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Kapellmann und Partner 2011/12

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Projektdaten<br />

Mandant: Europäische Kommission<br />

Beratungsteam: Dr. Robin van der Hout, Alexander Krämer<br />

Klageverfahren EuG Siemens AG/Europäische Kommission<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

Streitgegenstand des Verfahrens vor dem<br />

EuG sind Schadensersatzansprüche für die<br />

Wieder aufbereitung von radioaktiv belasteten<br />

Materialien gegenüber der Europäischen Kommission.<br />

Die Vorgeschichte des Falles reicht bis<br />

in die 80er­Jahre zurück. Ein damals in der<br />

Atom industrie tätiges Unternehmen hatte der<br />

Europäischen Atom gemeinschaft radioaktive<br />

Materialien zu Forschungszwecken zur Verfügung<br />

gestellt. Die Parteien vereinbarten eine<br />

Pauschale für diese Leistung <strong>und</strong> verständigten<br />

sich darauf, dass das Unternehmen die<br />

Materialien nach Ablauf des Vertrags zurücknähme.<br />

Zu einer Rücknahme kam es jedoch lange<br />

Zeit nicht. Unter anderem infolge der politischen<br />

Vorgänge in Hessen Ende der 80er­ <strong>und</strong> Anfang<br />

der 90er­Jahre konnten die radioaktiven Materialien<br />

nicht nach Hanau zurücktransportiert werden.<br />

Auch eine im Verlauf der Zeit notwendig<br />

gewordene Wiederauf berei tung des Forschungsmaterials<br />

in Großbritannien oder in Frankreich<br />

scheiterte zunächst. Die Ma teri alien wurden<br />

schließ lich erst 2009 in einer französischen An lage<br />

wiederaufbereitet. Die dabei entstandenen Kosten<br />

waren um ein Viel faches höher, als sie es bei der<br />

vorgesehenen Rück nahme Anfang der 90er­<br />

Jahre gewesen wären. Da die Parteien in ihrem<br />

Vertrag eine Schiedsklausel vereinbart hatten,<br />

hat das EuG nunmehr über die geltend gemachten<br />

Ansprüche zu entscheiden.<br />

Mandant<br />

Die Europäische Kommission hat <strong>Kapellmann</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Partner</strong> beauftragt, die Interessen der Europäischen<br />

Atomgemeinschaft in diesem Verfahren<br />

wahrzunehmen <strong>und</strong> sie gegen Schaden s ersatzansprüche<br />

zu verteidigen.<br />

Mandat<br />

In diesem faktenreichen Verfahren haben die<br />

Parteien dem Gericht mittlerweile ihre Rechtsauffassungen<br />

in umfangreichen Schriftsätzen<br />

dar gelegt. Der Rekonstruktion des lange zurückliegenden<br />

Sachverhalts kam dabei große Bedeutung<br />

zu. In rechtlicher Hinsicht geht es im Kern<br />

um die Frage, wer für die Verzögerungen bei der<br />

Rücknahme der radioaktiven Materialien verantwortlich<br />

ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die<br />

Auslegung des zwischen den Parteien vereinbarten<br />

Vertrags. Das Gericht wird in diesem<br />

an spruchsvollen Fall die Aufgabe haben, die<br />

Umstände der Atomindustrie der 80er­ <strong>und</strong> der<br />

frühen 90er­Jahre aufzuarbeiten. Offen steht,<br />

wann mit einer Entscheidung des Gerichts<br />

gerechnet werden kann.<br />

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