimmerleute,<br />
Architekten, Maurer, <strong>St</strong>einmetze, Schornsteinfeger, Schmiede,<br />
Hirten, Bauern, Sänger, Tänzer, Musiker, Kinoinhaber; der<br />
Lämmer, Schafe und Haustiere; der Weinstöcke; gegen<br />
Alkoholismus, Kopfschmerzen, Schwindel, Angstzustände,<br />
Fallsucht, Epilepsie, Krämpfe, Heiserkeit, Kinderkrankheiten,<br />
Tanzwut, Furcht, Hagel – und nicht zuletzt natürlich unserer<br />
Gemeinde.<br />
Bauernregeln<br />
„Vor dem <strong>Johann</strong>istag / man Gerst und Hafer nicht loben mag.“<br />
„Vor <strong>Johann</strong>i bitt‘ um Regen, / hernach kommt er ungelegen.“<br />
„Sankt <strong>Johann</strong>is Regengüsse, / verderben uns die besten Nüsse.“<br />
„<strong>Johann</strong>i trocken und warm, / macht den Bauern nicht arm.“<br />
„Wie‘s Wetter am <strong>Johann</strong>i war, / so bleibt‘s wohl 40 Tage gar.“<br />
„Glüh‘n <strong>Johann</strong>iswürmchen helle, / schöner Juni ist zur <strong>St</strong>elle.“<br />
„Der Kuckuck kündet teure Zeit, / wenn er nach <strong>Johann</strong>i schreit.“<br />
„Am Sankt <strong>Johann</strong>istag hat der Teufel keine Macht.“<br />
Nico Laudenberg<br />
53
DIE KINDERSEITE<br />
So haben sich einige Künstler <strong>Johann</strong>es<br />
und die Taufe Jesu vorgestellt:<br />
Leonardo da Vinci:<br />
<strong>Johann</strong>es, 1513 - 16,<br />
Musée du Louvre in Paris<br />
Hans Baldung Grien:<br />
Kopf des <strong>Johann</strong>es, 1516,<br />
National Gallery of Art<br />
in Washington<br />
Koptische Ikone: Taufe Jesu<br />
LIEBLINGSGEDICHT<br />
Mein Lieblingsgedicht<br />
ausgewählt von: Friedel Zimmermann<br />
Sozusagen grundlos vergnügt<br />
Ich freu mich, dass am Himmel Wolken ziehen<br />
Und dass es regnet, hagelt, friert und schneit.<br />
Ich freu mich auch zur grünen Jahreszeit,<br />
Wenn Heckenrosen und Holunder blühen.<br />
Dass Amseln flöten und dass Immen summen,<br />
Dass Mücken stechen und dass Brummer brummen.<br />
Dass rote Luftballons ins Blaue steigen.<br />
Dass Spatzen schwatzen. Und dass Fische schweigen.<br />
Ich freu mich, dass der Mond am Himmel steht<br />
Und dass die Sonne täglich neu aufgeht.<br />
Dass Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter,<br />
Gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn dahinter,<br />
Wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn.<br />
Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehn!<br />
Ich freue mich. Das ist des Lebens Sinn.<br />
Ich freue mich vor allem, dass ich bin.<br />
In mir ist alles aufgeräumt und heiter:<br />
Die Diele blitzt. Das Feuer ist geschürt.<br />
An solchem Tag erklettert man die Leiter,<br />
Die von der Erde in den Himmel führt.<br />
Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben,<br />
Weil er sich selber liebt - den Nächsten lieben.<br />
Ich freue mich, dass ich mich an das Schöne<br />
Und an das Wunder niemals ganz gewöhne.<br />
Dass alles so erstaunlich bleibt, und neu!<br />
Ich freu mich, dass ich...<br />
Dass ich mich freu.<br />
Haben auch Sie ein<br />
Lieblingsgedicht oder -gebet?<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Mascha Kaleko<br />
54 55
Wir freuen uns über die Taufe von:<br />
<strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong> <strong>St</strong>. Elisabeth <strong>St</strong>. Maria Königin<br />
Krüger, Merle Sophie<br />
Zeder, Julian Phil<br />
Ulrich, Jonas Alexander<br />
Meldungen für die Zeit vom 21.10.2007 bis 31.12.2007<br />
Wir trauern um unsere Verstorbenen:<br />
Becker, Miriam<br />
Linnartz, Katharina<br />
Hamacher, Simon Liam<br />
Meyer, David Maximilian<br />
<strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Baptist</strong> <strong>St</strong>. Elisabeth <strong>St</strong>. Maria Königin<br />
Bild, Katharina, geb. Sistig<br />
Bosbach, Josef<br />
Dedisch, Anna<br />
Eckenroth-Akgün, Agnes,<br />
geb. Limbach<br />
Franken, Berta Regina, geb. Heiberg<br />
Funke, Maria, geb. Schmitz<br />
Hopp, Katharina, geb. Düren<br />
Huppertz, Elisabeth, geb. Schönborn<br />
Koch, <strong>Johann</strong><br />
König, Siegfried<br />
Kramer, <strong>Johann</strong><br />
Laudenberg, Katharina, geb. Kaser<br />
Lob, <strong>Johann</strong> Josef<br />
Merkel, Gertrud, geb. Hülsken<br />
Merkelbach, Anna Maria,<br />
geb. Bosbach<br />
Niesen, Franz Anton<br />
Over, Anna Maria, geb. Bosbach<br />
Over, Christian<br />
Röhrig, Anton<br />
Schäfer, Brigitte, geb. Benner<br />
Schopper, Klaus<br />
<strong>St</strong>iller, Dorothea, geb. Hettmer<br />
Tanzmann, Thereisa, geb. Wagner<br />
Wüstenberg, Markus<br />
84 Jahre<br />
69 Jahre<br />
94 Jahre<br />
75 Jahre<br />
79 Jahre<br />
72 Jahre<br />
83 Jahre<br />
69 Jahre<br />
77 Jahre<br />
63 Jahre<br />
92 Jahre<br />
92 Jahre<br />
83 Jahre<br />
87 Jahre<br />
93 Jahre<br />
78 Jahre<br />
84 Jahre<br />
92 Jahre<br />
87 Jahre<br />
60 Jahre<br />
71 Jahre<br />
81 Jahre<br />
77 Jahre<br />
38 Jahre<br />
Haake, Karl Wilhelm<br />
Odendahl-Gröne, Maria<br />
Elisabeth, geb. Odendahl<br />
Oster, <strong>Johann</strong>a Christina,<br />
geb. Syben<br />
90 Jahre<br />
60 Jahre<br />
83 Jahre<br />
Böhle, Maria Veronika,<br />
geb. Ratajczak<br />
Martin, Manfred<br />
82 Jahre<br />
77 Jahre