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KUNSTINVESTOR- AUSGABE NOVEMBER 2016

Kunst als Kapitalanlage AUSGABE.NOVEMBER.2016

Kunst als Kapitalanlage
AUSGABE.NOVEMBER.2016

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Große Auktionswochen in Wien-Zeitgenössische<br />

Kunst, klassische Moderne, Design und Jugendstil<br />

Kurt Hüpfner - Oswald Tschirtner und Johann Hauser<br />

Poetiken des Materials – Der Farbholzschnitt in Wien um 1900<br />

<strong>NOVEMBER</strong> <strong>2016</strong>


KUNST.INVESTOR Editorial<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser!..<br />

Heute halten Sie die aktuelle Ausgabe des e-Magazine<br />

<strong>KUNSTINVESTOR</strong> in „Händen“. Innovativ, exklusiv und<br />

stets mit dem richtigen Riecher für aktuelle<br />

Entwicklungen informieren wir Sie rund um alle<br />

wichtigen Themen, die nationalen und internationalen<br />

Kunstmärkte betreffend. Kunst ist ein interessantes<br />

Portfolio und unbestritten die schönste Beimischung für<br />

Ihr Investment- inspirierend, nicht allein in ideeller<br />

Hinsicht. Besonders in Zeiten, da Bullen auf sich warten<br />

lassen und Renditen an der Nulllinie kratzen, etablieren<br />

sich Kunstwerke als stabile, vor allem aber als rentable<br />

Assets. Eine Tatsache, der sich selbst hartgesottene<br />

Aktionäre nicht entziehen können. Außenseiter der<br />

Kunstgeschichte profitieren davon nicht substanziell in<br />

Kunst interessiert zu sein, weil die zeitlichen Intervalle<br />

von einer Aktienbaisse zur nächsten immer wieder<br />

kürzer werden- wäre auch zu erwarten, dass die<br />

persönliche Entscheidung dieser Käufer weniger zählt.<br />

Wie schade. Und wie bezeichnend. Viele Sammler<br />

scheinen in Bilder wie in Aktien zu investieren. Käufer<br />

haben eben nicht nur wieder viel Geld, sie kultivieren<br />

auch einen sehr selektiven Blick. Mehr noch: Dieser<br />

Boom ist noch lange nicht an seine Grenzen gestoßen.<br />

Bilder, Antiquitäten und andere Sammelobjekte<br />

nehmen im Rahmen der Veranstaltungen einen immer<br />

höheren Stellenwert ein. Dies bestätigen die<br />

hervorragenden Ergebnisse der Auktionshäuser. Weil<br />

es bei allen Dingen des Lebens immer auf den richtigen<br />

Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit fundierten<br />

Hintergrundberichten, präzise recherchierten Topstorys,<br />

wichtigen Nachrichten und aktuellen Interviews<br />

begeistern. Zusätzlich wollen wir dieses Magazin auch<br />

mit dem Sonderteil Geld & Anlage-INVESTOR als<br />

moderne Plattform zum Austausch wichtige<br />

Investitionsinformationen anbieten. Lesen Sie den<br />

aktuellen <strong>KUNSTINVESTOR</strong>, wo Sie sich ein aktuelles<br />

Bild über den Kunst- & Geldmarkt verschaffen könneneine<br />

wirklich gute Investition.<br />

Viel Spaß wünscht Ihnen<br />

Michael Ruben Minassian<br />

IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian,<br />

Mail: office@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 23653.1318 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH, 1110<br />

Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 91920-9045<br />

DW, Fax: + 43 1/29 81-298 DW, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: Auktionshaus 'im Kinsky', 114. Auktion-<br />

Umberto Boccioni Studie für Skulptur, 1912 Bleistift und Grafitstift auf Papier; 28 × 22 cm, Schätzwert 25.000 bis<br />

50.000 Euro


KUNST.INVESTOR News<br />

Barbara Husar, Avantgarde der Teilchenbeschleuniger, <strong>2016</strong>, Stempel auf Bütten<br />

BARBARA HUSAR – AVANTGARDE DER TEILCHENBESCHLEUNIGER<br />

Teilchenbeschleuniger üben seit langem eine<br />

tiefgründige Faszination auf Barbara Anna Husar<br />

aus.Allerdings fokussiert sie keine Teilchen<br />

physikalischer Natur, sondern Strukturen, die über das<br />

Materielle hinausweisen: Bewusstseinsströme sollen<br />

angeregt werden und neue sinnstiftende Verbindungen<br />

und weiterführende Wechselwirkungen entfalten. In<br />

ihrer Ausstellung Avantgarde der<br />

Teilchenbeschleuniger schafft sie ein komplexes<br />

System, ein multimediales Gewebe aus Relationen<br />

wesentlicher Datenträger. Deren kommunizierende<br />

Kanäle sind miteinander verwoben, in bildlichen<br />

Positionen gebündelt und verdichtet um energetische<br />

Felder zu generieren. Die Werke sind gleichsam<br />

Instrumente, die um sich rotierende Sphären von über<br />

sich hinaus deutenden Informationen bilden, die sich<br />

überlagern und in den Überschneidungen neue<br />

Erfahrungsräume entstehen lassen. [Galerie Schultz<br />

Berlin. Ausstellungsdauer bis 12. <strong>NOVEMBER</strong> <strong>2016</strong> –<br />

Foto: © Galerie Schultz]


KUNST.INVESTOR News<br />

Stephan Kaluza, Fragmente eines Ängstlichen 27, Öl auf Leinwand<br />

STEPHAN KALUZA – FRAGMENTE EINES ÄNGSTLICHEN<br />

In „Fragmente eines Ängstlichen“ zeigt Stephan Kaluza<br />

72 Varianten von Wasseroberflächen (Öl auf Leinwand)<br />

im kleinen Format, als Installation gehängt. Die Bilder<br />

variieren in der Art, dass unichrome Flächen sich mit<br />

fotorealistischen Darstellungen und abstrakt-pastosen<br />

Farbaufträgen abwechseln und einer systematischen<br />

Choreographie unterworfen sind. Die Grundfarben der<br />

achtzehn Vierergruppen zeigen sich in den unifarbenen<br />

Flächen, auf dieser Basis findet Realismus und<br />

Abstraktion gleichermaßen statt. Die Ausstellung dieser<br />

Malerei folgt so einem logischen Konzept und stellt die<br />

Frage nach der „berechenbaren“ Emotionalität und<br />

Spontanität in der Malerei, nach den Gesetzen des<br />

Lichteinfalls und der Lichtbrechung auf Physis; –<br />

simples Wasser, in diesem Fall, kleine Ausschnitte. So<br />

zielt auch der Titel auf die Wahl der Methode und die<br />

Freiheit im Rahmen des Berechenbaren ab. [Galerie<br />

Schultz Berlin. Ausstellungsdauer bis 12. <strong>NOVEMBER</strong><br />

<strong>2016</strong> – Foto: © Galerie Schultz]


KUNST.INVESTOR News<br />

Ist das Biedermeier?<br />

Amerling, Waldmüller und mehr<br />

Die Ausstellung widmet sich der Malerei zwischen 1830<br />

und 1860, also der Kunst einer Zeitspanne, die noch im<br />

Biedermeier beginnt, aber weit über diese Epoche<br />

hinausreicht. Anhand einer Auswahl repräsentativer<br />

Werke soll die hervorragende Entwicklung der Malerei<br />

in diesen Jahrzehnten aufgezeigt werden, zugleich wird<br />

damit dem Publikum nahegebracht, dass sich die Kunst<br />

eigenständig herausbildete und nicht an die historische<br />

Epoche Biedermeier gebunden war. Der Beginn der<br />

Ausstellung mit der Kunst der 1830er-Jahre soll das<br />

hohe Niveau der österreichischen respektive Wiener<br />

Malerei belegen. Davon ausgehend findet die<br />

künstlerische Ausformung schließlich in den 1850er-<br />

Jahren zu einem neuen Höhepunkt. Die Werke aus<br />

diesem Jahrzehnt verdichten ein letztes Mal alle<br />

maltechnischen und kompositorischen Erkenntnisse<br />

und führen die Malerei zu neuer Blüte. Die meisten<br />

Darstellungen dieser Zeit erinnern an ein letztes<br />

Aufwallen an der Schwelle zu einer neuen Stilepoche<br />

und sind demzufolge von enormer Ausdruckskraft.<br />

Die Ausstellung konzentriert sich auf die „profane“<br />

Malerei, also auf Themen, die das tägliche Leben<br />

spiegeln: Porträts, Landschaften, Genrebilder im<br />

weitesten Sinn. Im Zentrum der Ausstellung steht Wien,<br />

wobei vor allem Ferdinand Georg Waldmüller geehrt<br />

werden soll. Waldmüller wird vielerorts fälschlicherweise<br />

als „Maler der Biedermeierzeit“ bezeichnet,<br />

ungeachtet dessen, dass seine bekanntesten Arbeiten<br />

in den Jahren nach 1848 entstanden sind. Eine<br />

Auswahl seiner späten Werke wird daher den Kern der<br />

Ausstellung bilden. Daneben soll anhand weniger<br />

ausgewählter Werke auf Parallelen zu oder<br />

Wechselwirkungen mit anderen europäischen<br />

Kunstmetropolen hingewiesen werden. Einen weiteren<br />

Schwerpunkt wird die Wohnkultur bilden, speziell die<br />

Möbelproduktion, die in diesen Jahren eine enorme<br />

Entwicklung durchgemacht hat. Eine Auswahl von<br />

Einrichtungsgegenständen soll auf den Stilwandel vom<br />

Biedermeier zum Zweiten Rokoko hinweisen, zusätzlich<br />

soll damit ein Vergleich zwischen den ausgestellten<br />

Objekten und den in den Gemälden abgebildeten<br />

Möbeln ermöglicht werden- Kuratiert von Sabine<br />

Grabner. [Belvedere, Ausstellungsdauer bis 12.<br />

Februar 2017 Foto: © Belvedere]


KUNST.INVESTOR News<br />

József Borsos, Der Emir vom Libanon (Porträt von Edmund Graf Zichy), 1843<br />

© Szépművészeti Múzeum/ Museum of Fine Arts, Budapest, <strong>2016</strong>, Foto: © Tibor Mester


KUNST.INVESTOR News<br />

Klemens Brosch, „Das Krokodil auf der Mondscheibe“ 1912<br />

Klemens Brosch - Kunst und Sucht des Zeichengenies<br />

Klemens Brosch zählt zu den herausragendsten und<br />

interessantesten Zeichnern Österreichs im 20.<br />

Jahrhundert. Gemeinsam würdigen nun die<br />

Landesgalerie Linz und das NORDICO Stadtmuseum<br />

das Leben und Werk des Linzer Künstlers. Die<br />

Landesgalerie Linz bietet einen umfassenden Einblick<br />

in den künstlerischen Kosmos des genialen Zeichners.<br />

Studienblätter, die durch ihren Detailreichtum<br />

bestechen, bilden den Auftakt zur Ausstellung; gefolgt<br />

von virtuosen Landschaftsaquarellen und<br />

beeindruckenden Aus- und Einblicken in die Natur. Die<br />

Ausstellung im NORDICO Stadtmuseum beschäftigt<br />

sich mit der Biografie und den Linz-Bezügen des<br />

Künstlers. Markanten Lebensabschnitten und -orten<br />

werden eigene Räume gewidmet. [Landesgalerie Linz /<br />

NORDICO Stadtmuseum Linz. Ausstellungsdauer bis<br />

8. Jänner 2017 – Foto:© Nordico]


KUNST.INVESTOR News<br />

TR@NSMISSION<br />

WERKE VON JULIE VALMES<br />

IM PALAIS SCHWARZENBERG<br />

Foto: © Julie Valmes, Zwölf, 2011, Aluminium<br />

Hochglanzlack in fünf Farben Durchmesser 180 cm<br />

In TR@NSMISSION zeigt die Künstlerin Julie<br />

Valmes erstmalig einen Überblick über ihre Arbeiten,<br />

die in den vergangenen acht Jahren entstanden sind.<br />

Das Thema der Ausstellung kreist um die Schnittstellen<br />

der Wissenschaftsgebiete Transhumanismus,<br />

Künstliche Intelligenz (KI), Biophysik und Energetik. Die<br />

exponentielle Entwicklung künstlicher Intelligenz und<br />

die Verschmelzung von Technik und Mensch sind<br />

hochbrisante und aktuelle Themen. Julie Valmes<br />

befasst sich seit vielen Jahren intensiv mit diesen<br />

Entwicklungen, die mit relevanten Fragestellungen<br />

einhergehen. Diese werden in Form von Objekten,<br />

Installationen, Skulpturen und mittels Frequenzmalerei<br />

thematisiert.<br />

Kunst am Schnittpunkt von Transhumanismus,<br />

Quantenphysik und Spiritualität- Kein Gesprächsstoff<br />

ist derzeit populärer als die Forschungen und<br />

Spekulationen darüber, welche Zukunft uns die<br />

unendlichen Datensammlungen des Internet und<br />

innovativste Technologien wie selbstlernende<br />

Superintelligenz, Nano- und Neurotechnologie oder<br />

Gehirn-Computer-Schnittstellen bescheren werden. In<br />

diesem Resonanzraum der Diskurse setzt die Arbeit<br />

von Julie Valmes an. Mit ihren Gemälden, Skulpturen<br />

und Installationen bewegt sich die 1977 in Polen<br />

geborene, in Wien lebende Künstlerin im Spannungsfeld<br />

von Transhumanismus und Transzendenz,<br />

Quantenphysik, Energetik und Spiritualität.<br />

TR@NSMISSION, so der Titel der Ausstellung, ist ein<br />

Begriff mit zahlreichen Bedeutungsnuancen. Er meint<br />

die Durchlässigkeit eines Mediums für die Übertragung<br />

von Schall- und Lichtwellen wie auch von Daten,<br />

gleichzeitig die Weitergabe von Erbrechten und auch<br />

die Empfänglichkeit für die Übertragung von Infektionen<br />

und Erregern. Mit den Worten von Valmes: „Jeder<br />

Mensch ist ein omnipräsenter Sender und Empfänger,<br />

ein hochsensibles, multidimensionales Frequenzwesen“.<br />

Mit ihren plastischen Arbeiten aus vielfältigen<br />

Materialien wie Bronze, Aluminium, Stahl, Silikonen,<br />

farbigen Kunstharzen und Holz spiegelt die Künstlerin<br />

die widersprüchliche Realität des gläsernen<br />

Individuums der Gegenwart: Was sich als Transparenz<br />

maskiert, ist totalitäre Kontrolle. [PALAIS<br />

SCHWARZENBERG. Ausstellungsdauer: 15.bis 20.<br />

November <strong>2016</strong> – Foto: Julie Valmes, Zwölf, 2011,<br />

Aluminium, Hochglanzlack in fünf Farben, Durchmesser<br />

180 cm, © Julie Valmes]


KUNST.INVESTOR News<br />

Friedrich Erhart<br />

„Malen mit Licht“<br />

Foto: © Friedrich Erhart – Wasserwerk<br />

Digitale Bilderfassung hat sowohl den Umfang als auch<br />

die kreativen Möglichkeiten der Bilderstellung deutlich<br />

erweitert, indem sie dem Fotografen eine<br />

experimentellere Arbeitsweise erlaubt, frei von Kosten<br />

für analoges Filmmaterial. Vor einigen Jahren ist auch<br />

Friedrich Erhart, gelernter Analogfotograf, auf „digital“<br />

umgestiegen. Beim Experimentieren mit dem neuen<br />

Equipment entdeckte er, dass man durch gezielte<br />

Kamerabewegung während der Belichtung malerische<br />

Bildeffekte erzeugen kann. Eigentlich etwas<br />

unorthodox, entwickelt die Kameraindustrie doch seit<br />

vielen Jahren Technologien, wie beispielsweise den<br />

eingebauten Verwacklungsschutz, um genau solche<br />

Effekte zu vermeiden. Jedenfalls motivierten ihn die<br />

ersten „Wackelbilder“, diese neue Methode der<br />

kreativen Bildgestaltung auf verschiedenste<br />

Motivbereiche anzuwenden und weiter zu perfektionieren.<br />

Die Technik selbst impliziert naturgemäß<br />

einen gewissen Anteil an Unvorhersehbarkeit. Doch der<br />

Zufall hat hier durchaus Methode und ist beabsichtigt.<br />

Gerade das macht meiner Meinung den Reiz aus, weil<br />

jedes so entstandene Bild auf seine Weise einzigartig<br />

und nicht replizierbar ist. Durch längere<br />

Belichtungszeiten und „bewegte Kamera“ erscheinen<br />

die Farben flächiger – trotzdem schaffen Licht und<br />

Schatten die nötige Raumtiefe. Formen fließen<br />

ineinander zu farbenfrohen Kompositionen, die<br />

streckenweise an impression-istische oder abstrakte<br />

Malerei erinnern. Die Kunst dabei ist, die Kamera so zu<br />

bewegen, dass genau der richtige „Pinselstrich“ für die<br />

jeweilige Komposition entsteht. In dem Thema seiner<br />

Ausstellung WASSER.WERK vereint Friedrich Erhart<br />

die Geschichte der historischen Ausstellungsräumlichkeiten<br />

der „Alten Schieber-kammer“mit dem<br />

Inhalt seiner aktuellen Werke. In der „Alten Schieberkammer“<br />

waren ursprünglich die Sperrorgane<br />

(Schieber) für den Betrieb des Wasserbehälters<br />

Schmelz untergebracht. Sie wurde 1870 bis 1873 im<br />

Zuge des Baues der I. Wiener Hochquellenleitung<br />

errichtet. Das Gebäude wurde schließlich in den<br />

1990er-Jahren komplett restauriert undfür Ausstellungsund<br />

Veranstaltungszwecke adaptiert. Die für diese<br />

Ausstellung ausgewählten Kunstfotografien beinhalten<br />

stets das Element Wasser. Ob als abstraktes Detail<br />

einer Wasser-Gischt, Spiegelungen in einer<br />

Regenpfütze, mystische Gestalten auf dem Eis oder<br />

(bekleidete!) Damen – beim Sprung ins nasse Element.<br />

Allen Werken von Friedrich Erhart gleich ist jedoch sein<br />

unverwechselbarer Stil. [Alte Schieberkammer,<br />

Ausstellungsdauer: 15 November bis 19. November<br />

<strong>2016</strong> – Foto: © Friedrich erhart]


KUNST.INVESTOR News<br />

Foto: © Friedrich Erhart - Dirndlsprung (1. Platz in der Kategorie "Action & Sport" beim KURIER Fotowettbewerb 2014)


KUNST.INVESTOR News<br />

Lawrence Weiner<br />

Lawrence Weiner, Governors Island, New York, 2009<br />

Foto: Michael Marcelle Courtesy of Moved Pictures Archive, New York<br />

Lawrence Weiner ist eine der herausragenden Figuren<br />

der ersten Generation der amerikanischen Conceptual<br />

Art und einer der bekanntesten Künstler weltweit. Diese<br />

konzeptuelle Kunstrich-tung, die sich während der<br />

1960er Jahre entwickelt hat, stellt den Werkcharakter<br />

und die Materialisierungsanforderung von Kunstwerken<br />

infrage. Im Jahr 1968 verfasste Weiner das für<br />

ihn bis heute gültige Manifest Declaration of Intent. Drei<br />

Thesen werden darin aufgestellt. Die erste These<br />

formuliert die Möglichkeit des Künstlers, ein Werk<br />

herzustellen (»The artist may construct the piece«), die<br />

zweite bezieht sich auf dessen Anfertigung (»The piece<br />

may be fabricated«, die dritte besagt, dass das Werk<br />

nicht ausgeführt werden muss (»The piece need not be<br />

built«). Jede der drei Möglichkeiten ist gleichwertig und<br />

entspricht der Absicht des Künstlers. Die Entscheidung<br />

bezüglich der Aus-führung liegt beim Empfänger zum<br />

Zeitpunkt des Empfangs (»Each being equal and<br />

consistent with the intent of the artist, the decision as to<br />

condition rests with the receiver upon the occasion of<br />

the receivership«). Durch diese Satzung ist festgelegt,<br />

dass das Werk auch aus einem gedanklichen Gebilde<br />

bestehen kann. Trotz dieser radikalen Thesen sieht<br />

sich Weiner als Plastiker. Sein künstlerisches Material<br />

ist fast ausschließlich die Sprache. Neben<br />

Performances und Filmen sind vor allem seine<br />

Textarbei-ten charakteristisch, die in Zeichnungen<br />

entwickelt und meist großflächig auf Wände<br />

aufgetragen werden. Weiner verfasst sie sowohl in der<br />

Sprache des Landes, in dem das Werk zu sehen ist, als<br />

auch parallel in Englisch, der eigenen Muttersprache.<br />

Dadurch lenkt er den Fokus auf die Übersetzung als<br />

einen fort-dauernden Prozess von Lektüre und<br />

Dekodierung, die jeder sinn-lichen Erfassung zugrunde<br />

liegt. Typografie, Oberfläche und Platzierung spielen<br />

eine ebenso entscheidende Rolle wie die Form der<br />

Wiedergabe. Einige Arbeiten existieren als<br />

Audioaufnahmen, andere als Druckerzeugnisse,<br />

Graffiti, Tattoos, Lyrics oder Poster. Für das Kunsthaus<br />

Bregenz ist Lawrence Weiner nicht nur we-gen seines<br />

künstlerischen Rangs attraktiv, sondern vor allem auch<br />

wegen seines profunden Raumdenkens. Ortsbezug und<br />

Auseinandersetzung mit Raum und Gegebenheiten<br />

kennzeichnen Weiners Œuvre, grundlegend auch für<br />

seine für das KUB als Ausstellungsort und –architektur<br />

geschaffenen Werke. [Ausstellungsdauer: 12.<br />

November <strong>2016</strong> bis 1. Jänner 2017 – Foto: ©<br />

Kunsthaus Bregenz]


KUNST.INVESTOR News<br />

‚Im Dialog mit der<br />

Schöpfungsfigur Mensch‘<br />

Foto: © Martina Reinhart<br />

In den Zyklen ‘Das Bild der Frau’, ’Das Bild des<br />

Mannes’, ‘Das Bild des Kindes’, ‘Chimaeren’ und<br />

‘Traumwesen’ hat Martina Reinhart bereits die Rolle<br />

des Menschen hinsichtlich seinem Bezug zur Natur<br />

untersucht. Eigentlich auch in Relation zum<br />

Anthropozän-Begriff (Paul Crutzen) als Denkfigur,<br />

welcher unsere Vorstellung von Natur und Kultur<br />

verändert. Und so auch vom Körper. Denn auch dieser<br />

lässt sich nun eigentlich nicht mehr unabhängig vom<br />

menschlichen Handeln betrachten. Wie bereits Karl<br />

Marx in ‘Grundrisse’ (1857) Maschinen, Lokomotiven,<br />

Telegraphen, etc., also Produkte der Industrie als, aus<br />

Naturmaterialien entwickelte Organe des menschlichen<br />

Willens über die Natur bzw. der menschlichen<br />

Partizipation in der Natur beschreibt, so kann man den<br />

Menschen selbst als geologischen Faktor sehen, der<br />

einerseits die Erde in ihrer Substanz verändert, aber<br />

auch zur Schöpfungsfigur seiner selbst wird. Er schreibt<br />

sich nun in seine eigene Geschichte ein: Sein Körper<br />

als Konstrukt, dessen Veränderung stets<br />

phantasmatischen Nachschub benötigt. Im<br />

Posthumanismus erschafft der Mensch einerseits<br />

Lebewesen mit erweiterten Fähigkeiten, andererseits<br />

verbindet er menschliche und künstliche Intelligenz. Im<br />

Transhumanismus will er die Grenzen der<br />

menschlichen Möglichkeiten durch Einsatz<br />

technologischer Verfahren vergrößern. In der<br />

unvollendeten, evolutionären Transformation des<br />

Menschen entstehen auch Zwitterwesen:<br />

Mensch/Tier/Roboter. Laut Donna Haraway sind<br />

Cyborgs kybernetische Organismen, Hybride aus<br />

Maschine und Organismus, also Geschöpfe der<br />

gesellschaftlichen Wirklichkeit wie der Fiktion. Und<br />

wenn Martina Reinhart auf Marshall McLuhan, der die<br />

Medien als Ausweitungen des Körpers, des<br />

menschlichen Sinnesapperates sieht, Bezug nimmt,<br />

geht es letztlich um die Ausblendung und Überwindung<br />

des Körpers. Um auf diese Weise eine vollständige<br />

Kontrolle über das eigene Selbst und die eigene<br />

Materialität zu gewinnen. In ihrem letzten Zyklus<br />

‘KÖRPER/MEDIEN/WISSEN’ verbindet die Künstlerin<br />

diese Ansätze, indem sie auch noch Wissen an sich<br />

bzw. die Ausformungen/Erweiterungen der, sich jetzt<br />

entwickelnden Wissensgesellschaft miteinfließen lässt.<br />

In dieser Ausstellung ist ein Querschnitt von all diesen<br />

Zyklen zu sehen, der die Auseinandersetzung der<br />

Künstlerin mit dem Menschen und seiner Entwicklung<br />

zeigt und auch Denkanstöße geben soll, da Reinhart<br />

neben den Arbeiten und Videoinstallationen (zu ‚Frau‘,<br />

‚Mann‘ und ‚Kind‘, sowie ‚Wissen‘) auch einen<br />

Fragenbogen auflegt, wo die Besucher ihre Meinungen<br />

zu der Frage ‘Wie bzw. was kann der Mensch mit<br />

seinem Wissen gestalten?’ niederschreiben können.<br />

[Alte Schieberkammer, Ausstellungsdauer: 23.<br />

November bis 25. November <strong>2016</strong>]


KUNST.INVESTOR News<br />

Foto: Galerie Hilger - © Untitled (Der Dom zu Köln), <strong>2016</strong><br />

Julian Schnabel - Works on paper<br />

Die erste Ausstellung im deutschsprachigen Raum<br />

hatte Julian Schnabel in Düsseldorf 1978. Zur<br />

Eröffnung dieser Ausstellung kam niemand außer<br />

Sigmar Polke und Imi Knoebel. Heute scharen sich<br />

Menschentrauben um den charismatischen Künstler,<br />

seit Jahren Liebling der Kunstwelt und Midas der<br />

Branche, seine Vernissagen sind stets überfüllt, ein<br />

„must“ in der Gesellschaft, die kein Alter, aber Qualität<br />

und Zeitlosigkeit kennt. Julian Schnabels Werke<br />

wurden in namhaften Museen ausgestellt und sind<br />

Bestandteil vieler öffentlicher Kunstsammlungen auf der<br />

ganzen Welt wie z.B. Tate Gallery, MoMA NY,<br />

Guggenheim Museum, Centre Pompidou, Renia Sofia<br />

um nur ein paar zu nennen. Die Ausstellung in der<br />

Galerie Hilger erstreckt sich über einen Zeitraum von<br />

1983 bis heute. Zu sehen gibt es Collagen, Monoprints,<br />

ebenso verschiedene Grafik-Editionen, wobei der<br />

Schwerpunkt auf aktuellen Arbeiten liegen wird.<br />

Schnabel hat anlässlich des diesjährigen Jubiläums<br />

240 Jahre amerikanische Unabhängigkeit einen<br />

einzigartigen Bildzyklus im neoexpressiven Stil<br />

geschaffen. Die Pigmentdrucke sind die ersten<br />

Grafikeditionen die Schnabel seit fast 10 Jahren<br />

veröffentlicht. In kräftiges bis sphärisches Violett<br />

getaucht faszinieren die Blätter durch Expressivität, die<br />

ausdrucksstarke, nebulös wirkende Violettfäbung<br />

(gewässerte Tinte) verleihen den Grafiken die gestische<br />

Emotionalität, Vitalität und sensible Poetik, die<br />

Schnabels einzigartige Handschrift ausmacht. [Galerie<br />

Hilger, Ausstellungsdauer: 20 Oktober bis 19.<br />

November <strong>2016</strong>. Foto: © Galerie Hilger]


KUNST.INVESTOR News<br />

Foto: Magdalena Fischer<br />

LILO NEIN | INCONVENIENT POSITIONS<br />

Für die Ausstellung Inconvenient Positions nehmen fünf<br />

Skulpturen von Lilo Nein in den Räumen der Galerie<br />

Michaela Stock Platz. Die Skulpturen, welche zwischen<br />

2012 und <strong>2016</strong> für unterschiedliche Ausstellungskontexte<br />

entstanden sind, werden erstmals zusammen<br />

gezeigt. Die Ausstellung Inconvenient Positions ist der<br />

erste Teil des Projektes Writing Performance, welches<br />

unterschiedliche Modi der Aufzeichnung, Textualisierung<br />

und Übersetzung von Performance im<br />

Wechselspiel mit anderen Medien untersucht.<br />

Ausgehend von Überlegungen zu Performance in der<br />

bildenden Kunst wird Ausstellung als zeitlich<br />

begrenztes Medium interpretiert, in welchem die<br />

Skulpturen in der Begegnung mit dem Publikum<br />

stattfinden. Sowohl die Proportionen als auch die<br />

reflektierenden und matt spiegelnden Oberflächen<br />

unterstreichen den Dialog zwischen den skulpturalen<br />

Elementen und den Körpern bzw. der Bewegung<br />

BetrachterIn im Ausstellungraum, wobei dieser Dialog<br />

durchaus konfliktuale Aspekte mit sich bringen kann.<br />

Die diskursive Dimension der Arbeiten wird zudem<br />

durch die Einladung von fünf KritikerInnen bzw.<br />

KuratorInnen thematisiert, die jeweils über eine der<br />

Skulpturen einen kurzen Text verfassen. Laut Walter<br />

Benjamin sind die Kritik wie die Übersetzung Formen in<br />

denen künstlerische Arbeiten fortleben,- wobei<br />

Benjamin den Begriff des Lebens völlig unmetaphorisch<br />

verstanden wissen will; von der Geschichte, nicht von<br />

der Natur aus soll diese bestimmt werden. Zudem<br />

werden die Skulpturen in der Ausstellung fotografiert<br />

und gefilmt. Aus dem visuellen Material entsteht eine<br />

Partitur für MusikerInnen zu der die Texte der<br />

KritikerInnen gesungen werden. Die entstandenen<br />

Lieder werden in einer zweiten Ausstellung in der<br />

Galerie der Koninklijken Academie van Beeldende<br />

Kunsten in Den Haag präsentiert. Lilo Nein thematisiert<br />

in diesem Projekt die materielle und die diskursive<br />

Dimension von künstlerischen Arbeiten und setzt diese<br />

in wechselseitige Beziehung zueinander- kurator<br />

Felicitas Thun-Hohenstein [Galerie Michaela Stock,<br />

Ausstellungsdauer: 10. bis 17. November <strong>2016</strong>. Foto:<br />

Magdalena Fischer - © Courtesy Lilo Nein & Galerie<br />

Michaela Stock]


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Mercedes-Benz 300 SL Roadster BJ 1958 - erzielter Preis € 1.067.000<br />

TOP-PREIS FÜR OLDTIMER<br />

1.067.000 Euro für Mercedes-Benz 300 SL<br />

bei Dorotheum-Auktion „Klassische Fahrzeuge“ am 15. Oktober <strong>2016</strong><br />

Mit Superlativen konnte die Dorotheum-Auktion<br />

„Klassische Fahrzeuge“ auf der Classic Expo in<br />

Salzburg am 15. Oktober <strong>2016</strong> wahrlich nicht geizen.<br />

Allen voran eine Schönheit aus dem Hause Mercedes:<br />

Mit hervorragenden 1.067.000 Euro, dem bis dato<br />

besten Preis des Dorotheum für einen Oldtimer, setzte<br />

sich der rote Mercedes-Benz 300 SL Roadster aus dem<br />

Jahre 1958 an die Spitze der Verkäufe. Weitere Top-<br />

Preise gab es mit 652.600 Euro für den gelben<br />

Mercedes-Benz 300 S Cabriolet von 1953 und mit<br />

238.200 Euro für den 1971 Porsche 911 S Coupé.<br />

Insgesamt war es die bisher beste Oldtimer-Auktion<br />

des Dorotheum. (Foto: © Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

1953 Mercedes-Benz 300 S Cabriolet erzielter Preis € 652.600<br />

1959 Cadillac Series 62 Deville Convertible erzielter Preis € 89.700<br />

1970 Maserati Indy 4200 Ex-Udo Proksch, Ex-Teddy Podgorski


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Jacopo Tintoretto (1519-1594) Die Schlacht zwischen den Philistern und den Israeliten<br />

Öl auf Leinwand, 146 x 230,7 cm erzielter Preis € 907.500<br />

Mehr als 900.000 Euro für Tintoretto-Neuentdeckung<br />

Eine der besten Altmeister-Auktionen im Dorotheum<br />

Eine spektakuläre Neuentdeckung stand im Mittelpunkt<br />

der Auktion mit Gemälden Alten Meister am 18.<br />

Oktober <strong>2016</strong> und wurde als solche mit einem<br />

Spitzenpreis honoriert. Jacopo Tintorettos<br />

Schlachtenbild mit der Kampfszene Davids gegen<br />

Goliath, als Hauptwerk des venezianischen<br />

Manierismus-Meisters erstmals zuordenbar, erreichte<br />

907.500 Euro. Das Bild, dessen faszinierende<br />

Entstehung Röntgenanalysen offenbarten, überzeugt<br />

u. a. durch seinen hochmodernen Bildaufbau – Nicht<br />

umsonst gilt Tintoretto als einer der Begründer<br />

moderner Malerei. Im 500. Todesjahr von Hieronymus<br />

Bosch, dem Urvater der Surrealisten, offerierte das<br />

Dorotheum das Gemälde „Die Hölle“, angefertigt von<br />

einem Nachfolger des Malers. 527.600 Euro war das<br />

Motiv des rechten Altarflügels von „Garten der Lüste“<br />

des Prado einem Sammler wert. Unter den weiteren<br />

Spitzenpreisen: 430.742 Euro für eine Hafenszene von<br />

Jan Brueghel I., 320.200 Euro für Giuseppe Bernardo<br />

Bisons Venedig-Vedute „Der Canal Grande und die<br />

Rialtobrücke“. Weit über den Schätzwerten wurden<br />

Jusepe Riberas „Heiliger Hieronymus“ sowie<br />

„Magdalena bei der Kommunion“ von Alessandro<br />

Turchi zugeschlagen (€ 308.000, € 234.800). Auf<br />

377.253 Euro, mehr als das Dreifache des<br />

Schätzwertes, kam das der Niederländischen Schule<br />

zuordenbare Bild „Die Heilige Familie mit Papagei“.<br />

(Foto: © Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Hieronymus Bosch Nachfolger, Die Hölle, Öl auf Holz, 124 x 97,5 cm<br />

erzielter Preis € 527.600


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Leon Schulman Gaspard (Vitebsk 1882-1964 Taos) "La Fin de la Kermesse", Öl/Leinwand/Karton, 28 x 46,5 cm<br />

erzielter Preis € 173.800<br />

HERBST-AUKTIONSWOCHE DER SUPERLATIVE<br />

Weltrekorde und Spitzenpreise im Dorotheum<br />

Eine Woche der Superlativen im Dorotheum: Hohe<br />

Ansteigerungen und Weltrekorde kennzeichneten die<br />

Auktion von Gemälden des 19. Jahrhunderts am 20.<br />

Oktober <strong>2016</strong>. Einen Spitzenpreis mit 173.800 Euro<br />

erzielte der Maler Leon Schulman Gaspard mit seinem<br />

Lieblingsmotiv, dem Kirchtag „La Fin de la Kermesse“.<br />

125.000 Euro, den höchsten Preis für ein Gemälde des<br />

in Rom tätigen Franzosen Henri Camille Danger erzielte<br />

das Auktionshaus mit dem dramatischen Großformat<br />

„Aimez-vous les uns les autres" oder „La transgression<br />

du commandement", einer Anklage gegen den Verstoß<br />

des Gebots „Liebe deinen Nächsten“. Weitere<br />

Weltrekorde gab es für einen Italiener in Paris, Ulisse<br />

Caputo („Die Klavierspielerin“, € 100.000) und für ein<br />

Raffael nachempfundenes Bild der „Maria im<br />

verschlossenen Garten“ von Johann Evangelist<br />

Scheffer von Leonhardshoff, auch „Raffaelino“ genannt.<br />

Mit 50.000 Euro war auch auch das Stillleben von<br />

Franz Xaver Gruber, dem so genannten „Distlgruber“,<br />

der bis dato höchste Auktionspreis für ein Bild des<br />

Künstlers. Diamanten, Farbsteine und internationale<br />

Namen stehen bei den Juwelen ganz oben in der Gunst<br />

der Sammler – dies bestätigte die Auktion am 20.<br />

Oktober. Ein 5,44 karätiger Diamantanhänger in bester<br />

Qualität wurde auf 210.400 Euro gesteigert, ein Bulgari-<br />

Ring mit einem „Fancy“-Diamant auf 87.500 Euro. Ein<br />

Paar Meissen-Pracht-Deckelvasen mit Vogelkäfig und<br />

Schneeballblüten markierten mit 247.700 Euro den<br />

Spitzenpreis bei der Auktion „Porzellan und Glas“ am<br />

19. Oktober <strong>2016</strong>. Jacopo Tintorettos Schlachtenbild<br />

mit der Kampfszene Davids gegen Goliath, eine<br />

Neuentdeckung, stand am 18. Oktober <strong>2016</strong> mit<br />

hervorragenden 907.500 Euro im Mittelpunkt der<br />

Altmeister-Auktion, eine der besten des Hauses.<br />

Insgesamt war es die bis dato beste Dorotheum-Herbst-<br />

Auktionswoche mit Alten Meistern und Gemälden des<br />

19. Jahrhunderts. (Foto: © Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Henri Camille Danger (Paris 1857-1940 Fondettes) "Aimez-vous les unes les autres" ou "La transgression<br />

du commandement" Öl / Leinwand, 157 x 217 cm, erzielter Preis € 125.000<br />

Ulisse Caputo (Salerno 1857 - 1929 Venedig) Die Klavierspielerin<br />

Öl / Leinwand, 116 x 148 cm, erzielter Preis € 100.000 - Weltrekordpreis


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Von Chanel bis Yves Saint Laurent - Defilee der großen Namen<br />

YSL-„Rive Gauche“-Sammlung Schwerpunkt bei Dorotheum<br />

Vintage-Auktion am 2. November <strong>2016</strong><br />

Vintage Mode und Accessoires im Dorotheum am 2.<br />

November <strong>2016</strong> mit Schwerpunkt Yves Saint Laurent:<br />

Goldlederkostüme, Overknee-Stiefel, Hosenanzüge<br />

und jede Menge Accessoires aus der berühmten „rive<br />

gauche“-Serie des unvergleichlichen Modeschöpfers<br />

sind bereit für neue Besitzerinnen. Andere große<br />

Namen des Modedesigns vervollständigen das Vintage<br />

Herbstangebot: Coco Chanel, Louis Vuitton, Christian<br />

Dior, Hermès, Gucci, Dolce & Gabbana, Missoni,<br />

Burberry, Roberto Cavalli, Jean Paul Gaultier, Emilio<br />

Pucci, Prada, Oscar de la Renta. Bis 2. November sind<br />

die Objekte im Palais Dorotheum Wien ausgestellt.<br />

(Foto: © Dorotheum)<br />

Hermès Kelly Bag 28 cm, 1994<br />

Rufpreis € 3.800<br />

Yves Saint Laurent - Satinhandtasche und<br />

Paar bestickte Lederhandschuhe<br />

Rufpreis € 300<br />

Chanel Jumbo Flap Bag, 1994/96<br />

Rufpreis € 1.500


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Chanel - Rosafarbenes Bouclé Kostüm<br />

Rufpreis € 400<br />

Yves Saint Laurent Rive Gauche - Goldener Brokat Hosenanzug<br />

Rufpreis € 900


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Melting Chair, Entwurf Philipp Aduatz 2011, Nummer 6/12,<br />

produziert 2014, Schätzwert € 8.000 - 11.000<br />

Well Tempered Chair, Entwurf Ron Arad, 1986, für die Vitra-<br />

Edition 1986 – 1993, Schätzwert € 9.000 - 12.000<br />

"PASST WIE ANGEGOSSEN"<br />

Dorotheum Design-Auktion am 3. November <strong>2016</strong><br />

Selten bildet die Allianz von moderner und<br />

angewandter Kunst mit dem Hang zum Anlageobjekt<br />

mehr Vergnügen als im weiten Feld des Designs. Ein<br />

reiches Betätigungsgebiet diesbezüglich bieten Design-<br />

Auktionen des Dorotheum. Die kommende<br />

Versteigerung am 3. November <strong>2016</strong> versammelt<br />

wieder internationale Sammlerstücke von der<br />

Jahrhundertwende bis zur jüngsten Gegenwart,<br />

verantwortet vom neuen Design-Experten Mathias<br />

Harnisch. Gerti Draxler wird künftig eigene<br />

Masterpiece-Auktionen<br />

zusammenstellen.<br />

Chronologisch angeordnet, lädt der Katalog zu einer<br />

Zeitreise durch das 20. Jahrhundert ein. Josef<br />

Hoffmann, Adolf Loos und Otto Prutscher markieren<br />

den Beginn der Moderne. Von Hoffmann gelangt eine<br />

Anrichte der so genannten Poldi-Hütte aus<br />

Kladno/Tschechien zur Auktion, dem Gästehaus des<br />

Stahlindustriellen und Kunstsammlers Karl<br />

Wittgenstein, dem Vater des Philosophen Ludwig<br />

Wittgenstein. Lampenschirm und Tisch-Ensemble des<br />

Hauses befinden sich in der Sammlung des Palais<br />

d’Orsay in Paris (€ 60.000 – 75.000). Zwei<br />

hervorragende Arbeiten von Otto Prutscher vereinen<br />

Form und Funktionalität. Der seltene Schminktisch<br />

Mod. Nr. 27045 von 1908 wurde von Thonet produziert<br />

(€ 15.000 – 20.000), der Brunnen von 1909 von<br />

Michael Powolny für die Wiener Keramikwerkstätten (€<br />

40.000 – 65.000).


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

S-Stuhl Mod. 275, Entwurf Verner Panton, 1956, Plüderhausen, für<br />

Thonet Frankenberg, ab 1965, Schätzwert € 3.800 - 5.500<br />

Sessel Fauteuil Amadou Fatoumata Ba <strong>2016</strong>, Senegal/Frankreich,<br />

Gummireifen , Schätzwert € 1.000 - 2.000<br />

Zu den Klassikern gehören auch Arbeiten von Josef<br />

Frank – für „Haus und Garten“ sowie Svensk Tenn.<br />

Möbel von Anna Lülja Praun, Roland Rainer und Carl<br />

Auböck stehen für die nachfolgende Generation, Philip<br />

Aduatz, Christoph Luckender oder Gabriel Wiese für<br />

aktuelle Positionen. Der Designer Philip Aduatz hat<br />

einen Polymer-Sessel mit einer schwarzen<br />

Chromschicht scheinbar überzogen. Das Ergebnis<br />

hierfür stellt der 12 Mal produzierte, amorphe „Melting<br />

Chair“ dar (€ 8.000 -11.000). Der Schwerpunkt der<br />

Auktion liegt auf Möbeln und Einrichtungsgegenständen<br />

von Entwerfern und Herstellern aus dem<br />

skandinavischen Raum. Ein zeitgenössisch<br />

anmutendes „PK-80“ Daybed von Poul Kjaerholm,<br />

bereits 1957 entworfen, (€ 8.000 – 14.000) ist ebenso<br />

wie vier für Thonet produzierte, schwarze Stapelsessel<br />

von Verner Panton (€ 15.000 – 20.000) im Katalog<br />

aufgenommen worden. Eine Sammlung von Alvar<br />

Aalto-Möbeln bereichert das Angebot – etwa mit einem<br />

Wandschrank für das Sanatorium Paimio/Finnland (€<br />

5.000 – 8.000). In Punkto Design darf Italien natürlich<br />

nicht fehlen. Den kommenden Winter könnte man auf<br />

Sofas und vor allem in den Ohrensesseln Gio Pontis<br />

schadlos überstehen – oder lieber doch im Egg-Chair<br />

des Dänen Arne Jacobsen? Ettore Sottsass gebiert<br />

sich in der Auktion als Rundumversorger mit Lampen,<br />

Möbeln, Vasen und einem Totem. Bei der<br />

internationalen Offerte stehen zum Beispiel moderne<br />

Klassiker wie der 1986 von Ron Arad entworfene „Welltempered<br />

Chair“ (€ 9.000 – 12.000) oder Zaha Hadids<br />

geschwungenes „Moraine“-Sofa zur Disposition. Die<br />

Auswahl im zeitgenössischen Design komplettieren<br />

Arbeiten der Campana-Brüder oder die aus<br />

ausrangierten Autoreifen gefertigten, futuristischen<br />

Sitzgelegenheiten Amadou Fatoumata Bas. (Foto: ©<br />

Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Martin Johann Schmidt, gen. Kremser Schmidt, erzielter Preis € 380.000 ( KP € 478.800)<br />

Gute Ernte – Erfolgs-Auktion im Kinsky<br />

Die Sammlung von Carl Anton Goess-Saurau und seiner Frau Marie geb. Mayr-Melnhof erzielte im Auktionshaus im<br />

Kinsky ein sensationelles Ergebnis! Die 350 Objekte bei den Antiquitäten und die 85 Gemälde und Graphiken brachten<br />

in Summe ein Ergebnis von rund € 1,4 Mio und damit eine vielfache Steigerung der sehr günstig angesetzten<br />

Schätzpreise!<br />

Die HIGHLIGHTS der Nachlass-Auktion<br />

GEMÄLDESAMMLUNG: Martin Johann Schmidt, gen.<br />

Kremser Schmidt, Familienbildnis: Dieses persönliche<br />

Dokument des österreichischen Barockgenies wurden<br />

nach intensivem Bieten für den sensationellen Preis<br />

von € 380.000 ( KP € 478.800) zugeschlagen! Ein<br />

absoluter Rekord für diesen bedeutenden Maler! Die<br />

ehemalige Dauerleihgabe an das Belvedere gelangt<br />

nun in die Fürstlichen Sammlungen des Lichtenstein<br />

Museum Wien!<br />

ANTIQUITÄTEN: Steinbockhorn-Sammlung: Ein Verkauf<br />

von 100% und Rekordpreise für die 80 exquisiten<br />

Kunstobjekte waren das sensationelle Ergebnis eines<br />

vollen Saales und ambitionierter Sammler aus<br />

Österreich und Deutschland. Insgesamt wurde für die<br />

Steinbockhorn-Sammlung ein Ergebnis von rund €<br />

325.000 / KP € 409.000 erzielt! Besonders erfreulich,<br />

dass bedeutende Stücke, wie die beiden „Höfischen<br />

Deckelpokale“ (je € 48.000/ KP € 60.480), in die<br />

Sammlung das Salzburger Dommuseum gelangen! Ein<br />

erfreulicher kulturpolitischer Zug, durch den diese<br />

einzigartige Kunstproduktion in Zukunft der<br />

Öffentlichkeit zur Verfügung stehen kann!


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Paar großer Ingwer-Töpfe: € 35.000 (KP € 44.100)<br />

ANTIQUITÄTEN, 18. Oktober <strong>2016</strong>: Highlights der<br />

Antiquitäten waren die drei bedeutenden Konvolute aus<br />

Schloss Hernstein in Niederösterreich: Jedes wurde bis<br />

aus € 32.000/ KP € 40.320 hinaufgesteigert, das komplett<br />

erhaltene Tafelbesteck konnte die Bundesmobilienverwaltung,<br />

also das Hofmobiliendepot in Wien erwerben,<br />

das Glas- und das Tafelservice gehen an österreichische<br />

Privatsammler.<br />

Hl. Sebastian, Tirol um 1520: € 50.000 (KP € 63.000)<br />

ANTIQUITÄTENBILDER 19. JAHRHUNDERT, 19.<br />

Oktober <strong>2016</strong>: Bei den Bildern des 19. Jahrhunderts<br />

punktete Hans Makarts sinnliche Allegorie der Liebe mit<br />

einem Zuschlag von € 130.000 (KP € 163.800)! Olga<br />

Wisinger-Florians Gloxinien im Glashaus, das Ergebnis<br />

eines Regentages im ehemaligen Glashaus in Grafenegg,<br />

triumphierte mit einem Zuschlag von € 190.000<br />

(KP € 239.400)! Und das süße Mädchen von Anton<br />

Romako war dem neuen Bieter fraglos € 75.000/ KP €<br />

94.500 wert. In Summe wurde bei beiden Tagen ein<br />

Meistbot exkl. Aufgeld von € 3,9 Mio erzielt. (Foto: ©<br />

Kinsky)


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Olga Wisinger-Florians- erzielter Preis € 190.000 (KP € 239.400)<br />

Anton Romako, erzielter Preis € 75.000/ KP € 94.500


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Hans Makart, erzielter Preis 130.000 (KP € 163.800)


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

114. Kinsky-Kunstauktion<br />

Klassische Moderne, Jugendstil<br />

und Zeitgenössische Kunst<br />

29. bis 30. November <strong>2016</strong><br />

Alfons Walde, Oberndorf 1891 - 1958 Kitzbühel, Bauernsonntag, um 1930<br />

Öl auf Leinwand; 71,5 × 62,5 cm, Schätzwert 250.000 bis 500.000 Euro<br />

Klassische Moderne - 29. November <strong>2016</strong>:<br />

Aquarelle und Gemälde von Egon Schiele, Albin Egger-<br />

Lienz, Rudolf Wacker, Franz Sedlacek, aber auch feine<br />

Exemplare aus den Oeuvres von Umberto Boccioni,<br />

Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Mueller,<br />

Gabriele Münter und Anton Birkle bestimmen die<br />

kommende Herbstauktion der Klassischen Moderne im<br />

Kinsky. Expressive Graphik, wie der weibliche Akt von<br />

Schiele, das sitzende Mädchen von Heckel oder das<br />

seltene Motiv der fünf Akte von Mueller um 1910 stehen<br />

den spannungsgeladenen Stillleben von Rudolf Wacker<br />

und Franz Sedlacek oder dem von tiefer Wahrheit<br />

erfüllten Madonnenbildnis von Egger-Lienz bzw. von<br />

Josef Floch gegenüber. Aufmerksamkeit verdient auch<br />

ein besonderes Aquarell von Ernst Ludwig Kirchner,<br />

das in einer sehr verschlüsselten Ikonographie zwei<br />

weibliche Akte mit Katze zeigt. Es entstand in den<br />

1920er Jahren während seiner Jahre in Davos, in<br />

denen der Maler sich mit flächigen Kompositionen bei<br />

Beibehaltung kräftiger Farben auseinander setzte. Fast<br />

schon als Standardangebot bietet jede Klassische<br />

Moderne im Kinsky Gemälde von Alfons Walde an und<br />

immer wieder überzeugen seine Bilder durch die Kraft<br />

der Formen und das herrliche Weiß seines<br />

unvergleichlichen Schnees. Herausragend ist dieses<br />

Mal die wohl qualitätsvollste Variante des Bauernsonntags,<br />

dem zu Bild gewordenen Synonym von Kraft,<br />

Naturverbundenheit und ländlicher Kultur.


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Egon Schiele (Tulln 1890 - 1918 Wien), Frauenakt, 1914, Bleistift auf Papier; 48 × 31,7 cm<br />

Schätzwert EUR 200.000-400.000


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Ernst Ludwig Kirchner (1180-1938), Nackte Frau und Mädchen (wohl Anna Müller), um 1925, Aquarell und Kreide auf Papier<br />

Schätzwert EUR 100.000 bis 200.000


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Josef Floch (Wien 1894 - 1977 New York) Mutter mit Kind, 1927/28, Öl auf Leinwand; 110,5 × 75 cm, Provenienz: Nachlass des Künstlers;<br />

Indianapolis Museum of Art, USA, 1983 bis 2001 (Geschenk von Hermine Floch, der Witwe des Künstlers an das Museum); Doyle New York,<br />

österreichischer Privatbesitz, Schätzwert EUR 150.000 bis 300.000


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Kinsky-Auktion<br />

Jugendstil<br />

29. November <strong>2016</strong><br />

Josef Hoffmann (1870 – 1956), Anhänger mit Kette, Wiener Werkstätte, 1903<br />

Silber, verschiedene Schmucksteine, Schätzwert EUR 150.000 bis 300.000<br />

Der Schmuck der Wiener Werkstätte war und ist<br />

legendär, verband er doch in zeitloser Form kostbare<br />

und vor allem farbintensive Materialien mit subtil<br />

durchdachten architektonisch- konstruktiven bis<br />

ornamentalen Formen. Einmal mehr kann das Kinsky<br />

eines der besonders gefragten Schmuckstücke aus der<br />

Hand Josef Hoffmanns anbieten.Ottor Prutscher war<br />

wie Hoffmann Architekt, Designer und sensibler<br />

Kunsthandwerker. Von unnachahmlicher Eleganz sind<br />

vor allem seine Gläser, die hohen Sammlerwert<br />

besitzen. Im Herbst kommt gleich ein ganzes Set an<br />

Likörgläsern zum Ausruf. Eine uralte Kulturtechnik ist<br />

das Mosaik, das sich um 1900 im Zuge der Arts &<br />

Crafts Bewegung und der Wiener Werkstätte einer<br />

neuen Renaissance erfreute. Einer der bedeutendsten<br />

Künstler dieser Technik war Leopold Forstner, der 1906<br />

eine eigene Werkstätte in Wien eröffnete und zahllose<br />

Mosaiken für Kirchen, wie die Otto Wagner Kirche in<br />

Steinhof , für öffentliche Gebäude, wie dem Dianabad<br />

in Wien oder auch das Klimt-Fries im Palais Stoclet<br />

nach Entwürfen namhafter Künstler aber auch nach<br />

eigenen ausführte. Berühmt war seine Technik,<br />

Keramik und Glas im Mosaik zu verbinden und damit<br />

ganz neue Farb- und Glanzeffekte zu erzielen. In der<br />

kommenden Auktion können gleich mehrere Objekte<br />

aus dem Nachlass des Künstlers angeboten werden,<br />

die zweifellos eine reizvolle Ergänzung zum<br />

Gesamtkunstwerk der Kunst der Moderne bilden.


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Kinsky-Auktion<br />

Zeitgenössische Kunst<br />

30. November <strong>2016</strong><br />

Maria Lassnig (1919 – 2014), Aus dem Rahmen drücken<br />

1983, Öl auf Leinwand, Schätzwert EUR 100.000 bis 200.000<br />

Einer der wichtigsten und einflussreichsten<br />

Persönlichkeiten im Kunstleben der Nachkriegszeit war<br />

Dieter Ronte, Direktor der Museen Moderner Kunst in<br />

Wien, Hannover und Bonn. Bereits als Student hatte er<br />

begonnen, eine eigene persönliche Sammlung<br />

aufzubauen und als prominenter Ausstellungsredner<br />

und Autor zahlreicher Publikationen blieb er immer am<br />

Puls der Zeit und in steten Kontakt mit Künstlern. Eine<br />

Auswahl dieser mit großer Kenntnis und persönlicher<br />

Handschrift zusammengetragenen Sammlung zeitgenössischer<br />

Kunst kommt nun im November im<br />

Auktionshaus ‚im Kinsky‘ in einer wie immer<br />

umfangreichen und vielfältigen Auktion zur<br />

Versteigerung! Haupt- und Meisterwerk dieser<br />

Kollektion bildet ein großformatiges Gemälde von Maria<br />

Lassnig aus dem Jahr 1983. „Aus dem Rahmen<br />

drücken“ nannte die Künstlerin das Bild, das bislang<br />

unpubliziert war und eine wichtige Ergänzung in ihrem<br />

bedeutenden Werk darstellt. Die Vielseitigkeit des<br />

Sammlers und seiner Interessen spiegelt sich weiters in<br />

den erworbenen Werken von Christo, Joseph Beuys,<br />

Günther Uecker und Markus Lüpertz und von den<br />

österreichischen Malern Max Weiler, Oswald<br />

Oberhuber oder den Künstlern aus Gugging wider. Für<br />

die Qual der Wahl bietet das Kinsky aber noch ein<br />

weiteres Gemälde von Maria Lassnig von 1994 an, eine<br />

dreiteilige, malerisch eloquente Sequenz Lassnigscher<br />

Formen. Weitere Blickfänge der Auktion bieten zwei<br />

Hauptwerke von Max Weiler, ergänzt durch Aquarelle<br />

und Entwürfe aus verschiedenen Schaffensperioden.<br />

Durchblick durch blaue Gegend aus dem Jahr 1975<br />

oder Blaue Bäume und Purpurhimmel von 1973,<br />

offerieren ganz besondere Meisterwerke, die Weilers<br />

geniales Farbenverständnis und seine Vision von<br />

Landschaft eindrucksvoll dokumentieren. Die internationale<br />

Bedeutung der österreichischen Bildhauerei<br />

wird mit Skulpturen von Fritz Wotruba und einer großen<br />

Sphinx seines Schülers Josef Pillhofer belegt. Von<br />

Jannis Kounellis und Mario Merz, zwei Hauptvertretern<br />

der italienischen Arte Povera, werden besonders<br />

gefragte Arbeiten aus der Serie des „Alphabets“ bzw.<br />

eine großformatige Leinwandarbeit aus den frühen<br />

1980er Jahren angeboten. Der österreichische<br />

Hauptvertreter der reduzierten Malerei und ZERO –<br />

Mitglied, Hans Bischoffshausen, präsentiert sich mit<br />

einer geradezu mystisch-dunklen„Materialschlacht“ und<br />

mehreren Papierarbeiten. Foto: © Auktionshaus ‚im<br />

Kinsky‘)


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Hans Bischoffshausen. Materialschlacht I, 1957<br />

Öl, Lack, Asphalt, Asche auf Hartfaserplatte; 90 × 50 cm<br />

Schätzwert EUR 25.000-50.000


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Max Weiler (1910 – 2001), Blaue Bäume und Purpurhimmel, 1973<br />

Eitempera auf Leinwand; gerahmt; 105 × 130,5 cm<br />

Schätzwert EUR 80.000-160.000


KUNST.INVESTOR 21er Haus Museum für zeitgenössische Kunst<br />

KURT HÜPFNER - Aus dem Verborgenen<br />

Mit der Ausstellung „Kurt Hüpfner – Aus dem<br />

Verborgenen“ würdigt das 21er Haus das<br />

Lebenswerk des österreichischen Künstlers Kurt<br />

Hüpfner (*1930, Wien) mit seiner ersten<br />

Einzelpräsentation in einem Museum. Die Ausstellung<br />

zeigt einen Querschnitt der zentralen<br />

Schaffensphasen des heute noch aktiven Künstlers –<br />

von seinen grafischen Anfängen, seinen Zeichnungen,<br />

den markanten Assemblagen der 1970er-Jahre bis<br />

hin zu den Kleinplastiken, die vor allem das Werk ab<br />

Mitte der 1980er-Jahre charakterisieren. Ein Großteil<br />

der gezeigten Arbeiten entstammt einer großzügigen<br />

Schenkung aus Privatbesitz an das Belvedere. Nach<br />

Anfängen als Gebrauchsgrafiker und Karikaturist<br />

entwickelt der Künstler ab den frühen 1960er-Jahren<br />

ein komplexes eigenständiges Werk. Nach dem<br />

prägenden Besuch der Ausstellung Pop etc. 1964<br />

im damaligen 20er Haus, entstehen Zeichnungen,<br />

Gemälde und Assemblagen, die sich formal an der<br />

Pop Art orientieren, inhaltlich jedoch Themen wie<br />

Politik, Krieg und Literatur aufgreifen. In den<br />

1970er-Jahren entwickelt Hüpfner einen gänzlich<br />

individuellen Stil. Seine kleinformatigen Gips- und<br />

Terrakottaplastiken, oftmals mit Ölfarbe bemalt, sind<br />

vielfältige „magische Geschöpfe“, von denen jedes<br />

eine eigene Geschichte zu erzählen vermag. Die<br />

Auseinandersetzung mit Kunstbewegungen der<br />

Moderne und dem zeitgenössischen Kunstgeschehen,<br />

wie Surrealismus, Dadaismus und Pop Art, sowie die<br />

Reflexion politischer Krisensituationen bilden die<br />

Parameter, in denen sich Hüpfners Kunstwerke<br />

entwickeln. Hüpfners künstlerisches Arbeiten blieb<br />

weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit. Das 21er<br />

Haus widmet ihm nun seine erste museale<br />

Werkpräsentation und lässt ihn als Neuentdeckung<br />

innerhalb der österreichischen Kunstgeschichte in<br />

Erscheinung treten. [21er Haus Museum für<br />

zeitgenössische Kunst, Dauer der Ausstellung: 18.<br />

November <strong>2016</strong> bis 29. Januar 2017 – Foto: 21er Haus]


KUNST.INVESTOR 21er Haus Museum für zeitgenössische Kunst<br />

Kurt Hüpfner, INRI, 1974 - © Belvedere, Wien


KUNST.INVESTOR 21er Haus Museum für zeitgenössische Kunst<br />

Kurt Hüpfner, Danae, 1968 - © Belvedere, Wien


KUNST.INVESTOR 21er Haus Museum für zeitgenössische Kunst<br />

Kurt Hüpfner, Kreuzigung 2 (Bezug Kubakrise), 1962 - © Belvedere, Wien


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Oswald Tschirtner und Johann Hauser<br />

„... mit strich und farbe“<br />

Oswald Tschirtner & Johann Hauser, zwei Gugging-Künstler, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten: der eine der<br />

ruhige Meister der einzelnen, dünnen Linie; der andere der Emotionale, der das Papier mit knalligen Farben füllte:<br />

Oswald Tschirtner und Johann Hauser. Zwei Freunde, die ein halbes Leben miteinander verbrachten und sich einander<br />

stilistisch in keiner Weise beeinflussten. Das Sprichwort „Gegensätze ziehen sich an" könnte hier zum Tragen kommen,<br />

denn sowohl im Leben wie auch in der Kunst ist bei Tschirtner und Hauser so etwas wie eine sich ergänzende<br />

Harmonie, die wohltuend anregend ist, spürbar. Die Werke von Johann Hauser und Oswald Tschirtner zählen zu den<br />

Klassikern der Art Brut und kaum eine Ausstellung und Sammlung, die sich umfassender der Art Brut widmet, kommt<br />

ohne ihre Werke aus.<br />

Oswald Tschirtner: wurde von Dr. Leo Navratil(*) zum<br />

Zeichnen ermuntert und konnte sein Talent zeigen.<br />

Navratil gab ihm Vorlagen, die als Inspirationen für<br />

Tschirtners frühe Werke dienten, welche der Künstler<br />

aber in seiner individuellen Zeichensprache übersetzte<br />

und zu Eigenem machte. Seine Kopffüßler wurden in<br />

den folgenden Jahrzehnten weltbekannt. Einfach, klar<br />

und geschlechtslos gezeichnet, mit Feder und Tusche,<br />

die er auch gegen den Strich verwendete, wobei die<br />

Feder laut quietschte. In den siebziger Jahren des<br />

vorigen Jahrhunderts ausschließlich auf kleinen<br />

Papieren arbeitend, bewies der Künstler in den<br />

achtziger Jahren, dass er von der Postkartengröße<br />

jederzeit bis zu haushohen Formaten oder auf großen<br />

Leinwänden zu schwarzen Edding-Stiften wechseln<br />

konnte. Neben den grandiosen Menschendarstellungen<br />

zeigte Oswald Tschirtner auch den Hang zur<br />

Konzentration der Bildthemen auf das absolut<br />

Wichtigste. Oft reichte ein einzelner Strich für das<br />

ganze Werk.<br />

Johann Hauser: arbeitete ganz anders als sein<br />

Kollege Oswald Tschirtner. Aus Bratislava nach<br />

Niederösterreich in Kriegszeiten zwangsumgesiedelt<br />

begann er 1959 in Gugging spontan zu zeichnen. Dr.<br />

Navratil ermunterte auch ihn und brachte ihm Vorlagen.<br />

Bereits in den ersten Künstlerjahren bis Mitte der<br />

Sechziger zeigte Hauser seine Themen, die er später<br />

noch weiterentwickelte. Seine absolute Vorliebe galt<br />

dem Abbild der Frau, das von anfänglich „keuschen“<br />

bekleideten Damen zu wild-erotischen Darstellungen<br />

führte. Die vierzackigen Sterne wurden zum Symbol<br />

des Hauses der Künstler in Gugging, wo er gemeinsam<br />

mit Oswald Tschirtner seit den 80er Jahren lebte.<br />

Neben den für ihn typischen Motiven Stern, Schlange,<br />

Herz und Mond entwickelte er nach 1989 eine neue<br />

Farbigkeit in großen Formaten, wie er es vorher nie<br />

gemacht hatte. Die kräftigen Farben strahlen direkt vom<br />

Papier zum Betrachter. Auch das umfangreiche<br />

druckgrafischen Werk beider Künstler hat große<br />

Bedeutung erlangt. Die Radiernadel konnte den feinen<br />

Strich Tschirtners perfekt übersetzen und Hauser<br />

übertrug die emotionale Art des Blei- oder<br />

Farbstiftstrichs durch Druck und Intensität des Stichels<br />

auf die Kupferplatte. [Galerie Gugging, Vernissage:<br />

Mittwoch, 30. November <strong>2016</strong>, 19:00 Uhr,<br />

Ausstellungsdauer: 1. Dezember <strong>2016</strong> bis 8. Februar<br />

2017 – Foto: Galerie Gugging<br />

(*)Leo Navratil (* 3. Juli 1921 in Türnitz; † 18. September 2006 in Wien) war ein österreichischer Psychiater. Seit 1946 war Leo<br />

Navratil an der Landesnervenheilanstalt Maria Gugging bei Klosterneuburg in Niederösterreich Psychiater und seit 1956 Primar am<br />

dortigen Klinikum.


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Johann Hauser, 1994, Hubschrauber, Bleistift, Farbstifte, 44 x 62,5 cm, © Privatstiftung - Künstler aus Gugging<br />

Oswald Tschirtner, 1991, Menschen, Edding auf Leinwand, 200 x 160 cm, Courtesy Galerie Gugging


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Oswald Tschirtner, 1989, Ein Zirkuszelt, Tusche, 21 x 14,8 cm, Courtesy Galerie Gugging


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Johann Hauser, undatiert, Frau mit Haube und Zöpfen, Ätzradierung, koloriert, 20,7 x 15,2 cm, © Privatstiftung - Künstler aus Gugging


KUNST.INVESTOR Leopold Museum<br />

Benjamin Hirte: Ausstellungsansicht Poetiken des Materials © Leopold Museum, Wien, Foto: Lisa Rastl<br />

POETIKEN DES MATERIALS<br />

Weitverbreitet ist heute die Überzeugung, dass die Realität in zunehmendem Maß hinter der künstlich erzeugten<br />

medialen Bilderflut „verschwindet“. Trotz – oder gerade wegen – der zunehmenden Digitalisierung aller Lebensbereiche<br />

lassen sich gegenwärtig im Bereich der Kunst unter dem Schlagwort eines „Neuen Materialismus“ Strategien<br />

beobachten, welche dem Material sowie materiellen Phänomenen der Wirklichkeit einen hohen Stellenwert einräumen.<br />

Diese künstlerischen Bestrebungen sind nicht als<br />

schlichte Reaktion auf die Entmaterialisierung der<br />

Lebenswelt misszuverstehen. Vielmehr operieren sie<br />

auf dem dadurch bereiteten Feld. Denn<br />

zeitgenössische Kunst, die dem „Neuen Materialismus“<br />

zugeordnet werden kann, verleiht der gegenseitigen<br />

Durchdringung von materiellen Phänomenen und<br />

immateriellen Aspekten der Wirklichkeit Ausdruck.<br />

Letztere zeigen sich etwa in der Bedeutung der<br />

Sprache oder der kulturellen Prägung von<br />

Wahrnehmung. Bei den in der AusstellungPoetiken des<br />

Materials versammelten Werken handelt es sich<br />

demnach um Kunst, die, so Christiane Heibach, „das<br />

Materielle und dingorientierte Aspekte in der<br />

Beschreibung von Kultur und Gesellschaft zwar in den<br />

Vordergrund rückt, ihre immateriellen Ordnungs- und<br />

Spiegelfunktionen aber nicht leugnet und Dinge als<br />

Akteure von Netzwerken kultureller Prozesse versteht.“<br />

Die Ausstellung Poetiken des Materials versammelt mit<br />

Benjamin Hirte, Sonia Leimer, Christian Kosmas Mayer,<br />

Mathias Pöschl, Anne Schneider sowie Misha Stroj und<br />

Michael Hammerschmid sieben in Wien lebende<br />

Künstlerinnen und Künstler. Für den Direktor des<br />

Leopold Museum, Hans-Peter Wipplinger, ist diese<br />

neue Programmschiene der Präsentation aktuellster<br />

Kunst wichtiger Bestandteil für das Gesamtkonzept des<br />

Hauses: „Museen als Magazine des Vergangenem<br />

müssen sich stetig wandeln und können diesbezüglich<br />

enorm vom Dialog mit zeitgenössischen Künstlerinnen<br />

und Künstlern profitieren, indem sie Geschichte und<br />

Gegenwart sinnvoll verknüpfen.


KUNST.INVESTOR Leopold Museum<br />

ONIA LEIMER, Ausstellungsansicht »Poetiken des Materials« © Leopold Museum, Wien, <strong>2016</strong>, Foto: Lisa Rastl / © Bildrecht, Wien, <strong>2016</strong><br />

Nicht nur aus Gründen einer dynamischen Aufladung<br />

von Inhalten im Kontext eines gegenwärtigen<br />

gesellschaftlichen Umfeldes, sondern auch aus einem<br />

Selbstverständnis als Vermittlungs- und Diskursinstanz,<br />

wollen wir die Geschichte der Gegenwart in unserem<br />

Haus fortschreiben, erweitern und die eingeladenen<br />

künstlerischen Positionen im Zuge der Ausstellung<br />

einer großen Öffentlichkeit vorstellen.“ Inhaltlich<br />

reflektiert die Ausstellung Poetiken des Materials auf<br />

eine aktuelle Entwicklung innerhalb der zeitgenössischen<br />

Kunst, in der sich zunehmend Strategien<br />

beobachten lassen, die dem Material sowie materiellen<br />

Phänomenen der Wirklichkeit einen hohen Stellenwert<br />

einräumen und unter dem Schlagwort eines „Neuen<br />

Materialismus“ verhandelt werden. Zwar rückten unter<br />

anderem bereits die Post-Minimal Art oder die Arte<br />

Povera die Materialität des Kunstwerkes in den 1960er-<br />

Jahren als eigenständige ästhetische Kategorie in den<br />

Mittelpunkt. Sie suchten über eine spezifische<br />

Materialästhetik Konventionen zu brechen, welche die<br />

Vorrangstellung der künstlerischen Idee und der Form<br />

vor dem „niederen“ Material betonten. In ihrem<br />

Umkehrschluss bezogen sie ihre Kräfte jedoch aus der<br />

Beibehaltung der die Moderne prägenden Leitdifferenz<br />

von Materialität und Immaterialität oder – auf die<br />

Definition des Kunstwerkes bezogen – von Material und<br />

Idee. Zeitgenössische Kunst, die dem „Neuen Materialismus“<br />

zugeordnet werden kann, ist bestrebt, eben jene<br />

Entweder-Oder-Struktur zu überwinden. Sie versucht<br />

der gegenseitigen Durchdringung von materiellen und<br />

immateriellen Aspekten der Wirklichkeit Ausdruck zu<br />

verleihen. Letztere zeigen sich etwa in der Bedeutung<br />

der Sprache oder der kulturellen Prägung von<br />

Wahrnehmung. [Leopold Museum, Dauer der<br />

Ausstellung: bis 30. Jänner 2017 – Foto: © Leopold<br />

Museum]


KUNST.INVESTOR Albertina<br />

Foto: Albertina Wien, Carl Moll, Belvederegarten im Winter, um 1905, Farbholzschnitt


KUNST.INVESTOR Albertina<br />

Der Farbholzschnitt in Wien um 1900<br />

Wien um 1900 ist ein Schmelztiegel der Kulturen und<br />

Künste. Die Hauptstadt ist Wiege der Salons,<br />

Künstlerzirkel und Kaffeehäuser, zugleich Metropole<br />

des erlesenen Geschmacks und der Kultur der<br />

Dekadenz, Sinnlichkeit und Anmut. Mit einer<br />

Ausstellung zum Farbholzschnitt in Wien um 1900<br />

widmet sich die Albertina einem bislang wenig<br />

beachteten Kapitel des Wiener Jugendstils und vereint<br />

rund 100 herausragende Werke aus der eigenen<br />

Sammlung. Carl Moll, Emil Orlik, Koloman Moser u. a.<br />

entdecken um 1900 mit dem Farbholzschnitt eines der<br />

ältesten Druckverfahren der Welt völlig neu: Mit der<br />

Betonung von Umrisslinien, der Stilisierung der Motive<br />

sowie dem Spiel mit Farbkontrasten entsprechen die<br />

Farbholzschnitte dem neuen Formideal des Jugendstils<br />

und werden zu beliebten Sammlerobjekten. Ob<br />

Sigmund Freud oder Arthur Schnitzler, ob Gustav Klimt,<br />

Adolf Loos oder Karl Kraus – zahlreich und vielseitig<br />

sind die Protagonisten um die Jahrhundertwende in<br />

der Donaumetropole. Hinzu kommt die einzigartige Lust<br />

am intellektuellen Austausch zwischen Literatur, Musik,<br />

Theater und Bildender Kunst in bürgerlichen Salons<br />

sowie alternativen Künstlerzirkeln. Literaten, Maler,<br />

Kunsthandwerker, Architekten, Journalisten und<br />

Philosophen sind eng miteinander vernetzt und kennen<br />

einander nicht zuletzt auch durch die wienerische<br />

Institution des Kaffeehauses.<br />

Die Vorreiterrolle der Secession: Die Künstlervereinigung<br />

Secession ist ein außergewöhn-liches<br />

Beispiel für jene beispiellose künstlerische Dichte in<br />

Wien um 1900 und zugleich die Keimzelle des Wiener<br />

Jugendstils. Nach ihrer Abspaltung vom Künstlerhaus<br />

1897 brechen die Secessionisten unter der Führung<br />

Gustav Klimts mit dem rückwärts-gewandten<br />

Historismus der Ringstraßenzeit und öffnen sich der<br />

Moderne. Alle Gattungen stehen gleich-berechtigt<br />

nebeneinander, und Kunst soll das gesamte Leben<br />

durchdringen. Die Secession wird rasch zur<br />

einflussreichsten Künstlervereinigung Wiens. Auch an<br />

der Entwicklung des Farbholzschnitts hat die<br />

Künstlergruppe besonderen Anteil: Während sich Klimt<br />

selbst nicht mit dem Farbholzschnitt befasst, verhelfen<br />

ihm andere prominente Secessions-Mitglieder wie Carl<br />

Moll, Koloman Moser und Maximilian Kurzweil zwischen<br />

1900 und 1910 zu einer ungeahnten Blüte. In ihrem<br />

Ausstellungshaus nahe dem Karlsplatz veranstalten<br />

die Secessionisten zwischen 1900 und 1904 einige<br />

vielbeachtete Ausstellungen, in denen Farbholzschnitten<br />

breiter Raum gewidmet ist. Einen Glanzpunkt<br />

des Wiener Ausstellungsgeschehens bildet 1908 die<br />

Kunstschau, in der die gesamte heimische Farbholzschnittszene<br />

vertreten ist. Für die Etablierung des<br />

Wiener Farbholzschnitts ebenso wichtig sind<br />

Zeitschriften: Die luxuriös gestaltete Vereinszeitschrift<br />

Ver Sacrum (lateinisch für „Heiliger Frühling“)<br />

publiziert zwischen 1898 und 1903 rund 220 Farbholzschnitte<br />

und verbreitet so die Ideen der Secessionisten<br />

mittels anspruchsvoller Buchkunst – freilich zu einem<br />

Preis für ein elitäres Publikum. Der programmatische<br />

Titel der Zeitschrift bezieht sich auf den<br />

secessionistischen Neuanfang nach der Stagnation<br />

während des Historismus – mit kunsttheoretischen<br />

Artikeln, praktischen Beispielen der neuen Ästhetik<br />

sowie Beiträgen in- und ausländischer SchriftstellerInnen<br />

kommt das Kultblatt der Forderung Der Zeit<br />

ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit mehr als nur treffend<br />

nach.


KUNST.INVESTOR Albertina<br />

Foto: Albertina Wien, Maximilian Kurzweil, Der Polster, 1903, Farbholzschnitt


KUNST.INVESTOR Albertina<br />

Die Wiederentdeckung des (Farb-)Holzschnitts: Der<br />

Holzschnitt ist damals keine neue Erfindung, sondern<br />

vielmehr die Wiederentdeckung eines der ältesten<br />

Druckverfahren der Welt: In China wird bereits im 4.<br />

Jahrhundert auf Papier gedruckt. Um 1500 erlebt der<br />

Holzschnitt mit Albrecht Dürer in Europa einen<br />

künstlerischen Höhepunkt. Den entscheidenden<br />

Beitrag zur Herausbildung des Farbholzschnitts liefern<br />

Dürers Zeitgenossen Lucas Cranach und Hans<br />

Burgkmair sowie Ugo da Carpi in Italien. Andere<br />

Drucktechniken verdrängen allerdings schon bald den<br />

Holzschnitt, der lange nur als Reproduktionsmedium<br />

dient, bis er im 19. Jahrhundert in großen Teilen<br />

Europas wiederbelebt wird. Edvard Munch revolutioniert<br />

den Farbholzschnitt und eröffnet ihm an der<br />

Wende zur Moderne radikal neue Ausdrucksmöglichkeiten.<br />

Im Unterschied zum Holzschnitt in<br />

Schwarz-Weiß stellen Kunstschaffende beim Farbholzschnitt<br />

für jede Farbe einen eigenen Druckstock<br />

her, auf dem die Zeichnung jeweils seitenverkehrt<br />

erscheint. Auf dem Papier drucken sich die erhabenen<br />

Stege und Flächen seitenrichtig ab, während in die<br />

Druckplatte vertiefte Stellen keinen Abdruck<br />

hinterlassen. Die Druckstöcke werden nacheinander<br />

auf einen Papierbogen gedruckt und ergeben<br />

zusammen das fertige Bild. Die Farben können variiert<br />

werden, sodass es von manchen Werken<br />

unterschiedliche Fassungen gibt. In die Ausstellung<br />

integriert sind außerdem verwandte Techniken wie der<br />

Linolschnitt, deren Ergebnisse oft kaum von denen des<br />

Holzschnitts zu unterscheiden sind. Ab 1905 entwickelt<br />

beispielsweise Jungnickel eine Schablonenspritztechnik,<br />

während Franz von Zülow 1907 für den<br />

Papierschnittdrucks ein Patent erhält.<br />

Von Moll bis Zülow: Jedem Künstler der Schau ist<br />

ein eigener Bereich gewidmet – so ist eine intensive<br />

Konzentration auf die einzelnen Künstlerpersönlichkeiten<br />

und ihre Werke möglich: Carl Molls bekannte<br />

Stadtansichten und Koloman Mosers flächenhaft<br />

stilisierte Drucke sowie originale Druck-stöcke von<br />

Maximilian Kurzweil bilden den Auftakt. Selbstbewusste<br />

Frauenfiguren von Carl Anton Reichel<br />

stehen zu Beginn der Ausstellung in krassem<br />

Gegensatz zu dem verfeinerten, schönlinigen Frauenbild<br />

des Jugendstils anderer Künstler. Zentral in der<br />

Schau sind die farbenprächtigen Tiere Ludwig Heinrich<br />

Jungnickels: Mit viel Gefühl für Form und Bewegung<br />

erfasst er Raubkatzen oder Vögel in ihren jeweils<br />

charakteristischen Eigenheiten. Seine formvollendeten<br />

Tierdarstellungen und experimentellen Schablonenspritzarbeiten<br />

bilden den Hauptteil der Ausstellung.<br />

Auch dem Thema Landschaft ist breiter Raum<br />

gewidmet: Sowohl die alpinen Impressionen von Josef<br />

Stoitzner als auch zahlreiche Reise-Eindrücke Carl<br />

Mosers sprechen eine klare, reduzierte und somit<br />

moderne Bildsprache. Den Abschluss bilden die<br />

expressiven Papierschnittdrucke von Franz von Zülow,<br />

der in seinen naiven Darstellungen bäuerlichen Lebens<br />

die Ästhetik des Farbholzschnitts aufgreift, den<br />

Holzstock aber durch leichter bearbeitbare Papierschablonen<br />

ersetzt. [Albertina, Ausstellungs-dauer: 19.<br />

Oktober <strong>2016</strong> bis 15. Jänner 2017 – Foto: © Albertina]


KUNST.INVESTOR Albertina<br />

Foto: Albertina Wien, Karl Anton Reichel, Weibliche Aktstudie, 1909, Farbholzschnitt<br />

Foto: Albertina Wien, Maximilian Kurzweil, Der Polster, 1903, Farbholzschnitt


KUNST.INVESTOR Albertina<br />

Foto: Albertina Wien, Ludwig Heinrich Jungnickel, Flamingos, 1909, Farbholzschnitt / Japanpapier


KUNST.INVESTOR MAK<br />

Stephan Dakon, Stehendes Mädchen in futuristischem Kostüm, Arthur Goldscheider<br />

La Stèle, 1924–1928 Bronze, Messing, Marmor © MAK/Georg Mayer<br />

FIRMA GOLDSCHEIDER<br />

Wiener Keramik 1885–1938<br />

Die MAK-Ausstellung FIRMA GOLDSCHEIDER.<br />

Wiener Keramik 1885–1938 würdigt eine der<br />

bedeutendsten Wiener Keramikmanufakturen. 80<br />

Exponate geben Einblick in die bunte Produktpalette,<br />

die die renommierte Keramikproduktion einer breiten<br />

Klientel äußerst erfolgreich anbot. Die ausgewählten<br />

Prunkstücke der figuralen Keramik aus der MAK-<br />

Sammlung Glas und Keramik verdeutlichen, weshalb<br />

der Name Goldscheider, der zeitweise sogar synonym<br />

für „Wiener Fayencen“ verwendet wurde, noch heute<br />

viele Sammlerherzen höherschlagen lässt. Durch zwei<br />

bedeutende Schenkungen verfügt das MAK über einen<br />

umfassenden Bestand an Kunstkeramiken der Firma<br />

Goldscheider, deren Highlights nun erstmals der<br />

Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die<br />

Ausstellung spannt einen Bogen von den wohl<br />

bekanntesten Verkaufsschlagern – den mondänen<br />

Revuetänzerinnen-Figurinen des Art déco und den bunt<br />

glasierten Wandmasken der 1930er Jahre – bis zurück<br />

zu frühesten Erzeugnissen der Manufaktur. Viele der<br />

polychromen Keramikfiguren der Firma Goldscheider<br />

sind dem Historismus verpflichtet. Nachahmungen von<br />

Bronzen, nostalgische Reinterpretationen von Rokokooder<br />

Biedermeiermoden und nationale Typenporträts<br />

sowie Kopien von Renaissancebüsten sind<br />

charakteristisch für die Produktion bis zur Jahrhundertwende.<br />

Der Exotik des Orientalismus<br />

huldigende „OrientalInnen“ und „AraberInnen“ zählen<br />

ebenso zum Repertoire des Keramikproduzenten wie<br />

an Kitsch grenzende Tierfiguren, die den breiten<br />

Geschmack des Bürgertums trafen. Nach Anfängen in<br />

Pilsen und Karlsbad (heutiges Tschechien) konnte sich<br />

das 1885 von Friedrich Goldscheider in Wien<br />

gegründete Unternehmen auf den nationalen und<br />

internationalen Märkten etablieren. Zahlreiche<br />

Dependancen in Wien, Paris, Florenz und Leipzig<br />

sowie mehr als 10 000 verschiedene Keramikmodelle,<br />

die über drei Generationen hinweg produziert und<br />

international vertrieben wurden, versinnbildlichen den<br />

hohen Stellenwert, der der europaweit bekannten<br />

Marke zeit ihres Bestehens zukam. Obwohl das<br />

erfolgreiche Unternehmen um 1900 seriell produzierte<br />

und zeitweise Hunderte Angestellte beschäftigte, blieb<br />

es für die hohe Qualität seiner Glanzstücke bekannt.<br />

Das Augenmerk richtete sich durchwegs auf technische<br />

Innovationen und auf eine gefällige Motivwahl am Puls<br />

der Zeit.


KUNST.INVESTOR MAK<br />

Maurice Bouval, Firmenschild, Manufaktur Goldscheider, 1898<br />

Terrakotta © MAK/Georg Mayer<br />

Nach dem Tod Friedrich Goldscheiders im Jahr 1897<br />

lag die Leitung der Firma bei seiner Witwe Regine<br />

sowie ab 1918 bei den Söhnen Marcell und Walter<br />

Goldscheider. Die Zusammenarbeit mit BildhauerInnen<br />

und KeramikerInnen trug maßgeblich zum Erfolg des<br />

Betriebs bei. Viele der für Goldscheider tätigen<br />

KünstlerInnen – darunter Josef Lorenzl, Walter Bosse,<br />

Alexandre Louis-Marie Charpentier, Dina Kuhn, Michael<br />

Powolny, Arthur Strasser oder Vally Wieselthier –<br />

zählten zum Umfeld der Wiener Secession oder der<br />

Kunstgewerbeschule und sicherten das künsterlische<br />

Niveau. Als florierender Betrieb trat Goldscheider in<br />

Konkurrenz zur künstlerischen Keramik der Wiener<br />

Werkstätte und auch der „Wiener Keramik“ Michael<br />

Powolnys und Bertold Löfflers. Im Vergleich zu den<br />

experimentellen Keramiken der Wiener Werkstätte<br />

wirken die Keramiken der Firma Goldscheider in ihrer<br />

Expressivität gemildert, die „Kunstterracotten“ wurden<br />

allerdings in Ausstellungen des Österreichischen<br />

Werkbunds gleichberechtigt neben Keramiken der<br />

Wiener Werkstätte ausgestellt. Auch im Ausland kam<br />

es zu bedeutsamen künstlerischen Kooperationen:<br />

1892 wurde eine Pariser Dependance gegründet und<br />

von Arthur Goldscheider zur florierenden<br />

Schwesterfirma La Stèle in Frankreich aufgebaut, für<br />

die viele namhafte KünstlerInnen tätig wurden.<br />

Eine Zäsur in der Erfolgsgeschichte der Firma<br />

Goldscheider in Wien bedeutete die Arisierung des<br />

Unternehmens im Jahr 1938. Die Goldscheider-Brüder<br />

konnten in der Emigration in den USA und England<br />

neue Betriebe aufbauen, während in der arisierten<br />

Firma Goldscheider in Wien antikisierende Figuren<br />

nach dem Geschmack des NS-Körperkults gefertigt<br />

wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Walter<br />

Goldscheider nach Wien zurück, aus wirtschaftlichen<br />

Gründen war er jedoch in den 1950er Jahren<br />

gezwungen, die Lizenz für die Marke Goldscheider an<br />

die deutsche Firma Carstens zu verkaufen. Damit war<br />

das Ende dieses – im Jahr 1954 aus dem Wiener<br />

Handelsregister gelöschten – Familienbetriebs<br />

besiegelt. Heute sind die Keramiken der Firma<br />

Goldscheider wieder weltweit gesuchte<br />

Sammlerobjekte. Vor allem im Verlauf des letzten<br />

Jahrzehnts, nach der Publikation der Firmengeschichte<br />

und des Werkverzeichnisses von Robert Dechant und<br />

Filipp Goldscheider (2007 ) sowie nach der großen<br />

Ausstellung Breiter Geschmack. Goldscheider. Eine<br />

Weltmarke aus Wien (2007/08) im Wien Museum, ist<br />

das Interesse an Goldscheider-Keramiken in<br />

Sammlerkreisen merkbar gestiegen. [MAK,<br />

Ausstellungsdauer bis 11. Dezember <strong>2016</strong> - Foto: MAK]


KUNST.INVESTOR WestLicht<br />

‚Ungarn 56‘<br />

Bilder einer Revolution<br />

Aus Anlass des 60. Jahrestags der Ungarischen<br />

Revolution zeigt das Fotomuseum WestLicht eine<br />

Ausstellung mit eindringlichen Dokumenten der<br />

dramatischen Ereignisse, die im Herbst 1956 die<br />

Weltöffentlichkeit in Atem hielten. Was am 23. Oktober<br />

als Großdemonstration von Studierenden für<br />

demokratische Reformen begonnen hatte, wuchs sich<br />

rasch zu einem bewaffneten Kampf gegen die<br />

Einparteiendiktatur der kommunistischen Regierung<br />

und die sowjetische Besatzung aus, der von breiten<br />

Bevölkerungsschichten unterstützt wurde. Für wenige<br />

Tage schien der Sieg der Reformkräfte greifbar. Mit<br />

dem Einmarsch weiterer sowjetischer Truppenverbände<br />

am 4. November wurden die Aufstände jedoch brutal<br />

niedergeschlagen und mit dem Kabinett um János<br />

Kádár eine pro-sowjetische Regierung installiert.<br />

Mehrere tausend Tote waren auf ungarischer Seite zu<br />

beklagen, knapp 700 Soldaten der sowjetischen Armee<br />

ließen ihr Leben. Als Kristallisationspunkt in der Ost-<br />

West-Konfrontation rückte der Aufstand Budapest über<br />

Tage in den Fokus der westlichen Medien. Zahlreiche<br />

FotografInnen und KorrespondentInnen versorgten die<br />

Öffentlichkeit mit Nachrichten aus der ungarischen<br />

Hauptstadt, bevor die heraufziehende Suezkrise die<br />

Revolution aus den Schlagzeilen verdrängte. Die<br />

Ausstellung vereint Vintage Prints internationaler<br />

FotografInnen, die im Herbst 1956 für Magazine wie<br />

Life und Paris Match aus Budapest berichteten,<br />

darunter etwa Magnum-Mitglied David Hurn, Mario De<br />

Biasi, oder Stern-Reporter Rolf Gillhausen, die ihren<br />

jeweils eigenen Blick auf das Geschehen warfen. Ein<br />

Schwerpunkt der Ausstellung ist den Arbeiten des<br />

österreichischen Magnum-Fotografen Erich Lessing<br />

gewidmet, der wichtige Leihgaben aus seinem Archiv<br />

zur Verfügung stellt. Wie kein zweiter hat Lessing mit<br />

seinen Fotografien das Bild der ungarischen Revolution<br />

geprägt. Der Aufstand und sein blutiges Ende<br />

resultierten nicht zuletzt in einem bis dahin ungekannten<br />

Flüchtlingszug Richtung Österreich. Mehr als<br />

180.000 Menschen passierten in den Wochen nach<br />

dem 4. November die ungarisch- österreichische<br />

Grenze und wurden wenigstens anfänglich von einer<br />

Welle der Solidarität empfangen. Freilich verblieb nur<br />

ein geringer Teil der Flüchtlinge im Land, die Mehrzahl<br />

zog weiter in andere Staaten Europas und in Übersee,<br />

die sich zur Aufnahme bereiterklärt hatten. Die<br />

massenhafte Flucht und die spontane Hilfsbereitschaft<br />

der Bevölkerung haben sich tief in das kollektive<br />

österreichische Gedächtnis eingeschrieben und<br />

gehören zu den identitätsstiftenden Erzählungen am<br />

Beginn der Zweiten Republik. In Zusammenhang mit<br />

den insbesondere durch den Syrienkonflikt<br />

hervorgerufenen Fluchtbewegungen der vergangenen<br />

Monate wurde in der österreichischen Öffentlichkeit<br />

vielfach auf die Ereignisse von 1956 Bezug genommen.<br />

Den Bildern der Flucht von damals stellt die Ausstellung<br />

deshalb aktuelle Arbeiten zeitgenössischer Fotografen<br />

an die Seite, die 2015 die Flüchtenden auf ihrem Weg<br />

durch Ungarn und Österreich begleitet haben.<br />

[Westlicht, Ausstellungsdauer bis 11. November .<strong>2016</strong> -<br />

Foto: © WestliLicht]


KUNST.INVESTOR WestLicht<br />

Foto: © Erich Lessing, Menschen versuchendie erste Ausgabe der Zeitung<br />

„Népszabadság“ zu ergattern, Budapest 2.Nov.1956<br />

Foto: © Erich Lessing, Flüchtlinge im Auffanglager<br />

Andau in Österreich, Winter 1956


KUNST.INVESTOR Genusskunst


KUNST.INVESTOR Genusskunst<br />

Julius Meinl am Graben<br />

Genuss auf allen Ebenen - Speisen vom Feinsten<br />

bei Julius Meinl am Graben<br />

Genuss ist in erster Linie eine Lebenseinstellung, die<br />

vor allem die unabdingbare Bereitschaft dazu und<br />

natürlich auch die entsprechende Muße erfordert – dies<br />

verkörpert Julius Meinl am Graben wie wohl kaum ein<br />

anderes österreichisches Unternehmen als Österreichs<br />

erste Adresse für Gourmets und Genießer. Hier<br />

versteht man Genuss als eine Art Gesamtkunstwerk für<br />

alle Sinne, dazu gehören Gaumenfreuden ebenso wie<br />

eine stimmungsvolle Atmosphäre, die passende<br />

akustische Untermalung und angeregte Gespräche.<br />

In den gastronomischen Outlets werden Ihnen bei<br />

Julius Meinl am Graben hierzu mannigfaltige<br />

Möglichkeiten geboten. Überzeugen Sie sich in Meinl’s<br />

Restaurant von einer internationalen, höchst<br />

innovativen Luxusküche mit unvergleichlich schönem<br />

Blick auf Graben und Kohlmarkt! Begeben Sie sich<br />

unter der Führung unserer Sommeliers auf eine<br />

spannende Weinreise in Meinl’s Weinbar oder erleben<br />

Sie unvergleichlichen Kaffeegenuss in Form einer<br />

anregenden Melange im beliebten Meinl Café. „Wählen<br />

Sie aus“ – hier wird jeder Genusswunsch mit Kompetenz<br />

und kulinarischem Know-how ermöglicht!<br />

Meinls Restaurant: Von Anbeginn vermochte das<br />

Restaurant mit der schönsten Aussicht Wiens,<br />

Gourmets aus dem In- und Ausland mit seiner<br />

spannenden Küche, seinem unprätentiösen und<br />

charmanten Service und seiner wunderbaren Weinkarte<br />

zu begeistern. Hier werden von früh bis spät<br />

durchgehend kulinarische Köstlichkeiten und luxuriöse<br />

Gaumenfreuden in einer stilvollen und doch legeren<br />

Atmosphäre angeboten. Am Morgen bieten eine<br />

Vielzahl an Frühstücksvarianten den idealen Start in<br />

den Tag, mittags verwöhnen wir Sie mit einem<br />

exquisiten und doch raschen Business-Lunch, am<br />

Nachmittag verlocken Wiener Kaffee- und<br />

Teespezialitäten und die süßen Köstlichkeiten aus<br />

unserer hauseigenen Patisserie und am Abend findet<br />

der Tag bei einem leichten Dinner oder einem<br />

exzellenten Menü zu einem hervorragenden Glas Wein<br />

einen gelungenen Ausklang.


KUNST.INVESTOR Genusskunst


KUNST.INVESTOR Genusskunst<br />

Die Küche begeistert durch einen individuellen Stil, der<br />

mediterran geprägt ist und sich der Saisonalität und<br />

Hochwertigkeit der Grundprodukte verpflichtet. Das an<br />

Vielfalt und Frische unüberbietbare Sortiment von<br />

Julius Meinl am Graben tut sein Übriges, um zu einer<br />

internationalen Küche zu inspirieren, die von einer<br />

beispiellosen Authentizität und Leichtigkeit<br />

gekennzeichnet ist und getrost auf Firlefanz und Pomp<br />

verzichten kann. Als unabdingbar für die kulinarische<br />

Performance erweist sich das distinguierte, umsichtige<br />

Service, das auch den anspruchsvollsten Gast<br />

verwöhnt. Der außerordentliche Ruf des Restaurants<br />

liegt sicherlich auch in der Weinkarte begründet, die mit<br />

ihren über 750 Weinpositionen und einem Angebot an<br />

Bränden, das sich wie das „Who is Who“ der<br />

heimischen Top-Destillerie liest, für jeden Gang die<br />

perfekte Begleitung bereithält.<br />

Meinls Weinbar: Weinkenner und all jene, die es<br />

werden wollen, schätzen die stimmungsvolle<br />

Atmosphäre, das atemberaubende Sortiment und die<br />

exzellente Weinberatung von Seiten des Weinbar<br />

Teams. Die Umfangreiche Weinkarte umfasst nicht nur<br />

etwa 30 offene Weine aus Österreich und dem<br />

Ausland, sondern ebenso verschiedene Schaumweine,<br />

Süßweine und Portweine, die das Angebot abrunden.<br />

Außerdem können Sie noch aus ca. 2000<br />

verschiedenen Weinen aus aller Welt und etwa 20<br />

unterschiedlichen Champagner wählen und diese<br />

gegen einen 10%igen Bedienungsaufschlag<br />

(Mindestaufschlag € 3,00) flaschenweise genießen.<br />

Neben zahlreichen internationalen Raritäten, die bis ins<br />

Jahr 1961 zurückreichen, sind es vor allem die<br />

österreichischen Raritätenweine, welche Sie auf einer<br />

eigens kreierten Raritätenkarte finden, die Meinls<br />

Weinbar für Weinkenner einzigartig machen. Egal ob<br />

Sie einen gereiften Weißwein oder einen Rotwein aus<br />

den Spitzenjahrgängen wie 1999, 2000 oder 2003<br />

suchen. Hier werden Sie fündig. Auch der kleine<br />

Hunger lässt sich in Meinls Weinbar stillen: neben<br />

einem täglich wechselnden Mittagsmenü werden auf<br />

der Speisekarte auch klassische Spezialitäten wie<br />

Antipasti-Variationen, Beef Tartar, Roastbeef oder<br />

Räucherlachs angeboten. Wer den Weingenuss<br />

zuhause bevorzugt und seinen Einkauf nicht zu den<br />

Geschäftszeiten von Meinl am Graben erledigen kann,<br />

hat hier in Meinls Weinbar bis zur mitternächtlichen<br />

Sperrstunde die Gelegenheit, aus dem Top-Angebot<br />

unter fachkundiger Beratung auszuwählen und zu<br />

Handelspreisen einzukaufen.<br />

Meinls Café: Das "Meinls Cafe" mit angeschlossenem<br />

Gastgarten auf dem Kohlmarkt zählt mittlerweile zu den<br />

beliebtesten Innenstadttreffs, denn hier wird die<br />

Altwiener Kunst des Kaffeekochens zelebriert. Auf der<br />

Kaffeekarte finden sich an die 35 Rezepturen: von der<br />

klassischen Melange über Kapuziner, Einspänner und<br />

Kaffee verkehrt bis hin zum Mazagran. Das "Meinls<br />

Café"-Team begeistert seine Kunden kontinuierlich mit<br />

neuen Kreationen der braunen Bohne; Mandorlino (mit<br />

Mandelmilch verfeinerter kalter Espresso), Melange<br />

Orangina, die kongeniale Verbindung von Großem<br />

Braunen und Orangenlikör und Greco haben schon<br />

zahlreiche Anhänger gefunden. Die Mitarbeiter stehen<br />

vor Ort mit Rat und Tat bei der Auswahl des<br />

gewünschten Kaffees zur Seite und geben Einblick in<br />

die faszinierende Welt des beliebten Genussmittels. Ein<br />

einladendes Angebot an Kipferln & Croissants und<br />

Tartes aus der hauseigenen Patisserie verspricht zu<br />

jeder Kaffeespezialität die passende Begleitung. Somit<br />

garantiert ein Besuch im "Meinls Café" aufgrund der<br />

fachkundigen Beratung und exzellentem Service<br />

uneingeschränkten Kaffeegenuss in klassisch-stilvoller<br />

Atmosphäre!


Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien<br />

Le Restaurant, Le Club, Le Design<br />

Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer<br />

und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale<br />

Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees.<br />

Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in<br />

den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten<br />

kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit",<br />

erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch<br />

marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer<br />

Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf<br />

2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen &<br />

Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten<br />

den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen<br />

Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen Mezze-<br />

Gerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können<br />

diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im<br />

Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt<br />

regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und<br />

Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder<br />

gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.


Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary<br />

Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine Signature-<br />

Drinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia<br />

schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks<br />

aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von<br />

Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen Bar-<br />

Nacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen<br />

Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt.<br />

After Work-Shower<br />

Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden<br />

Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe.<br />

Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht<br />

machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees).<br />

Verwöhnprogramm für Body & Soul<br />

Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de<br />

Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß<br />

verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad,<br />

Behandlungs- und Entspannungsräumlichkeiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen,<br />

Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at


KUNST.INVESTOR Buchtipp<br />

Adolf Krischanitz<br />

Das Inventar ist das<br />

Ergebnis der Inventur<br />

Basierend auf den Entwürfen für zahlreiche Gebäude aus den Bereichen Kultur, Wohnen, Gewerbe, Bildung etc. hat<br />

Adolf Krischanitz Innenausstattungen entworfen, die sich mit wenigen Ausnahmen jeweils aus den laufenden<br />

Bauaufgaben entwickelt haben. Die im Zuge der architektonischen Arbeit entstandenen Interieurs sind in der Regel<br />

nicht nur Sessel, Tisch, Liege und Lichtobjekte, sondern sind konstitutiver Teil des räumlichen Aufbaus und der Gestion<br />

des integralen architektonischen Raumes. Alles in allem liefert er durch sein Werk einen bemerkenswerten Beitrag zu<br />

einem wichtigen Aspekt der jüngeren österreichischen Architekturgeschichte. Die Entwicklung dieser Arbeiten ist<br />

anfänglich durch historisierende postmoderne Tendenzen gekennzeichnet, um schließlich in radikalere direkte<br />

Versuche zur Anknüpfung an die inzwischen fast verloren gegangene Entwurfstradition des regionalspezifischen<br />

Ausstattungshandwerks in Wien zu münden. Außerdem werden Kooperationen mit anderen Architekten (Otto<br />

Kapfinger, Hermann Czech), mit Künstlern (Oskar Putz, Gilbert Bretterbauer, Helmut Federle, Gerwald Rockenschaub)<br />

gesucht und zu spezifischen Entwurfsergebnissen gebracht, die sich jenseits aller modischen Tendenzen trotz oder<br />

gerade wegen ihrer zeithältigen Materialität heute wie zeitlos gerieren.<br />

Adolf Krischanitz, * 1946 in Schwarzach / Pongau gründete 1970, gegen Ende seines Studiums an der Technischen<br />

Universität Wien, zusammen mit Angela Hareiter und Otto Kapfinger die Architektengruppe Missing Link. 1979 zählte<br />

er zu den Begründern der Zeitschrift UmBau der Österreichischen Gesellschaft für Architektur und übernahm 1982 den<br />

Vorsitz dieser Gesellschaft. Als Mitglied und schließlich Präsident der Wiener Secession (1991–1995) verantwortete er<br />

die Gestaltung und Organisation zahlreicher Ausstellungen zeitgenössischerKunst. Als Gastprofessor war er 1989 an<br />

der Technischen Universität München sowie an den Sommerakademien in Karlsruhe (1990), Neapel (1994/95) und<br />

Wien (1996) tätig. 1992–2011 war er Professor für Stadterneuerung und Entwerfen an der Universität der Künste<br />

Berlin. Seit 1979 arbeitet Krischanitz als freischaffender Architekt mit Ateliers in Wien und Zürich.<br />

Herausgeber: Edelbert Köb<br />

Texte: Sebastian Hackenschmidt, Otto Kapfinger, Adolf Krischanitz und Marcel Meili<br />

ALBUM VERLAG, Wien <strong>2016</strong>- Auflage: 1.000 Stück<br />

224 Seiten, 210 x 260 mm, Preis: 46,- Euro<br />

ISBN: 978-3-85164-196-7


KUNST.INVESTOR Buchtipp<br />

Alfred Zellinger<br />

Flash Poetry<br />

Karl Kraus: Die letzten Tage in 100 tweets<br />

Arnold Schönberg im Café Museum<br />

Doktor Faustus in London<br />

James Joyce in Triest<br />

Unsere Zeit bedarf schneller Kommunikation, ihre Kunst sollte dabei vorangehen. Postings, Slams, Jazz Slams – die<br />

Zeiteinheiten werden immer kürzer; alles lässt sich heute twittern, sogar "Die letzten Tage der Menschheit" und wie<br />

Kraus auch Joyce, ein neuer Faust oder Börsenstrategien – wofür in diesem Buch der Beweis angetreten wird. Das<br />

neue Jahrtausend begann mit der 5-Minuten-Regel für Poetry Slams ebenso wie für die Pitches von Start-ups und<br />

beschleunigte indessen zum "Elevator Pitch": 30 Sekunden, die Dauer einer Aufzugsfahrt. Alfred Zellinger beschleunigt<br />

seine Prosa, rhythmisch und minimalistisch, in Blitzlichtern fragmentiert zur "Flash Poetry", zu interpretieren wie ein<br />

Blues oder eine Ballade – vom Elevator-Pitch zur Minimal Prose. Karl Kraus: Die letzten Tage in 100 tweets / Arnold<br />

Schönberg im Café Museum / Giacomo Casanova auf dem Wiener Graben / Doktor Faustus in London / James Joyce<br />

in Triest /City Boys /Droge-Leben / BörsenBeben<br />

Alfred Zellinger, geb. 1945, lebt als Schriftsteller in Wien und Gmunden. Während seiner, wie er es nennt, "40 Jahre im<br />

Auge des Kapitalismus" arbeitete er für Konzerne wie Unilever und Procter & Gamble, für die englische Werbeagentur<br />

Masius, war Marketingleiter bei Philips, Professor an der Kunstuniversität Linz; Werbechef und Bankdirektor der<br />

BAWAG-PSK und CEO von Bösendorfer<br />

edition pen Bd. 45<br />

12,5 x 20,5 cm | Broschur<br />

© <strong>2016</strong> Löcker Verlag<br />

Ca. 200 Seiten | € 19,80<br />

ISBN 978-3-85409-816-4


Grand Piano 214VC<br />

Klängliche Brillanz in seiner elegantesten Form<br />

Basierend auf dem großen Erfolg des Bösendorfer Konzertflügels 280VC<br />

Vienna Concert , der für großes Aufsehen auf vielen namhaften Bühnen<br />

sorgte, präsentiert Bösendorfer nun auch die einzigartigen Qualitäten der<br />

VC Technologie auf 2.14 Metern Länge. Würde man ausschließlich dem<br />

hörbaren Klangeindruck folgen, so überrascht dieser Flügel so manchen<br />

größeren Konzertflügel mit Bösendorfer Strahlkraft. Atemberaubende Dynamik,<br />

schier unbegrenzte Klangfarben und strahlende Brillanz: der neue 214VC<br />

verkörpert das musikalische Erbe Bösendorfer in zeitgemäßer Perfektion. Ein<br />

Klangerlebnis purer Emotion.


KUNST.INVESTOR Buchtipp<br />

Michael Schultz<br />

(Un)zensiert<br />

Edition Braus<br />

629 Seiten<br />

48,00 €<br />

ISBN 978-3-86228-155-8<br />

(Un)zensiert - die Bekenntnisse über Kunst, Künstler. Über Gott. Den Islam. Über Sex, Fußball und die Tragödien<br />

unserer Zeit. Zusammengestellt in Tagesbriefen, die als Daily News vier Jahre lang einen ausgewählten Kreis von<br />

Empfängern erreichte. Von montags bis freitags, Woche für Woche, Jahr für Jahr. Dazu gehörte viel Durchhaltevermögen,<br />

aber auch Verzicht. Auf Alkohol am Abend und Zärtlichkeit am Morgen. Immer on duty. Geschrieben von,<br />

erschienen in der Edition Braus.


ART VITRINE<br />

GALERIE HASSFURTHER<br />

HERBST AUKTION<br />

28. November <strong>2016</strong>, 18:00 Uhr


KUNST.INVESTOR- ART VITRINE<br />

GALERIE HASSFURTHER<br />

Handel mit Kunst,<br />

kunstvoll handeln!<br />

Der Galerist und Auktionator Wolfdietrich Hassfurther<br />

ist seit über 40 Jahren in der Wiener Galerieszene ein<br />

Inbegriff und mischt mit seiner berühmten Galerie im<br />

Herzen Wiens in der oberen Liga der Galeristen und<br />

Auktionshäuser mit. Begonnen hat Wolfdietrich<br />

Hassfurther als Antiquar und Autografenhändler, als der<br />

Markt in Europa jedoch von den Amerikanern leer<br />

gekauft war, entdeckte er die wunderbare Welt der<br />

bildenden Kunst und gründete seine eigene Galerie.<br />

Seither hat er sich auf Gemälde, Meisterzeichnungen,<br />

Skulpturen, Miniaturen, Aquarelle und Druckgrafiken<br />

spezialisiert. Bis zum heutigen Tage lässt er sich von<br />

der Liebe zu einer großartigen Kunst antreiben;<br />

inspirierend ist für ihn aber auch die Schönheit des<br />

Lebens, die der feinfühlige Galerist auch im Alltäglichen<br />

erkenne, "ich bin immer wieder von der Schönheit des<br />

Lebens hingerissen." Beständigkeit und Kampfgeist hat<br />

der Galerist bis zum heutigen Tage bewiesen, seine<br />

eigenwillige Persönlichkeit ist sein Markenzeichen und<br />

sein unbändiges Engagement brennt bis heute.<br />

Gemeistert hat er so die Krisenzeiten, die seit den<br />

1990er-Jahren nicht nur die Finanzmarkt schütteln,<br />

sondern auch den Kunstmarkt: "Wien ist eine Stadt der<br />

Halbseligen, und Halbselige meistern Krisen besser",<br />

glaubt Wolfdietrich Hassfurter, der zum Synonym für<br />

fairen Kunsthandel geworden ist. Er hat es auch nicht<br />

verabsäumt, seine Fühler auszustrecken in Richtung<br />

Mittlerer Osten und Orient, bis nach Indien, China und<br />

Russland gehen seine Kontakte. Der Galerist konnte<br />

sich so ein weltweites Netzwerk aufbauen und ist<br />

überzeugt: "In diesen Ländern wächst eine neue<br />

europäische Sammlergeneration heran, die ein großes<br />

Interesse an europäisch klassischer Moderne hat." Die<br />

Galerie Hassfurther hat sich so zu einem international<br />

agierenden Player entwickelt. Das Erfolgsrezept der<br />

One-Man-Galerie: Fachliche Kompetenz mit<br />

Schwerpunkt Klassische Moderne, Alte Meister und<br />

Biedermeier gepaart mit Aufrichtigkeit. Seine vielen<br />

Stammkunden schätzen seine Ehrlichkeit, sein Wissen<br />

und sein Talent besondere Meisterwerke aufzuspüren;<br />

sein berühmtester und treuerster Kunde war der<br />

Sammler Rudolf Leopold, der 1973 sein erstes Bild bei<br />

Hassfurther erstand und seither immer wieder kam.<br />

Bekannt wie beliebt ist Hassfurther weiters für seine<br />

kostenlose Beratung und Schätzungen von Kunst-<br />

Objekten. Vielbeachtet ist dabei sein unschätzbares<br />

Wissen in den Kunstepochen Alte Meister, Biedermeier<br />

sowie die Klassische Moderne. Wolfdietrichs<br />

Geheimrezept hat somit mehrere Ingredienzien: Zum<br />

Einen seine weltweiten Kontakte und zum Anderen<br />

seine Liebe für die Kunst und sein Geschick diese zu<br />

finden. Auf sein Alter angesprochen sagt er: "Es macht<br />

mir einfach Freude älter und weiser zu werden, wer will<br />

schon sterben." (Foto: © Galerie Hassfurther)


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />

A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />

Oskar Kokoschka, Mädchen Lie, 1908, Feder und Pinsel in Tusche über<br />

Bleistiftzeichung auf getöntem Papier 33,2 x 20 cm, € 226.728,-


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />

A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />

Josef Nigg, Blumen, 1845, Öl auf Leinwand, 92,5 x 95 cm, € 313.300,-


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />

A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />

Alfons Walde, Aufstieg der Skifahrer 1932, Schätzpreis € 120.000 – 150.000, 27.03.2003 Ergebnis € 512.000<br />

Alfons Walde, Bichlach, Schätzpreis € 130.00 -270.000, 2 5.11.2013 Ergebnis € 484.000


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />

A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />

Alfons Walde, Frühling in Tirol, 1932 Schätzpreis € 60.000 -120.000 30.11-2015 Ergebnis € 262.800


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />

A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />

Rudolf Wacker, Herbststrauß 1937, Schätzpreis€ 90.000-180.000 - 30.11.2015 Ergebnis € 244.000


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />

A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />

Oskar Kokoschkla Amokläufe 1908/9, Schätzpreis € 250.000 – 350.000, 21.06.2010 Ergebnis € 768.000


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />

A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />

Oskar Mulley, Berghof 1933, Schätzpreis € 25.000 - 50.000, 30.11.2015 Ergebnis € 81.770<br />

Rudolf ALT, Die Eisenfabrik 1898 Aquarell, Schätzpreis € 130.000 – 170.000, 6.12. 2012 Ergebnis € 286.700


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />

A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />

Rudolf Wacker, Bregenzer Achbrücke 1926, Schätzpreis € 90.000 -130.000, 27.11.2008 Ergebnis € 335.500<br />

Angelika Kauffmann,Telemach 1784, Schätzpreis € 150.000 – 200.000 29.05.2008, Ergebnis € 585.600


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />

A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />

Rudolf Wacker, Blütenzweig 1938, Schätzpreis € 30.000 -60.000 - 30.11.2015 Ergebnis € 84.420


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />

A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />

Albin Egger-Lienz, Totentanz 1916, Schätzpreis € 350,000 -500.000, 21.6.2010 Ergebnis € 650.000


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />

A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />

Josef Stoitzner, Inneres einer Scheune, St. Gilgen 1920, Schätzwert € 10.000 - 20.000, Ergebnis € 48.100


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther<br />

A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7<br />

Josef Stoitzner, Spätsommer im Pinzgau,1930, Schätzwert € 15.000 - 30.000, 30.11.2015 Ergebnis € 59.800 Rekord


Das Magazin für Anleger<br />

Die CEOs und CFOs des Jahres sind gewählt<br />

„Nicht jeder, der Aktien hat, ist ein Spekulant“<br />

„Wir bewegen uns weg von der Politik des lockeren<br />

Geldes hin zum Helikoptergeld“


BÖRSE EXPRESS<br />

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BÖRSE EXPRESS<br />

CEO/CFO-AWARD<br />

AWARD<br />

Die CEOs und CFOs des Jahres<br />

sind gewählt<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Zum bereits 11. Mal verlieh der Börse<br />

Express gemeinsam mit Deloitte Österreich<br />

und dem CFO Club Austria die CEO/CFO-<br />

Awards und zeichnete die erfolgreichsten<br />

Vorstände aus.<br />

Die Gewinner der CEO & CFO Awards <strong>2016</strong> stehen fest<br />

- die besten CEOs und CFOs Österreichs wurden in<br />

den Kategorien National und International gekürt -<br />

zum ersten Mal wurde heuer zusätzlich der CFO Newcomer<br />

des Jahres gewählt.<br />

„Neben einer guten wirtschaftlichen Performance muss<br />

ein erfolgreicher Manager in Zeiten großer Veränderung vor<br />

allem Leadership unter Beweis stellen. Erfolgreiche Führungskräfte<br />

und Unternehmer sind es, die den Wirtschaftsstandort<br />

Österreich stärken und erfolgreich in die Zukunft<br />

führen. Solche herausragenden Führungspersönlichkeiten<br />

haben wir auch heuer mit den CEO- und CFO-Awards ausgezeichnet“,<br />

freut sich Bernhard Gröhs, Managing Partner<br />

von Deloitte Österreich über<br />

ZITIERT<br />

die Preisträger.<br />

„Erfolgreiche<br />

Führungskräfte<br />

und Unternehmer<br />

sind es, die<br />

den Wirtschaftsstandort<br />

Österreich<br />

stärken.“<br />

Bernhard Gröhs, Managing<br />

PArtner Deloitte Österreich<br />

Die Gewinner. Der Preis für<br />

den besten nationalen CEO<br />

geht an das Vorstandsteam des<br />

Flughafen Wien, Julian Jäger<br />

und Günther Ofner. Laut Jury<br />

zeigten die Vorstände eine<br />

tolle Performance und überzeugten<br />

als Führungsteam.<br />

Zum nationalen CFO des Jahres<br />

wurde Christian B. Maier, CFO<br />

der Porr, gewählt. Die Jury<br />

betonte vor allem die erfolgreiche<br />

strategische Neuausrichtung<br />

des Baukonzerns unter<br />

Christian B. Maier.<br />

In der Kategorie International<br />

gewann Georg Kapsch, CEO<br />

der Kapsch TrafficCom, den<br />

CEO Award <strong>2016</strong>. Georg<br />

Im Vorfeld der Preisverleihung gab es eine Diskussion über die<br />

Folgen des Brexit mit Deloitte Experten Ben Trask Foto: BE/Draper<br />

Kapsch überzeugte die Jury durch seine umsichtige Führung<br />

in einem extrem schwierigen Umfeld.<br />

CFO des Jahres in der Kategorie International ist Thomas<br />

Obendrauf, CFO der Lenzing. Er stellte seine Fähigkeiten bereits<br />

in wenigen Monaten eindrucksvoll unter Beweis, hieß<br />

es u.a. in der Begründung der Jury.<br />

Der heuer zum ersten Mal verliehene CFO Newcomer of<br />

the Year Award ging an Christina Franz, CFO der Allianz Elementar<br />

Versicherungs-AG. Ihr umfassendes Branchen- und<br />

Fachwissen sowie ihre Managementqualitäten, auch unter<br />

herausfordernden Rahmenbedingungen, überzeugten die<br />

Mitglieder des CFO Club Austria.<br />

Die Verleihung des Awards fand in der Labstelle (Saal) in<br />

Wien statt.<br />

Auswahlprozedere. Die Gewinner der beiden Kategorien<br />

CEO & CFO National und CEO & CFO International wurden<br />

im Zuge einer Jury-Entscheidung gewählt, die um eine objektive<br />

Komponente ergänzt wurde. Die Jury besteht aus<br />

den CEOs und CFOs der ATXPrime-Unternehmen selbst, die<br />

die Besten aus ihrer Mitte wählen. Die Mehrheit der Stimmen<br />

ist entscheidend. Als objektive Komponente ist außerdem<br />

die Kursentwicklung der Unternehmen für die Wahl<br />

ausschlaggebend - mehr dazu auf den Folgeseiten. Der CFO<br />

Newcomer of the Year wird von den Mitgliedern des CFO<br />

Club Österreich gewählt.


BÖRSE EXPRESS<br />

CEO/CFO-AWARD<br />

KATEGORIE NATIONAL<br />

Ein Besuch bei der hellen Seite der Macht,<br />

führt zum Flughafen Wien und zu Porr<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Beim Titel CEO bzw. CFO des Jahres in der<br />

Kategorie national ist neben dem Jury-<br />

Voting der nachhaltige Anlageerfolg entscheidend<br />

- dies per gewichtetem Total<br />

Return-Modell über verschiedene<br />

Zeiträume.<br />

Wenn Marc Tüngler vor die Presse tritt, sind die<br />

börsenotierten Unternehmen Deutschlands<br />

immer hellwach. Hat der DSW-Hauptgeschäftsführer<br />

(Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz)<br />

doch seit nunmehr 15 Jahren die DSW-Watchlist mit im<br />

Gepäck: „Lassen sie uns einen<br />

ZITIERT<br />

„Das Vorstandsteam<br />

Günther<br />

Ofner und<br />

Julian Jäger<br />

zeigt eine tolle<br />

Performance,<br />

wie die deutliche<br />

Verbesserung<br />

der<br />

Profitabilität<br />

zeigt - und<br />

scheint sich die<br />

Politik ‘vom<br />

Hals geschafft<br />

zu haben’.“<br />

ein Jury-Mitglied über das<br />

Flughafen Wien-Vorstandsteam<br />

Blick auf die dunkle Seite der<br />

Aktienanlage werfen, die es -<br />

unbestritten - natürlich durchaus<br />

auch gibt“, heißt das bei<br />

Tüngler. Entwickelt wurde die<br />

Liste bereits in den 90iger Jahren.<br />

Anfangs war sie als Hilfestellung<br />

für die<br />

DSW-Hauptversammlungssprecherinnen<br />

und -sprecher<br />

gedacht. Es ging darum,<br />

schnell erkennen zu können,<br />

bei welchen Gesellschaften es<br />

insbesondere bei der langfristigen<br />

Kursentwicklung Probleme<br />

gab. 2001 wurde die<br />

Watchlist erstmals veröffentlicht.<br />

Der erste Träger der<br />

roten Watchlist-Laterne hieß<br />

übrigens Stolberg Telecom. Das<br />

Unternehmen meldete dann<br />

auch 2002 Insolvenz an.<br />

Thema der DSW-Watchlist sind<br />

somit die größten Kapitalvernichter<br />

der im deutschen Prime Standard notierten Aktiengesellschaften.<br />

Hier hakte dann der Börse Express ein. Nach ein paar Telefonaten<br />

und diversem Mailverkehr wurde das Modell verstanden<br />

- und musste jetzt nur noch adaptiert, sprich ins<br />

Positive gedreht werden; Denn beim CEO/CFO-Award fließt<br />

der nachhaltige Anlageerfolg in die Wertung ein (in Kürze<br />

„Lassen Sie uns einen Blick auf die dunkle Seite der Aktienanlage<br />

werfen“, heißt es bei DSW-Chef Marc Tüngler - der<br />

CEO/CFO-Award sucht hingegen die Lichtgestalten des<br />

Aktienmarktes.<br />

Foto: BE<br />

ist es ein gewichtetes Total-Return-Modell über mehrere<br />

Zeiträume) - wir suchen also die sonnige Seite der Aktienanlage,<br />

die größten Kapitalvermehrer der im Wiener<br />

ATXPrime notierten Aktiengesellschaften.<br />

In die Gesamtwertung der<br />

ZITIERT<br />

„Er steht für die<br />

erfolgreiche<br />

strategische<br />

Neuausrichtung<br />

des Konzerns,<br />

die dramatische<br />

Verbesserung<br />

der Bilanzsituation<br />

- und auch<br />

für innovative<br />

Kapitalmarktmaßnahmen<br />

wie<br />

die Script-Dividende.“<br />

Ein Jury-Mitglied über Porr-<br />

CFO Christian Maier<br />

Kategorie national floss das Ergebnis<br />

dieser Berechnung<br />

(siehe nächste Seite) zu 50 Prozent<br />

ein - für die restlichen 50<br />

Prozent war der Jury-Entscheid<br />

verantwortlich. Und da hatten<br />

wir jene zur Stimmabgabe gebeten,<br />

die wohl am besten befähigt<br />

sind, die Leistungen der<br />

CEOs und CFOs der börsenotierten<br />

Unternehmen Österreichs<br />

zu beurteilen - die CEOs<br />

und CFOs selbst (per ‘geheimer’<br />

Email-Wahl im September<br />

‘16). Ein paar Zahlen zur<br />

Relevanz: Es gibt 40 ATXPrime-<br />

Unternehmen, folglich 80<br />

CEOs und CFOs (abzüglich einiger<br />

Doppelfunktionen wie<br />

bei Andritz, s Immo...) - von<br />

diesen kamen 43 Stimmabgaben.<br />


BÖRSE EXPRESS<br />

CEO/CFO-AWARD<br />

Kategorie National*<br />

Name Gesamtpunkte** Perf. 1a Punkte 1a Perf. 3a Punkte 3a Perf. 5a Punkte 5a<br />

Flughafen Wien AG 539 28 55 135 116 210 367<br />

DO & CO AG 375 -5 -10 143 123 150 261<br />

S IMMO AG 311 17 33 96 83 112 196<br />

Porr 278 -10 -20 132 113 106 184<br />

AMAG 239 -2 -4 40 34 120 209<br />

Strabag SE 231 39 77 82 71 48 84<br />

Conwert Immobilien Invest SE 188 27 55 93 80 31 53<br />

CA Immobilien Anlagen AG 144 -1 -2 85 73 42 73<br />

Lenzing AG 134 34 67 64 55 7 12<br />

Agrana Beteiligungs AG 105 24 47 -5 -5 36 62<br />

Mayr Melnhof Karton AG 97 -1 -2 32 27 41 72<br />

Österreichische Post AG 84 -26 -51 13 11 71 125<br />

Wolford AG 73 14 29 34 29 9 15<br />

POLYTEC Holding AG 57 -3 -6 35 30 19 33<br />

Rosenbauer International AG 53 -28 -57 9 8 59 102<br />

AT&S 49 -15 -30 91 78 0 1<br />

ANDRITZ AG 47 -12 -24 14 12 34 59<br />

EVN AG 41 9 18 19 17 4 6<br />

Palfinger AG 37 -3 -7 24 20 14 24<br />

Wienerberger AG 31 -10 -19 47 40 5 10<br />

Kapsch TrafficCom AG 31 54 109 -6 -5 -42 -73<br />

Semperit AG Holding 20 -16 -33 34 29 13 23<br />

OMV AG 3 6 12 -17 -15 3 5<br />

Quelle: Bloomberg, BE - Stichtag 30. Juni <strong>2016</strong>, *gewertet wurden nur Unternehmen, die bereits 2015 im ATXPrime waren, ** von 1000 möglichen<br />

Die Preisträger (inklusive Jury-Voting)<br />

CEO(s) des Jahres Kategorie National: Günther Ofner und<br />

Julian Jäger (Flughafen Wien)<br />

Foto: David Sailer<br />

CFO des Jahres Kategorie National: Christian Maier (Porr)


BÖRSE EXPRESS<br />

CEO/CFO-AWARD<br />

KATEGORIE INTERNATIONAL<br />

Die Outperformer findet Österreich<br />

auf der Straße - oder trägt diese am Leibe<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Beim Titel CEO bzw. CFO des Jahres in der<br />

Kategorie International ist neben dem Jury-<br />

Voting der relative Anlageerfolg entscheidend<br />

- der im Vergleich zur internationalen<br />

Konkurrenz. So werden branchenbedingte<br />

Kursbewegungen ‘herausgefiltert’.<br />

Ist ein Kursplus von 100 Prozent gut, sehr gut oder weniger<br />

gut? In der Geldbörse bzw. auf dem Depotauszug<br />

haben 100 Prozent immer das gleiche Gewicht, womit<br />

sich die Eingangsfrage an sich auch kaum stellt. Sehr wohl<br />

aber all jenen, die beim CEO/CFO-Award in der Kategorie<br />

International vorne mitspielen möchten.<br />

In dieser Kategorie werden jene Unternehmen gesucht,<br />

die sich besser als ihre Branchenkollegen an der Börse entwickelt<br />

haben. Sich durch kluge Managemententscheidungen<br />

von einer Branchenentwicklung abkoppeln<br />

konnten. Und das unabhängig von der realen Performance<br />

der Aktie, die nur allzu oft durch Erfolgsmeldungen, aber<br />

auch jene des Scheiterns, von konkurrierenden Unternehmen<br />

beeinflusst wird - oder eigentlich am Gängelband<br />

Die Preisträger (inklusive Jury-Voting)<br />

etwa der Entwicklung eines stark beeinflussenden Rohstoffkurses<br />

hängt. In dieser Kategorie ist somit die Kursverdoppelung,<br />

die alle haben, weniger wert als eine eigene<br />

Nullperformance in einem Umfeld sinkender Branchenkurse<br />

- eben durch das Tun des Managements.<br />

Die Auswahl. Doch wer bestimmt, welche Messlatte jeweils<br />

angelegt wird? Benchmark ist jeweils der europäische<br />

Branchenindex von Bloomberg, in dem die Aktie entweder<br />

ohnehin vertreten ist (Strabag etwa im Bloomberg EMEA<br />

Engineering & Construction Index), oder es wird so getan,<br />

als ob die Aktie Mitglied wäre (Porr etwa). Ein Kalenderjahr<br />

- ergo zumeist Geschäftsjahr - war uns als Beobachtungszeitraum<br />

zu wenig, da jedes Geschäftsjahr allein schon<br />

durch die ‘verspätete’ Jahresberichtlegung eben auch<br />

immer noch ins nächste Jahr mit hineinspielt. Unser Beobachtungszeitraum<br />

war daher von Anfang 2015 bis Mitte<br />

<strong>2016</strong>. Und um Waffengleichheit zwischen jenen Unternehmen<br />

mit einer hohen Dividendenrendite und jenen zu<br />

haben, die das Geld z.B. lieber investieren, wurde der Total<br />

Return als Maßstab genommen (Kursveränderung plus Dividendenzahlung)<br />

- wobei das ganze FX-bereinigt wurde (einige<br />

der Indizes notieren in US-Dollar).< Beispiele für die<br />

‘Outperformer’ der Branche finden Sie auf der nächsten Seite<br />

CEO des Jahres Kategorie International: Georg Kapsch (Preisannahme<br />

durch Franz Semmernegg. CFO Kapsch Group) und<br />

Laudator Gerhard Marterbauer (Deloitte)<br />

Foto: David Sailer<br />

CFO des Jahres Kategorie Interational: Thomas Obendrauf<br />

(Lenzing) mit Moderatorin Karin Mair


BÖRSE EXPRESS<br />

CEO/CFO-AWARD<br />

Kategorie International - die Top-8 Outperformer (Berechnung erfolgte fx-bereinigt)<br />

Kapsch TrafficCom - plus 85,1 Prozentpunkte<br />

Lenzing- plus 62,7 Prozentpunkte<br />

Strabag - plus 51,2 Prozentpunkte<br />

Erste Group - plus 37,8 Prozentpunkte<br />

Flughafen Wien - plus 26,9 Prozentpunkte<br />

s Immo - plus 29,8 Prozentpunkte<br />

Palfinger- plus 22,8 Prozentpunkte<br />

Polytec - plus 21,8 Prozentpunkte


BÖRSE EXPRESS<br />

ALLE AWARDS-FOTOS HIER<br />

u.a. gesehen: Franz Semmernegg (Kapsch), Wilhelm Rasinger (IVA), Daniel Riedl (Buwog), Eva Marchart (Raiffeisen), Walter Oblin<br />

(Österreichische Post), Martin Grüll (Raiffeisen Bank Int. Foto: BE / Draper 7<br />

Christian Maier (Porr), Franz Semmernegg (in Vertretung Georg Kapsch, Kapsch TrafficCom), Günther Ofner (Flughafen Wien),<br />

Karin Mair (Deloitte), Thomas Obendrauf (Lenzing), Julian Jäger (Flughafen Wien)<br />

Foto: Börse Express/Draper


BÖRSE EXPRESS<br />

SCHWERPUNKT<br />

KAPITALMARKT ÖSTERREICH<br />

Wenn man in Österreich laut „Nicht jeder der<br />

Aktien hat, ist ein Spekulant“ sagen darf...<br />

Wohlwollende Zustimmung erntet Hans-Jörg Schelling<br />

bei seinen Auftritten nicht immer - heute<br />

war aber wieder einer dieser Fälle: Der Finanzminister<br />

hat sich auf der Gewinn-Messe dafür ausgesprochen,<br />

dass Bewusstsein für alternative Anlageformen zu<br />

stärken: „Nicht jeder der Aktien hat, ist ein Spekulant.“<br />

Das habe er auch im Zuge der Aufarbeitung der Heta-Problematik<br />

feststellen können, wo es sich bei vielen Gläubigern<br />

etwa um Pensionskassen gehandelt habe. „In<br />

Österreich sind Aktien ganz was Schlechtes, diesen Punkt<br />

müssen wir drehen.“, meinte Schelling. In Österreich habe<br />

man ein Sparbuch- und Kreditdenken - um im aktuellen<br />

Niedrigzinsumfeld aber halbwegs Zinsen zu bekommen,<br />

müsse man in alternative Anlageformen gehen.<br />

Einen Vorschlag an den Finanzminister, die Aktie in<br />

Österreich wieder attraktiver zu machen, hatte der neue<br />

Chef der Wiener Börse, Christoph Boschan, mit: die Abschaffung<br />

der Kapitalertragsteuer (KESt) für Kleinanleger,<br />

falls diese ihre Aktien länger als ein Jahr behalten. Seine<br />

Forderung: untere Einkommensgruppen vollständig von<br />

der KESt auf Kursgewinne und Dividenden auszunehmen.<br />

Und stößt in Schellings Horn: „Das Leitbild eines börsenotierten<br />

Unternehmens ist in der Politik völlig abhanden gekommen.“<br />

Die Unternehmen selbst meldeten sich auch zu Wort -<br />

klar, dass nichts Bahnbrechendes dabei sein konnte -<br />

würde das doch gegen Publizitätsvorschriften verstoßen...<br />

Wienerberger (CEO Heimo Scheuch) sprach davon, dass<br />

sich der für ihn wichtige Wohnungsmarkt in Zentral- und<br />

Osteuropa aktuell leicht erholt und bekräftigte das Jahresziel<br />

für <strong>2016</strong>, ein EBITDA von „um die 400 Mio. Euro“ zu erreichen.<br />

Die Schulden seien schon deutlich unter das<br />

Zweifache des EBITDA gesunken, damit sei man für künftiges<br />

Wachstum gerüstet. Bis 2020 peilt man über 600 Mio.<br />

Euro EBITDA an.<br />

Für Palfinger (CEO Herbert Ortner) wird <strong>2016</strong> das<br />

nächste Rekordjahr bei Umsatz und Rentabilität sein - vor<br />

Restrukturierungsmaßnahmen. Im Maritim-Bereich werde<br />

es fünf bis zehn Jahre dauern, bis Palfinger unter die globalen<br />

Top-3 vorgestoßen sei, heute liege man als mittelgroßer<br />

Player mit 300 Mio. Euro Umsatz in dem Bereich in<br />

den Top-10. Die ganz Großen lägen hier momentan bei<br />

einer Milliarde. In ein paar Jahren werde das aber anders<br />

aussehen, „die Konsolidierung wird auch hier fortschreiten“.<br />

Für Akquisitionen sei man mit 12 bis 13 Prozent<br />

EBITDA-Marge und einem "sehr guten" Cashflow gut gerüstet<br />

- weiterwachsen könne man mit einem Mix aus<br />

Mini-Zinsen bringen Mini-Ertrag - die Suche nach größeren<br />

Scheinen hat begonnen<br />

Foto: Reed Exhibitions Messe Wien<br />

gutem Cashflow und etwas höherer Verschuldung.<br />

Die voestalpine (CEO Wolfgang Eder) hält ihren Ausblick<br />

aufrecht, im laufenden Geschäftsjahr so nah wie<br />

möglich an das Ergebnis des Vorjahres heranzukommen.<br />

Noch weniger Freude hat Eder mit dem Öl- und Gas-Bereich<br />

- das könnte sich aber nun durch den Ölpreisanstieg<br />

wieder ändern, hofft er. Derzeit sehe man in dem Bereich<br />

die größten Probleme, doch „in den nächsten Monaten<br />

sollten wir die Talsohle durchschreiten“ - nach insgesamt<br />

18 schlechten Monaten. Zuletzt habe sich die Stimmung<br />

schon gebessert, und sollte der Ölpreis einmal wieder in<br />

Richtung 60, 70 oder 80 Dollar pro Fass steigen, nachfrageseitig<br />

„würden wir davon profitieren“..<br />

SBO (Gerald Grohmann) sieht das ähnlich: Denn bei den<br />

Bohraktivitäten der Ölindustrie - messbar an den Rig<br />

Counts - sei eine Bodenbildung erreicht, von der aus es angesichts<br />

der sich abzeichnenden Erholung am Ölmarkt


BÖRSE EXPRESS<br />

SCHWERPUNKT<br />

wieder aufwärtsgehen könnte. Schritt für Schritt gehe<br />

nämlich die Öl-Überversorgung zurück. Ein Anziehen der<br />

Ölpreise erwartet Grohmann im Laufe des Jahres 2017, sobald<br />

‘Supply und Demand’ wieder in ein Gleichgewicht gekommen<br />

seien - dann werde auch die Ölindustrie wieder<br />

mehr investieren. Auch Schlumberger und Halliburton<br />

würden jetzt einen Silberstreif am Horizont sehen. "Mit<br />

der Balance beginnt der Aufschwung - und die Jahre<br />

2018/19 könnten wieder sehr interessant für uns werden."<br />

Das heurige Jahr <strong>2016</strong> werde aber noch „durchgängig<br />

schwierig und herausfordernd sein und bleiben“.<br />

Für die OMV (CFO Reinhard Florey) ist derzeit finanzielle<br />

Stabilität, Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz, also eine<br />

geringere Verwundbarkeit des Konzerns, die drei zentralen<br />

Elemente. Das Gearing dürfe nicht aus dem Ruder laufen,<br />

sonst gehe Vertrauen am Kapitalmarkt verloren.<br />

Verbund (CEO Wolfgang Anzengruber) ist davon überzeugt,<br />

dass bei den Strompreisen im Großhandel der<br />

Boden bereits erreicht ist. Gedrückt werden die Stromhandelspreise<br />

durch die immense Förderung der Erneuerbaren<br />

Energien in Deutschland mit 23 Mrd. Euro jährlich,<br />

Tendenz steigend. „Das zerstört die Preise im nicht geregelten<br />

Bereich. Die Jahresziele werden bestätigt. Demnach<br />

wird für <strong>2016</strong> ein EBITDA von ungefähr 960 Mio. Euro angepeilt,<br />

um 70 Mio. Euro mehr als 2015, und das Konzernergebnis<br />

soll 370 (nach 208) Mio. erreichen.<br />

Die EVN (CEO Peter Layr) erwartet für das Gesamtjahr<br />

2015/16 ein Konzernergebnis auf Vorjahreshöhe. Stärker<br />

will die EVN künftig im Trinkwasserbereich aktiv werden,<br />

das werde ein langfristiges Hauptthema im Heimatland<br />

Niederösterreich werden. Schon jetzt sei man - nach Wiener<br />

Wasser - bundesweit die Nummer 2. Layr: „Trinkwasser<br />

ist ein attraktives Geschäft, das langfristig absichert.“<br />

Osteuropa wird auch für die vor der Fusion mit der Raiffeisen<br />

Zentralbank (RZB) stehende Raiffeisen Bank International<br />

(CFO Martin Grüll) „der Wachstumsmarkt“ bleiben.<br />

Über das Austauschverhältnis der Anteile zwischen RZB<br />

und RBI gibt es noch keine finale Entscheidung. Diese soll<br />

in den nächsten Wochen fallen. Die endgültigen Verschmelzungsunterlagen<br />

soll wie geplant am 23. Dezember<br />

vorgelegt werden. Die hohen EZB-Negativzinsen seien ein<br />

Problem, man werde sie aber nicht den Kunden weiterverrechnen.<br />

Der Vorteil der RBI sei aber, dass nur Österreich<br />

und die Slowakei im Euroraum seien. In der Ukraine<br />

habe man eine Spanne von 10 Prozent, in Russland von 5<br />

Prozent und in Rumänien zwischen 3,5 und 4 Prozent. Die<br />

RBI profitiere vom Vorteil Osteuropa.<br />

Die Aktionäre der Flughafen Wien (Co-CEO Günther<br />

Ofner) können für das laufende Geschäftsjahr <strong>2016</strong> mit<br />

einer „deutlichen Steigerung der Dividende“ rechnen.<br />

Ofner bestätigte im Wesentlichen die bisherige Guidance<br />

für <strong>2016</strong>, nämlich eines EBITDA von 310 Mio. Euro, eines<br />

Konzernergebnisses von 115 Mio. und einer auf unter 400<br />

Mio. Euro gesunkenen Nettoverschuldung.<br />

Die Amag (CEO Helmut Wieser ) wird weiter von einer<br />

ungebrochenen Nachfrage der Flugzeug- und Autobauer<br />

profitieren. Weltweit gehe der Alu-Bedarf praktisch nur hinauf<br />

- binnen zehn Jahren habe es eine Verdoppelung gegeben,<br />

aktuell wachse die globale Nachfrage um 5 Prozent<br />

pro Jahr. Die AMAG selbst ist dabei, ihre Alu-Produktion<br />

bis 2020 jährlich um rund 2,3 Mio. t zu steigern.<br />

Semperit (CEO Thomas Fahnemann) könne ihr Potenzial<br />

im Industriegeschäft bis 2020 noch deutlich steigern.<br />

Bestehende Anlagen sollen ausgebaut, neue Regionen erschlossen<br />

werden. Akquisitionen stehen nicht im Vordergrund.<br />

An der Ausschüttungsquote von 50 Prozent will<br />

Fahnemann nicht rütteln, eine Ergebnisprognose nicht abgeben.<br />

Porr (CEO Karl-Heinz Strauss) zeigte sich durchaus optimistisch,<br />

auch heuer an die bisherige Dividendenpolitik<br />

anzuschließen. „Wir wollen mit dem Ergebnis wachsen.<br />

Wir wollen ein stabiler Dividendenzahler sein“. Das Ziel<br />

von Porr ist nicht, der Größte zu werden, sondern der<br />

Beste zu bleiben, in all den Ländern, in denen der Baukonzern<br />

aktiv ist.<br />

Während bei der Uniqa (CEO Andreas Brandstetter) das<br />

Krankenversicherungsgeschäft hoch profitabel ist, verdient<br />

man in der Lebensversicherung zu wenig, Druck auf<br />

das Geschäftsmodell der Versicherungen komme derzeit<br />

durch das Kundenverhalten und der Digitalisierung. Die<br />

größte Gefahr gehe nicht von der Konkurrenz, sondern<br />

von ‘disruptiven’ Versicherungen aus, die 24 Stunden pro<br />

Tag und über das ganze Jahr aktiv seien. Nicht zuletzt deswegen<br />

wird Uniqa in den nächsten Jahren 500 Mio. Euro<br />

investieren. In Zukunft werden Risikotarife nicht mehr genügen.<br />

„Wir werden uns alle zu einem integrierten Serviceanbieter<br />

wandeln müssen“. Es gehe darum, das<br />

„Versicherungserlebnis in Echtzeit“ zu liefern.<br />

Die Immofinanz (CEO Oliver Schumy) will Anfang 2017<br />

darüber entscheiden, wie sie weiter mit ihrem unter Druck<br />

stehenden Portfolio in Russland umgehen wird. Es gibt<br />

zwei Möglichkeiten für das Russland-Portfolio, entweder<br />

ein Verkauf, der schneller gehen würde, oder eine Abspaltung.<br />

Bei der Entscheidung Anfang 2017 werde man sich<br />

für die für die Aktionäre attraktivere Variante entscheiden,<br />

meinte Schumy: „Ein Spin-off ist durchaus eine Option.“<br />

Die geplante Verschmelzung mit der CA Immo wäre ein<br />

"Glücksfall". 80 bis 90 Prozent des Portfolios seien ident.<br />

Und vorerst last but not least: Die Republik Österreich<br />

plant keinen Verkauf ihrer Anteile an der Telekom Austria,<br />

betont die Geschäftsführerin der Staatsholding ÖBIB, Martha<br />

Oberndorfer. Und: Die Frage eines möglichen Asset-<br />

Tausches zwischen OMV und Gazprom sei ein Thema für<br />

den Vorstand und dem Aufsichtsrat >apa/red


BÖRSE EXPRESS<br />

INTERVIEW<br />

ANDREAS GERSTENMAYER<br />

„Denn wer der Marktentwicklung nicht<br />

entsprechen kann, wird abgehängt“<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

AT&S-CEO Andreas Gerstenmayer im Interview<br />

nach der Reduzierung der Jahresguidance<br />

- siehe hier - über die Gründe - und<br />

warum er darin für die Zukunft sogar Positives<br />

sehen kann.<br />

Börse Express: Die flachere Anlaufkurve für das neue IC-Substrate-<br />

Werk in Chongqing wird die ursprüngliche Umsatz- und Ergebnisprognose<br />

negativ beeinflussen, heißt es. Warum flacher – hängt<br />

das an der Nachfrage, oder sind Sie beim Anfahren des Werks hinter<br />

dem Zeitplan?<br />

ANDREAS GERSTENMAYER: An der Nachfrage liegt es<br />

nicht. Wir sind bei der 1. Linie eigentlich bei der maximalen<br />

Kapazität angelangt – fahren Vollauslastung. Das<br />

Problem ist, dass wir nicht so viel an Substraten herausbekommen,<br />

wie wir zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich<br />

dachten. Das gibt uns auf der anderen Seite aber auch<br />

„Ich rechne weiter<br />

damit, dass<br />

Ende des Geschäftsjahres<br />

die<br />

Linien 1 und 2 in<br />

Chongqing voll<br />

in Betrieb sein<br />

werden.“<br />

die Möglichkeit, uns eigene<br />

Problemlösungskompetenz<br />

im neuen Geschäftsbereich<br />

IC-Substrate zu erarbeiten.<br />

Hat diese flachere Anlaufkurve<br />

bei der Linie 1 Auswirkungen auf<br />

die weiteren Linien? Ist nun etwa<br />

zu erwarten, dass Linie 2 überhaupt<br />

erst später den vollen Betrieb<br />

aufnehmen wird?<br />

Nein. Ich rechne weiter<br />

damit, dass Ende des Geschäftsjahres die Linien 1 und 2<br />

voll in Betrieb sein werden.<br />

Ist das nicht ein riskante Strategie, wenn man die Probleme in<br />

Linie 1 noch nicht in Griff hat.<br />

Das würde ich so nicht sehen - dabei können wir das<br />

nun Gelernte dort gleich ein- und umsetzen – teils ist es<br />

sogar unterstützend.<br />

Wenn ich Ihre Aussendung durchrechne - Umsatzwachstum von 4<br />

bis 6 Prozent, EBITDA-Marge von 15 bis 16 Prozent und immer<br />

die Mitte nehme, komme ich nach einem Umsatz von 762,9 Millionen<br />

Euro im Vorjahr auf ein EBITDA von 124 Millionen, addiere<br />

zur Abschreibung des Vorjahres die genannten 40 Millionen und<br />

komme inklusive Zinsaufwand auf einen Jahresverlust von rund<br />

Andreas Gerstenmayer<br />

Foto: beigestellt: 3x<br />

15 Millionen Euro – plus/minus Steuern. Ist die Rechnung so<br />

falsch?<br />

Da muss ich auf die begonnene ‘Quiet-Period’ vor unserem<br />

Halbjahresbericht verweisen.<br />

Womit ich trotzdem auf eine mögliche Dividende kommen muss –<br />

sollten Anleger bei einem angenommen Minus-Ergebnis – wenn<br />

auch nicht cashseitig – eher mit einem Ausfall für heuer rechnen?<br />

Wie immer äußern wir uns zur Dividende nach Ende des<br />

Geschäftsjahres.<br />

Wir haben bei der Gewinnwarnung auch das Thema Umrüstung<br />

des Kerngeschäfts für das Segment Mobile Devices & Substrates in<br />

Richtung neuer Technologiegeneration, wofür aktuelle Kapazitäten<br />

umgerüstet und währenddessen nicht im normalen operativen<br />

Geschäft eingesetzt werden können.<br />

Das spricht a) für eine an sich Vollauslastung<br />

Die vorhandenen Produktionskapazitäten sind limitiert…<br />

„Kurzfristig ist<br />

es natürlich<br />

nicht erfreulich,<br />

durch die<br />

Umrüstung<br />

Kapazitäten zu<br />

verlieren.“<br />

und b) für einen später geringeren<br />

Preisdruck in diesem Segment,<br />

dem selbst<br />

HDI-Leiterplatten mittlerweile<br />

ausgesetzt sind …<br />

Kurzfristig ist es natürlich<br />

nicht erfreulich, durch die<br />

Umrüstung Kapazitäten zu<br />

verlieren. Wir sehen die


BÖRSE EXPRESS<br />

INTERVIEW<br />

Marktnachfrage nach der Nachfolgetechnologie, der substratähnlichen<br />

Leiterplatte, aber schneller als erwartet<br />

kommen – da gilt es rasch zu handeln. Denn wer der<br />

Marktentwicklung nicht entsprechen kann, wird abgehängt.<br />

Ist zu befürchten, dass durch es durch den Technologiewechsel im<br />

HDI-Segment zu ähnlichen Probleme wie bei IC-Substraten in<br />

Chongqing kommen kann, oder ist diese Technologie viel näher an<br />

der jetzigen, während IC-Substrate für AT&S Neuland ist?<br />

Ist viel näher – hier spielt auch mit, dass das Team in<br />

Shanghai, wo das umgesetzt wird, bereits auf eine 20jährige<br />

Erfahrung in solchen Dingen aufweist – ich rechne<br />

also nicht mit ähnlichen Problemen.<br />

Heißt aber aus heutiger Sicht: <strong>2016</strong>/17 dürfte das Ertragstal gewesen<br />

sein?<br />

Dieses Jahr ist von vielen Belastungen gekennzeichnet,<br />

die auf einmal eintraten - neu ist eigentlich nur das Problem<br />

des Technologie-Updates in Shanghai, was den heurigen<br />

Capex zusätzlich um etwa zehn bis zwölf Prozent<br />

erhöhen wird.– von der Grundidee ist Ihr Ansatz daher<br />

richtig.<br />

Zum Schluss – eine Botschaft an Anleger?<br />

Wir können uns am Markt erneut an der Spitze positionieren<br />

– Kunden sehen uns auch in neuen Technologien<br />

als Partner .<br />

Und ohne jetzt eine sicher herausfordernde Situation<br />

schönreden zu wollen: Wir wachsen, wenn auch nicht so<br />

stark wie geplant – aber wachsen. Wir verzeichnen einen<br />

gute Nachfrage in allen Kundensegmenten. Und eine<br />

EBITDA-Marge im Bereich von 15 Prozent plus ist in unserer<br />

Industrie ganz gut. <<br />

Foonds.com<br />

Alles zum Thema strukturierte Produkte<br />

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Mehr zu AT&S<br />

http://www.boerse-express.com/ats


BÖRSE EXPRESS<br />

THEMA INFLATION<br />

HEUTE UND FRÜHER<br />

„Wir bewegen uns weg von der Politik des lockeren<br />

Geldes ... hin zum Helikoptergeld“<br />

Robert Gillinger/APA<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Österreichs Inflationsrate stieg im September<br />

auf 0,9 Prozent - der höchste Wert seit<br />

Februar - aber vor nicht einmal 100 Jahren<br />

hatten wir 3000% Inflation; doch Steen Jakobsen<br />

von der Saxo Bank rechnet mit Ausflügen<br />

der Notenbanken ins Helikoptergeld.<br />

Angesichts der abflauenden globalen Deflation stellt<br />

sich die Frage, ob die Inflation ihrerseits vor einem<br />

Comeback steht. Die Antwort auf diese Frage lautet:<br />

Ja!“, sagt Steen Jakobsen, Chefvolkswirt und CIO bei der<br />

Saxo Bank. Die wichtigste Konsequenz dessen werde ein<br />

Rückgang der Konsumausgaben sein. Schließlich hätten<br />

niedrige chinesische Exportpreise den US-Konsum am<br />

Leben erhalten. „Das wird sich ändern“, sagt Jakobsen.<br />

Es sei wichtig zu verstehen, dass die gefallenen chinesischen<br />

Preise die Geldpolitik des Pretend-and-Extend am<br />

Leben gehalten hätten. „Die stark gefallenen Importpreise<br />

in Netto-Defizitländern wie den USA, Großbritannien und<br />

Südafrika trugen zur Stabilisierung oder gar Verbesserung<br />

der Kaufkraft bei – und das in einem Umfeld mit weniger<br />

Wachstum und Gewinnen“, sagt Jakobsen<br />

Was folgen dürfte, sei ein schwächerer Renminbi und<br />

daran anknüpfend, höhere globale Inflationserwartungen –<br />

typische Entwicklungen, wenn sich ein Wirtschaftszyklus<br />

dem Ende neige. „Das bestätigt meine These, dass uns ein<br />

grundlegender makroökonomischer Paradigmenwechsel<br />

bevorsteht. Wir bewegen uns weg von der Politik des lockeren<br />

Geldes über eine Rezession bis hin zum Helikoptergeld“,<br />

sagt Jakobsen.<br />

Eine Rezession bedeute ökonomisch gesehen, dass reiner<br />

Tisch gemacht wird. „In meinen Augen muss die Weltwirtschaft<br />

wieder in die Realität zurückkehren – wofür die Rezession<br />

sorgen wird. Damit werden aber massive politische<br />

Veränderungen einhergehen sowie die weitere Erosion des<br />

Gesellschaftsvertrags und eine steigende Volatilität“, sagt<br />

Jakobsen.<br />

Österreich heute. Passend zum Thema wurden heute die<br />

neusten Daten zur Teuerung in Österreich veröffentlicht:<br />

Demnach ist die Teuerung im September auf 0,9 Prozent<br />

gestiegen und wies damit den höchsten Wert seit Februar<br />

<strong>2016</strong> (+1,0 Prozent) auf. Von Mai bis August lag der Wert jeweils<br />

bei 0,6 Prozent, teilte die Statistik Austria in einer<br />

Foto: Bloomberg<br />

Aussendung mit. Preistreiber waren im Jahresabstand Restaurants<br />

und Hotels, die Preise in der Ausgabengruppe Verkehr<br />

gingen zurück.<br />

Die Treibstoffpreise verbilligten sich im Jahresvergleich<br />

deutlich weniger stark als im August und den Vormonaten,<br />

blieben aber trotzdem noch Hauptpreisdämpfer. Nahrungsmittel<br />

verteuerten sich im September nur moderat.<br />

Gegenüber August stieg das durchschnittliche Preisniveau<br />

um 0,7 Prozent. Die Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex<br />

(HVPI) lag im September im Jahresvergleich<br />

bei 1,1 Prozent.<br />

Rückblick Österreich. Die ersten hundert Jahre in der Geschichte<br />

der Nationalbank brachten regelmäßige Wechsel<br />

zwischen Inflation und Deflation, in Summe blieb das Preisniveau<br />

ziemlich stabil. Nach dem beiden Weltkriegen lief<br />

die Teuerung aus dem Ruder, in der großen Depression<br />

1922 sogar in eine Hyperinflation mit 3.000 Prozent. Erst<br />

seit den 1950er Jahren steigen die Preise "verlässlich" Jahr<br />

für Jahr.<br />

Kein Zufall, schreibt die Nationalbank in einer Analyse,<br />

denn in diesen zwei Jahrhunderten hat sich das ökonomische<br />

Denken stark gewandelt. Im 19. Jahrhundert war die<br />

Geldmenge an die Silber- oder Goldbestände gebunden. In<br />

den 1950er und 1960er-Jahren glaubte man an einen Abtausch<br />

zwischen Beschäftigung und Preisstabilität - erst seit<br />

den 1980er-Jahren rückte die Preisstabilität in den Mittelpunkt<br />

der Aufmerksamkeit. Und nun gilt eine leichte Inflation<br />

- knapp unter zwei Prozent - als ideale<br />

Preisentwicklung.<br />

In den ersten hundert Jahren der Nationalbank<br />

schwankte die Teuerung zwischen zehnprozentiger Infla-


BÖRSE EXPRESS<br />

THEMA INFLATION<br />

tion und fast gleich starken Deflationsraten. Ernteausfälle,<br />

Kriegsfinanzierung und der "Gründerzeitboom" vor dem<br />

Börsenkrach 1873 führten zu Inflationsperioden, im Jahrzehnt<br />

nach dem Ende der Napoleonischen Kriege und in<br />

den zwei Jahrzehnten nach dem Börsenkrach von 1873 gab<br />

es Deflation. „In Summe glichen sich Inflations- und Deflationsentwicklungen<br />

einigermaßen aus, weshalb das Verbraucherpreisniveau<br />

langfristig recht stabil war“, schreibt<br />

die Nationalbank über dieses Jahrhundert.<br />

Dabei hat eine Ausweitung der Geldmenge nicht immer<br />

zu Inflation geführt. Vor 1867 war die Korrelation zwischen<br />

dem Wachstum des Geldumlaufs und der Inflation relativ<br />

hoch. Danach war sie bis 1913 relativ niedrig. Möglicherweise<br />

wirkte sich das überschüssige Geld zum Teil in den<br />

Vermögenspreisen statt in den Verbraucherpreisen aus,<br />

meint die Nationalbank.<br />

Dann kam der Erste Weltkrieg, in dem zunächst das Produktionspotenzial<br />

zerstört, und zugleich die Geldmenge<br />

zur Deckung der Kriegskosten erhöht und die Deckung mit<br />

Goldbeständen aufgegeben wurden. Von 1914 bis 1918 erhöhte<br />

sich der Banknotenumlauf um das Zwölffache. Die<br />

Inflation stieg im Krieg auf 84 Prozent, sodass das Verbraucherpreisniveau<br />

1918 elfmal höher als 1914. Da die Notenpresse<br />

nach dem Krieg nicht stillstand, stieg die Inflation<br />

bis 1921 auf 205 Prozent und geriet 1922 mit 2877 Prozent<br />

endgültig außer Kontrolle. Die Verbraucherpreise stiegen<br />

von 1914 bis 1924 fast um das 14.000-fache. Erst ein Völkerbund-Kredit<br />

und eine Währungsreform brachten die<br />

Entwicklung zum Stillstand.<br />

„Bemerkenswert war, dass die Notenbankleitung im Bewusstsein<br />

der zu erwartenden mittelfristigen Konsequenzen<br />

ihres Kurses auf die Hyperinflation zusteuerte, da sie<br />

vor den befürchteten kurzfristigen sozialen und politischen<br />

Folgen einer inflationseindämmenden Politik zurückschreckte“,<br />

heißt es in der hauseigenen Analyse.<br />

Bis zum Anschluss führte dann die sehr restriktive Geldpolitik<br />

zu fallenden Preisen. Aber auch nach der Liquidation<br />

der OeNB und der Einführung der Reichsmark fielen<br />

die Preise bis zum zweiten Weltkrieg weiter.<br />

Der Zweite Weltkrieg brachte wie der Erste einen starken<br />

Rückgang der Produktionskapazitäten ("Potenzialoutput")<br />

und einen massiven Anstieg der Geldmenge. Der verhängte<br />

Preisstopp verhinderte trotzdem Inflation, die Teuerung lag<br />

zwischen 1940 und 1944 nur bei 1,2 Prozent. Trotz drastischer<br />

Maßnahmen zur Abschöpfung des Geldüberhangs<br />

gab es auch danach aber wegen des Mangels an Gütern und<br />

Nahrungsmitteln sowie des anhaltend hohen Geldüberhangs<br />

einen starken Inflationsschub. 1947 lag die Inflationsrate<br />

bei 97 Prozent. Sie konnte aber schon in den Jahren<br />

bis 1952 auf 20 Prozent gebremst werden und nach der<br />

Schaffung der unabhängigen modernen Nationalbank<br />

(1955) fiel sie bis 1971 auf eine Größenordnung zwischen 2<br />

und 4 Prozent.<br />

200 Jahre Inflation in Österreich (APA, OeNB)<br />

Mit dem Ende des Bretton-Woods-Systems im Jahr 1971<br />

und dem ersten Ölpreisschock 1974 kam es zu einem massiven<br />

Inflationsschub auf bis zu 9,5 Prozent (1974). Der<br />

zweite Ölpreisschock ließ nach einem deutlichen Rückgang<br />

die Teuerungsrate wieder auf sechs Prozent steigen. Damals<br />

tauchte erstmals Inflation Hand in Hand mit Rezession auf.<br />

Bis zum EU-Beitritt lag die Inflationsrate dann etwas über<br />

drei Prozent, die Schwankungen gingen zurück. In den ersten<br />

Jahren als EU-Mitglied lag sie unter zwei Prozent, vor<br />

allem weil der Wettbewerb zunahm und der Druck groß<br />

war, die Maastricht-Kriterien zu erfüllen. Die letzten gut<br />

zwei Jahrzehnte schließlich seit Österreichs Beitritt zur EU<br />

und zur Wirtschafts- und Währungsunion stellen - auch in<br />

der sehr langfristigen Perspektive der 200-jährigen Geschichte<br />

der OeNB - für Österreich eine Phase sehr hoher<br />

Geldwertstabilität dar.<br />

In Summe schließt die Nationalbank aus 200-jähriger Erfahrung:<br />

Auch wenn eine nationale Notenbank unabhängig<br />

ist und sich alle einig sind, dass Geldwertstabilität<br />

wichtig wäre, schützt dies im Ernstfall nicht vor einem Zugriff<br />

auf die Notenpresse: "In der kurzen Frist wog der staatliche<br />

Finanzbedarf allerdings oft schwerer als das Streben<br />

nach Geldwertstabilität." Im Gegensatz dazu "scheint die<br />

Erfahrung der Oesterreichischungarischen Bank dafür zu<br />

sprechen, dass eine 'supranationale' Notenbank in einer<br />

Währungsunion mehrerer Staaten die Zentralbankunabhängigkeit<br />

de facto stärken kann". Und gerade die Hyperinflationen<br />

und deren nachfolgende Eindämmung durch<br />

Währungsreformen waren mit hohen Kosten für breite,<br />

davon betroffene Bevölkerungsschichten verbunden und<br />

erschütterten wiederholt und lang andauernd das öffentliche<br />

Vertrauen in das Geldwesen und die staatliche Ordnung.


BÖRSE EXPRESS<br />

BRANCHE IMMOBILIEN<br />

MARKT<br />

Die Blasengefahr bei<br />

Wohnimmobiien steigt<br />

Laut UBS kommt es derzeit auf einigen Wohnungsmärkten<br />

zu einer Überhitzung - dies zeigt der Der Global<br />

Real Estate Bubble Index des UBS Chief Investment<br />

Office Wealth Management.<br />

Vancouver steht an der Spitze des UBS Global Real Estate<br />

Bubble Index <strong>2016</strong>. Das Risiko einer Immobilienblase<br />

scheint ebenfalls hoch in London, Stockholm, Sydney, München<br />

und Hongkong. Deutlich überbewertet sind San Francisco<br />

und Amsterdam, gefolgt von Zürich, Paris, Genf, Tokio<br />

und Frankfurt. Nach einem weiteren Preisrückgang gilt Singapur<br />

hingegen als fair bewertet, zusätzlich zu Boston, New<br />

York und Mailand. Chicago ist gemäß Index weiterhin unterbewertet.<br />

Claudio Saputelli, Leiter Global Real Estate bei UBS CIO<br />

WM dazu: „Seit 2011 sind die Wohnungspreise in den Städten<br />

der Blasenrisikozone durchschnittlich um fast 50 Prozent<br />

gestiegen. In den übrigen analysierten Finanzzentren<br />

legten die Preise hingegen um weniger als 15 Prozent zu.<br />

Diese Differenz steht in keinerlei Verhältnis zu Unterschieden<br />

des lokalen wirtschaftlichen Umfelds und Inflationsraten.<br />

Gemeinsam sind diesen Städten zu tiefe Zinsen, die<br />

nicht in Einklang mit der robusten realwirtschaftlichen Entwicklung<br />

stehen. In Verbindung mit einem starren Angebot<br />

Gewerbeimmobilien nach Empfehlungskonsens<br />

Name<br />

Konsens**<br />

ATRIUM EUROPEAN REAL ESTATE 5,00<br />

UBM DEVELOPMENT AG 4,60<br />

S IMMO AG 4,50<br />

PATRIZIA IMMOBILIEN AG 4,44<br />

ALSTRIA OFFICE REIT-AG 4,43<br />

TLG IMMOBILIEN AG 4,40<br />

CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG 4,25<br />

Median 4,18<br />

REGUS PLC 4,11<br />

WARIMPEX 4,00<br />

KLEPIERRE 3,80<br />

UNIBAIL-RODAMCO SE 3,52<br />

BRITISH LAND CO PLC 3,50<br />

PSP SWISS PROPERTY AG-REG 3,00<br />

IMMOFINANZ AG 2,60<br />

COLONIA REAL ESTATE AG -<br />

DO DEUTSCHE OFFICE AG -<br />

Wohnimmobilien gerankt nach Kurs/Buchwert<br />

Name<br />

Kurs/Buchwert*<br />

ADLER REAL ESTATE AG 0,85<br />

GRAND CITY PROPERTIES 1,03<br />

CONWERT IMMOBILIEN INVEST SE 1,15<br />

BUWOG AG 1,25<br />

Median 1,28<br />

VONOVIA SE 1,32<br />

DEUTSCHE WOHNEN AG-BR 1,43<br />

TAG IMMOBILIEN AG 1,47<br />

LEG IMMOBILIEN AG 1,73<br />

Gewerbeimmobilien gerankt nach Kurs/Buchwert<br />

Name<br />

Kurs/Buchwert*<br />

WARIMPEX 0,63<br />

IMMOFINANZ AG 0,65<br />

BRITISH LAND CO PLC 0,65<br />

CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG 0,72<br />

ATRIUM EUROPEAN REAL ESTATE 0,73<br />

UBM DEVELOPMENT AG 0,75<br />

DO DEUTSCHE OFFICE AG 0,92<br />

S IMMO AG 0,94<br />

Median 1,01<br />

PSP SWISS PROPERTY AG-REG 1,08<br />

ALSTRIA OFFICE REIT-AG 1,15<br />

COLONIA REAL ESTATE AG 1,32<br />

UNIBAIL-RODAMCO SE 1,36<br />

TLG IMMOBILIEN AG 1,36<br />

PATRIZIA IMMOBILIEN AG 2,04<br />

KLEPIERRE 2,24<br />

REGUS PLC 3,65<br />

Wohnimmobilien gerankt nach Empfehlungskonsens<br />

Name<br />

Konsens**<br />

BUWOG AG 4,78<br />

ADLER REAL ESTATE AG 4,33<br />

GRAND CITY PROPERTIES 4,11<br />

DEUTSCHE WOHNEN AG-BR 3,96<br />

Median 3,77<br />

VONOVIA SE 3,58<br />

CONWERT IMMOBILIEN INVEST SE 3,57<br />

LEG IMMOBILIEN AG 3,50<br />

TAG IMMOBILIEN AG 3,00<br />

Quelle: Bloomberg; Stand 5. Oktober <strong>2016</strong><br />

* Kurs zu Buchwert ** von 1 bis 5, je höher desto besser


BÖRSE EXPRESS<br />

BRANCHE IMMOBILIEN<br />

und einer anhaltenden Nachfrage aus China ergab sich ein<br />

Nährboden für Übertreibungen der Hauspreise.“<br />

Matthias Holzhey, Ökonom bei UBS CIO WM, ergänzt:<br />

„Die Situation in den am stärksten überbewerteten Wohnungsmärkten<br />

ist fragil. Eine deutliche Steigerung des Angebots,<br />

höhere Zinssätze oder Veränderungen der<br />

internationalen Kapitalflüsse könnten jederzeit eine erhebliche<br />

Preiskorrektur zur Folge haben.“<br />

Europa: Einheitliche Geldpolitik vergrößert Ungleichgewichte.<br />

Innerhalb des Euroraums können die Zinssätze<br />

nicht an die jeweiligen wirtschaftlichen Entwicklungen in<br />

den einzelnen Mitgliedsstaaten angepasst werden. Gleichzeitig<br />

zwingt die wirtschaftliche Schwäche des Euroraums<br />

die anderen EU-Staaten und die Schweiz, eine lockere Geldpolitik<br />

zu verfolgen.<br />

Diese Tiefzinsphase in den<br />

„Die Situation in<br />

den am<br />

stärksten überbewerteten<br />

Wohnungsmärkten<br />

ist fragil. Eine<br />

deutliche Steigerung<br />

des Angebots,<br />

höhere<br />

Zinssätze oder<br />

Veränderungen<br />

der internationalen<br />

Kapitalflüsse<br />

könnten<br />

jederzeit eine<br />

erhebliche Preiskorrektur<br />

zur<br />

Folge haben.“<br />

Matthias Holzhey, Öko-<br />

Wachstumsmotoren Europas<br />

hat zur Überhitzung der<br />

Märkte für städtische Wohnimmobilien<br />

in den letzten Jahren<br />

beigetragen.<br />

Dementsprechend wurde in<br />

Stockholm der stärkste Anstieg<br />

des UBS Global Real Estate Bubble<br />

Index in Europa seit Mitte<br />

2015 gemessen, gefolgt von<br />

München, London und Amsterdam.<br />

Mit einem Indexwert von<br />

2,06 in der Blasenrisikozone,<br />

bleibt London weiterhin der<br />

am deutlichsten überbewertete<br />

Wohnungsmarkt in<br />

Europa. Seit 2013 sind die Immobilienpreise<br />

in London<br />

jedes Jahr zweistellig gestiegen.<br />

Aufgrund der geldpolitischen<br />

Lockerung der Bank of<br />

England und der erneuten Abwertung<br />

des britischen Pfunds<br />

nach dem Entscheid der Briten,<br />

die EU zu verlassen, sowie<br />

nom bei UBS CIO WM<br />

des begrenzten Angebots dürften<br />

die überhöhten Preise bis auf Weiteres Bestand haben.<br />

Allerdings ist die Gefahr einer deutlichen Korrektur im Falle<br />

einer längerfristigen Konjunkturschwäche sehr hoch.<br />

Schweiz: Zürich überholt Genf. Genf wies zwischen 2000<br />

und 2012 den zweitstärksten Preisanstieg aller analysierten<br />

Städte auf und befand sich vor vier Jahren am Rande des Blasenrisikos.<br />

Die schrittweise Normalisierung des Genfer<br />

Foto: APA<br />

Wohnungsmarktes seit 2012 deutet auf einen Rückgang der<br />

spekulativen Nachfrage im Soge der Schwäche des lokalen<br />

Finanzsektors hin. Allerdings verhindern die weltweit tiefsten<br />

Zinssätze und die geringfügige Bautätigkeit eine stärkere<br />

Korrektur.<br />

Als Folge einer Erholung der Preisentwicklung und eines<br />

anhaltenden schleppenden Wirtschaftswachstums begannen<br />

die Bewertungen in Zürich nach einer kurzen Verschnaufpause<br />

in den letzten zwölf Monaten erneut zu<br />

steigen. Laut Index liegen die Bewertungen in Zürich mittlerweile<br />

höher als in Genf – von dem Risiko einer Blasenbildung<br />

sind jedoch beide derzeit weit entfernt. Verglichen<br />

mit vielen Städten rund um den Globus sind die Wohnungen<br />

in beiden Schweizer Städten vergleichsweise erschwinglich.<br />

Dazu kommt, dass der private Mietsektor in<br />

Zürich der erschwinglichste aller Finanzzentren im Index<br />

ist.<br />

Woran man eine Blase erkennt. Der Begriff Blase bezeichnet<br />

eine deutliche und anhaltende Fehlbewertung<br />

eines Vermögenswerts. Das Vorliegen einer Blase kann vor<br />

ihrem Platzen nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.<br />

Doch die historischen Daten zeigen wiederkehrende Muster<br />

von Exzessen am Immobilienmarkt. Der UBS Global Real<br />

Estate Bubble Index misst das Risiko einer Immobilienblase<br />

anhand wiederkehrender Muster in ausgewählten globalen<br />

Finanzzentren.<br />

Die Analyse wird durch einen Vergleich des aktuellen Verhältnisses<br />

zwischen Kaufpreis und Einkommen bzw. Kaufpreis<br />

und Mietzins-Niveau ergänzt. Eine gemäß<br />

Preis-Einkommens-Verhältnis geringe Erschwinglichkeit<br />

lässt darauf schließen, dass sich die Aussichten auf einen<br />

langfristigen Preisanstieg verringert haben. Dagegen deutet<br />

ein hohes Verhältnis von Kaufpreis zu Mietzins auf eine gefährliche<br />

Abhängigkeit von niedrigen Zinsen hin.<br />

Doch selbst in den Städten mit den deutlichsten Anzeichen<br />

einer Immobilienblase lassen sich Zeitpunkt und<br />

Dauer einer Korrektur nicht exakt vorhersagen, heißt es abschließend.<br />

>gill< Die Studie finden Sie hier


BÖRSE EXPRESS<br />

KOMMENTAR<br />

VON JAMES SWANSON<br />

CHIEF INVESTMENT STRATEGIST<br />

MFS<br />

Der Markt steht auf<br />

wackligem Fundament<br />

Julian Edelman, einer der in den USA landesweit bekannten<br />

American-Football-Spieler der New England Patriots,<br />

wurde kürzlich gefragt, welchen Rat ihm sein<br />

Vater Frank für seine Spielerkarriere mit auf den Weg gegeben<br />

hat. „Besinne dich auf das Fundamentale im Leben.<br />

Es ist ein hartes, aber einfaches Leben“, hat er geantwortet.<br />

Das Fundamentale spielt nicht nur im Leben eine wichtige<br />

Rolle, sondern auch am Markt. Manchmal neigen wir<br />

allerdings dazu die Finanzwelt zu verkomplizieren, indem<br />

„Es ist wohl das<br />

Sicherste, sich<br />

schrittweise von<br />

diesem turbulenten<br />

Markt zu<br />

verabschieden.“<br />

wir uns auf die Politik der<br />

Zentralbanken versteifen,<br />

auf politische Wahlen,<br />

technische Trends oder<br />

Kapitalbewegungen. Jedoch<br />

sollte der Fokus<br />

stets auf den Fundamentaldaten<br />

liegen: Denn auf<br />

lange Sicht wollen Investoren<br />

ihr Geld dort investiert wissen, wo sie mit guten und<br />

wachsenden Kapitalflüssen rechnen können. Dieser<br />

Cashflow – ob nun gemessen am Nettoertrag, den Gewinnspannen<br />

oder an der Eigenkapitalrendite – ist letztlich der<br />

ausschlaggebende Treiber für Aktienpreise. Investoren nehmen<br />

sogar Preisschwankungen in Kauf, um an diesen soliden<br />

Geldbewegungen teilhaben zu können. Im Grunde ist<br />

dies eine ganz simple Rechnung.<br />

Der aktuelle Konjunkturzyklus in den USA wird – bezogen<br />

auf den Free Cashflow – als einer der größten in die<br />

Geschichte eingehen. Denn Unternehmen konnten sich<br />

Dank technischer Schachzüge von überschüssigem Geld<br />

befreien, auf billige Arbeitskräfte zurückgreifen und haben<br />

von den niedrigen Energiepreisen, billigem Geld und dem<br />

moderaten weltweiten Wirtschaftswachstum profitiert.<br />

Aufgrund der globalen Finanzkrise blieb der Markt über<br />

Jahre hinweg vorsichtig. Die Aktienkurse stiegen infolgedessen<br />

deutlich langsamer als die Erträge oder Cashflows.<br />

Gleichzeitig haben Zentralbanken weltweit die Aktienmärkte<br />

mit ihrer außerordentlich expansiven Geldpolitik<br />

indirekt unterstützt, um geringem Wachstum und niedriger<br />

Inflation entgegenzuwirken. Der Markt ist also von<br />

zwei Pfeilern getragen worden: hohen Gewinnen und geringen<br />

Zinsen. Beide haben zu der Rallye beigetragen, die<br />

den S&P 500 mit 666 Punkten vor der Finanzkrise auf<br />

heute 2.150 Punkte ansteigen ließ.<br />

Foto: Bloomberg<br />

Die Situation hat sich zuletzt jedoch geändert. Das stabile<br />

Fundament für eine langfristig positive Marktentwicklung<br />

aus wachsendem Cashflow und Ertrag wackelt.<br />

Fallende Rohstoffpreise, ein verlangsamtes globales Wachstum<br />

und die erodierende Preissetzungsmacht sorgen für<br />

schlechte Erträge. Die Unternehmen bewegen sich unterhalb<br />

der Wachstumsschwelle. Auch Kostenprogramme, um<br />

dem entgegenzuwirken, können dies nicht mehr auffangen.<br />

Vor allem Verkaufs- und Verwaltungskosten sind in<br />

den meisten Branchen gestiegen, ebenso Personalkosten,<br />

und das bei Jahr für Jahr kontinuierlich schwächer werdendem<br />

Ertragswachstum.<br />

Sechs Jahre lang erhielt der Markt einen deutlichen<br />

Schub durch eine effiziente, wachsende Privatwirtschaft<br />

und mit dem Rückenwind niedriger Zinsen im Anleihemarkt.<br />

Mittlerweile bleibt uns jedoch nur noch eine dieser<br />

Säulen, die auf dem schwachen Fundament der Zentralbankliquidität<br />

steht. Im Niedrigzinsumfeld hat sich die<br />

Auffassung etabliert, Aktien böten die einzig gute Investmentmöglichkeit.<br />

Dies macht mir Angst. Was passiert<br />

wenn die Zentralbanken uns nicht mehr mit niedrigen Zinsen<br />

versorgen? Dass die Märkte ohne Profite oder niedrige<br />

Zinsen weiterhin wachsen, bezweifle ich.<br />

Glücklicherweise wird der Markt nicht von Euphorie angetrieben.<br />

Von dieser Situation könnten wir aber nicht<br />

mehr weit entfernt sein. Oft führte eine spät-zyklische, euphorische<br />

Stimmung zu Überschwang am Markt. Der aktuelle<br />

Marktzyklus ist mit seinen mittlerweile acht Jahren<br />

der dritt-längste der Geschichte. Der längste im vergangenen<br />

Jahrhundert dauerte zehn Jahre. Auch wenn ich hoffe,<br />

dass die Fundamentaldaten sich nachweislich wieder erholen,<br />

ist es wohl das Sicherste, sich schrittweise von diesem<br />

turbulenten Markt zu verabschieden.<br />

Nur, wohin? Hoch qualitative Unternehmensanleihen<br />

sind zwar auch keine optimale Anlageklasse. Sie könnten<br />

dem Portfolio jedoch zusätzliche Stabilität verleihen, da sie<br />

allgemein weniger volatil als Aktien und ihre Renditen ausreichend<br />

kalkulierbar sind, um das nötige Investoreninteresse<br />

zu wecken.


BÖRSE EXPRESS<br />

ERGEBNIS<br />

ZULIEFERER<br />

Wer am Ball bleiben will, muss in Vorleistung treten<br />

- FACC spürt’s mit einem roten Halbjahresergebnis<br />

FACC in der Peergroup (Gewinnrendite versus EV/Umsatz)<br />

(Quelle: Bloomberg, BE)<br />

Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr wegen der weltweite<br />

starken Nachfrage nach Flugzeugen um 22,1<br />

Prozent auf 329,8 Mio. Euro. Damit zeigte der Zulieferer<br />

FACC eine ähnlich Entwicklung wie zuletzt - dynamisch<br />

aufwärts. Das Unternehmen ist auch überzeugt,<br />

dass das so bleiben wird. „FACC geht in der Planung für<br />

das Geschäftsjahr <strong>2016</strong>/17 weiterhin davon aus, dass das<br />

Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich liegen<br />

wird - Analysten erwarten knapp zehn Prozent (siehe Tabelle).<br />

Nochmals mehr als 50 Prozent sollen es laut bestätigtem<br />

Konzernziel dann im Geschäftsjahr 2020/21 sein.<br />

Und glaubt, dass das nur möglich ist, wenn man den Kunden<br />

punkto Qualität und nicht zuletzt Liefertreue vorbildhaft<br />

gegenübertritt. Die folge daraus ist ein Ertrag, der mit<br />

der Umsatzentwicklung nicht standhält - FACC schlitterte<br />

mit knapp mehr als drei Millionen Euro ins Minus. Begründet<br />

mit rund 1,4 Millionen aus dem „Fake President<br />

Incident“, und mehr als sechs Millionen an Leihpersonalkosten,<br />

um kurzfristige Lieferspitzen ohne Qualitäts- und<br />

Liefertreueverlust bewerkstelligen zu können. Mit der<br />

Lernkurve und zunehmender Automatisierung wird dann<br />

dieses wieder abgebaut, während der Umsatz weiter steigt,<br />

FACC im Hj. - und die Erwartungshaltung an <strong>2016</strong><br />

Quelle: Unternehmensangeben, Bloomberg,<br />

in Mio. Euro<br />

1.Hj 2015/16 1. Hj <strong>2016</strong>/17 <strong>2016</strong>/17e<br />

Umsatz 270,1 329,8 635,0<br />

EBITDA 18,8 19,4 71,5<br />

EBIT 6,0 4,6 41,9<br />

Erg. v. St. 2,91 0,64 34,0<br />

Überschuss 0,5 -3,1 25,6<br />

Gew./Aktie 0,08 0,01 0,56<br />

so der Plan, womit dann eine komfortable Gewinnsituation<br />

erreicht werden soll. An der Börse regierte zumindest<br />

vorerst einmal der Blick aufs nackte Ergebnis - die FACC-<br />

Aktie verlor zu Beginn mehr als vier Prozent und setzte<br />

sich in einem leicht positiven Marktumfeld an die Spitze<br />

der Verlierer im ATXPrime. Es gibt übrigens weitere ‘Vorleistungen’:<br />

Die Standorte in Oberösterreich werden weiter<br />

ausgebaut, heißt es - zusätzlich zu den dazu bereits<br />

erfolgten Aktivitäten sind für das Geschäftsjahr 2017/18<br />

weitere Investitionsmaßnahmen in Prüfung und Ausarbeitung.<br />

Den Halbjahresbericht finden Sie hier.>gill


BÖRSE EXPRESS<br />

EXPRESSLETTER<br />

VON ROBERT GILLINGER<br />

ROBERT.GILLINGER@BOERSE-EXPRESS.COM<br />

Es sieht so aus, als ob die<br />

Anleger aufwachen<br />

Hoffen wir, dass es kein Zufallsprodukt war. Aber bereits<br />

ein kurzes Schlendern durch die Halle der Gewinn-Messe<br />

lässt hoffen, dass diese künftig<br />

vielleicht wieder in Hallen stattfindet: Das Publikum ist<br />

interessierter als in den letzten Jahren - zeigt sich auch informierter<br />

als früher - Finanzdienstleister sehen als Folge<br />

nicht mehr nur düster für die Zukunft - eine keimende<br />

Oase ist in der Anlagewüste Österreichs zu erkennen. Sinkende<br />

Renditen aufs Ersparte sorgen wohl in Kombination<br />

mit seit Jahren nicht vorhandenen Einkommenssteigerungen<br />

dafür, dass mehr und mehr Österreicher (verzeihen<br />

Sie, wenn ich die Geschlechter subsumiere) auf der Suche<br />

nach diesem fehlenden Geld sind. Wollen wir - auch aus<br />

volkswirtschaftlicher Sicht - hoffen, hier nicht einer Fata<br />

Morgana aufzusitzen. Denn eigentlich passt dieses traditionelle<br />

‘Ich trau’ mich nur ans Sparbuch’ ohnehin nicht<br />

mehr in unsere ‘Geiz-ist-geil-Zeit’. Billa und Co verkaufen<br />

ihre Multi-Packs prächtig - nimm 3, zahl 2, nimm also<br />

mehr für dein Geld. Beim Anlegen soll das nicht gelten -<br />

kein Mehr an Rendite attraktiver sein?<br />

Die beinahe schon wider Erwarten tendenziell positive<br />

Stimmung der Messe brachte uns vom Börse Express auf<br />

die spontane Idee, selbst etwas Neues auszuprobieren. Gedacht<br />

war daran, Unternehmen und Produktanbieter zu<br />

kurzen Video-Interviews zu bitten. Geworden ist es leider<br />

nur ein ‘halbes’ Projekt - die Speicherkarten stellten sich<br />

„Eigentlich ein ‘In<br />

eigener Sache’“<br />

als kleiner denn gehofft heraus. An dieser Stelle jedenfalls<br />

ein Danke an jene, die sich ganz spontan für einen Minidreh<br />

zur Verfügung stellten - einfach direkt auf der Messe,<br />

zwischen diversen Kundengesprächen.<br />

Beim Stichwort ‘halbe Sache’ möchte ich den Börse Express<br />

ins Spiel bringen - obwohl auf ‘halbem Weg sein’,<br />

besser klingt. Denn ohne großes Tantam gab es bei uns<br />

Mitte des Jahres ein MBO. Womit wir die Stichworte Technik<br />

und Innovation wieder<br />

angehen können, was in<br />

einer großen Konzernstruktur...<br />

Rund um den Jahreswechsel wird das System ‘aufgeräumt<br />

sein’ - die Schnelligkeit und Stabilität der Onlineseite<br />

wird es danken. Dazu wird’s eine neue App geben -<br />

eine neue Oberfläche und diverse technische Features<br />

werden folgen. Die Chance dazu gibt nicht zuletzt ein Ereignis,<br />

das mit der gleicher Konzernstruktur zusammen<br />

hängt - und was mich als Gründungsmitglied besonders<br />

schmerzte: Das Aus des WirtschaftsBlatts. Was zeigte, wie<br />

schwer es ist, heute ein redaktionelles Medium zu unterhalten<br />

- auch mit guten Leuten an Bord. Wir vom Börse<br />

Express sehen das aber trotzdem als den einzigen Weg,<br />

der Ihnen Mehrwert bringen kann - und werden diesen<br />

Weg daher weiter beschreiten. Lassen Sie sich überraschen,<br />

aber den einen oder anderen Neuzugang werden<br />

wir hier vermelden. Ich kann Sie nur ersuchen, uns in der<br />

Zeit der Transformation, wo sicher nicht alles zu 100 Prozent<br />

klappt (bestes Beispiel der Video-Dreh’), trotzdem die<br />

Treue zu halten und uns damit die Chance zu geben, für<br />

Sie einen redaktionelles Börse Express 2.0 aufzubauen.<<br />

Fonds Express<br />

web 2.0 newsletter jeden Montag<br />

Anleihen Express<br />

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BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

KNOCK-OUT<br />

Aus 1 mach’ 70 - mit dem<br />

ATX ist das möglich<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Die Deutsche Bank X-markets bietet neue<br />

Möglichkeiten, in den ATX zu investieren.<br />

Dies in gehebelter Form, mit oder ohne Barriereschutz<br />

vor einem Knock-Out, was natürlich<br />

Hebel kostet.<br />

Die Deutsche Bank X-markets hat zwei neue WAVEs<br />

auf den ATX emittiert - jeweils für Anleger mit der<br />

Markterwartung steigender Kurse. Neu sind ein<br />

ATX WAVE Unlimited Call mit dem Basispreis 2400 Punkten,<br />

sowie ein ATX WAVE XXL Call mit Basispreis 2330<br />

Punkten - jeweils mit unbegrenzter Laufzeit.<br />

So funktioniert’s. Waves (Unlimited) gehören zur Produktkategorie<br />

der Knock-Out Produkte. Sobald der jeweilige<br />

Basiswert den Basispreis des Produkts berührt bzw.<br />

unterschreitet (Wave Unlimited Call) bzw. berührt oder<br />

überschreitet (Wave Unlimited Put), wird das Produkt ausgeknockt<br />

und verfällt nahezu wertlos. Das Risiko eines<br />

jeden Wave Unlimited lässt sich somit sehr gut an dem Abstand<br />

zum Basispreis bzw. an dem Hebel erkennen. Die<br />

Vielzahl verfügbarer Produkte ermöglicht - je nach Investorenwunsch<br />

- eine gehebelte Partizipation mit einem höheren<br />

bzw. niedrigeren Chancen/Risiko-Profil. Waves<br />

Unlimited haben – wie der Name verrät – keine Laufzeitbegrenzung.<br />

Im Gegensatz zu Waves und Waves Unlimited verfügen<br />

Waves XXL zusätzlich zum Basispreis über eine Barriere.<br />

Sobald der jeweilige Basiswert die Barriere des Produkts<br />

berührt bzw. unterschreitet (Wave XXL Call) bzw. berührt<br />

oder überschreitet (Wave XXL Put), wird das Produkt ausgestoppt.<br />

Da die Barriere bei Calls höher und bei Puts<br />

niedriger als der Basispreis ist, verfällt das Produkt nicht<br />

wertlos, sondern es wird im Falle eines Barrieren-Ereignisses<br />

ein Restwert an den Kunden ausbezahlt.<br />

Beispiel ATX. Bei den Neuemissionen haben wir den ATX<br />

WAVE Unlimited mit Basispreis 2400 Punkten. Aktuell notiert<br />

der ATX nur knapp darüber. Entsprechend ist das Risiko<br />

des ‘wertlosen’ Verfalls groß, wenn sich der Leitindex<br />

INFO ATX WAVE UNLIMITED CALL<br />

ISIN DE000DL8GUF8<br />

Typ WAVEs Unlimited Call /<br />

Knock-Out-Optionsschein<br />

Basiwert ATX<br />

Basispreis/Barriere 2400<br />

INFO ATX WAVE XXL CALL<br />

ISIN DE000DL8GRZ2<br />

Typ WAVEs XXL Call / Knock-<br />

Out-Optionsschein<br />

Basiswert ATX<br />

Barriere 2400 Punkte<br />

Punkte<br />

Bezugverhältnis 0,01<br />

Hebel 70,96<br />

Mehr hier clicken<br />

Foto: Bloomberg<br />

der Wiener Börse jedoch in die richtige Richtung bewegt,<br />

geht es mit dem Hebel von mehr als 70 nach oben - siehe<br />

Tabelle.<br />

Beim ATX WAVE XXL Call haben wir den Basispreis bei<br />

weiter entfernten 2330 Punkten, aber die den Knock-out<br />

auslösende Barriere ebenfalls bei 2400 Punkten - der Hebel<br />

beträgt hier rund 26.<br />

In Summe gibt es derzeit 52 XXL WAVEs auf den ATX -<br />

siehe hier - eines jener Produkte dabei, bei dem Anleger<br />

den raschen Knock-Out wohl nicht fürchten müssen,<br />

weist eine Barriere von 1030 Punkten (ISIN<br />

DE000DL4BSU1) auf - für diesen Sicherheitspolster von<br />

mehr als 50 Prozent gibt es dafür auch ‘nur’ einen Hebel<br />

von 1,69. - siehe <<br />

Basispreis 2330 Punkte<br />

Bezugverhältnis 0,01<br />

Hebel 26,22<br />

Mehr hier clicken


BÖRSE EXPRESS<br />

VIDEOS - EINFACH KLICKEN<br />

Christan Glaser, BNP Paribas und<br />

Heike Arbter (Eursipa, RCB)<br />

Frank Weingarts, UniCredit<br />

onemarkets<br />

Heiko Geiger, Vontobel<br />

Philipp Arnold, RCB


BÖRSE EXPRESS<br />

BELOG VON BE24.AT<br />

VON CHRISTOPH NEUMAYER<br />

GENERALSEKRETÄR INDUSTRIELLENVEREINIGUNG (IV)<br />

UND BELOGGER AUF WWW.BE24.AT<br />

Verantwortung statt<br />

Retro-Taktik<br />

Es war mehr als symptomatisch, als sich der polnische<br />

Vizepremier Mateusz Morawiecki bei seinem<br />

Auftritt am „Tag der Industrie“ (http://www.tagderindustrie.at/)<br />

irritiert von der österreichischen CETA- und<br />

TTIP-Debatte zeigte. Österreich solle doch eigentlich –<br />

angesichts einer Exportquote von an die 60 Prozent -<br />

sehr glücklich mit Freihandelsabkommen wie diesen<br />

sein, sagte er.<br />

Für Österreich als exportorientierte Volkswirtschaft ist<br />

die Umsetzung von Freihandelsabkommen wie CETA<br />

zweifellos ein weiterer<br />

„Die Zukunft des<br />

Standorts braucht<br />

nicht Populismus<br />

und Taktik, sondern<br />

Strategie<br />

und strukturelle<br />

Reformen – in<br />

Europa wie in<br />

Österreich.“<br />

wichtiger Schritt für<br />

Wachstum und Beschäftigung.<br />

Dass weite Teile der<br />

Politik CETA für parteitaktische<br />

Überlegungen missbrauchen,<br />

ist ein<br />

Alarmsignal. Man muss sich<br />

nicht nur um den Stellenwert<br />

der ökonomischen<br />

Vernunft im politischen<br />

System Sorgen machen,<br />

sondern vor allem auch um<br />

den Umgang mit Österreichs Ruf als verlässlicher, berechenbarer<br />

Wirtschaftsstandort.<br />

Dass es einen klaren Kurs Richtung Zukunft braucht,<br />

zeigt sich auch auf europäischer Ebene. Europa muss im<br />

Sinn des Subsidaritätsprinzips bei den großen Themen<br />

handlungsfähig sein, um glaubwürdige Antworten auf<br />

die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft<br />

geben zu können. Dafür muss Europa aber auch die wirtschaftlichen<br />

Grundlagen erarbeiten - und sowohl ein höheres<br />

Maß an Wettbewerbsfähigkeit wie auch die<br />

Bereitschaft unter Beweis stellen, Entwicklungen wie die<br />

Digitalisierung aktiv zu gestalten. Weniger Europa<br />

„Globalisierung<br />

und Digitalisierung<br />

finden<br />

jedenfalls statt –<br />

mit uns oder<br />

ohne uns.“<br />

braucht es in der Tat insbesondere<br />

dort, wo es um Regulierung<br />

und Bürokratie<br />

geht.<br />

Globalisierung und Digitalisierung<br />

finden jedenfalls<br />

statt – mit uns oder ohne<br />

uns. Die Unternehmen und<br />

die Menschen sind auf bestmögliche<br />

Rahmenbedingungen angewiesen, damit der<br />

hohe europäische und österreichische Lebensstandard<br />

gesichert und weiter ausgebaut werden kann. Dafür<br />

braucht es in Europa und Österreich ambitionierte Reformpolitik<br />

– und nicht kurzfristige Polittaktik.<br />

Angesichts der derzeit gravierenden Herausforderungen<br />

brauchen wir aber noch etwas: Optimismus. Und<br />

dafür haben wir allen politischen Irr- und Holzwegen<br />

zum Trotz noch Anlass. Die aktuellen Zahlen des Industriewissenschaftlichen<br />

Institutes zeigen, dass der servoindustrielle<br />

Sektor nach wie vor – trotz aller<br />

Wachstumsschwächen und Belastungen – für insgesamt<br />

mehr als 56 Prozent der Wertschöpfung steht und bis zu<br />

2,5 Millionen Arbeitsplätze in unserem Land sichert.<br />

Diese gilt es verantwortungsvoll zu sichern und neue<br />

Jobs zu schaffen. Wohin das Spiel mit dem Feuer führt,<br />

hat uns das britische Brexit-Votum schonungslos gezeigt.<<br />

BElogs<br />

Österreichs Börse-Tagebücher - mehr als 1000<br />

Blogger finden Sie im Internet unter<br />

http://www.be24.at<br />

BEAnalysen<br />

Foto: APA<br />

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BÖRSE EXPRESS<br />

SONSTIGES<br />

Die Welt der Börse<br />

in einer App<br />

Was: Teletrader Börsen App<br />

Inhalt: Nutzer können sich die TeleTrader-<br />

App individuell anpassen - auf für sie relevante<br />

Finanzmarktinformationen. Dazu gibt<br />

es Zugriff auf kostenlose Live-Daten und<br />

Pushkurse von Märkten aus aller Welt, inklusive<br />

aktueller Nachrichten, Unternehmensprofile,<br />

Vollbild-Charts in Echtzeit,<br />

Aktienscreener sowie Währungsrechner. Weitere<br />

Features sind u.a. Live-Suche, Portfoliofunktion,<br />

Realtime-Charting und eine<br />

technische Analyse.<br />

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Optionsscheine und<br />

Knock-out-Papiere<br />

Was: Youtube-Video<br />

Veranstalter: Börse Frankfurt<br />

Inhalt: Frauke Ludowig fragt bei Bernhard Jünemann<br />

nach, wie genau der Hebeleffekt bei<br />

Wertpapieren funktioniert und für welche<br />

Anleger sie überhaupt geeignet sind.<br />

https://www.youtube.com/watch?v=rXDLwkQ<br />

UIsU<br />

Impressum INVESTOR<br />

MEDIENEIGENTÜMER UND HERAUSGEBER Börse Express GmbH, Mölkergasse 4/2, 1080 Wien<br />

INTERNET www.boerse-express.com PHONE 01/236 53 13<br />

EMAIL redaktion@boerse-express.com CHEFREDAKTEUR Robert Gillinger (gill)<br />

KOOPERATIONSPARTNER Kunstinvestor, Michael Ruben Minassian (Medieneigentümer und Chefredakteur)<br />

CHARTS TeleTrader, Kursdaten ohne Gewähr<br />

ANZEIGEN mrm-media, Telefon: +43 664/9467039, Mail: anzeigen@investor-medien.at<br />

VERLAGSADRESSE Börse Express GmbH, Mölkergasse 4/2, A-1080 Wien, Tel. +43/1/236 53 13 0,<br />

Email: office@boerse-express.com<br />

HINWEIS Fur die Richtigkeit der Inhalte kann keine Haftung übernommen werden. Die gemachten<br />

Angaben dienen zu Informationszwecken und sind keine Aufforderung zum Kauf/ Verkauf<br />

von Aktien. Das gilt vor allem fur das Trading-Depot. Der Investor ist ausschließlich fur den persönlichen<br />

Gebrauch bestimmt, jede Weiterleitung verstößt gegen das Copyright. Nachdruck:<br />

Nur nach schriftlicher Genehmigung.<br />

VOLLSTÄNDIGES IMPRESSUM www.boerse-express.com/impressum<br />

Bulle & Bär<br />

steckengeblieben?<br />

Was: Youtube-Video<br />

Veranstalter: Societe Generale<br />

Inhalt: Wenn Bulle und Bär unterwegs mal<br />

steckenbleiben – keine Panik! Mit Inline-Optionsscheinen<br />

profitieren Sie genau dann.<br />

Wann: 0-24 Uhr<br />

https://www.youtube.com/watch?v=rXDLwkQ<br />

UIsU<br />

Rendevouz mit<br />

Harry<br />

Was: Internet-Sendung<br />

Veranstalter: BNP Paribas<br />

Inhalt: Die Sendung „Rendezvous mit Harry“<br />

findet jeden Montag live um 19 Uhr statt.<br />

Eine Stunde lang treffen sich Top-Trader Harald<br />

Weygand, Grégoire Toublanc und Volker<br />

Meinel um über Kurse, Charts, Produkte und<br />

Prognosen zu reden. Dabei können Sie während<br />

der Live-Sendung Fragen stellen, die das<br />

Team aufgreifen und beantworten wird.<br />

Wann: jeden Montag um 19:00 Uhr<br />

Anmeldung: https://bnp.godmode-trader.de<br />

Die X-perten aktuell<br />

Was: Internet-Sendung<br />

Veranstalter: Deutsche AWM<br />

Inhalt: Alles andere als langweilig ist es an<br />

den Märkten. Welche Themen im Blickpunkt<br />

stehen, darüber sprechen die Experten der<br />

Deutsche Bank.<br />

Kosten: Null<br />

Anmeldung: https://goo.gl/EIvSkF


BÖRSE EXPRESS<br />

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Dies ist eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung oder Empfehlung, noch ein Angebot oder eine Aufforderung<br />

zum Kauf bzw. Verkauf von Wertpapieren dar. Die vollständigen Informationen zu den Wertpapieren, insbesondere zu<br />

den Bedingungen sowie Angaben zur Emittentin sind den jeweiligen Endgültigen Bedingungen in Verbindung mit dem<br />

Basisprospekt nebst allfälligen Nachträgen zu entnehmen, die am Sitz der Emittentin Erste Group Bank AG, Am Belvedere 1,<br />

1100 Wien, während der üblichen Geschäftszeiten kostenlos aufliegen bzw. auf der Internetseite www.erstegroup.com abrufbar<br />

sind. Zusätzlich ist die jeweilige WAG 2007 Kundeninformation zu beachten. Eine Veranlagung in Wertpapieren birgt neben den<br />

geschilderten Chancen auch Risiken. Stand: Oktober <strong>2016</strong><br />

produkte.erstegroup.com<br />

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