Rhönbrief Juli 2015

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N Nachruf Traurig aber getröstet nehmen wir Abschied von Nana Kofu Marfu II – Fritz Pawelzik, der am 29. Januar <strong>2015</strong> im Alter von 87 Jahren seine letzte Reise angetreten hat. Wir sind dankbar für alle Begegnungen mit einem ganz besonderen Menschen, einem guten Kumpel, einem treuen Schalkefan, einem unermüdlichen Missionar und Evangelist, einem Vorbild im Glauben, einem offenen Zeitzeugen, beeindruckenden Lebenskünstler, liebenden Vater und Freund ... Wir werden DICH vermissen, freuen uns aber auf ein Wiedersehen in der Ewigkeit. 6
Im Missio-Camp 2014 hat Fritz Pawelzik folgende Geschichte auf der Bühne im RotoDOM erzählt: Jau, ich bin der Fritz, aber ich heiße auch noch Nana Kofu Marfu der II., weil ich Häuptling in einem afrikanischen Stamm bin. Leider sitze ich in einem Rollstuhl, weil ich Blödmann versucht hab, mit 79 Jahren einen Berg zu besteigen, und der hieß auch noch 'Jungfrau', aber Resultat kann man sehen. Also wat ich euch erzähle, ist kaum zu glauben. Dat fing so ein bisschen hier bei euch aufer Rhön an. Ich komme ja aus der schönsten Gegend Deutschlands, aus dem Kohlenpott und mit 14 habe ich da oben bei euch auf der Wasserkuppe Segelfliegen gelernt. Da hab ich die A-Prüfung gemacht. Und da kriegt man so eine Schwinge auf die Brust. Und ich war so stolz. Fünf von Fünfzig haben dat bestanden. Ich bin runter nach Gersfeld gelaufen, hab meine Brust raus gestreckt damit alle Mädchen dat sehen konnten, aber die haben gar nicht hingeguckt. Also dat war eine Enttäuschung, kann ich euch sagen. Dann bin ich wieder hoch auf die Rhön und dann hab ich etwas später dort Leistungsfliegen gemacht, weil ich war dafür vorgesehen, inner Luftwaffe zu fliegen. Und dann war ich auch noch in der Eiffel tätig und habe geholfen, junge Flieger auszubilden. Und ich war da 15, und der Fluglehrer der hieß Katzenmeier, der sagte kein Wort. Aber eines Morgens, als wir die Jungs trainiert haben, die waren 14, da sagte er zu mir: „Fritz, wir fliegen mal beide hoch. Wunderschöne Thermik!“ Und dann habe ich ein Segelflugzeug gekriegt und er ging an die Winde, hat sich hoch schleppen lassen, ich hinterher, alleine mit 15, und dann sind wir gesegelt. Wunderschön! An der Mosel entlang, über die Eiffel. - Und dann sah ich auf einmal plötzlich so einen kleinen Punkt auf uns zukommen. „Ah“, dachte ich, „Deutsches Flugzeug.“ Damals fing, dat war im Krieg, da fing dat mit den amerikanischen Bombern und Tieffliegern an, die Älteren kennen dat noch, und der Punkt kam immer näher. Und ich guckte erst, ich hab ja auch Flugerkennungsdienst gemacht. „Ah“, dachte ich, „Focke-Wulf.“ Da kam er ganz dicht ran und dann sah ich auf einmal: ein Amerikaner. Der jagte an uns vorbei, weil gerade ein Zug über den Bahndamm am Ende des Flughafens fuhr und schoss in den Zug hinein. Der Zug war voller Frauen und Mädchen, die Männer waren ja alle anner Front, und der schoss genau in alle Frauen und Kinder hinein, tötete dutzendweise. Und dann holte er zum großen Bogen auf, schoss noch mal in den Zug und dann kam er auf uns zugeschossen. War nur der Katzenmeier in der Luft und ich. Und ich war ja im Segelflugzeug, ohne Motor hilflos. Ich dachte: „Gleich fällst du runter.“ Und da gab mir der Katzenmeier ein Zeichen: „Runter!“ Und dann bin ich im Sturzflug runter gejagt und hab immer drauf gewartet, dat der rein knallen würde. Aber der Katzenmeier, der Fluglehrer, ist oben geblieben und der hat sich für mich in Stücke schießen lassen. Die brennende Maschine flog runter, ich rannte dahin, da war nur noch der verkohlte Katzenmeier. Sein Leben, für mich gegeben. Ich war damals noch kein Christ. Ich konnte nur heulen und heulen und heulen. Ja, dann wurde ich Soldat und hab dann Messerschmitt-Fliegen gelernt. Ich war erst 16. 7
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