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bips xpress 3 2010.qxp - Hannoversche Werkstätten

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ips<br />

Ausgabe 3/2010<br />

Mitarbeiterzeitung der <strong>Hannoversche</strong> <strong>Werkstätten</strong> gem. GmbH<br />

Selbständig lernen - selbständig arbeiten<br />

Fachkräfte im Gruppendienst bilden sich weiter S. 2-5<br />

Wohnen für Menschen mit Autismus<br />

S. 6-7<br />

Zauberhaftes aus Filz und Papier<br />

S. 8-9<br />

Frauen unterstützen Frauen<br />

S. 12-13


2<br />

bildung<br />

<strong>bips</strong><br />

Selbständig lernen - selbständig arbeiten<br />

her: Elf Mitarbeiter der <strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong> haben<br />

im Juni erfolgreich ihre Ausbildung als "Fachkraft für Arbeits-<br />

und Berufsförderung" (FAB) abgeschlossen. Dabei<br />

handelt es sich um eine Erweiterung der Sonderpädagogischen<br />

Zusatzausbildung, die Basis für eine Tätigkeit im<br />

Gruppendienst. Hauptziel der Absolventen ist es, Werkstattmitarbeiter<br />

zum selbständigen Handeln zu ermutigen.<br />

"Rund 250 Stunden hat jeder<br />

Teilnehmer in diese anspruchsvolle<br />

Qualifizierung investiert,"<br />

berichtet Martin<br />

Brinkmann stolz. "Und alle<br />

sind sich einig, dass sich das<br />

gelohnt hat." Als Pädagogischer<br />

Leiter ist er für die Bildung<br />

und Qualifizierung der<br />

Werkstattmitarbeiter aber<br />

auch des Fachpersonals zuständig.<br />

Die FAB-Ausbildung<br />

vertieft Themen wie Arbeitsorganisation,<br />

Unterweisung, Zusammenarbeit<br />

mit den Werkstattmitarbeitern,<br />

Umsetzung<br />

der Arbeit und vieles mehr.<br />

In fast allen Bundesländern<br />

wird diese Ausbildung für<br />

Gruppenleiter und Arbeitspädagogen<br />

gefordert, nicht so in<br />

Niedersachsen. Dennoch<br />

haben sich die <strong>Hannoversche</strong>n<br />

<strong>Werkstätten</strong> entschlossen,<br />

interessierten Mitarbeitern<br />

die Ausbildung zu ermöglichen<br />

- mit großem Erfolg.<br />

Dabei war der Beginn gar<br />

nicht so einfach, schließlich<br />

gibt es in Niedersachsen keine<br />

entsprechenden Bildungsträger.<br />

Die Werkstatt kooperiert<br />

darum mit einem Bildungsträger<br />

aus Schleswig-Holstein,<br />

der eigens für die Gruppe anreiste.<br />

Lediglich für die Prü-<br />

fung mussten die Teilnehmer<br />

in den hohen Norden fahren.<br />

Das Besondere an der FAB ist<br />

aber die Art und Weise der<br />

Durchführung. Ein Teil der<br />

Ausbildung wurde über ein<br />

Online-Portal angeboten - ein<br />

Novum für die <strong>Hannoversche</strong>n<br />

<strong>Werkstätten</strong>. Die Ausbilder<br />

stellten im Internet Fragen und<br />

luden Arbeitsmaterial auf die<br />

Seite, die Teilnehmer konnten<br />

dies jederzeit nutzen. Diese<br />

Arbeitsweise erfordert ein<br />

hohes Maß an Selbsthändigkeit,<br />

kam aber gut an.<br />

Neu war auch die Form der<br />

abschließenden Projektarbeit.<br />

Anstelle eines Gruppenprojektes<br />

gab es Einzelprojekte.<br />

Diese wurden gemeinsam mit<br />

den Werkstattmitarbeitern erarbeitet<br />

und nicht über sie.<br />

"Das ist ein erheblicher Unterschied",<br />

weiß Brinkmann,<br />

“denn innerhalb der Projekte<br />

sollten die Werkstattmitarbeiter<br />

angeleitet werden zum<br />

selbständigen Arbeiten. Es<br />

sind viele großartige Ideen<br />

entstanden, von denen wir<br />

noch lange profitieren werden."<br />

So wurde beispielsweise mit<br />

dem Werkstattrat ein neues<br />

Konzept des selbständigen<br />

Agierens entwickelt, ein Internetcafé<br />

für die Einrichtung<br />

Hainholz angestoßen, ein<br />

Lehmbackofen gebaut sowie<br />

die entsprechenden Outdoor-<br />

Rezepte dazu erarbeitet und<br />

getestet. Auch Qualifizierungsmodule<br />

wurden entwickelt,<br />

beispielsweise zur Bedienung<br />

eines Rasenmähers im Berufsbildungsbereich<br />

und eine<br />

barrierefreie Anleitung für die<br />

Lattenrostmontage. Einige<br />

Projekte stellen wir im weite-<br />

Impressum<br />

Herausgegeben im Auftrag der<br />

Geschäftsführung der <strong>Hannoversche</strong><br />

<strong>Werkstätten</strong> gem. GmbH<br />

V.i.S.d.P.: Vera Neugebauer<br />

Redaktionsleitung:<br />

her: Christine Herbrig<br />

Vertretung: wag: Stefan Wagner<br />

Lathusenstraße 20<br />

30625 Hannover<br />

0511/5305-215<br />

<strong>bips</strong>@hw-hannover.de<br />

Verantwortliche Redakteure<br />

dör: Dörte Klubberg, eng: Elisabeth<br />

Engelhardt, hil:Inka Hildebrandt,<br />

hlm:Rena Hillmann, hof:Andreas<br />

Hoffmann, lor:Martin Lorber, mus:Susanne<br />

Muckelberg, prü:Marc Prüsse,<br />

poe:Sebastian Poerschke, schu:Andrea<br />

Schubert, slz: Katrin Schulze,<br />

sta:Gisela Staben, stü:Sebastian<br />

Stürmer, tön: Reinhard Töneböhn,<br />

hwa: Hendrik Wagner, uma: Umair<br />

Wiebeck<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der <strong>bips</strong>-Redaktion wieder. Die<br />

Redaktion behält sich die Bearbeitung<br />

und Kürzung von eingesandten<br />

Manuskripten vor.


ips<br />

ren Verlauf der <strong>bips</strong> ausführlicher vor.<br />

"Auch im nächsten Jahr wollen wir wieder vier<br />

bis sechs Mitarbeitern die Ausbildung ermöglichen,"<br />

freut sich Martin Brinkmann. "Das bringt<br />

nicht nur den Mitarbeitern, sondern auch der<br />

Firma viel."<br />

Bernd Schurig und sein Projektteam stellen die Pläne<br />

zum Internetcafé der Einrichtungsleitung vor<br />

Werkstatt ans Netz<br />

prü: 180 Mitarbeiter gibt es in der Werkstatt<br />

Emil-Meyer-Straße und Bernd Schurig, Gruppenleiter<br />

Presse & Postvertrieb, hatte im Rahmen<br />

der Mitarbeiter-Fortbildung FAB eine<br />

Idee: Ein Internetcafé muss her. Mit seiner<br />

Projektarbeit will er es planen und umsetzen.<br />

Die Idee wird mit einer kleinen Gruppe von<br />

Werkstattmitarbeitern verwirklicht. Zusammen<br />

mit Birgit Koch, Monika Pelster und Karsten<br />

Due bildet Bernd Schurig eine Arbeitsgruppe.<br />

Die Planung eines Internetcafés wird zu einer<br />

Gemeinschaftsarbeit. Es wird schriftlich festgehalten,<br />

was zu einem Internetcafé gehört: 2<br />

Computer, höhenverstellbare Tische und Stühle<br />

sowie ein Trackball, ähnlich einer Maus.<br />

Der schriftliche Plan wird dann an die Werkstattleitung<br />

übergeben. Frau Preußmann, Herr<br />

Brinkmann und Herr Popielas finden die Idee<br />

gut. Aus dem Besprechungsraum wird ein<br />

Mehrzweckraum, in den das Internetcafé eingebunden<br />

wird.<br />

Nach Aussage der Leitung wird die Umsetzung<br />

allerdings bis zu einem halben Jahr dauern.<br />

Wir halten euch auf dem aktuellen Stand. Und<br />

verfolgen neugierig jeden Handgriff.<br />

bildung<br />

Kraft tanken<br />

3<br />

her: Wer arbeitet, der braucht auch Erholung.<br />

Simon Zaleski fiel auf, dass in seiner Gruppe<br />

manche Mitarbeiter - besonders ältere - zeitweise<br />

überfordert waren. Er nutze das FAB-<br />

Projekt, um mit zehn seiner Werkstattmitarbeiter<br />

einen Entspannungsbereich zu bauen.<br />

Über vier Monate hinweg trafen sich die Teilnehmer<br />

abwechselnd in Fünfer-Teams. Dabei<br />

wurde überlegt, wie die Entspannungsecke<br />

aussehen sollte und was man braucht. Gemeinsam<br />

wurde eine Trennwand gebaut, Sofas<br />

gekauft, eine Gärtnerei besucht und Blumentöpfe<br />

selbst gestaltet. Dabei ist nicht nur ein Ruhebereich<br />

entstanden, es wurden auch ganz<br />

neue Erfahrungen gemacht: Gruppenmitglieder<br />

nahmen zum ersten mal einen Akkuschrauber<br />

in die Hand oder topften Pflanzen ein.<br />

In der fertigen Entspanungsecke können jetzt<br />

alle wieder Kraft tanken. Wenn er merkt, dass<br />

an einem Tisch die Motivation nachlässt, dann<br />

gönnt Simon Zaleski dem Team eine Auszeit.<br />

Im Ruhebereich ist von der Arbeit nichts zu<br />

sehen, man kann sich zurücklehnen und erholen.<br />

Essen und trinken ist in der Sitzecke nicht<br />

erlaubt, stille Selbstbeschäftigung schon. Das<br />

Projekt hat auch eine nachhaltige Komponente.<br />

Die Werkstattmitarbeiter haben Verantwortung<br />

für den Bereich und müssen sich um ihre Pflanzen<br />

kümmern. Vorbildlich!<br />

Alle machen mit: Pflanzen für die neue Entspannungsecke<br />

in der Montagegruppe von Simon Zaleski


4 <strong>bips</strong><br />

bildung<br />

Projekt Klangmassage<br />

wag. Methoden zur Enspannung gibt es in unserer Einrichtung<br />

schon einige. Nun wird dieses Angebot der arbeitsbegleitenden<br />

Maßnahmen durch das FAB-Projekt “Klangmassage<br />

in der WfbM” erweitert.<br />

In einem Projektteam aus<br />

sechs Teilnehmern und Stefan<br />

Wagner als Anleiter, wurde der<br />

Klangmassage auf den Grund<br />

gegangen. Im Rahmen des<br />

Projektes war es wichtig, dass<br />

sich die Teilnehmer den Weg<br />

zur “Klangmassage als Entspannungsmethode<br />

in der<br />

WfbM” selbst erarbeiteten.<br />

Das Team erörterte dabei Fragen<br />

zum Ursprung der Klangmassage.<br />

Ebenso wollten die<br />

Teilnehmer wissen, was mit<br />

dem menschlichen Körper<br />

passiert, wenn man eine<br />

Klangmassage bekommt. Die<br />

medizinischen Hintergründe<br />

konnten genauso wie die unterschiedlichen<br />

Methoden der<br />

Klangmassage recherchiert<br />

werden. Ein weiterer Schritt<br />

war das Ausprobieren von verschiedenen<br />

Klangobjekten.<br />

Mit Hilfe des Eltern- und Be-<br />

treuerbeirates wurden für das<br />

Projekt Klangschalen angeschafft.<br />

Weiterhin wurde im<br />

Berufsbildungsbereich Holztechnik<br />

eine Klangliege gebaut,<br />

die die Klangobjekte ergänzte.<br />

Das intensive Ausprobieren im<br />

Projektteam schürte unter den<br />

Teilnehmern wachsende Motivation,<br />

Neugier und Fachkompetenz.<br />

Jeder Teilnehmer durfte<br />

sich soviel er wollte in das<br />

Team einbringen. Durch<br />

selbstbestimmtes Lernen und<br />

Training wurden die Teilnehmer<br />

so mit der Zeit zu Experten<br />

auf dem Gebiet der Klangmassage.<br />

Geübt wurde<br />

hauptsächlich in Zweier-<br />

Teams mit Hilfe von Handlungsplänen.<br />

So wurde besonders<br />

die Selbständigkeit gefördert.<br />

Auf Wunsch einiger Teilneh-<br />

mer wird das Projekt fortgeführt.<br />

Zusammen mit Herrn<br />

Brinkmann hat das Projektteam<br />

die Aufnahme der Klangmassage<br />

in den Katalog Bildung-Arbeit-Lebenbeschlossen.<br />

Ab Herbst 2010 wird es<br />

damit erstmalig ein Angebot<br />

von Werkstattmitarbeitern für<br />

Werkstattmitarbeiter geben.<br />

Die Nachfrage scheint groß zu<br />

sein. Vielleicht kommen ja<br />

demnächst auch tariflich Angestellte<br />

in den Genuss der<br />

Klangmassage. Das Projektteam<br />

möchte sich dafür einsetzen.<br />

Klangmassage kann ein<br />

passender Ausgleich zu<br />

der Hektik und dem Stress<br />

des Arbeitsalltags sein. Sie<br />

bietet einen Ort der Ruhe<br />

und dient als<br />

Energiequelle.<br />

Klangmassage kann das<br />

Körpergefühl verbessern<br />

und somit das Selbstbewusstsein<br />

steigern, um<br />

die Hürden des Alltags<br />

zu meistern.


ips<br />

wag. Auch die Theatergruppe<br />

BaLeni war im Rahmen<br />

der FAB-Projekte beteiligt.<br />

Ein ganz neues Konzept zur<br />

Gestaltung einer Theateraufführung<br />

wurde dabei von<br />

Torben Preuß entwickelt.<br />

Zwei Studentinnen der Fachhochschule<br />

für Kunst und Textilgestaltung<br />

entwarfen in Zusammenarbeit<br />

mit den Teilnehmern<br />

der Theatergruppe<br />

neue Kostüme für BaLeni.<br />

Passend zur Choreografie der<br />

Theatergruppe entwickelten<br />

die Studentinnen fantastische<br />

Zirkusfiguren. Ziel war es, bei<br />

den Special Olympics in Bremen<br />

mit dem neuen Konzept<br />

aufzutreten.<br />

Das aktuelle Programm der<br />

BaLeni läßt sich am Besten<br />

als Bewegungstheater beschreiben.<br />

Die vier gegensätzlich<br />

Bewegungen stehen-laufen-sitzen-gehen<br />

vermitteln<br />

die Kontraste von Bewegung<br />

und Ruhe, Schnelligkeit und<br />

Langsamkeit, hoch und tief.<br />

Die Inszenierung wird von<br />

sphärischer Musik begleitet.<br />

Eingebettet, ist die spannungsreiche<br />

Darstellung, in<br />

den Traum vom Zirkus. Denn<br />

jeder von uns hat sicher einmal<br />

davon geträumt, ein<br />

Künstler oder Artist zu sein.<br />

Clowns und Gewichtheber,<br />

Dompteurinnen und Schlangenbeschwörerinnen,<br />

eine<br />

bunte Truppe mit phantasievollem<br />

Erscheinungsbild ist<br />

bei dem Projekt entstanden.<br />

bildung<br />

BaLeni - Zauberhafte Zirkushelden<br />

Glanzvoller Auftritt bei den Special Olympics in Bremen von<br />

Timo, Hannah, Sascha, Daniel, Philip, Funda, Sylvia, Tobias und Sabrina<br />

Das Motto der Special Olympics<br />

National Games war “In<br />

jedem von uns steckt ein<br />

Held!” Dieses Motto machten<br />

sich die Künstler der Theatergruppe<br />

BaLeni zu eigen und<br />

präsentierten stolz vor dem<br />

begeisterten Publikum ihre<br />

neuen Outfits. Die Leistung<br />

der Künstler war beachtlich.<br />

In den ungewohnten Kostümen,<br />

auf einer fremden<br />

Bühne und ohne Generalprobe<br />

legten sie einen glanzvollen<br />

Auftritt hin.<br />

Unsere Künstler inszenierten<br />

spontan und frei von vorgeschriebener<br />

Choreographie<br />

ihre Show. Der Moderator<br />

wollte die Gruppe im Anschluss<br />

gar nicht von der<br />

Bühne lassen. Die Theatergruppe<br />

verließ anschließend<br />

5<br />

unter rasendem Applaus von<br />

Stolz erfüllt die Bühne.<br />

Im Rahmen des Projektes ist<br />

der Zusammenhalt der Gruppe<br />

gewachsen und so war<br />

auch die Möglichkeit der spontanen<br />

Aktionen und Reaktionen<br />

auf der Bühne allein durch<br />

Blickkontakte möglich.<br />

In jedem von uns steckt ein Held!


Anzeige<br />

6 <strong>bips</strong><br />

wohnen<br />

Wohnen für Menschen mit Autismus<br />

Seit 15 Jahren betreut die <strong>Hannoversche</strong> WohnAssistenz<br />

(HWA) Menschen mit Behinderung, die selbstbestimmt in<br />

ihrer eigenen Wohnung leben. Die Assistenzleistungen<br />

reichen von praktischen Hilfen wie Wohnungs- und Kleidungspflege<br />

über Begleitung bei Arztbesuchen und Behördengängen<br />

bis hin zur Vermittlung in Konfliktsituationen.<br />

Dieses Angebot hat die HWA jetzt erweitert: auf Menschen<br />

mit Autismus. Die <strong>bips</strong> sprach mit Einrichtungsleiter<br />

Manfred Willems.<br />

<strong>bips</strong>: Herr Willems, die Diagnose<br />

Autismus, was sagt<br />

diese über die betroffenen<br />

Menschen aus?<br />

Willems: Da stellen Sie mir<br />

eine schwierige Frage, weil<br />

natürlich alle Menschen unterschiedlich<br />

sind. Wir betreuen<br />

hauptsächlich Menschen mit<br />

Autismus, die das sogenannte<br />

Asperger-Syndrom haben.<br />

Das sind Personen die viele<br />

Fähigkeiten haben, so dass<br />

sie auch alleine wohnen können.<br />

Aber oft haben sie Probleme<br />

in der sozialen Interaktion,<br />

im Erkennen von Situationen<br />

und im Umgang mit anderen<br />

Menschen. Und das ist der<br />

Punkt, an dem wir ansetzen.<br />

<strong>bips</strong>: Welche besonderen<br />

<strong>Hannoversche</strong> WohnAssistenz<br />

- Ambulant Betreutes Wohnen -<br />

Sie möchten selbständig und selbstbestimmt wohnen<br />

und benötigen dabei Beratung, Begleitung & Unterstützung ...<br />

... wir sind für Sie da!<br />

Ihre Ansprechpartnerin:<br />

Anforderungen gibt es bei<br />

Menschen mit Autismus?<br />

Willems: Das besondere ist,<br />

dass man sich ganz speziell<br />

auf diese innere Welt des<br />

Menschen einstellen muss.<br />

Gewisse Reize lösen bei<br />

ihnen besondere Reaktionen<br />

aus. Dazu müssen wir die Betroffenen<br />

kennen lernen und<br />

auf sie eingehen. Dann schauen<br />

wir, wie sie mit diesen Reizen<br />

umgehen können, oder<br />

wie man diese Reize umgehen<br />

kann. Wir versuchen<br />

Frühwarnzeichen zu erkennen<br />

und gewisse Situationen von<br />

vorne herein zu vermeiden.<br />

<strong>bips</strong>: Ihr Angebot für Menschen<br />

mit Autismus ist neu.<br />

Gleichzeitig sagen Sie, dass<br />

Autismus<br />

Autistische Behinderungen<br />

sind Beeinträchtigungen im<br />

Sozialverhalten. Es sind<br />

Schwierigkeiten, mit anderen<br />

Menschen zu sprechen, Gesagtes<br />

richtig zu interpretieren,<br />

und auch Mimik und Körpersprache<br />

einzusetzen und<br />

zu verstehen.<br />

Als leichte Form des Autismus<br />

gilt der Asperger-Autismus,<br />

also jene Menschen mit<br />

Autismus, die die HWA ansprechen<br />

möchte. Ihnen ist<br />

eine Behinderung oft nicht anzumerken,<br />

und häufig verfügen<br />

sie über eine hohe Intelligenz.<br />

Ihre Sprache ist gut, oft<br />

pedantisch.Trotzdem haben<br />

sie Schwierigkeiten Beziehungen<br />

zu anderen Menschen<br />

herzustellen. In ihren<br />

Interessensgebieten haben<br />

sie oft ein enormes Fachwissen,<br />

und dort sollten sie in<br />

ihrer Beschäftigung auch<br />

nicht gestört werden. Für andere<br />

Gebiete als das eigene<br />

hingegen sind sie nur schwer<br />

zu begeistern. Oft sind sie ungeschickt<br />

und haben Koordinationsstörungen.<br />

Astrid Rehmert (0511) 35814-10<br />

Bereichsleitung HWA wohnen@hw-hannover.de HWA ... na klar!


ips<br />

Sie in der Arbeit mit autistischen<br />

Menschen langjährige<br />

Erfahrungen haben. Wie<br />

passt das zusammen?<br />

Willems: Ja, das hört sich erstmal<br />

nach einem Widerspruch<br />

an, ist es aber nicht. Bereits<br />

seit 1991 betreiben wir in Lüdersen<br />

ein Wohnheim für<br />

Menschen mit Autismus. Insofern<br />

haben wir lange Erfahrungen<br />

mit autistischen Menschen<br />

sammeln können, und<br />

in Hannover im ambulant betreuten<br />

Wohnen. Damit haben<br />

wir hier eine Verbindung.<br />

In dem neuen Angebot werden<br />

die Assistenznehmer immer<br />

von zwei Personen betreut.<br />

Eine mit Autismus erfahrene<br />

Kollegin aus Lüdersen und<br />

eine erfahrene Kollegin aus<br />

dem ambulant betreuten Wohnen.<br />

So ergänzen sich beide,<br />

und wir haben da ein gutes<br />

Angebot geschaffen.<br />

<strong>bips</strong>: Herr Willems, wie finden<br />

die Menschen den Weg<br />

zu Ihnen?<br />

Auf dem Sommerfest der HWA<br />

dör. Ich lebe seit fast 2 Jahren im Annastift. Dort liegen<br />

jeden Monat auch Freizeitangebote aus, die außerhalb<br />

der Wohngruppen stattfinden, so auch das Sommerfest<br />

der HWA. Als ich das gesehen habe, habe ich mir<br />

gleich einen Bus bestellt, der mich alleine mit meinen<br />

Elektro-Rolli zum Sommerfest fährt.<br />

Dort war so viel los, dass ich nicht wusste, wo hin ich fahren<br />

sollte, mit meinen E-Wagen. Aber die Menschen die<br />

dort waren, waren alle sehr nett und sehr freundlich zu<br />

mir. Sie haben mir gleich Platz gemacht, wenn sie merkten,<br />

dass ich nicht durch kam, ohne dass ich etwas sagen<br />

musste. Das kenne ich sonst nicht. Die Betreuer dort<br />

haben mir auch Kartoffelsalat, Wurst und ein Glas Cola<br />

gebracht. Auch das kannte ich nicht. Wenn ich sonst alleine<br />

mit meinen E-Wagen unterwegs bin und Leute auf der<br />

Straße um Hilfe bitte, haben diese mir gesagt: „Wenn Sie<br />

das nicht selber können, warum gehen Sie dann selber<br />

raus und warum bringen sie sich keine Begleitung mit?“<br />

Aber das war Gott sei Dank auf dem Sommerfest der<br />

HWA nicht der Fall, sondern genau das Gegenteil, die Betreuer<br />

und die Menschen die dort waren, waren alle sehr<br />

nett und sehr freundlich zu mir. Es war für mich auch mal<br />

schön zu sehen, dass es doch noch Menschen gibt, die<br />

einem gerne helfen wollen.<br />

Ich war schon auf vielen Sommerfesten, aber auf keinem<br />

der Sommerfeste waren so viele Möglichkeiten für Rollstuhlfahrer,<br />

Spiele mitzumachen. Auch ich, die nur eine Hand hat,<br />

hatte die Möglichkeit mitzuspielen. Ich habe Büchsen ge-<br />

wohnen<br />

7<br />

Willems: Man kann uns über<br />

Telefon, E-Mail oder unsere<br />

Internet-Seite erreichen. Wir<br />

vereinbaren dann einen Erstgesprächstermin<br />

und treffen<br />

uns bei der Person in der<br />

Wohnung oder bei uns im<br />

Büro, oder auch irgendwo im<br />

Café, in der Klinik oder im<br />

Wohnheim. Wichtig ist, dass<br />

wir zueinander kommen und<br />

gucken, ob wir bieten können,<br />

was derjenige sucht.<br />

worfen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht,<br />

denn die Mitarbeiter dort<br />

haben mich dabei unterstützt.<br />

Die Assistenznehmer der HWA<br />

haben richtige Wohnungen, wie normale<br />

Menschen. Ich hatte die Möglichkeit<br />

mich mit einer Bewohnerin<br />

zu unterhalten. Sie bat mich, mit ihr<br />

mit zu kommen. Sie zeigte mir ganz<br />

stolz ihren Bereich und erzählte mir,<br />

dass es ihr dort sehr gut gefällt. Sie<br />

erzählte mir auch, dass sich die<br />

Wohnassistenten sehr um sie bemühen,<br />

weil sie den großen Wunsch<br />

hat, mal ganz alleine zu leben ohne<br />

einen Betreuer in der Nähe zu<br />

haben. Ich habe zu ihr gesagt, dass<br />

sie den Wunsch nicht aus den<br />

Augen verlieren soll und dass sie<br />

mich ja anrufen kann, wenn sie es<br />

geschafft hat.


8 arbeiten <strong>bips</strong><br />

Zauberhaftes aus Filz und Papier<br />

PVG bedeutet Personalverstärkte Gruppe.<br />

In diesen Gruppen arbeiten Werkstattmitarbeiter<br />

mit einem erhöhten Unterstützungsbedarf.<br />

Damit die Mitarbeiter diese besondere<br />

Unterstützung erfahren, bestehen die<br />

Gruppen in der Regel nur aus sechs bis<br />

1<br />

Seifenlauge, Wolle und eine<br />

raue Unterlage sind die notwendigen<br />

Materialien zum Filzen<br />

“...deenn Schhaaum fiinddee iich tollll, wwiiee<br />

Seeiffennbblaseen! ”<br />

Lindda Gabbeell<br />

4<br />

So entstehen tolle bunte<br />

Einzelstücke. Die Farben<br />

können ganz individuell<br />

nach Kundenwunsch zusammengestellt<br />

werden.<br />

5<br />

2<br />

Daraus stellt Linda Gabel<br />

eine Filzrolle her.....<br />

acht Personen. Mit dieser intensiven Betreuung<br />

können in den Gruppen anspruchsvolle<br />

komplexe Arbeiten ausgeführt werden,<br />

die zu wunderschönen Ergebnissen<br />

führen - zwei Beispiele.<br />

3<br />

“Filzeen macht miir Spaßß weeil diiee<br />

Keetten sso schön bunt siind”<br />

Anneette Gundelach<br />

... während Annette Gundelach Kugeln rollt.<br />

“Ich findee ess tooll, wenn man<br />

etwas Schöneess heersstellen kann,<br />

wiee z.B. diiee Ketteen”<br />

Martin Bresske


ips<br />

In den HW gibt es 10 PVG-<br />

Gruppen mit insgesamt 69<br />

Werkstattmitarbeitern. Genau<br />

wie in den übrigen Arbeitsgruppen<br />

wird hier fleißig gearbeitet,<br />

doch die Tätigkeiten<br />

müssen den Fähigkeiten der<br />

Werkstattmitarbeiter noch genauer<br />

entsprechen. So werden<br />

im PVG-Bereich vielfach<br />

einfache Montagearbeiten<br />

durchgeführt, aber auch krea-<br />

3<br />

1<br />

Das Alles braucht man für einen Heißluftballon:<br />

einen Ballon, Transparentpapier, Kleister,<br />

Pinsel, einen Korb, Schnüre und eine Heißklebepistole.<br />

Hier übernimmt Uwe Janssen<br />

die weitere Farbgestaltung<br />

“Das iisst mal eine Abweechsslung<br />

zu unssereer<br />

anderen Arbeeiit”<br />

Linda Gabel<br />

tive handwerkliche Eigenprodukte<br />

hergestellt. Zwei davon<br />

stellen die beiden Ergotherapeutinnen<br />

Mirja Roth und<br />

Eske Nentwig vor.<br />

Die Herstellung von Filzschmuck<br />

oder Heißluftballons<br />

bietet die Möglichkeit, auch<br />

mit körperlichem Handicap<br />

oder Sinnesbeeinträchtigungen<br />

wunderschöne Ergebnis-<br />

4<br />

2<br />

arbeiten<br />

9<br />

Ralf Heinze beklebt den Ballon mit Transparentpapier.<br />

Vier Schichten müssen aufgetragen werden,<br />

um dem Ballon Stabilität zu geben.<br />

“Diee Täätiggkkeeitt istt einne sinnnnvolllee Arrbeeitt,<br />

weeill wir ddiee SSaacheenn verkauffenn kkönneen.”<br />

Raallff Heeinnzee, arrbeeitet nnuurr mmit eeineerr Haand<br />

se zu erreichen. Zudem ist bei<br />

den Tätigkeiten eine gezielte<br />

Förderung möglich. Beide Produkte<br />

werden auf dem alljährlichen<br />

Adventsbasar am dritten<br />

Advent und in unserem<br />

Geschäft Allerlei am Schaperplatz<br />

verkauft.<br />

“Mir macht dass Spaßß, weeiil iich diie<br />

Arbeeiit gut sselbeer machen kann,<br />

wenn iich diiee eentsspreechendeen<br />

Hilfssmitteel dazu habee.”<br />

Uwee Janssseen arbeeiitet nur einsseeiitig<br />

miit eeiineer Hand<br />

Nach dem Bekleben wird das<br />

Körbchen mit Schnüren an<br />

dem Ballon befestigt und die<br />

Fahrt kann losgehen. Die<br />

Peddigrohrkörbe werden<br />

übrigens in der Montage-<br />

Gruppe von Fr. Sawischa<br />

gefertigt.<br />

Natürlich können wir auch<br />

spezielle Wünsche in Farbe,<br />

Dekoration und Größe herstellen.


10 arbeiten<br />

Prima Klima bei Benta<br />

hil: Seit mehr als sieben<br />

Jahren gibt es die Außenarbeitsgruppe<br />

bei der Firma<br />

Benta in Isernhagen schon.<br />

Acht Werkstattmitarbeiter<br />

sind dort unter Anleitung<br />

von Bernd Lillie im Einsatz.<br />

Benta heißt eigentlich Frauenberger-BENTAVertriebsgesellschaft.<br />

Das kleine Unternehmen<br />

vertreibt Zubehör für<br />

Kaminöfen, Dekofeuer, Luftbefeuchter<br />

und Haushaltswaren.<br />

Die Werkstattmitarbeiter dort<br />

arbeiten hauptsächlich im<br />

Lager und verpacken Luftbefeuchter<br />

für ein angenehmeres<br />

Raumklima. Diese werden in<br />

Verkaufsdisplays konfektioniert<br />

und mit einer Stretch-Maschine<br />

verpackt. Schließlich<br />

werden die Raumbefeuchter<br />

europaweit in großen Bauund<br />

Verbrauchermärkten verkauft.<br />

10 Monate im Jahr arbeitet die<br />

Gruppe bei Benta. Dazwischen<br />

gibt es auch einmal<br />

kurze Sondereinsätze bei anderen<br />

Unternehmen in Lehrte<br />

und Garbsen. Die ausgelagerten<br />

Arbeitsplätze unterscheiden<br />

sich kaum von einem gewöhnlichen<br />

Arbeitsplatz auf<br />

dem ersten Arbeitsmarkt. Wer<br />

also über den Schritt nach<br />

"draußen" nachdenkt, kann<br />

sich hier selbst erproben.<br />

Denn natürlich sind auch die<br />

Jede Menge Verkaufsdisplays wollen gefaltet und bestückt werden<br />

Lässig im Auftreten, aber korrekt bei der Arbeit - die Benta-Truppe<br />

<strong>bips</strong><br />

Arbeitsbedingungen realitätsnah.<br />

Von 7:30 bis 15:30 Uhr<br />

wird gearbeitet, unterbrochen<br />

von einer Kaffee- und einer<br />

Mittagspause. Einkaufen während<br />

der Arbeitszeit ist hier<br />

nicht angesagt, Pünktlichkeit,<br />

Sorgfältigkeit und Belastbarkeit<br />

sind Grundvoraussetzung.<br />

Wochenendarbeit gibt es für<br />

die Gruppe nicht. Wer mit diesen<br />

Regeln kein Problem hat,<br />

ist in der Gruppe herzlich willkommen.<br />

Menschen mit den<br />

unterschiedlichsten Handicaps<br />

können sich melden, lediglich<br />

für Rollifahrer und blinde<br />

Menschen sind die Arbeiten<br />

nicht geeignet.<br />

Bei Benta herrscht eine gute<br />

Stimmung, Werkstattmitarbeiter<br />

und ihre Benta-Kollegen arbeiten<br />

Hand in Hand. Das<br />

macht das Besondere dieser<br />

ausgelagerten Arbeitsplätze<br />

aus. Wer bei Benta anfangen<br />

möchte, wendet sich bitte an<br />

den zuständigen Sozialdienst.


ips<br />

arbeiten<br />

Ein Besuch in der Rad-Werkstatt<br />

Unsere Fahrradwerkstatt hat seit der Eröffnung<br />

vor einem Jahr großen Zuspruch. Dort<br />

ist das ganze Jahr über viel zu tun. Die Kunden,<br />

die ihre Fahrräder zur Reparatur vorbei<br />

bringen, sind sehr zufrieden. Inka Hildebrandt<br />

und Sebastian Poerschke haben sich<br />

den Betrieb einmal genauer angesehen.<br />

In der Fahrradwerkstatt werden alle möglichen<br />

Reparaturen durchgeführt: von der Inspektion<br />

bis hin zum Radwechsel, Schaltung auswechseln<br />

und einstellen und vieles mehr. Die Reparatur<br />

hängt davon ab, was gemacht werden<br />

soll. Es werden verschiedene Fahrräder repariert:<br />

Kinder-, Damen und Herrenfahrräder genauso<br />

wie spezielle Fahrräder für Menschen<br />

mit Handicap, Liegeräder und auch Rollstühle.<br />

Die Reparatur wird zu marktüblichen Preisen<br />

durchgeführt: Eine Fahrradinspektion kostet 30<br />

Euro, wozu man sagen muss, dass der Preis<br />

sich auch nach dem Arbeitsaufwand richtet. Es<br />

werden gebrauchte und komplett überholte<br />

Räder verkauft. Erst wird überprüft, ob sie gestohlen<br />

sind, dann werden sie, wenn nötig, repariert.<br />

In der Regel arbeiten zwei Werkstattmitarbeiter<br />

an einem Fahrrad. Ein Dritter wird zu eng. Was<br />

man für diese Arbeit mitbringen sollte ist:<br />

Interesse an der Arbeit<br />

Feinmotorisches Geschick<br />

Lernbereitschaft (auch Neues lernen!!!)<br />

Spaß an der Arbeit<br />

Die Arbeitszeiten richten sich nach den allgemeinen<br />

Arbeitszeiten in der Werkstatt, nämlich<br />

Rad-Werkstatt<br />

Zur Sehlwiese 3<br />

30880 Laatzen-Rethen<br />

11<br />

7.45 - 15.45 Uhr. In der Fahrradwerkstatt gibt<br />

es in der Regel keine Überstunden. Es wird<br />

versucht, in der normalen Arbeitszeit zu bleiben.<br />

Zwölf Werkstattmitarbeiter arbeiten zur Zeit in<br />

der Fahrradwerkstatt. Die Aufträge müssen<br />

fristgemäß und nach Absprache mit dem Kunden<br />

erledigt werden. Da kann es schon einmal<br />

stressig werden, wenn eilige Aufträge warten.<br />

Wichtige Vorraussetzungen für die Arbeit in der<br />

Fahrradwerkstatt sind: Man muss Unruhe ertragen<br />

können, da oftmals viel los ist, und man<br />

muss Lust auf Kundenkontakt haben.<br />

Man kann also sagen, dass das erste Jahr sehr<br />

positiv gelaufen ist. Alle Werkstattmitarbeiter<br />

haben viel gelernt. Für das nächste Jahr, hat<br />

sich die Fahrradwerkstatt vorgenommen, die<br />

Ausstattung der Arbeitsplätze mit Werkzeug<br />

und Ständern zu verbessern.<br />

Sollte jemand Interesse an einem Arbeitsplatz<br />

in der Fahrradwerkstatt haben, möge er sich<br />

bitte zunächst an seine Gruppenleitung oder<br />

an den hiesigen Sozialdienst wenden (Tel.:<br />

05102- 93098-17).<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo - Do: 9.00 - 12.00 Uhr<br />

und 13.00 Uhr - 15.00 Uhr,<br />

Fr: 9.00 Uhr- 12.00 Uhr


12<br />

mitbestimmung <strong>bips</strong><br />

Frauen unterstützen Frauen<br />

“Wir haabben eiinne Meenggee ggeleernt”<br />

Karin<br />

""Alllees wwaarr wwiichtiigg abbeerr aauucch<br />

ggaanz scchöönn annssttrrenngendd."<br />

Sabrina<br />

"Wir denken, dass wir jetzt<br />

bald Frauen in den HW richtig<br />

gut zu beraten können," sagen<br />

die sieben neuen Frauen-Beauftragten<br />

nach ihren fünf<br />

Schulungstagen im Mai und im<br />

Juni. Eine Frauen-Beauftragte<br />

haben die HW ja schon: Claudia<br />

Jahns hat ihren Beratungsraum<br />

in der Einrichtung Hainholz.<br />

Doch bald gibt es auch in<br />

den anderen Zweigstellen<br />

Frauen-Beauftragte. gab es für die Frauen ein intenives<br />

Lernprogramm: Die Behindertenbeauftragte<br />

der Stadt<br />

Hannover, Andrea Hammann,<br />

berichtete über ihre Arbeit. Anneke<br />

Bazuin hat die Arbeit<br />

vom Frauennotruf vorgestellt.<br />

Sigrid Lübbers ist Juristin und<br />

arbeitet ehrenamtlich bei dem<br />

Verein Selbstbestimmt Leben<br />

Sabine Luczak und Sandra Halberstadt<br />

beraten in der Kühnsstraße<br />

In der Hauptwerkstatt in Kleefeld<br />

sind Wioleta Kaminska,<br />

Sabrina Seefeld und Rena<br />

Hillmann für euch da, in der<br />

Betriebsstätte Kühnsstrasse in<br />

Kirchrode sind es Sandra Halberstadt<br />

und Sabine Luczak.<br />

In der Werkstatt Rethen werden<br />

Karin Gruhn und Britta Lesemann<br />

Frauen beraten.<br />

In den fünf Schulungstagen<br />

Karin Gruhn und Britta Lesemann<br />

haben in Rethen ein offenes Ohr<br />

Hannover (SLH) mit. Sie hat<br />

Gesetze, die für behinderte<br />

Menschen wichtig sind gut<br />

verständlich erklärt und Fragen<br />

beantwortet. Sina Rimpo<br />

berät auch bei SLH. Sie macht<br />

gerade eine Peercounseling-<br />

“Wirr haabeen aauuch eiiggene PPrrooblleme<br />

beeaarrbbeiittett, ddenn wir wwoollltten<br />

uuns richttiigg iinn eein Beerraatuunnggssggeesprääcch<br />

eeinfüühlleenn kkönnneen.<br />

Wirr habeenn ddabbeeii seehrr viell übeerr<br />

uunns sseelbst gelleerrnntt." Sandra<br />

Ausbildung, das heißt: "Gleiche<br />

beraten Gleiche". So wie<br />

es die Frauenbeauftragte auch<br />

tun werden. "Alle haben sich<br />

Zeit genommen und gut verständlich<br />

erklärt," berichtet<br />

Karin Gruhn begeistert.<br />

EEss ggaab sseehrr vielle Innfoorrmattiioonnen<br />

uunnd wiirr haabbeenn auch eeiiggeenee<br />

EErrfaahruunggeenn zuussaammeenggetrraaggenn."<br />

Rena<br />

Wioleta Kaminska, Sabrina Seefeld<br />

und Rena Hillmann beantworten<br />

Eure Fragen in der Lathusenstraße<br />

Dann gab es noch viel über<br />

Gesprächsführung zu lernen<br />

und ein dicker Ordner wurde<br />

angelegt.<br />

"Jetzt haben wir erst einmal<br />

Verarbeitungszeit nötig, aber<br />

dann geht's weiter," erläutert<br />

Wioleta die weiteren Pläne der<br />

Frauen. "Wir wollen noch<br />

mehr über Gesetze wissen,<br />

noch mehr Beratungsstellen<br />

kennenlernen, noch besser<br />

beraten lernen. Wir brauchen<br />

eine Computer- und Internet-


ips mitbestimmung 13<br />

“Icch fiindee, wwiir siindd sscchoonn<br />

ziieemlliicch gut aabbeer wwiir sollltenn<br />

nocch mehrr Beeratunnggssggessprräche<br />

iim RRoolllleenspiieel übeenn, ddamiitt wiirr<br />

ggaannz ssiiccheer wweerrdden.." Claudia<br />

Einführung und einen Wen-<br />

Do-Kurs zur Stärkung des<br />

Selbstbewusstseins."<br />

"Wir wollen mit ganz unterschiedlichen<br />

Frauen reden lernen<br />

z. B. auch mit gehörlosen<br />

oder blinden Frauen," ergänzt<br />

Claudia "Wir müssen wissen,<br />

wie Deeskalierung funktioniert,<br />

also wie ein Gespräch<br />

ruhig und sachlich werden<br />

kann. Ganz wichtig für alle<br />

Frauen, die zu uns kommen<br />

wollen: wir haben Schweige-<br />

Special Olympics Niedersachsen - Teil 1<br />

Claudia Jahns konnte schon erste<br />

Erfahrungen als Frauen-Beauftragte<br />

sammeln<br />

pflicht. Wir erzählen nicht weiter,<br />

worüber wir in der Beratung<br />

sprechen."<br />

Barbara della Monica<br />

“Diee Roolllleennspiieelee wwaarreenn eerrstt<br />

eeinne ggrrooßße Übeerrwiinndduunngg. SSoo<br />

äähnnlliich wirrd es FFrauuenn, diee zu<br />

uunnss kkoommeen viieelleeiiccht auucch<br />

maancchmaall ggeeheenn."" Britta<br />

WWir habbeenn voon SSaabbrriinna eetwwass<br />

übeerr llaauut bbegglleeiiteennddee Geebbäärrdeenn<br />

erfaahrreen. Icch haabe Loorrmeenn<br />

(Taastt-ABC) undd ettwwass übbeerr<br />

geefüührrtte GGebbärrden ggezeiggt.""<br />

Sabine


14<br />

Special Olympics Niedersachsen - Teil 2<br />

dies & das<br />

Herzlich Willkommen!<br />

Zum 01.09.2010 darf die <strong>Hannoversche</strong><br />

<strong>Werkstätten</strong> gem. GmbH wieder mehr als 30<br />

neue Teilnehmer im Berufsbildungsbereich<br />

der Werkstatt begrüßen.<br />

Bei uns erhalten Sie einen gut vorbereiteten<br />

Ersteinstieg ins Berufsleben. Im Eingangsverfahren,<br />

den ersten drei Monaten, erhalten Sie<br />

einen Einblick in das Arbeitsleben. Gemeinsam<br />

wird überprüft welchen Unterstützungsbedarf,<br />

welche Eignungen und welche Neigungen<br />

Sie haben. Wir freuen uns unsere<br />

neuen Teilnehmer in den unterschiedlichsten<br />

Tätigkeitsfeldern qualifizieren zu dürfen:<br />

Hauswirtschaft (Wäschepflege, Textil,<br />

Hausservice), Gastronomie, Holztechnik, Metalltechnik,<br />

Papierverarbeitung/ Postvertrieb,<br />

Bürokommunikation, Garten- und Landschaftspflege,<br />

Floristik, Kunstgewerbe und<br />

<strong>bips</strong><br />

Ariane Freitag, Andreas Greth und Kerstin<br />

Horch vom Sozialdienst organisieren die Qualifizierung<br />

im Berufsbildungsbereich<br />

Angebote für Menschen mit Sinnesbehinderungen.<br />

Die Gruppenleitungen, Arbeitsqualifizierer<br />

und der Sozialdienst freuen sich, Sie bei<br />

Ihrer Teilhabe am Arbeitsleben begleiten zu<br />

dürfen. Wir wünschen allen einen guten<br />

Start!


ips<br />

Afghanistan -<br />

ein Land voller Hoffnungen???<br />

Afghanistan unterscheidet<br />

sich in vielfacher Hinsicht<br />

von Deutschland. Im Land<br />

gibt es über 70 Stämme, darunter<br />

die Taliban, die z.T.<br />

großen Einfluss ausüben.<br />

Afghanistan verfügt über<br />

unzählige Bodeschätze und<br />

eine sehr alte Kultur, wie<br />

Museumstücke von vor tausend<br />

Jahren (Goldstücke)<br />

bezeugen. Seit 2001<br />

herrscht Krieg in Afghanistan<br />

und die Sitaution wird<br />

besonders für die Frauen<br />

immer schwieriger.<br />

Seit 1996 gibt es den Verein<br />

Afghanisches Frauennetzwerk<br />

Hannover e. V. Freka Behrozz<br />

ist Mitarbeiterin in diesem Verein<br />

und im Integrationsrat für<br />

Migranten der Stadt Hannover.<br />

Der Verein trifft sich regelmäßig<br />

im Pavillon Nähe Lister<br />

Meile und hat sich zum Ziel<br />

gesetzt, sowohl Frauen in Afghanistan<br />

als auch in Deutschland<br />

lebenden Afghaninnen zu<br />

helfen. Durch den Verkauf von<br />

selbsthergestellten Sachen<br />

auf Festen, wie dem Kulturtreff<br />

Roderbruch wird Geld eingenommen.<br />

Mit dem Erlös werden<br />

Kleidung und Decken<br />

nach Afghanistan geschickt.<br />

Damit könnnen Schulen und<br />

Beratungsstellen für traumati-<br />

sierte Frauen unterstützt werden.<br />

Die Lage in Afghanistan hat<br />

sich durch den Einmarsch der<br />

Amerikaner 2001 weiter verschlechtert.<br />

Männer haben im<br />

Gegensatz zu den Frauen alle<br />

Rechte. Auf meine Frage hin,<br />

was für sie Krieg bedeutet,<br />

antwortet diese nur! " Die<br />

Leute sind nicht genug gebildet,<br />

um schnell andere Leute<br />

durch Einmischen der Nachbarländer<br />

ausnutzen zu können."<br />

Die gegenseitige Unterstützung<br />

soll den Frauen mehr<br />

Selbstwertgefühl geben. Denn<br />

die Lage in Afghanistan ist<br />

schwierig. Der Einfluß fundamentalistischerReligionsfüherer<br />

schränkt sie in ihren Rechten<br />

stark ein. Dazu kommt die<br />

Unsicherheit durch häufige<br />

Selbstmordattentate im Land.<br />

Was können wir von Afgahnistan<br />

lernen? Auf jeden Fall<br />

den Zusammenhalt und den<br />

Respekt innerhalb der Familie<br />

auch über Altergruppen hinweg.<br />

Dieses wird in Afghanistan<br />

gelebt.<br />

Beeindruckend ist das Engagement<br />

des Vereins. Frau<br />

Behrozz und die anderen afghanische<br />

Frauen nsetzen<br />

sich seit mehren Jahren für<br />

kultur 15<br />

ihre Landsmänninnen ein. Toll,<br />

dass es solche Leute gibt. Der<br />

Verein ist übrigens auf Spenden<br />

angewiesen.<br />

Quelle: Flickr, Steve Evans<br />

Quelle: pixelio, Helmut Bender


16 sport<br />

Sommer,<br />

Sonne und<br />

Medaillen<br />

Die Athleten der HW erkämpften<br />

sich im Mai<br />

das Sportabzeichen<br />

Fast ein Sommermärchen<br />

<strong>bips</strong><br />

Wieder dabei:<br />

HW bei den Bethel-Athletics<br />

Mit großen Erwartungen starteten die <strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong> in<br />

das Endturnier der Behinderten-Fußball-Liga am 22. Juni. Im ersten<br />

Spiel musste man gleich gegen den amtierenden Meister Wolfsburg<br />

starten. Nach einem frühen Rückstand und einem kurzzeitigen Schock,<br />

erholte sich unser Team schnell und spielte herausragenden Fußball.<br />

Der amtierende Champion wurde in die eigene Hälfte gedrängt, jedoch<br />

fehlte am Ende das letzte Quäntchen Glück für den Ausgleich.<br />

Somit musste das zweite Spiel unbedingt gewonnen werden. Unser Team<br />

lies die "Roten Teufel" aus Delmenhorst von Anfang an spüren, dass sie<br />

keine Chance hatten. Das Spiel wurde mit 1 : 0 gewonnen, hätte aber gar 4<br />

oder 5 Tore höher ausfallen können. Die erneut auftretende Abschlussschwäche<br />

bescherte den "Roten Teufeln" eine schmeichelhafte Niederlage.<br />

Das dritte und letzte Spiel der Vorrunde war nach einer Niederlage und<br />

einem Sieg somit ein Schicksalsspiel. Nur ein Sieg würde die Halbfinalteilnahme<br />

bedeuten. Unser Team spielte erneut beeindruckend stark, war über<br />

das gesamte Spiel überlegen, schaffte es aber erneut nicht, aus den vielen<br />

Chancen ein Tor zu machen. Ein mageres 0 : 0 gegen die Lebenshilfe Rinteln<br />

bedeutete das frühzeitige Aus und lediglich ein letztes Spiel um Platz 5-<br />

6. Die Enttäuschung über das verpasste Halbfinale saß jedoch so tief, dass<br />

man das Spiel gegen die Rotenburger mit 1 : 2 hergab. Letztendlich belegte<br />

unser Team den 6. Platz und bekam von allen Seiten viel Lob und Anerkennung.<br />

Unsere relativ junge Mannschaft ist mit viel Herz und Kampfgeist aufgetreten<br />

und lässt uns in eine rosige Zukunft blicken. Nächstes Jahr ist unser<br />

Ziel ganz klar: Wir wollen unter die besten vier kommen und wenn möglich<br />

auch ein bisschen mehr. Ilias Symeonidis


ips<br />

Special Olympics Nationale Spiele<br />

Eine Woche der Helden<br />

Lange mussten unsere Sportler für dieses Ereignis trainieren<br />

und warten, doch am 14. Juni war es so weit. Die<br />

Abreise zu den National Games erfolgte vom Haupttrainingslager<br />

in der Lathusenstraße. Die letzten Dopingtests<br />

wurden von der WADA durchgeführt und letztendlich erhielten<br />

wir "Grünes Licht" für die olympische Abreise.<br />

Das olympische Dorf war diesmal<br />

etwas außerhalb der Wettkampfstätten,<br />

in dem wunderschönen<br />

Syke. Das war also<br />

unser erstes Ziel, bevor wir<br />

uns auf den Weg machten, für<br />

die Akkreditierung und die Eröffnung.<br />

Die Eröffnungsfeier,<br />

mit Tanzeinlagen, Theater und<br />

der Band "Revolverheld" kam<br />

bei unseren Sportlern sehr gut<br />

an und machte "Lust auf<br />

mehr".<br />

Am nächsten Tag war es soweit.<br />

In der Nacht zuvor träumten<br />

viele von olympischen Medaillen,<br />

jedoch mussten sie es<br />

nun beweisen. Was in den<br />

darauffolgenden Tagen passierte<br />

war spektakulär, sensationell<br />

und unübertrefflich! Die<br />

Mehrzahl unsere Sportler qualifizierte<br />

sich sowohl beim<br />

Schwimmen als auch beim<br />

Tischtennis für die Finals. Der<br />

Traum vom olympischen Metall<br />

war zum Greifen nah!! Und<br />

für viele blieb es nicht nur ein<br />

Traum, sondern wurde Realität.<br />

Unsere erfolgsgewohnten<br />

Schwimmer holten 4x Gold, 6x<br />

Silber und 6x Bronze und<br />

glänzten durch Kampfgeist<br />

und Entschlossenheit. Die<br />

harte Arbeit und die HW-Trainingslager<br />

zahlten sich letztendlich<br />

aus!<br />

Das Tischtennisteam dagegen<br />

holte 1x Gold, 4x Silber und 1x<br />

Bronze und lieferte dem Publikum<br />

an Spannung kaum zu<br />

überbietende Finalspiele. Alle<br />

Endspiele gingen über den<br />

entscheidenden 3. Satz und<br />

waren bis zum letzten Punkt<br />

dramatisch und hart um-<br />

Denis Ruge - Meldung vom Sport<br />

Unser Tischtennisturnier am 13.07.2010 war schön und<br />

spannend. Viele Mitarbeiter der HW haben daran teilgenommen.<br />

Es hat allen viel Spaß gemacht. Viele Spiele habe ich<br />

zwar verloren, aber ich habe alles gegeben und habe trotzdem<br />

noch eine Urkunde erhalten. Mein Freund Martin Weiler<br />

hat den zweiten Platz belegt. Er hat sich sehr darüber gefreut<br />

und ich bin sehr stolz auf ihn. Wir freuen uns schon auf<br />

das Turnier im nächsten Jahr. Bis dahin werden wir fleissig<br />

trainieren und hoffen auf einen guten Platz.<br />

sport<br />

Dramatische Zweikämpfe ...<br />

...strahlende Sieger....<br />

...jeder ist ein Held.<br />

17<br />

kämpft. Leider reichte es nicht<br />

für alle zu Gold, was aber wie<br />

immer sportlich aufgefasst<br />

wurde. Insgesamt waren alle<br />

unsere Sportler hochzufrieden.<br />

Am letzten Tag wurde im olympischen<br />

Dorf eine kleine interne<br />

Abschlussfeier veranstaltet<br />

mit viel Lob, Anerkennung und<br />

kleinen Geschenken vom Trainerteam<br />

an die Sportler. Unsere<br />

Sportler waren begeistert<br />

und versprachen zum Abschluss<br />

vor allem eines: 2012<br />

in München werden wir die<br />

HW in ganz Deutschland bekannt<br />

machen! Na denn, auf<br />

geht's!<br />

Ilias Symeonidis


18 entspannung<br />

Achtsamkeit lernen mit Yoga<br />

Nicht erst seit GUT DRAUF ist Entspannung ein<br />

Thema in den HW. Der Snoezelen-Raum, das Autogene<br />

Training und viele weitere Ideen in den<br />

Gruppen zeugen davon. Seit einem knappen<br />

Jahr können Werkstattmitarbeiter in den Einrichtungen<br />

Kleefeld, Hainholz und Rethen einmal<br />

pro Woche die positiven Wirkungen von Yoga<br />

erfahren. Dr. Samarawickrama erklärt, dass Yoga<br />

aber viel mehr als eine Entspannungstechnik ist.<br />

Die Geschichte des Yoga<br />

Yoga ist einer der vielschichtigsten<br />

Begriffe der indischen Kultur.<br />

Die Geschichte des Yoga ist<br />

schwer nachvollziehbar, da sie<br />

eine große Zeitspanne, ein riesiges<br />

Gebiet umfasst. In der Zeit<br />

von Jahrtausenden sind drei großen<br />

Traditionslinien des Yogas<br />

entstanden:<br />

-Religiöser Yoga (Bhagavathgita)<br />

-Klassisch-philosophischer Yoga<br />

(Yoga-Sutras des Patangali)<br />

-Hatha-Yoga<br />

Das in Europa und Amerika praktizierte<br />

Yoga konzentriert sich auf<br />

Übungen des Körpers. Der Blick<br />

nach Indien zeigt allerdings, dass<br />

Yoga etwas mit Religion zu tun<br />

hat. Hatha-Yoga ist die jüngste<br />

und heute populärste Form des<br />

Yoga. Diese wird auch in den<br />

<strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong><br />

praktiziert. Vier große Bereiche<br />

unterscheidet man:<br />

- Asanas (Sitz-, Steh, Liege-,<br />

Dreh und Umkehrhaltungen)<br />

- Pranayama (Atemübungen)<br />

- Mudras (Fortgeschrittene)<br />

- Meditation<br />

Was ist Yoga?<br />

Yoga bedeutet den Weg in die<br />

Tiefe. Es geht um die Veränderung<br />

unseres alltäglichen Glaubens,<br />

Denkens und Lebens.<br />

Yoga schult uns zu innerer Acht-<br />

samkeit und einer<br />

deutlicheren Wahrnehmung<br />

der inneren Welt. So<br />

ermöglicht Yoga dem Menschen<br />

eine nach vorn gerichtete Geisteshaltung,<br />

die sich nicht in<br />

Selbstzerfleischung über die<br />

Fehler der Vergangenheit ergeht,<br />

sondern sich der Möglichkeiten<br />

besinnt, die der jetzige Augenblick<br />

bietet. Denn im Hier und<br />

Jetzt können die Weichen neu<br />

gestellt, die Karten neu gemischt<br />

werden. Demzufolge bietet Yoga<br />

eine ganzheitliche Transformation<br />

von Körper und Geist.<br />

Was bringt Yoga?<br />

Yoga-Übungen bringen uns mit<br />

uns selbst in Kontakt und steigern<br />

dadurch unser Gesundheitsbewusstsein.<br />

Wer Yoga<br />

praktiziert, verändert oft auch<br />

seine Lebensweise. Das Bewusstsein<br />

für den eigenen Körper<br />

entsteht sanft und ohne Anspannung.<br />

Im Yoga findet eine Verbindung<br />

von Körper, Geist und Atmung<br />

statt - ein Weg der inneren<br />

Sammlung und der Selbsterkenntnis.<br />

Durch Yoga erkennen<br />

wir Facetten von uns, unseren<br />

Bedürfnissen und Absichten.<br />

Yoga unterstützt daher:<br />

- Im Alltag: ein wirksames Instrument,<br />

um die Schwierigkeiten<br />

des Lebens zu verstehen und<br />

zu bestehen<br />

<strong>bips</strong><br />

- Im Beruf, in der Familie. Wie<br />

lebe ich mein Leben in Achtsamkeit,<br />

Mitgefühl, Fülle und<br />

Gleichgewicht? Wie kann ich<br />

die Fähigkeit zur konstruktiven<br />

Problembewältigung erhöhen?<br />

- Für Fitness / Gesundheit /<br />

Wellness: Yoga ist ein aktueller<br />

Ansatz zur Gesundheitsförderung<br />

und Gesundheitserhaltung<br />

- Für die Heilung: Yoga unterstützt<br />

den Prozess der Heilung<br />

durch ganzheitliche Ansätze<br />

- Yoga als Bewusstwerdungsprozess<br />

zur höheren Entwicklung<br />

Damit bietet Yoga für jedermann,<br />

ob mit oder ohne Behinderung<br />

eine Menge Möglichkeiten. Interessierte<br />

Werkstattmitarbeiter<br />

können jederzeit in die Gruppen<br />

einsteigen, es sind noch Plätze<br />

frei. Die Termine stehen im Bildungskatalog<br />

oder sind bei Norbert<br />

Pomorski zu erfahren.<br />

Weiterlesen:<br />

1.Yoga und Psychologie von C.<br />

Unger und K. Hofmann-Unger<br />

Verlag ganzheitlich Leben 2007<br />

2.Yoga in Prävention und Therapie<br />

von D. Mitzinger Deutscher<br />

Ärzte-Verlag 2009<br />

3. Yoga for Beginners von Maren<br />

Schwichtenberg Meyer & Meyer<br />

Sport 2007


ips<br />

kultur & freizeit<br />

“Ich sehe was, was du nicht siehst”<br />

Unter diesem Titel fand eine Werkschau von Künstlerinnen<br />

und Künstlern mit Autismus statt. Auch zwei Werkstattmitarbeiter<br />

unserer Einrichtung in Lüdersen stellten dabei aus.<br />

Grund genug für einen Ausflug in die documenta-Halle nach<br />

Kassel, Teilnehmer Bernd Biermann berichtet.<br />

““IIn eiinnerr GGlaassvviitrinnee wwarenn vieelee<br />

aaus HHoollz geebbauuttee Auuttoo-Sccoooteerr””<br />

““DDannnn sahheen wwirr eeiinn MMooddelllkarruusssellll<br />

aauuss HHollz gebbaaut.. EEbbeennffaalllls<br />

ssaahheen wiirr eiinee Moddellllseeiillbaahnn aauss<br />

Hoollzz gebbauutt mit GGonndel.”<br />

“WWirr saaheen vviieele Biillddeerr,, eeiinns ddavvon war mmiitt<br />

ZZeiittuunggsssttrreeiiffeenn beekklleebt.. Ein BBiilldd stteelllltte eeiine<br />

NNiixxe ddaarr,, ddiiee hallb iimm Waasser scchhwwaammmm..”<br />

“Daannnn saahenn wwirr BBilderr vonn Thoommaass uundd<br />

WWoollffi .“(imm FFootoo nebenn seinnemm Billd llinnkss))<br />

““Nachh dderr BBeesicchttiiggungg deerr ddooccuummenttaa-Haalllle ggiinngeenn<br />

wiir inn diiee Sttaaddt iin eeiin KKaauufhaauusrreessttaauuraannt eessseen..<br />

IIcchh aß kaaltt.<br />

Einn Käse-Baguueettee unnd eeiinee BBrrezzeel.. Ebbenffaalllss ttrrank icchh<br />

eeinnenn BBeecheerr PPeeppsii.. DDaannnn giinnggeen wwiirr zuumm SSchlosss<br />

Karlssauuee zzuurüücckk..””<br />

19<br />

“Zuerrsst ssaahheenn wiirr eeiineen MMoodellbaaggggeer aauuss<br />

MMettalll uundd eeiinnenn Mooddeellkrraann aauuss MMettalll.””<br />

“Dann sahen wir 50 cm<br />

großße Steinfiguren”<br />

“Zuerstt gingen wir zu den Gedenkttafeln für<br />

gefallene Soldaten. Dann gingen wir zu den<br />

Wassergräben mitt BBlumen und Wegen..<br />

DDann fuhren wir zurück nach Hause”..


20 <strong>bips</strong><br />

unterhaltung<br />

Die Hörspielmesse 2010 oder<br />

Das Geheimnis der Kassettenkinder<br />

uma: Am 19.Juni 2010 öffnete<br />

in der Hamburger Markthalle<br />

die größte deutsche Hörspielmesse<br />

ihre Pforten. Kaum war<br />

man in der Halle, schon stand<br />

man vor dem großen Stand<br />

des erfolgreichen Hörspiel-<br />

Verlages Europa. Europa produziert<br />

die beliebten Serien<br />

TKKG, Die 3 ???, Huibuh und<br />

viele andere Kinder- und Jugend-Hörspiele.<br />

Außer den Europaproduktionen<br />

konnten die Besucher<br />

auch Serien von Maritim kaufen.<br />

Maritim ist ebenfalls ein<br />

Verlag mit erfolgreichen Serien<br />

wie Sherlock Holmes, Dark<br />

Trace, und Alpha-Base uvm.<br />

Beim Stand von Maritim bekamen<br />

die Fans sogar Hörspiele<br />

für 2,00 € angeboten. Viele<br />

Hörspielfans bekamen auch<br />

etwas umsonst. Meistens<br />

waren es Hörproben von Verlagen,<br />

die ihre noch nicht erschienenen<br />

Produktionen<br />

schon mal vorstellen wollten.<br />

Weiterhin waren auch die Alster<br />

Detektive vertreten. Die<br />

Alster Detektive, eine Serie für<br />

Kinder ab 9 Jahren, soll Kinder<br />

schon früh für die Politik begeistern.<br />

Rollstuhlfahrer hatten ziemliche<br />

Schwierigkeiten in die<br />

Messehalle rein zu kommen,<br />

weil gleich am Eingang eine<br />

Treppe ist. Es gibt zwar einen<br />

Lastenfahrstuhl, welcher aber<br />

nicht ohne Weiteres zu erkennen<br />

ist, wenn man sich nicht in<br />

der Hamburger Markthalle<br />

auskennt. Doch selbst wenn<br />

der Lastenfahrstuhl von draußen<br />

entdeckt wird, muss man<br />

einen Angestellten aufsuchen,<br />

welcher den Fahrstuhl bedient.<br />

Fazit: Für Hörspielfans war es<br />

ein "Muss" zu dieser Hörspielmesse<br />

2010 zu gehen. Doch<br />

die Veranstalter sollten das<br />

nächste mal eine größere<br />

Halle mieten, in der die Stände<br />

mehr Platz haben, damit die<br />

Menschenmassen sich besser<br />

verteilen können, und Hörspielfans,<br />

die im Rollstuhl sitzen,<br />

auch die Chance haben<br />

an diesem Ereignis teilzunehmen.<br />

Ein Gedicht<br />

von Sebastian Stürmer<br />

Es ist kühl, wie das Gebrüll,<br />

so zart so hart wie das Leben.<br />

In den Nebel, er ist dicht -<br />

wie es zerbricht, mein Herz.<br />

Das Auto hält,<br />

ich dachte es zerfällt,<br />

der Baum fiel -<br />

nein, das ist mir viel zu viel.<br />

Ich falle hin -<br />

hier gehe ich nie mehr hin;<br />

ich finde auf dem Boden eine<br />

Maus<br />

und suche ganz schnell mein<br />

Haus<br />

Ich tue noch was saufen und<br />

lass jetzt alles saussen.<br />

Morgen kaufe ich mir ein Fisch<br />

und stelle ihn auf den Tisch.<br />

Jeden Morgen<br />

tue ich<br />

mein Zimmer wischen<br />

und abends fange ich an zu<br />

fischen<br />

und werde<br />

auf<br />

alles<br />

verzichten


ips<br />

freizeit<br />

Speisen wie die alten Rittersleut<br />

prü: Es ist ungewöhnlich mit<br />

den Händen zu speisen. Ihr<br />

fragt Euch, wo das möglich ist?<br />

In der mittelalterlichen Schenke<br />

Excalibur in Bemerode.<br />

Frau Stater, Assistentin der Geschäftsleitung,<br />

hat sich für<br />

mich Zeit genommen, um<br />

meine Fragen zu beantworten.<br />

Ab hier drehe ich die Zeit zurück.<br />

Wir befinden uns an<br />

einem Ort, wo normalerweise<br />

Ritter sitzen und Weizensaft,<br />

Wein und Met trinken. Dazu<br />

gibt es rustikales Essen wie<br />

Haxe, Hähnchen usw. Natürlich<br />

gibt es auch Feldsalat und<br />

andere Salatarten. Doch nicht<br />

jeden Tag war Fleisch auf dem<br />

Tisch. Man darf auch nicht die<br />

Black Pearl (barrierefrei)<br />

Kühnstr.18 A<br />

30539 Hannover - Kirchrode<br />

www.black-pearl-hannover.de<br />

U-Bahn 5, Richtung Anderten<br />

= Station Bleekstr.<br />

fleischlosen Gerichte nicht vergessen,<br />

wie Kartoffeln mit<br />

Kraut. Alle Gerichte stehen in<br />

einer ungewöhnlich altmodischen<br />

Sprache in der Speisekarte,<br />

z.B. Gegrilltes vom Federvieh,<br />

Wanstschließer (Dessert)<br />

oder Pestwasser (Cola).<br />

Excalibur ist ein mittelalterliches<br />

Erlebnis-Restaurant und<br />

sogar bekannt aus dem Fernsehen.<br />

Man sitzt dort in einem<br />

gemütlichen Gewölbekeller an<br />

langen Holztischen und auf<br />

Holzstühlen.<br />

Schade ist es, dass diese<br />

Gaststätte nicht barrierefrei ist.<br />

Es gibt eine lange Treppe und<br />

viele Stufen. Hinter der Ritterschänke<br />

liegt der Kurfürstensaal<br />

und der Artus-Gewölbe-<br />

Quo Vadis (barrierefrei)<br />

Römische Schänke & Tafeleien<br />

Seckbruchstr. 20<br />

30629 Hannover - Misburg<br />

www.quo-vadis-hannover.de<br />

Bus 124 Richtung Stadtfriedhof<br />

Misburg = Station Ludwig-<br />

Jahn-Straße<br />

Die Telefonnummer gilt für alle: 0511 - 525655<br />

21<br />

keller. Leider sind sie nur für<br />

Menschen ohne Einschränkungen<br />

vorbehalten. In den letzten<br />

Jahren kamen zwei neue Gaststätten<br />

hinzu: Das Black Pearl,<br />

ein Piratenschiff, und ein Jahr<br />

später Quo Vadis, Römische<br />

Schänke & Tafeleien. Diese<br />

beiden Erlebnis-Restaurants<br />

sind barrierefrei.<br />

Auch Musikgruppen treten auf,<br />

spielen mittelalterliche Musik<br />

auf ungewöhnlichen Instrumenten,<br />

wie Dudelsack, Trommel,<br />

Harfe usw. Für Gruppen<br />

gilt: Wenn ihr wisst, was Ihr<br />

essen wollt, dann könnt ihr<br />

schon bei der Reservierung<br />

per Telefon oder übers Internet<br />

bestellen. Wer kurzfristig entscheidet<br />

könnte keinen Platz<br />

bekommen.<br />

Ecxalibur & Avalon<br />

Bemerode Rathausplatz 15<br />

30539 Hannover - Bemerode<br />

www.excalibur-hannover.de<br />

www.avalonbar-hannover.de<br />

U-Bahn 6, Richtung Messe/<br />

Ost = Station Brabeckstraße


22 freizeit <strong>bips</strong><br />

Hamburg zwischen Grusel und Geschichte<br />

Bei schönstem Wetter startete<br />

die Stuhlflechterei zu ihrem<br />

Jahresausflug nach Hamburg.<br />

Alle freuten sich auf diesen<br />

schönen Tag und jeder hatte<br />

gute Laune. Planmäßig fuhr<br />

unser Zug in Richtung Hamburg.<br />

Einige Probleme gab es<br />

bei der Weiterfahrt mit der S-<br />

Bahn. Wegen Bauarbeiten<br />

mussten wir auf Busse umsteigen<br />

und verloren dadurch Zeit.<br />

Doch mit Hilfe der Hamburger<br />

Bürger haben wir unser Ziel<br />

erreicht.<br />

Im Dungeon wurden wir von<br />

dunklen Gestalten erwartet.<br />

500 Jahre Geschichte, mehr<br />

als 10 Shows und 2 spannende<br />

Fahrattraktionen sollten<br />

uns in der Hansestadt im Dungeon<br />

begegnen. Spektakuläre<br />

Effekte versetzten uns in<br />

dunkle Zeiten zurück. " Seid<br />

ihr auch alle mutig genug,<br />

diese schlimmen Zeiten und<br />

Geheimnisse auf der Spur zu<br />

sein?" fragte eine Stimme. Alle<br />

waren einverstanden. "Na,<br />

dann macht euch auf den Weg<br />

und euer Herz wird bis an den<br />

Hals schlagen. Aber ihr seid<br />

nicht alleine, nur die Moorleichen<br />

hören eure Schreie".<br />

Special Olympics Niedersachsen - Teil 3<br />

Eine Stunde und dreißig Minuten<br />

haben wir es im Dungeon<br />

ausgehalten. Danach mussten<br />

wir uns stärken. Im hauseignem<br />

Restaurant erwartete uns<br />

ein gruseliges gutes Angebot<br />

in außergewöhnlichem Ambiente.<br />

Der Rückweg führte<br />

uns an den Landungsbrücke<br />

entlang. Ein schöner Tag!<br />

Mehr Platz für Rollis gefordert<br />

Eine Mittelstange<br />

in einigen<br />

Üstra-<br />

Bussen sorgt<br />

aktuell für<br />

Unmut. Denn<br />

wegen dieser<br />

Stange kann nur ein Rollifahrer<br />

statt zwei in den Bussen<br />

mitfahren.<br />

Werkstattmitarbeiter Stephan<br />

Heymann wollte das<br />

nicht so stehen lassen. Er<br />

initiierte eine Unterschriftenaktion<br />

in der Lathusenstr.<br />

und übergab die<br />

Liste der Üstra. Dort ist man<br />

für den Hinweis dankbar.<br />

Zwar kann die Stange kurzfristig<br />

nicht entfernt werden,<br />

man wird die Kritik aber bei<br />

der Anschaffung neuer<br />

Busse 2012 bedenken.<br />

Gute Aktion!


ips<br />

Der Mann auf der Wiese<br />

von Susanne Muckelberg<br />

Es steht ein Mann ganz allein<br />

auf einer endlos weiten<br />

Herbstwiese. Über ihn erstreckt<br />

sich der unendliche<br />

Horizont. Er ist tiefblau<br />

und mit vielen Wolken übersät.<br />

Ganz hoch droben wartet<br />

schon die kühle klare<br />

Sternennacht in ihrer glitzernden<br />

Pracht.<br />

Der Mann wirkt<br />

klein wie ein Grashalm,<br />

so tief unten<br />

auf der Erde. Ein<br />

kalter Wind pfeift<br />

ihm um die Nase<br />

und er friert. Unter<br />

seinen Füßen nichts<br />

als dichtes, rotleuchtendes<br />

und<br />

klebriges Herbstlaub.<br />

Manchmal sind auch<br />

noch ein paar gelb-grüne<br />

Blätter dabei. Der Mann<br />

stapft über die Wiese, es ist<br />

feucht und matschig auf<br />

dem Boden. Genervt watet<br />

er wie der Storch im Salat<br />

über die Wiese. Doch die<br />

Sonne lacht, als wolle sie zu<br />

ihm sagen: "Tja, der Wind<br />

bläst zwar und es ist schon<br />

kühler als im Sommer, aber<br />

ich bin trotzdem noch da<br />

und wärme dich noch ein<br />

wenig."<br />

Der Mann sehnt sich nach<br />

längst vergangenen heißen<br />

und langen Tagen. In seinen<br />

Träumen ist es wieder Sommer!<br />

Der Himmel ist stahlblau,<br />

kein Wölkchen ist am<br />

Himmel und die Wiese zeigt<br />

ein sattes frisches Grün.<br />

Sie ist umsäumt mit knallgelben<br />

Rapsblüten. Es sind<br />

volle 30 Grad Celsius, was<br />

will man mehr!<br />

Wehmut befällt ihn bei die-<br />

unterhaltung<br />

23<br />

sem Gedanken! Und kurzerhand<br />

zieht er sein Messer<br />

aus der Hosentasche und<br />

schneidet sich ein großes<br />

Stück vom Herbsthimmel<br />

heraus. Er führt sein Messer<br />

exakt einem Rechteck<br />

gleich, an drei Seiten entlang.<br />

Die linke Seite lässt er<br />

unbeschnitten.<br />

Dann nimmt er<br />

die rechte Seite<br />

des in den Himmelgeschnittenen<br />

Rechtecks<br />

und zieht sie<br />

kräftig auf. Dann<br />

kam auch schon<br />

der Sommer zur<br />

Himmelstür herein<br />

und der Mann<br />

freute sich riesig!<br />

Doch ehe er noch sein kleines<br />

Stückchen Sommer genießen<br />

kann, fängt der Wekker<br />

nervtötend und schrill<br />

an zu rasseln. "Steh' jetzt<br />

endlich mal auf! Es ist<br />

schließlich schon sieben<br />

Uhr!", ruft ihm seine Frau<br />

ungeduldig zu.


Willenbrock StaplerCup 2010<br />

Dies & Das<br />

OB bei HW<br />

Am 29.05.2010 fand in Anderten der diesjähriger Willenbrock-Staplercup<br />

statt. Willenbrock wurde 40 Jahre alt. Es<br />

nahmen über 50 Staplerfahrer teil, davon 17 mit einer Behinderung.<br />

Die <strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong> - schon seit<br />

mehreren Jahren aktive Teilnehmer - wurden in diesem<br />

Jahr vertreten von Udo Spange, Michael Doering und Wiegand<br />

Langer. Bestplatzierter wurde mit dem 5. Platz Wiegand<br />

Langer bei 284 Punkten. Besonders bemerkenswert:<br />

Herr Langer fährt seit anderthalb Jahren gar nicht mehr<br />

aktiv Gabelstapler. Allen Teilnehmern herzlichen Glückwunsch!<br />

Zu Gast bei den Kunstfestspielen Herrenhausen<br />

In diesem Jahr fanden in Herrenhausen zum ersten mal<br />

die Kunstfestspiele statt. Am Sonntag, den 20. Juni gab es<br />

ein klassisches Konzert statt, in dem unter anderem Werke<br />

von Ludwig van Beethoven und Bela Bartok gespielt wurden.<br />

Der Veranstalter hatte den Menschen mit Behinderungen<br />

vergünstiget Tickets angeboten. Einige Werkstattmitarbeiter<br />

der HW u.a. Sebastian Poerschke und Benjamin<br />

Haak, nutzten das Angebot:<br />

"Als wir dort ankamen wurden wir schon von den zuständigen<br />

Mitarbeitern empfangen. Diese haben uns in den Saal<br />

geholfen. Das Konzert war sehr abwechslungsreich. Eins<br />

der Stücke war ein sehr modernes und daher vom Klang<br />

ungewöhnliches Stück des Komponisten Bela Bartok. Die<br />

Akustik im Saal war ausgesprochen gut. Wenn ihr auch<br />

mal einen Ausflug in die Herrenhäuser Gärten unternehmen<br />

wollt und dort Hilfe benötigt, dann wäre es gut dort<br />

vorher anzurufen und mit dem Personal einen Termin zu<br />

vereinbaren, damit man euch dementsprechend weiterhelfen<br />

kann."<br />

Eigentlich wollte er nur zu Mittag essen, doch dann ließ<br />

er sich einen Blick in Werkstatt und Garten nicht nehmen:<br />

Oberbürgermeister Stephan Weil machte auf seiner<br />

Tour durch den Stadtteil Kleefeld-Buchholz bei den<br />

<strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong> Station. Mit dabei Kollegen<br />

aus der SPD, wie auch Bezirksbürgermeister Fischer.<br />

Allen hats geschmeckt und es wurden eine Menge Ideen<br />

ausgetauscht.<br />

E.ON Ehrenamtstag<br />

her: Als eine von 7 gemeinnützigen<br />

Organisationen<br />

präsentierten sich die <strong>Hannoversche</strong>n<br />

<strong>Werkstätten</strong><br />

beim 1. E.ON Ehrenamtstag<br />

am Standort Mühlenberg.<br />

Dort sind wir schon gut bekannt,<br />

denn die Gärtnergruppe<br />

um Herrn Marini<br />

pflegt dort seit Jahren liebevoll<br />

die Gartenanlagen.<br />

Beim Ehrenamtstag stellten<br />

die <strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong><br />

das Bildungsprojekt<br />

"Handicap on Air" vor. Für<br />

die Radiosendung werden<br />

noch ehrenamtliche Helfer<br />

gesucht. Weitere Infos auch<br />

auf der HW-Internetseite<br />

www.hw-hannover.de

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