KUNSTINVESTOR- AUSGABE NOVEMBER 2016
Kunst als Kapitalanlage AUSGABE.NOVEMBER.2016
Kunst als Kapitalanlage
AUSGABE.NOVEMBER.2016
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Große Auktionswochen in Wien-Zeitgenössische<br />
Kunst, klassische Moderne, Design und Jugendstil<br />
Kurt Hüpfner - Oswald Tschirtner und Johann Hauser<br />
Poetiken des Materials – Der Farbholzschnitt in Wien um 1900<br />
<strong>NOVEMBER</strong> <strong>2016</strong>
KUNST.INVESTOR Editorial<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser!..<br />
Heute halten Sie die aktuelle Ausgabe des e-Magazine<br />
<strong>KUNSTINVESTOR</strong> in „Händen“. Innovativ, exklusiv und<br />
stets mit dem richtigen Riecher für aktuelle<br />
Entwicklungen informieren wir Sie rund um alle<br />
wichtigen Themen, die nationalen und internationalen<br />
Kunstmärkte betreffend. Kunst ist ein interessantes<br />
Portfolio und unbestritten die schönste Beimischung für<br />
Ihr Investment- inspirierend, nicht allein in ideeller<br />
Hinsicht. Besonders in Zeiten, da Bullen auf sich warten<br />
lassen und Renditen an der Nulllinie kratzen, etablieren<br />
sich Kunstwerke als stabile, vor allem aber als rentable<br />
Assets. Eine Tatsache, der sich selbst hartgesottene<br />
Aktionäre nicht entziehen können. Außenseiter der<br />
Kunstgeschichte profitieren davon nicht substanziell in<br />
Kunst interessiert zu sein, weil die zeitlichen Intervalle<br />
von einer Aktienbaisse zur nächsten immer wieder<br />
kürzer werden- wäre auch zu erwarten, dass die<br />
persönliche Entscheidung dieser Käufer weniger zählt.<br />
Wie schade. Und wie bezeichnend. Viele Sammler<br />
scheinen in Bilder wie in Aktien zu investieren. Käufer<br />
haben eben nicht nur wieder viel Geld, sie kultivieren<br />
auch einen sehr selektiven Blick. Mehr noch: Dieser<br />
Boom ist noch lange nicht an seine Grenzen gestoßen.<br />
Bilder, Antiquitäten und andere Sammelobjekte<br />
nehmen im Rahmen der Veranstaltungen einen immer<br />
höheren Stellenwert ein. Dies bestätigen die<br />
hervorragenden Ergebnisse der Auktionshäuser. Weil<br />
es bei allen Dingen des Lebens immer auf den richtigen<br />
Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit fundierten<br />
Hintergrundberichten, präzise recherchierten Topstorys,<br />
wichtigen Nachrichten und aktuellen Interviews<br />
begeistern. Zusätzlich wollen wir dieses Magazin auch<br />
mit dem Sonderteil Geld & Anlage-INVESTOR als<br />
moderne Plattform zum Austausch wichtige<br />
Investitionsinformationen anbieten. Lesen Sie den<br />
aktuellen <strong>KUNSTINVESTOR</strong>, wo Sie sich ein aktuelles<br />
Bild über den Kunst- & Geldmarkt verschaffen könneneine<br />
wirklich gute Investition.<br />
Viel Spaß wünscht Ihnen<br />
Michael Ruben Minassian<br />
IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian,<br />
Mail: office@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 23653.1318 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH, 1110<br />
Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 91920-9045<br />
DW, Fax: + 43 1/29 81-298 DW, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: Auktionshaus 'im Kinsky', 114. Auktion-<br />
Umberto Boccioni Studie für Skulptur, 1912 Bleistift und Grafitstift auf Papier; 28 × 22 cm, Schätzwert 25.000 bis<br />
50.000 Euro
KUNST.INVESTOR News<br />
Barbara Husar, Avantgarde der Teilchenbeschleuniger, <strong>2016</strong>, Stempel auf Bütten<br />
BARBARA HUSAR – AVANTGARDE DER TEILCHENBESCHLEUNIGER<br />
Teilchenbeschleuniger üben seit langem eine<br />
tiefgründige Faszination auf Barbara Anna Husar<br />
aus.Allerdings fokussiert sie keine Teilchen<br />
physikalischer Natur, sondern Strukturen, die über das<br />
Materielle hinausweisen: Bewusstseinsströme sollen<br />
angeregt werden und neue sinnstiftende Verbindungen<br />
und weiterführende Wechselwirkungen entfalten. In<br />
ihrer Ausstellung Avantgarde der<br />
Teilchenbeschleuniger schafft sie ein komplexes<br />
System, ein multimediales Gewebe aus Relationen<br />
wesentlicher Datenträger. Deren kommunizierende<br />
Kanäle sind miteinander verwoben, in bildlichen<br />
Positionen gebündelt und verdichtet um energetische<br />
Felder zu generieren. Die Werke sind gleichsam<br />
Instrumente, die um sich rotierende Sphären von über<br />
sich hinaus deutenden Informationen bilden, die sich<br />
überlagern und in den Überschneidungen neue<br />
Erfahrungsräume entstehen lassen. [Galerie Schultz<br />
Berlin. Ausstellungsdauer bis 12. <strong>NOVEMBER</strong> <strong>2016</strong> –<br />
Foto: © Galerie Schultz]
KUNST.INVESTOR News<br />
Stephan Kaluza, Fragmente eines Ängstlichen 27, Öl auf Leinwand<br />
STEPHAN KALUZA – FRAGMENTE EINES ÄNGSTLICHEN<br />
In „Fragmente eines Ängstlichen“ zeigt Stephan Kaluza<br />
72 Varianten von Wasseroberflächen (Öl auf Leinwand)<br />
im kleinen Format, als Installation gehängt. Die Bilder<br />
variieren in der Art, dass unichrome Flächen sich mit<br />
fotorealistischen Darstellungen und abstrakt-pastosen<br />
Farbaufträgen abwechseln und einer systematischen<br />
Choreographie unterworfen sind. Die Grundfarben der<br />
achtzehn Vierergruppen zeigen sich in den unifarbenen<br />
Flächen, auf dieser Basis findet Realismus und<br />
Abstraktion gleichermaßen statt. Die Ausstellung dieser<br />
Malerei folgt so einem logischen Konzept und stellt die<br />
Frage nach der „berechenbaren“ Emotionalität und<br />
Spontanität in der Malerei, nach den Gesetzen des<br />
Lichteinfalls und der Lichtbrechung auf Physis; –<br />
simples Wasser, in diesem Fall, kleine Ausschnitte. So<br />
zielt auch der Titel auf die Wahl der Methode und die<br />
Freiheit im Rahmen des Berechenbaren ab. [Galerie<br />
Schultz Berlin. Ausstellungsdauer bis 12. <strong>NOVEMBER</strong><br />
<strong>2016</strong> – Foto: © Galerie Schultz]
KUNST.INVESTOR News<br />
Ist das Biedermeier?<br />
Amerling, Waldmüller und mehr<br />
Die Ausstellung widmet sich der Malerei zwischen 1830<br />
und 1860, also der Kunst einer Zeitspanne, die noch im<br />
Biedermeier beginnt, aber weit über diese Epoche<br />
hinausreicht. Anhand einer Auswahl repräsentativer<br />
Werke soll die hervorragende Entwicklung der Malerei<br />
in diesen Jahrzehnten aufgezeigt werden, zugleich wird<br />
damit dem Publikum nahegebracht, dass sich die Kunst<br />
eigenständig herausbildete und nicht an die historische<br />
Epoche Biedermeier gebunden war. Der Beginn der<br />
Ausstellung mit der Kunst der 1830er-Jahre soll das<br />
hohe Niveau der österreichischen respektive Wiener<br />
Malerei belegen. Davon ausgehend findet die<br />
künstlerische Ausformung schließlich in den 1850er-<br />
Jahren zu einem neuen Höhepunkt. Die Werke aus<br />
diesem Jahrzehnt verdichten ein letztes Mal alle<br />
maltechnischen und kompositorischen Erkenntnisse<br />
und führen die Malerei zu neuer Blüte. Die meisten<br />
Darstellungen dieser Zeit erinnern an ein letztes<br />
Aufwallen an der Schwelle zu einer neuen Stilepoche<br />
und sind demzufolge von enormer Ausdruckskraft.<br />
Die Ausstellung konzentriert sich auf die „profane“<br />
Malerei, also auf Themen, die das tägliche Leben<br />
spiegeln: Porträts, Landschaften, Genrebilder im<br />
weitesten Sinn. Im Zentrum der Ausstellung steht Wien,<br />
wobei vor allem Ferdinand Georg Waldmüller geehrt<br />
werden soll. Waldmüller wird vielerorts fälschlicherweise<br />
als „Maler der Biedermeierzeit“ bezeichnet,<br />
ungeachtet dessen, dass seine bekanntesten Arbeiten<br />
in den Jahren nach 1848 entstanden sind. Eine<br />
Auswahl seiner späten Werke wird daher den Kern der<br />
Ausstellung bilden. Daneben soll anhand weniger<br />
ausgewählter Werke auf Parallelen zu oder<br />
Wechselwirkungen mit anderen europäischen<br />
Kunstmetropolen hingewiesen werden. Einen weiteren<br />
Schwerpunkt wird die Wohnkultur bilden, speziell die<br />
Möbelproduktion, die in diesen Jahren eine enorme<br />
Entwicklung durchgemacht hat. Eine Auswahl von<br />
Einrichtungsgegenständen soll auf den Stilwandel vom<br />
Biedermeier zum Zweiten Rokoko hinweisen, zusätzlich<br />
soll damit ein Vergleich zwischen den ausgestellten<br />
Objekten und den in den Gemälden abgebildeten<br />
Möbeln ermöglicht werden- Kuratiert von Sabine<br />
Grabner. [Belvedere, Ausstellungsdauer bis 12.<br />
Februar 2017 Foto: © Belvedere]
KUNST.INVESTOR News<br />
József Borsos, Der Emir vom Libanon (Porträt von Edmund Graf Zichy), 1843<br />
© Szépművészeti Múzeum/ Museum of Fine Arts, Budapest, <strong>2016</strong>, Foto: © Tibor Mester
KUNST.INVESTOR News<br />
Klemens Brosch, „Das Krokodil auf der Mondscheibe“ 1912<br />
Klemens Brosch - Kunst und Sucht des Zeichengenies<br />
Klemens Brosch zählt zu den herausragendsten und<br />
interessantesten Zeichnern Österreichs im 20.<br />
Jahrhundert. Gemeinsam würdigen nun die<br />
Landesgalerie Linz und das NORDICO Stadtmuseum<br />
das Leben und Werk des Linzer Künstlers. Die<br />
Landesgalerie Linz bietet einen umfassenden Einblick<br />
in den künstlerischen Kosmos des genialen Zeichners.<br />
Studienblätter, die durch ihren Detailreichtum<br />
bestechen, bilden den Auftakt zur Ausstellung; gefolgt<br />
von virtuosen Landschaftsaquarellen und<br />
beeindruckenden Aus- und Einblicken in die Natur. Die<br />
Ausstellung im NORDICO Stadtmuseum beschäftigt<br />
sich mit der Biografie und den Linz-Bezügen des<br />
Künstlers. Markanten Lebensabschnitten und -orten<br />
werden eigene Räume gewidmet. [Landesgalerie Linz /<br />
NORDICO Stadtmuseum Linz. Ausstellungsdauer bis<br />
8. Jänner 2017 – Foto:© Nordico]
KUNST.INVESTOR News<br />
TR@NSMISSION<br />
WERKE VON JULIE VALMES<br />
IM PALAIS SCHWARZENBERG<br />
Foto: © Julie Valmes, Zwölf, 2011, Aluminium<br />
Hochglanzlack in fünf Farben Durchmesser 180 cm<br />
In TR@NSMISSION zeigt die Künstlerin Julie<br />
Valmes erstmalig einen Überblick über ihre Arbeiten,<br />
die in den vergangenen acht Jahren entstanden sind.<br />
Das Thema der Ausstellung kreist um die Schnittstellen<br />
der Wissenschaftsgebiete Transhumanismus,<br />
Künstliche Intelligenz (KI), Biophysik und Energetik. Die<br />
exponentielle Entwicklung künstlicher Intelligenz und<br />
die Verschmelzung von Technik und Mensch sind<br />
hochbrisante und aktuelle Themen. Julie Valmes<br />
befasst sich seit vielen Jahren intensiv mit diesen<br />
Entwicklungen, die mit relevanten Fragestellungen<br />
einhergehen. Diese werden in Form von Objekten,<br />
Installationen, Skulpturen und mittels Frequenzmalerei<br />
thematisiert.<br />
Kunst am Schnittpunkt von Transhumanismus,<br />
Quantenphysik und Spiritualität- Kein Gesprächsstoff<br />
ist derzeit populärer als die Forschungen und<br />
Spekulationen darüber, welche Zukunft uns die<br />
unendlichen Datensammlungen des Internet und<br />
innovativste Technologien wie selbstlernende<br />
Superintelligenz, Nano- und Neurotechnologie oder<br />
Gehirn-Computer-Schnittstellen bescheren werden. In<br />
diesem Resonanzraum der Diskurse setzt die Arbeit<br />
von Julie Valmes an. Mit ihren Gemälden, Skulpturen<br />
und Installationen bewegt sich die 1977 in Polen<br />
geborene, in Wien lebende Künstlerin im Spannungsfeld<br />
von Transhumanismus und Transzendenz,<br />
Quantenphysik, Energetik und Spiritualität.<br />
TR@NSMISSION, so der Titel der Ausstellung, ist ein<br />
Begriff mit zahlreichen Bedeutungsnuancen. Er meint<br />
die Durchlässigkeit eines Mediums für die Übertragung<br />
von Schall- und Lichtwellen wie auch von Daten,<br />
gleichzeitig die Weitergabe von Erbrechten und auch<br />
die Empfänglichkeit für die Übertragung von Infektionen<br />
und Erregern. Mit den Worten von Valmes: „Jeder<br />
Mensch ist ein omnipräsenter Sender und Empfänger,<br />
ein hochsensibles, multidimensionales Frequenzwesen“.<br />
Mit ihren plastischen Arbeiten aus vielfältigen<br />
Materialien wie Bronze, Aluminium, Stahl, Silikonen,<br />
farbigen Kunstharzen und Holz spiegelt die Künstlerin<br />
die widersprüchliche Realität des gläsernen<br />
Individuums der Gegenwart: Was sich als Transparenz<br />
maskiert, ist totalitäre Kontrolle. [PALAIS<br />
SCHWARZENBERG. Ausstellungsdauer: 15.bis 20.<br />
November <strong>2016</strong> – Foto: Julie Valmes, Zwölf, 2011,<br />
Aluminium, Hochglanzlack in fünf Farben, Durchmesser<br />
180 cm, © Julie Valmes]
KUNST.INVESTOR News<br />
Friedrich Erhart<br />
„Malen mit Licht“<br />
Foto: © Friedrich Erhart – Wasserwerk<br />
Digitale Bilderfassung hat sowohl den Umfang als auch<br />
die kreativen Möglichkeiten der Bilderstellung deutlich<br />
erweitert, indem sie dem Fotografen eine<br />
experimentellere Arbeitsweise erlaubt, frei von Kosten<br />
für analoges Filmmaterial. Vor einigen Jahren ist auch<br />
Friedrich Erhart, gelernter Analogfotograf, auf „digital“<br />
umgestiegen. Beim Experimentieren mit dem neuen<br />
Equipment entdeckte er, dass man durch gezielte<br />
Kamerabewegung während der Belichtung malerische<br />
Bildeffekte erzeugen kann. Eigentlich etwas<br />
unorthodox, entwickelt die Kameraindustrie doch seit<br />
vielen Jahren Technologien, wie beispielsweise den<br />
eingebauten Verwacklungsschutz, um genau solche<br />
Effekte zu vermeiden. Jedenfalls motivierten ihn die<br />
ersten „Wackelbilder“, diese neue Methode der<br />
kreativen Bildgestaltung auf verschiedenste<br />
Motivbereiche anzuwenden und weiter zu perfektionieren.<br />
Die Technik selbst impliziert naturgemäß<br />
einen gewissen Anteil an Unvorhersehbarkeit. Doch der<br />
Zufall hat hier durchaus Methode und ist beabsichtigt.<br />
Gerade das macht meiner Meinung den Reiz aus, weil<br />
jedes so entstandene Bild auf seine Weise einzigartig<br />
und nicht replizierbar ist. Durch längere<br />
Belichtungszeiten und „bewegte Kamera“ erscheinen<br />
die Farben flächiger – trotzdem schaffen Licht und<br />
Schatten die nötige Raumtiefe. Formen fließen<br />
ineinander zu farbenfrohen Kompositionen, die<br />
streckenweise an impression-istische oder abstrakte<br />
Malerei erinnern. Die Kunst dabei ist, die Kamera so zu<br />
bewegen, dass genau der richtige „Pinselstrich“ für die<br />
jeweilige Komposition entsteht. In dem Thema seiner<br />
Ausstellung WASSER.WERK vereint Friedrich Erhart<br />
die Geschichte der historischen Ausstellungsräumlichkeiten<br />
der „Alten Schieber-kammer“mit dem<br />
Inhalt seiner aktuellen Werke. In der „Alten Schieberkammer“<br />
waren ursprünglich die Sperrorgane<br />
(Schieber) für den Betrieb des Wasserbehälters<br />
Schmelz untergebracht. Sie wurde 1870 bis 1873 im<br />
Zuge des Baues der I. Wiener Hochquellenleitung<br />
errichtet. Das Gebäude wurde schließlich in den<br />
1990er-Jahren komplett restauriert undfür Ausstellungsund<br />
Veranstaltungszwecke adaptiert. Die für diese<br />
Ausstellung ausgewählten Kunstfotografien beinhalten<br />
stets das Element Wasser. Ob als abstraktes Detail<br />
einer Wasser-Gischt, Spiegelungen in einer<br />
Regenpfütze, mystische Gestalten auf dem Eis oder<br />
(bekleidete!) Damen – beim Sprung ins nasse Element.<br />
Allen Werken von Friedrich Erhart gleich ist jedoch sein<br />
unverwechselbarer Stil. [Alte Schieberkammer,<br />
Ausstellungsdauer: 15 November bis 19. November<br />
<strong>2016</strong> – Foto: © Friedrich erhart]
KUNST.INVESTOR News<br />
Foto: © Friedrich Erhart - Dirndlsprung (1. Platz in der Kategorie "Action & Sport" beim KURIER Fotowettbewerb 2014)
KUNST.INVESTOR News<br />
Lawrence Weiner<br />
Lawrence Weiner, Governors Island, New York, 2009<br />
Foto: Michael Marcelle Courtesy of Moved Pictures Archive, New York<br />
Lawrence Weiner ist eine der herausragenden Figuren<br />
der ersten Generation der amerikanischen Conceptual<br />
Art und einer der bekanntesten Künstler weltweit. Diese<br />
konzeptuelle Kunstrich-tung, die sich während der<br />
1960er Jahre entwickelt hat, stellt den Werkcharakter<br />
und die Materialisierungsanforderung von Kunstwerken<br />
infrage. Im Jahr 1968 verfasste Weiner das für<br />
ihn bis heute gültige Manifest Declaration of Intent. Drei<br />
Thesen werden darin aufgestellt. Die erste These<br />
formuliert die Möglichkeit des Künstlers, ein Werk<br />
herzustellen (»The artist may construct the piece«), die<br />
zweite bezieht sich auf dessen Anfertigung (»The piece<br />
may be fabricated«, die dritte besagt, dass das Werk<br />
nicht ausgeführt werden muss (»The piece need not be<br />
built«). Jede der drei Möglichkeiten ist gleichwertig und<br />
entspricht der Absicht des Künstlers. Die Entscheidung<br />
bezüglich der Aus-führung liegt beim Empfänger zum<br />
Zeitpunkt des Empfangs (»Each being equal and<br />
consistent with the intent of the artist, the decision as to<br />
condition rests with the receiver upon the occasion of<br />
the receivership«). Durch diese Satzung ist festgelegt,<br />
dass das Werk auch aus einem gedanklichen Gebilde<br />
bestehen kann. Trotz dieser radikalen Thesen sieht<br />
sich Weiner als Plastiker. Sein künstlerisches Material<br />
ist fast ausschließlich die Sprache. Neben<br />
Performances und Filmen sind vor allem seine<br />
Textarbei-ten charakteristisch, die in Zeichnungen<br />
entwickelt und meist großflächig auf Wände<br />
aufgetragen werden. Weiner verfasst sie sowohl in der<br />
Sprache des Landes, in dem das Werk zu sehen ist, als<br />
auch parallel in Englisch, der eigenen Muttersprache.<br />
Dadurch lenkt er den Fokus auf die Übersetzung als<br />
einen fort-dauernden Prozess von Lektüre und<br />
Dekodierung, die jeder sinn-lichen Erfassung zugrunde<br />
liegt. Typografie, Oberfläche und Platzierung spielen<br />
eine ebenso entscheidende Rolle wie die Form der<br />
Wiedergabe. Einige Arbeiten existieren als<br />
Audioaufnahmen, andere als Druckerzeugnisse,<br />
Graffiti, Tattoos, Lyrics oder Poster. Für das Kunsthaus<br />
Bregenz ist Lawrence Weiner nicht nur we-gen seines<br />
künstlerischen Rangs attraktiv, sondern vor allem auch<br />
wegen seines profunden Raumdenkens. Ortsbezug und<br />
Auseinandersetzung mit Raum und Gegebenheiten<br />
kennzeichnen Weiners Œuvre, grundlegend auch für<br />
seine für das KUB als Ausstellungsort und –architektur<br />
geschaffenen Werke. [Ausstellungsdauer: 12.<br />
November <strong>2016</strong> bis 1. Jänner 2017 – Foto: ©<br />
Kunsthaus Bregenz]
KUNST.INVESTOR News<br />
‚Im Dialog mit der<br />
Schöpfungsfigur Mensch‘<br />
Foto: © Martina Reinhart<br />
In den Zyklen ‘Das Bild der Frau’, ’Das Bild des<br />
Mannes’, ‘Das Bild des Kindes’, ‘Chimaeren’ und<br />
‘Traumwesen’ hat Martina Reinhart bereits die Rolle<br />
des Menschen hinsichtlich seinem Bezug zur Natur<br />
untersucht. Eigentlich auch in Relation zum<br />
Anthropozän-Begriff (Paul Crutzen) als Denkfigur,<br />
welcher unsere Vorstellung von Natur und Kultur<br />
verändert. Und so auch vom Körper. Denn auch dieser<br />
lässt sich nun eigentlich nicht mehr unabhängig vom<br />
menschlichen Handeln betrachten. Wie bereits Karl<br />
Marx in ‘Grundrisse’ (1857) Maschinen, Lokomotiven,<br />
Telegraphen, etc., also Produkte der Industrie als, aus<br />
Naturmaterialien entwickelte Organe des menschlichen<br />
Willens über die Natur bzw. der menschlichen<br />
Partizipation in der Natur beschreibt, so kann man den<br />
Menschen selbst als geologischen Faktor sehen, der<br />
einerseits die Erde in ihrer Substanz verändert, aber<br />
auch zur Schöpfungsfigur seiner selbst wird. Er schreibt<br />
sich nun in seine eigene Geschichte ein: Sein Körper<br />
als Konstrukt, dessen Veränderung stets<br />
phantasmatischen Nachschub benötigt. Im<br />
Posthumanismus erschafft der Mensch einerseits<br />
Lebewesen mit erweiterten Fähigkeiten, andererseits<br />
verbindet er menschliche und künstliche Intelligenz. Im<br />
Transhumanismus will er die Grenzen der<br />
menschlichen Möglichkeiten durch Einsatz<br />
technologischer Verfahren vergrößern. In der<br />
unvollendeten, evolutionären Transformation des<br />
Menschen entstehen auch Zwitterwesen:<br />
Mensch/Tier/Roboter. Laut Donna Haraway sind<br />
Cyborgs kybernetische Organismen, Hybride aus<br />
Maschine und Organismus, also Geschöpfe der<br />
gesellschaftlichen Wirklichkeit wie der Fiktion. Und<br />
wenn Martina Reinhart auf Marshall McLuhan, der die<br />
Medien als Ausweitungen des Körpers, des<br />
menschlichen Sinnesapperates sieht, Bezug nimmt,<br />
geht es letztlich um die Ausblendung und Überwindung<br />
des Körpers. Um auf diese Weise eine vollständige<br />
Kontrolle über das eigene Selbst und die eigene<br />
Materialität zu gewinnen. In ihrem letzten Zyklus<br />
‘KÖRPER/MEDIEN/WISSEN’ verbindet die Künstlerin<br />
diese Ansätze, indem sie auch noch Wissen an sich<br />
bzw. die Ausformungen/Erweiterungen der, sich jetzt<br />
entwickelnden Wissensgesellschaft miteinfließen lässt.<br />
In dieser Ausstellung ist ein Querschnitt von all diesen<br />
Zyklen zu sehen, der die Auseinandersetzung der<br />
Künstlerin mit dem Menschen und seiner Entwicklung<br />
zeigt und auch Denkanstöße geben soll, da Reinhart<br />
neben den Arbeiten und Videoinstallationen (zu ‚Frau‘,<br />
‚Mann‘ und ‚Kind‘, sowie ‚Wissen‘) auch einen<br />
Fragenbogen auflegt, wo die Besucher ihre Meinungen<br />
zu der Frage ‘Wie bzw. was kann der Mensch mit<br />
seinem Wissen gestalten?’ niederschreiben können.<br />
[Alte Schieberkammer, Ausstellungsdauer: 23.<br />
November bis 25. November <strong>2016</strong>]
KUNST.INVESTOR News<br />
Foto: Galerie Hilger - © Untitled (Der Dom zu Köln), <strong>2016</strong><br />
Julian Schnabel - Works on paper<br />
Die erste Ausstellung im deutschsprachigen Raum<br />
hatte Julian Schnabel in Düsseldorf 1978. Zur<br />
Eröffnung dieser Ausstellung kam niemand außer<br />
Sigmar Polke und Imi Knoebel. Heute scharen sich<br />
Menschentrauben um den charismatischen Künstler,<br />
seit Jahren Liebling der Kunstwelt und Midas der<br />
Branche, seine Vernissagen sind stets überfüllt, ein<br />
„must“ in der Gesellschaft, die kein Alter, aber Qualität<br />
und Zeitlosigkeit kennt. Julian Schnabels Werke<br />
wurden in namhaften Museen ausgestellt und sind<br />
Bestandteil vieler öffentlicher Kunstsammlungen auf der<br />
ganzen Welt wie z.B. Tate Gallery, MoMA NY,<br />
Guggenheim Museum, Centre Pompidou, Renia Sofia<br />
um nur ein paar zu nennen. Die Ausstellung in der<br />
Galerie Hilger erstreckt sich über einen Zeitraum von<br />
1983 bis heute. Zu sehen gibt es Collagen, Monoprints,<br />
ebenso verschiedene Grafik-Editionen, wobei der<br />
Schwerpunkt auf aktuellen Arbeiten liegen wird.<br />
Schnabel hat anlässlich des diesjährigen Jubiläums<br />
240 Jahre amerikanische Unabhängigkeit einen<br />
einzigartigen Bildzyklus im neoexpressiven Stil<br />
geschaffen. Die Pigmentdrucke sind die ersten<br />
Grafikeditionen die Schnabel seit fast 10 Jahren<br />
veröffentlicht. In kräftiges bis sphärisches Violett<br />
getaucht faszinieren die Blätter durch Expressivität, die<br />
ausdrucksstarke, nebulös wirkende Violettfäbung<br />
(gewässerte Tinte) verleihen den Grafiken die gestische<br />
Emotionalität, Vitalität und sensible Poetik, die<br />
Schnabels einzigartige Handschrift ausmacht. [Galerie<br />
Hilger, Ausstellungsdauer: 20 Oktober bis 19.<br />
November <strong>2016</strong>. Foto: © Galerie Hilger]
KUNST.INVESTOR News<br />
Foto: Magdalena Fischer<br />
LILO NEIN | INCONVENIENT POSITIONS<br />
Für die Ausstellung Inconvenient Positions nehmen fünf<br />
Skulpturen von Lilo Nein in den Räumen der Galerie<br />
Michaela Stock Platz. Die Skulpturen, welche zwischen<br />
2012 und <strong>2016</strong> für unterschiedliche Ausstellungskontexte<br />
entstanden sind, werden erstmals zusammen<br />
gezeigt. Die Ausstellung Inconvenient Positions ist der<br />
erste Teil des Projektes Writing Performance, welches<br />
unterschiedliche Modi der Aufzeichnung, Textualisierung<br />
und Übersetzung von Performance im<br />
Wechselspiel mit anderen Medien untersucht.<br />
Ausgehend von Überlegungen zu Performance in der<br />
bildenden Kunst wird Ausstellung als zeitlich<br />
begrenztes Medium interpretiert, in welchem die<br />
Skulpturen in der Begegnung mit dem Publikum<br />
stattfinden. Sowohl die Proportionen als auch die<br />
reflektierenden und matt spiegelnden Oberflächen<br />
unterstreichen den Dialog zwischen den skulpturalen<br />
Elementen und den Körpern bzw. der Bewegung<br />
BetrachterIn im Ausstellungraum, wobei dieser Dialog<br />
durchaus konfliktuale Aspekte mit sich bringen kann.<br />
Die diskursive Dimension der Arbeiten wird zudem<br />
durch die Einladung von fünf KritikerInnen bzw.<br />
KuratorInnen thematisiert, die jeweils über eine der<br />
Skulpturen einen kurzen Text verfassen. Laut Walter<br />
Benjamin sind die Kritik wie die Übersetzung Formen in<br />
denen künstlerische Arbeiten fortleben,- wobei<br />
Benjamin den Begriff des Lebens völlig unmetaphorisch<br />
verstanden wissen will; von der Geschichte, nicht von<br />
der Natur aus soll diese bestimmt werden. Zudem<br />
werden die Skulpturen in der Ausstellung fotografiert<br />
und gefilmt. Aus dem visuellen Material entsteht eine<br />
Partitur für MusikerInnen zu der die Texte der<br />
KritikerInnen gesungen werden. Die entstandenen<br />
Lieder werden in einer zweiten Ausstellung in der<br />
Galerie der Koninklijken Academie van Beeldende<br />
Kunsten in Den Haag präsentiert. Lilo Nein thematisiert<br />
in diesem Projekt die materielle und die diskursive<br />
Dimension von künstlerischen Arbeiten und setzt diese<br />
in wechselseitige Beziehung zueinander- kurator<br />
Felicitas Thun-Hohenstein [Galerie Michaela Stock,<br />
Ausstellungsdauer: 10. bis 17. November <strong>2016</strong>. Foto:<br />
Magdalena Fischer - © Courtesy Lilo Nein & Galerie<br />
Michaela Stock]
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Mercedes-Benz 300 SL Roadster BJ 1958 - erzielter Preis € 1.067.000<br />
TOP-PREIS FÜR OLDTIMER<br />
1.067.000 Euro für Mercedes-Benz 300 SL<br />
bei Dorotheum-Auktion „Klassische Fahrzeuge“ am 15. Oktober <strong>2016</strong><br />
Mit Superlativen konnte die Dorotheum-Auktion<br />
„Klassische Fahrzeuge“ auf der Classic Expo in<br />
Salzburg am 15. Oktober <strong>2016</strong> wahrlich nicht geizen.<br />
Allen voran eine Schönheit aus dem Hause Mercedes:<br />
Mit hervorragenden 1.067.000 Euro, dem bis dato<br />
besten Preis des Dorotheum für einen Oldtimer, setzte<br />
sich der rote Mercedes-Benz 300 SL Roadster aus dem<br />
Jahre 1958 an die Spitze der Verkäufe. Weitere Top-<br />
Preise gab es mit 652.600 Euro für den gelben<br />
Mercedes-Benz 300 S Cabriolet von 1953 und mit<br />
238.200 Euro für den 1971 Porsche 911 S Coupé.<br />
Insgesamt war es die bisher beste Oldtimer-Auktion<br />
des Dorotheum. (Foto: © Dorotheum)
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
1953 Mercedes-Benz 300 S Cabriolet erzielter Preis € 652.600<br />
1959 Cadillac Series 62 Deville Convertible erzielter Preis € 89.700<br />
1970 Maserati Indy 4200 Ex-Udo Proksch, Ex-Teddy Podgorski
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Jacopo Tintoretto (1519-1594) Die Schlacht zwischen den Philistern und den Israeliten<br />
Öl auf Leinwand, 146 x 230,7 cm erzielter Preis € 907.500<br />
Mehr als 900.000 Euro für Tintoretto-Neuentdeckung<br />
Eine der besten Altmeister-Auktionen im Dorotheum<br />
Eine spektakuläre Neuentdeckung stand im Mittelpunkt<br />
der Auktion mit Gemälden Alten Meister am 18.<br />
Oktober <strong>2016</strong> und wurde als solche mit einem<br />
Spitzenpreis honoriert. Jacopo Tintorettos<br />
Schlachtenbild mit der Kampfszene Davids gegen<br />
Goliath, als Hauptwerk des venezianischen<br />
Manierismus-Meisters erstmals zuordenbar, erreichte<br />
907.500 Euro. Das Bild, dessen faszinierende<br />
Entstehung Röntgenanalysen offenbarten, überzeugt<br />
u. a. durch seinen hochmodernen Bildaufbau – Nicht<br />
umsonst gilt Tintoretto als einer der Begründer<br />
moderner Malerei. Im 500. Todesjahr von Hieronymus<br />
Bosch, dem Urvater der Surrealisten, offerierte das<br />
Dorotheum das Gemälde „Die Hölle“, angefertigt von<br />
einem Nachfolger des Malers. 527.600 Euro war das<br />
Motiv des rechten Altarflügels von „Garten der Lüste“<br />
des Prado einem Sammler wert. Unter den weiteren<br />
Spitzenpreisen: 430.742 Euro für eine Hafenszene von<br />
Jan Brueghel I., 320.200 Euro für Giuseppe Bernardo<br />
Bisons Venedig-Vedute „Der Canal Grande und die<br />
Rialtobrücke“. Weit über den Schätzwerten wurden<br />
Jusepe Riberas „Heiliger Hieronymus“ sowie<br />
„Magdalena bei der Kommunion“ von Alessandro<br />
Turchi zugeschlagen (€ 308.000, € 234.800). Auf<br />
377.253 Euro, mehr als das Dreifache des<br />
Schätzwertes, kam das der Niederländischen Schule<br />
zuordenbare Bild „Die Heilige Familie mit Papagei“.<br />
(Foto: © Dorotheum)
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Hieronymus Bosch Nachfolger, Die Hölle, Öl auf Holz, 124 x 97,5 cm<br />
erzielter Preis € 527.600
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Leon Schulman Gaspard (Vitebsk 1882-1964 Taos) "La Fin de la Kermesse", Öl/Leinwand/Karton, 28 x 46,5 cm<br />
erzielter Preis € 173.800<br />
HERBST-AUKTIONSWOCHE DER SUPERLATIVE<br />
Weltrekorde und Spitzenpreise im Dorotheum<br />
Eine Woche der Superlativen im Dorotheum: Hohe<br />
Ansteigerungen und Weltrekorde kennzeichneten die<br />
Auktion von Gemälden des 19. Jahrhunderts am 20.<br />
Oktober <strong>2016</strong>. Einen Spitzenpreis mit 173.800 Euro<br />
erzielte der Maler Leon Schulman Gaspard mit seinem<br />
Lieblingsmotiv, dem Kirchtag „La Fin de la Kermesse“.<br />
125.000 Euro, den höchsten Preis für ein Gemälde des<br />
in Rom tätigen Franzosen Henri Camille Danger erzielte<br />
das Auktionshaus mit dem dramatischen Großformat<br />
„Aimez-vous les uns les autres" oder „La transgression<br />
du commandement", einer Anklage gegen den Verstoß<br />
des Gebots „Liebe deinen Nächsten“. Weitere<br />
Weltrekorde gab es für einen Italiener in Paris, Ulisse<br />
Caputo („Die Klavierspielerin“, € 100.000) und für ein<br />
Raffael nachempfundenes Bild der „Maria im<br />
verschlossenen Garten“ von Johann Evangelist<br />
Scheffer von Leonhardshoff, auch „Raffaelino“ genannt.<br />
Mit 50.000 Euro war auch auch das Stillleben von<br />
Franz Xaver Gruber, dem so genannten „Distlgruber“,<br />
der bis dato höchste Auktionspreis für ein Bild des<br />
Künstlers. Diamanten, Farbsteine und internationale<br />
Namen stehen bei den Juwelen ganz oben in der Gunst<br />
der Sammler – dies bestätigte die Auktion am 20.<br />
Oktober. Ein 5,44 karätiger Diamantanhänger in bester<br />
Qualität wurde auf 210.400 Euro gesteigert, ein Bulgari-<br />
Ring mit einem „Fancy“-Diamant auf 87.500 Euro. Ein<br />
Paar Meissen-Pracht-Deckelvasen mit Vogelkäfig und<br />
Schneeballblüten markierten mit 247.700 Euro den<br />
Spitzenpreis bei der Auktion „Porzellan und Glas“ am<br />
19. Oktober <strong>2016</strong>. Jacopo Tintorettos Schlachtenbild<br />
mit der Kampfszene Davids gegen Goliath, eine<br />
Neuentdeckung, stand am 18. Oktober <strong>2016</strong> mit<br />
hervorragenden 907.500 Euro im Mittelpunkt der<br />
Altmeister-Auktion, eine der besten des Hauses.<br />
Insgesamt war es die bis dato beste Dorotheum-Herbst-<br />
Auktionswoche mit Alten Meistern und Gemälden des<br />
19. Jahrhunderts. (Foto: © Dorotheum)
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Henri Camille Danger (Paris 1857-1940 Fondettes) "Aimez-vous les unes les autres" ou "La transgression<br />
du commandement" Öl / Leinwand, 157 x 217 cm, erzielter Preis € 125.000<br />
Ulisse Caputo (Salerno 1857 - 1929 Venedig) Die Klavierspielerin<br />
Öl / Leinwand, 116 x 148 cm, erzielter Preis € 100.000 - Weltrekordpreis
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Von Chanel bis Yves Saint Laurent - Defilee der großen Namen<br />
YSL-„Rive Gauche“-Sammlung Schwerpunkt bei Dorotheum<br />
Vintage-Auktion am 2. November <strong>2016</strong><br />
Vintage Mode und Accessoires im Dorotheum am 2.<br />
November <strong>2016</strong> mit Schwerpunkt Yves Saint Laurent:<br />
Goldlederkostüme, Overknee-Stiefel, Hosenanzüge<br />
und jede Menge Accessoires aus der berühmten „rive<br />
gauche“-Serie des unvergleichlichen Modeschöpfers<br />
sind bereit für neue Besitzerinnen. Andere große<br />
Namen des Modedesigns vervollständigen das Vintage<br />
Herbstangebot: Coco Chanel, Louis Vuitton, Christian<br />
Dior, Hermès, Gucci, Dolce & Gabbana, Missoni,<br />
Burberry, Roberto Cavalli, Jean Paul Gaultier, Emilio<br />
Pucci, Prada, Oscar de la Renta. Bis 2. November sind<br />
die Objekte im Palais Dorotheum Wien ausgestellt.<br />
(Foto: © Dorotheum)<br />
Hermès Kelly Bag 28 cm, 1994<br />
Rufpreis € 3.800<br />
Yves Saint Laurent - Satinhandtasche und<br />
Paar bestickte Lederhandschuhe<br />
Rufpreis € 300<br />
Chanel Jumbo Flap Bag, 1994/96<br />
Rufpreis € 1.500
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Chanel - Rosafarbenes Bouclé Kostüm<br />
Rufpreis € 400<br />
Yves Saint Laurent Rive Gauche - Goldener Brokat Hosenanzug<br />
Rufpreis € 900
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Melting Chair, Entwurf Philipp Aduatz 2011, Nummer 6/12,<br />
produziert 2014, Schätzwert € 8.000 - 11.000<br />
Well Tempered Chair, Entwurf Ron Arad, 1986, für die Vitra-<br />
Edition 1986 – 1993, Schätzwert € 9.000 - 12.000<br />
"PASST WIE ANGEGOSSEN"<br />
Dorotheum Design-Auktion am 3. November <strong>2016</strong><br />
Selten bildet die Allianz von moderner und<br />
angewandter Kunst mit dem Hang zum Anlageobjekt<br />
mehr Vergnügen als im weiten Feld des Designs. Ein<br />
reiches Betätigungsgebiet diesbezüglich bieten Design-<br />
Auktionen des Dorotheum. Die kommende<br />
Versteigerung am 3. November <strong>2016</strong> versammelt<br />
wieder internationale Sammlerstücke von der<br />
Jahrhundertwende bis zur jüngsten Gegenwart,<br />
verantwortet vom neuen Design-Experten Mathias<br />
Harnisch. Gerti Draxler wird künftig eigene<br />
Masterpiece-Auktionen<br />
zusammenstellen.<br />
Chronologisch angeordnet, lädt der Katalog zu einer<br />
Zeitreise durch das 20. Jahrhundert ein. Josef<br />
Hoffmann, Adolf Loos und Otto Prutscher markieren<br />
den Beginn der Moderne. Von Hoffmann gelangt eine<br />
Anrichte der so genannten Poldi-Hütte aus<br />
Kladno/Tschechien zur Auktion, dem Gästehaus des<br />
Stahlindustriellen und Kunstsammlers Karl<br />
Wittgenstein, dem Vater des Philosophen Ludwig<br />
Wittgenstein. Lampenschirm und Tisch-Ensemble des<br />
Hauses befinden sich in der Sammlung des Palais<br />
d’Orsay in Paris (€ 60.000 – 75.000). Zwei<br />
hervorragende Arbeiten von Otto Prutscher vereinen<br />
Form und Funktionalität. Der seltene Schminktisch<br />
Mod. Nr. 27045 von 1908 wurde von Thonet produziert<br />
(€ 15.000 – 20.000), der Brunnen von 1909 von<br />
Michael Powolny für die Wiener Keramikwerkstätten (€<br />
40.000 – 65.000).
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
S-Stuhl Mod. 275, Entwurf Verner Panton, 1956, Plüderhausen, für<br />
Thonet Frankenberg, ab 1965, Schätzwert € 3.800 - 5.500<br />
Sessel Fauteuil Amadou Fatoumata Ba <strong>2016</strong>, Senegal/Frankreich,<br />
Gummireifen , Schätzwert € 1.000 - 2.000<br />
Zu den Klassikern gehören auch Arbeiten von Josef<br />
Frank – für „Haus und Garten“ sowie Svensk Tenn.<br />
Möbel von Anna Lülja Praun, Roland Rainer und Carl<br />
Auböck stehen für die nachfolgende Generation, Philip<br />
Aduatz, Christoph Luckender oder Gabriel Wiese für<br />
aktuelle Positionen. Der Designer Philip Aduatz hat<br />
einen Polymer-Sessel mit einer schwarzen<br />
Chromschicht scheinbar überzogen. Das Ergebnis<br />
hierfür stellt der 12 Mal produzierte, amorphe „Melting<br />
Chair“ dar (€ 8.000 -11.000). Der Schwerpunkt der<br />
Auktion liegt auf Möbeln und Einrichtungsgegenständen<br />
von Entwerfern und Herstellern aus dem<br />
skandinavischen Raum. Ein zeitgenössisch<br />
anmutendes „PK-80“ Daybed von Poul Kjaerholm,<br />
bereits 1957 entworfen, (€ 8.000 – 14.000) ist ebenso<br />
wie vier für Thonet produzierte, schwarze Stapelsessel<br />
von Verner Panton (€ 15.000 – 20.000) im Katalog<br />
aufgenommen worden. Eine Sammlung von Alvar<br />
Aalto-Möbeln bereichert das Angebot – etwa mit einem<br />
Wandschrank für das Sanatorium Paimio/Finnland (€<br />
5.000 – 8.000). In Punkto Design darf Italien natürlich<br />
nicht fehlen. Den kommenden Winter könnte man auf<br />
Sofas und vor allem in den Ohrensesseln Gio Pontis<br />
schadlos überstehen – oder lieber doch im Egg-Chair<br />
des Dänen Arne Jacobsen? Ettore Sottsass gebiert<br />
sich in der Auktion als Rundumversorger mit Lampen,<br />
Möbeln, Vasen und einem Totem. Bei der<br />
internationalen Offerte stehen zum Beispiel moderne<br />
Klassiker wie der 1986 von Ron Arad entworfene „Welltempered<br />
Chair“ (€ 9.000 – 12.000) oder Zaha Hadids<br />
geschwungenes „Moraine“-Sofa zur Disposition. Die<br />
Auswahl im zeitgenössischen Design komplettieren<br />
Arbeiten der Campana-Brüder oder die aus<br />
ausrangierten Autoreifen gefertigten, futuristischen<br />
Sitzgelegenheiten Amadou Fatoumata Bas. (Foto: ©<br />
Dorotheum)
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />
Martin Johann Schmidt, gen. Kremser Schmidt, erzielter Preis € 380.000 ( KP € 478.800)<br />
Gute Ernte – Erfolgs-Auktion im Kinsky<br />
Die Sammlung von Carl Anton Goess-Saurau und seiner Frau Marie geb. Mayr-Melnhof erzielte im Auktionshaus im<br />
Kinsky ein sensationelles Ergebnis! Die 350 Objekte bei den Antiquitäten und die 85 Gemälde und Graphiken brachten<br />
in Summe ein Ergebnis von rund € 1,4 Mio und damit eine vielfache Steigerung der sehr günstig angesetzten<br />
Schätzpreise!<br />
Die HIGHLIGHTS der Nachlass-Auktion<br />
GEMÄLDESAMMLUNG: Martin Johann Schmidt, gen.<br />
Kremser Schmidt, Familienbildnis: Dieses persönliche<br />
Dokument des österreichischen Barockgenies wurden<br />
nach intensivem Bieten für den sensationellen Preis<br />
von € 380.000 ( KP € 478.800) zugeschlagen! Ein<br />
absoluter Rekord für diesen bedeutenden Maler! Die<br />
ehemalige Dauerleihgabe an das Belvedere gelangt<br />
nun in die Fürstlichen Sammlungen des Lichtenstein<br />
Museum Wien!<br />
ANTIQUITÄTEN: Steinbockhorn-Sammlung: Ein Verkauf<br />
von 100% und Rekordpreise für die 80 exquisiten<br />
Kunstobjekte waren das sensationelle Ergebnis eines<br />
vollen Saales und ambitionierter Sammler aus<br />
Österreich und Deutschland. Insgesamt wurde für die<br />
Steinbockhorn-Sammlung ein Ergebnis von rund €<br />
325.000 / KP € 409.000 erzielt! Besonders erfreulich,<br />
dass bedeutende Stücke, wie die beiden „Höfischen<br />
Deckelpokale“ (je € 48.000/ KP € 60.480), in die<br />
Sammlung das Salzburger Dommuseum gelangen! Ein<br />
erfreulicher kulturpolitischer Zug, durch den diese<br />
einzigartige Kunstproduktion in Zukunft der<br />
Öffentlichkeit zur Verfügung stehen kann!
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />
Paar großer Ingwer-Töpfe: € 35.000 (KP € 44.100)<br />
ANTIQUITÄTEN, 18. Oktober <strong>2016</strong>: Highlights der<br />
Antiquitäten waren die drei bedeutenden Konvolute aus<br />
Schloss Hernstein in Niederösterreich: Jedes wurde bis<br />
aus € 32.000/ KP € 40.320 hinaufgesteigert, das komplett<br />
erhaltene Tafelbesteck konnte die Bundesmobilienverwaltung,<br />
also das Hofmobiliendepot in Wien erwerben,<br />
das Glas- und das Tafelservice gehen an österreichische<br />
Privatsammler.<br />
Hl. Sebastian, Tirol um 1520: € 50.000 (KP € 63.000)<br />
ANTIQUITÄTENBILDER 19. JAHRHUNDERT, 19.<br />
Oktober <strong>2016</strong>: Bei den Bildern des 19. Jahrhunderts<br />
punktete Hans Makarts sinnliche Allegorie der Liebe mit<br />
einem Zuschlag von € 130.000 (KP € 163.800)! Olga<br />
Wisinger-Florians Gloxinien im Glashaus, das Ergebnis<br />
eines Regentages im ehemaligen Glashaus in Grafenegg,<br />
triumphierte mit einem Zuschlag von € 190.000<br />
(KP € 239.400)! Und das süße Mädchen von Anton<br />
Romako war dem neuen Bieter fraglos € 75.000/ KP €<br />
94.500 wert. In Summe wurde bei beiden Tagen ein<br />
Meistbot exkl. Aufgeld von € 3,9 Mio erzielt. (Foto: ©<br />
Kinsky)
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />
Olga Wisinger-Florians- erzielter Preis € 190.000 (KP € 239.400)<br />
Anton Romako, erzielter Preis € 75.000/ KP € 94.500
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />
Hans Makart, erzielter Preis 130.000 (KP € 163.800)
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />
114. Kinsky-Kunstauktion<br />
Klassische Moderne, Jugendstil<br />
und Zeitgenössische Kunst<br />
29. bis 30. November <strong>2016</strong><br />
Alfons Walde, Oberndorf 1891 - 1958 Kitzbühel, Bauernsonntag, um 1930<br />
Öl auf Leinwand; 71,5 × 62,5 cm, Schätzwert 250.000 bis 500.000 Euro<br />
Klassische Moderne - 29. November <strong>2016</strong>:<br />
Aquarelle und Gemälde von Egon Schiele, Albin Egger-<br />
Lienz, Rudolf Wacker, Franz Sedlacek, aber auch feine<br />
Exemplare aus den Oeuvres von Umberto Boccioni,<br />
Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Mueller,<br />
Gabriele Münter und Anton Birkle bestimmen die<br />
kommende Herbstauktion der Klassischen Moderne im<br />
Kinsky. Expressive Graphik, wie der weibliche Akt von<br />
Schiele, das sitzende Mädchen von Heckel oder das<br />
seltene Motiv der fünf Akte von Mueller um 1910 stehen<br />
den spannungsgeladenen Stillleben von Rudolf Wacker<br />
und Franz Sedlacek oder dem von tiefer Wahrheit<br />
erfüllten Madonnenbildnis von Egger-Lienz bzw. von<br />
Josef Floch gegenüber. Aufmerksamkeit verdient auch<br />
ein besonderes Aquarell von Ernst Ludwig Kirchner,<br />
das in einer sehr verschlüsselten Ikonographie zwei<br />
weibliche Akte mit Katze zeigt. Es entstand in den<br />
1920er Jahren während seiner Jahre in Davos, in<br />
denen der Maler sich mit flächigen Kompositionen bei<br />
Beibehaltung kräftiger Farben auseinander setzte. Fast<br />
schon als Standardangebot bietet jede Klassische<br />
Moderne im Kinsky Gemälde von Alfons Walde an und<br />
immer wieder überzeugen seine Bilder durch die Kraft<br />
der Formen und das herrliche Weiß seines<br />
unvergleichlichen Schnees. Herausragend ist dieses<br />
Mal die wohl qualitätsvollste Variante des Bauernsonntags,<br />
dem zu Bild gewordenen Synonym von Kraft,<br />
Naturverbundenheit und ländlicher Kultur.
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />
Egon Schiele (Tulln 1890 - 1918 Wien), Frauenakt, 1914, Bleistift auf Papier; 48 × 31,7 cm<br />
Schätzwert EUR 200.000-400.000
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />
Ernst Ludwig Kirchner (1180-1938), Nackte Frau und Mädchen (wohl Anna Müller), um 1925, Aquarell und Kreide auf Papier<br />
Schätzwert EUR 100.000 bis 200.000
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />
Josef Floch (Wien 1894 - 1977 New York) Mutter mit Kind, 1927/28, Öl auf Leinwand; 110,5 × 75 cm, Provenienz: Nachlass des Künstlers;<br />
Indianapolis Museum of Art, USA, 1983 bis 2001 (Geschenk von Hermine Floch, der Witwe des Künstlers an das Museum); Doyle New York,<br />
österreichischer Privatbesitz, Schätzwert EUR 150.000 bis 300.000
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />
Kinsky-Auktion<br />
Jugendstil<br />
29. November <strong>2016</strong><br />
Josef Hoffmann (1870 – 1956), Anhänger mit Kette, Wiener Werkstätte, 1903<br />
Silber, verschiedene Schmucksteine, Schätzwert EUR 150.000 bis 300.000<br />
Der Schmuck der Wiener Werkstätte war und ist<br />
legendär, verband er doch in zeitloser Form kostbare<br />
und vor allem farbintensive Materialien mit subtil<br />
durchdachten architektonisch- konstruktiven bis<br />
ornamentalen Formen. Einmal mehr kann das Kinsky<br />
eines der besonders gefragten Schmuckstücke aus der<br />
Hand Josef Hoffmanns anbieten.Ottor Prutscher war<br />
wie Hoffmann Architekt, Designer und sensibler<br />
Kunsthandwerker. Von unnachahmlicher Eleganz sind<br />
vor allem seine Gläser, die hohen Sammlerwert<br />
besitzen. Im Herbst kommt gleich ein ganzes Set an<br />
Likörgläsern zum Ausruf. Eine uralte Kulturtechnik ist<br />
das Mosaik, das sich um 1900 im Zuge der Arts &<br />
Crafts Bewegung und der Wiener Werkstätte einer<br />
neuen Renaissance erfreute. Einer der bedeutendsten<br />
Künstler dieser Technik war Leopold Forstner, der 1906<br />
eine eigene Werkstätte in Wien eröffnete und zahllose<br />
Mosaiken für Kirchen, wie die Otto Wagner Kirche in<br />
Steinhof , für öffentliche Gebäude, wie dem Dianabad<br />
in Wien oder auch das Klimt-Fries im Palais Stoclet<br />
nach Entwürfen namhafter Künstler aber auch nach<br />
eigenen ausführte. Berühmt war seine Technik,<br />
Keramik und Glas im Mosaik zu verbinden und damit<br />
ganz neue Farb- und Glanzeffekte zu erzielen. In der<br />
kommenden Auktion können gleich mehrere Objekte<br />
aus dem Nachlass des Künstlers angeboten werden,<br />
die zweifellos eine reizvolle Ergänzung zum<br />
Gesamtkunstwerk der Kunst der Moderne bilden.
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />
Kinsky-Auktion<br />
Zeitgenössische Kunst<br />
30. November <strong>2016</strong><br />
Maria Lassnig (1919 – 2014), Aus dem Rahmen drücken<br />
1983, Öl auf Leinwand, Schätzwert EUR 100.000 bis 200.000<br />
Einer der wichtigsten und einflussreichsten<br />
Persönlichkeiten im Kunstleben der Nachkriegszeit war<br />
Dieter Ronte, Direktor der Museen Moderner Kunst in<br />
Wien, Hannover und Bonn. Bereits als Student hatte er<br />
begonnen, eine eigene persönliche Sammlung<br />
aufzubauen und als prominenter Ausstellungsredner<br />
und Autor zahlreicher Publikationen blieb er immer am<br />
Puls der Zeit und in steten Kontakt mit Künstlern. Eine<br />
Auswahl dieser mit großer Kenntnis und persönlicher<br />
Handschrift zusammengetragenen Sammlung zeitgenössischer<br />
Kunst kommt nun im November im<br />
Auktionshaus ‚im Kinsky‘ in einer wie immer<br />
umfangreichen und vielfältigen Auktion zur<br />
Versteigerung! Haupt- und Meisterwerk dieser<br />
Kollektion bildet ein großformatiges Gemälde von Maria<br />
Lassnig aus dem Jahr 1983. „Aus dem Rahmen<br />
drücken“ nannte die Künstlerin das Bild, das bislang<br />
unpubliziert war und eine wichtige Ergänzung in ihrem<br />
bedeutenden Werk darstellt. Die Vielseitigkeit des<br />
Sammlers und seiner Interessen spiegelt sich weiters in<br />
den erworbenen Werken von Christo, Joseph Beuys,<br />
Günther Uecker und Markus Lüpertz und von den<br />
österreichischen Malern Max Weiler, Oswald<br />
Oberhuber oder den Künstlern aus Gugging wider. Für<br />
die Qual der Wahl bietet das Kinsky aber noch ein<br />
weiteres Gemälde von Maria Lassnig von 1994 an, eine<br />
dreiteilige, malerisch eloquente Sequenz Lassnigscher<br />
Formen. Weitere Blickfänge der Auktion bieten zwei<br />
Hauptwerke von Max Weiler, ergänzt durch Aquarelle<br />
und Entwürfe aus verschiedenen Schaffensperioden.<br />
Durchblick durch blaue Gegend aus dem Jahr 1975<br />
oder Blaue Bäume und Purpurhimmel von 1973,<br />
offerieren ganz besondere Meisterwerke, die Weilers<br />
geniales Farbenverständnis und seine Vision von<br />
Landschaft eindrucksvoll dokumentieren. Die internationale<br />
Bedeutung der österreichischen Bildhauerei<br />
wird mit Skulpturen von Fritz Wotruba und einer großen<br />
Sphinx seines Schülers Josef Pillhofer belegt. Von<br />
Jannis Kounellis und Mario Merz, zwei Hauptvertretern<br />
der italienischen Arte Povera, werden besonders<br />
gefragte Arbeiten aus der Serie des „Alphabets“ bzw.<br />
eine großformatige Leinwandarbeit aus den frühen<br />
1980er Jahren angeboten. Der österreichische<br />
Hauptvertreter der reduzierten Malerei und ZERO –<br />
Mitglied, Hans Bischoffshausen, präsentiert sich mit<br />
einer geradezu mystisch-dunklen„Materialschlacht“ und<br />
mehreren Papierarbeiten. Foto: © Auktionshaus ‚im<br />
Kinsky‘)
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />
Hans Bischoffshausen. Materialschlacht I, 1957<br />
Öl, Lack, Asphalt, Asche auf Hartfaserplatte; 90 × 50 cm<br />
Schätzwert EUR 25.000-50.000
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />
Max Weiler (1910 – 2001), Blaue Bäume und Purpurhimmel, 1973<br />
Eitempera auf Leinwand; gerahmt; 105 × 130,5 cm<br />
Schätzwert EUR 80.000-160.000
KUNST.INVESTOR 21er Haus Museum für zeitgenössische Kunst<br />
KURT HÜPFNER - Aus dem Verborgenen<br />
Mit der Ausstellung „Kurt Hüpfner – Aus dem<br />
Verborgenen“ würdigt das 21er Haus das<br />
Lebenswerk des österreichischen Künstlers Kurt<br />
Hüpfner (*1930, Wien) mit seiner ersten<br />
Einzelpräsentation in einem Museum. Die Ausstellung<br />
zeigt einen Querschnitt der zentralen<br />
Schaffensphasen des heute noch aktiven Künstlers –<br />
von seinen grafischen Anfängen, seinen Zeichnungen,<br />
den markanten Assemblagen der 1970er-Jahre bis<br />
hin zu den Kleinplastiken, die vor allem das Werk ab<br />
Mitte der 1980er-Jahre charakterisieren. Ein Großteil<br />
der gezeigten Arbeiten entstammt einer großzügigen<br />
Schenkung aus Privatbesitz an das Belvedere. Nach<br />
Anfängen als Gebrauchsgrafiker und Karikaturist<br />
entwickelt der Künstler ab den frühen 1960er-Jahren<br />
ein komplexes eigenständiges Werk. Nach dem<br />
prägenden Besuch der Ausstellung Pop etc. 1964<br />
im damaligen 20er Haus, entstehen Zeichnungen,<br />
Gemälde und Assemblagen, die sich formal an der<br />
Pop Art orientieren, inhaltlich jedoch Themen wie<br />
Politik, Krieg und Literatur aufgreifen. In den<br />
1970er-Jahren entwickelt Hüpfner einen gänzlich<br />
individuellen Stil. Seine kleinformatigen Gips- und<br />
Terrakottaplastiken, oftmals mit Ölfarbe bemalt, sind<br />
vielfältige „magische Geschöpfe“, von denen jedes<br />
eine eigene Geschichte zu erzählen vermag. Die<br />
Auseinandersetzung mit Kunstbewegungen der<br />
Moderne und dem zeitgenössischen Kunstgeschehen,<br />
wie Surrealismus, Dadaismus und Pop Art, sowie die<br />
Reflexion politischer Krisensituationen bilden die<br />
Parameter, in denen sich Hüpfners Kunstwerke<br />
entwickeln. Hüpfners künstlerisches Arbeiten blieb<br />
weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit. Das 21er<br />
Haus widmet ihm nun seine erste museale<br />
Werkpräsentation und lässt ihn als Neuentdeckung<br />
innerhalb der österreichischen Kunstgeschichte in<br />
Erscheinung treten. [21er Haus Museum für<br />
zeitgenössische Kunst, Dauer der Ausstellung: 18.<br />
November <strong>2016</strong> bis 29. Januar 2017 – Foto: 21er Haus]
KUNST.INVESTOR 21er Haus Museum für zeitgenössische Kunst<br />
Kurt Hüpfner, INRI, 1974 - © Belvedere, Wien
KUNST.INVESTOR 21er Haus Museum für zeitgenössische Kunst<br />
Kurt Hüpfner, Danae, 1968 - © Belvedere, Wien
KUNST.INVESTOR 21er Haus Museum für zeitgenössische Kunst<br />
Kurt Hüpfner, Kreuzigung 2 (Bezug Kubakrise), 1962 - © Belvedere, Wien
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Oswald Tschirtner und Johann Hauser<br />
„... mit strich und farbe“<br />
Oswald Tschirtner & Johann Hauser, zwei Gugging-Künstler, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten: der eine der<br />
ruhige Meister der einzelnen, dünnen Linie; der andere der Emotionale, der das Papier mit knalligen Farben füllte:<br />
Oswald Tschirtner und Johann Hauser. Zwei Freunde, die ein halbes Leben miteinander verbrachten und sich einander<br />
stilistisch in keiner Weise beeinflussten. Das Sprichwort „Gegensätze ziehen sich an" könnte hier zum Tragen kommen,<br />
denn sowohl im Leben wie auch in der Kunst ist bei Tschirtner und Hauser so etwas wie eine sich ergänzende<br />
Harmonie, die wohltuend anregend ist, spürbar. Die Werke von Johann Hauser und Oswald Tschirtner zählen zu den<br />
Klassikern der Art Brut und kaum eine Ausstellung und Sammlung, die sich umfassender der Art Brut widmet, kommt<br />
ohne ihre Werke aus.<br />
Oswald Tschirtner: wurde von Dr. Leo Navratil(*) zum<br />
Zeichnen ermuntert und konnte sein Talent zeigen.<br />
Navratil gab ihm Vorlagen, die als Inspirationen für<br />
Tschirtners frühe Werke dienten, welche der Künstler<br />
aber in seiner individuellen Zeichensprache übersetzte<br />
und zu Eigenem machte. Seine Kopffüßler wurden in<br />
den folgenden Jahrzehnten weltbekannt. Einfach, klar<br />
und geschlechtslos gezeichnet, mit Feder und Tusche,<br />
die er auch gegen den Strich verwendete, wobei die<br />
Feder laut quietschte. In den siebziger Jahren des<br />
vorigen Jahrhunderts ausschließlich auf kleinen<br />
Papieren arbeitend, bewies der Künstler in den<br />
achtziger Jahren, dass er von der Postkartengröße<br />
jederzeit bis zu haushohen Formaten oder auf großen<br />
Leinwänden zu schwarzen Edding-Stiften wechseln<br />
konnte. Neben den grandiosen Menschendarstellungen<br />
zeigte Oswald Tschirtner auch den Hang zur<br />
Konzentration der Bildthemen auf das absolut<br />
Wichtigste. Oft reichte ein einzelner Strich für das<br />
ganze Werk.<br />
Johann Hauser: arbeitete ganz anders als sein<br />
Kollege Oswald Tschirtner. Aus Bratislava nach<br />
Niederösterreich in Kriegszeiten zwangsumgesiedelt<br />
begann er 1959 in Gugging spontan zu zeichnen. Dr.<br />
Navratil ermunterte auch ihn und brachte ihm Vorlagen.<br />
Bereits in den ersten Künstlerjahren bis Mitte der<br />
Sechziger zeigte Hauser seine Themen, die er später<br />
noch weiterentwickelte. Seine absolute Vorliebe galt<br />
dem Abbild der Frau, das von anfänglich „keuschen“<br />
bekleideten Damen zu wild-erotischen Darstellungen<br />
führte. Die vierzackigen Sterne wurden zum Symbol<br />
des Hauses der Künstler in Gugging, wo er gemeinsam<br />
mit Oswald Tschirtner seit den 80er Jahren lebte.<br />
Neben den für ihn typischen Motiven Stern, Schlange,<br />
Herz und Mond entwickelte er nach 1989 eine neue<br />
Farbigkeit in großen Formaten, wie er es vorher nie<br />
gemacht hatte. Die kräftigen Farben strahlen direkt vom<br />
Papier zum Betrachter. Auch das umfangreiche<br />
druckgrafischen Werk beider Künstler hat große<br />
Bedeutung erlangt. Die Radiernadel konnte den feinen<br />
Strich Tschirtners perfekt übersetzen und Hauser<br />
übertrug die emotionale Art des Blei- oder<br />
Farbstiftstrichs durch Druck und Intensität des Stichels<br />
auf die Kupferplatte. [Galerie Gugging, Vernissage:<br />
Mittwoch, 30. November <strong>2016</strong>, 19:00 Uhr,<br />
Ausstellungsdauer: 1. Dezember <strong>2016</strong> bis 8. Februar<br />
2017 – Foto: Galerie Gugging<br />
(*)Leo Navratil (* 3. Juli 1921 in Türnitz; † 18. September 2006 in Wien) war ein österreichischer Psychiater. Seit 1946 war Leo<br />
Navratil an der Landesnervenheilanstalt Maria Gugging bei Klosterneuburg in Niederösterreich Psychiater und seit 1956 Primar am<br />
dortigen Klinikum.
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Johann Hauser, 1994, Hubschrauber, Bleistift, Farbstifte, 44 x 62,5 cm, © Privatstiftung - Künstler aus Gugging<br />
Oswald Tschirtner, 1991, Menschen, Edding auf Leinwand, 200 x 160 cm, Courtesy Galerie Gugging
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Oswald Tschirtner, 1989, Ein Zirkuszelt, Tusche, 21 x 14,8 cm, Courtesy Galerie Gugging
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Johann Hauser, undatiert, Frau mit Haube und Zöpfen, Ätzradierung, koloriert, 20,7 x 15,2 cm, © Privatstiftung - Künstler aus Gugging
KUNST.INVESTOR Leopold Museum<br />
Benjamin Hirte: Ausstellungsansicht Poetiken des Materials © Leopold Museum, Wien, Foto: Lisa Rastl<br />
POETIKEN DES MATERIALS<br />
Weitverbreitet ist heute die Überzeugung, dass die Realität in zunehmendem Maß hinter der künstlich erzeugten<br />
medialen Bilderflut „verschwindet“. Trotz – oder gerade wegen – der zunehmenden Digitalisierung aller Lebensbereiche<br />
lassen sich gegenwärtig im Bereich der Kunst unter dem Schlagwort eines „Neuen Materialismus“ Strategien<br />
beobachten, welche dem Material sowie materiellen Phänomenen der Wirklichkeit einen hohen Stellenwert einräumen.<br />
Diese künstlerischen Bestrebungen sind nicht als<br />
schlichte Reaktion auf die Entmaterialisierung der<br />
Lebenswelt misszuverstehen. Vielmehr operieren sie<br />
auf dem dadurch bereiteten Feld. Denn<br />
zeitgenössische Kunst, die dem „Neuen Materialismus“<br />
zugeordnet werden kann, verleiht der gegenseitigen<br />
Durchdringung von materiellen Phänomenen und<br />
immateriellen Aspekten der Wirklichkeit Ausdruck.<br />
Letztere zeigen sich etwa in der Bedeutung der<br />
Sprache oder der kulturellen Prägung von<br />
Wahrnehmung. Bei den in der AusstellungPoetiken des<br />
Materials versammelten Werken handelt es sich<br />
demnach um Kunst, die, so Christiane Heibach, „das<br />
Materielle und dingorientierte Aspekte in der<br />
Beschreibung von Kultur und Gesellschaft zwar in den<br />
Vordergrund rückt, ihre immateriellen Ordnungs- und<br />
Spiegelfunktionen aber nicht leugnet und Dinge als<br />
Akteure von Netzwerken kultureller Prozesse versteht.“<br />
Die Ausstellung Poetiken des Materials versammelt mit<br />
Benjamin Hirte, Sonia Leimer, Christian Kosmas Mayer,<br />
Mathias Pöschl, Anne Schneider sowie Misha Stroj und<br />
Michael Hammerschmid sieben in Wien lebende<br />
Künstlerinnen und Künstler. Für den Direktor des<br />
Leopold Museum, Hans-Peter Wipplinger, ist diese<br />
neue Programmschiene der Präsentation aktuellster<br />
Kunst wichtiger Bestandteil für das Gesamtkonzept des<br />
Hauses: „Museen als Magazine des Vergangenem<br />
müssen sich stetig wandeln und können diesbezüglich<br />
enorm vom Dialog mit zeitgenössischen Künstlerinnen<br />
und Künstlern profitieren, indem sie Geschichte und<br />
Gegenwart sinnvoll verknüpfen.
KUNST.INVESTOR Leopold Museum<br />
ONIA LEIMER, Ausstellungsansicht »Poetiken des Materials« © Leopold Museum, Wien, <strong>2016</strong>, Foto: Lisa Rastl / © Bildrecht, Wien, <strong>2016</strong><br />
Nicht nur aus Gründen einer dynamischen Aufladung<br />
von Inhalten im Kontext eines gegenwärtigen<br />
gesellschaftlichen Umfeldes, sondern auch aus einem<br />
Selbstverständnis als Vermittlungs- und Diskursinstanz,<br />
wollen wir die Geschichte der Gegenwart in unserem<br />
Haus fortschreiben, erweitern und die eingeladenen<br />
künstlerischen Positionen im Zuge der Ausstellung<br />
einer großen Öffentlichkeit vorstellen.“ Inhaltlich<br />
reflektiert die Ausstellung Poetiken des Materials auf<br />
eine aktuelle Entwicklung innerhalb der zeitgenössischen<br />
Kunst, in der sich zunehmend Strategien<br />
beobachten lassen, die dem Material sowie materiellen<br />
Phänomenen der Wirklichkeit einen hohen Stellenwert<br />
einräumen und unter dem Schlagwort eines „Neuen<br />
Materialismus“ verhandelt werden. Zwar rückten unter<br />
anderem bereits die Post-Minimal Art oder die Arte<br />
Povera die Materialität des Kunstwerkes in den 1960er-<br />
Jahren als eigenständige ästhetische Kategorie in den<br />
Mittelpunkt. Sie suchten über eine spezifische<br />
Materialästhetik Konventionen zu brechen, welche die<br />
Vorrangstellung der künstlerischen Idee und der Form<br />
vor dem „niederen“ Material betonten. In ihrem<br />
Umkehrschluss bezogen sie ihre Kräfte jedoch aus der<br />
Beibehaltung der die Moderne prägenden Leitdifferenz<br />
von Materialität und Immaterialität oder – auf die<br />
Definition des Kunstwerkes bezogen – von Material und<br />
Idee. Zeitgenössische Kunst, die dem „Neuen Materialismus“<br />
zugeordnet werden kann, ist bestrebt, eben jene<br />
Entweder-Oder-Struktur zu überwinden. Sie versucht<br />
der gegenseitigen Durchdringung von materiellen und<br />
immateriellen Aspekten der Wirklichkeit Ausdruck zu<br />
verleihen. Letztere zeigen sich etwa in der Bedeutung<br />
der Sprache oder der kulturellen Prägung von<br />
Wahrnehmung. [Leopold Museum, Dauer der<br />
Ausstellung: bis 30. Jänner 2017 – Foto: © Leopold<br />
Museum]
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Foto: Albertina Wien, Carl Moll, Belvederegarten im Winter, um 1905, Farbholzschnitt
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Der Farbholzschnitt in Wien um 1900<br />
Wien um 1900 ist ein Schmelztiegel der Kulturen und<br />
Künste. Die Hauptstadt ist Wiege der Salons,<br />
Künstlerzirkel und Kaffeehäuser, zugleich Metropole<br />
des erlesenen Geschmacks und der Kultur der<br />
Dekadenz, Sinnlichkeit und Anmut. Mit einer<br />
Ausstellung zum Farbholzschnitt in Wien um 1900<br />
widmet sich die Albertina einem bislang wenig<br />
beachteten Kapitel des Wiener Jugendstils und vereint<br />
rund 100 herausragende Werke aus der eigenen<br />
Sammlung. Carl Moll, Emil Orlik, Koloman Moser u. a.<br />
entdecken um 1900 mit dem Farbholzschnitt eines der<br />
ältesten Druckverfahren der Welt völlig neu: Mit der<br />
Betonung von Umrisslinien, der Stilisierung der Motive<br />
sowie dem Spiel mit Farbkontrasten entsprechen die<br />
Farbholzschnitte dem neuen Formideal des Jugendstils<br />
und werden zu beliebten Sammlerobjekten. Ob<br />
Sigmund Freud oder Arthur Schnitzler, ob Gustav Klimt,<br />
Adolf Loos oder Karl Kraus – zahlreich und vielseitig<br />
sind die Protagonisten um die Jahrhundertwende in<br />
der Donaumetropole. Hinzu kommt die einzigartige Lust<br />
am intellektuellen Austausch zwischen Literatur, Musik,<br />
Theater und Bildender Kunst in bürgerlichen Salons<br />
sowie alternativen Künstlerzirkeln. Literaten, Maler,<br />
Kunsthandwerker, Architekten, Journalisten und<br />
Philosophen sind eng miteinander vernetzt und kennen<br />
einander nicht zuletzt auch durch die wienerische<br />
Institution des Kaffeehauses.<br />
Die Vorreiterrolle der Secession: Die Künstlervereinigung<br />
Secession ist ein außergewöhn-liches<br />
Beispiel für jene beispiellose künstlerische Dichte in<br />
Wien um 1900 und zugleich die Keimzelle des Wiener<br />
Jugendstils. Nach ihrer Abspaltung vom Künstlerhaus<br />
1897 brechen die Secessionisten unter der Führung<br />
Gustav Klimts mit dem rückwärts-gewandten<br />
Historismus der Ringstraßenzeit und öffnen sich der<br />
Moderne. Alle Gattungen stehen gleich-berechtigt<br />
nebeneinander, und Kunst soll das gesamte Leben<br />
durchdringen. Die Secession wird rasch zur<br />
einflussreichsten Künstlervereinigung Wiens. Auch an<br />
der Entwicklung des Farbholzschnitts hat die<br />
Künstlergruppe besonderen Anteil: Während sich Klimt<br />
selbst nicht mit dem Farbholzschnitt befasst, verhelfen<br />
ihm andere prominente Secessions-Mitglieder wie Carl<br />
Moll, Koloman Moser und Maximilian Kurzweil zwischen<br />
1900 und 1910 zu einer ungeahnten Blüte. In ihrem<br />
Ausstellungshaus nahe dem Karlsplatz veranstalten<br />
die Secessionisten zwischen 1900 und 1904 einige<br />
vielbeachtete Ausstellungen, in denen Farbholzschnitten<br />
breiter Raum gewidmet ist. Einen Glanzpunkt<br />
des Wiener Ausstellungsgeschehens bildet 1908 die<br />
Kunstschau, in der die gesamte heimische Farbholzschnittszene<br />
vertreten ist. Für die Etablierung des<br />
Wiener Farbholzschnitts ebenso wichtig sind<br />
Zeitschriften: Die luxuriös gestaltete Vereinszeitschrift<br />
Ver Sacrum (lateinisch für „Heiliger Frühling“)<br />
publiziert zwischen 1898 und 1903 rund 220 Farbholzschnitte<br />
und verbreitet so die Ideen der Secessionisten<br />
mittels anspruchsvoller Buchkunst – freilich zu einem<br />
Preis für ein elitäres Publikum. Der programmatische<br />
Titel der Zeitschrift bezieht sich auf den<br />
secessionistischen Neuanfang nach der Stagnation<br />
während des Historismus – mit kunsttheoretischen<br />
Artikeln, praktischen Beispielen der neuen Ästhetik<br />
sowie Beiträgen in- und ausländischer SchriftstellerInnen<br />
kommt das Kultblatt der Forderung Der Zeit<br />
ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit mehr als nur treffend<br />
nach.
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Foto: Albertina Wien, Maximilian Kurzweil, Der Polster, 1903, Farbholzschnitt
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Die Wiederentdeckung des (Farb-)Holzschnitts: Der<br />
Holzschnitt ist damals keine neue Erfindung, sondern<br />
vielmehr die Wiederentdeckung eines der ältesten<br />
Druckverfahren der Welt: In China wird bereits im 4.<br />
Jahrhundert auf Papier gedruckt. Um 1500 erlebt der<br />
Holzschnitt mit Albrecht Dürer in Europa einen<br />
künstlerischen Höhepunkt. Den entscheidenden<br />
Beitrag zur Herausbildung des Farbholzschnitts liefern<br />
Dürers Zeitgenossen Lucas Cranach und Hans<br />
Burgkmair sowie Ugo da Carpi in Italien. Andere<br />
Drucktechniken verdrängen allerdings schon bald den<br />
Holzschnitt, der lange nur als Reproduktionsmedium<br />
dient, bis er im 19. Jahrhundert in großen Teilen<br />
Europas wiederbelebt wird. Edvard Munch revolutioniert<br />
den Farbholzschnitt und eröffnet ihm an der<br />
Wende zur Moderne radikal neue Ausdrucksmöglichkeiten.<br />
Im Unterschied zum Holzschnitt in<br />
Schwarz-Weiß stellen Kunstschaffende beim Farbholzschnitt<br />
für jede Farbe einen eigenen Druckstock<br />
her, auf dem die Zeichnung jeweils seitenverkehrt<br />
erscheint. Auf dem Papier drucken sich die erhabenen<br />
Stege und Flächen seitenrichtig ab, während in die<br />
Druckplatte vertiefte Stellen keinen Abdruck<br />
hinterlassen. Die Druckstöcke werden nacheinander<br />
auf einen Papierbogen gedruckt und ergeben<br />
zusammen das fertige Bild. Die Farben können variiert<br />
werden, sodass es von manchen Werken<br />
unterschiedliche Fassungen gibt. In die Ausstellung<br />
integriert sind außerdem verwandte Techniken wie der<br />
Linolschnitt, deren Ergebnisse oft kaum von denen des<br />
Holzschnitts zu unterscheiden sind. Ab 1905 entwickelt<br />
beispielsweise Jungnickel eine Schablonenspritztechnik,<br />
während Franz von Zülow 1907 für den<br />
Papierschnittdrucks ein Patent erhält.<br />
Von Moll bis Zülow: Jedem Künstler der Schau ist<br />
ein eigener Bereich gewidmet – so ist eine intensive<br />
Konzentration auf die einzelnen Künstlerpersönlichkeiten<br />
und ihre Werke möglich: Carl Molls bekannte<br />
Stadtansichten und Koloman Mosers flächenhaft<br />
stilisierte Drucke sowie originale Druck-stöcke von<br />
Maximilian Kurzweil bilden den Auftakt. Selbstbewusste<br />
Frauenfiguren von Carl Anton Reichel<br />
stehen zu Beginn der Ausstellung in krassem<br />
Gegensatz zu dem verfeinerten, schönlinigen Frauenbild<br />
des Jugendstils anderer Künstler. Zentral in der<br />
Schau sind die farbenprächtigen Tiere Ludwig Heinrich<br />
Jungnickels: Mit viel Gefühl für Form und Bewegung<br />
erfasst er Raubkatzen oder Vögel in ihren jeweils<br />
charakteristischen Eigenheiten. Seine formvollendeten<br />
Tierdarstellungen und experimentellen Schablonenspritzarbeiten<br />
bilden den Hauptteil der Ausstellung.<br />
Auch dem Thema Landschaft ist breiter Raum<br />
gewidmet: Sowohl die alpinen Impressionen von Josef<br />
Stoitzner als auch zahlreiche Reise-Eindrücke Carl<br />
Mosers sprechen eine klare, reduzierte und somit<br />
moderne Bildsprache. Den Abschluss bilden die<br />
expressiven Papierschnittdrucke von Franz von Zülow,<br />
der in seinen naiven Darstellungen bäuerlichen Lebens<br />
die Ästhetik des Farbholzschnitts aufgreift, den<br />
Holzstock aber durch leichter bearbeitbare Papierschablonen<br />
ersetzt. [Albertina, Ausstellungs-dauer: 19.<br />
Oktober <strong>2016</strong> bis 15. Jänner 2017 – Foto: © Albertina]
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Foto: Albertina Wien, Karl Anton Reichel, Weibliche Aktstudie, 1909, Farbholzschnitt<br />
Foto: Albertina Wien, Maximilian Kurzweil, Der Polster, 1903, Farbholzschnitt
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Foto: Albertina Wien, Ludwig Heinrich Jungnickel, Flamingos, 1909, Farbholzschnitt / Japanpapier
KUNST.INVESTOR MAK<br />
Stephan Dakon, Stehendes Mädchen in futuristischem Kostüm, Arthur Goldscheider<br />
La Stèle, 1924–1928 Bronze, Messing, Marmor © MAK/Georg Mayer<br />
FIRMA GOLDSCHEIDER<br />
Wiener Keramik 1885–1938<br />
Die MAK-Ausstellung FIRMA GOLDSCHEIDER.<br />
Wiener Keramik 1885–1938 würdigt eine der<br />
bedeutendsten Wiener Keramikmanufakturen. 80<br />
Exponate geben Einblick in die bunte Produktpalette,<br />
die die renommierte Keramikproduktion einer breiten<br />
Klientel äußerst erfolgreich anbot. Die ausgewählten<br />
Prunkstücke der figuralen Keramik aus der MAK-<br />
Sammlung Glas und Keramik verdeutlichen, weshalb<br />
der Name Goldscheider, der zeitweise sogar synonym<br />
für „Wiener Fayencen“ verwendet wurde, noch heute<br />
viele Sammlerherzen höherschlagen lässt. Durch zwei<br />
bedeutende Schenkungen verfügt das MAK über einen<br />
umfassenden Bestand an Kunstkeramiken der Firma<br />
Goldscheider, deren Highlights nun erstmals der<br />
Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die<br />
Ausstellung spannt einen Bogen von den wohl<br />
bekanntesten Verkaufsschlagern – den mondänen<br />
Revuetänzerinnen-Figurinen des Art déco und den bunt<br />
glasierten Wandmasken der 1930er Jahre – bis zurück<br />
zu frühesten Erzeugnissen der Manufaktur. Viele der<br />
polychromen Keramikfiguren der Firma Goldscheider<br />
sind dem Historismus verpflichtet. Nachahmungen von<br />
Bronzen, nostalgische Reinterpretationen von Rokokooder<br />
Biedermeiermoden und nationale Typenporträts<br />
sowie Kopien von Renaissancebüsten sind<br />
charakteristisch für die Produktion bis zur Jahrhundertwende.<br />
Der Exotik des Orientalismus<br />
huldigende „OrientalInnen“ und „AraberInnen“ zählen<br />
ebenso zum Repertoire des Keramikproduzenten wie<br />
an Kitsch grenzende Tierfiguren, die den breiten<br />
Geschmack des Bürgertums trafen. Nach Anfängen in<br />
Pilsen und Karlsbad (heutiges Tschechien) konnte sich<br />
das 1885 von Friedrich Goldscheider in Wien<br />
gegründete Unternehmen auf den nationalen und<br />
internationalen Märkten etablieren. Zahlreiche<br />
Dependancen in Wien, Paris, Florenz und Leipzig<br />
sowie mehr als 10 000 verschiedene Keramikmodelle,<br />
die über drei Generationen hinweg produziert und<br />
international vertrieben wurden, versinnbildlichen den<br />
hohen Stellenwert, der der europaweit bekannten<br />
Marke zeit ihres Bestehens zukam. Obwohl das<br />
erfolgreiche Unternehmen um 1900 seriell produzierte<br />
und zeitweise Hunderte Angestellte beschäftigte, blieb<br />
es für die hohe Qualität seiner Glanzstücke bekannt.<br />
Das Augenmerk richtete sich durchwegs auf technische<br />
Innovationen und auf eine gefällige Motivwahl am Puls<br />
der Zeit.
KUNST.INVESTOR MAK<br />
Maurice Bouval, Firmenschild, Manufaktur Goldscheider, 1898<br />
Terrakotta © MAK/Georg Mayer<br />
Nach dem Tod Friedrich Goldscheiders im Jahr 1897<br />
lag die Leitung der Firma bei seiner Witwe Regine<br />
sowie ab 1918 bei den Söhnen Marcell und Walter<br />
Goldscheider. Die Zusammenarbeit mit BildhauerInnen<br />
und KeramikerInnen trug maßgeblich zum Erfolg des<br />
Betriebs bei. Viele der für Goldscheider tätigen<br />
KünstlerInnen – darunter Josef Lorenzl, Walter Bosse,<br />
Alexandre Louis-Marie Charpentier, Dina Kuhn, Michael<br />
Powolny, Arthur Strasser oder Vally Wieselthier –<br />
zählten zum Umfeld der Wiener Secession oder der<br />
Kunstgewerbeschule und sicherten das künsterlische<br />
Niveau. Als florierender Betrieb trat Goldscheider in<br />
Konkurrenz zur künstlerischen Keramik der Wiener<br />
Werkstätte und auch der „Wiener Keramik“ Michael<br />
Powolnys und Bertold Löfflers. Im Vergleich zu den<br />
experimentellen Keramiken der Wiener Werkstätte<br />
wirken die Keramiken der Firma Goldscheider in ihrer<br />
Expressivität gemildert, die „Kunstterracotten“ wurden<br />
allerdings in Ausstellungen des Österreichischen<br />
Werkbunds gleichberechtigt neben Keramiken der<br />
Wiener Werkstätte ausgestellt. Auch im Ausland kam<br />
es zu bedeutsamen künstlerischen Kooperationen:<br />
1892 wurde eine Pariser Dependance gegründet und<br />
von Arthur Goldscheider zur florierenden<br />
Schwesterfirma La Stèle in Frankreich aufgebaut, für<br />
die viele namhafte KünstlerInnen tätig wurden.<br />
Eine Zäsur in der Erfolgsgeschichte der Firma<br />
Goldscheider in Wien bedeutete die Arisierung des<br />
Unternehmens im Jahr 1938. Die Goldscheider-Brüder<br />
konnten in der Emigration in den USA und England<br />
neue Betriebe aufbauen, während in der arisierten<br />
Firma Goldscheider in Wien antikisierende Figuren<br />
nach dem Geschmack des NS-Körperkults gefertigt<br />
wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Walter<br />
Goldscheider nach Wien zurück, aus wirtschaftlichen<br />
Gründen war er jedoch in den 1950er Jahren<br />
gezwungen, die Lizenz für die Marke Goldscheider an<br />
die deutsche Firma Carstens zu verkaufen. Damit war<br />
das Ende dieses – im Jahr 1954 aus dem Wiener<br />
Handelsregister gelöschten – Familienbetriebs<br />
besiegelt. Heute sind die Keramiken der Firma<br />
Goldscheider wieder weltweit gesuchte<br />
Sammlerobjekte. Vor allem im Verlauf des letzten<br />
Jahrzehnts, nach der Publikation der Firmengeschichte<br />
und des Werkverzeichnisses von Robert Dechant und<br />
Filipp Goldscheider (2007 ) sowie nach der großen<br />
Ausstellung Breiter Geschmack. Goldscheider. Eine<br />
Weltmarke aus Wien (2007/08) im Wien Museum, ist<br />
das Interesse an Goldscheider-Keramiken in<br />
Sammlerkreisen merkbar gestiegen. [MAK,<br />
Ausstellungsdauer bis 11. Dezember <strong>2016</strong> - Foto: MAK]
KUNST.INVESTOR WestLicht<br />
‚Ungarn 56‘<br />
Bilder einer Revolution<br />
Aus Anlass des 60. Jahrestags der Ungarischen<br />
Revolution zeigt das Fotomuseum WestLicht eine<br />
Ausstellung mit eindringlichen Dokumenten der<br />
dramatischen Ereignisse, die im Herbst 1956 die<br />
Weltöffentlichkeit in Atem hielten. Was am 23. Oktober<br />
als Großdemonstration von Studierenden für<br />
demokratische Reformen begonnen hatte, wuchs sich<br />
rasch zu einem bewaffneten Kampf gegen die<br />
Einparteiendiktatur der kommunistischen Regierung<br />
und die sowjetische Besatzung aus, der von breiten<br />
Bevölkerungsschichten unterstützt wurde. Für wenige<br />
Tage schien der Sieg der Reformkräfte greifbar. Mit<br />
dem Einmarsch weiterer sowjetischer Truppenverbände<br />
am 4. November wurden die Aufstände jedoch brutal<br />
niedergeschlagen und mit dem Kabinett um János<br />
Kádár eine pro-sowjetische Regierung installiert.<br />
Mehrere tausend Tote waren auf ungarischer Seite zu<br />
beklagen, knapp 700 Soldaten der sowjetischen Armee<br />
ließen ihr Leben. Als Kristallisationspunkt in der Ost-<br />
West-Konfrontation rückte der Aufstand Budapest über<br />
Tage in den Fokus der westlichen Medien. Zahlreiche<br />
FotografInnen und KorrespondentInnen versorgten die<br />
Öffentlichkeit mit Nachrichten aus der ungarischen<br />
Hauptstadt, bevor die heraufziehende Suezkrise die<br />
Revolution aus den Schlagzeilen verdrängte. Die<br />
Ausstellung vereint Vintage Prints internationaler<br />
FotografInnen, die im Herbst 1956 für Magazine wie<br />
Life und Paris Match aus Budapest berichteten,<br />
darunter etwa Magnum-Mitglied David Hurn, Mario De<br />
Biasi, oder Stern-Reporter Rolf Gillhausen, die ihren<br />
jeweils eigenen Blick auf das Geschehen warfen. Ein<br />
Schwerpunkt der Ausstellung ist den Arbeiten des<br />
österreichischen Magnum-Fotografen Erich Lessing<br />
gewidmet, der wichtige Leihgaben aus seinem Archiv<br />
zur Verfügung stellt. Wie kein zweiter hat Lessing mit<br />
seinen Fotografien das Bild der ungarischen Revolution<br />
geprägt. Der Aufstand und sein blutiges Ende<br />
resultierten nicht zuletzt in einem bis dahin ungekannten<br />
Flüchtlingszug Richtung Österreich. Mehr als<br />
180.000 Menschen passierten in den Wochen nach<br />
dem 4. November die ungarisch- österreichische<br />
Grenze und wurden wenigstens anfänglich von einer<br />
Welle der Solidarität empfangen. Freilich verblieb nur<br />
ein geringer Teil der Flüchtlinge im Land, die Mehrzahl<br />
zog weiter in andere Staaten Europas und in Übersee,<br />
die sich zur Aufnahme bereiterklärt hatten. Die<br />
massenhafte Flucht und die spontane Hilfsbereitschaft<br />
der Bevölkerung haben sich tief in das kollektive<br />
österreichische Gedächtnis eingeschrieben und<br />
gehören zu den identitätsstiftenden Erzählungen am<br />
Beginn der Zweiten Republik. In Zusammenhang mit<br />
den insbesondere durch den Syrienkonflikt<br />
hervorgerufenen Fluchtbewegungen der vergangenen<br />
Monate wurde in der österreichischen Öffentlichkeit<br />
vielfach auf die Ereignisse von 1956 Bezug genommen.<br />
Den Bildern der Flucht von damals stellt die Ausstellung<br />
deshalb aktuelle Arbeiten zeitgenössischer Fotografen<br />
an die Seite, die 2015 die Flüchtenden auf ihrem Weg<br />
durch Ungarn und Österreich begleitet haben.<br />
[Westlicht, Ausstellungsdauer bis 11. November .<strong>2016</strong> -<br />
Foto: © WestliLicht]
KUNST.INVESTOR WestLicht<br />
Foto: © Erich Lessing, Menschen versuchendie erste Ausgabe der Zeitung<br />
„Népszabadság“ zu ergattern, Budapest 2.Nov.1956<br />
Foto: © Erich Lessing, Flüchtlinge im Auffanglager<br />
Andau in Österreich, Winter 1956
KUNST.INVESTOR Genusskunst
KUNST.INVESTOR Genusskunst<br />
Julius Meinl am Graben<br />
Genuss auf allen Ebenen - Speisen vom Feinsten<br />
bei Julius Meinl am Graben<br />
Genuss ist in erster Linie eine Lebenseinstellung, die<br />
vor allem die unabdingbare Bereitschaft dazu und<br />
natürlich auch die entsprechende Muße erfordert – dies<br />
verkörpert Julius Meinl am Graben wie wohl kaum ein<br />
anderes österreichisches Unternehmen als Österreichs<br />
erste Adresse für Gourmets und Genießer. Hier<br />
versteht man Genuss als eine Art Gesamtkunstwerk für<br />
alle Sinne, dazu gehören Gaumenfreuden ebenso wie<br />
eine stimmungsvolle Atmosphäre, die passende<br />
akustische Untermalung und angeregte Gespräche.<br />
In den gastronomischen Outlets werden Ihnen bei<br />
Julius Meinl am Graben hierzu mannigfaltige<br />
Möglichkeiten geboten. Überzeugen Sie sich in Meinl’s<br />
Restaurant von einer internationalen, höchst<br />
innovativen Luxusküche mit unvergleichlich schönem<br />
Blick auf Graben und Kohlmarkt! Begeben Sie sich<br />
unter der Führung unserer Sommeliers auf eine<br />
spannende Weinreise in Meinl’s Weinbar oder erleben<br />
Sie unvergleichlichen Kaffeegenuss in Form einer<br />
anregenden Melange im beliebten Meinl Café. „Wählen<br />
Sie aus“ – hier wird jeder Genusswunsch mit Kompetenz<br />
und kulinarischem Know-how ermöglicht!<br />
Meinls Restaurant: Von Anbeginn vermochte das<br />
Restaurant mit der schönsten Aussicht Wiens,<br />
Gourmets aus dem In- und Ausland mit seiner<br />
spannenden Küche, seinem unprätentiösen und<br />
charmanten Service und seiner wunderbaren Weinkarte<br />
zu begeistern. Hier werden von früh bis spät<br />
durchgehend kulinarische Köstlichkeiten und luxuriöse<br />
Gaumenfreuden in einer stilvollen und doch legeren<br />
Atmosphäre angeboten. Am Morgen bieten eine<br />
Vielzahl an Frühstücksvarianten den idealen Start in<br />
den Tag, mittags verwöhnen wir Sie mit einem<br />
exquisiten und doch raschen Business-Lunch, am<br />
Nachmittag verlocken Wiener Kaffee- und<br />
Teespezialitäten und die süßen Köstlichkeiten aus<br />
unserer hauseigenen Patisserie und am Abend findet<br />
der Tag bei einem leichten Dinner oder einem<br />
exzellenten Menü zu einem hervorragenden Glas Wein<br />
einen gelungenen Ausklang.
KUNST.INVESTOR Genusskunst
KUNST.INVESTOR Genusskunst<br />
Die Küche begeistert durch einen individuellen Stil, der<br />
mediterran geprägt ist und sich der Saisonalität und<br />
Hochwertigkeit der Grundprodukte verpflichtet. Das an<br />
Vielfalt und Frische unüberbietbare Sortiment von<br />
Julius Meinl am Graben tut sein Übriges, um zu einer<br />
internationalen Küche zu inspirieren, die von einer<br />
beispiellosen Authentizität und Leichtigkeit<br />
gekennzeichnet ist und getrost auf Firlefanz und Pomp<br />
verzichten kann. Als unabdingbar für die kulinarische<br />
Performance erweist sich das distinguierte, umsichtige<br />
Service, das auch den anspruchsvollsten Gast<br />
verwöhnt. Der außerordentliche Ruf des Restaurants<br />
liegt sicherlich auch in der Weinkarte begründet, die mit<br />
ihren über 750 Weinpositionen und einem Angebot an<br />
Bränden, das sich wie das „Who is Who“ der<br />
heimischen Top-Destillerie liest, für jeden Gang die<br />
perfekte Begleitung bereithält.<br />
Meinls Weinbar: Weinkenner und all jene, die es<br />
werden wollen, schätzen die stimmungsvolle<br />
Atmosphäre, das atemberaubende Sortiment und die<br />
exzellente Weinberatung von Seiten des Weinbar<br />
Teams. Die Umfangreiche Weinkarte umfasst nicht nur<br />
etwa 30 offene Weine aus Österreich und dem<br />
Ausland, sondern ebenso verschiedene Schaumweine,<br />
Süßweine und Portweine, die das Angebot abrunden.<br />
Außerdem können Sie noch aus ca. 2000<br />
verschiedenen Weinen aus aller Welt und etwa 20<br />
unterschiedlichen Champagner wählen und diese<br />
gegen einen 10%igen Bedienungsaufschlag<br />
(Mindestaufschlag € 3,00) flaschenweise genießen.<br />
Neben zahlreichen internationalen Raritäten, die bis ins<br />
Jahr 1961 zurückreichen, sind es vor allem die<br />
österreichischen Raritätenweine, welche Sie auf einer<br />
eigens kreierten Raritätenkarte finden, die Meinls<br />
Weinbar für Weinkenner einzigartig machen. Egal ob<br />
Sie einen gereiften Weißwein oder einen Rotwein aus<br />
den Spitzenjahrgängen wie 1999, 2000 oder 2003<br />
suchen. Hier werden Sie fündig. Auch der kleine<br />
Hunger lässt sich in Meinls Weinbar stillen: neben<br />
einem täglich wechselnden Mittagsmenü werden auf<br />
der Speisekarte auch klassische Spezialitäten wie<br />
Antipasti-Variationen, Beef Tartar, Roastbeef oder<br />
Räucherlachs angeboten. Wer den Weingenuss<br />
zuhause bevorzugt und seinen Einkauf nicht zu den<br />
Geschäftszeiten von Meinl am Graben erledigen kann,<br />
hat hier in Meinls Weinbar bis zur mitternächtlichen<br />
Sperrstunde die Gelegenheit, aus dem Top-Angebot<br />
unter fachkundiger Beratung auszuwählen und zu<br />
Handelspreisen einzukaufen.<br />
Meinls Café: Das "Meinls Cafe" mit angeschlossenem<br />
Gastgarten auf dem Kohlmarkt zählt mittlerweile zu den<br />
beliebtesten Innenstadttreffs, denn hier wird die<br />
Altwiener Kunst des Kaffeekochens zelebriert. Auf der<br />
Kaffeekarte finden sich an die 35 Rezepturen: von der<br />
klassischen Melange über Kapuziner, Einspänner und<br />
Kaffee verkehrt bis hin zum Mazagran. Das "Meinls<br />
Café"-Team begeistert seine Kunden kontinuierlich mit<br />
neuen Kreationen der braunen Bohne; Mandorlino (mit<br />
Mandelmilch verfeinerter kalter Espresso), Melange<br />
Orangina, die kongeniale Verbindung von Großem<br />
Braunen und Orangenlikör und Greco haben schon<br />
zahlreiche Anhänger gefunden. Die Mitarbeiter stehen<br />
vor Ort mit Rat und Tat bei der Auswahl des<br />
gewünschten Kaffees zur Seite und geben Einblick in<br />
die faszinierende Welt des beliebten Genussmittels. Ein<br />
einladendes Angebot an Kipferln & Croissants und<br />
Tartes aus der hauseigenen Patisserie verspricht zu<br />
jeder Kaffeespezialität die passende Begleitung. Somit<br />
garantiert ein Besuch im "Meinls Café" aufgrund der<br />
fachkundigen Beratung und exzellentem Service<br />
uneingeschränkten Kaffeegenuss in klassisch-stilvoller<br />
Atmosphäre!
Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien<br />
Le Restaurant, Le Club, Le Design<br />
Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer<br />
und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale<br />
Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees.<br />
Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in<br />
den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten<br />
kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit",<br />
erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch<br />
marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer<br />
Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf<br />
2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen &<br />
Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten<br />
den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen<br />
Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen Mezze-<br />
Gerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können<br />
diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im<br />
Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt<br />
regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und<br />
Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder<br />
gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.
Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary<br />
Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine Signature-<br />
Drinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia<br />
schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks<br />
aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von<br />
Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen Bar-<br />
Nacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen<br />
Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt.<br />
After Work-Shower<br />
Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden<br />
Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe.<br />
Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht<br />
machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees).<br />
Verwöhnprogramm für Body & Soul<br />
Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de<br />
Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß<br />
verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad,<br />
Behandlungs- und Entspannungsräumlichkeiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen,<br />
Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at
KUNST.INVESTOR Buchtipp<br />
Adolf Krischanitz<br />
Das Inventar ist das<br />
Ergebnis der Inventur<br />
Basierend auf den Entwürfen für zahlreiche Gebäude aus den Bereichen Kultur, Wohnen, Gewerbe, Bildung etc. hat<br />
Adolf Krischanitz Innenausstattungen entworfen, die sich mit wenigen Ausnahmen jeweils aus den laufenden<br />
Bauaufgaben entwickelt haben. Die im Zuge der architektonischen Arbeit entstandenen Interieurs sind in der Regel<br />
nicht nur Sessel, Tisch, Liege und Lichtobjekte, sondern sind konstitutiver Teil des räumlichen Aufbaus und der Gestion<br />
des integralen architektonischen Raumes. Alles in allem liefert er durch sein Werk einen bemerkenswerten Beitrag zu<br />
einem wichtigen Aspekt der jüngeren österreichischen Architekturgeschichte. Die Entwicklung dieser Arbeiten ist<br />
anfänglich durch historisierende postmoderne Tendenzen gekennzeichnet, um schließlich in radikalere direkte<br />
Versuche zur Anknüpfung an die inzwischen fast verloren gegangene Entwurfstradition des regionalspezifischen<br />
Ausstattungshandwerks in Wien zu münden. Außerdem werden Kooperationen mit anderen Architekten (Otto<br />
Kapfinger, Hermann Czech), mit Künstlern (Oskar Putz, Gilbert Bretterbauer, Helmut Federle, Gerwald Rockenschaub)<br />
gesucht und zu spezifischen Entwurfsergebnissen gebracht, die sich jenseits aller modischen Tendenzen trotz oder<br />
gerade wegen ihrer zeithältigen Materialität heute wie zeitlos gerieren.<br />
Adolf Krischanitz, * 1946 in Schwarzach / Pongau gründete 1970, gegen Ende seines Studiums an der Technischen<br />
Universität Wien, zusammen mit Angela Hareiter und Otto Kapfinger die Architektengruppe Missing Link. 1979 zählte<br />
er zu den Begründern der Zeitschrift UmBau der Österreichischen Gesellschaft für Architektur und übernahm 1982 den<br />
Vorsitz dieser Gesellschaft. Als Mitglied und schließlich Präsident der Wiener Secession (1991–1995) verantwortete er<br />
die Gestaltung und Organisation zahlreicher Ausstellungen zeitgenössischerKunst. Als Gastprofessor war er 1989 an<br />
der Technischen Universität München sowie an den Sommerakademien in Karlsruhe (1990), Neapel (1994/95) und<br />
Wien (1996) tätig. 1992–2011 war er Professor für Stadterneuerung und Entwerfen an der Universität der Künste<br />
Berlin. Seit 1979 arbeitet Krischanitz als freischaffender Architekt mit Ateliers in Wien und Zürich.<br />
Herausgeber: Edelbert Köb<br />
Texte: Sebastian Hackenschmidt, Otto Kapfinger, Adolf Krischanitz und Marcel Meili<br />
ALBUM VERLAG, Wien <strong>2016</strong>- Auflage: 1.000 Stück<br />
224 Seiten, 210 x 260 mm, Preis: 46,- Euro<br />
ISBN: 978-3-85164-196-7
KUNST.INVESTOR Buchtipp<br />
Alfred Zellinger<br />
Flash Poetry<br />
Karl Kraus: Die letzten Tage in 100 tweets<br />
Arnold Schönberg im Café Museum<br />
Doktor Faustus in London<br />
James Joyce in Triest<br />
Unsere Zeit bedarf schneller Kommunikation, ihre Kunst sollte dabei vorangehen. Postings, Slams, Jazz Slams – die<br />
Zeiteinheiten werden immer kürzer; alles lässt sich heute twittern, sogar "Die letzten Tage der Menschheit" und wie<br />
Kraus auch Joyce, ein neuer Faust oder Börsenstrategien – wofür in diesem Buch der Beweis angetreten wird. Das<br />
neue Jahrtausend begann mit der 5-Minuten-Regel für Poetry Slams ebenso wie für die Pitches von Start-ups und<br />
beschleunigte indessen zum "Elevator Pitch": 30 Sekunden, die Dauer einer Aufzugsfahrt. Alfred Zellinger beschleunigt<br />
seine Prosa, rhythmisch und minimalistisch, in Blitzlichtern fragmentiert zur "Flash Poetry", zu interpretieren wie ein<br />
Blues oder eine Ballade – vom Elevator-Pitch zur Minimal Prose. Karl Kraus: Die letzten Tage in 100 tweets / Arnold<br />
Schönberg im Café Museum / Giacomo Casanova auf dem Wiener Graben / Doktor Faustus in London / James Joyce<br />
in Triest /City Boys /Droge-Leben / BörsenBeben<br />
Alfred Zellinger, geb. 1945, lebt als Schriftsteller in Wien und Gmunden. Während seiner, wie er es nennt, "40 Jahre im<br />
Auge des Kapitalismus" arbeitete er für Konzerne wie Unilever und Procter & Gamble, für die englische Werbeagentur<br />
Masius, war Marketingleiter bei Philips, Professor an der Kunstuniversität Linz; Werbechef und Bankdirektor der<br />
BAWAG-PSK und CEO von Bösendorfer<br />
edition pen Bd. 45<br />
12,5 x 20,5 cm | Broschur<br />
© <strong>2016</strong> Löcker Verlag<br />
Ca. 200 Seiten | € 19,80<br />
ISBN 978-3-85409-816-4
Grand Piano 214VC<br />
Klängliche Brillanz in seiner elegantesten Form<br />
Basierend auf dem großen Erfolg des Bösendorfer Konzertflügels 280VC<br />
Vienna Concert , der für großes Aufsehen auf vielen namhaften Bühnen<br />
sorgte, präsentiert Bösendorfer nun auch die einzigartigen Qualitäten der<br />
VC Technologie auf 2.14 Metern Länge. Würde man ausschließlich dem<br />
hörbaren Klangeindruck folgen, so überrascht dieser Flügel so manchen<br />
größeren Konzertflügel mit Bösendorfer Strahlkraft. Atemberaubende Dynamik,<br />
schier unbegrenzte Klangfarben und strahlende Brillanz: der neue 214VC<br />
verkörpert das musikalische Erbe Bösendorfer in zeitgemäßer Perfektion. Ein<br />
Klangerlebnis purer Emotion.
KUNST.INVESTOR Buchtipp<br />
Michael Schultz<br />
(Un)zensiert<br />
Edition Braus<br />
629 Seiten<br />
48,00 €<br />
ISBN 978-3-86228-155-8<br />
(Un)zensiert - die Bekenntnisse über Kunst, Künstler. Über Gott. Den Islam. Über Sex, Fußball und die Tragödien<br />
unserer Zeit. Zusammengestellt in Tagesbriefen, die als Daily News vier Jahre lang einen ausgewählten Kreis von<br />
Empfängern erreichte. Von montags bis freitags, Woche für Woche, Jahr für Jahr. Dazu gehörte viel Durchhaltevermögen,<br />
aber auch Verzicht. Auf Alkohol am Abend und Zärtlichkeit am Morgen. Immer on duty. Geschrieben von,<br />
erschienen in der Edition Braus.
ART VITRINE<br />
GALERIE HASSFURTHER<br />
HERBST AUKTION<br />
28. November <strong>2016</strong>, 18:00 Uhr
KUNST.INVESTOR- ART VITRINE<br />
GALERIE HASSFURTHER<br />
Handel mit Kunst,<br />
kunstvoll handeln!<br />
Der Galerist und Auktionator Wolfdietrich Hassfurther<br />
ist seit über 40 Jahren in der Wiener Galerieszene ein<br />
Inbegriff und mischt mit seiner berühmten Galerie im<br />
Herzen Wiens in der oberen Liga der Galeristen und<br />
Auktionshäuser mit. Begonnen hat Wolfdietrich<br />
Hassfurther als Antiquar und Autografenhändler, als der<br />
Markt in Europa jedoch von den Amerikanern leer<br />
gekauft war, entdeckte er die wunderbare Welt der<br />
bildenden Kunst und gründete seine eigene Galerie.<br />
Seither hat er sich auf Gemälde, Meisterzeichnungen,<br />
Skulpturen, Miniaturen, Aquarelle und Druckgrafiken<br />
spezialisiert. Bis zum heutigen Tage lässt er sich von<br />
der Liebe zu einer großartigen Kunst antreiben;<br />
inspirierend ist für ihn aber auch die Schönheit des<br />
Lebens, die der feinfühlige Galerist auch im Alltäglichen<br />
erkenne, "ich bin immer wieder von der Schönheit des<br />
Lebens hingerissen." Beständigkeit und Kampfgeist hat<br />
der Galerist bis zum heutigen Tage bewiesen, seine<br />
eigenwillige Persönlichkeit ist sein Markenzeichen und<br />
sein unbändiges Engagement brennt bis heute.<br />
Gemeistert hat er so die Krisenzeiten, die seit den<br />
1990er-Jahren nicht nur die Finanzmarkt schütteln,<br />
sondern auch den Kunstmarkt: "Wien ist eine Stadt der<br />
Halbseligen, und Halbselige meistern Krisen besser",<br />
glaubt Wolfdietrich Hassfurter, der zum Synonym für<br />
fairen Kunsthandel geworden ist. Er hat es auch nicht<br />
verabsäumt, seine Fühler auszustrecken in Richtung<br />
Mittlerer Osten und Orient, bis nach Indien, China und<br />
Russland gehen seine Kontakte. Der Galerist konnte<br />
sich so ein weltweites Netzwerk aufbauen und ist<br />
überzeugt: "In diesen Ländern wächst eine neue<br />
europäische Sammlergeneration heran, die ein großes<br />
Interesse an europäisch klassischer Moderne hat." Die<br />
Galerie Hassfurther hat sich so zu einem international<br />
agierenden Player entwickelt. Das Erfolgsrezept der<br />
One-Man-Galerie: Fachliche Kompetenz mit<br />
Schwerpunkt Klassische Moderne, Alte Meister und<br />
Biedermeier gepaart mit Aufrichtigkeit. Seine vielen<br />
Stammkunden schätzen seine Ehrlichkeit, sein Wissen<br />
und sein Talent besondere Meisterwerke aufzuspüren;<br />
sein berühmtester und treuerster Kunde war der<br />
Sammler Rudolf Leopold, der 1973 sein erstes Bild bei<br />
Hassfurther erstand und seither immer wieder kam.<br />
Bekannt wie beliebt ist Hassfurther weiters für seine<br />
kostenlose Beratung und Schätzungen von Kunst-<br />
Objekten. Vielbeachtet ist dabei sein unschätzbares<br />
Wissen in den Kunstepochen Alte Meister, Biedermeier<br />
sowie die Klassische Moderne. Wolfdietrichs<br />
Geheimrezept hat somit mehrere Ingredienzien: Zum<br />
Einen seine weltweiten Kontakte und zum Anderen<br />
seine Liebe für die Kunst und sein Geschick diese zu<br />
finden. Auf sein Alter angesprochen sagt er: "Es macht<br />
mir einfach Freude älter und weiser zu werden, wer will<br />
schon sterben." (Foto: © Galerie Hassfurther)
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Oskar Kokoschka, Mädchen Lie, 1908, Feder und Pinsel in Tusche über<br />
Bleistiftzeichung auf getöntem Papier 33,2 x 20 cm, € 226.728,-
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Josef Nigg, Blumen, 1845, Öl auf Leinwand, 92,5 x 95 cm, € 313.300,-
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Alfons Walde, Aufstieg der Skifahrer 1932, Schätzpreis € 120.000 – 150.000, 27.03.2003 Ergebnis € 512.000<br />
Alfons Walde, Bichlach, Schätzpreis € 130.00 -270.000, 2 5.11.2013 Ergebnis € 484.000
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Alfons Walde, Frühling in Tirol, 1932 Schätzpreis € 60.000 -120.000 30.11-2015 Ergebnis € 262.800
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Rudolf Wacker, Herbststrauß 1937, Schätzpreis€ 90.000-180.000 - 30.11.2015 Ergebnis € 244.000
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Oskar Kokoschkla Amokläufe 1908/9, Schätzpreis € 250.000 – 350.000, 21.06.2010 Ergebnis € 768.000
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Oskar Mulley, Berghof 1933, Schätzpreis € 25.000 - 50.000, 30.11.2015 Ergebnis € 81.770<br />
Rudolf ALT, Die Eisenfabrik 1898 Aquarell, Schätzpreis € 130.000 – 170.000, 6.12. 2012 Ergebnis € 286.700
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Rudolf Wacker, Bregenzer Achbrücke 1926, Schätzpreis € 90.000 -130.000, 27.11.2008 Ergebnis € 335.500<br />
Angelika Kauffmann,Telemach 1784, Schätzpreis € 150.000 – 200.000 29.05.2008, Ergebnis € 585.600
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Rudolf Wacker, Blütenzweig 1938, Schätzpreis € 30.000 -60.000 - 30.11.2015 Ergebnis € 84.420
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Albin Egger-Lienz, Totentanz 1916, Schätzpreis € 350,000 -500.000, 21.6.2010 Ergebnis € 650.000
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Josef Stoitzner, Inneres einer Scheune, St. Gilgen 1920, Schätzwert € 10.000 - 20.000, Ergebnis € 48.100
Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />
A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />
Josef Stoitzner, Spätsommer im Pinzgau,1930, Schätzwert € 15.000 - 30.000, 30.11.2015 Ergebnis € 59.800 Rekord
Das Magazin für Anleger<br />
Die CEOs und CFOs des Jahres sind gewählt<br />
„Nicht jeder, der Aktien hat, ist ein Spekulant“<br />
„Wir bewegen uns weg von der Politik des lockeren<br />
Geldes hin zum Helikoptergeld“
BÖRSE EXPRESS<br />
ONE, Frankfurt<br />
BÜROARBEIT ENTWICKELT SICH WEITER –<br />
CA IMMO ENTWICKELT DIE GEBÄUDE DAFÜR.<br />
Unsere Arbeitswelt ist komplex und verändert sich dynamisch.<br />
Innovative MitarbeiterInnen, die in hohem Maß kollaborativ<br />
und selbstorganisiert arbeiten, sind der Schlüssel zum Erfolg.<br />
In Arbeitsumgebungen, die flexibel nutzbar sind und Platz<br />
für Vernetzung und Kreativität bieten, kann sich das Potenzial<br />
Ihrer Mitarbeiter voll entfalten.<br />
CA Immo ist Ihr Bürospezialist für Arbeitsräume<br />
zur persönlichen und beruflichen Entwicklung.<br />
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BÖRSE EXPRESS<br />
CEO/CFO-AWARD<br />
AWARD<br />
Die CEOs und CFOs des Jahres<br />
sind gewählt<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Zum bereits 11. Mal verlieh der Börse<br />
Express gemeinsam mit Deloitte Österreich<br />
und dem CFO Club Austria die CEO/CFO-<br />
Awards und zeichnete die erfolgreichsten<br />
Vorstände aus.<br />
Die Gewinner der CEO & CFO Awards <strong>2016</strong> stehen fest<br />
- die besten CEOs und CFOs Österreichs wurden in<br />
den Kategorien National und International gekürt -<br />
zum ersten Mal wurde heuer zusätzlich der CFO Newcomer<br />
des Jahres gewählt.<br />
„Neben einer guten wirtschaftlichen Performance muss<br />
ein erfolgreicher Manager in Zeiten großer Veränderung vor<br />
allem Leadership unter Beweis stellen. Erfolgreiche Führungskräfte<br />
und Unternehmer sind es, die den Wirtschaftsstandort<br />
Österreich stärken und erfolgreich in die Zukunft<br />
führen. Solche herausragenden Führungspersönlichkeiten<br />
haben wir auch heuer mit den CEO- und CFO-Awards ausgezeichnet“,<br />
freut sich Bernhard Gröhs, Managing Partner<br />
von Deloitte Österreich über<br />
ZITIERT<br />
die Preisträger.<br />
„Erfolgreiche<br />
Führungskräfte<br />
und Unternehmer<br />
sind es, die<br />
den Wirtschaftsstandort<br />
Österreich<br />
stärken.“<br />
Bernhard Gröhs, Managing<br />
PArtner Deloitte Österreich<br />
Die Gewinner. Der Preis für<br />
den besten nationalen CEO<br />
geht an das Vorstandsteam des<br />
Flughafen Wien, Julian Jäger<br />
und Günther Ofner. Laut Jury<br />
zeigten die Vorstände eine<br />
tolle Performance und überzeugten<br />
als Führungsteam.<br />
Zum nationalen CFO des Jahres<br />
wurde Christian B. Maier, CFO<br />
der Porr, gewählt. Die Jury<br />
betonte vor allem die erfolgreiche<br />
strategische Neuausrichtung<br />
des Baukonzerns unter<br />
Christian B. Maier.<br />
In der Kategorie International<br />
gewann Georg Kapsch, CEO<br />
der Kapsch TrafficCom, den<br />
CEO Award <strong>2016</strong>. Georg<br />
Im Vorfeld der Preisverleihung gab es eine Diskussion über die<br />
Folgen des Brexit mit Deloitte Experten Ben Trask Foto: BE/Draper<br />
Kapsch überzeugte die Jury durch seine umsichtige Führung<br />
in einem extrem schwierigen Umfeld.<br />
CFO des Jahres in der Kategorie International ist Thomas<br />
Obendrauf, CFO der Lenzing. Er stellte seine Fähigkeiten bereits<br />
in wenigen Monaten eindrucksvoll unter Beweis, hieß<br />
es u.a. in der Begründung der Jury.<br />
Der heuer zum ersten Mal verliehene CFO Newcomer of<br />
the Year Award ging an Christina Franz, CFO der Allianz Elementar<br />
Versicherungs-AG. Ihr umfassendes Branchen- und<br />
Fachwissen sowie ihre Managementqualitäten, auch unter<br />
herausfordernden Rahmenbedingungen, überzeugten die<br />
Mitglieder des CFO Club Austria.<br />
Die Verleihung des Awards fand in der Labstelle (Saal) in<br />
Wien statt.<br />
Auswahlprozedere. Die Gewinner der beiden Kategorien<br />
CEO & CFO National und CEO & CFO International wurden<br />
im Zuge einer Jury-Entscheidung gewählt, die um eine objektive<br />
Komponente ergänzt wurde. Die Jury besteht aus<br />
den CEOs und CFOs der ATXPrime-Unternehmen selbst, die<br />
die Besten aus ihrer Mitte wählen. Die Mehrheit der Stimmen<br />
ist entscheidend. Als objektive Komponente ist außerdem<br />
die Kursentwicklung der Unternehmen für die Wahl<br />
ausschlaggebend - mehr dazu auf den Folgeseiten. Der CFO<br />
Newcomer of the Year wird von den Mitgliedern des CFO<br />
Club Österreich gewählt.
BÖRSE EXPRESS<br />
CEO/CFO-AWARD<br />
KATEGORIE NATIONAL<br />
Ein Besuch bei der hellen Seite der Macht,<br />
führt zum Flughafen Wien und zu Porr<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Beim Titel CEO bzw. CFO des Jahres in der<br />
Kategorie national ist neben dem Jury-<br />
Voting der nachhaltige Anlageerfolg entscheidend<br />
- dies per gewichtetem Total<br />
Return-Modell über verschiedene<br />
Zeiträume.<br />
Wenn Marc Tüngler vor die Presse tritt, sind die<br />
börsenotierten Unternehmen Deutschlands<br />
immer hellwach. Hat der DSW-Hauptgeschäftsführer<br />
(Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz)<br />
doch seit nunmehr 15 Jahren die DSW-Watchlist mit im<br />
Gepäck: „Lassen sie uns einen<br />
ZITIERT<br />
„Das Vorstandsteam<br />
Günther<br />
Ofner und<br />
Julian Jäger<br />
zeigt eine tolle<br />
Performance,<br />
wie die deutliche<br />
Verbesserung<br />
der<br />
Profitabilität<br />
zeigt - und<br />
scheint sich die<br />
Politik ‘vom<br />
Hals geschafft<br />
zu haben’.“<br />
ein Jury-Mitglied über das<br />
Flughafen Wien-Vorstandsteam<br />
Blick auf die dunkle Seite der<br />
Aktienanlage werfen, die es -<br />
unbestritten - natürlich durchaus<br />
auch gibt“, heißt das bei<br />
Tüngler. Entwickelt wurde die<br />
Liste bereits in den 90iger Jahren.<br />
Anfangs war sie als Hilfestellung<br />
für die<br />
DSW-Hauptversammlungssprecherinnen<br />
und -sprecher<br />
gedacht. Es ging darum,<br />
schnell erkennen zu können,<br />
bei welchen Gesellschaften es<br />
insbesondere bei der langfristigen<br />
Kursentwicklung Probleme<br />
gab. 2001 wurde die<br />
Watchlist erstmals veröffentlicht.<br />
Der erste Träger der<br />
roten Watchlist-Laterne hieß<br />
übrigens Stolberg Telecom. Das<br />
Unternehmen meldete dann<br />
auch 2002 Insolvenz an.<br />
Thema der DSW-Watchlist sind<br />
somit die größten Kapitalvernichter<br />
der im deutschen Prime Standard notierten Aktiengesellschaften.<br />
Hier hakte dann der Börse Express ein. Nach ein paar Telefonaten<br />
und diversem Mailverkehr wurde das Modell verstanden<br />
- und musste jetzt nur noch adaptiert, sprich ins<br />
Positive gedreht werden; Denn beim CEO/CFO-Award fließt<br />
der nachhaltige Anlageerfolg in die Wertung ein (in Kürze<br />
„Lassen Sie uns einen Blick auf die dunkle Seite der Aktienanlage<br />
werfen“, heißt es bei DSW-Chef Marc Tüngler - der<br />
CEO/CFO-Award sucht hingegen die Lichtgestalten des<br />
Aktienmarktes.<br />
Foto: BE<br />
ist es ein gewichtetes Total-Return-Modell über mehrere<br />
Zeiträume) - wir suchen also die sonnige Seite der Aktienanlage,<br />
die größten Kapitalvermehrer der im Wiener<br />
ATXPrime notierten Aktiengesellschaften.<br />
In die Gesamtwertung der<br />
ZITIERT<br />
„Er steht für die<br />
erfolgreiche<br />
strategische<br />
Neuausrichtung<br />
des Konzerns,<br />
die dramatische<br />
Verbesserung<br />
der Bilanzsituation<br />
- und auch<br />
für innovative<br />
Kapitalmarktmaßnahmen<br />
wie<br />
die Script-Dividende.“<br />
Ein Jury-Mitglied über Porr-<br />
CFO Christian Maier<br />
Kategorie national floss das Ergebnis<br />
dieser Berechnung<br />
(siehe nächste Seite) zu 50 Prozent<br />
ein - für die restlichen 50<br />
Prozent war der Jury-Entscheid<br />
verantwortlich. Und da hatten<br />
wir jene zur Stimmabgabe gebeten,<br />
die wohl am besten befähigt<br />
sind, die Leistungen der<br />
CEOs und CFOs der börsenotierten<br />
Unternehmen Österreichs<br />
zu beurteilen - die CEOs<br />
und CFOs selbst (per ‘geheimer’<br />
Email-Wahl im September<br />
‘16). Ein paar Zahlen zur<br />
Relevanz: Es gibt 40 ATXPrime-<br />
Unternehmen, folglich 80<br />
CEOs und CFOs (abzüglich einiger<br />
Doppelfunktionen wie<br />
bei Andritz, s Immo...) - von<br />
diesen kamen 43 Stimmabgaben.<br />
BÖRSE EXPRESS<br />
CEO/CFO-AWARD<br />
Kategorie National*<br />
Name Gesamtpunkte** Perf. 1a Punkte 1a Perf. 3a Punkte 3a Perf. 5a Punkte 5a<br />
Flughafen Wien AG 539 28 55 135 116 210 367<br />
DO & CO AG 375 -5 -10 143 123 150 261<br />
S IMMO AG 311 17 33 96 83 112 196<br />
Porr 278 -10 -20 132 113 106 184<br />
AMAG 239 -2 -4 40 34 120 209<br />
Strabag SE 231 39 77 82 71 48 84<br />
Conwert Immobilien Invest SE 188 27 55 93 80 31 53<br />
CA Immobilien Anlagen AG 144 -1 -2 85 73 42 73<br />
Lenzing AG 134 34 67 64 55 7 12<br />
Agrana Beteiligungs AG 105 24 47 -5 -5 36 62<br />
Mayr Melnhof Karton AG 97 -1 -2 32 27 41 72<br />
Österreichische Post AG 84 -26 -51 13 11 71 125<br />
Wolford AG 73 14 29 34 29 9 15<br />
POLYTEC Holding AG 57 -3 -6 35 30 19 33<br />
Rosenbauer International AG 53 -28 -57 9 8 59 102<br />
AT&S 49 -15 -30 91 78 0 1<br />
ANDRITZ AG 47 -12 -24 14 12 34 59<br />
EVN AG 41 9 18 19 17 4 6<br />
Palfinger AG 37 -3 -7 24 20 14 24<br />
Wienerberger AG 31 -10 -19 47 40 5 10<br />
Kapsch TrafficCom AG 31 54 109 -6 -5 -42 -73<br />
Semperit AG Holding 20 -16 -33 34 29 13 23<br />
OMV AG 3 6 12 -17 -15 3 5<br />
Quelle: Bloomberg, BE - Stichtag 30. Juni <strong>2016</strong>, *gewertet wurden nur Unternehmen, die bereits 2015 im ATXPrime waren, ** von 1000 möglichen<br />
Die Preisträger (inklusive Jury-Voting)<br />
CEO(s) des Jahres Kategorie National: Günther Ofner und<br />
Julian Jäger (Flughafen Wien)<br />
Foto: David Sailer<br />
CFO des Jahres Kategorie National: Christian Maier (Porr)
BÖRSE EXPRESS<br />
CEO/CFO-AWARD<br />
KATEGORIE INTERNATIONAL<br />
Die Outperformer findet Österreich<br />
auf der Straße - oder trägt diese am Leibe<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Beim Titel CEO bzw. CFO des Jahres in der<br />
Kategorie International ist neben dem Jury-<br />
Voting der relative Anlageerfolg entscheidend<br />
- der im Vergleich zur internationalen<br />
Konkurrenz. So werden branchenbedingte<br />
Kursbewegungen ‘herausgefiltert’.<br />
Ist ein Kursplus von 100 Prozent gut, sehr gut oder weniger<br />
gut? In der Geldbörse bzw. auf dem Depotauszug<br />
haben 100 Prozent immer das gleiche Gewicht, womit<br />
sich die Eingangsfrage an sich auch kaum stellt. Sehr wohl<br />
aber all jenen, die beim CEO/CFO-Award in der Kategorie<br />
International vorne mitspielen möchten.<br />
In dieser Kategorie werden jene Unternehmen gesucht,<br />
die sich besser als ihre Branchenkollegen an der Börse entwickelt<br />
haben. Sich durch kluge Managemententscheidungen<br />
von einer Branchenentwicklung abkoppeln<br />
konnten. Und das unabhängig von der realen Performance<br />
der Aktie, die nur allzu oft durch Erfolgsmeldungen, aber<br />
auch jene des Scheiterns, von konkurrierenden Unternehmen<br />
beeinflusst wird - oder eigentlich am Gängelband<br />
Die Preisträger (inklusive Jury-Voting)<br />
etwa der Entwicklung eines stark beeinflussenden Rohstoffkurses<br />
hängt. In dieser Kategorie ist somit die Kursverdoppelung,<br />
die alle haben, weniger wert als eine eigene<br />
Nullperformance in einem Umfeld sinkender Branchenkurse<br />
- eben durch das Tun des Managements.<br />
Die Auswahl. Doch wer bestimmt, welche Messlatte jeweils<br />
angelegt wird? Benchmark ist jeweils der europäische<br />
Branchenindex von Bloomberg, in dem die Aktie entweder<br />
ohnehin vertreten ist (Strabag etwa im Bloomberg EMEA<br />
Engineering & Construction Index), oder es wird so getan,<br />
als ob die Aktie Mitglied wäre (Porr etwa). Ein Kalenderjahr<br />
- ergo zumeist Geschäftsjahr - war uns als Beobachtungszeitraum<br />
zu wenig, da jedes Geschäftsjahr allein schon<br />
durch die ‘verspätete’ Jahresberichtlegung eben auch<br />
immer noch ins nächste Jahr mit hineinspielt. Unser Beobachtungszeitraum<br />
war daher von Anfang 2015 bis Mitte<br />
<strong>2016</strong>. Und um Waffengleichheit zwischen jenen Unternehmen<br />
mit einer hohen Dividendenrendite und jenen zu<br />
haben, die das Geld z.B. lieber investieren, wurde der Total<br />
Return als Maßstab genommen (Kursveränderung plus Dividendenzahlung)<br />
- wobei das ganze FX-bereinigt wurde (einige<br />
der Indizes notieren in US-Dollar).< Beispiele für die<br />
‘Outperformer’ der Branche finden Sie auf der nächsten Seite<br />
CEO des Jahres Kategorie International: Georg Kapsch (Preisannahme<br />
durch Franz Semmernegg. CFO Kapsch Group) und<br />
Laudator Gerhard Marterbauer (Deloitte)<br />
Foto: David Sailer<br />
CFO des Jahres Kategorie Interational: Thomas Obendrauf<br />
(Lenzing) mit Moderatorin Karin Mair
BÖRSE EXPRESS<br />
CEO/CFO-AWARD<br />
Kategorie International - die Top-8 Outperformer (Berechnung erfolgte fx-bereinigt)<br />
Kapsch TrafficCom - plus 85,1 Prozentpunkte<br />
Lenzing- plus 62,7 Prozentpunkte<br />
Strabag - plus 51,2 Prozentpunkte<br />
Erste Group - plus 37,8 Prozentpunkte<br />
Flughafen Wien - plus 26,9 Prozentpunkte<br />
s Immo - plus 29,8 Prozentpunkte<br />
Palfinger- plus 22,8 Prozentpunkte<br />
Polytec - plus 21,8 Prozentpunkte
BÖRSE EXPRESS<br />
ALLE AWARDS-FOTOS HIER<br />
u.a. gesehen: Franz Semmernegg (Kapsch), Wilhelm Rasinger (IVA), Daniel Riedl (Buwog), Eva Marchart (Raiffeisen), Walter Oblin<br />
(Österreichische Post), Martin Grüll (Raiffeisen Bank Int. Foto: BE / Draper 7<br />
Christian Maier (Porr), Franz Semmernegg (in Vertretung Georg Kapsch, Kapsch TrafficCom), Günther Ofner (Flughafen Wien),<br />
Karin Mair (Deloitte), Thomas Obendrauf (Lenzing), Julian Jäger (Flughafen Wien)<br />
Foto: Börse Express/Draper
BÖRSE EXPRESS<br />
SCHWERPUNKT<br />
KAPITALMARKT ÖSTERREICH<br />
Wenn man in Österreich laut „Nicht jeder der<br />
Aktien hat, ist ein Spekulant“ sagen darf...<br />
Wohlwollende Zustimmung erntet Hans-Jörg Schelling<br />
bei seinen Auftritten nicht immer - heute<br />
war aber wieder einer dieser Fälle: Der Finanzminister<br />
hat sich auf der Gewinn-Messe dafür ausgesprochen,<br />
dass Bewusstsein für alternative Anlageformen zu<br />
stärken: „Nicht jeder der Aktien hat, ist ein Spekulant.“<br />
Das habe er auch im Zuge der Aufarbeitung der Heta-Problematik<br />
feststellen können, wo es sich bei vielen Gläubigern<br />
etwa um Pensionskassen gehandelt habe. „In<br />
Österreich sind Aktien ganz was Schlechtes, diesen Punkt<br />
müssen wir drehen.“, meinte Schelling. In Österreich habe<br />
man ein Sparbuch- und Kreditdenken - um im aktuellen<br />
Niedrigzinsumfeld aber halbwegs Zinsen zu bekommen,<br />
müsse man in alternative Anlageformen gehen.<br />
Einen Vorschlag an den Finanzminister, die Aktie in<br />
Österreich wieder attraktiver zu machen, hatte der neue<br />
Chef der Wiener Börse, Christoph Boschan, mit: die Abschaffung<br />
der Kapitalertragsteuer (KESt) für Kleinanleger,<br />
falls diese ihre Aktien länger als ein Jahr behalten. Seine<br />
Forderung: untere Einkommensgruppen vollständig von<br />
der KESt auf Kursgewinne und Dividenden auszunehmen.<br />
Und stößt in Schellings Horn: „Das Leitbild eines börsenotierten<br />
Unternehmens ist in der Politik völlig abhanden gekommen.“<br />
Die Unternehmen selbst meldeten sich auch zu Wort -<br />
klar, dass nichts Bahnbrechendes dabei sein konnte -<br />
würde das doch gegen Publizitätsvorschriften verstoßen...<br />
Wienerberger (CEO Heimo Scheuch) sprach davon, dass<br />
sich der für ihn wichtige Wohnungsmarkt in Zentral- und<br />
Osteuropa aktuell leicht erholt und bekräftigte das Jahresziel<br />
für <strong>2016</strong>, ein EBITDA von „um die 400 Mio. Euro“ zu erreichen.<br />
Die Schulden seien schon deutlich unter das<br />
Zweifache des EBITDA gesunken, damit sei man für künftiges<br />
Wachstum gerüstet. Bis 2020 peilt man über 600 Mio.<br />
Euro EBITDA an.<br />
Für Palfinger (CEO Herbert Ortner) wird <strong>2016</strong> das<br />
nächste Rekordjahr bei Umsatz und Rentabilität sein - vor<br />
Restrukturierungsmaßnahmen. Im Maritim-Bereich werde<br />
es fünf bis zehn Jahre dauern, bis Palfinger unter die globalen<br />
Top-3 vorgestoßen sei, heute liege man als mittelgroßer<br />
Player mit 300 Mio. Euro Umsatz in dem Bereich in<br />
den Top-10. Die ganz Großen lägen hier momentan bei<br />
einer Milliarde. In ein paar Jahren werde das aber anders<br />
aussehen, „die Konsolidierung wird auch hier fortschreiten“.<br />
Für Akquisitionen sei man mit 12 bis 13 Prozent<br />
EBITDA-Marge und einem "sehr guten" Cashflow gut gerüstet<br />
- weiterwachsen könne man mit einem Mix aus<br />
Mini-Zinsen bringen Mini-Ertrag - die Suche nach größeren<br />
Scheinen hat begonnen<br />
Foto: Reed Exhibitions Messe Wien<br />
gutem Cashflow und etwas höherer Verschuldung.<br />
Die voestalpine (CEO Wolfgang Eder) hält ihren Ausblick<br />
aufrecht, im laufenden Geschäftsjahr so nah wie<br />
möglich an das Ergebnis des Vorjahres heranzukommen.<br />
Noch weniger Freude hat Eder mit dem Öl- und Gas-Bereich<br />
- das könnte sich aber nun durch den Ölpreisanstieg<br />
wieder ändern, hofft er. Derzeit sehe man in dem Bereich<br />
die größten Probleme, doch „in den nächsten Monaten<br />
sollten wir die Talsohle durchschreiten“ - nach insgesamt<br />
18 schlechten Monaten. Zuletzt habe sich die Stimmung<br />
schon gebessert, und sollte der Ölpreis einmal wieder in<br />
Richtung 60, 70 oder 80 Dollar pro Fass steigen, nachfrageseitig<br />
„würden wir davon profitieren“..<br />
SBO (Gerald Grohmann) sieht das ähnlich: Denn bei den<br />
Bohraktivitäten der Ölindustrie - messbar an den Rig<br />
Counts - sei eine Bodenbildung erreicht, von der aus es angesichts<br />
der sich abzeichnenden Erholung am Ölmarkt
BÖRSE EXPRESS<br />
SCHWERPUNKT<br />
wieder aufwärtsgehen könnte. Schritt für Schritt gehe<br />
nämlich die Öl-Überversorgung zurück. Ein Anziehen der<br />
Ölpreise erwartet Grohmann im Laufe des Jahres 2017, sobald<br />
‘Supply und Demand’ wieder in ein Gleichgewicht gekommen<br />
seien - dann werde auch die Ölindustrie wieder<br />
mehr investieren. Auch Schlumberger und Halliburton<br />
würden jetzt einen Silberstreif am Horizont sehen. "Mit<br />
der Balance beginnt der Aufschwung - und die Jahre<br />
2018/19 könnten wieder sehr interessant für uns werden."<br />
Das heurige Jahr <strong>2016</strong> werde aber noch „durchgängig<br />
schwierig und herausfordernd sein und bleiben“.<br />
Für die OMV (CFO Reinhard Florey) ist derzeit finanzielle<br />
Stabilität, Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz, also eine<br />
geringere Verwundbarkeit des Konzerns, die drei zentralen<br />
Elemente. Das Gearing dürfe nicht aus dem Ruder laufen,<br />
sonst gehe Vertrauen am Kapitalmarkt verloren.<br />
Verbund (CEO Wolfgang Anzengruber) ist davon überzeugt,<br />
dass bei den Strompreisen im Großhandel der<br />
Boden bereits erreicht ist. Gedrückt werden die Stromhandelspreise<br />
durch die immense Förderung der Erneuerbaren<br />
Energien in Deutschland mit 23 Mrd. Euro jährlich,<br />
Tendenz steigend. „Das zerstört die Preise im nicht geregelten<br />
Bereich. Die Jahresziele werden bestätigt. Demnach<br />
wird für <strong>2016</strong> ein EBITDA von ungefähr 960 Mio. Euro angepeilt,<br />
um 70 Mio. Euro mehr als 2015, und das Konzernergebnis<br />
soll 370 (nach 208) Mio. erreichen.<br />
Die EVN (CEO Peter Layr) erwartet für das Gesamtjahr<br />
2015/16 ein Konzernergebnis auf Vorjahreshöhe. Stärker<br />
will die EVN künftig im Trinkwasserbereich aktiv werden,<br />
das werde ein langfristiges Hauptthema im Heimatland<br />
Niederösterreich werden. Schon jetzt sei man - nach Wiener<br />
Wasser - bundesweit die Nummer 2. Layr: „Trinkwasser<br />
ist ein attraktives Geschäft, das langfristig absichert.“<br />
Osteuropa wird auch für die vor der Fusion mit der Raiffeisen<br />
Zentralbank (RZB) stehende Raiffeisen Bank International<br />
(CFO Martin Grüll) „der Wachstumsmarkt“ bleiben.<br />
Über das Austauschverhältnis der Anteile zwischen RZB<br />
und RBI gibt es noch keine finale Entscheidung. Diese soll<br />
in den nächsten Wochen fallen. Die endgültigen Verschmelzungsunterlagen<br />
soll wie geplant am 23. Dezember<br />
vorgelegt werden. Die hohen EZB-Negativzinsen seien ein<br />
Problem, man werde sie aber nicht den Kunden weiterverrechnen.<br />
Der Vorteil der RBI sei aber, dass nur Österreich<br />
und die Slowakei im Euroraum seien. In der Ukraine<br />
habe man eine Spanne von 10 Prozent, in Russland von 5<br />
Prozent und in Rumänien zwischen 3,5 und 4 Prozent. Die<br />
RBI profitiere vom Vorteil Osteuropa.<br />
Die Aktionäre der Flughafen Wien (Co-CEO Günther<br />
Ofner) können für das laufende Geschäftsjahr <strong>2016</strong> mit<br />
einer „deutlichen Steigerung der Dividende“ rechnen.<br />
Ofner bestätigte im Wesentlichen die bisherige Guidance<br />
für <strong>2016</strong>, nämlich eines EBITDA von 310 Mio. Euro, eines<br />
Konzernergebnisses von 115 Mio. und einer auf unter 400<br />
Mio. Euro gesunkenen Nettoverschuldung.<br />
Die Amag (CEO Helmut Wieser ) wird weiter von einer<br />
ungebrochenen Nachfrage der Flugzeug- und Autobauer<br />
profitieren. Weltweit gehe der Alu-Bedarf praktisch nur hinauf<br />
- binnen zehn Jahren habe es eine Verdoppelung gegeben,<br />
aktuell wachse die globale Nachfrage um 5 Prozent<br />
pro Jahr. Die AMAG selbst ist dabei, ihre Alu-Produktion<br />
bis 2020 jährlich um rund 2,3 Mio. t zu steigern.<br />
Semperit (CEO Thomas Fahnemann) könne ihr Potenzial<br />
im Industriegeschäft bis 2020 noch deutlich steigern.<br />
Bestehende Anlagen sollen ausgebaut, neue Regionen erschlossen<br />
werden. Akquisitionen stehen nicht im Vordergrund.<br />
An der Ausschüttungsquote von 50 Prozent will<br />
Fahnemann nicht rütteln, eine Ergebnisprognose nicht abgeben.<br />
Porr (CEO Karl-Heinz Strauss) zeigte sich durchaus optimistisch,<br />
auch heuer an die bisherige Dividendenpolitik<br />
anzuschließen. „Wir wollen mit dem Ergebnis wachsen.<br />
Wir wollen ein stabiler Dividendenzahler sein“. Das Ziel<br />
von Porr ist nicht, der Größte zu werden, sondern der<br />
Beste zu bleiben, in all den Ländern, in denen der Baukonzern<br />
aktiv ist.<br />
Während bei der Uniqa (CEO Andreas Brandstetter) das<br />
Krankenversicherungsgeschäft hoch profitabel ist, verdient<br />
man in der Lebensversicherung zu wenig, Druck auf<br />
das Geschäftsmodell der Versicherungen komme derzeit<br />
durch das Kundenverhalten und der Digitalisierung. Die<br />
größte Gefahr gehe nicht von der Konkurrenz, sondern<br />
von ‘disruptiven’ Versicherungen aus, die 24 Stunden pro<br />
Tag und über das ganze Jahr aktiv seien. Nicht zuletzt deswegen<br />
wird Uniqa in den nächsten Jahren 500 Mio. Euro<br />
investieren. In Zukunft werden Risikotarife nicht mehr genügen.<br />
„Wir werden uns alle zu einem integrierten Serviceanbieter<br />
wandeln müssen“. Es gehe darum, das<br />
„Versicherungserlebnis in Echtzeit“ zu liefern.<br />
Die Immofinanz (CEO Oliver Schumy) will Anfang 2017<br />
darüber entscheiden, wie sie weiter mit ihrem unter Druck<br />
stehenden Portfolio in Russland umgehen wird. Es gibt<br />
zwei Möglichkeiten für das Russland-Portfolio, entweder<br />
ein Verkauf, der schneller gehen würde, oder eine Abspaltung.<br />
Bei der Entscheidung Anfang 2017 werde man sich<br />
für die für die Aktionäre attraktivere Variante entscheiden,<br />
meinte Schumy: „Ein Spin-off ist durchaus eine Option.“<br />
Die geplante Verschmelzung mit der CA Immo wäre ein<br />
"Glücksfall". 80 bis 90 Prozent des Portfolios seien ident.<br />
Und vorerst last but not least: Die Republik Österreich<br />
plant keinen Verkauf ihrer Anteile an der Telekom Austria,<br />
betont die Geschäftsführerin der Staatsholding ÖBIB, Martha<br />
Oberndorfer. Und: Die Frage eines möglichen Asset-<br />
Tausches zwischen OMV und Gazprom sei ein Thema für<br />
den Vorstand und dem Aufsichtsrat >apa/red
BÖRSE EXPRESS<br />
INTERVIEW<br />
ANDREAS GERSTENMAYER<br />
„Denn wer der Marktentwicklung nicht<br />
entsprechen kann, wird abgehängt“<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
AT&S-CEO Andreas Gerstenmayer im Interview<br />
nach der Reduzierung der Jahresguidance<br />
- siehe hier - über die Gründe - und<br />
warum er darin für die Zukunft sogar Positives<br />
sehen kann.<br />
Börse Express: Die flachere Anlaufkurve für das neue IC-Substrate-<br />
Werk in Chongqing wird die ursprüngliche Umsatz- und Ergebnisprognose<br />
negativ beeinflussen, heißt es. Warum flacher – hängt<br />
das an der Nachfrage, oder sind Sie beim Anfahren des Werks hinter<br />
dem Zeitplan?<br />
ANDREAS GERSTENMAYER: An der Nachfrage liegt es<br />
nicht. Wir sind bei der 1. Linie eigentlich bei der maximalen<br />
Kapazität angelangt – fahren Vollauslastung. Das<br />
Problem ist, dass wir nicht so viel an Substraten herausbekommen,<br />
wie wir zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich<br />
dachten. Das gibt uns auf der anderen Seite aber auch<br />
„Ich rechne weiter<br />
damit, dass<br />
Ende des Geschäftsjahres<br />
die<br />
Linien 1 und 2 in<br />
Chongqing voll<br />
in Betrieb sein<br />
werden.“<br />
die Möglichkeit, uns eigene<br />
Problemlösungskompetenz<br />
im neuen Geschäftsbereich<br />
IC-Substrate zu erarbeiten.<br />
Hat diese flachere Anlaufkurve<br />
bei der Linie 1 Auswirkungen auf<br />
die weiteren Linien? Ist nun etwa<br />
zu erwarten, dass Linie 2 überhaupt<br />
erst später den vollen Betrieb<br />
aufnehmen wird?<br />
Nein. Ich rechne weiter<br />
damit, dass Ende des Geschäftsjahres die Linien 1 und 2<br />
voll in Betrieb sein werden.<br />
Ist das nicht ein riskante Strategie, wenn man die Probleme in<br />
Linie 1 noch nicht in Griff hat.<br />
Das würde ich so nicht sehen - dabei können wir das<br />
nun Gelernte dort gleich ein- und umsetzen – teils ist es<br />
sogar unterstützend.<br />
Wenn ich Ihre Aussendung durchrechne - Umsatzwachstum von 4<br />
bis 6 Prozent, EBITDA-Marge von 15 bis 16 Prozent und immer<br />
die Mitte nehme, komme ich nach einem Umsatz von 762,9 Millionen<br />
Euro im Vorjahr auf ein EBITDA von 124 Millionen, addiere<br />
zur Abschreibung des Vorjahres die genannten 40 Millionen und<br />
komme inklusive Zinsaufwand auf einen Jahresverlust von rund<br />
Andreas Gerstenmayer<br />
Foto: beigestellt: 3x<br />
15 Millionen Euro – plus/minus Steuern. Ist die Rechnung so<br />
falsch?<br />
Da muss ich auf die begonnene ‘Quiet-Period’ vor unserem<br />
Halbjahresbericht verweisen.<br />
Womit ich trotzdem auf eine mögliche Dividende kommen muss –<br />
sollten Anleger bei einem angenommen Minus-Ergebnis – wenn<br />
auch nicht cashseitig – eher mit einem Ausfall für heuer rechnen?<br />
Wie immer äußern wir uns zur Dividende nach Ende des<br />
Geschäftsjahres.<br />
Wir haben bei der Gewinnwarnung auch das Thema Umrüstung<br />
des Kerngeschäfts für das Segment Mobile Devices & Substrates in<br />
Richtung neuer Technologiegeneration, wofür aktuelle Kapazitäten<br />
umgerüstet und währenddessen nicht im normalen operativen<br />
Geschäft eingesetzt werden können.<br />
Das spricht a) für eine an sich Vollauslastung<br />
Die vorhandenen Produktionskapazitäten sind limitiert…<br />
„Kurzfristig ist<br />
es natürlich<br />
nicht erfreulich,<br />
durch die<br />
Umrüstung<br />
Kapazitäten zu<br />
verlieren.“<br />
und b) für einen später geringeren<br />
Preisdruck in diesem Segment,<br />
dem selbst<br />
HDI-Leiterplatten mittlerweile<br />
ausgesetzt sind …<br />
Kurzfristig ist es natürlich<br />
nicht erfreulich, durch die<br />
Umrüstung Kapazitäten zu<br />
verlieren. Wir sehen die
BÖRSE EXPRESS<br />
INTERVIEW<br />
Marktnachfrage nach der Nachfolgetechnologie, der substratähnlichen<br />
Leiterplatte, aber schneller als erwartet<br />
kommen – da gilt es rasch zu handeln. Denn wer der<br />
Marktentwicklung nicht entsprechen kann, wird abgehängt.<br />
Ist zu befürchten, dass durch es durch den Technologiewechsel im<br />
HDI-Segment zu ähnlichen Probleme wie bei IC-Substraten in<br />
Chongqing kommen kann, oder ist diese Technologie viel näher an<br />
der jetzigen, während IC-Substrate für AT&S Neuland ist?<br />
Ist viel näher – hier spielt auch mit, dass das Team in<br />
Shanghai, wo das umgesetzt wird, bereits auf eine 20jährige<br />
Erfahrung in solchen Dingen aufweist – ich rechne<br />
also nicht mit ähnlichen Problemen.<br />
Heißt aber aus heutiger Sicht: <strong>2016</strong>/17 dürfte das Ertragstal gewesen<br />
sein?<br />
Dieses Jahr ist von vielen Belastungen gekennzeichnet,<br />
die auf einmal eintraten - neu ist eigentlich nur das Problem<br />
des Technologie-Updates in Shanghai, was den heurigen<br />
Capex zusätzlich um etwa zehn bis zwölf Prozent<br />
erhöhen wird.– von der Grundidee ist Ihr Ansatz daher<br />
richtig.<br />
Zum Schluss – eine Botschaft an Anleger?<br />
Wir können uns am Markt erneut an der Spitze positionieren<br />
– Kunden sehen uns auch in neuen Technologien<br />
als Partner .<br />
Und ohne jetzt eine sicher herausfordernde Situation<br />
schönreden zu wollen: Wir wachsen, wenn auch nicht so<br />
stark wie geplant – aber wachsen. Wir verzeichnen einen<br />
gute Nachfrage in allen Kundensegmenten. Und eine<br />
EBITDA-Marge im Bereich von 15 Prozent plus ist in unserer<br />
Industrie ganz gut. <<br />
Foonds.com<br />
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http://www.foonds.com/strukturierte<br />
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http://www.boerse-express.com/ats
BÖRSE EXPRESS<br />
THEMA INFLATION<br />
HEUTE UND FRÜHER<br />
„Wir bewegen uns weg von der Politik des lockeren<br />
Geldes ... hin zum Helikoptergeld“<br />
Robert Gillinger/APA<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Österreichs Inflationsrate stieg im September<br />
auf 0,9 Prozent - der höchste Wert seit<br />
Februar - aber vor nicht einmal 100 Jahren<br />
hatten wir 3000% Inflation; doch Steen Jakobsen<br />
von der Saxo Bank rechnet mit Ausflügen<br />
der Notenbanken ins Helikoptergeld.<br />
Angesichts der abflauenden globalen Deflation stellt<br />
sich die Frage, ob die Inflation ihrerseits vor einem<br />
Comeback steht. Die Antwort auf diese Frage lautet:<br />
Ja!“, sagt Steen Jakobsen, Chefvolkswirt und CIO bei der<br />
Saxo Bank. Die wichtigste Konsequenz dessen werde ein<br />
Rückgang der Konsumausgaben sein. Schließlich hätten<br />
niedrige chinesische Exportpreise den US-Konsum am<br />
Leben erhalten. „Das wird sich ändern“, sagt Jakobsen.<br />
Es sei wichtig zu verstehen, dass die gefallenen chinesischen<br />
Preise die Geldpolitik des Pretend-and-Extend am<br />
Leben gehalten hätten. „Die stark gefallenen Importpreise<br />
in Netto-Defizitländern wie den USA, Großbritannien und<br />
Südafrika trugen zur Stabilisierung oder gar Verbesserung<br />
der Kaufkraft bei – und das in einem Umfeld mit weniger<br />
Wachstum und Gewinnen“, sagt Jakobsen<br />
Was folgen dürfte, sei ein schwächerer Renminbi und<br />
daran anknüpfend, höhere globale Inflationserwartungen –<br />
typische Entwicklungen, wenn sich ein Wirtschaftszyklus<br />
dem Ende neige. „Das bestätigt meine These, dass uns ein<br />
grundlegender makroökonomischer Paradigmenwechsel<br />
bevorsteht. Wir bewegen uns weg von der Politik des lockeren<br />
Geldes über eine Rezession bis hin zum Helikoptergeld“,<br />
sagt Jakobsen.<br />
Eine Rezession bedeute ökonomisch gesehen, dass reiner<br />
Tisch gemacht wird. „In meinen Augen muss die Weltwirtschaft<br />
wieder in die Realität zurückkehren – wofür die Rezession<br />
sorgen wird. Damit werden aber massive politische<br />
Veränderungen einhergehen sowie die weitere Erosion des<br />
Gesellschaftsvertrags und eine steigende Volatilität“, sagt<br />
Jakobsen.<br />
Österreich heute. Passend zum Thema wurden heute die<br />
neusten Daten zur Teuerung in Österreich veröffentlicht:<br />
Demnach ist die Teuerung im September auf 0,9 Prozent<br />
gestiegen und wies damit den höchsten Wert seit Februar<br />
<strong>2016</strong> (+1,0 Prozent) auf. Von Mai bis August lag der Wert jeweils<br />
bei 0,6 Prozent, teilte die Statistik Austria in einer<br />
Foto: Bloomberg<br />
Aussendung mit. Preistreiber waren im Jahresabstand Restaurants<br />
und Hotels, die Preise in der Ausgabengruppe Verkehr<br />
gingen zurück.<br />
Die Treibstoffpreise verbilligten sich im Jahresvergleich<br />
deutlich weniger stark als im August und den Vormonaten,<br />
blieben aber trotzdem noch Hauptpreisdämpfer. Nahrungsmittel<br />
verteuerten sich im September nur moderat.<br />
Gegenüber August stieg das durchschnittliche Preisniveau<br />
um 0,7 Prozent. Die Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex<br />
(HVPI) lag im September im Jahresvergleich<br />
bei 1,1 Prozent.<br />
Rückblick Österreich. Die ersten hundert Jahre in der Geschichte<br />
der Nationalbank brachten regelmäßige Wechsel<br />
zwischen Inflation und Deflation, in Summe blieb das Preisniveau<br />
ziemlich stabil. Nach dem beiden Weltkriegen lief<br />
die Teuerung aus dem Ruder, in der großen Depression<br />
1922 sogar in eine Hyperinflation mit 3.000 Prozent. Erst<br />
seit den 1950er Jahren steigen die Preise "verlässlich" Jahr<br />
für Jahr.<br />
Kein Zufall, schreibt die Nationalbank in einer Analyse,<br />
denn in diesen zwei Jahrhunderten hat sich das ökonomische<br />
Denken stark gewandelt. Im 19. Jahrhundert war die<br />
Geldmenge an die Silber- oder Goldbestände gebunden. In<br />
den 1950er und 1960er-Jahren glaubte man an einen Abtausch<br />
zwischen Beschäftigung und Preisstabilität - erst seit<br />
den 1980er-Jahren rückte die Preisstabilität in den Mittelpunkt<br />
der Aufmerksamkeit. Und nun gilt eine leichte Inflation<br />
- knapp unter zwei Prozent - als ideale<br />
Preisentwicklung.<br />
In den ersten hundert Jahren der Nationalbank<br />
schwankte die Teuerung zwischen zehnprozentiger Infla-
BÖRSE EXPRESS<br />
THEMA INFLATION<br />
tion und fast gleich starken Deflationsraten. Ernteausfälle,<br />
Kriegsfinanzierung und der "Gründerzeitboom" vor dem<br />
Börsenkrach 1873 führten zu Inflationsperioden, im Jahrzehnt<br />
nach dem Ende der Napoleonischen Kriege und in<br />
den zwei Jahrzehnten nach dem Börsenkrach von 1873 gab<br />
es Deflation. „In Summe glichen sich Inflations- und Deflationsentwicklungen<br />
einigermaßen aus, weshalb das Verbraucherpreisniveau<br />
langfristig recht stabil war“, schreibt<br />
die Nationalbank über dieses Jahrhundert.<br />
Dabei hat eine Ausweitung der Geldmenge nicht immer<br />
zu Inflation geführt. Vor 1867 war die Korrelation zwischen<br />
dem Wachstum des Geldumlaufs und der Inflation relativ<br />
hoch. Danach war sie bis 1913 relativ niedrig. Möglicherweise<br />
wirkte sich das überschüssige Geld zum Teil in den<br />
Vermögenspreisen statt in den Verbraucherpreisen aus,<br />
meint die Nationalbank.<br />
Dann kam der Erste Weltkrieg, in dem zunächst das Produktionspotenzial<br />
zerstört, und zugleich die Geldmenge<br />
zur Deckung der Kriegskosten erhöht und die Deckung mit<br />
Goldbeständen aufgegeben wurden. Von 1914 bis 1918 erhöhte<br />
sich der Banknotenumlauf um das Zwölffache. Die<br />
Inflation stieg im Krieg auf 84 Prozent, sodass das Verbraucherpreisniveau<br />
1918 elfmal höher als 1914. Da die Notenpresse<br />
nach dem Krieg nicht stillstand, stieg die Inflation<br />
bis 1921 auf 205 Prozent und geriet 1922 mit 2877 Prozent<br />
endgültig außer Kontrolle. Die Verbraucherpreise stiegen<br />
von 1914 bis 1924 fast um das 14.000-fache. Erst ein Völkerbund-Kredit<br />
und eine Währungsreform brachten die<br />
Entwicklung zum Stillstand.<br />
„Bemerkenswert war, dass die Notenbankleitung im Bewusstsein<br />
der zu erwartenden mittelfristigen Konsequenzen<br />
ihres Kurses auf die Hyperinflation zusteuerte, da sie<br />
vor den befürchteten kurzfristigen sozialen und politischen<br />
Folgen einer inflationseindämmenden Politik zurückschreckte“,<br />
heißt es in der hauseigenen Analyse.<br />
Bis zum Anschluss führte dann die sehr restriktive Geldpolitik<br />
zu fallenden Preisen. Aber auch nach der Liquidation<br />
der OeNB und der Einführung der Reichsmark fielen<br />
die Preise bis zum zweiten Weltkrieg weiter.<br />
Der Zweite Weltkrieg brachte wie der Erste einen starken<br />
Rückgang der Produktionskapazitäten ("Potenzialoutput")<br />
und einen massiven Anstieg der Geldmenge. Der verhängte<br />
Preisstopp verhinderte trotzdem Inflation, die Teuerung lag<br />
zwischen 1940 und 1944 nur bei 1,2 Prozent. Trotz drastischer<br />
Maßnahmen zur Abschöpfung des Geldüberhangs<br />
gab es auch danach aber wegen des Mangels an Gütern und<br />
Nahrungsmitteln sowie des anhaltend hohen Geldüberhangs<br />
einen starken Inflationsschub. 1947 lag die Inflationsrate<br />
bei 97 Prozent. Sie konnte aber schon in den Jahren<br />
bis 1952 auf 20 Prozent gebremst werden und nach der<br />
Schaffung der unabhängigen modernen Nationalbank<br />
(1955) fiel sie bis 1971 auf eine Größenordnung zwischen 2<br />
und 4 Prozent.<br />
200 Jahre Inflation in Österreich (APA, OeNB)<br />
Mit dem Ende des Bretton-Woods-Systems im Jahr 1971<br />
und dem ersten Ölpreisschock 1974 kam es zu einem massiven<br />
Inflationsschub auf bis zu 9,5 Prozent (1974). Der<br />
zweite Ölpreisschock ließ nach einem deutlichen Rückgang<br />
die Teuerungsrate wieder auf sechs Prozent steigen. Damals<br />
tauchte erstmals Inflation Hand in Hand mit Rezession auf.<br />
Bis zum EU-Beitritt lag die Inflationsrate dann etwas über<br />
drei Prozent, die Schwankungen gingen zurück. In den ersten<br />
Jahren als EU-Mitglied lag sie unter zwei Prozent, vor<br />
allem weil der Wettbewerb zunahm und der Druck groß<br />
war, die Maastricht-Kriterien zu erfüllen. Die letzten gut<br />
zwei Jahrzehnte schließlich seit Österreichs Beitritt zur EU<br />
und zur Wirtschafts- und Währungsunion stellen - auch in<br />
der sehr langfristigen Perspektive der 200-jährigen Geschichte<br />
der OeNB - für Österreich eine Phase sehr hoher<br />
Geldwertstabilität dar.<br />
In Summe schließt die Nationalbank aus 200-jähriger Erfahrung:<br />
Auch wenn eine nationale Notenbank unabhängig<br />
ist und sich alle einig sind, dass Geldwertstabilität<br />
wichtig wäre, schützt dies im Ernstfall nicht vor einem Zugriff<br />
auf die Notenpresse: "In der kurzen Frist wog der staatliche<br />
Finanzbedarf allerdings oft schwerer als das Streben<br />
nach Geldwertstabilität." Im Gegensatz dazu "scheint die<br />
Erfahrung der Oesterreichischungarischen Bank dafür zu<br />
sprechen, dass eine 'supranationale' Notenbank in einer<br />
Währungsunion mehrerer Staaten die Zentralbankunabhängigkeit<br />
de facto stärken kann". Und gerade die Hyperinflationen<br />
und deren nachfolgende Eindämmung durch<br />
Währungsreformen waren mit hohen Kosten für breite,<br />
davon betroffene Bevölkerungsschichten verbunden und<br />
erschütterten wiederholt und lang andauernd das öffentliche<br />
Vertrauen in das Geldwesen und die staatliche Ordnung.
BÖRSE EXPRESS<br />
BRANCHE IMMOBILIEN<br />
MARKT<br />
Die Blasengefahr bei<br />
Wohnimmobiien steigt<br />
Laut UBS kommt es derzeit auf einigen Wohnungsmärkten<br />
zu einer Überhitzung - dies zeigt der Der Global<br />
Real Estate Bubble Index des UBS Chief Investment<br />
Office Wealth Management.<br />
Vancouver steht an der Spitze des UBS Global Real Estate<br />
Bubble Index <strong>2016</strong>. Das Risiko einer Immobilienblase<br />
scheint ebenfalls hoch in London, Stockholm, Sydney, München<br />
und Hongkong. Deutlich überbewertet sind San Francisco<br />
und Amsterdam, gefolgt von Zürich, Paris, Genf, Tokio<br />
und Frankfurt. Nach einem weiteren Preisrückgang gilt Singapur<br />
hingegen als fair bewertet, zusätzlich zu Boston, New<br />
York und Mailand. Chicago ist gemäß Index weiterhin unterbewertet.<br />
Claudio Saputelli, Leiter Global Real Estate bei UBS CIO<br />
WM dazu: „Seit 2011 sind die Wohnungspreise in den Städten<br />
der Blasenrisikozone durchschnittlich um fast 50 Prozent<br />
gestiegen. In den übrigen analysierten Finanzzentren<br />
legten die Preise hingegen um weniger als 15 Prozent zu.<br />
Diese Differenz steht in keinerlei Verhältnis zu Unterschieden<br />
des lokalen wirtschaftlichen Umfelds und Inflationsraten.<br />
Gemeinsam sind diesen Städten zu tiefe Zinsen, die<br />
nicht in Einklang mit der robusten realwirtschaftlichen Entwicklung<br />
stehen. In Verbindung mit einem starren Angebot<br />
Gewerbeimmobilien nach Empfehlungskonsens<br />
Name<br />
Konsens**<br />
ATRIUM EUROPEAN REAL ESTATE 5,00<br />
UBM DEVELOPMENT AG 4,60<br />
S IMMO AG 4,50<br />
PATRIZIA IMMOBILIEN AG 4,44<br />
ALSTRIA OFFICE REIT-AG 4,43<br />
TLG IMMOBILIEN AG 4,40<br />
CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG 4,25<br />
Median 4,18<br />
REGUS PLC 4,11<br />
WARIMPEX 4,00<br />
KLEPIERRE 3,80<br />
UNIBAIL-RODAMCO SE 3,52<br />
BRITISH LAND CO PLC 3,50<br />
PSP SWISS PROPERTY AG-REG 3,00<br />
IMMOFINANZ AG 2,60<br />
COLONIA REAL ESTATE AG -<br />
DO DEUTSCHE OFFICE AG -<br />
Wohnimmobilien gerankt nach Kurs/Buchwert<br />
Name<br />
Kurs/Buchwert*<br />
ADLER REAL ESTATE AG 0,85<br />
GRAND CITY PROPERTIES 1,03<br />
CONWERT IMMOBILIEN INVEST SE 1,15<br />
BUWOG AG 1,25<br />
Median 1,28<br />
VONOVIA SE 1,32<br />
DEUTSCHE WOHNEN AG-BR 1,43<br />
TAG IMMOBILIEN AG 1,47<br />
LEG IMMOBILIEN AG 1,73<br />
Gewerbeimmobilien gerankt nach Kurs/Buchwert<br />
Name<br />
Kurs/Buchwert*<br />
WARIMPEX 0,63<br />
IMMOFINANZ AG 0,65<br />
BRITISH LAND CO PLC 0,65<br />
CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG 0,72<br />
ATRIUM EUROPEAN REAL ESTATE 0,73<br />
UBM DEVELOPMENT AG 0,75<br />
DO DEUTSCHE OFFICE AG 0,92<br />
S IMMO AG 0,94<br />
Median 1,01<br />
PSP SWISS PROPERTY AG-REG 1,08<br />
ALSTRIA OFFICE REIT-AG 1,15<br />
COLONIA REAL ESTATE AG 1,32<br />
UNIBAIL-RODAMCO SE 1,36<br />
TLG IMMOBILIEN AG 1,36<br />
PATRIZIA IMMOBILIEN AG 2,04<br />
KLEPIERRE 2,24<br />
REGUS PLC 3,65<br />
Wohnimmobilien gerankt nach Empfehlungskonsens<br />
Name<br />
Konsens**<br />
BUWOG AG 4,78<br />
ADLER REAL ESTATE AG 4,33<br />
GRAND CITY PROPERTIES 4,11<br />
DEUTSCHE WOHNEN AG-BR 3,96<br />
Median 3,77<br />
VONOVIA SE 3,58<br />
CONWERT IMMOBILIEN INVEST SE 3,57<br />
LEG IMMOBILIEN AG 3,50<br />
TAG IMMOBILIEN AG 3,00<br />
Quelle: Bloomberg; Stand 5. Oktober <strong>2016</strong><br />
* Kurs zu Buchwert ** von 1 bis 5, je höher desto besser
BÖRSE EXPRESS<br />
BRANCHE IMMOBILIEN<br />
und einer anhaltenden Nachfrage aus China ergab sich ein<br />
Nährboden für Übertreibungen der Hauspreise.“<br />
Matthias Holzhey, Ökonom bei UBS CIO WM, ergänzt:<br />
„Die Situation in den am stärksten überbewerteten Wohnungsmärkten<br />
ist fragil. Eine deutliche Steigerung des Angebots,<br />
höhere Zinssätze oder Veränderungen der<br />
internationalen Kapitalflüsse könnten jederzeit eine erhebliche<br />
Preiskorrektur zur Folge haben.“<br />
Europa: Einheitliche Geldpolitik vergrößert Ungleichgewichte.<br />
Innerhalb des Euroraums können die Zinssätze<br />
nicht an die jeweiligen wirtschaftlichen Entwicklungen in<br />
den einzelnen Mitgliedsstaaten angepasst werden. Gleichzeitig<br />
zwingt die wirtschaftliche Schwäche des Euroraums<br />
die anderen EU-Staaten und die Schweiz, eine lockere Geldpolitik<br />
zu verfolgen.<br />
Diese Tiefzinsphase in den<br />
„Die Situation in<br />
den am<br />
stärksten überbewerteten<br />
Wohnungsmärkten<br />
ist fragil. Eine<br />
deutliche Steigerung<br />
des Angebots,<br />
höhere<br />
Zinssätze oder<br />
Veränderungen<br />
der internationalen<br />
Kapitalflüsse<br />
könnten<br />
jederzeit eine<br />
erhebliche Preiskorrektur<br />
zur<br />
Folge haben.“<br />
Matthias Holzhey, Öko-<br />
Wachstumsmotoren Europas<br />
hat zur Überhitzung der<br />
Märkte für städtische Wohnimmobilien<br />
in den letzten Jahren<br />
beigetragen.<br />
Dementsprechend wurde in<br />
Stockholm der stärkste Anstieg<br />
des UBS Global Real Estate Bubble<br />
Index in Europa seit Mitte<br />
2015 gemessen, gefolgt von<br />
München, London und Amsterdam.<br />
Mit einem Indexwert von<br />
2,06 in der Blasenrisikozone,<br />
bleibt London weiterhin der<br />
am deutlichsten überbewertete<br />
Wohnungsmarkt in<br />
Europa. Seit 2013 sind die Immobilienpreise<br />
in London<br />
jedes Jahr zweistellig gestiegen.<br />
Aufgrund der geldpolitischen<br />
Lockerung der Bank of<br />
England und der erneuten Abwertung<br />
des britischen Pfunds<br />
nach dem Entscheid der Briten,<br />
die EU zu verlassen, sowie<br />
nom bei UBS CIO WM<br />
des begrenzten Angebots dürften<br />
die überhöhten Preise bis auf Weiteres Bestand haben.<br />
Allerdings ist die Gefahr einer deutlichen Korrektur im Falle<br />
einer längerfristigen Konjunkturschwäche sehr hoch.<br />
Schweiz: Zürich überholt Genf. Genf wies zwischen 2000<br />
und 2012 den zweitstärksten Preisanstieg aller analysierten<br />
Städte auf und befand sich vor vier Jahren am Rande des Blasenrisikos.<br />
Die schrittweise Normalisierung des Genfer<br />
Foto: APA<br />
Wohnungsmarktes seit 2012 deutet auf einen Rückgang der<br />
spekulativen Nachfrage im Soge der Schwäche des lokalen<br />
Finanzsektors hin. Allerdings verhindern die weltweit tiefsten<br />
Zinssätze und die geringfügige Bautätigkeit eine stärkere<br />
Korrektur.<br />
Als Folge einer Erholung der Preisentwicklung und eines<br />
anhaltenden schleppenden Wirtschaftswachstums begannen<br />
die Bewertungen in Zürich nach einer kurzen Verschnaufpause<br />
in den letzten zwölf Monaten erneut zu<br />
steigen. Laut Index liegen die Bewertungen in Zürich mittlerweile<br />
höher als in Genf – von dem Risiko einer Blasenbildung<br />
sind jedoch beide derzeit weit entfernt. Verglichen<br />
mit vielen Städten rund um den Globus sind die Wohnungen<br />
in beiden Schweizer Städten vergleichsweise erschwinglich.<br />
Dazu kommt, dass der private Mietsektor in<br />
Zürich der erschwinglichste aller Finanzzentren im Index<br />
ist.<br />
Woran man eine Blase erkennt. Der Begriff Blase bezeichnet<br />
eine deutliche und anhaltende Fehlbewertung<br />
eines Vermögenswerts. Das Vorliegen einer Blase kann vor<br />
ihrem Platzen nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.<br />
Doch die historischen Daten zeigen wiederkehrende Muster<br />
von Exzessen am Immobilienmarkt. Der UBS Global Real<br />
Estate Bubble Index misst das Risiko einer Immobilienblase<br />
anhand wiederkehrender Muster in ausgewählten globalen<br />
Finanzzentren.<br />
Die Analyse wird durch einen Vergleich des aktuellen Verhältnisses<br />
zwischen Kaufpreis und Einkommen bzw. Kaufpreis<br />
und Mietzins-Niveau ergänzt. Eine gemäß<br />
Preis-Einkommens-Verhältnis geringe Erschwinglichkeit<br />
lässt darauf schließen, dass sich die Aussichten auf einen<br />
langfristigen Preisanstieg verringert haben. Dagegen deutet<br />
ein hohes Verhältnis von Kaufpreis zu Mietzins auf eine gefährliche<br />
Abhängigkeit von niedrigen Zinsen hin.<br />
Doch selbst in den Städten mit den deutlichsten Anzeichen<br />
einer Immobilienblase lassen sich Zeitpunkt und<br />
Dauer einer Korrektur nicht exakt vorhersagen, heißt es abschließend.<br />
>gill< Die Studie finden Sie hier
BÖRSE EXPRESS<br />
KOMMENTAR<br />
VON JAMES SWANSON<br />
CHIEF INVESTMENT STRATEGIST<br />
MFS<br />
Der Markt steht auf<br />
wackligem Fundament<br />
Julian Edelman, einer der in den USA landesweit bekannten<br />
American-Football-Spieler der New England Patriots,<br />
wurde kürzlich gefragt, welchen Rat ihm sein<br />
Vater Frank für seine Spielerkarriere mit auf den Weg gegeben<br />
hat. „Besinne dich auf das Fundamentale im Leben.<br />
Es ist ein hartes, aber einfaches Leben“, hat er geantwortet.<br />
Das Fundamentale spielt nicht nur im Leben eine wichtige<br />
Rolle, sondern auch am Markt. Manchmal neigen wir<br />
allerdings dazu die Finanzwelt zu verkomplizieren, indem<br />
„Es ist wohl das<br />
Sicherste, sich<br />
schrittweise von<br />
diesem turbulenten<br />
Markt zu<br />
verabschieden.“<br />
wir uns auf die Politik der<br />
Zentralbanken versteifen,<br />
auf politische Wahlen,<br />
technische Trends oder<br />
Kapitalbewegungen. Jedoch<br />
sollte der Fokus<br />
stets auf den Fundamentaldaten<br />
liegen: Denn auf<br />
lange Sicht wollen Investoren<br />
ihr Geld dort investiert wissen, wo sie mit guten und<br />
wachsenden Kapitalflüssen rechnen können. Dieser<br />
Cashflow – ob nun gemessen am Nettoertrag, den Gewinnspannen<br />
oder an der Eigenkapitalrendite – ist letztlich der<br />
ausschlaggebende Treiber für Aktienpreise. Investoren nehmen<br />
sogar Preisschwankungen in Kauf, um an diesen soliden<br />
Geldbewegungen teilhaben zu können. Im Grunde ist<br />
dies eine ganz simple Rechnung.<br />
Der aktuelle Konjunkturzyklus in den USA wird – bezogen<br />
auf den Free Cashflow – als einer der größten in die<br />
Geschichte eingehen. Denn Unternehmen konnten sich<br />
Dank technischer Schachzüge von überschüssigem Geld<br />
befreien, auf billige Arbeitskräfte zurückgreifen und haben<br />
von den niedrigen Energiepreisen, billigem Geld und dem<br />
moderaten weltweiten Wirtschaftswachstum profitiert.<br />
Aufgrund der globalen Finanzkrise blieb der Markt über<br />
Jahre hinweg vorsichtig. Die Aktienkurse stiegen infolgedessen<br />
deutlich langsamer als die Erträge oder Cashflows.<br />
Gleichzeitig haben Zentralbanken weltweit die Aktienmärkte<br />
mit ihrer außerordentlich expansiven Geldpolitik<br />
indirekt unterstützt, um geringem Wachstum und niedriger<br />
Inflation entgegenzuwirken. Der Markt ist also von<br />
zwei Pfeilern getragen worden: hohen Gewinnen und geringen<br />
Zinsen. Beide haben zu der Rallye beigetragen, die<br />
den S&P 500 mit 666 Punkten vor der Finanzkrise auf<br />
heute 2.150 Punkte ansteigen ließ.<br />
Foto: Bloomberg<br />
Die Situation hat sich zuletzt jedoch geändert. Das stabile<br />
Fundament für eine langfristig positive Marktentwicklung<br />
aus wachsendem Cashflow und Ertrag wackelt.<br />
Fallende Rohstoffpreise, ein verlangsamtes globales Wachstum<br />
und die erodierende Preissetzungsmacht sorgen für<br />
schlechte Erträge. Die Unternehmen bewegen sich unterhalb<br />
der Wachstumsschwelle. Auch Kostenprogramme, um<br />
dem entgegenzuwirken, können dies nicht mehr auffangen.<br />
Vor allem Verkaufs- und Verwaltungskosten sind in<br />
den meisten Branchen gestiegen, ebenso Personalkosten,<br />
und das bei Jahr für Jahr kontinuierlich schwächer werdendem<br />
Ertragswachstum.<br />
Sechs Jahre lang erhielt der Markt einen deutlichen<br />
Schub durch eine effiziente, wachsende Privatwirtschaft<br />
und mit dem Rückenwind niedriger Zinsen im Anleihemarkt.<br />
Mittlerweile bleibt uns jedoch nur noch eine dieser<br />
Säulen, die auf dem schwachen Fundament der Zentralbankliquidität<br />
steht. Im Niedrigzinsumfeld hat sich die<br />
Auffassung etabliert, Aktien böten die einzig gute Investmentmöglichkeit.<br />
Dies macht mir Angst. Was passiert<br />
wenn die Zentralbanken uns nicht mehr mit niedrigen Zinsen<br />
versorgen? Dass die Märkte ohne Profite oder niedrige<br />
Zinsen weiterhin wachsen, bezweifle ich.<br />
Glücklicherweise wird der Markt nicht von Euphorie angetrieben.<br />
Von dieser Situation könnten wir aber nicht<br />
mehr weit entfernt sein. Oft führte eine spät-zyklische, euphorische<br />
Stimmung zu Überschwang am Markt. Der aktuelle<br />
Marktzyklus ist mit seinen mittlerweile acht Jahren<br />
der dritt-längste der Geschichte. Der längste im vergangenen<br />
Jahrhundert dauerte zehn Jahre. Auch wenn ich hoffe,<br />
dass die Fundamentaldaten sich nachweislich wieder erholen,<br />
ist es wohl das Sicherste, sich schrittweise von diesem<br />
turbulenten Markt zu verabschieden.<br />
Nur, wohin? Hoch qualitative Unternehmensanleihen<br />
sind zwar auch keine optimale Anlageklasse. Sie könnten<br />
dem Portfolio jedoch zusätzliche Stabilität verleihen, da sie<br />
allgemein weniger volatil als Aktien und ihre Renditen ausreichend<br />
kalkulierbar sind, um das nötige Investoreninteresse<br />
zu wecken.
BÖRSE EXPRESS<br />
ERGEBNIS<br />
ZULIEFERER<br />
Wer am Ball bleiben will, muss in Vorleistung treten<br />
- FACC spürt’s mit einem roten Halbjahresergebnis<br />
FACC in der Peergroup (Gewinnrendite versus EV/Umsatz)<br />
(Quelle: Bloomberg, BE)<br />
Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr wegen der weltweite<br />
starken Nachfrage nach Flugzeugen um 22,1<br />
Prozent auf 329,8 Mio. Euro. Damit zeigte der Zulieferer<br />
FACC eine ähnlich Entwicklung wie zuletzt - dynamisch<br />
aufwärts. Das Unternehmen ist auch überzeugt,<br />
dass das so bleiben wird. „FACC geht in der Planung für<br />
das Geschäftsjahr <strong>2016</strong>/17 weiterhin davon aus, dass das<br />
Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich liegen<br />
wird - Analysten erwarten knapp zehn Prozent (siehe Tabelle).<br />
Nochmals mehr als 50 Prozent sollen es laut bestätigtem<br />
Konzernziel dann im Geschäftsjahr 2020/21 sein.<br />
Und glaubt, dass das nur möglich ist, wenn man den Kunden<br />
punkto Qualität und nicht zuletzt Liefertreue vorbildhaft<br />
gegenübertritt. Die folge daraus ist ein Ertrag, der mit<br />
der Umsatzentwicklung nicht standhält - FACC schlitterte<br />
mit knapp mehr als drei Millionen Euro ins Minus. Begründet<br />
mit rund 1,4 Millionen aus dem „Fake President<br />
Incident“, und mehr als sechs Millionen an Leihpersonalkosten,<br />
um kurzfristige Lieferspitzen ohne Qualitäts- und<br />
Liefertreueverlust bewerkstelligen zu können. Mit der<br />
Lernkurve und zunehmender Automatisierung wird dann<br />
dieses wieder abgebaut, während der Umsatz weiter steigt,<br />
FACC im Hj. - und die Erwartungshaltung an <strong>2016</strong><br />
Quelle: Unternehmensangeben, Bloomberg,<br />
in Mio. Euro<br />
1.Hj 2015/16 1. Hj <strong>2016</strong>/17 <strong>2016</strong>/17e<br />
Umsatz 270,1 329,8 635,0<br />
EBITDA 18,8 19,4 71,5<br />
EBIT 6,0 4,6 41,9<br />
Erg. v. St. 2,91 0,64 34,0<br />
Überschuss 0,5 -3,1 25,6<br />
Gew./Aktie 0,08 0,01 0,56<br />
so der Plan, womit dann eine komfortable Gewinnsituation<br />
erreicht werden soll. An der Börse regierte zumindest<br />
vorerst einmal der Blick aufs nackte Ergebnis - die FACC-<br />
Aktie verlor zu Beginn mehr als vier Prozent und setzte<br />
sich in einem leicht positiven Marktumfeld an die Spitze<br />
der Verlierer im ATXPrime. Es gibt übrigens weitere ‘Vorleistungen’:<br />
Die Standorte in Oberösterreich werden weiter<br />
ausgebaut, heißt es - zusätzlich zu den dazu bereits<br />
erfolgten Aktivitäten sind für das Geschäftsjahr 2017/18<br />
weitere Investitionsmaßnahmen in Prüfung und Ausarbeitung.<br />
Den Halbjahresbericht finden Sie hier.>gill
BÖRSE EXPRESS<br />
EXPRESSLETTER<br />
VON ROBERT GILLINGER<br />
ROBERT.GILLINGER@BOERSE-EXPRESS.COM<br />
Es sieht so aus, als ob die<br />
Anleger aufwachen<br />
Hoffen wir, dass es kein Zufallsprodukt war. Aber bereits<br />
ein kurzes Schlendern durch die Halle der Gewinn-Messe<br />
lässt hoffen, dass diese künftig<br />
vielleicht wieder in Hallen stattfindet: Das Publikum ist<br />
interessierter als in den letzten Jahren - zeigt sich auch informierter<br />
als früher - Finanzdienstleister sehen als Folge<br />
nicht mehr nur düster für die Zukunft - eine keimende<br />
Oase ist in der Anlagewüste Österreichs zu erkennen. Sinkende<br />
Renditen aufs Ersparte sorgen wohl in Kombination<br />
mit seit Jahren nicht vorhandenen Einkommenssteigerungen<br />
dafür, dass mehr und mehr Österreicher (verzeihen<br />
Sie, wenn ich die Geschlechter subsumiere) auf der Suche<br />
nach diesem fehlenden Geld sind. Wollen wir - auch aus<br />
volkswirtschaftlicher Sicht - hoffen, hier nicht einer Fata<br />
Morgana aufzusitzen. Denn eigentlich passt dieses traditionelle<br />
‘Ich trau’ mich nur ans Sparbuch’ ohnehin nicht<br />
mehr in unsere ‘Geiz-ist-geil-Zeit’. Billa und Co verkaufen<br />
ihre Multi-Packs prächtig - nimm 3, zahl 2, nimm also<br />
mehr für dein Geld. Beim Anlegen soll das nicht gelten -<br />
kein Mehr an Rendite attraktiver sein?<br />
Die beinahe schon wider Erwarten tendenziell positive<br />
Stimmung der Messe brachte uns vom Börse Express auf<br />
die spontane Idee, selbst etwas Neues auszuprobieren. Gedacht<br />
war daran, Unternehmen und Produktanbieter zu<br />
kurzen Video-Interviews zu bitten. Geworden ist es leider<br />
nur ein ‘halbes’ Projekt - die Speicherkarten stellten sich<br />
„Eigentlich ein ‘In<br />
eigener Sache’“<br />
als kleiner denn gehofft heraus. An dieser Stelle jedenfalls<br />
ein Danke an jene, die sich ganz spontan für einen Minidreh<br />
zur Verfügung stellten - einfach direkt auf der Messe,<br />
zwischen diversen Kundengesprächen.<br />
Beim Stichwort ‘halbe Sache’ möchte ich den Börse Express<br />
ins Spiel bringen - obwohl auf ‘halbem Weg sein’,<br />
besser klingt. Denn ohne großes Tantam gab es bei uns<br />
Mitte des Jahres ein MBO. Womit wir die Stichworte Technik<br />
und Innovation wieder<br />
angehen können, was in<br />
einer großen Konzernstruktur...<br />
Rund um den Jahreswechsel wird das System ‘aufgeräumt<br />
sein’ - die Schnelligkeit und Stabilität der Onlineseite<br />
wird es danken. Dazu wird’s eine neue App geben -<br />
eine neue Oberfläche und diverse technische Features<br />
werden folgen. Die Chance dazu gibt nicht zuletzt ein Ereignis,<br />
das mit der gleicher Konzernstruktur zusammen<br />
hängt - und was mich als Gründungsmitglied besonders<br />
schmerzte: Das Aus des WirtschaftsBlatts. Was zeigte, wie<br />
schwer es ist, heute ein redaktionelles Medium zu unterhalten<br />
- auch mit guten Leuten an Bord. Wir vom Börse<br />
Express sehen das aber trotzdem als den einzigen Weg,<br />
der Ihnen Mehrwert bringen kann - und werden diesen<br />
Weg daher weiter beschreiten. Lassen Sie sich überraschen,<br />
aber den einen oder anderen Neuzugang werden<br />
wir hier vermelden. Ich kann Sie nur ersuchen, uns in der<br />
Zeit der Transformation, wo sicher nicht alles zu 100 Prozent<br />
klappt (bestes Beispiel der Video-Dreh’), trotzdem die<br />
Treue zu halten und uns damit die Chance zu geben, für<br />
Sie einen redaktionelles Börse Express 2.0 aufzubauen.<<br />
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BÖRSE EXPRESS<br />
ZERTIFIKATE<br />
KNOCK-OUT<br />
Aus 1 mach’ 70 - mit dem<br />
ATX ist das möglich<br />
Robert Gillinger<br />
robert.gillinger@boerse-express.com<br />
Die Deutsche Bank X-markets bietet neue<br />
Möglichkeiten, in den ATX zu investieren.<br />
Dies in gehebelter Form, mit oder ohne Barriereschutz<br />
vor einem Knock-Out, was natürlich<br />
Hebel kostet.<br />
Die Deutsche Bank X-markets hat zwei neue WAVEs<br />
auf den ATX emittiert - jeweils für Anleger mit der<br />
Markterwartung steigender Kurse. Neu sind ein<br />
ATX WAVE Unlimited Call mit dem Basispreis 2400 Punkten,<br />
sowie ein ATX WAVE XXL Call mit Basispreis 2330<br />
Punkten - jeweils mit unbegrenzter Laufzeit.<br />
So funktioniert’s. Waves (Unlimited) gehören zur Produktkategorie<br />
der Knock-Out Produkte. Sobald der jeweilige<br />
Basiswert den Basispreis des Produkts berührt bzw.<br />
unterschreitet (Wave Unlimited Call) bzw. berührt oder<br />
überschreitet (Wave Unlimited Put), wird das Produkt ausgeknockt<br />
und verfällt nahezu wertlos. Das Risiko eines<br />
jeden Wave Unlimited lässt sich somit sehr gut an dem Abstand<br />
zum Basispreis bzw. an dem Hebel erkennen. Die<br />
Vielzahl verfügbarer Produkte ermöglicht - je nach Investorenwunsch<br />
- eine gehebelte Partizipation mit einem höheren<br />
bzw. niedrigeren Chancen/Risiko-Profil. Waves<br />
Unlimited haben – wie der Name verrät – keine Laufzeitbegrenzung.<br />
Im Gegensatz zu Waves und Waves Unlimited verfügen<br />
Waves XXL zusätzlich zum Basispreis über eine Barriere.<br />
Sobald der jeweilige Basiswert die Barriere des Produkts<br />
berührt bzw. unterschreitet (Wave XXL Call) bzw. berührt<br />
oder überschreitet (Wave XXL Put), wird das Produkt ausgestoppt.<br />
Da die Barriere bei Calls höher und bei Puts<br />
niedriger als der Basispreis ist, verfällt das Produkt nicht<br />
wertlos, sondern es wird im Falle eines Barrieren-Ereignisses<br />
ein Restwert an den Kunden ausbezahlt.<br />
Beispiel ATX. Bei den Neuemissionen haben wir den ATX<br />
WAVE Unlimited mit Basispreis 2400 Punkten. Aktuell notiert<br />
der ATX nur knapp darüber. Entsprechend ist das Risiko<br />
des ‘wertlosen’ Verfalls groß, wenn sich der Leitindex<br />
INFO ATX WAVE UNLIMITED CALL<br />
ISIN DE000DL8GUF8<br />
Typ WAVEs Unlimited Call /<br />
Knock-Out-Optionsschein<br />
Basiwert ATX<br />
Basispreis/Barriere 2400<br />
INFO ATX WAVE XXL CALL<br />
ISIN DE000DL8GRZ2<br />
Typ WAVEs XXL Call / Knock-<br />
Out-Optionsschein<br />
Basiswert ATX<br />
Barriere 2400 Punkte<br />
Punkte<br />
Bezugverhältnis 0,01<br />
Hebel 70,96<br />
Mehr hier clicken<br />
Foto: Bloomberg<br />
der Wiener Börse jedoch in die richtige Richtung bewegt,<br />
geht es mit dem Hebel von mehr als 70 nach oben - siehe<br />
Tabelle.<br />
Beim ATX WAVE XXL Call haben wir den Basispreis bei<br />
weiter entfernten 2330 Punkten, aber die den Knock-out<br />
auslösende Barriere ebenfalls bei 2400 Punkten - der Hebel<br />
beträgt hier rund 26.<br />
In Summe gibt es derzeit 52 XXL WAVEs auf den ATX -<br />
siehe hier - eines jener Produkte dabei, bei dem Anleger<br />
den raschen Knock-Out wohl nicht fürchten müssen,<br />
weist eine Barriere von 1030 Punkten (ISIN<br />
DE000DL4BSU1) auf - für diesen Sicherheitspolster von<br />
mehr als 50 Prozent gibt es dafür auch ‘nur’ einen Hebel<br />
von 1,69. - siehe <<br />
Basispreis 2330 Punkte<br />
Bezugverhältnis 0,01<br />
Hebel 26,22<br />
Mehr hier clicken
BÖRSE EXPRESS<br />
VIDEOS - EINFACH KLICKEN<br />
Christan Glaser, BNP Paribas und<br />
Heike Arbter (Eursipa, RCB)<br />
Frank Weingarts, UniCredit<br />
onemarkets<br />
Heiko Geiger, Vontobel<br />
Philipp Arnold, RCB
BÖRSE EXPRESS<br />
BELOG VON BE24.AT<br />
VON CHRISTOPH NEUMAYER<br />
GENERALSEKRETÄR INDUSTRIELLENVEREINIGUNG (IV)<br />
UND BELOGGER AUF WWW.BE24.AT<br />
Verantwortung statt<br />
Retro-Taktik<br />
Es war mehr als symptomatisch, als sich der polnische<br />
Vizepremier Mateusz Morawiecki bei seinem<br />
Auftritt am „Tag der Industrie“ (http://www.tagderindustrie.at/)<br />
irritiert von der österreichischen CETA- und<br />
TTIP-Debatte zeigte. Österreich solle doch eigentlich –<br />
angesichts einer Exportquote von an die 60 Prozent -<br />
sehr glücklich mit Freihandelsabkommen wie diesen<br />
sein, sagte er.<br />
Für Österreich als exportorientierte Volkswirtschaft ist<br />
die Umsetzung von Freihandelsabkommen wie CETA<br />
zweifellos ein weiterer<br />
„Die Zukunft des<br />
Standorts braucht<br />
nicht Populismus<br />
und Taktik, sondern<br />
Strategie<br />
und strukturelle<br />
Reformen – in<br />
Europa wie in<br />
Österreich.“<br />
wichtiger Schritt für<br />
Wachstum und Beschäftigung.<br />
Dass weite Teile der<br />
Politik CETA für parteitaktische<br />
Überlegungen missbrauchen,<br />
ist ein<br />
Alarmsignal. Man muss sich<br />
nicht nur um den Stellenwert<br />
der ökonomischen<br />
Vernunft im politischen<br />
System Sorgen machen,<br />
sondern vor allem auch um<br />
den Umgang mit Österreichs Ruf als verlässlicher, berechenbarer<br />
Wirtschaftsstandort.<br />
Dass es einen klaren Kurs Richtung Zukunft braucht,<br />
zeigt sich auch auf europäischer Ebene. Europa muss im<br />
Sinn des Subsidaritätsprinzips bei den großen Themen<br />
handlungsfähig sein, um glaubwürdige Antworten auf<br />
die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft<br />
geben zu können. Dafür muss Europa aber auch die wirtschaftlichen<br />
Grundlagen erarbeiten - und sowohl ein höheres<br />
Maß an Wettbewerbsfähigkeit wie auch die<br />
Bereitschaft unter Beweis stellen, Entwicklungen wie die<br />
Digitalisierung aktiv zu gestalten. Weniger Europa<br />
„Globalisierung<br />
und Digitalisierung<br />
finden<br />
jedenfalls statt –<br />
mit uns oder<br />
ohne uns.“<br />
braucht es in der Tat insbesondere<br />
dort, wo es um Regulierung<br />
und Bürokratie<br />
geht.<br />
Globalisierung und Digitalisierung<br />
finden jedenfalls<br />
statt – mit uns oder ohne<br />
uns. Die Unternehmen und<br />
die Menschen sind auf bestmögliche<br />
Rahmenbedingungen angewiesen, damit der<br />
hohe europäische und österreichische Lebensstandard<br />
gesichert und weiter ausgebaut werden kann. Dafür<br />
braucht es in Europa und Österreich ambitionierte Reformpolitik<br />
– und nicht kurzfristige Polittaktik.<br />
Angesichts der derzeit gravierenden Herausforderungen<br />
brauchen wir aber noch etwas: Optimismus. Und<br />
dafür haben wir allen politischen Irr- und Holzwegen<br />
zum Trotz noch Anlass. Die aktuellen Zahlen des Industriewissenschaftlichen<br />
Institutes zeigen, dass der servoindustrielle<br />
Sektor nach wie vor – trotz aller<br />
Wachstumsschwächen und Belastungen – für insgesamt<br />
mehr als 56 Prozent der Wertschöpfung steht und bis zu<br />
2,5 Millionen Arbeitsplätze in unserem Land sichert.<br />
Diese gilt es verantwortungsvoll zu sichern und neue<br />
Jobs zu schaffen. Wohin das Spiel mit dem Feuer führt,<br />
hat uns das britische Brexit-Votum schonungslos gezeigt.<<br />
BElogs<br />
Österreichs Börse-Tagebücher - mehr als 1000<br />
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BEAnalysen<br />
Foto: APA<br />
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BÖRSE EXPRESS<br />
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Die Welt der Börse<br />
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Was: Teletrader Börsen App<br />
Inhalt: Nutzer können sich die TeleTrader-<br />
App individuell anpassen - auf für sie relevante<br />
Finanzmarktinformationen. Dazu gibt<br />
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Veranstalter: Börse Frankfurt<br />
Inhalt: Frauke Ludowig fragt bei Bernhard Jünemann<br />
nach, wie genau der Hebeleffekt bei<br />
Wertpapieren funktioniert und für welche<br />
Anleger sie überhaupt geeignet sind.<br />
https://www.youtube.com/watch?v=rXDLwkQ<br />
UIsU<br />
Impressum INVESTOR<br />
MEDIENEIGENTÜMER UND HERAUSGEBER Börse Express GmbH, Mölkergasse 4/2, 1080 Wien<br />
INTERNET www.boerse-express.com PHONE 01/236 53 13<br />
EMAIL redaktion@boerse-express.com CHEFREDAKTEUR Robert Gillinger (gill)<br />
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steckengeblieben?<br />
Was: Youtube-Video<br />
Veranstalter: Societe Generale<br />
Inhalt: Wenn Bulle und Bär unterwegs mal<br />
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profitieren Sie genau dann.<br />
Wann: 0-24 Uhr<br />
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UIsU<br />
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Harry<br />
Was: Internet-Sendung<br />
Veranstalter: BNP Paribas<br />
Inhalt: Die Sendung „Rendezvous mit Harry“<br />
findet jeden Montag live um 19 Uhr statt.<br />
Eine Stunde lang treffen sich Top-Trader Harald<br />
Weygand, Grégoire Toublanc und Volker<br />
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der Live-Sendung Fragen stellen, die das<br />
Team aufgreifen und beantworten wird.<br />
Wann: jeden Montag um 19:00 Uhr<br />
Anmeldung: https://bnp.godmode-trader.de<br />
Die X-perten aktuell<br />
Was: Internet-Sendung<br />
Veranstalter: Deutsche AWM<br />
Inhalt: Alles andere als langweilig ist es an<br />
den Märkten. Welche Themen im Blickpunkt<br />
stehen, darüber sprechen die Experten der<br />
Deutsche Bank.<br />
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