KUNSTINVESTOR- AUSGABE OKTOBER 2016
Kunst als Kapitalanlage AUSGABE.OKTOBER.2016
Kunst als Kapitalanlage
AUSGABE.OKTOBER.2016
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Große Auktionswochen mit Alten Meistern<br />
und Gemälden des 19. Jahrhunderts<br />
Cologne Fine Art Preis <strong>2016</strong>- Wege des Pointillismus<br />
Fremde Götter- Erotische Kunst aus Japan<br />
<strong>OKTOBER</strong> <strong>2016</strong>
KUNST.INVESTOR Editorial<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser!..<br />
Heute halten Sie die aktuelle Ausgabe des e-Magazine<br />
<strong>KUNSTINVESTOR</strong> in „Händen“. Innovativ, exklusiv und<br />
stets mit dem richtigen Riecher für aktuelle<br />
Entwicklungen informieren wir Sie rund um alle<br />
wichtigen Themen, die nationalen und internationalen<br />
Kunstmärkte betreffend. Kunst ist ein interessantes<br />
Portfolio und unbestritten die schönste Beimischung für<br />
Ihr Investment- inspirierend, nicht allein in ideeller<br />
Hinsicht. Besonders in Zeiten, da Bullen auf sich warten<br />
lassen und Renditen an der Nulllinie kratzen, etablieren<br />
sich Kunstwerke als stabile, vor allem aber als rentable<br />
Assets. Eine Tatsache, der sich selbst hartgesottene<br />
Aktionäre nicht entziehen können. Außenseiter der<br />
Kunstgeschichte profitieren davon nicht substanziell in<br />
Kunst interessiert zu sein, weil die zeitlichen Intervalle<br />
von einer Aktienbaisse zur nächsten immer wieder<br />
kürzer werden- wäre auch zu erwarten, dass die<br />
persönliche Entscheidung dieser Käufer weniger zählt.<br />
Wie schade. Und wie bezeichnend. Viele Sammler<br />
scheinen in Bilder wie in Aktien zu investieren. Käufer<br />
haben eben nicht nur wieder viel Geld, sie kultivieren<br />
auch einen sehr selektiven Blick. Mehr noch: Dieser<br />
Boom ist noch lange nicht an seine Grenzen gestoßen.<br />
Bilder, Antiquitäten und andere Sammelobjekte<br />
nehmen im Rahmen der Veranstaltungen einen immer<br />
höheren Stellenwert ein. Dies bestätigen die<br />
hervorragenden Ergebnisse der Auktionshäuser. Weil<br />
es bei allen Dingen des Lebens immer auf den richtigen<br />
Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit fundierten<br />
Hintergrundberichten, präzise recherchierten Topstorys,<br />
wichtigen Nachrichten und aktuellen Interviews<br />
begeistern. Zusätzlich wollen wir dieses Magazin auch<br />
mit dem Sonderteil Geld & Anlage, INVESTOR als<br />
moderne Plattform zum Austausch wichtige<br />
Investitionsinformationen anbieten. Lesen Sie den<br />
aktuellen <strong>KUNSTINVESTOR</strong>, wo Sie sich ein aktuelles<br />
Bild über den Kunst- & Geldmarkt verschaffen könneneine<br />
wirklich gute Investition.<br />
Viel Spaß wünscht Ihnen<br />
Michael Ruben Minassian<br />
IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian<br />
Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 236 53.1318 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH,<br />
1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 91920-<br />
9045 DW, Fax: + 43 1/29 81-298 DW, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: © Bank Austria Kunstforum, Martin<br />
Kippenberger "ab in die Ecke und schäm Ddch“, 1990 Privatsammlung, Courtesy Hauser & Wirth © Estate of Martin<br />
Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Cologne Foto: Stefan Altenburger Photography, Zürich
KUNST.INVESTOR News<br />
ART COLOGNE 2017 führt Sektor<br />
„NEUMARKT“ ein<br />
Neues Format unterstützt junge Kunst und ergänzt NEW<br />
CONTEMPORARIES und COLLABORATIONS<br />
Zu seiner 51. Ausgabe setzt der Internationale<br />
Kunstmarkt vom 26. bis 29. April 2017 auf ein Re-<br />
Branding des Bereichs der jungen zeitgenössischen<br />
Kunst (Halle 11.3) und bietet mit dem neuen räumlichen<br />
Konzept „NEUMARKT“ eine zentrale Plattform für junge<br />
Galerien. Mit dem neuen Format „NEUMARKT“ haben<br />
junge Galerien, die maximal zehn Jahre alt sind, die<br />
Chance, sich auf drei unterschiedlichen Standflächen<br />
zu präsentieren. Damit werden die bereits bekannten<br />
Formate NEW CONTEMPORARIES und die<br />
COLLABORATIONS in einer Plattform integriert und<br />
bilden den zentralen Ort für junge Kunst auf der ART<br />
COLOGNE 2017. So wird es neben Flächen für kleine<br />
Stände (20 Quadratmeter) mit besonderen<br />
Solopräsentationen ebenso mittelgroße Stände (30<br />
Quadratmeter) mit sorgfältig ausgesuchten<br />
Gruppenausstellungen von maximal drei Künstlern<br />
geben. Darüber hinaus bietet der NEUMARKT größere<br />
Stände (40 Quadratmeter oder mehr) an, die<br />
ausschließlich kuratierten Präsentationen von Galerien<br />
aller Altersklassen gewidmet sind, auch in Form von<br />
Gemeinschaftsständen. „Die Jubiläumsausgabe der<br />
ART COLOGNE <strong>2016</strong> wurde als Zäsur und Abschluss<br />
eines halben Jahrhunderts Internationaler Kunstmarkt<br />
empfunden. Aus diesem Grund bot sich mit der 51.<br />
Ausgabe im April 2017 eine gute Möglichkeit<br />
konzeptionelle Änderungen vorzunehmen. Mit dem<br />
Bereich NEUMARKT, der für „cutting edge art“ steht,<br />
wollen wir verstärkter auf die Bedürfnisse junger<br />
Galerien eingehen und Ihnen mit den Soloständen eine<br />
gesonderte Möglichkeit der Präsentation bieten“, erklärt<br />
Daniel Hug, Direktor der ART COLOGNE.<br />
Im kommenden Jahr eröffnet die ART COLOGNE einen<br />
Tag früher als in der Vergangenheit, beginnend mit der<br />
AXA Art Preview und der Vernissage am Dienstag, 25.<br />
April – für das Publikum ist die Messe von Mittwoch 26.<br />
bis Samstag 29. April 2017 geöffnet. Mehr Information
KUNST.INVESTOR News<br />
Karin Kneffel ist Preisträgerin des Cologne<br />
Fine Art Preises <strong>2016</strong><br />
Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler (BVDG)<br />
und Koelnmesse würdigen außergewöhnliche Leistungen der<br />
Künstlerin<br />
Foto: Koelnmesse © Sven Vogel, Köln<br />
Köln- Karin Kneffel hat sich vollkommen der Malerei<br />
verschrieben. In diesem Jahr erhält die für ihre<br />
farbensatten Aquarelle und Radierungen bekannte<br />
Künstlerin den Cologne Fine Art Preis <strong>2016</strong>, der zur<br />
AXA Art Preview der Cologne Fine Art am 16.<br />
November <strong>2016</strong> verliehen wird. Der mit 10.000 Euro<br />
dotierte Preis wird einmal im Jahr vom Bundesverband<br />
Deutscher Galerien und Kunsthändler (BVDG) sowie<br />
von der Koelnmesse an herausragende Künstler<br />
vergeben. In den vergangenen Jahren gehörten<br />
beispielsweise Sigmar Polke, Thomas Schütte, Georg<br />
Baselitz, Günther Uecker, Tony Cragg, Jürgen Klauke,<br />
Leiko Ikemura und Candida Höfer zu den Preisträgern.<br />
Zur diesjährigen Cologne Fine Art sowie zur COFA<br />
Contemporary (17. bis 20. November <strong>2016</strong>)<br />
präsentieren rund 150 Galerien und Kunsthändler in<br />
Halle 11.1 und 11.2. der Koelnmesse erneut ein breites<br />
Spektrum an Werken aus mehreren Jahrhunderten der<br />
Kunst- und Designgeschichte.<br />
Nach ihrem Studium der Germanistik und Philosophie<br />
nahm Karin Kneffel im Jahr 1981 ein weiteres Studium<br />
an der Düsseldorfer Kunstakademie auf - zunächst in<br />
der Klasse eines Bildhauers, später bei zwei Malern.<br />
Auf die Frage, was sie von ihren Lehrern mitnehmen<br />
konnte, antwortete sie: „Zusammenzufügen, was nicht<br />
zusammengehört“ bei Johannes Brus, ein „Augenmerk<br />
für das Kolorit eines Bildes“ bei Norbert Tadeusz und<br />
„über Malerei nachzudenken“ bei Gerhard Richter.<br />
Damit sind drei wesentliche Aspekte ihrer Malerei und<br />
ihrer künstlerischen Haltung genannt. Karin Kneffel hat<br />
sich vollkommen der Malerei verschrieben. Ihre<br />
farbsatten Aquarelle und Radierungen erscheinen wie<br />
Gemälde und manche Sujets wirken im kleinen Format<br />
der Graphik sogar besonders konzentriert. Bekannt<br />
wurde die Künstlerin vor allem mit ihren Motiven von<br />
Früchten, die auf all ihren bevorzugten Bildträgern zu<br />
finden sind. Die reifen, übergroßen, mit äußerster<br />
Delikatesse präzise gemalten Kirschen, Birnen, Beeren<br />
und Pfirsiche versetzen jedes Auge in helle Freude.<br />
„Alles ist falsch! Alles ist erlaubt!“ so bringt Karin Kneffel<br />
den Eigensinn von Bildwirklichkeiten mit einem Zitat<br />
von Friedrich Nietzsche auf den Punkt. In ihren frühen<br />
Werken fokussierte Karin Kneffel die realistische<br />
Darstellung, während sie bei neueren Bildern eher mit<br />
unterschiedlichen Perspektiven, Aufhebung der<br />
Gravitation oder der Spiegelung von Räumen arbeitet<br />
Ob Lichtreflexe, diffuse Schatten, Blicke durch Fenster<br />
in Interieurs oder aus diesen heraus sowie frei im Raum<br />
schwebende Tropfen und schemenhafte Gebilde –<br />
Karin Kneffel überzeugt mit virtuosen, bildnerischen<br />
Strategien und bringt den Betrachter zum Staunen, wie<br />
dies überhaupt zu malen möglich sei.
KUNST.INVESTOR News<br />
Patrycja Domanska, edgy, 2014, © Maximilian Ortner<br />
ANGEWANDTE KUNST HEUTE<br />
Patrycja Domanska – „Stimuli“<br />
Modularität, größtmögliche Bewegungsfreiheit und<br />
Leichtigkeit charakterisieren die Objekte der jungen<br />
Designerin Patrycja Domanska, die ab 19. Oktober<br />
<strong>2016</strong> in der Einzelausstellung Patrycja Domanska.<br />
Stimuli im MAK zu sehen sind. Im Rahmen der<br />
Ausstellungsreihe ANGEWANDTE KUNST. HEUTE,<br />
einer Kooperation des MAK und der Universität für<br />
angewandte Kunst Wien, eröffnet Domanska einen<br />
sehr persönlichen Einblick in ihre Arbeitsweise. In<br />
einem von der Designerin entworfenen Display, das die<br />
MAK GALERIE räumlich gliedert, treffen die Objekte in<br />
unterschiedlichen Settings aufeinander und werden von<br />
Produktfotografien sowie von „Stimuli“ und Leitthemen<br />
aus ihrem Kreativprozess begleitet. Die Stimuli zu<br />
Patrycja Domanskas Projekten entstammen dem Alltag,<br />
doch erst ihr analytischer Blick und die sensible<br />
Wahrnehmung der materiellen Welt definieren ihren<br />
spezifischen Zugang zum Design. Mittels Abstraktion<br />
überarbeitet sie diese visuellen wie auch haptischen<br />
Reize und entwickelt daraus Leitmotive für ihre<br />
selbstinitiierten oder für internationale Firmen<br />
realisierten Projekte. Als Stimuli kommen Objekte des<br />
urbanen Alltags ebenso in Frage wie die Natur oder<br />
Bilder aus dem Internet, wobei die Formensprache der<br />
Produkte immer eine Interpretation dieser Leitthemen<br />
bleibt.<br />
Die Ausstellung Patrycja Domanska. Stimuli kontrastiert<br />
Objekt und Stimuli als eigenständige Bestandteile des<br />
Œuvres der Designerin und lädt die BesucherInnen ein,<br />
in den intimen Moment des kreativen Prozesses von<br />
Domanska einzutauchen. Inspiriert von der Idee eines<br />
Satelliten im Weltall spielt die Lampe Magnum (2014),<br />
die Domanska gemeinsam mit Felix Gieselmann<br />
entwickelte, mit versteckter Funktionalität und<br />
skulpturalen Qualitäten. Das minimalistische Objekt aus<br />
mattschwarz beschichtetem Aluminium besteht aus<br />
einer Stange und einer Scheibe, die den Leuchtkörper<br />
beinhaltet. Die Lampe variiert in ihrer Funktion<br />
zwischen Pendel- und Bodenleuchte und zeigt die für<br />
Domanska so wichtige Wandelbarkeit, die im Sinne von<br />
gedanklicher Flexibilität auch in ihrem Entwurfsprozess<br />
eine zentrale Rolle spielt.
KUNST.INVESTOR News<br />
Patrycja Domanska, STIMULI, <strong>2016</strong>, © Lukas Spitäler und Patrycja Domanska<br />
Die für das Unternehmen KAZA Concrete in Zusammenarbeit<br />
mit Tanja Lightfoot entstandenen Fliesen<br />
edgy (2014) und shingle (<strong>2016</strong>) sind in ihrer Variabilität<br />
exemplarisch für das Zusammenspiel von Natur und<br />
Technologie, Modularität und Wandelbarkeit. Die<br />
dreidimensionalen Fliesen edgy bestehen aus<br />
asymmetrischen Formen, die aus einer hexagonalen<br />
Basis „gefaltet“ werden. Die neue Serie shingle spielt<br />
auf Dachschindeln alter Landhäuser an, während die<br />
vertikale Trennlinie ihre Inspiration aus der Struktur von<br />
Blättern zieht. Je nach Anordnung – beziehungsweise<br />
Farbigkeit – können unzählige Variationen mit<br />
unterschiedlichen Farbverläufen und Lichtreflexionen<br />
kreiert werden. Auch bei dem Projekt Dress A Bulb<br />
(2015) und dem Möbel Falbeson (2015) ist<br />
Wandelbarkeit ein zentrales Anliegen der Designerin.<br />
Basierend auf einfachen geometrischen Formen<br />
entwarf Domanska mit Falbeson ein Sofa und eine<br />
Chaiselongue für die Firma Interio, wobei sich das<br />
modulare Polstermöbelsystem auch zum Gästebett<br />
umfunktionieren lässt. Dress A Bulb zeigt einen<br />
einfachen und effektiven Weg zur Gestaltung von<br />
Lampenschirmen, die Domanska aus simplen Schnitten<br />
in Handarbeit selbst fertigt. Durch Drapierungen und<br />
Raffungen sowie eigens dafür entwickelte Muster ist<br />
jeder Schirm ein Einzelstück. Das für diese<br />
Lampenschirme verwendete innovative Material Tyvek<br />
hat papierähnliche Qualitäten und verleiht den Objekten<br />
die nötige Eigenstabilität. [MAK, Ausstellungsdauer: 19.<br />
Oktober <strong>2016</strong> – 19. Februar 2017 – Foto: © MAK]
KUNST.INVESTOR News<br />
viennacontemporary schließt<br />
mit 28.316 BesucherInnen<br />
"Das Fundament ist gefestigt,<br />
die Brücke gebaut"<br />
Nach dem großartigen Erfolg der ersten Ausgabe der<br />
viennacontemporary im spektakulären Ambiente der<br />
Marx Halle, fand auch dieses Jahr die größte und<br />
bedeutendste Kunstmesse der Region mit mehr als 100<br />
herausragenden österreichischen, osteuropäischen und<br />
internationalen Galerien statt und wurde junge und<br />
etablierte zeitgenössische Kunst präsentiert. Die Marx<br />
Halle mit ihrer historischen Schmiedeeisenkonstruktion<br />
wurde auch heuer vom Publikum und den<br />
teilnehmenden Galerien als hervorragender Ort für die<br />
Präsentation zeitgenössischer Kunst wahrgenommen.<br />
„Wien ist nun endgültig ins Zentrum der Aufmerksamkeit<br />
der internationalen Kunstszene gerückt. Wir<br />
haben noch nie so viel positive Resonanz von unseren<br />
internationalen Gästen und den heimischen<br />
KunstsammlerInnen bekommen wie in diesem Jahr.<br />
Nicht nur die viennacontemporary in der Marx Halle,<br />
sondern auch die vielen, durch unsere Aktivitäten<br />
initiierten Kooperationen mit den vielen<br />
Kunstinstitutionen in der Stadt selbst zeigen, dass wir<br />
das Potential der Wiener Kunstszene richtig erkannt<br />
und nachhaltig gestärkt haben“, freut sich Dmitry Yu.<br />
Aksenov, Vorstandsvorsitzender der viennacontemporary,<br />
über die am Sonntag, den 25. September <strong>2016</strong><br />
erfolgreich zu Ende gegangene Messe für<br />
zeitgenössische Kunst. Der Besuch bedeutender<br />
internationaler KunstsammlerInnen und die stetig<br />
wachsende Reputation der viennacontemporary haben<br />
viele Galerien dazu bewogen, auch 2017 wieder an der<br />
Kunstmesse in Wien teilzunehmen.<br />
„Wir haben mit einem schmalen Steg begonnen, jetzt<br />
ist die Brücke für den Austausch der Kunstszenen<br />
zwischen Ost und West fertig ausgebaut und gefestigt.<br />
Wir hatten in diesem Jahr mehr Galerien, ein noch<br />
umfangreicheres Programm, zusätzliche Sonderschauen<br />
und mehr Besucherinnen und Besucher,<br />
denen die viennacontemporary <strong>2016</strong> nicht nur sehr<br />
gefallen hat, viele haben auch ihre Sammlungen mit<br />
Ankäufen neuer Kunstwerke bereichert. Ich freue mich<br />
schon sehr auf die nächste Messe vom 21. bis 24.<br />
September 2017“, freut sich Christina Steinbrecher-<br />
Pfandt, künstlerische Leiterin der viennacontemporary,<br />
über den Erfolg von Österreichs größter Kunstmesse.<br />
Foto: © <strong>KUNSTINVESTOR</strong>
KUNST.INVESTOR viennacontemporary<br />
Download Foto Galerie (klicke hier)
KUNST.INVESTOR News<br />
Foto: © RENÈ R. MINA - ZEBRA<br />
„Fotografische Schöpfungen“ - RENÈ R. MINA<br />
Rene Rodriguez Mina ist Fotojournalist und<br />
Kunstfotograf aus El Salvador und lebt seit 2008 in<br />
Wien. Er schrieb von 1992 bis 2010 für die<br />
salvadorianische Zeitung "Colatino" und ist aktuell vom<br />
Bundespressedienst akkreditierter Korrespondent der<br />
salvadorianischen Zeitung "El Independiente". Er ist<br />
auch Mitglied der internationalen Künstlervereinigung<br />
Wiens, die die Unterstützung der UNESCO bei<br />
Kunstgalerien und Museen in der ganzen Welt hat. Als<br />
die "Galerie 91" 1979 in El Salvador eröffnet wurde,<br />
begann er sich intensiv mit Kunstfotografie zu<br />
beschäftigen. Seither hat er an vielen nationalen und<br />
internationalen Ausstellungen teilgenommen und<br />
etliche Einzelausstellungen organisiert. Ein Teil seiner<br />
Arbeit basiert auf der so genannten Doppelbelichtung,<br />
wobei er die Fotos verändert, weiterentwickelt und<br />
revolutioniert bis ein Kunstwerk entsteht. Er verwendet<br />
dabei keine Computerprogramme wie Photoshop oder<br />
andere. [ZEBRA Zentrum für klassische und moderner<br />
FotografieAusstellungsdauer bis 17. Oktober <strong>2016</strong> –<br />
Foto: © ZEBRA]
KUNST.INVESTOR News<br />
ICEP Charity Auktion <strong>2016</strong><br />
zugunsten von ICEP Berufsbildungsprojekten in Zentralamerika & Ostafrika<br />
Am 18. Oktober <strong>2016</strong> lädt ICEP mit Unterstützung von<br />
Sotheby’s zu seiner 15. Charity-Kunstauktion in den<br />
Otto Wagner Kassensaal der BAWAG P.S.K. ein. Zum<br />
Aufruf kommen 97 Kunstwerke hervorragender<br />
österreichischer und internationaler Künstler wie<br />
Herbert Brandl, Gunter Damisch, Ernst Fuchs, Alina<br />
Kunitsyna und Andy Warhol. Moderiert wird die<br />
Versteigerung von Sotheby’s-Österreich-Chefin und<br />
ICEP-Vorstand Andrea Jungmann. Der Erlös des<br />
Abends fließt zu hundert Prozent in die ICEP<br />
Berufsbildungsprojekte in Zentralamerika und Ostafrika.<br />
In Zusammenarbeit mit Partnern in Zentralamerika und<br />
Ostafrika unterstützt ICEP Berufsbildungszentren<br />
dabei, bessere und von Unternehmen nachgefragte<br />
Ausbildungen anzubieten und zu verbessern. Dabei<br />
werden die didaktischen und pädagogischen Strukturen<br />
überarbeitet und die Kooperation mit Unternehmen und<br />
der öffentlichen Verwaltung gestärkt. Daneben setzt<br />
ICEP auch auf den Austausch von Know-how zwischen<br />
den Ausbildungszentren, um die Qualität der<br />
Berufsbildung in der Projektregion langfristig<br />
abzusichern und zu fördern. Auch dieses Jahr führt<br />
ICEP-Präsident Stephan Chavanne durch den Abend<br />
und wird zahlreiche Gäste aus Wirtschaft und<br />
Gesellschaft willkommen heißen. Mehr Info unter<br />
www.icep.at
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Jacopo Tintoretto (1519-1594) Die Schlacht zwischen den Philistern und den Israelite<br />
Öl auf Leinwand, 146 x 230,7 cm Schätzwert € 300.000 - 400.000<br />
Große Auktionswoche mit Alten Meistern, Gemälden des 19. Jahrhunderts,<br />
Antiquitäten sowie Juwelen IM Dorotheum - 18. bis 20. Oktober <strong>2016</strong><br />
Liebe und Intrige, Schönheit und Schrecken, Höllen und<br />
Idyllen haben immer schon die Menschheit bewegt.<br />
Keineswegs von gestern sind die Kunstwerke, die im<br />
Rahmen der großen Auktionswoche des Dorotheum<br />
neue Besitzer bekommen werden. Vom 18. bis 20.<br />
Oktober <strong>2016</strong> stehen Gemälde Alter Meister, Malerei<br />
und Aquarelle des 19. Jahrhunderts, Antiquitäten und<br />
Juwelen auf dem Programm.<br />
Thriller: Filmreife Stoffe liefern Gemälde allemal. Ein<br />
Bild von Nicolas de Largillière, angeboten bei der<br />
Altmeister-Auktion am 18. Oktober <strong>2016</strong>, schlägt sie<br />
alle. Game of Thrones und Dynasty im England des 17.<br />
Jahrhunderts, Katholiken gegen Protestanten, ein<br />
geschmuggelter König im französischen Exil… . Das<br />
alles bildet den Hintergrund des Bildnisses des Prinzen<br />
von Wales, James Francis Edward Stuart mit einem<br />
Höfling. Der am Bild Dargestellte war der König, den<br />
England und Irland nie hatte. Rechtmäßig war er es<br />
allerdings. Das Kind stammte aus König James II.<br />
zweiter Ehe mit seiner - katholischen - Frau, die sich,<br />
als Waschfrau verkleidet, ins französische Exil rettete –<br />
wo auch das angebotene Gemälde entstand. James`<br />
Nachkomme aus erster – protestantischer – Ehe<br />
bestieg indes Englands und Irlands Thron (Schätzwert<br />
€ 120.000 – 150.000).
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Isaac Soreau (tätig 1620-1638) Früchte- und Blumenstillleben<br />
Öl auf Holz, 60 x 83 cm, Schätzwert € 200.000 - 300.000<br />
Jan van Dalen (vor 1610-nach 1653) Allegorische Darstellung der vier Elemente, 1653<br />
Öl auf Leinwand, 179,2 x 223,5 cm, Schätzwert € 150.000 - 250.000
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Kampf der Giganten: Genug Drama bietet auch der<br />
Rivalenkampf zweier Giganten, Tintoretto und<br />
Veronese, zweier Meister der mehr auf die Farbe als<br />
auf die Linie (disegno) konzentrierten venezianischen<br />
Malerei des 16. Jahrhunderts. Bei der Vergabe der<br />
enormen Wand- und Deckenmalerei in der Scuola di<br />
San Rocco sowie der dazugehörigen Kirche setzte sich<br />
Tintoretto etwa gegen Veronese durch. Die Konkurrenz<br />
befeuerte ihre Kunst. Das vielfigurige Großformat von<br />
Jacopo Tintoretto, „Die Schlacht zwischen den<br />
Philistern und Israeliten“, Schätzwert 300.000 bis<br />
400.000 Euro, gibt Zeugnis davon ebenso wie ein<br />
Männerporträt. Das Schlachtenbild ist eine bedeutende<br />
Neuentdeckung. Paolo Veronese ist in der Auktion mit<br />
“Christ in Gloria” vertreten (€ 100.000 – 150.000). Die<br />
Stadt Venedig ist wohl überhaupt das beliebteste<br />
Städtemotiv der westlichen Malerei – auf jeden Fall bei<br />
Giuseppe Bernardino Bison (€ 180.000 – 220.000),<br />
oder Antonio Joli, Letzterer hat auch immer wieder<br />
Rom porträtiert. Vom Possesso, vom antiken<br />
Triumphzug abgeleiteter, nach erfolgreicher Papstwahl<br />
abgehaltener Festzug von Clemens XI. durch Rom,<br />
zeugt das Bild von Alessandro Piazza (€ 80.000 –<br />
120.000).<br />
Himmel und Hölle: Das Drama von Gut gegen Böse<br />
hat kaum jemand so epochal und surreal festgehalten<br />
wie Hieronymus Bosch. Ein Nachfolger seines Werkes<br />
hat sich „Die Hölle“ in allen Farben ausgemalt (€<br />
200.000 – 300.000). Drama in Form von Licht und<br />
Schatten à la Caravaggio leuchtet der auch im Wiener<br />
Kunsthistorischen Museum vertretene Maler Jan van<br />
Dalen aus. Er verbindet es in seiner „Allegorischen<br />
Darstellung der vier Elemente“, aber mit der Ruhe und<br />
Geradlinigkeit des nördlichen Klassizismus (€ 150.000<br />
– 250.000). Ruppig geht es auf Pieter Brueghels II.<br />
Rundbild „Ein Bauer und ein Hausierer auf einer Bank“<br />
zu. Hier lässt ein offensichtlich nicht mit Schlauheit<br />
gesegneter Bauer – man erkennt es an den beiden<br />
Hauben am Kopf – kein falsches Geschäft mit ihm<br />
machen. Er schubst den betrügerischen Händler von<br />
der Bank. Die Ware des Händlers, Netze und Flöten,<br />
symbolisieren hier Betrug (€ 180.000 – 220.000). Von<br />
so viel Turbulenz ausruhen könnte man sich vor dem<br />
herbstlichen Stillleben eines Isaac Soreau (€ 200.000 -<br />
300.000) oder der anmutigen Schönheit von<br />
Frührenaissance-Madonnen, etwa von Jacopo del<br />
Sellaio, einer Neuentdeckung („Madonna und Kind mit<br />
Johannes dem Täufer“, € 100.000 – 150.000).<br />
Schönheiten: Südliche Landschaften und Städte,<br />
Stillleben und anmutige Damenporträts stehen bei<br />
Gemälden des 19. Jahrhunderts am 20. Oktober <strong>2016</strong><br />
hoch im Kurs. Federico Andreottis „Junge Schönheit mit<br />
einem Korb Rosen“ ist wunderbares Beispiel von<br />
Freiluftmalerei, eine Art Momentaufnahme, während die<br />
ebenfalls mit Fächer bewaffnete Dame von Hans<br />
Makart souverän im Salon posiert (€ 20.000 – 30.000; €<br />
40.000 – 60.000). Nicht lieblich, aber in seiner<br />
Sprödheit schön ist das Große Distelstillleben von<br />
Franz Xaver Gruber, auf dem sich u. a. eine Spinne<br />
und Schlange befindet (€ 25.000 – 35.000). Flüsse<br />
wiederum spielen die Hauptrolle bei Charles Leickert,<br />
„Die Maas in Rotterdam“ oder bei Albert Charles<br />
Lebourg „Die Seine in Paris“ (€ 40.000 – 60.000, €<br />
15.000 – 20.000). Plastisch fantastisch: More is<br />
more: Im späten 19. Jahrhundert entstand das Paar<br />
von 77cm hohen Meissen-Vasen, verziert mit<br />
vollplastischen bemalten Blumen sowie Figuren am<br />
Sockel (€ 55.000 – 80.000). Böhmische Perlmutt-Vasen<br />
aus 1877 runden das Angebot ebenfalls ab wie auch<br />
ein Paar lombardischer Schreibschränke aus 1720/30<br />
oder einer Schreibtisch von Joseph Joel Duveen (€<br />
15.000 – 18.000). Foto: © Dorotheum
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Hieronymus Bosch Nachfolger, Die Hölle, Öl auf Holz, 124 x 97,5 cm, Schätzwert € 200.000 - 300.000
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Hans Makart (1840-1884) Bildnis einer Dame mit Fächer, Öl auf Holz<br />
116 x 68 cm, Schätzwert € 40.000 - 60.000
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Nicolas de Largillière (1656-1746) Bildnis des Prinzen von Wales James Francis Edward Stuart mit einem Höfling<br />
Öl auf Leinwand, 180 x 137,5 cm, Schätzwert € 120.000 - 150.000
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
FANCY: FUNKELNDE KOSTBARKEITEN<br />
Außergewöhnliche Diamanten und Farbsteine bei Dorotheum-Auktion<br />
Fancy Intense, Natural Colour – diese Attribute trägt ein<br />
2,79 ct. yellowish orange Diamant, verarbeitet in einem<br />
Ring von Bulgari. Es ist eines von drei Bulgari-Lots, die<br />
in der Dorotheum Juwelen-Auktion am 20. Oktober<br />
<strong>2016</strong> neben vielen anderen hochkarätigen Stücken zum<br />
Aufruf kommen. Der Schätzwert für diesen Ring mit<br />
dem Diamanten in außergewöhnlicher Farbe im Mittel<br />
beträgt 70.000 bis 100.000 Euro. Ein mit zwei Brillanten<br />
(3,38 ct. und 2,35 ct.) besetzter, ein so genannter Toiet-Moi-Ring,<br />
ist ein weiteres Schmuckstück des<br />
italienischen-Nobelhauses, für den das Dorotheum<br />
30.000 bis 45.000 Euro erwartet. Der höchste<br />
Schätzwert der Auktion gilt einem Diamantanhänger in<br />
Tropfenform. 5,44 ct bringt er auf die Waage. Bei einer<br />
Top-Qualität in hochfeinem Weiß+ (D) und nur sehr,<br />
sehr kleinen Einschlüssen (VVS1) liegt die<br />
Preiserwartung bei 130.000 bis 200.000 Euro.<br />
(Schätzwert € 55.000 - 75.000), dazu passend ein<br />
Collier mit ca. 45 ct. Rubinen und 22 ct. Brillanten (€<br />
45.000 – 65.000) sowie Ohrclipsgehänge mit etwa 20<br />
ct. Rubinen und 10,40 ct. Brillanten (€ 28.000 –<br />
38.000). Ein Paar Ohrgehänge mit jeweils einem<br />
Smaragd (zus. ca. 17 ct.) und Brillanten, zus. ca. 7 ct.,<br />
ist mit 30.000 bis 50.000 Euro geschätzt. Ins erste<br />
Drittel des 20. Jahrhunderts datieren ein Paar<br />
Ohrgehänge mit unbehandelten Saphiren, zusammen<br />
ca. 16 ct. und 2,50 ct. Altschliffdiamanten (€ 24.000 –<br />
36.000). Ingesamt sind es mehr als 200<br />
Schmuckstücke und Juwelen, vom 19. Jahrhundert bis<br />
in die Gegenwart, die bei dieser Auktion aufgerufen<br />
werden. Zu finden sind Schmuckerzeugnisse namhafter<br />
Juweliere, wie z. B. von Buccellati, Bulgari, Gucci,<br />
Massoni, Moroni, Pomellato, Tiffany & Co oder Van<br />
Cleef & Arpels. Foto: © Dorotheum<br />
Farbenvielfalt: Insgesamt 57 ct. Rubine sind in einem<br />
Armband mit Brillanten (zus. ca. 15 ct.) verarbeitet
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Diamantanhänger 5,44 ct., Weißgold 750, Diamant im Tropfenschliff,<br />
Shape: Pear Brilliant Color Grade: D, Claritiy Grade vvsi1, Polish Good,<br />
Symmetry: Very Good, Fluorescence: None<br />
Schätzwert € 130.000 - 200.000<br />
Bulgari Fancy Intense Yellowish Orange Natural Colour Diamantring<br />
2,79 ct, Platin 950, Diamant im Navetteschliff, zwei Diamanten im<br />
Trapezschliff und Brillanten, zus. ca. 2,20 ct<br />
Schätzwert € 70.000 - 100.000<br />
Smaragdohrgehänge, zusammen ca. 17 ct.<br />
Weißgold 585, Brillanten zusammen ca. 7 ct.<br />
Schätzwert € 30.000 - 50.000<br />
Brillant-Rubinohrclipsgehänge, Weißgold 585<br />
Brillanten zus. ca. 10,40 ct., Rubine zus. ca. 20 ct.,<br />
Schätzwert € 28.000 - 38.000
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />
113. Kunstauktion im Kinsky<br />
Die Welt von Gestern in Bild und Handwerk<br />
Alte Meister – 19. Jahrhundert – Antiquitäten<br />
18. & 19. Oktober <strong>2016</strong><br />
Meisterwerke des 19. Jahrhunderts: Das Hauptwerk<br />
dieser Auktion ist unbestritten das neu entdeckte<br />
Gemälde von Theodor von Hörmann, die<br />
großformatige Ansicht Sonniger Nachmittag am Quai<br />
an der Seine in Paris mit Blick auf die Ile de la Cité. Es<br />
gehört zu jenen selten angebotenen Gemälden, die<br />
Hörmann, Österreichs einziger Impressionist und<br />
Vorkämpfer der Wiener Secession, in Paris zwischen<br />
1887 und 1889 gemalt hatte und in denen seine<br />
unvergleichliche Auseinandersetzung mit der<br />
französischen Avantgarde insbesondere dem<br />
Impressionismus experimentell und wunderbar<br />
überzeugend zum Ausdruck kommt. Es war bislang<br />
unbekannt, bis es vor Kurzem in einer privaten<br />
nordeuropäischen Sammlung auftauchte und erstmals<br />
in der Theodor von Hörmann Ausstellung im Leopold<br />
Museum präsentiert werden konnte. Ein neuer<br />
Rekordpreis für den Maler ist hier zu erwarten!<br />
Olga Wisinger-Florian, eine der ersten erfolgreichen<br />
und am gesellschaftlichen Parkett versierten<br />
Malerinnen am Ende des Jahrhunderts, konnte schon<br />
zu Lebzeiten mit besonders realistischen<br />
Naturaufnahmen in prachtvoll, berauschender Malerei<br />
überzeugen. Bis heute nimmt die Künstlerin auch am<br />
Markt eine der führenden Positionen ein, wobei ein<br />
Hauptwerk in der Qualität der Gloxinien im Glashaus<br />
seit langem nicht mehr angeboten werden konnte!<br />
Hans Makart wiederum, der unbestrittene Malerfürst<br />
seiner Zeit, negierte die Wirklichkeit und kleidete<br />
vielmehr die sinnlichen, aber formlosen Gefilde der<br />
Gefühle in bildhafte Allegorien. Zeitlos wie die Liebe<br />
sind auch seine Bilder! Und bei Anton Romako, dem<br />
genialen Außenseiter und Grenzgänger, zeichnete sich<br />
schon früh der schwankende Grat zwischen der<br />
sichtbaren Welt und der von Krankheit, dem<br />
Unbewussten, der Psyche durchlebten Wirklichkeit ab.<br />
Schon die frühe, noch glücklich in Italien entstandene<br />
ländliche Szene der italienischen Wandermusiker reizt<br />
mit der spürbaren, latenten Nervosität von Farbe und<br />
Form. [18. & 19. Oktober <strong>2016</strong> im Auktionshaus ‚im<br />
Kinsky‘] (Foto: © im Kinsky) - KATALOG
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />
Theodor von Hörmann, A"Ein sonniger Nachmittag am Quai du Louvre in Paris" um 1888<br />
Öl auf Leinwand; 90 × 125,6 cm, Schätzwert EUR 300.000 – 400.000
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />
Olga Wisinger-Florian, Gloxinien im Glashaus, Öl auf Karton; 72 × 101 cm, Schätzwert EUR 100.000-200.000<br />
Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt, Familienbildnis Martin Johann Schmidt, 1790<br />
Öl auf Zinkblech; 72,4 × 86,4 cm Rufpreis EUR 250.000
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />
Hans Makart, Allegorie der Liebe, um 1880, Öl auf Leinwand, 148 × 98 cm; Schätzpreis EUR 100.000-200.000
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />
Nachlass von Carl-Anton Goess-<br />
Saurau und seiner Frau Marie,<br />
geborene Mayr-Melnhof,<br />
aus Schloss Pfannberg<br />
Otto Marseus van Schrieck, Blumenbouquet mit Schmetterlingen,<br />
1670er Jahre Öl auf Leinwand; 70 × 54 cm, Schätzwert EUR 35.000-70.000<br />
Die bedeutende Sammlung der Familie Goess-Saurau<br />
aus Schloss Pfannberg in der Steiermark mit einer<br />
Vielzahl an Kunstobjekten rund um das Thema der<br />
Jagd wird am 18. & 19. Oktober im Auktionshaus im<br />
Kinsky in Wien versteigert. Neben rund 40 Gemälden<br />
mit Jagd- und Stilllebenmotiven des 17. und 18.<br />
Jahrhunderts werden in über 500 Positionen gotische<br />
Skulpturen, Möbel, unterschiedliche Raritäten der<br />
Volkskunst und des hochwertigen Kunsthandwerks<br />
sowie Jagdtrophäen aus Österreich und Afrika<br />
angeboten. Besondere Aufmerksamkeit verdient vor<br />
allem die großartige Sammlung an Steinbockhorn, die<br />
jedes Sammler- und Jägerherz höher schlagen lassen<br />
wird. Denn dem Horn des edlen Alpentieres wurden<br />
einst nicht nur magische und heilende Kräfte<br />
zugesprochen, ab dem 17. Jahrhundert wurde seine<br />
schillernde Oberfläche und geschmeidige Härte<br />
besonders in den Salzburger Gegenden in den Dienst<br />
der Kunst gestellt. So entstanden Trinkbecher mit<br />
fantastisch geschnitzten und anschaulich geschilderten<br />
Jagdszenen, Pulverflaschen mit kunstvoller<br />
Metalleinfassung und Dosen mit aufwendigen<br />
Jagdreliefs. Als Kontrast dazu finden sich in der<br />
Sammlung Goess-Saurau noch zerbrechliche Figuren<br />
des begehrten Porzellans aus Wien, Meissen und<br />
Nymphenburg sowie Fayencen aus Holitsch in Mähren,<br />
wo um 1743 eine der erfolgreichsten Manufakturen<br />
Europas begründet wurde. Eine private Sammlung mit<br />
Schwerpunkt auf der Kunst der Niederländer des 17.<br />
Jahrhunderts bietet Stillleben und Landschaften vom<br />
Feinsten. Künstler wie Jan van Goyen, Salomon von<br />
Ruysdael, Otto Marseus van Schrieck, oder Rachel<br />
Ruysch sind nur einige der Namen, die in dieser<br />
Kollektion vorhanden sind. Ergänzt wird das Angebot<br />
beispielsweise noch um die heiteren<br />
Momentaufnahmen einer feiernden Gesellschaft von<br />
Johann Georg Platzer. (Foto: © im Kinsky) - KATALOG
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />
Philipp Ferdinand de Hamilton, Jagdstillleben mit Vögeln, 1738<br />
Öl auf Leinwand; 65 × 76,5 cm, Rufpreis EUR 8.000<br />
Steinbockhorn, Salzburg, Mitte, 18. Jahrhundert: 2 Höfische Deckelbecher mit Reliefschnitzerei<br />
und Silbermontierung H. 18 cm; H. 17,5 cm, Rufpreis je EUR 30.000
KUNST.INVESTOR OstLicht. Galerie für Fotografie<br />
Desert Breeze, aus der Serie »Vegas and She«, 2014 © Stefanie Moshammer<br />
Stefanie Moshammer - Land of Black Milk<br />
Stefanie Moshammer gehört zu den spannendsten<br />
Newcomerinnen in der heimischen Fotografie der<br />
vergangenen Jahre. Zu Recht laufen ihr die Magazine<br />
von Zeit bis Süddeutsche hinterher, gerade wurden ihre<br />
Arbeiten bei den renommierten FOAM Talents <strong>2016</strong><br />
präsentiert. In der Galerie OstLicht zeigt sie ihre<br />
persönlichen Porträts zweier mythischer Orte: Las<br />
Vegas, Oase aus Neon und Black Jack in der Wüste<br />
von Nevada, und Rio de Janeiro, Stadt von Cristo<br />
Redentor und Ipanema. In der kollektiven<br />
Wahrnehmung sind diese Plätze längst durch die von<br />
ihnen zirkulierenden Bilder überdeckt, von Copacabana<br />
und Celine Dion, Zuckerhut und Bellagio –<br />
Moshammer macht sich ihren eigenen Reim darauf.<br />
Ihre Bilder stammen aus dem Off der Städte, dessen<br />
Atmosphäre zwischen Realität und Verheißung sie mit<br />
einer fast magischen Beherrschung der Farbe einfängt.<br />
In »Vegas and She« folgt sie den Arbeiterinnen der<br />
allgegenwärtigen Adult Entertainment Industrie, den<br />
Stripperinnen aus den Clubs entlang der Boulevards<br />
und ihrer kleinen Seitenstraßen. Vegas begegnet uns<br />
als eine Stadt des Scheins, gebaut auf dem Sand der<br />
Wüste, in der sich selbst die Körper der Bewohner<br />
langsam dem Diktat der Inszenierung unterwerfen und<br />
in der die Oberflächen – pink Cadillacs, grüner Marmor<br />
und die Spiegel von Hotelfahrstühlen – nicht Zeichen<br />
des Darunterliegenden sind, sondern Projektionsflächen<br />
der Träume.
KUNST.INVESTOR OstLicht. Galerie für Fotografie<br />
Alex, aus der Serie »Land of Black Milk«, <strong>2016</strong> © Stefanie Moshammer
KUNST.INVESTOR OstLicht. Galerie für Fotografie<br />
Cellmate, aus der Serie »Vegas and She«<br />
Verde e Rosa, aus der Serie »Land of Black Milk«<br />
2014 © Stefanie Moshammer <strong>2016</strong> © Stefanie Moshammer<br />
Mit »Vegas and She« war Moshammer 2014 in der<br />
Auswahl für den ViennaPhotoBookAward. Den<br />
Schwerpunkt der Ausstellung bildet Moshammers<br />
neuestes Projekt, das im OstLicht erstmals umfassend<br />
gezeigt wird. Für »Land of Black Milk« hat sie die<br />
Favelas von Rio durchstreift, jene Viertel also, in denen<br />
25 Prozent der Einwohner der Stadt leben, die aber<br />
den Blicken etwa der diesjährigen Olympiabesucher<br />
durch Sichtblenden entlang der Stadtautobahn<br />
entzogen sind. An den Straßenecken verkaufte<br />
Softdrinks und Sonnenbrillen gehören hier ebenso zum<br />
Tagesgeschäft, wie das Magazin einer halbautomatischen<br />
Waffe. Die Quartiere sind das Revier der<br />
Banden, ihr verborgener Rückzugsraum, aber auch die<br />
Heimat derjenigen Menschen, die mit ihrer Arbeitskraft<br />
den komfortablen Alltag der reicheren Gegenden im<br />
Süden Rios in Gang halten. Moshammer zeichnet die<br />
Stadt als urbanes Dickicht aus Vegetation, Mietshäusern,<br />
Menschen, Farben und Konsumprodukten,<br />
als einen Ort extremer Gegensätze, an dem lediglich<br />
der pastellene Himmel von allen geteilt wird. OstLicht.<br />
Galerie für Fotografie. Ausstellungsdauer: 06. Oktober.<br />
bis 23. Dezember <strong>2016</strong>] – Foto: Ostlicht, © Stefanie<br />
Moshammer
KUNST.INVESTOR OstLicht. Galerie für Fotografie<br />
Favela Ghost Or Pão De Açúcar, aus der Serie »Land of Black Milk«, <strong>2016</strong> © Stefanie Moshammer
Grand Piano 214VC<br />
Klängliche Brillanz in seiner elegantesten Form<br />
Basierend auf dem großen Erfolg des Bösendorfer Konzertflügels 280VC<br />
Vienna Concert , der für großes Aufsehen auf vielen namhaften Bühnen<br />
sorgte, präsentiert Bösendorfer nun auch die einzigartigen Qualitäten der<br />
VC Technologie auf 2.14 Metern Länge. Würde man ausschließlich dem<br />
hörbaren Klangeindruck folgen, so überrascht dieser Flügel so manchen<br />
größeren Konzertflügel mit Bösendorfer Strahlkraft. Atemberaubende Dynamik,<br />
schier unbegrenzte Klangfarben und strahlende Brillanz: der neue 214VC<br />
verkörpert das musikalische Erbe Bösendorfer in zeitgemäßer Perfektion. Ein<br />
Klangerlebnis purer Emotion.
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Lejo, <strong>2016</strong>, überdeutlich, Collage auf Karton<br />
Courtesy Galerie Gugging<br />
Lejo, <strong>2016</strong>, übrigens, Collage auf Karton<br />
Courtesy Galerie Gugging<br />
fotografie: lejo & august walla<br />
Zwei Künstler mit völlig unterschiedlichen Zugängen zur Fotografie finden in dieser<br />
Ausstellung auf anregende, sich ergänzende Art und Weise zusammen.<br />
Johannes Lechner alias Lejo kauft und sammelt seit<br />
den 1990er Jahren einzelne Fotos und ganze Alben<br />
aus Verlassenschaften, und seit 2007 arbeitet er an<br />
Collagen aus den Fotografien fremder Menschen. In<br />
seinem Wiener Arbeitsraum inmitten vieler Alben,<br />
Sammlungen von Uhren, Kameras, Bilderrahmen und<br />
Lampen entstehen seine Werke. An den Wänden<br />
befinden sich unlängst gefertigte Werke, da Lejo es<br />
liebt, mit ihnen noch Zeit zu verbringen und sie seinen<br />
Freunden zu zeigen oder sie sogar noch zu verändern.<br />
Die Fotografien werden zerschnitten, zerrissen, neu<br />
kombiniert, und wenn es für ihn passend erscheint, fügt<br />
er noch Graphitstift hinzu oder kratzt Partien aus den<br />
Fotos. Beim Durchsehen der Alben ist ihm aufgefallen,<br />
dass es bestimmte Situationen gibt, die quasi "jeder"<br />
fotografiert, und so arbeitet er seit 2012 immer wieder<br />
an Collagen, wie etwa dem Werk „klassentreffen", die<br />
sich humorvoll diesem Thema widmen. Durch die<br />
beinahe penetrante Wiederholung eines Fotografie-<br />
Inhalts, der zusammengefügt ein großes Ganzes ergibt,<br />
hält der Künstler der Gesellschaft einen Spiegel vor<br />
Augen, und der Betrachter erinnert sich unweigerlich an<br />
eigene Erlebnisse. Die Titel der Werke sucht und findet<br />
er vor allem im „Brockhaus" oder im „Wahrig<br />
Wörterbuch der deutschen Sprache". Lejos Arbeiten<br />
beeindrucken durch ihre feinsinnige Zugangsweise, ihre<br />
formale Ausgereiftheit und ihren dezent-ironischen<br />
Humor.
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Lejo, 2015, drei zehner, Collage auf Karton, 16,1 x 23,2 cm, Courtesy Galerie Gugging<br />
Lejo, 2012, klassentreffen, Fotocollage, 69,2 x 99,3 cm, Courtesy Galerie Gugging
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
August Walla, undatiert, installation, Vintage Silver Print, 8,9 x 8,9 cm,<br />
Courtesy Galerie Gugging<br />
August Walla: Das fotografische Werk des wohl<br />
universellsten Art Brut Künstlers August Walla war über<br />
lange Zeit nicht so bekannt wie seine Zeichnungen und<br />
Gemälde. Walla liebte es, mit seiner Kamera die<br />
Umgebung, in der er sich gerade befand, festzuhalten,<br />
seine Kunstwerke zu fotografieren oder aber sich von<br />
seiner Mutter in verschieden-sten Posen oder mit<br />
Kunstwerken fotografieren zu lassen. Er hatte seine<br />
eigene fotografische Handschrift (es gibt im<br />
herkömmlichen Sinn Landschaften, Interieurs,<br />
Werkdokumente, Situativ-Persönliches) und trotz der<br />
Heterogenität seines fotografischen Werkes ist den<br />
Fotos immer die Eigenheit des Kombinatorischen<br />
anzusehen. Walla sieht immer etwas plus noch etwas,<br />
und so bestehen seine Kompositionen immer aus<br />
einem Hauptmotiv plus Ambiente. Das Oeuvre teilt sich<br />
in jene Fotografien, die er selbst aufgenommen hat,<br />
und jene, auf denen er zu sehen ist und die seine<br />
Mutter nach seinen genauen Anweisungen gemacht<br />
hat. Besondere Raritäten sind die schwarz-weißen, auf<br />
der Rückseite von Walla beschrifteten Vintageprints. In<br />
den 1980er Jahren entstanden Instamatic Fotos mit<br />
Farbfilm, und eine Auswahl wurde vom Originalnegativ<br />
vergrößert, auf Kartons aufgebracht und vom Künstler<br />
mit Zeichnungen und Schriften versehen. Ergänzend zu<br />
den Fotos präsentiert Galerie Gugging einige Objekte<br />
August Wallas, deren Inszenierung und fotografische<br />
Dokumentation ihm stets wichtig waren. [Galerie<br />
Gugging. Ausstellungsdauer bis 29. November <strong>2016</strong>]<br />
Foto: © Galerie Gugging
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
August Walla, August Walla mit Schrifttafel "BOSTWÖ.?", Foto, 30 x 40 cm, Courtesy Galerie Gugging<br />
August Walla, Aloisia Walla mit Schrifttafel, Foto, 30 x 40 cm, Courtesy Galerie Gugging
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Die Vernissage der Ausstellung „fotografie: lejo & august walla“<br />
DOWNLOAD FOTO-GALERIE (Klicke hier)
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Die Vernissage der Ausstellung „fotografie: lejo & august walla“<br />
DOWNLOAD FOTOG-ALERIE (Klicke hier)
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Henri Matisse, Papageientulpen, 1905, Öl auf Leinwand<br />
Albertina, Sammlung Batliner © Succession H. Matisse/ Bildrecht, Wien <strong>2016</strong><br />
Seurat, Signac, Van Gogh - Wege des Pointillismus<br />
Als Georges Seurat 1891 im Alter von 31 Jahren<br />
unerwartet stirbt, ahnt Camille Pissarro bereits, dass<br />
sich mit Seurats „Erfindung“ Folgen für die Malerei<br />
abzeichnen würden, „die später höchst bedeutungsvoll<br />
sein würden“: Mit nur wenigen Bildern hatte Seurat<br />
einen Stil begründet, der wegweisend für die Moderne<br />
sein sollte: den Pointillismus. Die Albertina widmet<br />
dieser faszinierenden Strömung eine hochkarätige<br />
Ausstellung, die den Beginn der Moderne mit dem<br />
Pointillismus als ihrem Geburtshelfer um ein<br />
wesentliches Kapitel vervollständigt: 100 ausgewählte<br />
Meisterwerke der Hauptvertreter Seurat und Signac<br />
sowie beeindruckende Gemälde, Aquarelle und<br />
Zeichnungen moderner, von der Punktekunst<br />
faszinierter Meister wie Van Gogh, Matisse und<br />
Picasso illustrieren die atemberaubende Strahlkraft<br />
sowie den bedeutenden Einfluss dieser Kunstrichtung.<br />
In Kooperation mit dem Kröller-Müller Museum erzählt<br />
Seurat, Signac, Van Gogh die Erfolgsgeschichte des<br />
Pointillismus von ihrem Anfang 1886 bis zu ihren<br />
Auswirkungen Anfang der 1930er-Jahre: Beginnend<br />
mit den bahnbrechenden, frühen Werken von Georges<br />
Seurat, Paul Signac und Théo van Rysselberghe<br />
spannt die Ausstellung den Bogen über Paul Signacs<br />
und Henri-Edmond Cross‘ Transformation der Punkte<br />
zu kleinen Quadraten und Mosaiken hin zu den<br />
Meisterwerken Vincent Van Goghs. Die kräftigen<br />
Farben der Fauves, die dekorativ gesetzten Punkte im<br />
Kubismus bei Pablo Picasso und die abstrahierenden<br />
Werke von Piet Mondrian stehen dabei ebenfalls im<br />
Fokus. Die umfassende Schau beleuchtet nicht nur die<br />
einzigartige Metamorphose des Punktes, sondern<br />
thematisiert erstmals jene Errungenschaften des<br />
Pointillismus, die für die Moderne fruchtbar gemacht<br />
wurden, und fügt sich damit neben Van Gogh.<br />
Gezeichnete Bilder, Impressionismus. Wie das Licht auf<br />
die Leinwand kam und Matisse und die Fauves in die<br />
Reihe jener Albertina- Ausstellungen ein, die die<br />
Geburtsstunde der Klassischen Moderne thematisieren.
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Théo van Rysselberghe, Sitzender Akt, 1905, Öl auf Karton<br />
Albertina, Sammlung Batliner
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Paul Signac, Das Speisezimmer (Frühstück), 1886/87<br />
Öl auf Leinwand, Otterlo, Kröller-Müller Museum<br />
Zwischen Realismus und Abstraktion: Die Maler, die<br />
wegen ihrer außergewöhnlichen Technik ‚Pointillisten‘<br />
genannt wurden, setzen 1886 dazu an, den bis dahin<br />
gültigen Avantgardismus der Impressionisten<br />
herauszufordern. Die Entwicklung der Malerei in<br />
Paris gegen Ende des 19. Jahrhunderts gibt<br />
Pissarros vorausschauendem Urteil recht: Die<br />
Flächigkeit und Stilisierung sowie die Bewegungs- und<br />
Teilnahmslosigkeit der dargestellten Figuren in den<br />
Werken von Seurat zeigen, dass es Seurat nicht mehr<br />
um das Dargestellte sondern um die Darstellung – also<br />
die Art der Malerei – selbst geht. Die Komposition<br />
seiner Bilder folgt zunehmend geometrisch überlegten<br />
Linien, die vielen systematisch gesetzten Punkte<br />
wirken wie tausendfach zerlegte Ornamente. Die<br />
inhaltliche sowie formale Abstraktion sind nicht mehr<br />
aufzuhalten. Mit der Reduktion der malerischen<br />
Handschrift auf die kleinstmögliche künstlerische<br />
Äußerung– den Punkt – distanzieren sich Seurat,<br />
Signac, Pissarro und Rysselberghe allerdings nicht nur<br />
von der Wiedergabe des flüchtigen Augenblicks der<br />
Impressionisten, sondern stellen mit ihren Ansätzen<br />
das Malen nach der Natur in Form von Pinselstrichen,<br />
wie es seit Jahrhunderten Gültigkeit hatte, gänzlich in<br />
Frage. Punkte in reiner Farbe, die die Pointillisten dem<br />
Prinzip der optischen Farbmischung folgend eng<br />
nebeneinandersetzen, generieren eine bis dahin<br />
ungekannte Strahlkraft und eine Vielzahl an<br />
Farbimpulsen. Die realistische Sicht auf die Welt weicht<br />
der Darstellung einer synthetischen Wirklichkeit: Der<br />
Moderne stehen mit einem Schlag alle Türen offen.<br />
Nach Seurats Tod ist es vor allem sein<br />
Wegbegleiter Signac, der die Punkttechnik weiterentwickelt:<br />
Gemeinsam mit Henry-Edmond Cross<br />
steigert er die Leuchtkraft, intensiviert die Farbkontraste<br />
und prägt den Begriff des ‚Divisionismus‘. Bald<br />
entwickeln sich die kleinen, systematisch gesetzten<br />
Punkte zu Strichen, die aus entsprechender<br />
Entfernung im Auge eine Farbmischung eingehen<br />
sollen. Mit diesem liberaleren Ansatz befreit Signac die<br />
Maler von der Verpflichtung zur Punkttechnik: Eine<br />
jüngere Generation, der unter anderen Henri Matisse<br />
und sein Kreis sowie Piet Mondrian angehören,<br />
brechen schließlich aus dem rigiden System Seurats<br />
aus.
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Achille Laugé, Madame Astre, 1892, Öl auf Leinwand, Carcassonne, Musée des Beaux-Arts
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Vincent van Gogh, Der Sämann, 1888, Öl auf Leinwand<br />
Collection Kröller-Müller Museum, Otterlo, Niederla<br />
Vincent Van Gogh: Ein individueller Weg: Ein wichtiger<br />
Mittler bei dieser Entwicklung ist Vincent van Gogh,<br />
der als Außenseiter und kurzfristiger Anhänger des<br />
Pointillismus neue Wege beschreitet. Zunächst greift er<br />
Seurats Ideen mit Begeisterung auf: Seine Palette wird<br />
heller und strahlender – zahlreiche flirrende Punkte<br />
finden Einzug in seine Landschaften. Doch die<br />
systematische Punktemanier spielt nie eine wirklich<br />
tragende Rolle in Van Goghs Schaffen; schnell<br />
entscheidet er sich für eine freiere Ausdrucksweise, die<br />
ihm eher entspricht: „Das Pointillieren, das Aurelieren<br />
und dergleichen, das halte ich für wirkliche<br />
Entdeckungen; aber man muss schon jetzt dafür<br />
sorgen, dass diese Technik nicht – sowenig wie andere<br />
– zu einem allgemeinen Dogma wird.“ sagt er bereits<br />
1888 und setzt der kühlen und rationalen Malerei des<br />
Pointillismus seinen individuellen Ausdruck und Gefühl<br />
entgegen.<br />
Matisse, Mondrian und Picasso: Ähnlich ist die<br />
Rezeption des Divisionismus im Werk von Henri<br />
Matisse zu verorten. Der Fauves- Begründer wendet<br />
sich diesem in zwei Schritten zu: 1897 experimentiert er<br />
mit kommaartigen, impressionistischen Kleinstrukturen,<br />
die der Malweise von Pissarro nicht unähnlich sind;<br />
1898 intensiviert er Farben und Kontraste, was in<br />
weiterer Folge zu einer gültigen Anwendung der<br />
divisionistischen Methode sowohl hinsichtlich der<br />
Farbzerlegung als auch der Punkttechnik führt. Van<br />
Gogh, Matisse und die Fauvisten veranlassen<br />
schließlich auch Piet Mondrian, dem Pointillismus den<br />
Rücken zu kehren. Unter dem Einfluss des Luministen<br />
Jan Toorop befasst er sich in seinen Bildern vor allem<br />
mit Lichteffekten und setzt dabei auf Motive und eine<br />
Ausdruckskraft, die im Werk Van Goghs und in der<br />
regellosen Kunst der Fauves bereits angelegt waren.<br />
Auch an den Werken Pablo Picassos gehen der<br />
Pointillismus und seine zukunftsweisenden Ideen nicht<br />
spurlos vorüber. Zu gleich drei Zeitpunkten in seiner<br />
Karriere – 1901, 1914 und 1917 – setzt sich der<br />
Spanier in spielerischer Weise mit den Werken Seurats<br />
auseinander und integriert Punkte in seine Werke.<br />
Zunächst motiviert ihn sein Wille, dem Zeitgeist zu<br />
entsprechen, später entwickelt er mit lose gesetzten<br />
Punkten dekorative Flächen und somit den<br />
sogenannten ‚Rokoko-Kubismus‘. Zuletzt schafft<br />
Picasso mit seinem Meisterwerk Heimkehr von der<br />
Taufe nicht nur ein präzises sondern vollkommenes<br />
Zitat des Pointillismus. [Albertina, Ausstellungsdauer<br />
bis 8. Jänner 2017 – Foto: © Albertina]
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Pablo Picasso, Spanische Tänzerin, 1901, Öl auf Karton, Collection Nahmad, Monaco
KUNST.INVESTOR Genusskunst
KUNST.INVESTOR Genusskunst<br />
Julius Meinl am Graben<br />
Genuss auf allen Ebenen - Speisen vom Feinsten<br />
bei Julius Meinl am Graben<br />
Genuss ist in erster Linie eine Lebenseinstellung, die<br />
vor allem die unabdingbare Bereitschaft dazu und<br />
natürlich auch die entsprechende Muße erfordert – dies<br />
verkörpert Julius Meinl am Graben wie wohl kaum ein<br />
anderes österreichisches Unternehmen als Österreichs<br />
erste Adresse für Gourmets und Genießer. Hier<br />
versteht man Genuss als eine Art Gesamtkunstwerk für<br />
alle Sinne, dazu gehören Gaumenfreuden ebenso wie<br />
eine stimmungsvolle Atmosphäre, die passende<br />
akustische Untermalung und angeregte Gespräche.<br />
In den gastronomischen Outlets werden Ihnen bei<br />
Julius Meinl am Graben hierzu mannigfaltige<br />
Möglichkeiten geboten. Überzeugen Sie sich in Meinl’s<br />
Restaurant von einer internationalen, höchst<br />
innovativen Luxusküche mit unvergleichlich schönem<br />
Blick auf Graben und Kohlmarkt! Begeben Sie sich<br />
unter der Führung unserer Sommeliers auf eine<br />
spannende Weinreise in Meinl’s Weinbar oder erleben<br />
Sie unvergleichlichen Kaffeegenuss in Form einer<br />
anregenden Melange im beliebten Meinl Café. „Wählen<br />
Sie aus“ – hier wird jeder Genusswunsch mit Kompetenz<br />
und kulinarischem Know-how ermöglicht!<br />
Meinls Restaurant: Von Anbeginn vermochte das<br />
Restaurant mit der schönsten Aussicht Wiens,<br />
Gourmets aus dem In- und Ausland mit seiner<br />
spannenden Küche, seinem unprätentiösen und<br />
charmanten Service und seiner wunderbaren Weinkarte<br />
zu begeistern. Hier werden von früh bis spät<br />
durchgehend kulinarische Köstlichkeiten und luxuriöse<br />
Gaumenfreuden in einer stilvollen und doch legeren<br />
Atmosphäre angeboten. Am Morgen bieten eine<br />
Vielzahl an Frühstücksvarianten den idealen Start in<br />
den Tag, mittags verwöhnen wir Sie mit einem<br />
exquisiten und doch raschen Business-Lunch, am<br />
Nachmittag verlocken Wiener Kaffee- und<br />
Teespezialitäten und die süßen Köstlichkeiten aus<br />
unserer hauseigenen Patisserie und am Abend findet<br />
der Tag bei einem leichten Dinner oder einem<br />
exzellenten Menü zu einem hervorragenden Glas Wein<br />
einen gelungenen Ausklang.
KUNST.INVESTOR Genusskunst
KUNST.INVESTOR Genusskunst<br />
Die Küche begeistert durch einen individuellen Stil, der<br />
mediterran geprägt ist und sich der Saisonalität und<br />
Hochwertigkeit der Grundprodukte verpflichtet. Das an<br />
Vielfalt und Frische unüberbietbare Sortiment von<br />
Julius Meinl am Graben tut sein Übriges, um zu einer<br />
internationalen Küche zu inspirieren, die von einer<br />
beispiellosen Authentizität und Leichtigkeit<br />
gekennzeichnet ist und getrost auf Firlefanz und Pomp<br />
verzichten kann. Als unabdingbar für die kulinarische<br />
Performance erweist sich das distinguierte, umsichtige<br />
Service, das auch den anspruchsvollsten Gast<br />
verwöhnt. Der außerordentliche Ruf des Restaurants<br />
liegt sicherlich auch in der Weinkarte begründet, die mit<br />
ihren über 750 Weinpositionen und einem Angebot an<br />
Bränden, das sich wie das „Who is Who“ der<br />
heimischen Top-Destillerie liest, für jeden Gang die<br />
perfekte Begleitung bereithält.<br />
Meinls Weinbar: Weinkenner und all jene, die es<br />
werden wollen, schätzen die stimmungsvolle<br />
Atmosphäre, das atemberaubende Sortiment und die<br />
exzellente Weinberatung von Seiten des Weinbar<br />
Teams. Die Umfangreiche Weinkarte umfasst nicht nur<br />
etwa 30 offene Weine aus Österreich und dem<br />
Ausland, sondern ebenso verschiedene Schaumweine,<br />
Süßweine und Portweine, die das Angebot abrunden.<br />
Außerdem können Sie noch aus ca. 2000<br />
verschiedenen Weinen aus aller Welt und etwa 20<br />
unterschiedlichen Champagner wählen und diese<br />
gegen einen 10%igen Bedienungsaufschlag<br />
(Mindestaufschlag € 3,00) flaschenweise genießen.<br />
Neben zahlreichen internationalen Raritäten, die bis ins<br />
Jahr 1961 zurückreichen, sind es vor allem die<br />
österreichischen Raritätenweine, welche Sie auf einer<br />
eigens kreierten Raritätenkarte finden, die Meinls<br />
Weinbar für Weinkenner einzigartig machen. Egal ob<br />
Sie einen gereiften Weißwein oder einen Rotwein aus<br />
den Spitzenjahrgängen wie 1999, 2000 oder 2003<br />
suchen. Hier werden Sie fündig. Auch der kleine<br />
Hunger lässt sich in Meinls Weinbar stillen: neben<br />
einem täglich wechselnden Mittagsmenü werden auf<br />
der Speisekarte auch klassische Spezialitäten wie<br />
Antipasti-Variationen, Beef Tartar, Roastbeef oder<br />
Räucherlachs angeboten. Wer den Weingenuss<br />
zuhause bevorzugt und seinen Einkauf nicht zu den<br />
Geschäftszeiten von Meinl am Graben erledigen kann,<br />
hat hier in Meinls Weinbar bis zur mitternächtlichen<br />
Sperrstunde die Gelegenheit, aus dem Top-Angebot<br />
unter fachkundiger Beratung auszuwählen und zu<br />
Handelspreisen einzukaufen.<br />
Meinls Café: Das "Meinls Cafe" mit angeschlossenem<br />
Gastgarten auf dem Kohlmarkt zählt mittlerweile zu den<br />
beliebtesten Innenstadttreffs, denn hier wird die<br />
Altwiener Kunst des Kaffeekochens zelebriert. Auf der<br />
Kaffeekarte finden sich an die 35 Rezepturen: von der<br />
klassischen Melange über Kapuziner, Einspänner und<br />
Kaffee verkehrt bis hin zum Mazagran. Das "Meinls<br />
Café"-Team begeistert seine Kunden kontinuierlich mit<br />
neuen Kreationen der braunen Bohne; Mandorlino (mit<br />
Mandelmilch verfeinerter kalter Espresso), Melange<br />
Orangina, die kongeniale Verbindung von Großem<br />
Braunen und Orangenlikör und Greco haben schon<br />
zahlreiche Anhänger gefunden. Die Mitarbeiter stehen<br />
vor Ort mit Rat und Tat bei der Auswahl des<br />
gewünschten Kaffees zur Seite und geben Einblick in<br />
die faszinierende Welt des beliebten Genussmittels. Ein<br />
einladendes Angebot an Kipferln & Croissants und<br />
Tartes aus der hauseigenen Patisserie verspricht zu<br />
jeder Kaffeespezialität die passende Begleitung. Somit<br />
garantiert ein Besuch im "Meinls Café" aufgrund der<br />
fachkundigen Beratung und exzellentem Service<br />
uneingeschränkten Kaffeegenuss in klassisch-stilvoller<br />
Atmosphäre!
KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />
MARTIN<br />
KIPPENBERGER<br />
Martin Kippenberger, Das Ende des Alphabets, 1989, Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger<br />
Bahnhof, Berlin © Estate of Martin Kippenberger, Galerie Gisela, Capitain, Cologne; Foto: A. Burger, Zürich<br />
„Jeder Künstler ist ein Mensch“ - Martin<br />
Kippenberger (geb. 1953 in Dortmund, gest. 1997 in<br />
Wien) verdrehte Joseph Beuys’ berühmtes Diktum<br />
„Jeder Mensch ist ein Künstler“ und „war“ tatsächlich<br />
vieles: Maler, Zeichner, Fotograf, Schriftsteller,<br />
Performer, Schauspieler, Musiker, Objekt- und<br />
Installationskünstler, Sammler und Kurator. Und auch:<br />
Lebemann, Mau-Mau-Spieler, Enfant Terrible, eine<br />
„Kerze, die von beiden Seiten brannte“ (Diedrich<br />
Diederichsen). Nicht zuletzt aufgrund seiner<br />
permanenten, teilweise auch perfid-subversiven<br />
Selbstinszenierungen in seinem Werk, eilte ihm ein<br />
zweifelhafter Ruf voraus. Zu Lebzeiten wurden<br />
Kippenberger, der durchschnittlich pro Jahr acht<br />
Ausstellungen organisierte, lediglich die Ehre zu teil, in<br />
zwei Museen mit Einzelausstellungen gewürdigt zu<br />
werden.<br />
Fast 20 Jahre nach seinem Tod hat sich vieles<br />
geändert - Kippenbergers Kunst ist weltweit in den<br />
Museen angekommen und wird im großen Stil<br />
international rezipiert: Nach den Kippenberger-<br />
Retrospektiven in der Londoner Tate (2006), dem New<br />
Yorker MoMA (2009) und dem Hamburger Bahnhof in<br />
Berlin (2013), widmet sich die Ausstellung des Bank<br />
Austria Kunstforum Wien nun erstmals einem<br />
Einzelaspekt: der Sprache – Kippenbergers<br />
durchgängig bevorzugtes Medium. Als Text im Bild,<br />
Bildtitel, Witz, Comic, Slogan, Reim, Logo, in Form von<br />
Plakaten, Büchern, Gedichten und Songs fungiert<br />
Sprache in geschriebener, gesprochener oder<br />
gelesener Form wie eine Art Fugenkitt, der<br />
Kippenbergers einzelne Werksäulen und -linien<br />
miteinander verbindet. Kippenbergers Kunst spielt sich<br />
immer im Sozialen ab, involviert „alles und jeden“ und<br />
sucht die Tuchfühlung mit Fans und Gegnern<br />
gleichermaßen. Im Spannungsfeld von Aktion und<br />
Reaktion garantiert Sprache ein unmittelbares<br />
„Rankommen“ an Inhalte und Publikum und erweist<br />
sich als logisches und probates Mittel, das am besten<br />
mit Kippenbergers rasantem Arbeitstempo Schritt<br />
halten kann. Charakteristisch für Kippenberger ist ein<br />
enorm freier und höchst kreativer Umgang mit<br />
sprachlichem Material – der ihn als legitimen<br />
Nachfolger von Dadaismus und Konkreter Poesie zu<br />
erkennen gibt.
KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />
Martin Kippenberger, Ich kann beim besten Willen kein Hakenkreuz entdecken, 1984,<br />
Friedrich Christian Flick Collection, © Estate of Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Cologne<br />
Martin Kippenberger, Ohne Titel (aus der Serie Hand Painted Pictures), 1992, Friedrich Christian Flick Collection<br />
im Hamburger Bahnhof, Berlin © Estate of Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Cologne
KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />
Martin Kippenberger, Ohne Titel, 1995, Privatsammlung<br />
© Estate of Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Cologne<br />
Das „Betriebssystem Kunst“ war immer Kippenbergers<br />
Lieblingsthema: Ob es um Bezugnahmen auf die „Väter<br />
der Moderne“ wie Joseph Beuys oder Pablo Picasso<br />
ging, die kritische Auseinandersetzung mit Minimal Art<br />
und Konzeptkunst, der Kippenberger 1991 mit der<br />
raumgreifenden Installation Ohne Titel (Weisse Bilder)<br />
begegnete, die im großen Saal des Bank Austria<br />
Kunstforum Wien erstmals in Österreich gezeigt wird,<br />
das schwere deutsch-deutsche Erbe von Romantik und<br />
Nationalsozialismus inklusive Political Correctness-<br />
Diskurs oder die christliche Ikonografie: Kippenberger<br />
machte vor nichts und niemandem halt, aktivierte sein<br />
Umfeld, kollaborierte wo er nur konnte spartenübergreifend,<br />
arbeitete im größtmöglichen Format. In<br />
seiner gut 20 Jahre dauernden Künstlerkarriere<br />
entstand ein höchst heterogenes Werk, das dennoch<br />
eine unverkennbare Handschrift trägt und sich in<br />
Rückblende als Netzwerk zeigt, dessen Fäden<br />
Kippenberger wie der Superheld Spiderman, als der er<br />
sich auf einem späten Ausstellungsplakat auch selbst<br />
darstellt, spinnt. Martin Kippenberger gehört<br />
aktuell zu den am höchsten gehandelten Gegenwartskünstlern<br />
am Kunstmarkt, ein 1988<br />
entstandenes Selbstporträt wurde 2014 bei Christie’s<br />
um mehr als 18 Millionen US-Dollar verkauft.<br />
Kippenbergers Werk ist in seiner Direktheit und<br />
Schlagfertigkeit, aber auch in seiner Präzision und<br />
Ernsthaftigkeit Vorbild für eine ganze Generation junger<br />
Künstlerinnen und Künstler. [Ausstellungsdauer: 8.<br />
September bis 27. November <strong>2016</strong>, Foto: © Bank<br />
Austria Kunstforum]<br />
BIOGRAFIE: „Martin Kippenberger wurde am 25. Februar 1953 in Dortmund geboren und wuchs in Essen auf. Von 1972 bis 1976<br />
studierte er bei Arnold Hauser und Franz Erhard Walther an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. 1976 verbrachte er<br />
einige Monate in Florenz, im Jahr 1977 zog er nach Berlin und gründete dort gemeinsam mit Gisela Capitain Kippenbergers Büro.<br />
Er lebte in Paris (1980), Wien (1983), Köln (1980er Jahre), Carmona/Seville und Madrid (1988), Venice/Los Angeles (1989),<br />
Frankfurt (1992) und hielt sich regelmäßig in St. Georgen (Schwarzwald) und auf Syros (Griechenland) auf. 1989 wurde seine<br />
Tochter Helena geboren. 1990 war Martin Kippenberger Gastprofessor an der Städelschule in Frankfurt, 1992 folgte eine<br />
Professur an der Gesamthochschule in Kassel. 1996 heiratete er die Fotografin und Künstlerin Elfie Semotan. Er verbrachte seine<br />
zwei letzten Lebensjahre in Wien und im Burgenland. Martin Kippenberger starb am 7. März 1997 in Wien.“.
KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />
Martin Kippenberger; Kasperle XIII (Porträt Rainald Götz), 1993; Privatsammlung © Estate of Martin Kippenberger<br />
Galerie Gisela Capitain, Cologne Foto: studio be, Thomas Berger, St. Georgen<br />
Martin Kippenberger; L’Atelier Matisse sous-loué à Spiderman, Galerie Soardi, Nizza 1996<br />
© Estate of Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Cologne
KUNST.INVESTOR Leopold Museum<br />
MAX PECHSTEIN, Stillleben mit Negerstatuen | 1918, Foto Stiftung Schleswig-Holsteinische<br />
Landesmuseen Schloss Gottorf © Pechstein Hamburg/Toekendorf/Bildrecht, Wien, <strong>2016</strong><br />
FREMDE GÖTTER<br />
Faszination Afrika und Ozeanien<br />
Fremde Götter. Faszination Afrika und Ozeanien, die<br />
große Herbstausstellung des Leopold Museum<br />
fokussiert erstmals die umfangreichen hauseigenen<br />
Sammlungsbestände afrikanischer und ozeanischer<br />
Kunst. Diese treten in einen Dialog mit ausgewählten<br />
Werken von Protagonisten der Klassischen Moderne.<br />
Die Schau intendiert, Europas exotistisches<br />
Kunstabenteuer und den Einfluß auf die Avantgarde in<br />
Erinnerung zu rufen. Museumsgründer Rudolf Leopold<br />
teilte die Begeisterung, welche die Künstler der<br />
Moderne für diese Objekte hegten. Die Faszination, die<br />
von der Kunst „fremder“ Kulturen ausgeht, spiegelte<br />
sich in zahlreichen Werken der Klassischen Moderne<br />
wider. Dies wird in der Ausstellung im Dialog der<br />
Masken und Figuren mit Werken von Pablo Picasso,<br />
Constantin Brâncuși, Emil Nolde oder Max Ernst<br />
intensiv erfahrbar. Gleichzeitig wird der verfremdende,<br />
„primitivistische“ Blick der Moderne auf Afrika und<br />
Ozeanien durch den zeitgenössischen Künstler Kader<br />
Attia aus postkolonialer Perspektive hinterfragt.<br />
[Leopold Museum. Ausstellungsdauer: 23. September<br />
.<strong>2016</strong> – 9. Jänner 2017 – Foto: © Leopold Museum]
KUNST.INVESTOR Leopold Museum<br />
EMIL NOLDE 1867–1956, Mann, Fisch und Frau | 1912<br />
Foto © Nolde Stiftung Seebüll/Elke Walford und Dirk Dunkelberg<br />
ROBERTO MATTA, Gefühlsflattern 1946, Foto: Sammlung Ulla und Heiner Pietzsch,<br />
Berlin, Ali Elai-Camerarts, New York, © Bildrecht, Wien, <strong>2016</strong>
KUNST.INVESTOR MAK<br />
Isoda Koryūsai (1735–1790), Liebespaar mit jungen ZuseherInnen, um 1775<br />
Farbholzschnitt, © Leopold Privatsammlung, Wien; Foto: MAK/Georg Mayer<br />
SHUNGA - Erotische Kunst aus Japan<br />
Mit ihrem scheinbar unbekümmerten Umgang mit<br />
Nacktheit und Sexualität vermitteln ostasiatische<br />
Shunga (Frühlingsbilder) eine freiere Sexualmoral, als<br />
sie uns in Europa anerzogen wurde. Die MAK-<br />
Ausstellung SHUNGA. Erotische Kunst aus Japan zeigt<br />
die künstlerische Qualität der explizit erotischen<br />
Farbholzschnitte auf, die trotz langen Verbots durch die<br />
japanische Regierung zum Massenphänomen<br />
avancierten. Einzelblätter, Alben und Bücher von<br />
namhaften Meistern wie Suzuki Harunobu, Katsushika<br />
Hokusai oder Kitagawa Utamaro, großteils Leihgaben<br />
aus der Leopold Privatsammlung, geben im MAK einen<br />
repräsentativen Einblick in diese oft tabuisierte Facette<br />
der japanischen Kunstgeschichte. Zeitgenössische<br />
Aktfotografien von Nobuyoshi Araki spannen den<br />
Bogen bis in die Gegenwart. Die MAK-Sammlung<br />
japanischer Farbholzschnitte zählt mit rund 4 200<br />
Blättern zu den bedeutenden Ukiyo-e-Sammlungen in<br />
Europa. Ukiyo-e (Bilder der fließenden Welt), denen die<br />
Shunga zuzuordnen sind, illustrieren urbane<br />
Vergnügungen sowie bürgerliche Alltagsphänomene<br />
rund um die Theater- und Vergnügungsviertel von Edo,<br />
dem heutigen Tokio. Die explizite Darstellung von<br />
Sexualität in den Shunga versperrte den erotischen<br />
Drucken lange Zeit den Eingang in europäische<br />
Sammlungen. Auch die MAK-Sammlung beherbergt nur<br />
eine Bildrolle eines anonymen Meisters aus der 2.<br />
Hälfte des 17. Jahrhundert – das älteste in der MAK-<br />
Ausstellung gezeigte Objekt.<br />
Der formale Umgang mit nackten Körpern und die zum<br />
Teil vielschichtigen Anordnungen von Kimonofaltungen<br />
heben Shunga deutlich von naturalistischen<br />
Darstellungen des Liebesspiels ab. Charakteristisch<br />
sind die anatomische Detailgenauigkeit, manchmal<br />
extreme Körperstellungen und übergroß dargestellte<br />
Genitalien. Oft zeigen Shunga auch humorvolle<br />
Szenen, wie beispielsweise ein kleines Mädchen, das<br />
durchs Schlüsselloch ein Liebespaar beobachtet und<br />
ruft: „Ich sag’s der Mama“. Fast alle bekannten Ukiyo-e-<br />
Künstler entwarfen auch erotische Farbholzschnitte,<br />
wodurch sich die künstlerische Qualität von Shunga<br />
erklärt. Kitagawa Utamaro (1753–1806) wandelte die<br />
ursprünglich verträumten erotischen Szenen<br />
Harunobus zu eindeutigeren Darstellungen. Er verleiht<br />
dem Genre mehr Selbstverständlichkeit und zeigt auch<br />
halberotische häusliche Szenen wie die Schönheit<br />
(Bijin) bei der Körperpflege. Die heute am Kunstmarkt<br />
kaum noch erhältlichen Alben Utamaros zählen zu den<br />
begehrtesten Werken der japanischen Kunst. Seine<br />
Serie Negai no itoguchi [Erwachen der Begierde]<br />
(1799) ist im MAK vollständig zu sehen.
KUNST.INVESTOR MAK<br />
Kitagawa Utamaro (1753–1806), Ein junger Besucher, 1799, Aus dem Album Negai no itoguchi<br />
[Erwachen der Begierde], Farbholzschnitt, © Leopold Privatsammlung, Wien; Foto: MAK/Georg Mayer<br />
Erotische Phantasien und die Welt der Mythologie und<br />
der Geister verknüpft der – nicht nur durch seine Serie<br />
36 Ansichten des Berges Fuji weltberühmte –<br />
Katsushika Hokusai (1760–1849). Während der Meiji-<br />
Ära (1868–1912) variiert die Qualität der Shunga. Im<br />
Zentrum steht nicht länger die Schönheit (Bijin),<br />
vielmehr geht es um erotische Motive wie die junge<br />
Studentin oder die selbstbewusste Frau. Durch die<br />
neuen technischen Möglichkeiten der Fotografie verlor<br />
der Farbholzschnitt als Massenmedium ab dem letzten<br />
Viertel des 19. Jahrhunderts an Bedeutung. Der<br />
Künstler Hashiguchi Goyō (1880–1921) ließ die<br />
Tradition der Ukiyo-e als einer der ersten in „neuen<br />
Drucken“ (Shin hanga) wieder aufleben und schuf ein<br />
modernes, selbstbewusstes Frauenbild, das an die<br />
Blätter Utamaros erinnert. Die MAK-Ausstellung<br />
schließt mit ausgewählten Fotografien des japanischen<br />
Künstlers Nobuyoshi Araki (geb. 1940), der in mehreren<br />
Aktfotografie-Serien auf Shunga aus der Edo-Periode<br />
Bezug nimmt.<br />
Der Großteil der in SHUNGA. Erotische Kunst aus<br />
Japan gezeigten Werke stammt aus der<br />
herausragenden Ukiyo-e Sammlung Rudolf Leopolds<br />
(1925–2010), die sich heute im Eigentum seines<br />
Sohnes Diethard Leopold befindet, der die Sammlung<br />
stetig erweitert. Die tabulose Darstellung des<br />
Geschlechts in den Farbholzschnitten beeindruckte in<br />
Europa und wurde erst durch Egon Schiele in ähnlich<br />
direkter Form methodisch in ganzen Serien von Blättern<br />
umgesetzt. Die Holzschnitte sind ein konstitutiver<br />
Bestandteil der Sammlung Rudolf Leopolds, der um<br />
den Schiele-Kern eine Gesamtschau von Wien um<br />
1900 zusammentrug. Ein Teil der umfassenden<br />
Shunga-Sammlung war in der von Diethard Leopold<br />
kuratierten Japan-Ausstellung Fragilität des Daseins im<br />
Leopold Museum im Jahr 2012/2013 zu sehen.<br />
Während Shunga zur Zeit ihrer Entstehung<br />
wahrscheinlich als Pornografie galten, steht heute die<br />
kunstgeschichtliche Bedeutung im Fokus. Im<br />
Ausstellungsbetrieb kamen erotische Farbholzschnitte<br />
bisher kaum vor, da die Grenzen zwischen erotischer<br />
Kunst und Pornografie oft verschwimmen. Das British<br />
Museum war mit seiner großangelegten Ausstellung<br />
Shunga: sex and pleasure in Japanese art im Jahr<br />
2013 ein Vorreiter der Präsentation in Europa. In Japan<br />
selbst folgte 2015 die erste große Shunga-Ausstellung<br />
im Museum Eisei Bunko in Tokio. [MAK.<br />
Ausstellungsdauer 12. Oktober <strong>2016</strong> – 29. Januar 2017<br />
– Foto: © MAK]
KUNST.INVESTOR Kunstraum Nestroyhof<br />
„BILDBILDER“<br />
Nita Tandon - Daniel Wisser<br />
Nita Tandon, Standardwerk, Vorlage Matthias Bildstein <strong>2016</strong><br />
Picture or Image? Dieses lexikalische Problem löst die<br />
deutsche Sprache dadurch, dass sie nur ein Wort zur<br />
Verfügung stellt. Die Ausstellung BILDBILDER<br />
beschäftigt sich mit der Übertragung von<br />
Bildinformationen und ihrer Rekonstruktion zu einem<br />
neuen Bild ― einem Bildbild. BILDBILDER beleuchtet<br />
die visuelle und sprachliche Rekonstruktion von Bildern.<br />
Eine Rekonstruktion verlangt nach klaren,<br />
reproduzierbaren Kriterien, wie sie etwa bei der<br />
Umwandlung von analog in digital oder umgekehrt<br />
verwendet werden müssen. Die Rekonstruktion nimmt<br />
dem Bild die Unschuld des So-Seins, und zerstört das<br />
Akzeptieren von Bildern als objektiver Darstellung der<br />
oder einer Realität. ― Die ganze Welt besteht aus<br />
Bildbildern. Es gibt nur Bildbilder.<br />
Nita Tandons Standardwerk ist eine vierteilige Arbeit,<br />
deren Ausgangspunkt die Fotografie eines Fleischwolfs<br />
ist, der von der Firma Standardwerk hergestellt wurde.<br />
Dieses Bild wird reproduziert, indem etwa 10 mm²<br />
große quadratische Flächen von Plastilin an eine<br />
Glasscheibe geklebt werden. Aus diesen Flächen, die<br />
wie „Pixel“ wirken, setzen sich die Bilder zusammen.<br />
Tandon reproduziert das Bild drei Mal, wobei die<br />
Farben der einzelnen „Pixel“ nach jeweils anderen<br />
Methoden hergestellt werden. Im Rahmen der ersten<br />
Methode werden die CMYK-Werte der Farben der<br />
einzelnen „Pixel“ in Gramm umgerechnet und die<br />
entsprechenden Mengen Plastilin in einem Fleischwolf<br />
zu der betreffenden Farbe gemischt. In der zweiten<br />
Methode wiederholt Tandon denselben Vorgang mit<br />
RGB-Werten und in der dritten Methode reproduziert<br />
sie die Farben nach Augenmaß. Diese drei<br />
methodischen Reproduktionen des Ausgangsbilds<br />
werden von der Skizze, nach der Tandon das Bild<br />
zuerst segmentiert hat, ergänzt. Der Traum des<br />
Astrronomen: Genau an der Stelle des Nestroyhofs, an<br />
der sich früher die Leinwand eines Kinos befunden hat,<br />
ist eine Leinwand angebracht, auf die nichts projiziert<br />
wird. Vor dieser Leinwand steht Daniel Wisser und trägt<br />
in 20-Minuten-Loops kurze, drei bis acht Sätze<br />
umfassende Texte vor ― fiktive Texte, die aus<br />
historischen Zeitungsmeldungen entstanden sind.<br />
Dabei liegt der Fokus auf der Abwesenheit und<br />
Negation von Geschehenem. Der Titeltext etwa erzählt<br />
von der Vorführung des heute verschollenen Films „Der<br />
Traum des Astronomen“ am 24. Jänner 1900 im Wiener<br />
Kolosseum. Bei der Vorstellung geriet der Filmapparat<br />
in Brand und der Vorfall befeuerte die Skepsis<br />
gegenüber dem neuen Medium Film. In den Texten<br />
werden auch historische Blickweisen „korrigiert“, etwa<br />
in einem Text über Josef Ressel, der heute allseits als<br />
Erfinder der Schiffsschraube bekannt ist, zu seinen<br />
Lebzeiten aber ein Forstmeister war, der keinen Wald<br />
zu verwalten hatte; seine Erfindung wurde damals<br />
anderen Personen zugeschrieben. Ein anderer Text<br />
handelt von den Protesten gegen die Errichtung des<br />
Eiffelturms, die so leidenschaftlich ausfielen, dass der<br />
Schriftsteller Guy de Maupassant etwa Paris verließ,<br />
weil er den Anblick eines Paris mit Eiffelturm nicht<br />
ertragen wollte. Auch von Oskar Marmorek, Architekt<br />
des Nestroyhofs, ist die Rede. Von den insgesamt 15<br />
Texten, aus denen ein Loop besteht, wird täglich ein<br />
Text verändert und nur der Titeltext bleibt bestehen. Auf<br />
diese Weise ist jeder Loop eine Uraufführung ― und<br />
jener Loop, der auf Video-Loops in Ausstellungen<br />
anspielt, ist also gar keiner. [Kunstraum Nestroyhof,<br />
Ausstellungsdaue bis 5. November <strong>2016</strong>- Kunstraum<br />
Nestroyhof]
KUNST.INVESTOR MUSA<br />
LOOKING FOR THE CLOUDS<br />
Contemporary Photography in<br />
Times of Conflict<br />
Eine Ausstellung des Europäischen<br />
Monats der Fotografie im Rahmen<br />
von Eyes On - Monat der<br />
Fotografie Wien<br />
Foto: © Samuel Gratacap<br />
Nach Wolken suchen ist ein uralter Impetus, der seit<br />
jeher das nomadische Leben leitet; die Suche nach<br />
Wolken, die Regen, Nahrung und Fruchtbarkeit, ebenso<br />
aber auch Zerstörung bringen, wird in der Ausstellung<br />
metaphorisch auf den suchenden Menschen des 21.<br />
Jahrhunderts umgelegt. Der Blick nach oben zeigt<br />
mitunter andere Himmelsgebilde –<br />
Überwachungskameras, Satelliten, Drohnen, letztere<br />
auch als neue Instrumente der Kriegsführung. Die<br />
praktischen Clouds des Internets hingegen geraten<br />
immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik aufgrund ihres<br />
ungenügenden Datenschutzes.<br />
LOOKING FOR THE CLOUDS spannt zeitlich und<br />
thematisch einen Bogen vom 11. September 2001 mit<br />
seinen tragischen Ereignissen in New York bis herauf in<br />
das Jahr 2015, das sich uns allen als Höhepunkt einer<br />
beispielslosen, erzwungenen, enormen Migration<br />
eingeprägt hat. Die Ausstellung stellt Foto- und<br />
Videoarbeiten internationaler KünstlerInnen und<br />
FotojournalistInnen vor, um die Geschichte der letzten<br />
15 Jahre unter diesem Aspekt zu beleuchten. Dabei<br />
war 9/11 nur der Ausgangspunkt für einen<br />
tiefgreifenden strukturellen Wandel, den unsere<br />
Gesellschaft seither erlebt und uns extremen<br />
Situationen, die einander bedingen, aussetzt: Eine<br />
nahezu komplette Überwachung des öffentlichen und<br />
privaten Raumes, kriegsbedingte Flucht nach und<br />
innerhalb Europas sowie eine nachhaltige<br />
Definitionsverschiebung des Begriffs "Identität" stellen<br />
althergebrachte Lebensmuster langfristig in Frage.<br />
KuratorInnen | Gunda Achleitner, Berthold Ecker<br />
[MUSA- Ausstellungsdauer: 25. Oktober <strong>2016</strong> - 4.<br />
Februar 2017 – Foto: © MUSA Museum Startgalerie<br />
Artothek]<br />
KünstlerInnen: Tanja Boukal, Raphaël Dallaporta, Balázs Deim, Hans-Peter Feldmann, Rainer Ganahl, Gelitin, Aldo<br />
Giannotti, Samuel Gratacap, Ibro Hasanović, Anna Jermolaewa, Carine & Elisabeth Krecké, Daniel Mayrit, Dimitris<br />
Michalakis, Florian Rainer, Wolfgang Reichmann, Julian Röder, Panos Tsagaris
Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien<br />
Le Restaurant, Le Club, Le Design<br />
Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer<br />
und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale<br />
Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees.<br />
Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in<br />
den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten<br />
kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit",<br />
erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch<br />
marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer<br />
Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf<br />
2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen &<br />
Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten<br />
den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen<br />
Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen Mezze-<br />
Gerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können<br />
diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im<br />
Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt<br />
regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und<br />
Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder<br />
gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.
Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary<br />
Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine Signature-<br />
Drinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia<br />
schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks<br />
aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von<br />
Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen Bar-<br />
Nacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen<br />
Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt.<br />
After Work-Shower<br />
Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden<br />
Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe.<br />
Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht<br />
machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees).<br />
Verwöhnprogramm für Body & Soul<br />
Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de<br />
Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß<br />
verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad,<br />
Behandlungs- und Entspannungsräumlichkeiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen,<br />
Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at
KUNST.INVESTOR Buchtipp<br />
Adolf Krischanitz<br />
Das Inventar ist das<br />
Ergebnis der Inventur<br />
Basierend auf den Entwürfen für zahlreiche Gebäude aus den Bereichen Kultur, Wohnen, Gewerbe, Bildung etc. hat<br />
Adolf Krischanitz Innenausstattungen entworfen, die sich mit wenigen Ausnahmen jeweils aus den laufenden<br />
Bauaufgaben entwickelt haben. Die im Zuge der architektonischen Arbeit entstandenen Interieurs sind in der Regel<br />
nicht nur Sessel, Tisch, Liege und Lichtobjekte, sondern sind konstitutiver Teil des räumlichen Aufbaus und der Gestion<br />
des integralen architektonischen Raumes. Alles in allem liefert er durch sein Werk einen bemerkenswerten Beitrag zu<br />
einem wichtigen Aspekt der jüngeren österreichischen Architekturgeschichte. Die Entwicklung dieser Arbeiten ist<br />
anfänglich durch historisierende postmoderne Tendenzen gekennzeichnet, um schließlich in radikalere direkte<br />
Versuche zur Anknüpfung an die inzwischen fast verloren gegangene Entwurfstradition des regionalspezifischen<br />
Ausstattungshandwerks in Wien zu münden. Außerdem werden Kooperationen mit anderen Architekten (Otto<br />
Kapfinger, Hermann Czech), mit Künstlern (Oskar Putz, Gilbert Bretterbauer, Helmut Federle, Gerwald Rockenschaub)<br />
gesucht und zu spezifischen Entwurfsergebnissen gebracht, die sich jenseits aller modischen Tendenzen trotz oder<br />
gerade wegen ihrer zeithältigen Materialität heute wie zeitlos gerieren.<br />
Adolf Krischanitz, * 1946 in Schwarzach / Pongau gründete 1970, gegen Ende seines Studiums an der Technischen<br />
Universität Wien, zusammen mit Angela Hareiter und Otto Kapfinger die Architektengruppe Missing Link. 1979 zählte<br />
er zu den Begründern der Zeitschrift UmBau der Österreichischen Gesellschaft für Architektur und übernahm 1982 den<br />
Vorsitz dieser Gesellschaft. Als Mitglied und schließlich Präsident der Wiener Secession (1991–1995) verantwortete er<br />
die Gestaltung und Organisation zahlreicher Ausstellungen zeitgenössischerKunst. Als Gastprofessor war er 1989 an<br />
der Technischen Universität München sowie an den Sommerakademien in Karlsruhe (1990), Neapel (1994/95) und<br />
Wien (1996) tätig. 1992–2011 war er Professor für Stadterneuerung und Entwerfen an der Universität der Künste<br />
Berlin. Seit 1979 arbeitet Krischanitz als freischaffender Architekt mit Ateliers in Wien und Zürich.<br />
Herausgeber: Edelbert Köb<br />
Texte: Sebastian Hackenschmidt, Otto Kapfinger, Adolf Krischanitz und Marcel Meili<br />
ALBUM VERLAG, Wien <strong>2016</strong>- Auflage: 1.000 Stück<br />
224 Seiten, 210 x 260 mm, Preis: 46,- Euro<br />
ISBN: 978-3-85164-196-7
KUNST.INVESTOR Buchtipp<br />
Alfred Zellinger<br />
Flash Poetry<br />
Karl Kraus: Die letzten Tage in 100 tweets<br />
Arnold Schönberg im Café Museum<br />
Doktor Faustus in London<br />
James Joyce in Triest<br />
Unsere Zeit bedarf schneller Kommunikation, ihre Kunst sollte dabei vorangehen. Postings, Slams, Jazz Slams – die<br />
Zeiteinheiten werden immer kürzer; alles lässt sich heute twittern, sogar "Die letzten Tage der Menschheit" und wie<br />
Kraus auch Joyce, ein neuer Faust oder Börsenstrategien – wofür in diesem Buch der Beweis angetreten wird. Das<br />
neue Jahrtausend begann mit der 5-Minuten-Regel für Poetry Slams ebenso wie für die Pitches von Start-ups und<br />
beschleunigte indessen zum "Elevator Pitch": 30 Sekunden, die Dauer einer Aufzugsfahrt. Alfred Zellinger beschleunigt<br />
seine Prosa, rhythmisch und minimalistisch, in Blitzlichtern fragmentiert zur "Flash Poetry", zu interpretieren wie ein<br />
Blues oder eine Ballade – vom Elevator-Pitch zur Minimal Prose. Karl Kraus: Die letzten Tage in 100 tweets / Arnold<br />
Schönberg im Café Museum / Giacomo Casanova auf dem Wiener Graben / Doktor Faustus in London / James Joyce<br />
in Triest /City Boys /Droge-Leben / BörsenBeben<br />
Alfred Zellinger, geb. 1945, lebt als Schriftsteller in Wien und Gmunden. Während seiner, wie er es nennt, "40 Jahre im<br />
Auge des Kapitalismus" arbeitete er für Konzerne wie Unilever und Procter & Gamble, für die englische Werbeagentur<br />
Masius, war Marketingleiter bei Philips, Professor an der Kunstuniversität Linz; Werbechef und Bankdirektor der<br />
BAWAG-PSK und CEO von Bösendorfer<br />
edition pen Bd. 45<br />
12,5 x 20,5 cm | Broschur<br />
© <strong>2016</strong> Löcker Verlag<br />
Ca. 200 Seiten | € 19,80<br />
ISBN 978-3-85409-816-4
ART VITRINE<br />
GALERIE HASSFURTHER<br />
HERBST AUKTION<br />
28. November <strong>2016</strong>, 18:00 Uhr
KUNST.INVESTOR- ART VITRINE<br />
GALERIE HASSFURTHER<br />
Handel mit Kunst,<br />
kunstvoll handeln!<br />
Der Galerist und Auktionator Wolfdietrich Hassfurther<br />
ist seit über 40 Jahren in der Wiener Galerieszene ein<br />
Inbegriff und mischt mit seiner berühmten Galerie im<br />
Herzen Wiens in der oberen Liga der Galeristen und<br />
Auktionshäuser mit. Begonnen hat Wolfdietrich<br />
Hassfurther als Antiquar und Autografenhändler, als der<br />
Markt in Europa jedoch von den Amerikanern leer<br />
gekauft war, entdeckte er die wunderbare Welt der<br />
bildenden Kunst und gründete seine eigene Galerie.<br />
Seither hat er sich auf Gemälde, Meisterzeichnungen,<br />
Skulpturen, Miniaturen, Aquarelle und Druckgrafiken<br />
spezialisiert. Bis zum heutigen Tage lässt er sich von<br />
der Liebe zu einer großartigen Kunst antreiben;<br />
inspirierend ist für ihn aber auch die Schönheit des<br />
Lebens, die der feinfühlige Galerist auch im Alltäglichen<br />
erkenne, "ich bin immer wieder von der Schönheit des<br />
Lebens hingerissen." Beständigkeit und Kampfgeist hat<br />
der Galerist bis zum heutigen Tage bewiesen, seine<br />
eigenwillige Persönlichkeit ist sein Markenzeichen und<br />
sein unbändiges Engagement brennt bis heute.<br />
Gemeistert hat er so die Krisenzeiten, die seit den<br />
1990er-Jahren nicht nur die Finanzmarkt schütteln,<br />
sondern auch den Kunstmarkt: "Wien ist eine Stadt der<br />
Halbseligen, und Halbselige meistern Krisen besser",<br />
glaubt Wolfdietrich Hassfurter, der zum Synonym für<br />
fairen Kunsthandel geworden ist. Er hat es auch nicht<br />
verabsäumt, seine Fühler auszustrecken in Richtung<br />
Mittlerer Osten und Orient, bis nach Indien, China und<br />
Russland gehen seine Kontakte. Der Galerist konnte<br />
sich so ein weltweites Netzwerk aufbauen und ist<br />
überzeugt: "In diesen Ländern wächst eine neue<br />
europäische Sammlergeneration heran, die ein großes<br />
Interesse an europäisch klassischer Moderne hat." Die<br />
Galerie Hassfurther hat sich so zu einem international<br />
agierenden Player entwickelt. Das Erfolgsrezept der<br />
One-Man-Galerie: Fachliche Kompetenz mit<br />
Schwerpunkt Klassische Moderne, Alte Meister und<br />
Biedermeier gepaart mit Aufrichtigkeit. Seine vielen<br />
Stammkunden schätzen seine Ehrlichkeit, sein Wissen<br />
und sein Talent besondere Meisterwerke aufzuspüren;<br />
sein berühmtester und treuerster Kunde war der<br />
Sammler Rudolf Leopold, der 1973 sein erstes Bild bei<br />
Hassfurther erstand und seither immer wieder kam.<br />
Bekannt wie beliebt ist Hassfurther weiters für seine<br />
kostenlose Beratung und Schätzungen von Kunst-<br />
Objekten. Vielbeachtet ist dabei sein unschätzbares<br />
Wissen in den Kunstepochen Alte Meister, Biedermeier<br />
sowie die Klassische Moderne. Wolfdietrichs<br />
Geheimrezept hat somit mehrere Ingredienzien: Zum<br />
Einen seine weltweiten Kontakte und zum Anderen<br />
seine Liebe für die Kunst und sein Geschick diese zu<br />
finden. Auf sein Alter angesprochen sagt er: "Es macht<br />
mir einfach Freude älter und weiser zu werden, wer will<br />
schon sterben." (Foto: © Galerie Hassfurther)
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Oskar Kokoschka, Mädchen Lie, 1908, Feder und Pinsel in Tusche über<br />
Bleistiftzeichung auf getöntem Papier 33,2 x 20 cm, € 226.728,-
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Josef Nigg, Blumen, 1845, Öl auf Leinwand, 92,5 x 95 cm, € 313.300,-
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Alfons Walde, Aufstieg der Skifahrer 1932, Schätzpreis € 120.000 – 150.000, 27.03.2003 Ergebnis € 512.000<br />
Alfons Walde, Bichlach, Schätzpreis € 130.00 -270.000, 2 5.11.2013 Ergebnis € 484.000
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Alfons Walde, Frühling in Tirol, 1932 Schätzpreis € 60.000 -120.000 30.11-2015 Ergebnis € 262.800
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Rudolf Wacker, Herbststrauß 1937, Schätzpreis€ 90.000-180.000 - 30.11.2015 Ergebnis € 244.000
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Oskar Kokoschkla Amokläufe 1908/9, Schätzpreis € 250.000 – 350.000, 21.06.2010 Ergebnis € 768.000
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Oskar Mulley, Berghof 1933, Schätzpreis € 25.000 - 50.000, 30.11.2015 Ergebnis € 81.770<br />
Rudolf ALT, Die Eisenfabrik 1898 Aquarell, Schätzpreis € 130.000 – 170.000, 6.12. 2012 Ergebnis € 286.700
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Rudolf Wacker, Bregenzer Achbrücke 1926, Schätzpreis € 90.000 -130.000, 27.11.2008 Ergebnis € 335.500<br />
Angelika Kauffmann,Telemach 1784, Schätzpreis € 150.000 – 200.000 29.05.2008, Ergebnis € 585.600
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Rudolf Wacker, Blütenzweig 1938, Schätzpreis € 30.000 -60.000 - 30.11.2015 Ergebnis € 84.420
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Albin Egger-Lienz, Totentanz 1916, Schätzpreis € 350,000 -500.000, 21.6.2010 Ergebnis € 650.000
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
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Josef Stoitzner, Inneres einer Scheune, St. Gilgen 1920, Schätzwert € 10.000 - 20.000, Ergebnis € 48.100
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Josef Stoitzner, Spätsommer im Pinzgau,1930, Schätzwert € 15.000 - 30.000, 30.11.2015 Ergebnis € 59.800 Rekord
Das Magazin für Anleger<br />
Auf Deutschlands Börsianer kommt ein stürmischer Herbst zu<br />
Die Lust in Wien steht wieder nach Größerem<br />
Venture Capital-Geber setzt auf den Bereich Digitalisierung<br />
Die Auswirkungen populistischer Tendenzen
BÖRSE EXPRESS<br />
Sie l(i)eben hohe Ansprüche?<br />
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BÖRSE EXPRESS<br />
SCHWERPUNKT DEUTSCHLAND<br />
BÖRSE FRANKFURT<br />
Auf Deutschlands Börsianer kommt<br />
ein stürmischer Herbst zu<br />
Entwicklung des DAX seit Anfang März <strong>2016</strong><br />
Nach dem Brexit-Schock ging es an der deutschen Börse wieder steil bergauf.<br />
Quelle Bloomberg, Bild: APA/AFP/DANIEL ROLAND<br />
Harald Fercher<br />
harald.fercher@boerse-express.com<br />
Im ersten Halbjahr haben so viele DAX-Unternehmen<br />
wie noch nie seit 2011 eine Gewinnwarnung<br />
abgegegeben. Auch die<br />
Prognoseanhebungen stiegen auf ein Rekordniveau.<br />
„Mr. DAX“ Dirk Müller sieht noch eine<br />
Menge Dynamik im deutschen Markt.<br />
Raus damit - das war die erste Reaktion der Anleger, als<br />
Ende Juli dieses Jahres der deutsche Zulieferer Elring-<br />
Klinger eine Gewinnwarnung vom Stapel ließ. Im<br />
Schnitt der vergangenen fünf Jahre wurden mit der Aktie rund<br />
2,7 Millionen Euro täglich umgesetzt. An diesem denkwürdigen<br />
22. Juli explodierte der Umsatz mit der Aktie auf 41,5 Millionen<br />
Euro - mehr als 15 mal so hoch wie im Normalfall. Der<br />
Kurs der Aktie brach am Vormittag um mehr als 16 Prozent<br />
eine und verließ den Handelstag mit einem Abschlag von<br />
mehr als 13 Prozent. Binnen eines einzigen Tages fiel der Wert<br />
des im SDAX enthaltenen Unternehmens um mehr als 150 Millionen<br />
Euro.<br />
Weniger schlimm, aber auch noch ziemlich hart, landete die<br />
Lufthansa-Aktie, als das Unternehmen zwei Tage vor dem deutschen<br />
Mittelständler ElringKlinger seine Jahresprognose nach<br />
unten revidieren musste. In einer entsprechenden ad-Hoc-<br />
Mitteilung vom 20.07. abends hieß es anlässlich der Bekanntgabe<br />
der Zahlen zum ersten Halbjahr: „Der Vorstand der
BÖRSE EXPRESS<br />
SCHWERPUNKT DEUTSCHLAND<br />
Deutschen Lufthansa AG hat deshalb in seiner heutigen Sitzung<br />
beschlossen, trotz der über Vorjahr liegenden Ergebnisse<br />
im ersten Halbjahr die Gesamtjahresprognose für das Adjusted<br />
EBIT von „leicht über Vorjahr“ auf „unter Vorjahr“ abzusenken.“<br />
Die Antwort der Aktionäre folgte postwendend: Die<br />
Aktie verlor nach der Gewinnwarnung 5,95% - der Marktwert<br />
des DAX-Konzerns sank an diesem einen Tag um mehr als 680<br />
Millionen Euro.<br />
Nicht der erste DAX-Konzern. Die Lufthansa war aber beileibe<br />
nicht der erste DAX-Konzern, der heuer eine Gewinnwarnung<br />
vom Stapel lassen musste. Das zeigt eine vor kurzem<br />
erschienene Studie des weltweit tätigen Beratungskonzerns<br />
EY. Allein im ersten Halbjahr mussten gleich vier DAX-Konzerne<br />
Gewinnwarnungen aussprechen. Eine solche Meldung<br />
ist laut den EY-Experten dann notwendig, wenn „absehbar ist,<br />
dass das angestrebte Geschäftsergebnis voraussichtlich nicht<br />
erreicht werden kann.“ Laut der EY-Untersuchung ist mit den<br />
vier Gewinnwarnungen die Zahl dieser Meldungen innerhalb<br />
der Gruppe der 30 DAX-Unternehmen auf den höchsten Stand<br />
seit 2011 gestiegen. Im Vorjahr gab es in der ersten Jahreshälfte<br />
keine einzige Gewinnwarnung von DAX-Firmen. In ihrer Studie<br />
haben die Berater aber nicht nur die DAX-Unternehmen<br />
unter die Lupe genommen, sondern den gesamten deutschen<br />
Prime Stand untersucht (30 DAX-Firmen, 50 MDAX, 50 SDAX,<br />
30 aus dem TecDAX und 145 aus dem übrigen Prime Standard).<br />
Dabei stellte sich heraus, dass die Anzahl der Gewinn- und Umsatzwarnungen<br />
im ersten Halbjahr des heurigen Jahres auf ein<br />
neues Rekordhoch gestiegen ist. Insgesamt 26 Unternehmen<br />
mussten bis zum 30.06 <strong>2016</strong> ihre vorherigen Prognosen nach<br />
unten revidieren, 21 dieser 26 Unternehmensmeldungen<br />
waren Gewinnwarnungen (siehe Grafik 1 bzw. Tabelle 2<br />
rechts). Die hohe Anzahl an negativen Prognoseänderungen<br />
lässt sich nicht zuletzt auf die konjunkturellen Turbulenzen<br />
in Europa zurückführen. So gaben 50% der Unternehmen, die<br />
eine Gewinn- oder Umsatzwarnung im ersten Halbjahr vom<br />
Stapel gelassen haben, als Grund die Konjunktur bzw. den<br />
Markt an. Bei 18% lag der Grund in einer Wertberichtigung,<br />
14% machten Sondereffekte verantwortlich, weitere 9% mussten<br />
eine Warnung auf Grund des Zinsniveaus aussprechen. Bei<br />
jeweils 5 Prozent lag der Grund in der Währungsentwicklung<br />
bzw. in internen Abläufen.<br />
Welchen Einfluss eine Gewinn- oder Umsatzwarnung auf<br />
den Aktienkurs des jeweiligen Unternehmens hat, haben die<br />
Experten ebenfalls untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass<br />
die ‘Schockmeldung’ - so man eine Gewinn- oder Umsatzmeldung<br />
als solche bezeichnen kann - am ersten Tag die gravierendsten<br />
Auswirkungen hat. Laut dem<br />
EY-Untersuchungsergebnis verlor die jeweilige Aktie des betroffenen<br />
Unternehmens im Schnitt sechs Prozent ihres Wertes<br />
am ersten Tag. Nach einer Woche bleib im Schnitt ein<br />
Minus von acht Prozent an der Aktie haften. Im umgekehrten<br />
Fall, also wenn ein Unternehmen seine Gewinn- oder Umsatz-<br />
1. Gewinn- und Umsatzwarnungen im Prime Standard<br />
Jeweils im ersten Halbjahr.<br />
2. Gewinnwarnungen deutscher Unternehmen<br />
Gewinnwarnungen von Unternehmen - jeweils 1. Halbjahr<br />
2011 2012 2013 2014 2015 <strong>2016</strong><br />
DAX 3 3 1 3 0 4<br />
MDAX 3 2 1 5 4 3<br />
SDAX 1 1 4 2 3 3<br />
TecDAX 0 1 1 0 1 2<br />
Rest 1 4 5 8 10 15 9<br />
Gesamt 11 12 15 20 23 21<br />
Quelle: EY- Studie: „Prognoseänderungen im Prime All Share“ Stand jeweils per 30.6.<br />
3. Gewinn- und Umsatzwarnungen 2011 bis <strong>2016</strong><br />
Gewinn- und Umsatzwarnungen im Halbjahresvergleich<br />
Quelle: EY<br />
2011 2012 2013<br />
1. HJ 2. HJ 1. HJ 2. HJ 1. HJ 2. HJ<br />
Gesamt 1 12 28 12 43 15 57<br />
2014 2015 <strong>2016</strong><br />
1. HJ 2. HJ 1. HJ 2. HJ 1. HJ 2. HJ<br />
Gesamt 1 24 58 25 54 26<br />
Quelle: EY- Studie: „Prognoseänderungen im Prime All Share“ Stand jeweils per 30.6.; 1: bezogen<br />
auf alle untersuchten Unternehmen (Prime Standard<br />
erwartung nach oben anhob, was im ersten Quartal <strong>2016</strong> insgesamt<br />
43mal geschehen ist, fiel die Reaktion der Anleger<br />
nicht ganz so heftig aus. Am Tag der positiven Meldung verzeichnete<br />
die betroffene Aktie im Schnitt ein Plus von 5%, nach<br />
einer Woche lag das Plus im Schnitt bei vier Prozent. Als<br />
Gründe für eine Anhebung der vorherigen Gewinn- oder Umsatzprognosen<br />
gaben übrigens 65% der Unternehmen die Konjunktur/Markt<br />
an, bei jeweils 15% waren eine<br />
Veräußerung/Akquisition bzw. Sondereffekte für die Prognoseanhebung<br />
verantwortlich. Weitere 5% nannten als Grund<br />
Währungseffekte.<br />
Stürmischer Herbst. Sei es wie es ist - die Rekordzahl an bereits<br />
im ersten Halbjahr erfolgten Gewinn- und Umsatzwar-
BÖRSE EXPRESS<br />
SCHWERPUNKT DEUTSCHLAND<br />
nungen deutet jedenfalls auf einen stürmischen Herbst an der<br />
Frankfurter Börse hin, denn normalerweise fallen im zweiten<br />
Halbjahr und hier besonders im vierten Quartal die meisten<br />
Gewinn- und Umsatzwarnungen an (siehe dazu Tabelle 3).<br />
Bricht man die Gewinnwarnungen in den Jahren 2011 bis<br />
<strong>2016</strong> auf die einzelnen Indizes herunter, so zeigt sich, dass<br />
DAX-Unternehmen besonders häufig eine solche Warnung aussprechen<br />
mussten. Der Anteil der Firmen aus dem DAX, die<br />
zwischen 2011 und <strong>2016</strong> zumindest eine Gewinnwarnung vorgenommen<br />
haben, liegt bei 57%, bei Unternehmen aus dem<br />
SDAX bzw. MDAX liegt der Anteil hingegen nur bei 42%. Für<br />
den Fondsmanager und Betreiber des Börseportals<br />
cashkurs.com (mehr hier: http://bit.ly/2cboEcd) Dirk Müller,<br />
von den Medien gern Mr. DAX genannt, ist die hohe Zahl an<br />
Gewinnwarnungen von DAX-Unternehmen im ersten Halbjahr<br />
nicht wirklich verwunderlich. Deutsche Unternehmen sind<br />
stark exportorientiert und dieser lief zuletzt nicht mehr ganz<br />
so gut. Vor allem die Sanktionen gegen Russland bereiten den<br />
deutschen Unternehmen große Probleme meint Müller gegenüber<br />
dem be INVESTOR.<br />
Dynamik im Markt. Die weitere Entwicklung des DAX ist<br />
laut Müller schwer einschätzbar. Nach dem Ausbruch über<br />
die 10.500er Marke sei es auf alle Fälle spannend zu sehen,<br />
wie es weiter geht. Er selbst hat das Gefühl, dass noch Dynamik<br />
im Markt ist, wenngleich die Gefahren groß sind.<br />
Den Brexit, der den DAX Ende Juni extrem zurückgeworfen<br />
hat, sieht Müller weniger dramatisch. Tatsächlich meinte er<br />
schon am Tag als das Ergebnis der Abstimmung bekannt<br />
wurde, dass sich die Aufregung rund um den Brexit an den<br />
Märkten schon bald wieder legen werde (siehe hier:<br />
http://bit.ly/2cboEcd). Er erklärte damals, dass man das<br />
„Schlachtfest der nächsten Tage“ durchaus nutzen könne<br />
um Positionen aufzubauen und gute, starke Unternehmen<br />
zu günstigen Preisen einzukaufen. Tatsächlich gab die Entwicklung<br />
des DAX dem Börse-Experten in der Folgezeit<br />
Recht (siehe Chart am Beginn der Story): Seit dem Tief am<br />
27.6. hat der DAX mehr als 14% zulegen können.<br />
Positive Prognosen. Das erste Quartal brachte bei den DAX-<br />
Unternehmen aber nicht nur den höchsten Stand an Gewinnwarnungen<br />
seit 2011. Auch die Zahl der positiven<br />
Prognosen stieg mit 8 auf neues Hoch. Noch nie seit dem<br />
Jahr 2011 haben so viele DAX-Unternehmen in einem ersten<br />
Halbjahr ihre Gewinnerwartungen verbessert.<br />
Von allen untersuchten Unternehmen haben 43 im ersten<br />
Halbjahr entweder ihre Gewinnerwartung oder Umsatzerwartung<br />
angehoben. Diese Zahl lag im Vorjahr zwar bei 61<br />
und damit etwas höher, markiert aber dennoch den zweithöchsten<br />
Stand seit 2011.<br />
Auf Branchen heruntergebrochen fällt auf, dass die eigenen<br />
Prognosen in punkto Gewinn im ersten Halbjahr in der<br />
Baubranche und bei den Finanzdienstleistungen besonders<br />
‘Mr. DAX’ Dirk Müller ist Deutschlands wohl bekanntester<br />
Börse Experte<br />
Foto: MARTIN OESER / AFP / picturedesk.com<br />
4. Gewinnwarnungen 2011 bis <strong>2016</strong> in % der Firmen<br />
Anteil der Unternehmen mit mindestens einer Gewinnwarnung<br />
im Zeitraum 2011 bis <strong>2016</strong>.<br />
Quelle: EY<br />
5. Gewinnwarnungen nach Branchen 2011 bis <strong>2016</strong><br />
Anteil der Unternehmen mit mindestes einer Gewinnwarnung im ersten<br />
Halbjahr in % 2011 bis <strong>2016</strong> <strong>2016</strong><br />
Technologie 68 14<br />
Industrie 66 3<br />
Groß- und Einzelhandel 65 25<br />
Automobil 62 0<br />
Konsumgüter 55 5<br />
Pharma, Biotech, Medtech 50 7<br />
Bau 50 0<br />
Energieversorgung 50 0<br />
Chemie 46 23<br />
Software 42 0<br />
Finanzdienstleistungen 35 13<br />
Transport & Logistik 33 0<br />
Immobilien 18 6<br />
Telekommunikation 11 0<br />
Medien 9 0<br />
Sonstiges 50 0<br />
Quelle: EY
BÖRSE EXPRESS<br />
SCHWERPUNKT DEUTSCHLAND<br />
häufig nach oben geschraubt wurden. Jedes zweite Unternehmen<br />
aus den beiden Sektoren hat im ersten Halbjahr<br />
seine vorherige Gewinnerwartung nach oben revidiert.<br />
In der Baubranche scheint überhaupt ein Menge - salopp<br />
formuliert - „professioneller Tiefstapler“ zu Hause zu sein.<br />
Im Zeitraum zwischen 201 und <strong>2016</strong> gaben 75% der Unternehmen<br />
aus der Bauindustrie zumindest einmal eine positive<br />
Gewinnprognose ab (bezogen auf das erste Halbjahr).<br />
In der Immobilienindustrie waren es im selben Zeitraum<br />
53%.<br />
Angesichts dieser Zahlen ist ein heißer Herbst an der deutschen<br />
Börse vorprogrammiert. <br />
7. Gewinn- und Umsatzerwartungen im Prime St.<br />
6. Gewinnerwartungen deutscher Unternehmen<br />
Jeweils im ersten Halbjahr.<br />
Quelle: EY<br />
Anhebung der Prognosen beim Gewinn - jeweils 1. Halbjahr<br />
2011 2012 2013 2014 2015 <strong>2016</strong><br />
DAX 7 2 2 0 5 8<br />
MDAX 7 3 0 0 10 5<br />
SDAX 6 3 2 2 6 3<br />
TecDAX 2 2 3 3 6 3<br />
Rest 1 8 3 6 4 23 15<br />
Gesamt 30 13 13 9 48 37<br />
Quelle: EY- Studie: „Prognoseänderungen im Prime All Share“ Stand jeweils per 30.6.<br />
8. Positive Prognoseänderungen 2011 bis <strong>2016</strong><br />
Gewinn- und Umsatzerwartungen im Halbjahresvergleich<br />
2011 2012 2013<br />
1. HJ 2. HJ 1. HJ 2. HJ 1. HJ 2. HJ<br />
Gesamt 1 36 31 16 13 17 18<br />
2014 2015 <strong>2016</strong><br />
1. HJ 2. HJ 1. HJ 2. HJ 1. HJ 2. HJ<br />
Gesamt 1 9 20 61 69 43<br />
Quelle: EY- Studie: „Prognoseänderungen im Prime All Share“ Stand jeweils per 30.6.; 1: bezogen<br />
auf alle untersuchten Unternehmen (Prime Standard<br />
Deutsche Aktien im Überblick (MDAX, SDAX und TecDAX)<br />
ISIN Kurs 52 Wochen YTD Kursziel Potenz. Anzahl Analyst Div.-Rend. KGVe<br />
Hoch Tief Total Ret. 1 in LW bis KZ 2 Analyst. Rating 3 est 4<br />
TECDAX<br />
ADVA OPTICAL NETWORKING SE DE0005103006 7,85 12,04 6,90 -29,31 11,57 47,33 5 4,60 #N/A N/A 16,85<br />
AIXTRON SE DE000A0WMPJ6 5,49 7,74 2,91 34,21 5,62 2,37 20 2,70 0,00 #N/A N/A<br />
BECHTLE AG DE0005158703 101,05 104,85 71,98 16,22 100,86 -0,19 11 3,00 1,54 20,49<br />
CANCOM SE DE0005419105 43,11 52,99 28,67 0,07 51,00 18,32 6 4,33 1,61 18,87<br />
CARL ZEISS MEDITEC AG DE0005313704 32,81 37,57 23,10 16,14 35,20 7,28 12 3,50 1,50 27,97<br />
COMPUGROUP MEDICAL SE DE0005437305 38,47 40,26 25,10 14,37 39,75 3,34 8 4,50 1,04 24,80<br />
DIALOG SEMICONDUCTOR PLC GB0059822006 30,87 46,78 23,21 0,95 33,86 9,67 21 4,19 0,00 17,54<br />
DRILLISCH AG DE0005545503 41,79 49,60 32,41 12,28 44,67 6,88 23 4,00 4,28 47,76<br />
DRÄGERWERK AG & CO. KGAA DE0005550636 65,23 84,68 51,12 -5,10 60,34 -7,50 15 2,80 0,34 19,84<br />
EVOTEC AG DE0005664809 4,48 4,55 2,86 7,94 5,02 12,05 8 4,75 #N/A N/A 89,60<br />
FREENET AG DE000A0Z2ZZ5 25,75 32,49 22,20 -12,41 28,47 10,57 23 3,74 6,21 13,92<br />
GFT TECHNOLOGIES SE DE0005800601 19,77 32,70 15,99 -36,25 27,13 37,20 5 4,60 1,69 18,27<br />
JENOPTIK AG DE0006229107 16,40 16,69 10,87 16,30 15,84 -3,37 14 3,86 1,57 18,18<br />
MORPHOSYS AG DE0006632003 38,18 66,38 32,90 -34,01 61,88 62,06 12 4,33 0,00 #N/A N/A<br />
NEMETSCHEK SE DE0006452907 53,93 57,94 29,40 19,56 51,33 -4,81 10 3,20 1,03 38,41<br />
NORDEX SE DE000A0D6554 25,20 33,90 21,67 -23,04 30,86 22,49 18 3,89 0,00 19,84<br />
PFEIFFER VACUUM TECH. DE0006916604 84,34 115,60 75,28 -6,19 93,80 11,22 13 3,31 4,10 17,64<br />
QIAGEN NV NL0000240000 23,72 25,54 17,76 -5,95 23,55 -0,68 30 3,37 0,00 24,32<br />
RIB SOFTWARE AG DE000A0Z2XN6 9,28 15,25 8,00 -16,44 12,81 38,08 7 4,00 1,72 37,72<br />
SARTORIUS AG DE0007165631 71,16 74,28 44,13 18,65 73,00 2,59 13 3,77 0,70 35,87<br />
SILTRONIC AG DE000WAF3001 19,20 27,60 12,18 -16,36 19,03 -0,87 7 3,86 0,00 #N/A N/A<br />
SLM SOLUTIONS GROUP AG DE000A111338 27,48 28,20 13,82 44,34 28,21 2,69 8 4,75 #N/A N/A 71,55<br />
SMA SOLAR TECHNOLOGY AG DE000A0DJ6J9 30,83 56,01 27,25 -39,84 38,15 23,74 9 3,00 1,19 14,60<br />
SOFTWARE AG DE0003304002 36,35 36,80 22,80 38,52 32,85 -9,62 26 3,04 1,63 15,47<br />
STRATEC BIOMEDICAL AG DE000STRA555 55,33 62,85 42,10 -8,48 53,67 -3,01 10 3,40 1,36 28,03<br />
SUESS MICROTEC AG DE000A1K0235 6,28 9,95 5,25 -24,83 8,33 32,58 9 4,11 0,00 15,82<br />
TELEFONICA DEUTSCHLAND H. DE000A1J5RX9 3,60 5,99 3,33 -21,72 4,42 22,75 29 3,69 6,92 #N/A N/A<br />
UNITED INTERNET AG DE0005089031 37,05 51,94 34,86 -25,80 48,67 31,38 27 4,48 2,20 19,42<br />
WIRECARD AG DE0007472060 44,97 48,96 29,40 -3,90 51,33 14,15 27 4,70 0,41 24,00<br />
XING AG DE000XNG8888 181,05 198,29 134,64 7,58 189,50 4,67 10 4,20 0,89 42,62
BÖRSE EXPRESS<br />
SCHWERPUNKT DEUTSCHLAND<br />
Deutsche Aktien im Überblick (MDAX, SDAX und TecDAX)<br />
ISIN Kurs 52 Wochen YTD Kursziel Potenz. Anzahl Analyst Div.-Rend. KGVe<br />
Hoch Tief Total Ret. 1 in LW bis KZ 2 Analyst. Rating 3 est 4<br />
MDAX<br />
Aareal Bank AG DE0005408116 30,33 35,95 21,51 9,84 34,86 14,95 15 4,13 6,36 9,46<br />
Airbus Group SE NL0000235190 52,29 68,50 48,08 -15,41 64,91 24,14 31 4,29 2,54 16,19<br />
alstria office REIT-AG DE000A0LD2U1 12,58 12,83 10,33 6,68 13,65 8,47 14 4,29 4,28 16,71<br />
Aurubis AG DE0006766504 47,40 62,23 36,65 4,50 51,63 8,92 22 4,00 2,81 13,71<br />
Axel Springer SE DE0005501357 45,25 55,69 42,07 -8,52 51,04 12,80 18 3,39 4,13 18,64<br />
Bilfinger SE DE0005909006 26,11 45,35 25,05 -39,73 33,17 27,05 15 3,53 2,38 193,37<br />
Brenntag AG DE000A1DAHH0 49,11 55,64 39,86 4,89 49,31 0,41 20 3,60 2,11 19,03<br />
Covestro AG DE0006062144 43,00 48,15 24,35 40,15 44,68 3,90 19 3,74 2,72 13,68<br />
CTS Eventim AG & Co KGaA DE0005470306 31,33 37,74 25,30 -13,51 37,43 19,47 8 4,50 1,70 29,04<br />
Deutsche EuroShop AG DE0007480204 41,38 44,06 35,76 5,39 44,29 7,04 23 3,70 3,38 17,14<br />
Deutsche Pfandbriefbank AG DE0008019001 8,77 11,90 7,29 -18,14 10,54 20,20 10 4,10 7,56 6,59<br />
Deutsche Wohnen AG DE000A0HN5C6 33,92 35,40 21,65 34,56 35,40 4,36 24 4,00 2,18 29,19<br />
DMG Mori AG DE0005878003 42,45 46,00 33,18 13,07 38,34 -9,68 12 1,83 1,97 28,68<br />
Dürr AG DE0005565204 75,65 84,88 49,52 6,44 83,98 11,01 21 4,52 2,61 14,52<br />
Evonik Industries AG DE000EVNK013 30,34 34,40 24,35 3,58 30,87 1,74 21 3,76 3,78 15,89<br />
Fielmann AG DE0005772206 70,54 72,40 57,39 6,04 69,10 -2,04 17 3,29 2,64 33,42<br />
Fraport AG Frankfurt Airport S. DE0005773303 50,39 61,50 44,70 -12,25 52,36 3,92 28 3,00 2,71 17,51<br />
FUCHS PETROLUB SE DE0005790430 40,94 45,49 33,20 -3,88 39,57 -3,33 17 2,94 2,12 22,67<br />
GEA Group AG DE0006602006 48,07 50,17 31,16 30,76 48,83 1,59 31 3,58 1,95 21,77<br />
Gerresheimer AG DE000A0LD6E6 75,43 77,37 55,70 6,32 77,68 2,98 15 4,20 1,34 18,31<br />
Hannover Rückversicherung AG DE0008402215 91,91 110,87 82,36 -9,31 94,81 3,16 33 3,06 5,09 10,96<br />
Hella KGaA Hueck & Co DE000A13SX22 36,42 40,40 27,17 -5,05 41,21 13,16 17 4,41 2,55 11,75<br />
HOCHTIEF AG DE0006070006 121,40 125,25 72,47 44,26 110,65 -8,86 16 2,75 1,96 24,63<br />
HUGO BOSS AG DE000A1PHFF7 54,63 107,70 46,00 -23,96 58,92 7,86 35 3,40 4,80 16,42<br />
Jungheinrich AG DE0006219934 29,00 29,51 20,17 15,62 28,97 -0,09 17 3,35 1,55 18,95<br />
K+S AG DE000KSAG888 18,65 37,19 17,26 -16,20 19,37 3,86 32 3,06 2,72 24,67<br />
KION Group AG DE000KGX8881 51,32 52,64 36,34 13,26 55,19 7,55 15 4,20 1,75 18,19<br />
Krones AG DE0006335003 87,95 117,10 85,29 -18,89 103,50 17,68 18 3,89 1,76 17,00<br />
KUKA AG DE0006204407 99,22 114,40 63,40 19,43 110,13 10,99 21 2,67 0,63 35,04<br />
LANXESS AG DE0005470405 48,80 51,92 32,90 15,65 50,43 3,35 27 4,00 1,46 20,84<br />
LEG Immobilien AG DE000LEG1110 87,92 92,04 62,39 18,81 92,72 5,46 19 3,32 3,14 19,20<br />
Leoni AG DE0005408884 33,31 57,27 23,01 -5,32 33,69 1,17 21 3,33 2,33 16,28<br />
METRO AG DE0007257503 27,25 31,76 21,58 -5,17 30,30 11,18 33 3,82 3,67 15,22<br />
MTU Aero Engines Holding AG DE000A0D9PT0 91,30 94,72 73,02 3,30 94,42 3,41 28 3,68 2,07 15,63<br />
Norma Group SE DE000A1H8BV3 47,81 53,30 39,90 -4,12 53,32 11,53 19 4,63 2,08 16,86<br />
OSRAM Licht AG DE000LED4000 46,54 54,98 34,25 23,15 48,32 3,83 24 3,25 2,03 11,78<br />
Rheinmetall AG DE0007030009 65,63 71,29 48,02 8,26 70,43 7,31 17 4,29 2,13 14,63<br />
Rhön-Klinikum AG DE0007042301 26,95 28,73 23,48 -0,08 27,17 0,84 15 3,33 3,09 22,03<br />
RTL Group SA LU0061462528 76,48 83,90 68,53 2,94 83,54 9,24 25 3,36 5,36 15,37<br />
Salzgitter AG DE0006202005 27,61 30,82 16,81 21,78 30,14 9,17 27 3,33 1,01 29,09<br />
Schaeffler AG DE000SHA0159 14,11 17,27 11,27 -9,90 15,46 9,58 9 3,89 3,40 9,21<br />
STADA Arzneimittel AG DE0007251803 48,00 51,06 28,05 29,51 47,17 -1,73 17 3,18 1,58 16,72<br />
Steinhoff International Holdings NV NL0011375019 5,30 6,16 3,77 11,65 6,30 18,92 16 4,38 2,30 16,98<br />
Ströer SE & Co. KGaA DE0007493991 42,19 64,49 36,10 -25,67 68,80 63,07 12 5,00 2,24 14,91<br />
Symrise AG DE000SYM9999 66,76 69,32 50,37 10,47 64,61 -3,22 25 3,28 1,29 28,95<br />
Südzucker AG DE0007297004 23,29 24,32 12,39 28,07 22,58 -3,04 15 3,73 1,60 23,95<br />
TAG Immobilien AG DE0008303504 12,90 13,15 9,76 16,70 12,99 0,71 15 3,00 4,47 18,45<br />
Talanx AG DE000TLX1005 26,35 30,60 23,59 -3,75 30,41 15,42 19 4,16 5,12 8,42<br />
Wacker Chemie AG DE000WCH8881 83,30 87,90 58,20 10,03 88,17 5,85 23 3,57 2,17 29,00<br />
Zalando SE DE000ZAL1111 34,57 37,65 22,81 -4,71 39,83 15,22 26 4,31 0,00 66,09<br />
SDAX<br />
ADLER Real Estate AG DE0005008007 13,60 14,65 10,05 -4,61 16,56 21,81 6 4,33 #N/A N/A 6,59<br />
ADO Properties SA LU1250154413 38,97 40,19 19,35 48,68 40,64 4,29 8 4,50 1,62 33,95<br />
Amadeus Fire AG DE0005093108 65,06 86,65 52,60 -8,89 74,00 13,74 4 4,00 5,18 19,18<br />
BayWa AG DE0005194062 30,05 33,23 25,25 8,46 33,31 10,86 9 3,67 3,02 14,86<br />
Bertrandt AG DE0005232805 99,27 115,00 82,80 -8,51 113,44 14,28 9 4,56 2,57 15,86<br />
Biotest AG DE0005227235 13,08 21,73 10,31 -14,80 19,66 50,38 5 5,00 0,79 37,47<br />
Borussia Dortmund G. DE0005493092 4,20 4,50 3,56 4,66 6,00 42,82 3 5,00 1,67 8,40<br />
BRAAS Monier Building Group SA LU1075065190 21,58 27,44 18,31 -16,51 25,86 19,82 7 5,00 2,34 16,30
BÖRSE EXPRESS<br />
SCHWERPUNKT DEUTSCHLAND<br />
Deutsche Aktien im Überblick (MDAX, SDAX und TecDAX)<br />
ISIN Kurs 52 Wochen YTD Kursziel Potenz. Anzahl Analyst Div.-Rend. KGVe<br />
Hoch Tief Total Ret. 1 in LW bis KZ 2 Analyst. Rating 3 est 4<br />
SDAX<br />
Capital Stage AG DE0006095003 6,50 9,40 5,31 -16,25 8,93 37,39 6 4,33 3,26 17,91<br />
Cewe Stiftung & Co KGAA DE0005403901 74,85 77,19 44,22 40,12 76,07 1,63 9 4,33 2,26 17,53<br />
comdirect bank AG DE0005428007 9,34 11,40 8,51 -10,75 8,86 -5,17 6 3,00 4,17 20,53<br />
Deutsche Beteiligungs AG DE000A1TNUT7 29,71 30,08 22,86 2,81 32,96 10,94 7 4,71 4,14 10,15<br />
Deutz AG DE0006305006 3,92 5,34 2,62 9,99 4,30 9,83 8 3,38 1,79 27,19<br />
DIC Asset AG DE000A1X3XX4 8,82 9,43 7,28 -1,56 10,03 13,75 9 4,33 4,16 19,22<br />
ElringKlinger AG DE0007856023 15,56 24,65 15,08 -31,96 18,11 16,40 21 3,19 3,40 11,06<br />
Ferratum Oyj FI4000106299 21,70 31,69 16,85 -27,15 28,25 30,18 4 5,00 0,77 26,30<br />
Gerry Weber International AG DE0003304101 11,51 20,40 9,57 -7,44 11,57 0,52 14 2,93 2,11 31,11<br />
GFK SE DE0005875306 28,95 37,40 25,02 -3,97 31,08 7,36 11 3,27 2,37 16,65<br />
Grammer AG DE0005895403 53,37 54,58 18,30 101,71 48,57 -8,99 8 3,63 1,59 16,05<br />
GRENKE AG DE000A161N30 172,70 200,80 128,00 -5,08 191,83 11,08 7 4,14 1,02 25,90<br />
Hamborner REIT AG DE0006013006 10,40 10,80 8,30 12,41 11,35 9,19 7 4,71 4,09 25,17<br />
Hamburger Hafen und Logistik AG DE000A0S8488 14,38 16,02 11,86 7,19 14,35 -0,21 16 2,81 3,94 18,63<br />
Hapag-Lloyd AG DE000HLAG475 16,48 22,20 14,60 -18,77 20,54 24,62 11 3,55 0,00 #N/A N/A<br />
Heidelberger Druckmaschinen AG DE0007314007 2,16 2,82 1,59 -3,96 3,05 41,07 12 4,42 0,00 10,25<br />
Hornbach Holding AG & Co KGaA DE0006083405 61,77 78,39 50,43 2,89 71,67 16,02 7 4,43 2,39 12,21<br />
Hypoport AG DE0005493365 79,11 98,42 30,48 -1,06 108,50 37,15 3 5,00 #N/A N/A 24,36<br />
Indus Holding AG DE0006200108 48,67 49,30 36,43 11,68 57,17 17,46 8 5,00 2,69 15,93<br />
Klöckner & Co SE DE000KC01000 11,84 13,11 6,90 46,55 10,63 -10,21 21 1,76 1,25 34,12<br />
Koenig & Bauer AG DE0007193500 44,17 51,31 22,20 35,26 53,00 19,99 6 4,67 1,19 15,51<br />
KWS Saat SE DE0007074007 287,90 310,00 235,10 3,45 270,00 -6,22 6 3,67 1,09 22,99<br />
PATRIZIA Immobilien AG DE000PAT1AG3 21,13 25,72 17,36 -13,71 24,31 15,08 9 4,44 2,57 8,26<br />
Puma SE DE0006969603 221,70 230,00 167,15 11,78 199,83 -9,86 20 2,55 0,29 57,44<br />
Rational AG DE0007010803 442,50 482,25 338,00 7,29 426,70 -3,57 12 2,83 1,88 38,57<br />
SAF-Holland SA LU0307018795 10,28 13,90 8,87 -14,49 14,14 37,51 11 4,45 4,46 9,32<br />
Scout24 AG DE000A12DM80 33,59 41,00 24,11 1,72 36,95 9,99 10 4,00 0,00 31,22<br />
SGL Carbon SE DE0007235301 11,20 17,06 8,24 -13,45 9,88 -11,83 13 2,08 0,00 #N/A N/A<br />
Sixt SE DE0007231326 50,95 53,10 35,71 11,18 57,42 12,69 7 4,71 2,97 18,62<br />
Stabilus SA LU1066226637 48,22 52,25 29,25 24,70 51,50 6,81 9 3,89 1,14 17,65<br />
Takkt AG DE0007446007 20,45 22,66 14,42 14,21 22,72 11,11 9 4,33 2,69 15,17<br />
Tele Columbus AG DE000TCAG172 8,20 9,60 6,94 -11,79 10,38 26,60 13 4,69 0,01 154,70<br />
TLG Immobilien AG DE000A12B8Z4 20,03 20,84 15,90 19,75 22,30 11,33 9 4,56 4,07 16,41<br />
Vossloh AG DE0007667107 54,60 67,66 45,24 -5,43 56,89 4,19 13 3,57 1,26 28,32<br />
VTG AG DE000VTG9999 27,85 30,24 21,60 -1,37 32,83 17,88 12 4,50 2,24 17,50<br />
Wacker Neuson SE DE000WACK012 12,89 16,00 10,92 -6,14 11,93 -7,45 4 1,75 3,28 15,16<br />
Washtec AG DE0007507501 39,80 40,95 21,40 36,37 38,50 -3,27 4 4,00 4,12 19,43<br />
WCM Beteiligungs & Grundb. DE000A1X3X33 3,16 3,35 1,92 17,83 3,40 7,66 6 4,33 2,63 10,97<br />
Wincor Nixdorf AG DE000A0CAYB2 63,00 63,79 32,57 35,74 57,42 -8,86 14 2,79 2,33 19,13<br />
Wüstenrot & Württembergische AG DE0008051004 17,97 20,35 15,40 -6,62 23,00 28,03 5 5,00 3,55 7,11<br />
Zeal Network SE GB00BHD66J44 31,54 45,70 29,81 -15,26 36,00 14,14 3 3,67 8,88 12,08<br />
zooplus AG DE0005111702 126,55 149,00 101,00 -13,32 141,64 11,92 11 3,82 0,00 78,51<br />
Quelle: Bloomberg; Stand: Freitag 02.09 - 10.00 Uhr bzw. USA: 1: YTD Performance inkl. Dividende in %; 2: Potenzial bis Kursziel (Median) in %; 3: Analystenrating von 1 bis 5, je höher desto besser; 4: Dividendenrendite f. lfd. Geschäftsjahr<br />
(Prognose) in %; 5: KGVe - Basis Gewinn je Aktie f. lfd. GJ (Prognose); #N/A N/A = nicht verfügbar (anwendbar);<br />
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BÖRSE EXPRESS<br />
AKTIEN WIEN<br />
WIKIFOLIO<br />
Die Lust in Wien steht wieder nach Größerem<br />
Bei unserem allmonatlichen Blick auf die in Österreich<br />
veranlagenden Wikifolios gab es die eigentlich zu erwartende<br />
Wachablöse. S&T führt das Umsatzranking<br />
schon wieder an - nunmehr thronte der IT-Dienstleister in<br />
sechs der bisherigen acht Monate an der Spitze des Rankings.<br />
Bisherige Ausreißer waren der März sowie der Juli, als Raiffeisen<br />
Bank International bzw Do&Co kurzfristig die Spitze<br />
übernahmen. Beim Caterer stellte sich der Spitzenplatz als<br />
Ausreißer heraus, ist dieser doch den Monat darauf nicht einmal<br />
mehr unter den Top 10 zu finden - siehe Tabelle).<br />
Große Zustimmung finden derzeit Österreichische Post, voestalpine<br />
und Lenzing, wo der überwiegende Teil der Umsätze<br />
Käufe sind - Buwog fällt leicht abgeschwächt ebenfalls<br />
in diese Kategorie.<br />
Anders herum läuft es speziell bei der Erste Group, wo sich<br />
zuletzt kaum Käufer fanden, auch Wienerberger wurde<br />
mehrheitlich abgegeben.<br />
Die zehn meistgehandelten österreichischen Aktien waren<br />
(gereiht nach Gesamtumsatz): S&T, AT&S, Österreichische<br />
Post, Andritz, voestalpine, Lenzing, Buwog, Erste Group, Wienerberger<br />
sowie Uniqa.<br />
Nicht mehr vertreten sind in dieser Liste außer Do&Co<br />
noch Flughafen Wien, Zumtobel, Kapsch TrafficCom, und<br />
Raiffeisen Bank International, die durch Andritz, Lenzing,<br />
Buwog, Erste Group und Wienerberger ersetzt wurden: tendenziell<br />
wurden kleinere durch größere Titel ausgewechselt.<br />
Wikifolianer kommentieren. Sehr ausführlich kommentierte<br />
‘Katjuscha Research Aktientrading’ das eigene Tun bei<br />
S&T: „Bei meinem größten Depotwert S&T kamen die Halbjahreszahlen<br />
als auch die neue TecDax Rangliste heraus. Die<br />
Zahlen fielen im Rahmen der Erwartungen aus, wobei das<br />
Ebitda leicht über meinen Erwartungen lag, jedoch der Überschuss<br />
aufgrund zweier Sonderfaktoren beim Finanzergebnis<br />
(die zukünftig so nicht mehr anfallen) unter den<br />
Erwartungen lag. Allerdings überzeugte der Ausblick stark,<br />
da aufgrund des deutlich gestiegenen Auftragsbestands nun<br />
der Vorstand schon einen ersten Ausblick auf das Jahr 2017<br />
mit mindestens 15% Umsatzanstieg gab. Das sollte zudem<br />
aufgrund Konzentration auf margenstarke Wachstumssegmente<br />
zu überproportional steigenden Gewinnen und<br />
Cashflows führen, die S&T vermutlich dann auch noch in die<br />
Lage versetzen werden, zusätzlich durch Übernahmen zu<br />
wachsen. Zudem zeigt die neue TecDax Rangliste, dass S&T<br />
mit 99%iger Wahrscheinlichkeit in den TecDax im September<br />
aufgenommen werden wird, was Fonds dazu zwingen<br />
wird, die nächsten Wochen weiter auf S&T zu setzen. Ich erwarte<br />
daher im September Hochs oberhalb von 9 Euro bei<br />
hohen Umsätzen. Da ich S&T mit über 16% gewichtet habe,<br />
Die Top-10-Underlyings bei Wikifolio (nach Umsatz)<br />
Name Käufe (%) Verkäufe (%)<br />
S&T 50,49% 49,51%<br />
AT&S 67,62% 32,38%<br />
Österr. Post 96,76% 3,24%<br />
Andritz 40,36% 59,64%<br />
voestalpine 81,83% 18,17%<br />
Lenzing 91,69% 8,31%<br />
Buwog 72,08% 27,92%<br />
Erste Group 7,58% 92,42%<br />
Wienerberger 25,23% 74,77%<br />
Uniqa 51,78% 48,22%<br />
Quelle: Wikifolio; August <strong>2016</strong><br />
werde ich täglich etwa 6-8 Stück täglich (entspricht etwa 1000<br />
Stück auf Xetra) in den Markt geben. Da ich auf Xetra im August/September<br />
mit stark steigenden Umsätze auf mindestens<br />
1,2-1,5 Mio. Euro durchschnittlichem Tagesumsatz<br />
(mindestens 150.000 Aktien) rechne, fallen meine 1000 Stück<br />
kaum ins Gewicht. Mein Ziel ist es Ende September die langfristig<br />
aussichtsreiche S&T dann noch mit knapp 10% gewichtet<br />
zu lassen. Die daraus resultierenden Mittel könnte<br />
man in zuletzt ungerechtfertigterweise gefallene Aktien wie<br />
IVU oder möglicherweise ausbrechende Aktien bzw. trendbestätigende<br />
Aktien investieren.“<br />
- Auch „Trends and more“ hat S&T im Visier: „S&T macht zur<br />
Zeit nur Freude. Da die Aufnahme in den TecDax nun absehbar<br />
ist, hat das Interesse an diesem Wert zugenommen. Die<br />
hohe Gewichtung im wikifolio beginnt sich auszuzahlen. Ich<br />
denke, dass die Rallye noch etas weiter geht und habe noch<br />
ein paar Stück prozyklisch zugekauft.<br />
Foto: APA
BÖRSE EXPRESS<br />
AKTIEN WIEN<br />
Österreichische Post und Lenzing werden bei Wikifolio ...<br />
- „HaussiValue“ von Uniqa: „Der österreichische Versicherer<br />
hat im ersten Halbjahr wie angekündigt deutlich weniger<br />
verdient. Das Vorsteuerergebnis ist investitionsbedingt um<br />
44,3% auf 106,2 Mio. Euro gesunken, für das Gesamtjahr wird<br />
weiterhin mit einem Ergebnisrückgang von bis zu 50% gerechnet<br />
und wird auch in den kommenden Jahren durch Investitionen<br />
belastet bleiben. Der Konzern beabsichtigt weiter<br />
die Dividenden in kommenden Jahren kontinuierlich zu steigern.<br />
Die Dividendenrendite beim derzeitigen Kursniveau beträgt<br />
rund 8,7%!“<br />
- „Konservativ-Fundamental-Europa“ beschäftigte sich mit der<br />
voestalpine: „Position geschlossen - Kursziel größer 32 Euro<br />
abgearbeitet! Ich sehe bei voestalpine in diesen Kurshöhen<br />
mittelfristig eine Seitwärtsbewegung! Bei einer deutlicheren<br />
Korrektur wird ggf. erneut eine Position aufgebaut!“<br />
- „Vienna Value Invest“ und die Österreichische Post: „Die<br />
Österreichische Post wird verkauft, bis die Probleme rund um<br />
die Übernahme des türkischen Paketdienstleisters Aras Cargo<br />
geklärt sind. Außerdem gibt es an der Wiener Börse derzeit<br />
weit attraktivere Titel!<br />
- „Top Value Invest“ zu RHI: „Anfang des Monats hat das RHI-<br />
Management die Prognose für den Betriebsgewinn im Gesamtjahr<br />
<strong>2016</strong> angehoben. Erwartet wird nun eine operative<br />
Ergebnismarge von rund acht Prozent (des Umsatzes), was<br />
einer Steigerung um einen Prozentpunkt gegenüber 2015<br />
entsprechen würde. Nach der ersten Jahreshälfte belief sich<br />
die operative Marge auf 8,5 Prozent. Erfüllt die Aktie ab <strong>2016</strong><br />
die Prognosen mit einem Gewinn von etwa 2 Euro pro Aktie,<br />
wäre sie jedoch immer noch relativ günstig eingepreist,<br />
daher bleibt sie vorerst im wikifolio und wird nur ein wenig<br />
reduziert. Man kann nur hoffen dass der Interimschef keine<br />
großen Wellen schlägt. Von dessen Entscheidungen und Managementqualitäten<br />
bin ich seit seiner OMV Performance<br />
eher wenig beeindruckt.“<br />
... überwiegend gekauft Foto: APA/Lenzing<br />
- „Konzentrationsstrategie“ zu Polytec: „Der österreichische<br />
Automotive Zulieferer ist mittlerweile die drittgrößte Position<br />
im Portfolio. Die Polytec hat zum wiederholten Mal die<br />
Analystenschätzung übertroffen, trotzdem notiert die Aktie<br />
noch immer mit erheblichen Abschlag zu vergleichbaren<br />
deutschen Zulieferern.“<br />
- Ähnlich sieht es „Preis und Wert Valuedepot: „Starke Zahlen<br />
von Polytec - der österreichische Autozulieferer hat im ersten<br />
Halbjahr Umsatz, Marge und Gewinn organisch klar steigern<br />
können und steuert bei einem Aktienkurs im 7<br />
Euro-Bereich auf gut über einen Euro Gewinn je Aktie Netto<br />
zu. Wenn ich nicht schon so eine große Position hätte weiterhin<br />
ein klarer Kauf!“<br />
- „Dividenden-Aktien und ETF-Werte mag nun Semperit:<br />
„Kauf von Semperit für das Wertpapierdepot. Mit eher schwachen<br />
Halbjahreszahlen gab es eine Korrektur. Als SmallCap<br />
und zweiter AT-Wert passt das perfekt in das Bergfahrten<br />
Depot. Als Zyklische Branche und den Halbjahreszahlen ist<br />
die vorjährige Dividende von EUR 1,20 nicht gesichert.<br />
- Antizyklisch & Growth Investment“ zu einem Frankfurt-Legionär:<br />
„Bei C.A.T (Anm. nunmehr Petro Welt Technologies)<br />
ist seit längerer Zeit nichts los. Trotz gutem Geschäft sorgt<br />
der Rubel für katastrophale Zahlen. C.A.T Oil ist meine Langfristspekulation<br />
auf weiterhin gute Geschäfte und eine Erholung<br />
des Rubel. Teilverkäufe im Minus schließe ich nicht<br />
aus, ich halte das Minus aber aktuell für zu hoch.“<br />
- „Jamsek´s Premiumstrategie“ gefällt AT&S: „Langfristiges Investment.<br />
Nächstes Jahr bereits 1 Mrd. Umsatz, in zwei Jahren<br />
schon zwischen 1,15 Mrd. und 1,25 Mrd. Die Ebit-Margen passen<br />
auch. Ich bin sehr zuversichtlich , dass diese Aktie Ende<br />
2017 das doppelte kostet.“<br />
- „Tenbagger - Sei aufmerksam“ zu Immofinanz: „Grundsätzlich<br />
gefällt mir die Immofinanz sehr gut. Allerdings ist<br />
dieser Wert wegen des Spreads, der ab 17:30 Uhr regelmäßig<br />
auf 0,14 Euro (> 5 %) bei einem Kurs von ca. 2,00 Euro steigt,<br />
nicht so wikifolio tauglich. Daher auch hier die kontinuierlichen<br />
Bestandsreduzierungen.“
BÖRSE EXPRESS<br />
AKTIEN WIEN<br />
SOLL/IST-VERGLEICH DER Q1-ZAHLEN<br />
Zumtobel sieht nun etwas klarer in die Zukunft<br />
Die Erstreaktion an der Börse auf die heutigen Q1-<br />
Zahlen von Zumtobel: die Aktie setzte sich an die<br />
Spitze der Performanceliste. Den Grund bringt<br />
wohl Morgan Stanley in seiner Erstreaktion auf den<br />
Punkt: trotz höherer negativer Währungseffekte ein<br />
leicht über den Erwartungen liegendes Zahlenwerk (und<br />
streicht besonders hervor, dass der Free-Cashflow von<br />
minus 35,5 auf plus 7,4 Mio. Euro drehte). Ein Zahlenwerk,<br />
nach dem sich CEO Ulrich Schumacher erstmals für<br />
das laufende Geschäftsjahr auf eine gewisse Guidance einlässt:<br />
„Im Lichte der anhaltend geringen Visibilität und<br />
der damit verbundenen Planungsunsicherheit ist eine verlässliche<br />
Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr<br />
<strong>2016</strong>/17 weiterhin sehr schwierig. Aufgrund<br />
der soliden Entwicklung im ersten Quartal rechnet der<br />
Vorstand der Zumtobel Group für das Gesamtjahr aber<br />
mit einer leichten Verbesserung beim bereinigten Gruppen-EBIT<br />
(Vorjahr 58,7 Mio Euro).“ Analysten liegen im<br />
Konsens derzeit bei 61,4 Millionen Euro.<br />
Konkret reduzierte sich der Umsatz vor allem wegen<br />
Währungseffekten sowie dem Verkauf der Signage-Aktivitäten<br />
um 4,9 Prozent (72% davon entfielen auf den FX-Bereich<br />
- dieser Effekt, so erwartet das Management, wird<br />
anhalten: „Die deutlichen negativen Währungstranslationseffekte<br />
(insbesondere aus dem schwachen britischen<br />
Pfund) werden uns auch im Jahresfortgang weiterhin begleiten<br />
und die Umsatzentwicklung belasten“). Nach Regionen<br />
betrachtet zeigte sich in Frankreich, Australien,<br />
dem Mittleren Osten und zunehmend auch in der Schweiz<br />
eine anhaltende Marktschwäche, so der Konzern. Im wichtigsten<br />
Absatzmarkt Großbritannien ist die Geschäftsentwicklung<br />
trotz Brexit-Votums stabil, aber von negativen<br />
Währungseffekten belastet, heißt es. Beim Überschuss<br />
ging es dafür um mehr als ein Drittel nach oben: neben<br />
dem Wegfall negativer Einmaleffekte aus dem Vorjahr<br />
profitierte der Leuchtenkonzern hier von den in den letzten<br />
Quartalen getätigten Restrukturierungsmaßnahmen.<br />
>gill< Mehr zu Zumtobel gibt’s unter http://goo.gl/LA9P4H<br />
Zumtobel seit Anfang 2015<br />
(Quelle: Bloomberg)<br />
Zumtobel in der Peergroup<br />
(Gewinnrendite vs. EV/Umsatz)<br />
Zumtobel: Q1 <strong>2016</strong>/15 - Soll und Ist<br />
Foto: Bloomberg<br />
Quelle: Bloomberg,<br />
in Mio. Euro<br />
Q1 ‘15/16 Q1 ‘16/17e Q1 ‘16/17<br />
Umsatz 342,4 330,5 325,7<br />
EBIT 12,4 14,2 17,8<br />
Gew. v. Steuern 12,1 16,9 16,4<br />
Überschuss 9,2 11,7 12,6<br />
Gewinn/Aktie 0,21 0,27 0,29<br />
Quelle: Bloomberg, Unternehmensangben<br />
Das sagen die Analysten<br />
Kaufen Halten Verkaufen<br />
Empfehlungen 4 4 0<br />
Konsensrating*: 4,00<br />
Kursziel 14,92 Euro Kurspotenzial -3%<br />
Quelle: Bloomberg: * von 1 bis 5, je höher desto besser
BÖRSE EXPRESS<br />
VC-FINANZIERUNG<br />
STARTUPS & CO<br />
Neuer Venture Capital-Geber setzt<br />
auf den Bereich Digitalisierung<br />
Christine Petzwinkler<br />
christine.petzwinkler@boerse-express.com<br />
Von Tirol aus will sich die junge PE-Gesellschaft<br />
kitzVenture vor allem im Bereich Digitalisierung<br />
engagieren. Mit Zalando hat<br />
man bereits ein namhaftes Unternehmen im<br />
Portfolio, aber auch ein hauseigener Company<br />
Builder soll die vielen Facetten des Bereichs<br />
Digitalisierung bedienen.<br />
Mit der in Kitzbühel ansässigen kitzVenture gibt es in<br />
Österreich eine relativ junge Beteiligungsgesellschaft.<br />
Konkret konzentriert sich kitzVenture in erster<br />
Linie auf junge Unternehmen der digitalen Wirtschaft in<br />
Österreich und Deutschland. Die Gesellschaft bezeichnet sich<br />
als Mischung aus Venture Capital-Unternehmen, Private<br />
Equity-Gesellschaft und Inkubator. Das Geschäftsmodell sieht<br />
einerseits vor, in zum Portfolio passende Unternehmen zu investieren,<br />
und andererseits eigene Startups zu schaffen.<br />
Eines der ersten Investments ist der bekannte Online-Händler<br />
Zalando. kitzVenture hat erst<br />
„kitzVenture<br />
schließt die<br />
Lücke zwischen<br />
Business<br />
Angel und<br />
klassischer VC-<br />
Finanzierung“<br />
Von Kitzbühel aus will kitzVenture in disruptive Innovationen<br />
investieren. Zalando ist eines der ersten Investments apa/dpa<br />
kürzlich mitgeteilt, das die Beteiligung<br />
an der Zalando SE langfristig<br />
betrieben und kontinuierlich<br />
ausgebaut werden soll. Olaf Wittbrodt,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
erklärte das<br />
Geschäftsmodell in einer Aussendung<br />
so: „Die kitzVenture GmbH<br />
schließt die Lücke zwischen Business-Angel-<br />
und klassischer VC-Finanzierung.<br />
Wir legen dabei großen Wert auf<br />
Investmentkriterien wie disruptive Innovation eines Produkts<br />
oder Geschäftsmodells, hohe Skalierbarkeit und unternehmerisches<br />
Talent“. Dabei setzt das Unternehmen vor<br />
allem auf längere Partnerschaften und nicht dem schnellen<br />
Exit. Kapitalrückflüsse sollen aus den profitablen Unternehmen<br />
erzielt werden. Damit die Unternehmen profitabel werden,<br />
sollen sie nicht nur finanziell, sondern auch mit<br />
Know-how und technischer Infrastruktur sowie einem entsprechenden<br />
Netzwerk unterstützt werden, so die Strategie.<br />
Um die Startups bestens zu betreuen wurde erst kürzlich die<br />
Markenmacher Media & Venture GmbH mit Sitz in Osnabrück<br />
ins Leben gerufen. Die Gesellschaft versteht sich als Digitalisierungs-<br />
und Evolutionsagentur mit integriertem Company<br />
Builder. Wittbrodt: „Mit der Gründung der<br />
Markenmacher Media & Venture GmbH verfolgen wir konsequent<br />
unsere Strategie, uns in der österreichischen und<br />
deutschen Unternehmer- und insbesondere Gründerszene als<br />
ein Partner mit Expertise in den Bereichen Digitalisierung<br />
und Company Building aufzustellen.“<br />
Venture Loan. Darüber hinaus hat kitzVenture mit dem sogenannten<br />
Venture Loan-Investment eine neue Kapitalanlage<br />
entwickelt, die es Anlegern ermöglichen soll, eine fest vereinbarte<br />
Verzinsung bei einer überschaubaren Laufzeit und<br />
regelmäßigen Zinszahlungen zu erhalten. So stellen die Anleger<br />
das gezeichnete Kapital in Form von Nachrangdarlehen<br />
zur Verfügung und erhalten im Gegenzug eine fest vereinbarte<br />
Verzinsung in Höhe von 9,75 Prozent, die jährlich ausgezahlt<br />
werden. Die Laufzeit ist auf 36 Monate begrenzt.<br />
Innerhalb dieses Zeitraumes wird die Rückzahlung der Geldanlage<br />
gemäß Kapitalmarktprospekt an die Anleger erfolgen,<br />
heißt es seitens kitzVenture. Eine Zeichnung des Venture-<br />
Loan-Investments ist bereits ab 250 Euro möglich.<br />
Wieviel Kapital der jungen Beteiligungsgesellschaft derzeit<br />
zur Verfügung steht und wer die Investoren hinter der Gesellschaft<br />
sind, konnte beim Unternehmen (noch) nicht in Erfahrung<br />
gebracht werden. Auf eine entsprechende Frage hieß<br />
es: „Auf Grundlage von bestehenden Vereinbarungen können<br />
wir Ihnen tiefergehende Informationen erst in etwa zwei Wochen<br />
zur Verfügung stellen“. <<br />
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BÖRSE EXPRESS<br />
KOMMENTAR<br />
VON JAMES BUTTERFIL<br />
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RITIES - JAMES.BUTTERFILL@ETFSECURITIES.COM<br />
Die Auswirkungen<br />
populistischer Tendenzen<br />
Populistische Parteien<br />
profitieren<br />
von der herrschenden<br />
Ungleichheit,<br />
der schwachen<br />
Konjunktur und<br />
desillusionierten<br />
Wählern.“<br />
Die moderne Politik erlebt eine ungewöhnliche<br />
Entwicklung, die eine Destabilisierung der etablierten<br />
Parteien in den Industrienationen bewirken<br />
könnte. In den Medien ist aktuell immer wieder das<br />
Schlagwort „Populismus“ zu hören, obwohl der Begriff<br />
oftmals nicht eindeutig definiert wird. In einer Studie<br />
von Ionescu und Gellner aus dem Jahr 1964 wird Populismus<br />
als „Verehrung des Volkes“ beschrieben, wobei<br />
die Autoren die Frage aufwerfen, ob hierbei eine zugrundeliegende<br />
Einheit<br />
existiert oder der Begriff<br />
zahlreiche unterschiedliche<br />
Tendenzen einschließt.<br />
In mancherlei<br />
Hinsicht bezeichnet der<br />
Begriff keine Ideologie,<br />
sondern eine politische<br />
Ausdrucksform, die selektiv<br />
und strategisch<br />
eingesetzt wird, um die<br />
Zustimmung der breiten<br />
Masse zu erlangen.<br />
Im heutigen Kontext wird der Ausdruck insofern ganz<br />
ähnlich verwendet, dass er unterschiedliche demografische<br />
Schichten erfasst, die politisch sowohl dem rechten<br />
als auch dem linken Spektrum zuzuordnen sind.<br />
Populistische Thesen zeichnen oftmals das Bild der Unterdrückung<br />
des einfachen Bürgers durch eine entfremdete<br />
Elite, nicht selten im Kontext von Einwanderung<br />
oder nationaler Souveränität. Das EU-Referendum in<br />
Großbritannien hat gezeigt, wie vermeintlich unverfängliche<br />
Themen zu einer zentralen Denkrichtung heranwachsen<br />
können. Nicht nur in Großbritannien sind<br />
populistische Politiker erfolgreich – auch in anderen Industrienationen<br />
finden populistische Parteien immer<br />
mehr Zuspruch und führen teilweise sogar die Umfragen<br />
an.<br />
„Populistische politische<br />
Maßnahmen<br />
dürften einen Anstieg<br />
der Inflation<br />
bewirken.“<br />
Populismus – warum<br />
jetzt? In den letzten Jahren<br />
haben populistische<br />
Parteien in der EU deutlichen<br />
Zulauf erhalten. In<br />
der Regel propagieren Populisten<br />
einen Bruch mit den etablierten politischen<br />
Parteien. Sie tendieren zu euphorischen Wahlversprechen<br />
und präsentieren ihren Zuhörern massentaugliche<br />
und vermeintlich einfache Lösungsansätze, die oftmals<br />
in der Realität nicht umsetzbar sind.<br />
Doch was macht diesen Trend gerade jetzt möglich? In<br />
der Tat scheinen gerade mehrere Faktoren den Aufstieg<br />
populistischer Parteien zu begünstigen, insbesondere<br />
die herrschende Ungleichheit infolge des schwachen<br />
Wirtschafts- und Lohnwachstums in Kombination mit<br />
der wachsenden Durchmischung unterschiedlicher Kulturen.<br />
In Großbritannien legen dagegen traditionelle Indikatoren<br />
wie beispielsweise der GINI-Koeffizient eine<br />
allmähliche Annäherung der Einkommen nahe, wobei<br />
dieser Wert durchaus missverständlich sein könnte.<br />
Umfragewerte populistischer Parteien<br />
Foto: Börse Express / Stefan Gutbrunner
BÖRSE EXPRESS<br />
KOMMENTAR<br />
Palma-Ratios OECD (2013/14)<br />
Ungleichheit und quantitative Lockerung<br />
Ungleichheit und Stimuli. Während Ungleichheit sich<br />
ohnehin nur sehr schwer messen lässt, ist der GINI-Koeffizient<br />
als traditionelle Messgröße im Kontext des Populismus<br />
nur bedingt tauglich, da er die Unterschiede<br />
zwischen extrem reich und extrem arm unberücksichtigt<br />
lässt. Populismus stützt sich oftmals auf das Bild des<br />
einfachen Bürgers, der durch eine ferne Elite unterdrückt<br />
wird. Somit eignet sich beispielsweise die Palma<br />
Ratio besser als Messgröße für Ungleichheit, da sie das<br />
Verhältnis der reichsten 10% einer Bevölkerung zu den<br />
ärmsten 40% angibt. Der Entwickler der Messgröße, Gabriel<br />
Palma, erklärte in seiner Arbeit, dass die Globalisierung<br />
eine Verteilungssituation schafft, in der es<br />
vorrangig auf das Einkommen ankommt – der Anteil<br />
der reichen relativ zur armen Bevölkerung, die in zunehmend<br />
„flexiblen“ Arbeitsmärkten immer stärker<br />
von prekären Arbeitsverhältnissen abhängig sind.<br />
Die Palma Ratio belegt, dass einige der Länder in der<br />
OECD mit dem höchsten Maß an Ungleichheit gleichzeitig<br />
einen besonders starken Anstieg populistischer Strömungen<br />
erleben.<br />
Die Quantitative Lockerung in der Geldpolitik scheint<br />
eine Zunahme der Ungleichheit zu begünstigen. In den<br />
Ländern, in denen populistische Parteien die höchsten<br />
Umfragewerte erzielen (Österreich, Frankreich, Italien<br />
und Spanien), besteht eine positive Korrelation zur<br />
durchschnittlichen Palma Ratio.<br />
Ungleichheit und Quantitative Lockerung scheinen<br />
Hand in Hand zu gehen. Doch folgt das eine aus dem<br />
anderen? Diese Frage können wir noch nicht beantworten.<br />
Es steht jedoch fest, dass die Aktien- und Anleihenmärkte<br />
maßgeblich von der QE-Politik profitiert haben,<br />
wobei lediglich relativ wohlhabende Teile der Bevölkerung<br />
Zugang zu diesen Märkten haben.<br />
Populismus – Auswirkungen auf Investitionen und<br />
Konjunktur. Zu den unmittelbar spürbaren Auswirkungen<br />
des Populismus zählt eine wachsende Unsicherheit,<br />
die eine verstärkte Nachfrage nach qualitativ hochwertigen<br />
und defensiven Aktien generiert. Historisch besteht<br />
eine enge Korrelation zwischen wachsender Unsicherheit<br />
und der Nachfrage nach defensivstarken Aktien.<br />
Auch die Nachfrage nach Gold als vermeintlich sicherer<br />
Hafen steigt in Zeiten gefühlter Unsicherheit, wenngleich<br />
die Korrelation hier weniger deutlich ausfällt.<br />
Wo Populisten in Schwellenländern als Wahlsieger<br />
hervorgegangen sind, folgte oftmals eine Ausweitung<br />
der Infrastrukturausgaben, die vorübergehend die Produktion,<br />
die Reallöhne und den Arbeitsmarkt belebt<br />
hat. In der weiteren Entwicklung droht jedoch eine Hyperinflation,<br />
die alle erzielten Fortschritte wieder zunichtemacht.<br />
In den Industrienationen sind<br />
populistische Parteien jedoch erfolgreicher in der Opposition<br />
als in der tatsächlichen Regierungsverantwortung.<br />
Die zentralen Figuren verfügen oftmals über keine<br />
nennenswerte politische Erfahrung, und die Hürden bei<br />
der Umsetzung der angestrebten Reformen erweisen<br />
sich als zu hoch.<br />
Ungeachtet der tatsächlichen Wahlerfolge von Populisten<br />
können populistische Strömungen jedoch ein<br />
mächtiger Katalysator für Reformen sein, da sich die<br />
etablierten Parteien gezwungen sehen, dem Verlust von<br />
Wählerstimmen etwas entgegenzusetzen. Das Ergebnis<br />
ist in der Regel eine Ausweitung der Infrastrukturinvestitionen<br />
zur Belebung der Konjunktur und soziale Initiativen<br />
zur Bekämpfung der Ungleichheit. Die Erhöhung
BÖRSE EXPRESS<br />
KOMMENTAR<br />
der Investitionen in Infrastrukturprojekte generiert zusätzliche<br />
Nachfrage, und Sozialprogramme führen in<br />
aller Regel zu einem Anstieg der Konsumausgaben, was<br />
auf lange Sicht einen Anstieg der Inflation erwarten<br />
lässt.<br />
Steigende Inflationswerte infolge populistischer Maßnahmen<br />
könnten den ohnehin starken Inflationsdruck<br />
in den USA weiter erhöhen. Auch eine Verknappung des<br />
Rohstoffangebots könnte zu einem Anstieg der Inflation<br />
beitragen. In Phasen mit starken inflationären Tendenzen<br />
verzeichnen indexgebundene Anleihen in der Regel<br />
eine gute Wertentwicklung. Angesichts der aktuell sehr<br />
niedrigen Inflationserwartungen bietet sich für langfristig<br />
orientierte Anleger derzeit eine gute Chance für ein<br />
Engagement in inflationsgeschützten Produkten.<br />
Populistische Maßnahmen in den USA (darunter voraussichtlich<br />
Steuersenkungen, die eine Ausweitung des<br />
Haushaltsdefizits nach sich ziehen dürften), könnten in<br />
den nächsten Jahren eine Schwächung des US-Dollar bewirken.<br />
Darüber hinaus könnte eine protektionistische<br />
Politik den internationalen Handel und die Investitionen<br />
belasten und zudem die Volatilität an den globalen<br />
Währungsmärkten verstärken, was die Marktteilnehmer<br />
zusätzlich verunsichern würde.<br />
Im kommenden Jahr stehen in mehreren Ländern<br />
Wahlen an, in denen populistische Parteien zuletzt starken<br />
Zuspruch gefunden haben. Da sich die herrschende<br />
Ungleichheit nicht über Nacht korrigieren lässt, rechnen<br />
wir auch im kommenden Jahr mit einem erhöhten<br />
Auswirkungen der Unsicherheit<br />
Maß an Unsicherheit, was wiederum für risikoarme Vermögenswerte<br />
mit geringer Volatilität sprechen würde.<br />
Obwohl populistische Trends in der Politik nicht automatisch<br />
mit einer Niederlage der etablierten Parteien<br />
enden, zielen einige populistische Maßnahmen ausdrücklich<br />
darauf ab, enttäuschte Wähler zu beschwichtigen,<br />
und nicht selten bewirken derartige Programme<br />
einen Anstieg der Inflation.<br />
Anleger können ihre Portfolios schützen, indem sie<br />
sich bei Vermögenswerten engagieren, die von inflationären<br />
Tendenzen profitieren, wie beispielsweise Aktien,<br />
inflationsgeschützte Anleihen, Edelmetalle oder Infrastruktur.<br />
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BÖRSE EXPRESS<br />
KOMMENTAR<br />
VON MATTHIAS HOPPE<br />
SENIOR VICE PRESIDENT, PORTFOLIO MANAGER<br />
FRANKLIN TEMPLETON SOLUTIONS<br />
Ist das Helikoptergeld<br />
bereits gelandet?<br />
In der Theorie wird dieses Instrument bereits seit Jahrhunderten<br />
diskutiert. Der Philosoph und Wirtschaftswissenschaftler<br />
David Hume soll das Konzept angeblich<br />
im 18. Jahrhundert erfunden haben. Der einflussreiche britische<br />
Ökonom John Maynard Keynes bezog sich in den<br />
1930er-Jahren darauf und 1969 sprach der amerikanische<br />
Volkswirt Milton Friedman (der später einen Nobelpreis erhielt)<br />
über den wortwörtlichen Abwurf von Bargeld aus Helikoptern,<br />
damit die Bürger es aufsammeln können. Die<br />
„Es gibt historische<br />
Beispiele für ihre<br />
Umsetzung (Weimarer<br />
Republik in<br />
den 1920er-Jahren,<br />
Simbabwe in den<br />
1990er-Jahren),<br />
aber meist mit verheerenden<br />
Folgen<br />
für die Inflation.“<br />
Foto: apa/dpa<br />
Theorie dahinter ist, dass<br />
die Zentralbank in einer<br />
Volkswirtschaft, die deutlich<br />
unter ihren Möglichkeiten<br />
bleibt, das<br />
Wirtschaftswachstum<br />
und die Inflation dadurch<br />
ankurbelt, dass sie im<br />
Prinzip Geld „druckt“ und<br />
es vorbehaltlos an die Öffentlichkeit<br />
verteilt.<br />
In den meisten Fällen<br />
wurden „Helikoptergeld“-<br />
Programme in modernen,<br />
fortgeschrittenen Volkswirtschaften<br />
jedoch niemals ernsthaft als akzeptable geldpolitische<br />
Instrumente in Erwägung gezogen. Es gibt<br />
historische Beispiele für ihre Umsetzung (Weimarer Republik<br />
in den 1920er-Jahren und Simbabwe in den 1990er-<br />
Jahren beispielsweise), aber meist mit verheerenden<br />
Folgen für die Inflation. In den letzten Monaten wurde<br />
diese Art von Geldpolitik jedoch verstärkt ins Gespräch gebracht,<br />
sowohl in den Medien als auch von den geldpolitischen<br />
Entscheidungsträgern. Im März dieses Jahr<br />
bezeichnete Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank<br />
(EZB), das Helikoptergeld als „äußerst interessantes<br />
Konzept“.<br />
Tatsächlich ist es interessant, dass diese alte Idee jetzt<br />
wieder aufgegriffen wird. Man beachte, dass wir bereits<br />
acht Jahre lang beobachtet haben, wie global koordinierte<br />
QE-Initiativen in einem noch nie zuvor dagewesenem Ausmaß<br />
auf den Weg gebracht worden sind. Keine davon erreichte<br />
jemals wirklich ihr Ziel, abgesehen vielleicht von<br />
der Tatsache, dass Anleger in höhere Risiken gedrängt wurden<br />
und die Preise für Vermögenswerte zunahmen. Tatsächlich<br />
haben einige Zentralbanken, darunter die Bank of<br />
Japan und die EZB, bereits das Konzept der herkömmlichen<br />
quantitativen Lockerung hinter sich gelassen und negative<br />
Zinsen eingeführt. Faktisch wird damit Banken, die<br />
Einlagen im Bestand halten, eine Gebühr auferlegt, um sie<br />
zur Kreditvergabe zu bewegen. Trotz all dieser aggressiven<br />
Maßnahmen ist bislang jedoch noch keine deutliche Inflation<br />
der Verbraucherpreise eingetreten, ganz zu schweigen<br />
von nachhaltiger Nachfrage und nachhaltigem Wachstum.<br />
Warum glauben wir, dass es beim Helikoptergeld anders<br />
sein würde? Um einen besseren Rahmen für diese Diskussion<br />
zu schaffen, sollten wir eine Frage beantworten: Wie<br />
unterscheiden sich sogenannte Helikoptergeld-Konjunkturprogramme<br />
und aggressive QE-Geldpolitik voneinander?<br />
Es gibt mehrere Wege, wie eine Zentralbank ein Helikopterprogramm<br />
umsetzen könnte. Nein, das Geld würde<br />
nicht wortwörtlich aus einem Hubschrauber abgeworfen<br />
(obwohl dies Stoff für eine amüsante Reality-TV-Show liefern<br />
würde). Wahrscheinlicher wäre es, dass die Zentralbanken<br />
neu aufgelegte Staatsanleihen kaufen würden. Die<br />
Erlöse dieser Anleihen (das neu gedruckte Geld) würde<br />
dann dazu genutzt, um vielleicht Infrastrukturprojekte zu<br />
finanzieren oder für eine einmalige Steuersenkung, wie<br />
dies der ehemalige Gouverneur des US-Notenbank (Federal<br />
Reserve, kurz Fed), Ben Bernanke, 2002 vorschlug. In beiden<br />
Fällen würde das neu geschaffene Geld dazu genutzt<br />
werden, um Staatsanleihen zu kaufen, genau wie bei den<br />
QE-Programmen. Der Hauptunterschied zwischen den beiden<br />
Maßnahmen ist, dass bei einem Helikopterabwurf die<br />
Zentralbank verspricht, die Anleihen niemals zu verkaufen<br />
und das Geld, das für ihren Kauf geschaffen wurde, niemals<br />
aus dem Verkehr zu ziehen. Auf diese Weise<br />
„schenkt“ die Zentralbank gewissermaßen die Barmittel<br />
der Öffentlichkeit. Theoretisch sollte dies die Verbraucher<br />
dazu veranlassen, ihre Ausgaben zu erhöhen, die Preise<br />
dürften steigen und letztendlich auch das nominale BIP-<br />
Wachstum zunehmen.<br />
Die Helikopter sind bereits in der Luft. Die Befürworter<br />
eines Helikopterexperiments sehen den Unterschied zu aktuellen<br />
QE-Programmen darin, dass direkte Geldtransfers
BÖRSE EXPRESS<br />
KOMMENTAR<br />
an die Öffentlichkeit die Effizienz dieses Instruments erhöhen<br />
würde, indem die Gesamtnachfrage direkt beeinflusst<br />
wird. Man muss dann nicht auf indirekte Effekte durch<br />
künstlich niedrige Zinsniveaus hoffen, die durch groß angelegte<br />
Aufkäufe von Staatsanleihen, Pfandbriefen und Unternehmensanleihen<br />
geschaffen wurden. Da die<br />
Öffentlichkeit und die Verbraucher wissen, dass das zusätzliche<br />
Geld nicht aus dem Verkehr gezogen wird, wären<br />
diese Marktteilnehmer eher geneigt, es auszugeben, was<br />
das nachhaltige Wirtschaftswachstum ankurbeln würde.<br />
Herkömmliche QE-Maßnahmen verfehlten bislang dieses<br />
Ziel. In gewisser Hinsicht bin ich jedoch der Ansicht, dass<br />
eine Spielart des Helikoptergeldes faktisch bereits existiert.<br />
Man betrachte die Freigebigkeit, mit der viele Zentralbanken<br />
nach der Finanzkrise in den Jahren 2008–2009<br />
weltweit Staatsanleihen aufgekauft haben. Und ein Großteil<br />
der neu aufgelegten Staatsanleihen landete in den Bilanzen<br />
der Zentralbanken dieser Welt.<br />
Obwohl die QE-„Experimente“, die nach 2008 anliefen,<br />
theoretisch nur als vorübergehende Lösung geplant waren,<br />
bin ich der Ansicht, dass man realistisch davon ausgehen<br />
kann, dass die Zentralbanken weltweit nicht die Absicht<br />
haben, die zusätzliche Liquidität, die sie geschaffen haben,<br />
jemals wieder abzubauen, d.h. die Anleihen zurück an den<br />
Finanzmarkt zu verkaufen. Obwohl dies niemals ausdrücklich<br />
kommuniziert wurde, ist dies im Prinzip die Botschaft,<br />
die die Maßnahmen und Reden der geldpolitischen Entscheidungsträger<br />
vermitteln. In diesem Sinne ist das Helikoptergeld<br />
in so mancher Hinsicht bereits Realität. Aber<br />
wo sind die Ausgaben?<br />
Die Bilanzsummen der Zentralbanken nehmen zu<br />
Sollen wir die Schuld bei den Politikern suchen? Es<br />
mutet heutzutage ironisch an, dass die Zentralbanken es<br />
mit Inflationsraten zu tun haben, die weit unter den normalen<br />
Zielwerten liegen, während Regierungen es abgelehnt<br />
haben, zur Steuerung der gesamtwirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen expansive finanzpolitische Maßnahmen<br />
zu ergreifen. Insbesondere in den Industrieländern<br />
beobachten wir, dass die Finanzpolitik im historischen Vergleich<br />
straff bleibt, obwohl die langfristigen Zinsen auf Rekordtiefs<br />
gesunken sind. Ist die Frage angemessen, ob es<br />
nicht sinnvoller wäre, wenn Regierungen aggressiv in Straßen,<br />
Schulen, umweltfreundliche Technologien, staatliche<br />
Versorgungsbetriebe oder Ähnliches investieren würden<br />
(ich nenne das ein „altmodisches Konjunkturprogramm“),<br />
wenn sie im Prinzip kostenfrei Kredite aufnehmen können?<br />
Warum sind die Zentralbanken die einzigen Institutionen,<br />
die handlungswillig scheinen, während die<br />
Regierungen im Prinzip abwarten? Vielleicht kennen sich<br />
die Politiker selbst nur allzu gut und halten sich bei Helikoptergeldprogrammen<br />
zurück aus Angst, der Versuchung<br />
nicht widerstehen können, immer wieder zur verbotenen<br />
Frucht zu greifen, sobald sie ihren süßen Nektar zum ersten<br />
Mal gekostet haben.<br />
Wenn Helikoptergeld wie oben beschrieben zur Finanzierung<br />
öffentlicher Projekte genutzt würde, wäre dies voraussichtlich<br />
vorteilhaft für das nominale Wachstum. Es<br />
würde kurzfristig die Inflationserwartungen anheizen und<br />
wahrscheinlich langfristig für höhere Inflation sorgen.<br />
Nichtsdestoweniger rechne ich nicht damit, dass eine derartige<br />
Geldpolitik in der näheren Zukunft umgesetzt wird.<br />
Bei der Fed-Konferenz in Jackson Hole im August haben die<br />
Zentralbanker dieser Welt keine Andeutungen gemacht,<br />
dass ihre Besorgnis hinsichtlich des Wachstums oder der<br />
Inflation zugenommen hätte oder sie neue geldpolitische<br />
Instrumente benötigen würden, um tatsächlich ihre Inflationsziele<br />
zu erreichen.<br />
Unterm Strich wird das Helikoptergeld in seiner reinsten<br />
Form wohl so bald nicht Realität werden, allerdings ist<br />
eine Umsetzung nun nicht mehr komplett auszuschließen.<br />
Finanz- und geldpolitische Maßnahmen könnten stärker<br />
aufeinander abgestimmt werden, beispielsweise in Japan.<br />
Betrachtet man das Gesamtbild, würde ich zu bedenken<br />
geben, dass die expansive Geldpolitik, die wir seit mehreren<br />
Jahrzehnten erleben, bereits reelle und beobachtbare<br />
Marktverzerrungen verursacht hat (z.B. die Blase im US-<br />
Markt für Wohnimmobilien im Jahr 2008). Und die Umsetzung<br />
der weltweiten QE-Programme mit der Absicht, die<br />
Verzerrungen von 2008 zu kompensieren, stellt eine Fortführung<br />
jener geldpolitischen Maßnahmen dar. Obwohl<br />
ich bezweifle, dass ein Helikoptergeldprogramm derzeit<br />
ein kluger Schritt wäre, würde ich dieses Instrument als<br />
eine weitere Ausprägung der unorthodoxen Geldpolitik betrachten.<br />
Theoretisch könnte ein solches Programm von<br />
Erfolg gekrönt sein, wenn es straff geführt wird und es Regeln<br />
und Vorschriften gibt, die seinen Missbrauch zu politischen<br />
Zwecken verhindern. Realistisch betrachtet sind dies<br />
allerdings wohl keine rationalen Erwartungen.
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BÖRSE EXPRESS<br />
KOMMENTAR<br />
VON JAMES SWANSON<br />
CHIEF INVESTMENT STRATEGIST<br />
MFS<br />
Aktien sind nicht<br />
die neuen Anleihen<br />
„Statt im späten<br />
Wirtschaftszyklus<br />
auf Aktien zu<br />
setzen, sollten<br />
renditehungrige<br />
Investoren Unternehmensanleihen<br />
in Erwägung<br />
ziehen.“<br />
<strong>2016</strong> ist in zweierlei Hinsicht ein beachtenswertes<br />
Jahr: zum einen wegen seiner Dürreperioden zum<br />
anderen aufgrund des Hochwassers. Eine einheitliche<br />
Wetterlage gab es bislang nicht. Das traf - wenn man<br />
so will - auch auf den Finanzmarkt zu. Eine Assetklasse<br />
nach der nächsten stieg im Wert trotz weltweit stagnierendem<br />
Wirtschaftswachstum und schwächelnden Unternehmensgewinnen.<br />
Warum treiben Investoren den<br />
Markt nach oben? Die extrem akkommodierende Geldpolitik<br />
der Zentralbanken<br />
ist die plausibelste<br />
Erklärung. Da ein beträchtlicher<br />
Teil der<br />
weltweiten Renditen<br />
langfristiger Staatsanleihen<br />
im negativen Bereich<br />
liegt, fließen<br />
Kapitalströme, statt wie<br />
normalerweise in hochwertige<br />
festverzinsliche<br />
Wertpapiere, nun in Dividendenwerte.<br />
Diese<br />
Renditejagd treibt dividendenstarke Unternehmen wie<br />
etwa Immobilienaktien (REITs), Versorger- und Telekommunikationsaktien<br />
zu historisch hohen Kurs-Gewinn-<br />
Verhältnissen. Das ist der seit Jahren offensichtlichste<br />
Beweis dafür, dass Investoren Anleihen durch Aktien ersetzen.<br />
Foto: Bloomberg<br />
Anleihen sind nicht austauschbar. Es gibt zwei wesentliche<br />
Gründe warum Aktien jedoch kein Ersatz für Anleihen<br />
sind. Dazu zählt erstens die relative Volatilität<br />
beider Asset-Klassen. Aktien sind im Vergleich zu Anleihen<br />
etwa dreimal so volatil. Investoren erwarten daher<br />
höhere Renditen im Gegenzug dafür, dass Sie größere Risiken<br />
eingehen. Zweitens sind Dividendenzahlungen an<br />
Aktionäre nicht obligatorisch. Unternehmen sind also<br />
rechtlich nicht dazu verpflichtet regelmäßig Dividenden<br />
auszuschütten. Nicht selten bleiben Dividendenzahlungen<br />
bei den ersten Anzeichen von Problemen eines Unternehmens<br />
aus.<br />
Aktieninvestoren sollten besonders auf mögliche wirtschaftliche<br />
Wendepunkte Acht geben. Die Geschichte<br />
zeigt, dass die Märkte immer dann besonders euphorisch<br />
reagieren, wenn der kritischste Punkt im Konjunkturzyklus<br />
erreicht ist. Die aktuelle, wirtschaftliche Expansion<br />
in den USA dauert bereits acht Jahre an. Ein<br />
durchschnittlicher Wirtschaftszyklus liegt allerdings bei<br />
fünf Jahren. Der Aktienmarkt hat bislang seinen Höhepunkt<br />
immer sechs bis acht Monate vor dem Beginn<br />
einer Rezession erlebt, wenngleich die Vorhersagen von<br />
Rezessionen natürlich nicht ganz einfach sind. Wenn Rezessionen<br />
eintreten, fallen Unternehmensgewinne und<br />
auch Aktienmärkte im Schnitt um etwa 26 Prozent. Lässt<br />
man sich als Investor also auf eine spätzyklische Euphorie<br />
ein – kann das am Ende sehr teuer werden, insbesondere<br />
dann, wenn man aus den falschen Gründen in<br />
Aktien investiert hat.<br />
Nur nicht zu spät dran sein.Statt im späten Wirtschaftszyklus<br />
auf Aktien zu setzen, sollten renditehungrige<br />
Investoren Unternehmensanleihen in Erwägung<br />
ziehen. Investmentgrade-Anleihen sind gemessen an historischen<br />
Standards aktuell zwar nicht gerade günstig,<br />
aber auch nicht übermäßig teuer. Investoren finden attraktive<br />
Anlagemöglichkeiten bei den Unternehmensanleihen,<br />
zumal die Renditen vergleichbar sind mit den zu<br />
erwartenden Dividenden bei einer Anlage in Aktien, jedoch<br />
weniger Volatilität mit sich bringen.<br />
Die Zentralbanken haben neue Mittel und Wege gefunden,<br />
die weltweiten Anleihenmärkte zu stützen, das<br />
Wirtschaftswachstum anzukurbeln und die Inflation zu<br />
stimulieren. Meiner Meinung nach gehört es nicht zu<br />
einer fundierten Investment-Strategie zu antizipieren,<br />
wohin die Geldpolitik der Zentralbanken als nächstes<br />
führt. Um Kapital zu erhalten und gleichzeitig Wachstum<br />
zu generieren müssen die Fundamentaldaten<br />
immer im Blick behalten werden. Zudem gilt es, bezüglich<br />
möglicher Gewinnmargen vorsichtig zu sein und<br />
Schnellschüsse zu vermeiden. Emotionalen Marktschwankungen<br />
sollte man nicht folgen, vor allem wenn<br />
schnelles Geld die Märkte anheizt, die Fundamentaldaten<br />
parallel dazu jedoch fallen.
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BÖRSE EXPRESS<br />
KOMMENTAR<br />
VON PATRICK SCHOTANUS<br />
INVESTMENT STRATEGIST BEI KAMES CAPITAL<br />
Neues Freihandelsabkommen –<br />
zu lästig für die Populisten?<br />
Das Transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP)<br />
ist ein geplantes Freihandels- und Investitionsschutzabkommen,<br />
das derzeit zwischen der EU<br />
und den USA verhandelt wird. TTIP hat zum Ziel, die<br />
Qualität und Quantität des Handels über den Atlantik zu<br />
fördern. Nachdem die Verhandlungen bereits ins Stocken<br />
geraten sind, haben sie kürzlich einen schweren<br />
Dämpfer erfahren: Der französische Handelsminister<br />
Matthias Frekl hat im Namen der Regierung einen Stopp<br />
„TTIP verkörpert<br />
die Globalisierungsbestrebungen,<br />
welche die<br />
Parteien am linken<br />
und rechten Rand<br />
bekämpfen.“<br />
verlangt. Auch der deutsche<br />
Wirtschaftsminister<br />
Sigmar Gabriel ließ verlauten,<br />
dass die Verhandlungen<br />
gescheitert seien.<br />
Beide verweisen darauf,<br />
dass die USA unverhältnismäßig<br />
mehr von den<br />
Vorzügen des TTIP profitieren<br />
würden.<br />
Wie auch immer man<br />
die Aussagen auslegt: Fakt ist, dass diese Art von Abkommen<br />
derzeit sehr unpopulär ist. Nationalismus und Protektionismus<br />
gewinnen im derzeitigen politischen Klima<br />
an Zuspruch. TTIP verkörpert die Globalisierungsbestrebungen,<br />
welche die Parteien am linken und rechten<br />
Rand bekämpfen. Vor allem wird TTIP als Unterstützung<br />
für das Establishment wahrgenommen, d.h. große multinationale<br />
Unternehmen<br />
gegen kleine lokale Unternehmen<br />
bzw. gegen<br />
nationale Regierungen<br />
wie Frankreich.<br />
Der Widerstand gegen<br />
TTIP führte zu einer regelrechten<br />
Welle an protektionistischen<br />
Maßnahmen wie Handelsbarrieren,<br />
Einfuhrzölle<br />
und Staatshilfen (inklusive<br />
der Bankenrettung –<br />
Bail-outs).<br />
Solche Maßnahmen<br />
haben eine negative Wirkung<br />
auf den globalen<br />
„Vor allem wird<br />
TTIP als Unterstützung<br />
für das<br />
Establishment<br />
wahrgenommen,<br />
d.h. große multinationale<br />
Unternehmen<br />
gegen kleine<br />
lokale Unternehmen<br />
bzw. gegen<br />
nationale<br />
Regierungen.“<br />
Foto: Börse Express / Stefan Gutbrunner<br />
Handel. In einem kürzlich veröffentlichten Report warnt<br />
die Welthandelsorganisation (WTO) mit Blick auf das<br />
Wirtschaftswachstum sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
vor einem Domino-Effekt.<br />
Daraus lässt sich folgende Schlussfolgerung ziehen:<br />
Die Herausforderung, welcher die WTO und weitere Befürworter<br />
der Globalisierung und insbesondere des TTIP<br />
gegenüberstehen, ist deren Imageproblem. Ironischerweise<br />
ist dies mit der Bankenrettung, dem Quantitative<br />
Easing der Notenbanken und weiteren protektionistischen<br />
Maßnahmen der Regierungen verknüpft. All dies<br />
hat nicht nur zu einem steigenden Ungleichgewicht,<br />
sondern zu verzerrten Märkten geführt. Könnte es nicht<br />
sein, dass Freihandel abhängig ist von freien Märkten,<br />
um den vollen Nutzen zu entfalten? Wahrlich eine große<br />
Herausforderung. <<br />
Kumulierte Anzahl protektionistischer Maßnahmen letzte<br />
12 Monate (Quelle:http://www.globaltradealert.org/node/2258)
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finden Sie unter http://goo.gl/ZCsfc0<br />
Fundamentaldaten:<br />
Stand per 4. September<br />
Quelle: Bloomberg,<br />
Was 2017e <strong>2016</strong>e 2015 2014 2013 2012 2011 2010<br />
Marktkapitalisierung 35,9 38,1 101,5 52,4 42,1 144,7<br />
Umsatz 64,3 63,0 134,5 82,0 106,8 75,0 78,2 80,5<br />
EBITDA 18,6 19,8 29,3 17,1 18,8 11,3 12,5 12,9<br />
EBIT 10,9 15,9 -9,9 -5,2 35,6 7,9 9,7 14,7<br />
Gewinn vor Steuern (EBT) 4,4 16,3 -41,8 -36,8 12,1 9,4 7,1 -3,0<br />
Gewinn -1,7 11,3 -17,8 -20,7 3,0 8,0 6,5 -0,5<br />
Gewinn/Aktie -0,03 0,21 -0,33 -0,38 0,06 0,15 0,12 -0,01<br />
Dividenden / Aktie 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
EV/EBITDA 14,96 14,03 24,58 24,83 9,21 10,88 13,90 16,10<br />
KGV 5,18 3,63 — — 31,33 6,47 6,49 —<br />
Dividendenrendite — — — — — —<br />
Kurs/Buchwert 0,61 0,60 0,67 0,53 1,12 0,57 0,53 1,96<br />
Eigenkapitalrendite -2,70 19,10 -28,34 -25,45 3,29 9,30 8,46 -0,78<br />
Gesamtkapitalrentabilität 2,60 6,50 -4,23 -4,13 0,65 1,91 1,61 -0,11<br />
EBIT/Zins -0,46 -0,24 1,75 0,49 0,66 1,12<br />
Warimpex in der Peergroup<br />
(Gewinnrendite vs. EV/Umsatz<br />
Warimpex seit Anfang 2015<br />
Das sagen die Analysten<br />
Kaufen Halten Verkaufen<br />
Empfehlungen 2 1 0<br />
Konsensrating*: 4,33<br />
Kursziel 1,08 Euro Kurspotenzial 48%<br />
Quelle: Bloomberg: * von 1 bis 5, je höher desto besser<br />
WARIMPEX<br />
Das ATXPrime-Mitglied (Gewichtung 0,06%) weist eine<br />
YTD-Performance von +9,0% auf (ATXPrime -1,8% - europäischer<br />
Branchenindex +8,6%) - die nächsten Zahlen<br />
gibt’s am 30.11. mit dem Q3-Ergebnis - im Vergleich zur<br />
Peergroup ist die Aktie etwas teurer bewertet, Analysten<br />
sehen das im Schnitt nicht so (jeweils siehe Grafik - Anm.:<br />
der beste Einzelanalyst, Stefan Scharff von SRC Research,<br />
liegt bei Kaufen mit Kursziel 1,5 Euro) - Zur Technik: aktueller<br />
Kurs: 0,725 Euro, 50-Tagelinie 0,56 Euro, 200-er-Schnitt<br />
0,62 Euro, der RSI liegt mit 77,6 Punkten im leicht überkauften<br />
Bereich, der MACD (+0,03 Punkte) liefert ein bestätigtes<br />
Kaufsignal. >gill<<br />
Mehr http://goo.gl/ZXUXcN<br />
Aktionärsstruktur
BÖRSE EXPRESS<br />
RANKINGS BRANCHE ÖL<br />
BE Ölförderer nach Dividendenrendite<br />
Name<br />
Dividendenrendite e (in Prozent)<br />
Royal Dutch Shell PLC 7,73<br />
BP PLC 7,12<br />
Gazprom PJSC 6,46<br />
Eni SpA 6,30<br />
Repsol SA 5,87<br />
Lukoil PJSC 5,85<br />
Gazprom Neft PJSC 5,79<br />
TOTAL SA 5,75<br />
Statoil ASA 5,72<br />
Galp Energia SGPS SA 4,06<br />
Sasol Ltd 4,01<br />
OMV 3,80<br />
Tatneft PJSC 3,30<br />
Neste Oyj 2,96<br />
Rosneft PJSC 2,78<br />
Novatek OJSC 2,60<br />
Surgutneftegas OJSC 1,80<br />
BE Ölfeldzulieferer nach Dividendenrendite<br />
Name<br />
Dividendenrendite e (in Prozent)<br />
Petrofac Ltd 5,79<br />
Amec Foster Wheeler PLC 4,00<br />
Technip SA 3,81<br />
John Wood Group PLC 3,52<br />
TGS Nopec Geophysical Co ASA 3,45<br />
SBM Offshore NV 1,66<br />
SBO 1,23<br />
Saipem SpA 0,55<br />
Subsea 7 SA 0,00<br />
Quelle: Bloomberg; Stand 20. September <strong>2016</strong><br />
* das für das laufende Geschäftsjahr erwartete Dividendenrendite in Prozent<br />
BE Ölförderer nach KGV<br />
Name<br />
KGV*<br />
Gazprom PJSC 3,47<br />
Gazprom Neft PJSC 4,68<br />
Lukoil PJSC 6,87<br />
Tatneft PJSC 6,95<br />
Surgutneftegas OJSC 7,41<br />
Sasol Ltd 9,15<br />
Repsol SA 11,42<br />
Novatek OJSC 11,74<br />
Rosneft PJSC 11,87<br />
Neste Oyj 12,46<br />
OMV 13,13<br />
TOTAL SA 16,28<br />
Galp Energia SGPS SA 20,38<br />
Royal Dutch Shell PLC 24,07<br />
BP PLC 27,27<br />
Statoil ASA 41,76<br />
Eni SpA 90,69<br />
BE Ölfeldzulieferer nach KGV<br />
Name<br />
KGV*<br />
Subsea 7 SA 10,39<br />
Amec Foster Wheeler PLC 10,47<br />
Technip SA 11,42<br />
Petrofac Ltd 11,68<br />
SBM Offshore NV 13,63<br />
Saipem SpA 15,49<br />
John Wood Group PLC 15,71<br />
TGS Nopec Geophysical Co ASA 679,05<br />
SBO -<br />
Quelle: Bloomberg; Stand 20. September <strong>2016</strong><br />
* das für das laufende Geschäftsjahr erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis<br />
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. So könnte<br />
man die teils gegebene Erwartungshaltung bezeichnen,<br />
dass sich OPEC und Nicht-OPEC-Staaten vielleicht<br />
doch irgendwann einmal auf eine Begrenzung der<br />
Förderquoten einigen, um dem herrschenden und vor allem<br />
preisdrückenden Überangebot Herr zu werden. Und das am<br />
besten gleich beim nächstwöchigen Treffen in Algier.<br />
Natürlich kann darauf gewettet werden - bisher hat man<br />
sich damit in den vergangenen Monaten aber immer verzockt.<br />
Vielleicht wäre das aber auch nur das Sahnehäubchen<br />
in einem Umfeld, mit dem sich der Markt ohnehin mehr<br />
und mehr arrangieren könnte: Branchenindizes und Ölpreis<br />
selbst haben eines gemeinsam - in etwa seit Ende des 1.<br />
Quartals haben sich die Charts über ihre jeweilige 200-Tagelinie<br />
hochgearbeitet - die nun als Unterstützung vor Rückschlägen<br />
dient (siehe Folgeseite). Auch die Zahl der<br />
weltweiten Bohrtürme scheint ihren Boden gefunden zu<br />
haben (ebenfalls Folgeseite), womit dann für Zulieferer wie<br />
SBO ebenfalls ein Boden in Sicht sein sollte.<br />
Wie unsicher der Markt ist, zeigen auch die letzten Analystenkommentare:<br />
So sind OMV und SBO weiter so etwas<br />
wie die Parias der Analysten für den österreichischen Markt<br />
- aber es mehren sich die Lichtzeichen: SBO stand Anfang<br />
des Monats bei den Analysten-Zustimmungen noch mit leeren<br />
Händen da, mittlerweile sind Credit Suisse und Natixis<br />
positiv eingestellt - aber acht andere nicht.
BÖRSE EXPRESS<br />
RANKINGS BRANCHE ÖL<br />
Öl (Brent) seit ‘15 Zahl der weltweiten Ölbohrtürme seit ‘15<br />
BE Ölförderindex seit ‘15 BE Ölzulieferindex seit ‘15<br />
OMV seit ‘15 SBO seit ‘15<br />
OMV: die Aussichten<br />
Quelle: Bloomberg,<br />
in Mio. Euro<br />
2015 <strong>2016</strong> e 2017e<br />
Umsatz 22.527 19.278 21.527<br />
EBITDA - 2930 3365<br />
EBIT 1390 642,5 1259<br />
Überschuss -1100 382,6 767,6<br />
Gew./Aktie -3,37 1,39 2,34<br />
Div/Aktie 1,00 0,95 0,99<br />
Das sagen die Analysten<br />
Kaufen Halten Verkaufen<br />
Empfehlungen 1 7 13<br />
Konsensrating*: 2,00<br />
Kursziel 23,54 Euro Kurspotenzial -6<br />
Quelle: Bloomberg: * von 1 bis 5, je höher desto besser<br />
SBO: die Aussichten<br />
Quelle: Bloomberg,<br />
2015 <strong>2016</strong> e 2017e<br />
Umsatz 313,7 211,0 297,3<br />
EBITDA. 55,1 18,9 80,7<br />
EBIT 3,7 -31,6 33,0<br />
Überschuss -19,0 -31,8 15,2<br />
Gew./Aktie -1,19 -1,56 1,27<br />
Div/Aktie 0,50 0,63 0,82<br />
in Mio. Euro<br />
Das sagen die Analysten<br />
Kaufen Halten Verkaufen<br />
Empfehlungen 2 4 4<br />
Konsensrating*: 2,70<br />
Kursziel 51,40 Euro Kurspotenzial 0%<br />
Quelle: Bloomberg: * von 1 bis 5, je höher desto besser
BÖRSE EXPRESS<br />
RANKINGS BRANCHE ÖL<br />
BE Ölförderer nach Kurs/Buchwert<br />
Name<br />
Kurs/Buchwert*<br />
Gazprom PJSC 0,28<br />
Surgutneftegas OJSC 0,38<br />
Repsol SA 0,59<br />
Lukoil PJSC 0,64<br />
Gazprom Neft PJSC 0,68<br />
OMV 0,70<br />
Eni SpA 0,91<br />
Royal Dutch Shell PLC 1,02<br />
Sasol Ltd 1,04<br />
Tatneft PJSC 1,05<br />
BP PLC 1,15<br />
Rosneft PJSC 1,16<br />
Statoil ASA 1,20<br />
TOTAL SA 1,28<br />
Galp Energia SGPS SA 1,95<br />
Neste Oyj 2,57<br />
Novatek OJSC 3,47<br />
BE Ölfeldzulieferer nach Kurs/Buchwert<br />
Name<br />
Kurs/Buchwert*<br />
Saipem SpA 0,52<br />
Subsea 7 SA 0,59<br />
SBM Offshore NV 1,09<br />
Technip SA 1,26<br />
John Wood Group PLC 1,42<br />
TGS Nopec Geophysical Co ASA 1,55<br />
Amec Foster Wheeler PLC 1,71<br />
SBO 2,03<br />
Petrofac Ltd 2,76<br />
Quelle: Bloomberg; Stand 20. September <strong>2016</strong><br />
* das Verhältnis aus Kurs zu Buchwert<br />
BE Ölförderer nach Kurspotenzial<br />
Name Kurspotenzial (%)*<br />
Eni SpA 27,29<br />
Royal Dutch Shell PLC 20,50<br />
Gazprom PJSC 19,47<br />
Novatek OJSC 19,46<br />
Statoil ASA 19,35<br />
Surgutneftegas OJSC 17,72<br />
Sasol Ltd 16,30<br />
TOTAL SA 16,29<br />
Galp Energia SGPS SA 12,14<br />
Lukoil PJSC 7,50<br />
BP PLC 6,39<br />
Repsol SA 5,53<br />
Rosneft PJSC 2,90<br />
Gazprom Neft PJSC 2,59<br />
Neste Oyj -2,27<br />
Tatneft PJSC -3,41<br />
OMV -5,50<br />
BE Ölfeldzulieferer nach Kurspotenzial<br />
Name Kurspotenzial (%)*<br />
SBM Offshore NV 25,63<br />
Saipem SpA 18,48<br />
Petrofac Ltd 13,28<br />
Subsea 7 SA 9,86<br />
John Wood Group PLC 5,92<br />
Technip SA 2,96<br />
TGS Nopec Geophysical Co ASA 0,82<br />
Amec Foster Wheeler PLC 0,60<br />
SBO 0,00<br />
Quelle: Bloomberg; Stand 20. September <strong>2016</strong><br />
* Differenz zwischen aktuellem Aktiuenkurs und dem durchschnittliuchen Kursziel der Analysten laut Bloomberg<br />
Eigentlich noch schlimmer ist es bei der OMV, wo sich einzig<br />
ein Analyst (Societe Generale) für den Titel erwärmen<br />
kann - und 20 andere nicht. Aber! Die Skepsis dieser 20 wird<br />
geringer - RCB und Concorde etwa gaben dieser Tage ihre<br />
bisher negative Haltung auf und stellen sich nun ins neutrale<br />
Eck.<br />
Sich gegen den Markt zu stellen, ist in der Regel keine<br />
gute Strategie - oder zumindest eine Spekulation. Aber den<br />
Sektor zumindest zu beobachten sollte sich auszahlen.<br />
Wenn die Stimmung weiter ins Positive dreht, sollten sich<br />
auch bei den Aktienkursen schnell Erfolge einstellen. Großartiges<br />
Enttäuschungspotenzial nach unten dürfte es auch<br />
kaum mehr geben - ob jetzt eine Förderbegrenzung kommt<br />
oder nicht. Irgendwo rund um 40 US-Dollar je Barrel dürfte<br />
die Marke liegen, ab der die Unternehmen der US-Schieferölbranche<br />
ihre Pumpen soweit abstellen müssen, dass es am<br />
Ölmarkt zu einer Art kurzfristigem Gleichgewicht kommt -<br />
und irgendwo bei 50/60 US-Dollar sind wiederum so viele<br />
Pumpen aufgedreht, dass das Überangebot den Preis mittels<br />
voller Lager wieder nach unten drückt - zumindest war es<br />
in den vergangenen Monaten so.<br />
Für uns jedenfalls Grund genug, Ihnen die beiden Österreicher<br />
in ihrer (europäische) Peergroup zu zeigen. Ein<br />
schnelles Fazit ist bei Durchsicht der Tabellen schnell gezogen:<br />
zu den Favoriten ihrer Branche gehören OMV und SBO<br />
zumindest derzeit nicht... >gill
BÖRSE EXPRESS<br />
RANKINGS BRANCHE ÖL<br />
BE Ölförderer nach Konsens<br />
Name<br />
Empfehlungskonsens*<br />
Gazprom Neft PJSC 4,08<br />
Lukoil PJSC 4,00<br />
Royal Dutch Shell PLC 4,00<br />
TOTAL SA 3,86<br />
Gazprom PJSC 3,71<br />
Eni SpA 3,69<br />
BP PLC 3,66<br />
Galp Energia SGPS SA 3,58<br />
Repsol SA 3,42<br />
Novatek OJSC 3,40<br />
Sasol Ltd 3,40<br />
Statoil ASA 3,31<br />
Rosneft PJSC 3,00<br />
Neste Oyj 2,95<br />
Surgutneftegas OJSC 2,93<br />
Tatneft PJSC 2,63<br />
OMV 2,00<br />
BE Ölfeldzulieferer nach Konsens<br />
Name<br />
Empfehlungskonsens*<br />
SBM Offshore NV 4,00<br />
John Wood Group PLC 3,63<br />
Amec Foster Wheeler PLC 3,59<br />
Technip SA 3,52<br />
Petrofac Ltd 3,45<br />
Saipem SpA 2,97<br />
Subsea 7 SA 2,94<br />
TGS Nopec Geophysical Co ASA 2,70<br />
SBO 2,70<br />
Quelle: Bloomberg; Stand 20. September <strong>2016</strong><br />
* im umgekehrten Schulnotensystem von 1 bis 5<br />
BE Ölförderer nach Performance YTD<br />
Name Kursveränderung (%)*<br />
Rosneft PJSC 45,63<br />
Neste Oyj 38,32<br />
Lukoil PJSC 33,51<br />
Royal Dutch Shell PLC 31,97<br />
BP PLC 27,68<br />
Repsol SA 20,24<br />
Gazprom Neft PJSC 15,47<br />
Galp Energia SGPS SA 12,57<br />
Novatek OJSC 8,95<br />
Statoil ASA 6,07<br />
Gazprom PJSC 5,59<br />
Tatneft PJSC 4,66<br />
TOTAL SA 3,49<br />
OMV -0,92<br />
Eni SpA -3,14<br />
Surgutneftegas OJSC -9,10<br />
Sasol Ltd -11,11<br />
BE Ölfeldzulieferer nach Performance YTD<br />
Name Kursveränderung (%)*<br />
Subsea 7 SA 30,06<br />
Amec Foster Wheeler PLC 27,57<br />
John Wood Group PLC 20,67<br />
Technip SA 16,25<br />
Petrofac Ltd 6,05<br />
SBM Offshore NV 3,79<br />
SBO 2,91<br />
TGS Nopec Geophysical Co ASA 1,26<br />
Saipem SpA -62,40<br />
Quelle: Bloomberg; Stand 20. September <strong>2016</strong><br />
* Kursveränderung (inkl. eventueller Dividende) der letzten drei Monate in Prozent<br />
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BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE<br />
TRADING<br />
Gold ein zinsloses<br />
Investments? Hier nicht<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten spielten<br />
Gold in die Karten. Zudem bewegt sich der<br />
Preis in einem Aufwärtstrend. Für risikofreudige<br />
Anleger bietet sich hier ein Stay-<br />
High-Optionsschein auf den Goldpreis an.<br />
Vergangenen Freitag ging es für den Goldpreis nach<br />
einem eher schwachen August wieder aufwärts. Der<br />
Grund: Unter den Erwartungen liegende Arbeitsmarktdaten<br />
aus den Vereinigten Staaten schürten die Spekulationen,<br />
dass die US-amerikanische Notenbank FED<br />
einen weiteren Zinsschritt erneut vertagen könnte. Konkret:<br />
Die US-Unternehmen schufen im August außerhalb<br />
der Landwirtschaft 151.000 neue Jobs. Von der Nachrichtenagentur<br />
Reuters befragte Analysten hatten hingegen<br />
mit einem Plus von 180.000 neuen Stellen gerechnet. Ein<br />
weiterhin niedriger Leitzins würde auf dem US-Dollar lasten,<br />
was den Goldpreis im Umkehrschluss weiter protegieren<br />
würde. Da die FED ihre Zinsentscheidungen<br />
insbesondere an die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt<br />
gekoppelt hat, dürfte die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung<br />
im September somit gesunken sein.<br />
Zum Chart: Der Preis für eine Feinunze Gold bewegt sich<br />
seit Ende des vergangenen Jahres in einem Aufwärtstrend,<br />
welcher aktuell bei etwa 1295 US-Dollar verläuft. Das aktuelle<br />
Monatstief bei 1302 US-Dollar bietet eine weitere Unterstützungsmarke.<br />
Strategie. Mit einem StayHigh-Optionsschein auf Gold<br />
(ISIN DE000SE527R1) können risikofreudige Anleger in<br />
rund 13 Wochen eine maximale Rendite von 31 Prozent<br />
oder 165 Prozent p.a. erzielen, wenn sich der Preis für eine<br />
Feinunze Gold bis einschließlich zum 09.12.<strong>2016</strong> durchgehend<br />
über der Knockout-Schwelle von 1275 US-Dollar bewegt.<br />
Bis zur KO-Schwelle haben die Notierungen aktuell<br />
einen Abstand von 5,6 Prozent. Sollte der Kurs für eine<br />
Feinunze Gold den Aufwärtstrend nach unten durchbrechen,<br />
ist zur Vermeidung eines Knockouts der vorzeitige<br />
wie auch schnelle Ausstieg aus dieser spekulativen Position<br />
ratsam.<br />
INFO STAYHIGH-OPTIONSSCHEIN AUF GOLD<br />
ISISN DE000SE527R1<br />
Basiswert Gold (eine Feinunze)<br />
Währungsabsicherung: Ja<br />
KO-Level 1275,00 US-Dollar<br />
max. Auszahlungsbetrag<br />
10,00 Euro<br />
Foto: dpa/Armin Weigel<br />
Apropos Spekulation: Jene, ob der US-Dollar (die Währungs<br />
des Basiswerts) gegen den Euro (die Währung des<br />
Zertifikats) steigt oder fällt, gibt es für Anleger nicht: das<br />
Produkt ist mit einer Quanto-Struktur ausgestattet, FX-Risiko<br />
ausgeschaltet. <<br />
Gold seit Anfang 2015<br />
Das sagen Analysten und Terminmarkt zu Gold<br />
Q4 <strong>2016</strong>e Q1 2017e Q2 2017e<br />
aktueller Kurs: 1350 US-Dollar<br />
Analysten 1346 40,0 35,0<br />
Terminmarkt 1353 1358 1362<br />
Quelle: Bloomberg:<br />
Rendite: 14,2% (61,1% p.a.)<br />
Finaler Bewertungstag<br />
09.12.<strong>2016</strong><br />
akt. Kurs: 8,75 Euro<br />
Barriere-Abstand: 5,6%<br />
Mehr: http://goo.gl/tjyZEz
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Stand: 21.04.<strong>2016</strong>. Bei den oben genannten Informationen handelt es sich um eine Werbemitteilung der Société Générale. Die Rückzahlung ist abhängig von der Zahlungsfähigkeit<br />
der Société Générale Effekten GmbH bzw. der Société Générale (Rating: S&P A, Moody‘s A2, Stand: 21.04.<strong>2016</strong>). Die Bonität und Liquidität können sich, ebenso wie das Rating,<br />
jederzeit während der Laufzeit verändern. Im Fall der Zahlungsunfähigkeit oder Insolvenz der Société Générale Effekten GmbH bzw. Société Générale kann es zum Totalverlust der<br />
Forderung des Anlegers kommen. Die rechtlichen Dokumente werden bei der Société Générale, Zweigniederlassung, Neue Mainzer Straße 46-50, 60311 Frankfurt am Main, zur<br />
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GESCHÄFTSFÜHRER 3 BANKEN-GENERALI INVEST SOWIE<br />
BELOGGER AUF BE24.AT<br />
Marktcheck nach der<br />
Sommerpause<br />
Ob das Wetter im Sommer <strong>2016</strong> im langfristigen Vergleich<br />
ein typisches oder eher ein untypisches war,<br />
wollen wir im Rahmen eines Börsenjournals nicht<br />
diskutieren. Was die Finanzmärkte betrifft, so war der<br />
heurige Sommer aber jedenfalls untypisch und zwar ungewöhnlich<br />
ruhig. Im Gegensatz zu den Vorjahren gab es<br />
kaum nennenswerte Marktschwankungen, ganz im Gegenteil.<br />
Viele Schwankungskennzahlen wie Volatilität bewegen<br />
sich auf historischen Tiefständen. Die gute<br />
Nachricht: Hoffentlich haben Sie Ihren Sommerurlaub genossen,<br />
an der Börse<br />
„Wie jüngst die<br />
Bank of England<br />
wird wohl auch die<br />
EZB realisieren<br />
müssen, dass es<br />
eine natürliche<br />
Grenze für Anleihekaufprogramme<br />
gibt – das verfügbare<br />
Material.“<br />
haben Sie nichts Wesentliches<br />
versäumt. Die<br />
schlechte Nachricht:<br />
Gehen Sie auf keinen<br />
Fall davon aus, dass dies<br />
immer so bleiben wird.<br />
Es ist nicht die Frage ob,<br />
sondern nur die Frage<br />
wann sich der aktuell<br />
schwankungsarme Seitwärtstrend<br />
auflöst. Die<br />
wenig überraschende<br />
Nachricht: Unsere Überzeugungen<br />
haben sich in<br />
den vergangenen beiden Monaten nicht verändert sondern<br />
vielmehr verstärkt. Die Notenbanken bleiben der bestimmende<br />
Marktfaktor. Aber: Die Kritik wird größer und<br />
das Vertrauen bekommt erste Kratzer.<br />
Die Bank of Japan… Obwohl in heimischen Medien<br />
wenig präsent, ist es stets sinnvoll einen Blick auf die Aktionen<br />
der Bank of Japan zu werfen. Schließlich finden wir<br />
dort, was Gelddrucken und Staatsverschuldung betrifft,<br />
die höchste internationale Dimension und die langjährigste<br />
Erfahrung vor. Der Blick in die Details irritiert und<br />
macht nachdenklich – aus mehreren Gründen: In keiner<br />
anderen wesentlichen Industrienation sind die Grenzen<br />
zwischen Politik und Notenbank so verschwommen. Letztendlich<br />
gibt die Politik der Notenbank klare Aufträge. Die<br />
Notenbank kauft zudem intensiv Aktien und ist bei vielen<br />
Unternehmen schon größter Einzelaktionär. Da die Notenbank<br />
den wesentlichen Teil der Verschuldung des Staats<br />
übernimmt, gibt es selbst bei hochrangigen Ökonomen<br />
konstruktive Denkmodelle für die weitere Entwicklung.<br />
Foto: Bloomberg<br />
Was wäre, wenn man in einem Deal zwischen Politik und<br />
Notenbank die Laufzeit der Schulden einfach auf 100<br />
Jahre oder ewig verlängern würde? Oder wenn man den<br />
Zins einfach auf null setzen würde? Die Höhe der Schulden<br />
wäre somit unwichtig. Undenkbar? Aufgrund der Erfahrung<br />
der vergangenen Jahre sollten Börsianer mit<br />
diesem Wort sehr vorsichtig umgehen. Zuviel Undenkbares<br />
ist eingetreten.<br />
Die EZB… Die EZB erinnert überspitzt formuliert an einen<br />
Autofahrer, der mit Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn<br />
fährt. Manche Mitfahrende stellen die Frage: Sind<br />
wir uns sicher, dass die Richtung stimmt? Aber anstatt abzubremsen,<br />
um nachzudenken und zu diskutieren, bleibt<br />
der Fahrer einfach voll auf dem Gaspedal. Länder wie Dänemark<br />
haben bereits historische Erfahrungen mit Negativrenditen<br />
und Minuszinsen. Nachhaltige Belege für den<br />
Erfolg einer solchen Strategie finden sich historisch international<br />
nicht. Natürlich kann man Verhaltensmuster auf<br />
Ebene theoretischer Modelle diskutieren und auf Flipcharts<br />
aufzeichnen, wer sich wann wie laut Theorie zu<br />
verhalten hätte. Man könnte aber auch ganz einfach in die<br />
Menschen hineinhören. Wenn es keine Zinsen gibt, dann<br />
werden Sparziele logischerweise später erreicht. Wenn<br />
man nun das Gefühl hat, dass Sparziele in weitere Ferne<br />
rücken, wird man dann wirklich mehr konsumieren und<br />
Geld ausgeben? Wohl nicht. Viele werden sogar das Gegenteil<br />
tun. Es fällt uns als Investmenthaus daher unverändert<br />
schwer rational nachvollziehen zu können, warum Minuszinsen<br />
auf breiter Front ein Lösungsweg sein sollen. Die<br />
Plus-Liste wird vorhanden sein, aber insgesamt überwiegen<br />
die Nachteile.<br />
Je länger man in eine Richtung fährt, desto komplizierter<br />
wird die Umkehr, falls man die Richtung ändern will.<br />
Wie jüngst die Bank of England wird wohl auch die EZB<br />
realisieren müssen, dass es eine natürliche Grenze für Anleihekaufprogramme<br />
gibt – das verfügbare Material. Einfach<br />
das Programm auszuweiten ist daher schwer<br />
möglich. Einfach das Programm zu beenden ist auch<br />
schwer möglich. Die aktuell hohen Anleihekurse wären<br />
definitiv nicht haltbar, eine schmerzvolle Marktkorrektur<br />
wäre unumgänglich. Spätestens im ersten Halbjahr 2017<br />
werden die Notenbanker hier eine Entscheidung treffen
BÖRSE EXPRESS<br />
BELOG VON BE24.AT<br />
müssen. Egal wie die Entscheidung ausfällt – für Diskussionen<br />
und Marktschwankungen wird gesorgt sein.<br />
Die FED… Die tägliche „Wasserstandsmeldung“ ist leider<br />
wieder einmal Teil unseres Börsenalltags. Kommt eine<br />
weitere Zinserhöhung, oder doch nicht? Falls doch – wann<br />
und wie deutlich? Jedes Wort von FED-Chefin Yellen wird<br />
analysiert und mindestens wöchentlich meldet sich ein<br />
Vertreter einer regionalen US-Notenbank zu Wort. Übrigens:<br />
Laut neuesten Umfragen sind nur mehr 40 % der US-<br />
Bürger von der Notenbank überzeugt, was eine massive<br />
Verschlechterung darstellt. Knapp 40 % sehen den eingeschlagenen<br />
Weg kritisch bis sehr kritisch. Gut 20 % sagen<br />
bereits „keine Meinung“, was zeigt, dass viele Bürger den<br />
Weg nicht nachvollziehen oder verstehen können. Mag<br />
sein, dass die FED alleine aus Vertrauensgründen eine weitere<br />
Zinserhöhung durchführt. Schließlich hat man einst<br />
eine Arbeitslosenrate von 6,5 % als Zeitpunkt für die Zinswende<br />
definiert. Mittlerweile liegt die Rate bei etwa 5 %.<br />
Wir wissen nicht, wie die FED sich im Herbst entscheiden<br />
wird und daher wollen wir auch nicht darauf wetten. Mehrere<br />
nachhaltige Zinserhöhungen können wir uns aber definitiv<br />
nicht vorstellen. Eine leichte Zinserhöhung aus<br />
kosmetischen Gründen wird wohl Tagesschwankungen<br />
bringen, aber die Finanzwelt nicht in ihren Grundfesten<br />
erschüttern.<br />
Klingt Alles negativ? NEIN ! Haben Sie an dieser Stelle<br />
den Eindruck, das Finanzmarktumfeld wäre ausschließlich<br />
negativ? Nein. Das ist der falsche Schluss. Das Umfeld<br />
ist wie es ist und es ist nicht änderbar. Änderbar ist dagegen<br />
Ihre Geldanlagestrategie. Wir finden täglich Unternehmen<br />
mit überzeugenden Geschäftsmodellen und<br />
Marktstellungen – tätig in oft von langjährigen Megatrends<br />
profitierenden Branchen. Wir finden täglich Unternehmen<br />
mit Dividendenrenditen von 2%, 3% oder sogar<br />
mehr. Wir wissen nicht, ob sich der aktuelle Seitwärtstrend<br />
in einer Korrektur oder in einem Aufschwung auflöst.<br />
Flexibles und konsequentes Reagieren bleibt daher<br />
angesagt. Wir sind aber von der Langfristperspektive der<br />
Aktien überzeugt. Wir setzen im Anleihebereich auf selektives<br />
Vorgehen im Rahmen der noch vorhandenen Möglichkeiten.<br />
Und wir stehen zu unserer Goldbeimischung,<br />
egal ob der Goldpreis nun 5 % höher oder tiefer steht.<br />
Sollte Ihnen daher die abstrakte Welt der Notenbanken<br />
zunehmend suspekt vorkommen, dann bringt die reale<br />
Welt der produzierenden Unternehmen erfrischende Abwechslung<br />
und viele konstruktive Gedanken. “<<br />
Mehr finden Sie im neuen 3 Banken-Generali Invest-Fondsjournal<br />
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