KUNSTINVESTOR Heft Nr. 3 [AUSGABE MÄRZ 2015]
Kunst als Kapitalanlage Chefredakteur: Michael R. Minassian
Kunst als Kapitalanlage
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14 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />
105. KUNSTAUKTION im Kinsky - 24. März <strong>2015</strong><br />
Kunst der Gegenwart zwischen surrealen Welten und politischer Karikatur<br />
In der ersten großen Jahresauktion für Zeitgenössische<br />
Kunst trumpft das Kinsky einmal mehr mit einem<br />
reichhaltigen Angebot aus dem Fundus Kunst seit<br />
1945! Dabei besticht vor allem das Konvolut an sieben<br />
Arbeiten aus unterschied-lichen Werkphasen von Franz<br />
West! Ungewöhnliche Arbeiten wie das Unikat eines<br />
Lampenschirmes auf Bambus-ständer (€ 10.000 –<br />
20.000), eine Drahtskulptur (€ 25.000 – 50.000) und<br />
weitere große Stand- bzw. Wandobjekte (€35.000 –<br />
70.000; € 15.000 – 30.000) präsentieren die<br />
künstlerische Welt dieses Ausnahmekünstlers in<br />
hervor-ragender Weise! Große Aufmerksamkeit<br />
erhalten werden sicher die Arbeiten von Rudolf Stingel<br />
(€ 25.000 – 50.000), ein in leuchtendes Blau getränkte<br />
Bildskulptur auf Gummibasis, sowie ein hervorragende<br />
Arbeit von 1974 des erst 2012 verstorbenen, abstrakten<br />
US-Expressionisten Paul Jenkins („Phenomena<br />
Saladin’s Robe“; € 15.000 – 30.000). Vom Angebot der<br />
nationalen „Helden“ ist insbesondere auf die<br />
großformatige Arbeit von Hans Staudacher aus dem<br />
Jahr 1959 hinzuweisen, bei der die faszinierend,<br />
experimentelle Werkphase aus der Pariser Zeit<br />
besonders zum Tragen kommt (€ 35.000 – 70.000).<br />
Erwin Bohatsch und Hubert Schmalix haben dieses Mal<br />
zwei hervorragende Werke aus den Jahren 2007 bzw.<br />
2010 für die sozialen Organisationen immohumana und<br />
Wiener Lerntafel zur Verfügung gestellt: Liebhaber der<br />
Skulptur werden in dieser Auktion auf Ihre Kosten<br />
kommen: von Karl Prantl stehen gleich zwei Steine zur<br />
Medidation zur Auswahl: einer aus „Gummerner<br />
Marmor“ (€ 50.000 – 100.000), ein anderer aus<br />
russischem Granit (€ 40.000 – 80.000). Noch nie<br />
konnte am Markt bisher auf eine Variante der „Figur II“<br />
von Fritz Wotruba aus dem Jahr 1961 geboten werden,<br />
wir präsentieren außerdem eine der nur zweimal<br />
ausgeführten Künstlergüsse mit der Nummer EA0 (€<br />
25.000 – 50.000). Es sind aber vor allem zwei<br />
Highlights, die diese 105. Auktion auszeichnen:<br />
zunächst ein Konvolut von 289 politischen Karikaturen<br />
des österreichischen Meisterzeichners Paul Flora,<br />
danach der Nachlass des Wiener Surrealisten und<br />
Ausnahmekünstlers Helmut Leherb. Mit spitzem Bleistift<br />
und noch schärferer Pointe verstand es Paul Flora<br />
(1922 – 2009) wie kein anderer, das allzu Menschliche<br />
und die politischen Untiefen im Besonderen zu Papier<br />
zu bringen. Legendär sind seine Karikaturen, die er für<br />
die Hamburger ZEIT und für die Tiroler Tageszeitung<br />
wöchentlich veröffentlicht hatte. Die Originalzeichnungen<br />
in Bleistift und teilweise Tusche für die<br />
Redaktion der Tiroler Tageszeitung aus den Jahren<br />
1957 – 1965 werden nun aus einer Sammlung<br />
angeboten und in Positionen von je rund 13 Stück zum<br />
Schätzpreis von € 3.500 angeboten. Die Themen rufen<br />
die politisch spannenden Zeiten des Kalten Krieges<br />
hervor, mit den Auseinandersetzungen vor der Teilung<br />
Berlins, den Nahostkonflikt und als bis heute bleibende<br />
Konstante die Querelen der rot-schwarzen Koalition.<br />
Die originalen Zeichnungen werden erstmals am<br />
Kunstmarkt angeboten und ergänzen mit ihren<br />
humorvollen wie geistreichen statements das Werk<br />
dieses bedeutenden Zeichners. Helmut Leherb (1933-<br />
1997) war ein ungewöhnlicher und vielseitiger Künstler,<br />
ein präziser Zeichner und Maler, aber auch einer der<br />
ersten, surrealistischen Installationskünstler. Eine<br />
besondere Auswahl dieser Gruppen präsentiert nach<br />
40 Jahren erstmals der Nachlass mit Graphiken,<br />
Ölbildern und, als kleine Sensation, mit Skulpturen,<br />
bestehend aus mit Vögeln und Perlen bestickten<br />
Modellpuppen, Blumentöpfen aus Keramikköpfen oder<br />
Tische auf Händen und Füßen. Dieses umfangreiche<br />
Konvolut wird nun erstmals zum Verkauf angeboten<br />
und bringt das Werk dieser schillernden<br />
Künstlerpersönlichkeit seit langem wieder auf dem<br />
Markt. Die Preise rangieren zwischen € 3.000 und €<br />
27.000. (Foto: © Auktionshaus im Kinsky)<br />
Download:Online-Katalog(klicke.hier)