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Götz und Christine ziehen um: Zimmer frei! - WDR.de

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Foto: wdr/Sachs<br />

wdr, 50600 Köln, Postvertriebsstück, Entgelt bezahlt G 4925 E<br />

wdr printRUNDFUNK-<br />

GEBÜHREN<br />

DIE ZEITUNG DES WESTDEUTSCHEN RUNDFUNKS<br />

März 2012 Nr. 431<br />

FÜR GUTES<br />

PROGRAMM.<br />

Neues Haus für 1live – Aktueller Zeitfunk künftig im News-Haus – Funkhaus wird Kulturhaus<br />

Kölns neue Radio-City<br />

Mehr Gerechtigkeit<br />

Mit wdr-Verwaltungsdirektor<br />

Hans W. Färber (Bild) sprach<br />

wdr print über die Chancen <strong>de</strong>s<br />

neuen R<strong>und</strong>funkbeitrags <strong>und</strong><br />

über Fragen <strong>de</strong>r Akzeptanz. 4<br />

Der Hörfunk <strong>de</strong>s wdr setzt in <strong>de</strong>r Kölner Innenstadt klare Signale. Seine<br />

drei Säulen, das junge Programm 1live, die aktuellen Zeitfunkredaktionen<br />

<strong>und</strong> die „Kultur“, be<strong>ziehen</strong> jeweils eigene Funkhäuser. Der wdr wird<br />

damit erfahrbar als Kulturträger, als Garant korrekter Aktualität <strong>und</strong> als<br />

<strong>de</strong>r Sen<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r es versteht, jungen Menschen ihr Radio zu bieten.<br />

Bereits am 22. März geht 1live<br />

aus <strong>de</strong>m wdr-Haus an <strong>de</strong>r<br />

Neven-DuMont-Straße auf<br />

Sendung. Von diesem Donnerstag<br />

an wird <strong>de</strong>r völlig neu gestaltete<br />

Ostflügel <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s z<strong>um</strong> großen<br />

Sen<strong>de</strong>zentr<strong>um</strong> mit Blick auf das<br />

benachbarte Vierscheibenhaus <strong>und</strong><br />

auf die Spitzen <strong>de</strong>s Kölner Doms.<br />

Dann wird <strong>de</strong>r gesamte Komplex,<br />

aus <strong>de</strong>m auch die multikulturelle<br />

Welle Funkhaus Europa (FHE)<br />

sen<strong>de</strong>n wird, z<strong>um</strong> 1live-Haus (siehe<br />

auch Seite 7).<br />

Die bei<strong>de</strong>n aktuellen Radiowellen<br />

wdr 2 <strong>und</strong> wdr 5 sind schon z<strong>um</strong><br />

Teil in die wdr-Arka<strong>de</strong>n <strong>um</strong>gezogen.<br />

Dieser 1996 erstmals bezogene<br />

„Böhm-Bau“ an <strong>de</strong>r Kölner Nord-<br />

Süd-Straße wird dann – entsprechend<br />

<strong>de</strong>r dort produzierten Programme<br />

– News-Haus heißen.<br />

Das Traditionshaus <strong>de</strong>s wdr am<br />

Wallrafplatz erhält auch einen<br />

neuen Namen: „Kulturhaus“ wird<br />

es bald heißen. Hier geben schon<br />

seit 1956 die wdr-Orchester <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>r -Chor <strong>de</strong>n Ton an – vor allem im<br />

großartigen Klaus-von-Bismarck-<br />

EXKLUSIV: ANKE ENGELKES TAGEBUCH ÜBER DIE BERLINALE<br />

Anke Engelke schrieb exklusiv für<br />

wdr-print-Leser, was sie in <strong>de</strong>r<br />

Woche <strong>de</strong>r Berliner Filmfestspiele<br />

erlebt hat; was sie in ihrem „Pa-<br />

Saal. Im Kulturhaus wer<strong>de</strong>n zu<strong>de</strong>m<br />

die Programmmacher <strong>de</strong>r Kulturwelle<br />

wdr 3 ein neues Zuhause fin<strong>de</strong>n.<br />

wdr 4 bleibt im Kulturhaus.<br />

Die neue – auch rä<strong>um</strong>lich erfahrbare<br />

– Positionierung <strong>de</strong>s wdr-Radios<br />

geht zurück auf die Entscheidung<br />

Monika Piels. Kurz nach ihrem Amtsantritt<br />

hatte sich die Intendantin dafür<br />

ausgesprochen, <strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Verkauf<br />

<strong>de</strong>r wdr-Häuser r<strong>und</strong> <strong>um</strong> das<br />

ehemalige Carlton-Hotel im Sü<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s Doms einhergehen<strong>de</strong>n Verlust<br />

an Bürorä<strong>um</strong>en weitestgehend in <strong>de</strong>r<br />

Innenstadt auszugleichen <strong>und</strong> nicht<br />

– wie es ihr Vorgänger Fritz Pleitgen<br />

geplant hatte – in Bocklemünd ein<br />

neues Sen<strong>de</strong>zentr<strong>um</strong> aufzubauen.<br />

Der Hörfunk hat diese Entscheidung<br />

gekoppelt an einen zukunftstauglichen<br />

technischen Fortschritt. Unter<br />

<strong>de</strong>m Stichwort „Radio 2020“ können<br />

jetzt die – wie es hausintern heißt –<br />

„Reihenhaus-Anlagen“ installiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Damit wird es <strong>de</strong>n Redaktionen<br />

u. a. möglich, am Schreibtisch<br />

Programme zu gestalten.<br />

Die Aufnahme <strong>de</strong>s Sen<strong>de</strong>betriebs im<br />

neuen 1live-Haus ist für FHE ein<br />

lästchen“, <strong>de</strong>m Son<strong>de</strong>rstudio <strong>de</strong>s<br />

ard-Morgenmagazins erlebt hat;<br />

auf wen sie sich gefreut hat <strong>und</strong> was<br />

ihre Lieblingsfilme waren. Seite 6<br />

Anke Engelke präsentierte Berlinale-Promis:<br />

hier Schauspielerin Barbara Sukowa<br />

Fotos: wdr/Ernst/dapd<br />

wichtiges Ereignis: „Endlich haben<br />

wir die Möglichkeit, in einer nicht<br />

nur technisch zeitgemäßen, son<strong>de</strong>rn<br />

auch optisch ansprechen<strong>de</strong>n Umgebung<br />

Radio zu produzieren – so, wie<br />

es für eine mo<strong>de</strong>rne <strong>und</strong> kosmopolitische<br />

Welle angemessen ist“, sagt<br />

Thomas Reinke, Programmchef von<br />

FHE, nach <strong>de</strong>n ersten Erfahrungen<br />

im 1live-Haus: „Unsere Sendungen<br />

wer<strong>de</strong>n dynamischer <strong>und</strong> – <strong>de</strong>r<br />

Architektur <strong>de</strong>r neuen Studios entsprechend<br />

– offener klingen, <strong>und</strong><br />

wir können auch am Wochenen<strong>de</strong><br />

mehr live sen<strong>de</strong>n als bisher.“ Er <strong>und</strong><br />

seine Redaktion gingen mit sehr<br />

großen Erwartungen ins 1live-<br />

Haus – „nicht zuletzt, weil uns das<br />

neue Planungssystem in Open Media<br />

erstmals in die Lage versetzen wird,<br />

die Sendungen transparent <strong>und</strong> als<br />

Gemeinschaftsprodukt zu planen“.<br />

Dennoch wüssten alle, dass sie als<br />

Piloten für „Radio 2020“ in <strong>de</strong>r<br />

Anfangsphase noch Probleme<br />

bekommen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

hu<br />

<strong>Götz</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Christine</strong><br />

<strong>ziehen</strong> <strong>um</strong>:<br />

<strong>Zimmer</strong> <strong>frei</strong>!<br />

<strong>Christine</strong> Westermann <strong>und</strong><br />

<strong>Götz</strong> Alsmann packen ihre<br />

letzen Sachen: Die Kult-WG<br />

im wdr Fernsehen zieht<br />

<strong>um</strong>. Zur Einweihung kommt<br />

Jürgen von <strong>de</strong>r Lippe am 11.<br />

März (siehe Seite 9).<br />

Foto: wdr/Seip<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

Die besten Lokalzeiten<br />

Sechs Preise gab es diesmal –<br />

beim dritten „Gol<strong>de</strong>nen Känguru“<br />

für die besten Beiträge in <strong>de</strong>n<br />

elf Lokalzeit-Ausgaben. 7<br />

Die neuen Shows<br />

Der wdr hat Sportmo<strong>de</strong>rator<br />

Matthias Op<strong>de</strong>nhövel zwei Unterhaltungsshows<br />

auf <strong>de</strong>n Leib<br />

geschnei<strong>de</strong>rt; Op<strong>de</strong>nhövels<br />

Countdown startet im April. 8<br />

100 Bücher<br />

Wie schon neun Mal zuvor wird<br />

beim wdr 5-Literaturmarathon,<br />

diesmal vom 16. März von 22:00<br />

bis z<strong>um</strong> 17. März 22:00, aus<br />

h<strong>und</strong>ert Büchern vorgelesen,<br />

die sich viele RadiohörerInnen<br />

gewünscht haben. 10<br />

Am Puls <strong>de</strong>r Politik<br />

Gerd Depenbrock hat 29 Jahre die<br />

B<strong>und</strong>espolitik in Bonn<br />

<strong>und</strong> Berlin als Leiter<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Studios<br />

begleitet. Jetzt<br />

folgte ihm Katrin<br />

Brand. 13


PROFILE<br />

KATRIN BRAND GUALTIERO ZAMBONINI: „NICHT ALLES IM GRÜNEN BEREICH“ HEINRICH BRELOER<br />

„Von meinem neuen<br />

Job in Berlin habe ich<br />

immer geträ<strong>um</strong>t“<br />

Sie ist die erste Frau an <strong>de</strong>r Spitze<br />

<strong>de</strong>s Hauptstadtstudios für <strong>de</strong>n<br />

wdr-Hörfunk; das gilt auch für die<br />

lange Zeit, in <strong>de</strong>r Bonn <strong>und</strong> nicht<br />

Berlin die Hauptstadt war. „Davon<br />

habe ich immer geträ<strong>um</strong>t“, bekennt<br />

Katrin Brand, die Nachfolgerin<br />

von Gerd Depenbrock, <strong>de</strong>r am<br />

31. Januar in die passive Phase <strong>de</strong>r<br />

Altersteilzeit wechselte: „Als ich<br />

das erste Mal hier Korrespon<strong>de</strong>ntin<br />

war, habe ich ihn mal so ganz diskret<br />

am Ran<strong>de</strong> gefragt, wie lange<br />

er <strong>de</strong>nn noch ge<strong>de</strong>nkt zu arbeiten.<br />

Dann hat er mich ganz empört angeguckt:<br />

‚Wie, wollen Sie meine<br />

Nachfolgerin wer<strong>de</strong>n?’“ Ob sie ja<br />

gesagt hat, weiß sie nicht mehr:<br />

„Ich hoffe, ich bin wenigstens rot<br />

gewor<strong>de</strong>n“, sagt sie heute: „Hier<br />

Chefin zu wer<strong>de</strong>n als Nachfolgerin<br />

von Gerd Depenbrock macht mich<br />

unglaublich stolz.“<br />

Wie ein Zurück in die Provinz<br />

kommt es ihr nicht vor; aber vieles<br />

von <strong>de</strong>m, was sie als Studioleiterin<br />

in Brüssel an europäischem<br />

Esprit erfahren hat, vermisse sie<br />

schon in Berlin: „Brüssel ist einfach<br />

ein Tra<strong>um</strong>. Da spielt die Musik.“<br />

Viele Korrespon<strong>de</strong>nten hätten<br />

zwar Angst vor Brüssel, weil die<br />

Themen kompliziert sind, weil es<br />

viele Institutionen gibt, weil man<br />

viele Sprachen kennen sollte, weil<br />

die politischen Prozesse nicht so<br />

prägnant auf <strong>de</strong>n Punkt zu bringen<br />

sind wie hier in Berlin. Katrin<br />

Brand: „In Brüssel geht einem<br />

schon das Herz auf.“<br />

In Berlin sei es nun ganz bestimmt<br />

Katrin Brand leitet als erste Frau das<br />

wdr-Hauptstadtstudio. Foto: ard/Thevenet<br />

nicht ihre Aufgabe, Kanzler o<strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>re zu stürzen. „Ich bin da ganz<br />

altmodisch. Ich möchte gerne <strong>de</strong>n<br />

guten alten Auftrag <strong>de</strong>s wdr erfüllen,<br />

zur politischen Meinungs-<br />

<strong>und</strong> Willensbildung beizutragen.<br />

Wenn ich das schaffe, bin ich eigentlich<br />

schon ziemlich gut.“ Ihr<br />

Berliner Team könne keine langen<br />

Analysen liefern wie Kollegen in<br />

großen Zeitungen. „Was wir am<br />

besten können, ist lebendig <strong>und</strong><br />

lei<strong>de</strong>nschaftlich Politik erklären,<br />

transparent machen, Begeisterung<br />

wecken <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Politikmüdigkeit<br />

entgegentreten.“ Als Journalistin in<br />

Berlin könne man nur Leute begleiten,<br />

die politisch interessiert sind;<br />

ihnen klar machen, dass es in <strong>de</strong>r<br />

Politik Leute gibt, die für wichtige<br />

Themen kämpfen, keinesfalls dort<br />

nur Leute sitzen, die viel Geld dafür<br />

bekommen, dass sie sich <strong>de</strong>n<br />

Hintern platt sitzen.<br />

Zugleich stimmt sie <strong>de</strong>r These zu,<br />

dass <strong>de</strong>r Parlamentarismus – an<strong>de</strong>rs<br />

als in <strong>de</strong>n 60er <strong>und</strong> 70er Jahren –<br />

in einer Krise steckt: „Den Parla-<br />

2 März 2012 · <strong>WDR</strong>PRINT<br />

Die Mediennutzung durch Migranten<br />

war eines <strong>de</strong>r Themen<br />

auf <strong>de</strong>m 5. Integrationsgipfel am<br />

31. Januar im B<strong>und</strong>eskanzleramt.<br />

Auf <strong>de</strong>r Veranstaltung, zu <strong>de</strong>r<br />

B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela Merkel<br />

eingela<strong>de</strong>n hatte, informierte <strong>de</strong>r<br />

wdr-Integrationsbeauftragte Gualtiero<br />

Zambonini über ein wichtiges<br />

Ergebnis <strong>de</strong>r ard/zdf-Studie<br />

„Migranten <strong>und</strong> Medien“: Nur eine<br />

schr<strong>um</strong>pfen<strong>de</strong> Min<strong>de</strong>rheit nutzt<br />

ausschließlich heimatsprachliche<br />

Medien. Trotz<strong>de</strong>m, so Zambonini<br />

weiter, sei „keineswegs alles im<br />

grünen Bereich“. Zuwan<strong>de</strong>rer wür-<br />

Foto: wdr/Sachs<br />

mentarismus muss man im Moment<br />

ein bisschen ans Händchen nehmen.<br />

Die europäischen Entscheidungen<br />

wer<strong>de</strong>n zwischen Merkel <strong>und</strong><br />

Sarkozy ausgekaspert. Wenn B<strong>und</strong>estagspräsi<strong>de</strong>nt<br />

Lammert ab <strong>und</strong><br />

zu mal sagt: ‚Moment, wir wollen da<br />

mit abstimmen’, dann kann man ihn<br />

nur unterstützen.“<br />

Wichtiger für sie ist, dass die Berichterstattung<br />

aus Berlin trotz <strong>de</strong>s immer<br />

größer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Tempos die Qualität<br />

behält, die man erwarten müsse.<br />

„Und manche Sachen kann man auch<br />

nicht in 2’30“ erklären.“ Dennoch<br />

blickt die 48-jährige Journalistin opti-<br />

<strong>de</strong>n „meist als Defizitträger“ gesehen;<br />

„Migration <strong>und</strong> Integration<br />

haftet nach wie vor ein negativer<br />

Nachklang an“.<br />

Deshalb for<strong>de</strong>rte Zambonini die<br />

Medienschaffen<strong>de</strong>n auf, die viel-<br />

Das wdr-Funkhaus am Wallrafplatz:<br />

Für Passanten, Touristen,<br />

R<strong>und</strong>funkbeitragszahler ist es<br />

weitgehend unzugänglich, eine verbotene<br />

Zone hinter Sicherheitsschleusen.<br />

Einige Male im Jahr<br />

allerdings ist das an<strong>de</strong>rs.<br />

Wenn die Klangkörper<br />

bei mittendrin!<br />

ins Funkhaus<br />

einla<strong>de</strong>n. Und während<br />

<strong>de</strong>s wdr 5-Literaturmarathons.<br />

Da nn öffnen<br />

wir die Türen,<br />

die Menschen<br />

stehen Schlange, <strong>um</strong><br />

in <strong>de</strong>n wdr zu kommen<br />

<strong>und</strong> sich verzaubern<br />

zu lassen. 24<br />

St<strong>und</strong>en lang besetzen<br />

Fans <strong>und</strong> Trä<strong>um</strong>er das<br />

Funkhaus <strong>und</strong> lassen<br />

sich berauschen vom<br />

Groove <strong>de</strong>r Literatur<br />

<strong>und</strong> verführerischen<br />

Texten. Selbst nach<br />

Mitternacht gibt es<br />

lange Wartezeiten<br />

am Eingang. Die es<br />

hinein ins Funkhaus<br />

geschafft haben, lassen<br />

sich mit Picknick,<br />

Wein <strong>und</strong> Schlafsäcken<br />

auf <strong>de</strong>n Teppichen<br />

im Foyer nie<strong>de</strong>r,<br />

lauschen, lachen,<br />

twittern o<strong>de</strong>r schlafen.<br />

Eine begeistern<strong>de</strong> Atmosphäre,<br />

eine w<strong>und</strong>erbare Mischung<br />

aus Konzentration <strong>und</strong> Trä<strong>um</strong>erei.<br />

In diesem Jahr fin<strong>de</strong>t das 24-stündige<br />

Leseereignis z<strong>um</strong> 10. Mal<br />

statt, wie immer als Teil <strong>de</strong>s Li-<br />

Florian Quecke,<br />

Programmleiter<br />

von wdr 5,<br />

beleuchtet die<br />

Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s<br />

Literaturmarathons<br />

für die<br />

Hörerinnen <strong>und</strong><br />

Hörer <strong>und</strong> bewertet<br />

die nun<br />

seit zehn Jahren<br />

bewährte I<strong>de</strong>e<br />

für die Literatur.<br />

Der wdr-Integrationsbeauftragte<br />

Gualtiero Zambonini Foto: wdr/Fußwinkel<br />

mistisch in die Zukunft an <strong>de</strong>r Spree:<br />

„Es sind lösbare Aufgaben.“<br />

wdr 5 habe beispielsweise <strong>de</strong>n<br />

großen Vorteil, dass man morgens<br />

ein Live-Gespräch anbieten, die<br />

Welt erklären kann, „<strong>und</strong> das auch<br />

mal fünf Minuten lang“. Da müsse<br />

man nicht atemlos von Ereignis<br />

zu Ereignis o<strong>de</strong>r von Gerücht zu<br />

Gerücht hetzen. „Bei wdr 2 muss<br />

man vorher genau nachfragen, was<br />

die Redaktion in <strong>de</strong>r Kürze ihrer formatierten<br />

Sendungen will. Aber es<br />

macht Spaß, weil die Kollegen mitunter<br />

auch sehr spontan sind.“ Mit<br />

1live könne sie sehr gut zusammen-<br />

fältige Lebenswirklichkeit <strong>de</strong>s<br />

Publik<strong>um</strong>s vor <strong>und</strong> hinter <strong>de</strong>r<br />

Kamera zu spiegeln. Dabei sei es<br />

hil<strong>frei</strong>ch, dass nun eine neue Generation<br />

von Medienmachern heranwachse,<br />

die aufgr<strong>und</strong> ihrer Biografie<br />

einen erfrischen<strong>de</strong>n Blick<br />

auf die gemeinsame Geschichte<br />

werfen könne. „Ich <strong>de</strong>nke dabei<br />

an das liebevolle Augenzwinkern<br />

von ‚Almanya – Willkommen in<br />

Deutschland‘ <strong>de</strong>r Schwestern<br />

Sam<strong>de</strong>reli o<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n poetischen<br />

Blick <strong>de</strong>s Grimmepreisträgers Ali<br />

Samadi Ahadi auf <strong>de</strong>n ost<strong>de</strong>utschen<br />

Alltag.“ SaW<br />

Lust aufs Lesen<br />

teraturfestes lit.COLOGNE. War<strong>um</strong><br />

betreibt wdr 5 <strong>de</strong>n hohen Aufwand?<br />

War<strong>um</strong> rä<strong>um</strong>t das Wortprogramm einen<br />

ganzen Tag lang sein Programm<br />

<strong>frei</strong> für die Literatur?<br />

Das Lebensgefühl von wdr 5<br />

haben wir u. a. <strong>de</strong>finiert als<br />

„Lust auf die Welt, auf neue<br />

Eindrücke <strong>und</strong> Ent<strong>de</strong>ckungen“.<br />

wdr 5 will inspirieren! Viele Impulse<br />

für persönliche <strong>und</strong> politische<br />

Entwicklungen kommen aus <strong>de</strong>r<br />

Literatur. Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer<br />

arbeiten sich durch die Werke <strong>de</strong>r<br />

Weltliteratur <strong>und</strong> schlagen uns ihre<br />

Lieblingsbücher vor. Ob Abenteuer,<br />

Drama, Klassiker, Krimi o<strong>de</strong>r<br />

Kin<strong>de</strong>rbuch, es sind Texte, die sie<br />

bewegten <strong>und</strong> verän<strong>de</strong>rten. Bücher<br />

auf <strong>de</strong>m Laufsteg, vorgetragen von<br />

prominenten Köpfen <strong>und</strong> Stimmen<br />

<strong>und</strong> – oftmals noch viel besser –<br />

von <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s wdr-Sprecherensembles.<br />

Der literarische Ausnahmezustand<br />

wird aber vor allem<br />

erreicht durch <strong>de</strong>n Festivalcharakter.<br />

Radio wird erlebbar – weil<br />

wir die Türen öffnen. 4 000 Besucher<br />

schaffen es ins Funkhaus, einige sind<br />

nonstop die ganzen 24 St<strong>und</strong>en lang<br />

dabei. wdr 5 hebt die Distanz z<strong>um</strong><br />

Publik<strong>um</strong> auf, wirkt weniger Respekt<br />

einflößend, statt<strong>de</strong>ssen sympathisch,<br />

nahbar <strong>und</strong> offen. Vor allem für junge<br />

Menschen, <strong>de</strong>nn die sind <strong>de</strong>utlich in<br />

<strong>de</strong>r Mehrheit.<br />

Dieser direkte Kontakt z<strong>um</strong> Publik<strong>um</strong><br />

ist es, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Literaturmarathon<br />

für wdr 5 zu einer<br />

beson<strong>de</strong>ren Veranstaltung macht!<br />

Für mich sind es einzigartige St<strong>und</strong>en,<br />

mit <strong>de</strong>nen wir die Menschen berühren<br />

<strong>und</strong> bewegen.<br />

arbeiten, weil die Redaktion präzise<br />

Vorstellungen hat von <strong>de</strong>m, was sie<br />

für ihre Hörer wissen will.<br />

Die Nachfolgerin von Gerd Depenbrock,<br />

die sich seit 1991 beim wdr<br />

<strong>de</strong>m Radio verschrieben hat, hat offenbar<br />

keine Probleme damit, dass<br />

<strong>de</strong>r Hörfunk in Berlin nicht die große<br />

Rolle wie das Fernsehen spielt: „Wir<br />

sind aber die Tagesbegleiter <strong>de</strong>r<br />

Menschen. Sie schalten das Radio<br />

ein, wenn sie aufstehen o<strong>de</strong>r Auto<br />

fahren. Und das klassische Küchenradio<br />

gibt es immer noch. Die Leute<br />

dazu zu bringen, bis z<strong>um</strong> En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Beitrags zuzuhören <strong>und</strong> dann zu <strong>de</strong>n-<br />

„Schutzpatron<br />

<strong>de</strong>s mündigen<br />

Zuschauers“<br />

„Lieber Herr Breloer! Sie waren<br />

<strong>und</strong> sind seit Jahrzehnten das Aushängeschild<br />

<strong>de</strong>s öffentlich-rechtlichen<br />

R<strong>und</strong>funks <strong>und</strong> Schutzpatron<br />

<strong>de</strong>s mündigen Zuschauers.“<br />

So gratulierte wdr-Intendantin<br />

Monika Piel <strong>de</strong>m Filmemacher<br />

<strong>und</strong> Regisseur Heinrich Breloer<br />

z<strong>um</strong> 70. Geburtstag. Dem am 17.<br />

März in Gelsenkirchen geborenen<br />

Erfin<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Meister <strong>de</strong>s Dokudramas<br />

schrieb sie: „Seit über 30 Jahren<br />

arbeiten Sie für die ard, seit<br />

vielen Jahren sind Sie fest ‚liiert‘<br />

mit <strong>de</strong>m wdr.“ Zugleich verriet<br />

sie, dass sich Breloer mit seinem<br />

aktuellen Projekt nach Thomas<br />

Mann mit Bertolt Brecht nun<br />

einem weiteren Jahrh<strong>und</strong>ertgenie<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Literatur zuwen<strong>de</strong>t.<br />

Piel: „Die filmische Recherchereise<br />

auf <strong>de</strong>n Spuren Brechts, die Interviews<br />

mit <strong>de</strong>n noch leben<strong>de</strong>n<br />

Zeitzeugen, die Aufbereitung <strong>de</strong>r<br />

filmischen <strong>und</strong> schriftlichen Dok<strong>um</strong>ente<br />

haben bereits begonnen.<br />

Deshalb bin ich sehr gespannt auf<br />

Ihr neues Werk <strong>und</strong> Ihre Antworten<br />

auf die Frage: Wer war Brecht?<br />

Wie schon bei seinen Arbeiten zu<br />

Thomas Mann geht Breloers Beschäftigung<br />

mit Brecht wie<strong>de</strong>r zurück<br />

auf ein frühes Stück, diesmal<br />

seinen ersten langen Dok<strong>um</strong>entarfilm<br />

„Bi <strong>und</strong> Bidi in Augsburg – Erinnerungen<br />

an <strong>de</strong>n jungen Brecht“<br />

von 1978. Der Fernsehfilm über<br />

In Berlin wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 70. Geburtstag<br />

Heinrich Breloers gefeiert. Die Glückwünsche<br />

<strong>de</strong>s wdr hatte Dr. Barbara<br />

Buhl, stellvertreten<strong>de</strong> Leiterin <strong>de</strong>s<br />

Fernsehfilms, im Gepäck. Foto: wdr/Kohr<br />

„Brecht“ wird – unter <strong>de</strong>r Fe<strong>de</strong>rführung<br />

<strong>de</strong>s wdr – wie<strong>de</strong>r im Verb<strong>und</strong><br />

mit mehreren ard-Sen<strong>de</strong>rn für das<br />

Erste entstehen <strong>und</strong> von Bavaria<br />

Film produziert wer<strong>de</strong>n. EB/hu<br />

ken: ‚Ach, das war jetzt mal interessant!’<br />

– das können wir schaffen.“<br />

Die 1963 im hessischen Korbach<br />

geborene Journalistin hatte 1991<br />

beim wdr als Redakteurin, Mo<strong>de</strong>ratorin<br />

<strong>und</strong> Reporterin im Dortm<strong>und</strong>er<br />

Kabelpilotprojekt ihre Laufbahn<br />

begonnen. Weitere wdr-Stationen<br />

waren 1live <strong>und</strong> die wdr 2 Westzeit,<br />

die sie vier Jahre lang mo<strong>de</strong>rierte.<br />

2000 ging sie für fünf Jahre nach<br />

Berlin <strong>und</strong> wechselte nach einer<br />

kurzen Zwischenstation bei wdr 2<br />

ins wdr/ndr-Studio Brüssel, <strong>de</strong>ssen<br />

Leitung sie 2008 übernahm.<br />

Heinz-Josef Hubert


Wer abends auf <strong>de</strong>m Heimweg<br />

Profit im Radio gehört<br />

hat, wur<strong>de</strong> höchstwahrscheinlich<br />

besser über die<br />

Wirtschaftskrise informiert als in<br />

<strong>de</strong>n ard-Nachrichtensendungen.“<br />

Zu diesem Ergebnis kommen die<br />

Autoren einer Bachelor-Arbeit an<br />

<strong>de</strong>r Technischen Universität (TU)<br />

Dortm<strong>und</strong>. Die Journalistik-Stu<strong>de</strong>nten<br />

Tobias<br />

Jobke <strong>und</strong> Fabian Kurz<br />

analysierten dafür die<br />

Berichterstattung <strong>de</strong>s<br />

wdr-Wirtschaftsmagazins<br />

Profit während <strong>de</strong>r<br />

Finanzkrise in <strong>de</strong>n Jahren<br />

2007 bis 2010.<br />

„Das Lob können wir gut gebrauchen“,<br />

kommentiert Uwe Möller<br />

das Ergebnis; er ist seit 2005 Leiter<br />

<strong>de</strong>r Programmgruppe Wirtschaft<br />

(PGW) im wdr-Hörfunk.<br />

Er habe die bei<strong>de</strong>n Dortm<strong>und</strong>er<br />

Stu<strong>de</strong>nten zunächst gar nicht<br />

unterstützen wollen. Denn ihre<br />

Arbeitshypothese lautete: „Die<br />

Hörfunk-Wirtschaftsredaktion<br />

<strong>de</strong>s wdr hat die Eurokrise in ihrer<br />

Dimension unterschätzt.“ Und<br />

allzu negativ erschien Möller auch<br />

<strong>de</strong>r Titel, <strong>de</strong>n Tobias Jobke<br />

<strong>und</strong> Fabian Kurz<br />

gewählt hatten:„Bankrotterklärung<br />

fürs<br />

Radio?“ hatten<br />

die bei<strong>de</strong>n formuliert,<br />

nach<strong>de</strong>m eine<br />

an<strong>de</strong>re Studie (finanziert von <strong>de</strong>r<br />

gewerkschaftsnahen Otto-Brenner-<br />

Stiftung, Frankfurt) zuvor zu nie<strong>de</strong>rschmettern<strong>de</strong>n<br />

Ergebnissen<br />

gekommen war.<br />

Die Autoren Hans-Jürgen Arlt <strong>und</strong><br />

Wolfgang Storz hatten in ihrer Arbeit<br />

„Wirtschaftsjournalismus in<br />

<strong>de</strong>r Krise“ die tagesaktuelle <strong>de</strong>utsche<br />

Wirtschaftsberichterstattung<br />

untersucht. Schwerpunkt waren die<br />

Beiträge von Qualitätszeitungen wie<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />

<strong>und</strong> Süd<strong>de</strong>utsche Zeitung, dpa-<br />

Basisdienst sowie in Tagesschau<br />

<strong>und</strong> Tagesthemen – vor, während<br />

<strong>und</strong> unmittelbar nach <strong>de</strong>r Finanz-<br />

krise 2007/2008. Das erschrecken<strong>de</strong><br />

Ergebnis damals: Der Wirtschaftsjournalismus<br />

hat „als Beobachter,<br />

Berichterstatter <strong>und</strong> Kommentator<br />

<strong>de</strong>s Finanzmarkts <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Finanzmarktpolitik<br />

bis z<strong>um</strong> offenen Ausbruch<br />

<strong>de</strong>r globalen Finanzkrise<br />

schlecht gearbeitet.“ Arlt <strong>und</strong> Storz<br />

sprechen in diesem Kontext von<br />

„Pfusch am Bau.“<br />

Pfusch, <strong>de</strong>r sich auch auf<br />

die nicht untersuchte Hörfunk-Berichterstattung<br />

aus<strong>de</strong>hnte? Für Tobias Jobke<br />

<strong>und</strong> Fabian Kurz eine<br />

fast logische Konsequenz.<br />

Z<strong>um</strong>al bei<strong>de</strong> über jahrelange<br />

Praxiserfahrung verfügen. Jobke<br />

absolvierte von 2009 bis 2011 ein<br />

Volontariat beim wdr <strong>und</strong> arbeitet<br />

heute als <strong>frei</strong>er Mitarbeiter u. a. für<br />

die wdr-Wissenschaftsredaktion<br />

<strong>und</strong> die 1live-Nachrichten. Kurz<br />

mo<strong>de</strong>rierte u. a. bei antenne koblenz<br />

<strong>und</strong> radio mk <strong>und</strong> ist heute<br />

Redakteur beim Nachrichten-Sen<strong>de</strong>r<br />

n-tv.<br />

„Argusaugen“<br />

Entsprechend vorinformiert,<br />

lässt sich die negative<br />

Gr<strong>und</strong>haltung<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n erklären:<br />

„Warner, die<br />

sich etwa kritisch<br />

mit einigen Finanzmarktinstr<strong>um</strong>entenause<br />

i n a n d e r s e t z t e n ,<br />

hatten in <strong>de</strong>n Jahren<br />

vor <strong>de</strong>r Krise schlechte<br />

Karten“, so Fabian<br />

Kurz. Für ihn <strong>und</strong><br />

seinen Mitautor Jobke<br />

gehörte daher zu <strong>de</strong>n<br />

entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Fragen,<br />

ob Profit <strong>und</strong> damit<br />

die wdr-Hörfunk-<br />

Wirtschaftsredaktion<br />

ebenfalls <strong>de</strong>m bis<br />

2007, 2008 vorherrschen<strong>de</strong>n<br />

Mainstream<br />

folgte <strong>und</strong> Krisenszenarien<br />

klein re<strong>de</strong>te<br />

o<strong>de</strong>r die beginnen<strong>de</strong><br />

Finanzmarktkrise mit<br />

Argusaugen begleitete.<br />

Uwe Möller überzeugten all diese<br />

Überlegungen zunächst nicht.<br />

Seine erste Reaktion: „Die wollen<br />

doch nur ihre negative Sicht untermauern.“<br />

Nach kurzem Austausch<br />

mit Kollegen <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Stu<strong>de</strong>nten<br />

habe er sich dann doch zur Kooperation<br />

entschlossen. Und<br />

ihnen Zugang z<strong>um</strong> wdr-Archiv<br />

verschafft.<br />

„Differenziert“<br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>de</strong>r Dortm<strong>und</strong>er Studie<br />

sind die Sendungen <strong>de</strong>s wdr 5-<br />

Wirtschaftsmagazins Profit in <strong>de</strong>n<br />

Jahren 2007 bis 2010. „Untersuchungsgegenstand<br />

waren jedoch<br />

ausschließlich die Beiträge, die<br />

sich primär mit <strong>de</strong>r Finanzkrise<br />

beschäftigten“, sagt Tobias Jobke.<br />

In <strong>de</strong>n heißen Phasen waren das<br />

etwa „zehn von 23 Sen<strong>de</strong>minuten“,<br />

erinnert sich Wolfgang Otto,<br />

stellvertreten<strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>r PGW<br />

im wdr-Hörfunk <strong>und</strong> Teamleiter<br />

<strong>de</strong>r Profit-Redaktion.<br />

Diese 60 wöchentlichen Minuten –<br />

Profit läuft sechs Mal pro Woche;<br />

montags bis samstags, jeweils 18:05<br />

bis 18:30 – haben die 15 Wirtschaftsredakteure<br />

<strong>de</strong>s Hörfunks gut genutzt.<br />

Laut <strong>de</strong>r Dortm<strong>und</strong>er Studie<br />

konnten Profit-Hörer „während<br />

aller Phasen ein differenziertes<br />

Bild <strong>de</strong>r Krise inklusive <strong>de</strong>r ver-<br />

schie<strong>de</strong>nen Ebenen, auf <strong>de</strong>nen sie<br />

sich abgespielt hat, erfahren.“ Beson<strong>de</strong>rs<br />

gelobt wird in <strong>de</strong>r Studie<br />

die „Taskforce Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Finanzkrise“ – eine aus vier Redakteurinnen<br />

<strong>und</strong> Redakteuren<br />

bestehen<strong>de</strong> Gruppe, die ab 2009<br />

für alle wdr-Wellen zusätzliche<br />

<strong>und</strong> ergänzen<strong>de</strong> Themen<br />

<strong>und</strong> Beiträge lieferte. „Und die<br />

je<strong>de</strong>rzeit bei Bedarf kurzfristig<br />

wie<strong>de</strong>r aktiviert wer<strong>de</strong>n kann“, ergänzt<br />

Uwe Möller: „Denkbar wäre<br />

die Taskforce wie<strong>de</strong>r im Umfeld <strong>de</strong>s<br />

20. März – das ist <strong>de</strong>r Tag, an <strong>de</strong>m<br />

Griechenland neue Milliar<strong>de</strong>n benötigt,<br />

<strong>um</strong> nicht Pleite zu gehen.“<br />

Einziger echter Kritikpunkt <strong>de</strong>r<br />

Jounalistik-Stu<strong>de</strong>nten an Profit:<br />

„Statt einige überflüssige, wenig<br />

einordnen<strong>de</strong> Korrespon<strong>de</strong>nten-<br />

Berichte, z<strong>um</strong> Beispiel aus Griechenland,<br />

zu sen<strong>de</strong>n, hätte die<br />

Redaktion noch stärker auf die<br />

Fachkompetenz ihrer Redakteure<br />

setzen sollen“, so Tobias Jobke. Im<br />

I<strong>de</strong>alfall müsste die Redaktion,<br />

„einen Wirtschaftsredakteur<br />

aus Köln nach<br />

Griechenland schicken, <strong>um</strong><br />

so einen kompetenteren<br />

Korrespon<strong>de</strong>nten-Bericht zu<br />

bekommen“, so Fabian Kurz.<br />

Das hat die PGW zwar im<br />

Einzelfall schon praktiziert. Mehr<br />

Geld <strong>und</strong> mehr Redakteure wer<strong>de</strong><br />

es laut Uwe Möller<br />

jedoch trotz <strong>de</strong>r tollen<br />

Studienergebnisse<br />

nicht geben. „Überall<br />

muss gespart wer<strong>de</strong>n,<br />

da sind wir froh, wenn<br />

wir keine Planstellen<br />

verlieren“, ergänzt<br />

Wolfgang Otto.<br />

Derzeit produziert<br />

die 22-köpfige PGW,<br />

bestehend aus 15 RedakteurInnen<br />

– in <strong>de</strong>r<br />

Mehrzahl erfahrene<br />

Journalisten (Durchschnittsalter<br />

50) mit<br />

BWL o<strong>de</strong>r VWL-Stu-<br />

di<strong>um</strong> – <strong>und</strong> sieben<br />

Sekretärinnen/Sachbearbeiterinnen,<br />

r<strong>und</strong><br />

DAS THEMA<br />

„Wie können wir als Wirtschaftsredaktion Erklärungen<br />

<strong>und</strong> Orientierung in einer unsicheren Zeit geben?“<br />

Zwei Stu<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r TU Dortm<strong>und</strong> haben untersucht,<br />

ob die wdr 5-Wirtschaftssendung Profit ihren<br />

Ansprüchen genügt. Ihr Ergebnis: Sie hat die aktuelle<br />

Finanzkrise früh erkannt,<br />

darüber sehr pluralistisch<br />

berichtet.<br />

Klartext in <strong>de</strong>r Krise<br />

Demonstration von Aktivisten <strong>de</strong>r Occupy-Frankfurt-Organisation vor <strong>de</strong>r Europäischen Zentralbank in Frankfurt: Protest gegen Finanzkrise <strong>und</strong> Wirtschaftskrise. Foto: imago/Peters<br />

e<br />

Foto: wdr/Michel<br />

Uwe Möller, <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>r Wirtschaftsredaktion (Mitte), sein Stellvertreter<br />

Wolfgang Otto (l.) <strong>und</strong> Wirtschaftsredakteur Ulrich Ueckerseifer.<br />

$<br />

2 000 Beiträge pro Jahr – Ten<strong>de</strong>nz<br />

steigend, „weil sich unsere Fachkompetenz<br />

im Haus immer stärker<br />

her<strong>um</strong>spricht“ – so Euro-Experte<br />

Otto – „<strong>und</strong> Kollegen immer häufiger<br />

auch als Experten<br />

für an<strong>de</strong>re Sendungen<br />

angefragt wer<strong>de</strong>n.“<br />

Neben Profit (Marktanteil<br />

montags bis <strong>frei</strong>tags<br />

lag 2010 bei 0,6 %;<br />

das entspricht 100 000 HörerInnen)<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>n weiteren PGW-<br />

Sendungen Quintessenz, Servicezeit<br />

(bei<strong>de</strong> wdr 2), In unserem Alter<br />

(wdr 4) sowie Service Verbraucher<br />

<strong>und</strong> – mit an<strong>de</strong>ren Redaktionen<br />

– auch Privat-Radio arbeiten die<br />

Wirtschaftskenner zu<strong>de</strong>m vermehrt<br />

auch mit 1live zusammen.<br />

Trimediales Format<br />

Erst im Sommer 2011 hatte die<br />

wdr-Studie „Ohne Moos nix los<br />

– wie junge Menschen über Geld<br />

<strong>und</strong> Finanzen <strong>de</strong>nken“ offenbart,<br />

dass großes Interesse für<br />

Finanzthemen bei jungen<br />

Menschen zwischen 14 <strong>und</strong><br />

29 Jahren existiert. Als Reaktion<br />

darauf entwickelt<br />

<strong>de</strong>r wdr gemeinsam mit<br />

<strong>de</strong>m Journalistik-Institut<br />

an <strong>de</strong>r TU Dortm<strong>und</strong> unter<br />

Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>r PGW <strong>de</strong>rzeit<br />

unter an<strong>de</strong>rem ein trimediales<br />

Format für junge Wirtschaftsthemen<br />

– für Internet, 1live <strong>und</strong><br />

einsfestival.<br />

Heiko Schlierenkamp<br />

Der Tipp:<br />

Eine Diskussion über die Möglichkeiten<br />

<strong>und</strong> Grenzen von Finanzberichterstattung<br />

<strong>und</strong> über die<br />

Ergebnisse <strong>de</strong>r Dortm<strong>und</strong>er <strong>und</strong><br />

Frankfurter Studie fin<strong>de</strong>t im wdr<br />

am 23. März, ab 14:00, in <strong>de</strong>n Arka<strong>de</strong>n<br />

(Ra<strong>um</strong> 5040) statt. Dabei sein<br />

wer<strong>de</strong>n Prof. Frank Lobigs, Leiter<br />

<strong>de</strong>r Dortm<strong>und</strong>er Studie „Bankrotterklärung<br />

fürs Radio?“, <strong>und</strong><br />

Dr. Wolfgang Storz, Verfasser <strong>de</strong>r<br />

Studie „Wirtschaftsjournalismus<br />

in <strong>de</strong>r Krise“. Anmeldungen nimmt<br />

die PGW entgegen (0221-2202355;<br />

uwe.moeller@wdr.<strong>de</strong>).<br />

<strong>WDR</strong>PRINT · März 2012 3


DIALOG<br />

print: Können Sie in<br />

zwei Sätzen die Vorteile<br />

<strong>de</strong>s neuen Finanzierungsmo<strong>de</strong>lls<br />

nennen?<br />

Färber: Auslöser<br />

für die Suche nach<br />

einem neuen Finanzierungsmo<strong>de</strong>ll<br />

war<br />

die fortschreiten<strong>de</strong><br />

Konvergenz <strong>de</strong>r elektronischen<br />

Medien.<br />

Man kann ja heute<br />

fast mit je<strong>de</strong>m Handy<br />

Fernsehbil<strong>de</strong>r empfangen.<br />

Die zunehmen<strong>de</strong><br />

Schwierigkeit,<br />

ein „Empfangsgerät“<br />

überhaupt zu bestimmen,<br />

resultierte in<br />

einem Akzeptanzverlust<br />

<strong>de</strong>s bisherigen<br />

G ebü h ren mo<strong>de</strong>l ls<br />

<strong>und</strong> somit letztlich in<br />

stetig sinken<strong>de</strong>n Gebühreneinnahmen.<br />

Das hatten auch die<br />

Ministerpräsi<strong>de</strong>nten<br />

so gesehen <strong>und</strong> <strong>de</strong>n<br />

Auftrag erteilt, die<br />

Finanzierung <strong>de</strong>s öffentlich-rechtlichen<br />

R<strong>und</strong>funks gr<strong>und</strong>legend<br />

neu zu ordnen.<br />

Jetzt haben wir einen<br />

Beitrag pro Wohnung<br />

<strong>und</strong> Betriebsstätte. Einfacher<br />

geht‘s nicht.<br />

print: Haben die öffentlich-rechtlichen<br />

R<strong>und</strong>funkanstalten das Mo<strong>de</strong>ll<br />

entwickelt, o<strong>de</strong>r<br />

die Politik?<br />

Färber: Das war<br />

ein klarer Auftrag<br />

<strong>de</strong>r Politik an uns.<br />

Dabei haben wir<br />

anfangs eine Reihe<br />

von Mo<strong>de</strong>llen diskutiert.<br />

Den Durchbruch<br />

hat letztendlich<br />

das Gutachten<br />

<strong>de</strong>s ehemaligen<br />

Verfassungsrich-<br />

ters Prof. Paul Kirchhoff gebracht.<br />

Er hat das Beitragsmo<strong>de</strong>ll klar favorisiert<br />

mit <strong>de</strong>m Arg<strong>um</strong>ent: Wir<br />

Öffentlich-Rechtlichen stellen ein<br />

Angebot allen Bürgerinnen <strong>und</strong><br />

Bürgern zur Verfügung <strong>und</strong> dafür<br />

ist ein Solidarbeitrag zu zahlen.<br />

print: Erwarten Sie bei <strong>de</strong>r Durchsetzung<br />

<strong>de</strong>r neuen R<strong>und</strong>funkfinanzierung<br />

auch die Hilfe <strong>de</strong>r Ministerpräsi<strong>de</strong>nten?<br />

Färber: Die Politik hat uns unterstützt,<br />

die Mitarbeiter in <strong>de</strong>n<br />

Staatskanzleien <strong>und</strong> vor allem<br />

Kurt Beck, <strong>de</strong>r für R<strong>und</strong>funkfragen<br />

zuständige Ministerpräsi<strong>de</strong>nt.<br />

Unterstützung haben wir aber auch<br />

von allen Län<strong>de</strong>rparlamenten bekommen,<br />

sie haben alle <strong>de</strong>n 15.<br />

R<strong>und</strong>funkän<strong>de</strong>rungsstaatsvertrag<br />

unterzeichnet. Wir sind vom neuen<br />

Beitragsmo<strong>de</strong>ll überzeugt,<br />

es gibt dazu keine Alternative.<br />

Deshalb glauben wir,<br />

dass wir mit diesem Mo<strong>de</strong>ll<br />

eine bessere Gerechtigkeit<br />

bekommen, es einfacher<br />

<strong>und</strong> verständlicher ist. Zu<strong>de</strong>m<br />

können wir dadurch<br />

voraussichtlich auch eine<br />

gewisse Ertragsstabilität<br />

erreichen. Dass wir im<br />

Gegenzug unserem Publik<strong>um</strong><br />

ein nach wie vor gutes,<br />

hochwertiges Qualitätsprogramm<br />

liefern, versteht sich von selbst.<br />

print: Was muss <strong>de</strong>r Radiohörer,<br />

4 März 2012 · <strong>WDR</strong>PRINT<br />

Das Ziel ist mehr<br />

Gerechtigkeit<br />

wdr-Verwaltungsdirektor Hans W. Färber ist nicht nur im<br />

wdr für die Finanzen verantwortlich, er ist auch als Verwaltungsratsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r gez an <strong>de</strong>n Fragen <strong>de</strong>r R<strong>und</strong>funkfinanzierung<br />

maßgeblich beteiligt. Im Interview<br />

mit Heinz-Josef Hubert betont er: „Wie allen Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern <strong>de</strong>r öffentlich-rechtlichen<br />

R<strong>und</strong>funkanstalten<br />

fällt mir insbeson<strong>de</strong>re die<br />

Aufgabe zu, für <strong>de</strong>n neuen R<strong>und</strong>funkbeitrag<br />

zu werben.“<br />

„ Wir<br />

sind vom<br />

neuen<br />

Beitragsmo<strong>de</strong>ll<br />

überzeugt, es<br />

gibt dazu keine<br />

Alternative.“<br />

was <strong>de</strong>r Fernsehzuschauer nun tun?<br />

Färber: Er sollte sich k<strong>und</strong>ig machen,<br />

welche Auswirkungen das<br />

neue Mo<strong>de</strong>ll für ihn hat. Dabei hilft<br />

ihm das neue Internet-<br />

Portal „R<strong>und</strong>funkbeitrag.<strong>de</strong>“.<br />

Für 90 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Gebührenteilnehmer<br />

än<strong>de</strong>rt sich gar nichts.<br />

Die Teilnehmer, bei <strong>de</strong>nen<br />

sich künftig, ab 2013,<br />

was än<strong>de</strong>rt, wer<strong>de</strong>n von<br />

uns angeschrieben, <strong>und</strong><br />

zwar unter <strong>de</strong>m Absen<strong>de</strong>r<br />

„ard zdf <strong>und</strong> <strong>de</strong>utschlandradio.<br />

Als erstes wer<strong>de</strong>n in<br />

diesen Wochen alle Bürger angeschrieben,<br />

die bisher nur die<br />

Gr<strong>und</strong>gebühr für ein Radio zahlen,<br />

<strong>und</strong> alle Firmen, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>ren<br />

R<strong>und</strong>funkbeitrag richtet sich zukünftig<br />

u. a. nach <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r<br />

Beschäftigten, <strong>de</strong>r Betriebsstätten<br />

<strong>und</strong> Kraftfahrzeuge.<br />

print: Haben Sie die Verbraucherberatungsstellen<br />

im Boot?<br />

Färber: Alle wer<strong>de</strong>n mitmachen<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>n Bürgern, die sich dort<br />

beraten lassen wollen, helfen. In<br />

NRW sind die Mitarbeiter <strong>de</strong>r<br />

Verbraucherzentralen sehr gut<br />

geschult, so dass sie zu diesem<br />

Mo<strong>de</strong>ll gut Auskünfte geben können.<br />

Dort liegt auch Informationsmaterial<br />

aus.<br />

print: Mit welchen Reaktionen<br />

rechnen Sie von Seiten <strong>de</strong>r Nur-<br />

„ Für<br />

<strong>de</strong>n Beitrag<br />

kann<br />

unser Publik<strong>um</strong><br />

gutes, hochwertiges<br />

Programm<br />

erwarten.“<br />

Radiohörer?<br />

Färber: Ich hoffe,<br />

dass wir überzeugendarg<strong>um</strong>entieren.<br />

Wir<br />

wollen darüber<br />

aufklären, dass<br />

auch die Radiohörer<br />

durch die<br />

medienbedingte<br />

o<strong>de</strong>r mediengestützteInformationskultur<br />

mit<br />

begünstigt sind. Ich glaube, dass<br />

wir die Nur-Radio-Hörer – es sind<br />

nach meiner Erfahrung meist<br />

die vom öffentlich-rechtlichen<br />

R<strong>und</strong>funk überzeugten Bürger –<br />

auch davon überzeugen können,<br />

für unser komplettes öffentlichrechtliches<br />

Angebot ab 2013 einen<br />

Beitrag zu entrichten. Man<br />

muss ihnen vielleicht auch klar<br />

machen, dass die hochwertigen<br />

Programme, zu <strong>de</strong>ren Hörern sie<br />

meist zählen, mit <strong>de</strong>r alten Gebühr<br />

allein nicht zu finanzieren sind.<br />

print: Gibt es noch offene Fragen<br />

bei <strong>de</strong>r Beitragsregelung?<br />

Färber: Wir sind momentan dabei,<br />

auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>s Staatsvertrags<br />

eine einheitliche Bearbeitung<br />

<strong>und</strong> Abwicklung <strong>de</strong>s R<strong>und</strong>funkbeitrags<br />

von Flensburg bis Rosenheim<br />

sicher zu stellen.<br />

print: Können Sie ein Beispiel<br />

nennen?<br />

Färber: Für uns ist unter an<strong>de</strong>rem<br />

noch unklar, ob eine Familie, die<br />

in einem Mietshaus in zwei nebeneinan<strong>de</strong>r,<br />

aber nicht verb<strong>und</strong>enen<br />

Wohnungen leben, zwei Beiträge<br />

zahlen muss o<strong>de</strong>r nicht. Manche<br />

sagen: zwei Wohnungen – zwei<br />

Beiträge; an<strong>de</strong>re sagen, es müsse<br />

nur ein Beitrag entrichtet wer<strong>de</strong>n<br />

– ein etwas schwieriger Fall. Solche<br />

<strong>und</strong> ähnliche Fälle müssen wir<br />

in <strong>de</strong>r ard zusammen mit <strong>de</strong>m<br />

zdf <strong>und</strong> <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschlandradio<br />

noch klären.<br />

print: Für die neue R<strong>und</strong>funkgebühr<br />

haben sich viele Bürger schon<br />

<strong>de</strong>shalb erwärmen können, weil –<br />

wie man vielfach hören kann – „das<br />

Schnüffeln“ in <strong>de</strong>n Wohnungen<br />

ein En<strong>de</strong> gef<strong>und</strong>en hat. Müssen<br />

ard <strong>und</strong> zdf jetzt bei Firmen,<br />

Gaststätten, Hotels <strong>und</strong> ähnlichen<br />

Einrichtungen mit <strong>de</strong>m Besuch <strong>de</strong>s<br />

Außendienstes rechnen?<br />

Färber: „Geschnüffelt“ haben wir<br />

nie, son<strong>de</strong>rn versucht zu beraten<br />

<strong>und</strong>, falls erfor<strong>de</strong>rlich, die Verhältnisse<br />

im Gespräch mit <strong>de</strong>n<br />

Teilnehmern zu klären. Künftig<br />

schicken wir in <strong>de</strong>r Regel keine<br />

Beauftragten mehr zu Privatpersonen.<br />

Die Unternehmen, Institutionen<br />

wdr-Verwaltungsdirektor<br />

Hans W. Färber Foto: wdr/Sachs<br />

<strong>und</strong> Einrichtungen wer<strong>de</strong>n wir<br />

jetzt erst einmal anschreiben.<br />

Wenn sie nicht reagieren, dann<br />

wer<strong>de</strong>n wird die Unternehmen an<br />

ihrem Standort beraten, welche<br />

Angaben für einen dann nachher<br />

richtigen Beitragsbescheid notwendig<br />

sind.<br />

print: Das alles ist für die jetzige<br />

gez eine Riesenaufgabe. Wie<br />

schafft die gez, <strong>de</strong>ren Verwaltungsratsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

Sie auch<br />

sind, diese erwartbare Spitzenbelastung?<br />

Färber: Wir rechnen in <strong>de</strong>r Tat mit<br />

einem sehr hohen Umstellungsaufwand.<br />

Denn die gez hat r<strong>und</strong><br />

42 Millionen Teilnehmerkonten,<br />

die alle <strong>um</strong>gestellt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Anschreiben müssen wir 2,7<br />

Millionen Hörfunkteilnehmer<br />

<strong>und</strong> knapp drei Mil-<br />

„ Wir<br />

wer<strong>de</strong>n<br />

voraussichtlich<br />

nicht<br />

mehr, aber<br />

auch nicht<br />

weniger Geld<br />

bekommen.“<br />

lionen Betriebe <strong>und</strong><br />

dann die Rückläufe<br />

bearbeiten. Aber<br />

auch die Rechner<br />

müssen <strong>um</strong>gestellt<br />

wer<strong>de</strong>n, interne Abläufe<br />

<strong>und</strong> vor allem:<br />

Alle Mitarbeiter, die<br />

in diesem Umstellungsteil<br />

tätig sind,<br />

wer<strong>de</strong>n entsprechend<br />

ausgebil<strong>de</strong>t<br />

<strong>und</strong> geschult. Das<br />

ist schon ein enormer<br />

Aufwand.<br />

print: Die für mich spannendste<br />

Frage: ard <strong>und</strong> zdf rechnen nicht<br />

mit mehr Einnahmen. Bestenfalls<br />

käme nach <strong>de</strong>r Umstellung von <strong>de</strong>r<br />

R<strong>und</strong>funkgebühr auf <strong>de</strong>n R<strong>und</strong>funkbeitrag<br />

ein Plus-Minus Null<br />

heraus. Können Sie an<strong>de</strong>uten, wie<br />

man so etwas kalkuliert?<br />

Färber: Unsere Berechnungen<br />

basieren bisher auf statistischen<br />

Werten <strong>und</strong> Erfahrungswerten,<br />

die wir bei <strong>de</strong>r Planung fortschreiben<br />

konnten. Bei <strong>de</strong>m neuen<br />

Mo<strong>de</strong>ll kommen viele Parameter<br />

hinzu, bei <strong>de</strong>nen wir Annahmen<br />

treffen mussten wie z. B. bei <strong>de</strong>r<br />

Höhe <strong>de</strong>r KfZ-Bestän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Zahl <strong>de</strong>r Betriebsstätten. Es gibt<br />

dazu keine konkreten Angaben –<br />

in keiner B<strong>und</strong>esbehör<strong>de</strong>.<br />

print: Jetzt sprechen Sie aber<br />

nur die r<strong>und</strong> acht Prozent <strong>de</strong>s geschätzten<br />

Gesamtaufkommens an.<br />

Wie haben Sie die 92 Prozent <strong>de</strong>r<br />

Privathaushalte hochgerechnet?<br />

Färber: Da verän<strong>de</strong>rt sich ja relativ<br />

wenig. Im privaten Bereich<br />

sind unsere Annahmen schon<br />

relativ sicher. Im nichtprivaten<br />

ist es etwas schwieriger, aber in<br />

allen Gutachten ist uns bestätigt<br />

wor<strong>de</strong>n, dass wir mit <strong>de</strong>m neuen<br />

Mo<strong>de</strong>ll voraussichtlich nicht mehr,<br />

aber auch nicht weniger Geld für<br />

unsere R<strong>und</strong>funkprogramme<br />

bekommen wer<strong>de</strong>n: Z<strong>um</strong> einen<br />

wer<strong>de</strong>n die entlastet, die bisher<br />

eine mehrfache Gebühr zahlen<br />

mussten, <strong>und</strong> z<strong>um</strong> an-<br />

<strong>de</strong>ren wird das in etwa<br />

ausgeglichen durch die<br />

R<strong>und</strong>funkteilnehmer, die<br />

bislang nur die Gr<strong>und</strong>gebühr<br />

o<strong>de</strong>r gar nur die<br />

<strong>de</strong>utlich geringere Gebühr<br />

für neuartige Empfangsgeräte<br />

gezahlt haben.<br />

print: Was erwarten Sie<br />

sich von <strong>de</strong>n Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern<br />

<strong>de</strong>s wdr in dieser Debatte?<br />

Färber: Ich wür<strong>de</strong> es sehr<br />

begrüßen, wenn sie hinter unserem<br />

neuen Beitragsmo<strong>de</strong>ll stehen<br />

<strong>und</strong> dafür auch werben.<br />

print: Meines Erachten sollten<br />

ard <strong>und</strong> zdf <strong>de</strong>utlicher machen,<br />

dass mit <strong>de</strong>m R<strong>und</strong>funkbeitrag<br />

eine R<strong>und</strong>funkordnung finanziert<br />

wer<strong>de</strong>n kann, die <strong>frei</strong> ist von<br />

allen politischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />

Interessen – so wie es die<br />

Grün<strong>de</strong>rgeneration <strong>de</strong>s öffentlichrechtlichen<br />

R<strong>und</strong>funks immer<br />

betont hat. War<strong>um</strong> hört man das<br />

Arg<strong>um</strong>ent so selten?<br />

Färber: Ich glaube, dass wir besser<br />

überzeugen mit guten Programmen,<br />

die von vielen Bürgern gerne<br />

gehört <strong>und</strong> gesehen wer<strong>de</strong>n.


Das neue 1live-Haus: Mo<strong>de</strong>rnes Werkbank-<br />

System <strong>und</strong> bunte Kommunikations-Inseln im<br />

Großra<strong>um</strong>büro. Fotos: wdr/Dahmen<br />

Ein 1live-Haus für 1live<br />

Vor 17 Jahren war es ein Experiment<br />

mit ungewissem<br />

Ausgang: Der neue wdr-<br />

Spross 1live machte sich auf,<br />

fernab von <strong>de</strong>r alteingesessenen<br />

Sen<strong>de</strong>rfamilie <strong>und</strong> unter an<strong>de</strong>rem<br />

Namen die Radiowelt zu erobern.<br />

Aus <strong>de</strong>m Abenteuer wur<strong>de</strong> eine Erfolgsstory.<br />

Dem jungen wdr-Programm<br />

gelang es sozusagen inkognito<br />

mit inzwischen 3,5 Millionen<br />

Hörern die erfolgreichste Radiomarke<br />

in Westeuropa aufzubauen<br />

<strong>und</strong> wie<strong>de</strong>r viele junge Menschen<br />

an die ard zu bin<strong>de</strong>n. Während<br />

1live an seiner Karriere bastelte,<br />

wohnte <strong>de</strong>r Sen<strong>de</strong>r zur Untermiete:<br />

zunächst im Blau-Gold-Haus<br />

am Dom, seit 1996 im Kölner<br />

Mediapark, wo <strong>de</strong>r Zahn <strong>de</strong>r Zeit<br />

nicht nur heftig an <strong>de</strong>n Teppichbö<strong>de</strong>n<br />

nagt, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Studiotechnik<br />

immer öfter <strong>de</strong>n Garaus<br />

macht. So heißt es nun: Karriere<br />

gemacht, zurück ins Mutterhaus.<br />

Denn 1live zieht in ein wdr-Haus<br />

neben <strong>de</strong>m Vierscheibenhaus am<br />

Appellhofplatz.<br />

ist <strong>de</strong>r Trendsetter<br />

im wdr<br />

„Der wdr möchte sich durch die<br />

neue rä<strong>um</strong>liche Nähe zu 1live inspirieren<br />

<strong>und</strong> bereichern lassen“,<br />

sagt Uli Krapp, stellvertreten<strong>de</strong>r<br />

Programmchef von 1live sowie<br />

Leiter <strong>de</strong>r Kommunikation <strong>und</strong><br />

Unterhaltung. Denn 1live steht<br />

für ständige Bewegung, Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Zukunft, wie<br />

<strong>de</strong>r Sen<strong>de</strong>r immer wie<strong>de</strong>r<br />

erfolgreich unter Beweis<br />

stellt. Das ist die eine Seite<br />

<strong>de</strong>r Medaille. Dreht man sie<br />

<strong>um</strong>, kommt ein Megaprojekt<br />

z<strong>um</strong> Vorschein. Denn <strong>de</strong>r<br />

wdr verfolgt mit „Radio<br />

2020“ <strong>de</strong>n Plan, alle Radiosen<strong>de</strong>r<br />

fit für die Zukunft zu<br />

machen mit einheitlicher,<br />

leicht zu handhaben<strong>de</strong>r ITgestützter<br />

Technik, einem<br />

neuen Programmplanungs-<br />

<strong>und</strong> Informationstool sowie<br />

Rä<strong>um</strong>lichkeiten, die Flexi-<br />

bilität <strong>und</strong> Kreativität<br />

beför<strong>de</strong>rn. In <strong>de</strong>n<br />

Kölner wdr-Arka<strong>de</strong>n<br />

beispielsweise entsteht<br />

zurzeit das News-Haus<br />

für wdr 2 <strong>und</strong> wdr 5.<br />

Und 1live, im wdr Trendsetter,<br />

was Technik, Produktionsweise<br />

<strong>und</strong> redaktionelle Workflows betrifft,<br />

spielt einmal mehr eine Vorreiterrolle.<br />

Krapp: „Solche Rä<strong>um</strong>lichkeiten,<br />

wie wir sie jetzt im<br />

neuen 1live-Haus be<strong>ziehen</strong>, gibt<br />

es im wdr noch nicht. Wir wer<strong>de</strong>n<br />

einen Radiosen<strong>de</strong>r haben, <strong>de</strong>r von<br />

<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>elementen <strong>und</strong> von<br />

<strong>de</strong>r Technik her multimedial eingerichtet<br />

wird.“<br />

Die meisten Pläne, die in <strong>de</strong>r<br />

1live-Redaktion entstan<strong>de</strong>n <strong>und</strong><br />

mit Fachleuten weiterentwickelt<br />

<strong>und</strong> <strong>um</strong>gesetzt wur<strong>de</strong>n, konnten<br />

laut Krapp verwirklicht wer<strong>de</strong>n.<br />

„Unser wichtigstes Ziel war es,<br />

das Sen<strong>de</strong>n auch rä<strong>um</strong>lich in <strong>de</strong>n<br />

Mittelpunkt zu stellen.“ Egal, wo<br />

man sich auf <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Etagen im<br />

1live-Haus befin<strong>de</strong>t, das gläserne<br />

Sen<strong>de</strong>zentr<strong>um</strong> hat man stets im<br />

Blick. Für das Herzstück <strong>de</strong>s 1live-<br />

Hauses wur<strong>de</strong> ein neuer Ra<strong>um</strong><br />

geschaffen: Mitten im Gebäu<strong>de</strong><br />

teilt er <strong>de</strong>n Innenhof nun in zwei<br />

Freilichtzonen. Krapp: „Mit diesem<br />

neuen Ra<strong>um</strong> <strong>und</strong> unserer sehr<br />

radikalen ,Open-office-Lösung‘ ist<br />

es uns gelungen, alle aktuell arbeiten<strong>de</strong>n<br />

Kollegen aus <strong>de</strong>r Wortredaktion<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Onlineredakti-<br />

Rückzugsort für kleine Kreativ-Teams: die bunten tonnenförmigen<br />

Togunas.<br />

1live zieht <strong>um</strong>. Am 22. März sen<strong>de</strong>t die<br />

junge wdr-Welle z<strong>um</strong> ersten Mal aus <strong>de</strong>m<br />

1live-Haus in Köln.<br />

on direkt vor <strong>de</strong>m Sen<strong>de</strong>zentr<strong>um</strong><br />

unterzubringen. Das ist neu <strong>und</strong><br />

ein großer Vorteil für eine Marke<br />

wie 1live, die sich noch stärker<br />

als bisher multimedial aufstellen<br />

möchte.“<br />

wird noch<br />

multimedialer<br />

Wer sich Mitte Februar durch das<br />

1live-Haus führen lässt, <strong>de</strong>m fallen<br />

als erstes tonnenförmige Iglus<br />

aus buntem Stoff auf. Sie heißen<br />

Toguna <strong>und</strong> dienen <strong>de</strong>r Kommunikation<br />

im kleinen abgeschlossenen<br />

Kreis. Überall im Gebäu<strong>de</strong><br />

verteilt wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>mnächst Kommunikationsinseln<br />

auftauchen,<br />

gekennzeichnet durch bunte Sofas<br />

<strong>und</strong> Teppiche in allen Tönen, die<br />

die Farbpalette hergibt. „Wir arbeiten<br />

gerne am Schreibtisch, aber<br />

genauso gerne in Miniteams, <strong>um</strong><br />

gemeinsam Dinge zu entwickeln“,<br />

erklärt Krapp.<br />

Im neuen Haus gibt es wenige<br />

abgeschlossene Rä<strong>um</strong>e, aber viel<br />

Ra<strong>um</strong> für Kommunikationszonen.<br />

Selbst die weißen Schreibtische,<br />

Bestandteil eines mo<strong>de</strong>rnen Werkbanksystems,<br />

dienen vornehmlich<br />

<strong>de</strong>r Teamarbeit. Im Februar stehen<br />

sie noch in Viererblocks ange-<br />

1live-Umzugsteam: Sandra<br />

Zapke, Uli Krapp, Hans Winkels<br />

ordnet, sie können<br />

jedoch beliebig<br />

aneinan<strong>de</strong>rgebaut<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Wer einen Monat<br />

vor Sen<strong>de</strong>start das<br />

Resultat <strong>de</strong>r 1live-Pläne sieht, ist<br />

erstaunt, dass das Umzugs-Team<br />

von 1live nur drei Personen <strong>um</strong>fasst.<br />

Uli Krapp <strong>und</strong> Hans Winkels,<br />

<strong>de</strong>r Technische Leiter von<br />

1live aus <strong>de</strong>r Hauptabteilung<br />

Radiobetrieb, betreuen seit einem<br />

Jahr <strong>de</strong>n Prozess parallel zu ihrem<br />

Job. Seit <strong>de</strong>r heißen Phase, in <strong>de</strong>r<br />

sich Listen, Excel-Tabellen <strong>und</strong><br />

Detailfragen potenzieren, unterstützt<br />

Redakteurin Sandra Zapke<br />

das Duo. Denn so langsam seien<br />

alle, die in das Projekt involviert<br />

sind, am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Belastbarkeit<br />

angekommen. „Der Zeitdruck ist<br />

extrem hoch“, berichtet Hans<br />

Winkels, <strong>de</strong>nn das Studio im Mediapark<br />

muss im März besenrein<br />

übergeben wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m<br />

treibt Krapp die Sorge <strong>um</strong>, <strong>de</strong>n<br />

Umzug so hinzukriegen, dass auf<br />

<strong>de</strong>m Sen<strong>de</strong>r niemand merkt, unter<br />

welchen Bedingungen das 1live-<br />

Team produziert. Schließlich<br />

müssen sich Mo<strong>de</strong>ratoren, Producer,<br />

Autoren <strong>und</strong> Redakteure an<br />

viele brandneue Prozesse gewöhnen.<br />

Was das angeht, hat Winkels<br />

beruhigen<strong>de</strong> Nachrichten: „Ich<br />

komme gera<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r ersten Probesendung<br />

mit Tina Mid<strong>de</strong>ndorf<br />

am Mikrofon <strong>und</strong> Markus Epping<br />

Schön bunt: Die Architekten Ursula Eckelmann <strong>und</strong><br />

Bernd Obergfell haben auch die Möbel ausgesucht.<br />

DAS THEMA<br />

in <strong>de</strong>n Nachrichten. Es gibt natürlich<br />

noch Unsicherheiten <strong>und</strong> die<br />

Entwickler schrauben noch, <strong>um</strong><br />

die Anlagen zu verbessern. Aber<br />

immerhin: Es hat sich schon wie<br />

1live angehört!“ Stehvermögen,<br />

Ausdauer, extrem viel Zeit sowie<br />

viele Kollegen <strong>und</strong> Fachleute –<br />

von <strong>de</strong>r Tochterfirma gmg über<br />

das Infrastrukturmanagement<br />

<strong>und</strong> die Ausstattung bis hin zur<br />

Verwaltung – braucht, wer ein<br />

neues Radiohaus planen will. Darin<br />

ist sich das Trio einig.<br />

testet brandneue<br />

Arbeitsprozesse<br />

Zwei Fachleute sind die Architekten<br />

<strong>de</strong>s neuen 1live-Hauses,<br />

Ursula Eckelmann <strong>und</strong> Bernd<br />

Obergfell (gmg). Wie <strong>de</strong>r Bauherr<br />

1live sind sie begeistert von <strong>de</strong>r<br />

Zusammenarbeit: „Es hat großen<br />

Spaß gemacht! Es war bislang eines<br />

<strong>de</strong>r größten <strong>und</strong> schönsten wdr-<br />

Projekte.“ Die spannen<strong>de</strong> Herausfor<strong>de</strong>rung:<br />

aus einem Gebäu<strong>de</strong>, das<br />

einst als Lagerhaus gebaut, dann<br />

in ein Bürogebäu<strong>de</strong> verwan<strong>de</strong>lt<br />

wur<strong>de</strong>, die Welt von 1live entstehen<br />

zu lassen. Und die ist städtisch.<br />

Krapp: „Wir verstehen uns als junges<br />

urbanes Radioprogramm für<br />

Menschen, die in Bewegung sind.“<br />

Für die Architekten hieß das: die<br />

Struktur <strong>de</strong>s Lagerhauses wie<strong>de</strong>r<br />

offen zu legen. Beson<strong>de</strong>rs schön ist<br />

das in <strong>de</strong>r ersten Etage gelungen.<br />

Eckelmann: „Hier konnten wir die<br />

alte Betonrippen<strong>de</strong>cke<br />

<strong>frei</strong>legen.“<br />

Was sie sich u. a. für <strong>de</strong>n<br />

neuen Kultkomplex, <strong>de</strong>n<br />

Veranstaltungsort von<br />

1live, überlegt haben,<br />

wie die Möbel <strong>und</strong> Farben<br />

bei <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />

ankommen <strong>und</strong><br />

wie es sich im neuen<br />

Haus arbeiten lässt, lesen<br />

Sie nach <strong>de</strong>m Umzug.<br />

Denn dann heißt es:<br />

„Wir sind drin im neuen<br />

1live-Haus!“<br />

Maja Lendzian<br />

<strong>WDR</strong>PRINT · März 2012 5


SPEZIAL<br />

Ankes Berlinale-Tagebuch<br />

im<br />

Am letzten Tag schrieb Anke Engelke:<br />

„... <strong>und</strong> dann wird geweint, liebes<br />

5-Tage-Team. Danke, Anke. Tschüss,<br />

liebes Palästchen, tschüss Berlin.“<br />

Fünf Tage war die Entertainerin<br />

Anchor-Woman <strong>de</strong>s ard-Morgenmagazins.<br />

Fünf Tage brachte sie <strong>de</strong>n<br />

Glamour <strong>de</strong>r Berlinale auf <strong>de</strong>n Frühstückstisch<br />

<strong>de</strong>r Zuschauer. Für print<br />

schrieb sie exklusiv, was sie dabei<br />

erlebt <strong>und</strong> empf<strong>und</strong>en hat.<br />

6 März 2012 · <strong>WDR</strong>PRINT<br />

Barbara Sukowa<br />

Charly Hübner<br />

Meine Lieblingsband: KRAFTCLUB<br />

Volker Schlöndorff<br />

Konstantin Frolov<br />

Ursula von<br />

<strong>de</strong>r Leyen<br />

Lars Eidinger<br />

Matthias Brandt<br />

Hans Christian<br />

Schmid<br />

Corinna Harfouch<br />

Bjarne<br />

Mä<strong>de</strong>l<br />

Fotos: wdr/Ernst


Am 29. Januar feierte<br />

die wdr-Lokalzeit z<strong>um</strong><br />

dritten Mal ihren internen<br />

Wettbewerb <strong>um</strong><br />

die besten Beiträge<br />

<strong>de</strong>s Jahres.<br />

Im proppenvollen kleinen Sen<strong>de</strong>saal<br />

<strong>de</strong>s Kölner Funkhauses<br />

wur<strong>de</strong>n sechs Lokalzeit-Teams<br />

mit <strong>de</strong>m Gol<strong>de</strong>nen Känguru ausgezeichnet.Programmgruppenleiterin<br />

Ulrike Wischer bezeichnete<br />

<strong>de</strong>n Ausgang <strong>de</strong>r Konkurrenz unter<br />

<strong>de</strong>n elf Lokalzeit-Redaktionen<br />

„als Zeichen <strong>de</strong>r Anerkennung<br />

<strong>und</strong> Würdigung“.<br />

Aus jeweils drei im Vorfeld von<br />

<strong>de</strong>n Studio-<strong>und</strong> ProduktionsleiterInnen<br />

nominierten Beiträgen<br />

wählte die fünfköpfige Jury in<br />

fünf Kategorien die Gewinner<br />

aus; die Jury-Mitglie<strong>de</strong>r fungierten<br />

gleichzeitig als LaudatorInnen.<br />

Lokalzeit Ruhr-Mo<strong>de</strong>rator Lars<br />

Tottmann führte durch die Veranstaltung.<br />

„Schwierige Disziplin“<br />

„Ich habe alles, was ich kann, bei<br />

<strong>de</strong>r Lokalzeit gelernt“, bekannte<br />

Anna Planken, Jury-Mitglied <strong>und</strong><br />

Mo<strong>de</strong>ratorin beim ard-Morgenmagazin,<br />

bevor sie das Känguru<br />

für die beste Tagesreportage<br />

überreichte. Es sei eine schwierige<br />

Disziplin, <strong>de</strong>nn schließlich müsse<br />

von <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e bis zur Sendung<br />

alles an einem Tag passieren. Die<br />

knappe Jury-Entscheidung fiel<br />

zugunsten <strong>de</strong>r „Wildschweinjagd<br />

in Bonn-Beuel“, einem Selbstdreh<br />

von Christoph Hensgen. Der Reporter<br />

hatte mit <strong>de</strong>r Kamera die<br />

fünfstündige Verfolgungsjagd<br />

festgehalten, die sich Jäger, Feuerwehr<br />

<strong>und</strong> Polizei mit <strong>de</strong>m in einem<br />

Wohngebiet randalieren<strong>de</strong>n Tier<br />

geliefert hatten.<br />

Fernsehdirektorin Verena Kulenkampff<br />

bezeichnete die Lokalzeit<br />

als das „Herzstück <strong>de</strong>s wdr“. Sie<br />

sei schon lange die erfolgreichste<br />

Sendung <strong>de</strong>s Sen<strong>de</strong>rs. Kulenkampff<br />

überreichte das Känguru<br />

für die beste Reportage: „Immer<br />

eine Geschichte dahinter“. „Wir<br />

sind ja hier in Deutschland“, sagt<br />

<strong>de</strong>r Protagonist <strong>de</strong>s Beitrags Martin<br />

Hankel, während er einen roten<br />

Aufkleber auf einen BMW appliziert,<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>shalb rufe eigentlich<br />

immer sofort einer an, wenn ein<br />

abgemel<strong>de</strong>tes Auto bewegt wird.<br />

Klaus Weiss begleitete <strong>de</strong>n Ermittler<br />

<strong>de</strong>s Straßenverkehrsamts<br />

Wuppertal auf seiner Tour als<br />

„Autostillleger“ <strong>und</strong> lieferte ein<br />

warmherziges Porträt eines bergischen<br />

Originals.<br />

Die SprintCam ist beim wdr das<br />

kleinste Liveübertragungsfahrzeug<br />

– es wird von nur einer Person<br />

bedient. Mit diesem „kleinsten<br />

Besteck, das wir haben“ vermittelte<br />

REGIONAL<br />

Das „Gol<strong>de</strong>ne Känguru“ – die Anerkennung für gute Arbeit im Regionaljournalismus<br />

Die besten Lokalzeiten<br />

Alle Preisträger <strong>de</strong>s diesjährigen Wettbewerbs <strong>um</strong> das Gol<strong>de</strong>ne Känguru. Fotos: wdr/Heisch<br />

ein Miniteam <strong>de</strong>r Lokalzeit Südwestfalen<br />

die Arbeit <strong>de</strong>r Prallmühle<br />

auf <strong>de</strong>r A 45. Das monströse Gerät<br />

war gera<strong>de</strong> dabei, r<strong>und</strong> fünf Kilometer<br />

abgetragene Fahrbahn<strong>de</strong>cke<br />

vor Ort zu zerschred<strong>de</strong>rn. Für <strong>de</strong>n<br />

Beitrag „Mobiler Steinbruch auf<br />

Rä<strong>de</strong>rn“ gab es aus <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s Leiters <strong>de</strong>r HA Produktion<br />

„Beste Tagesreportage“: Anna Planken zeichnete<br />

Christoph Hensgen aus.<br />

Die „Beste Reportage“: TV-Direktorin Verena Kulenkampff<br />

überreichte das Gol<strong>de</strong>ne Känguru für die „Geschichte dahinter“<br />

an Klaus Weiss.<br />

„Aufge<strong>de</strong>ckt“: Hartmut Vollmari wur<strong>de</strong> von Chefredakteurin<br />

Gabi Ludwig für seine „Münsteraner Kungelei“ ausgezeichnet.<br />

Christoph Augenstein <strong>de</strong>n Preis<br />

für die beste Live-Reportage.<br />

„Wir wur<strong>de</strong>n im Vorfeld schon mit<br />

Rechtsmitteln bedroht“, schil<strong>de</strong>rte<br />

Hartmut Vollmari <strong>de</strong>n Dreh zu<br />

„Münsteraner Kungelei?“, einem<br />

Beitrag über die Privatgeschäfte<br />

zwischen Stadtdirektor Hartwig<br />

Schultheiß <strong>und</strong> Rainer Kresing,<br />

„zufällig“ einer<br />

<strong>de</strong>r wichtigsten<br />

Investoren bei <strong>de</strong>r<br />

Neubebauung <strong>de</strong>s<br />

Münsteraner Hafenviertels.<br />

Dafür<br />

gab es das Känguru<br />

in <strong>de</strong>r Kategorie<br />

„Aufge<strong>de</strong>ckt“.<br />

Hintergrün<strong>de</strong> recherchierenkönne<br />

man eben nicht<br />

nur bei Monitor,<br />

bemerkte die Chefredakteurin<br />

<strong>de</strong>r<br />

NRW-Lan<strong>de</strong>sprogramme, Gabi<br />

Ludwig, anerkennend.<br />

„Qualität im Lokalen“<br />

„Der Arzt hat gesagt, ich darf<br />

nicht lesen, aber fernsehen geht“<br />

– Uwe Kammann, <strong>de</strong>r Direktor<br />

<strong>de</strong>s Grimme-Instituts, ließ es sich<br />

trotz Augen-OP nicht nehmen, <strong>de</strong>r<br />

Chefredakteurin Gabi Ludwig: „Hintergrün<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>cken nicht nur die Monitor-<br />

Kollegen, son<strong>de</strong>rn auch Journalisten<br />

<strong>de</strong>r Lokalzeit auf.“<br />

„Beste Live-Reportage“: Christoph Augenstein zeichnete<br />

Reporterin Anne Willmes <strong>und</strong> – stellvertretend für das<br />

Siegener Team – Produktionsleiter Michael Rüßmann aus.<br />

„Beste Gesamtsendung“ – die lieferten die MitarbeiterInnen<br />

<strong>de</strong>r Lokalzeit aus Düsseldorf.<br />

Känguru-Jury beizuwohnen. Früher<br />

war er selbst Lokalredakteur. Das<br />

Lokalfernsehen, so fin<strong>de</strong>t er, habe in<br />

<strong>de</strong>n vergangenen Jahren sehr stark<br />

an Qualität gewonnen: „Es wird filmisch<br />

erzählt, gut recherchiert, <strong>und</strong><br />

die Beiträge sind lebendiger gewor<strong>de</strong>n“.<br />

Ganz beson<strong>de</strong>rs gut gelungen<br />

war die Lokalzeit Düsseldorf vom 6.<br />

Juli 2011.Dafür gab es <strong>de</strong>n Preis für<br />

die beste Gesamtsendung.<br />

Einen Son<strong>de</strong>rpreis, überreicht vom<br />

Leiter <strong>de</strong>r Produktion NRW Reinhold<br />

Vogt, gab es schließlich für das<br />

„Curry Derby“. Seit Juni 2011 testet<br />

Starkoch Nelson Müller alle 14 Tage<br />

für die Lokalzeit Ruhr die Imbissbu<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s Reviers, auf <strong>de</strong>r Suche nach<br />

<strong>de</strong>r besten Currywurst. Schilha<br />

Die Preisträger:<br />

1. Tagesreportage: „Wildschweinjagd<br />

in Bonn-Beuel“ (Studio<br />

Bonn), Autor/Kamera/Schnitt:<br />

Christoph Hensgen<br />

2. Reportage: „Immer eine Geschichte<br />

dahinter“ (Studio Wuppertal),<br />

Autor: Klaus Weiss, Kamera:<br />

Georg Blank, Schnitt: Irene<br />

Homolla<br />

3. Live-Reportage: „Mobiler Steinbruch<br />

auf Rä<strong>de</strong>rn“ (Studio Siegen),<br />

Reporterin: Anne Willmes,<br />

Kamera: Hans-Josef Schnei<strong>de</strong>r,<br />

Sprintcam: Steffi Beyer<br />

4. Aufge<strong>de</strong>ckt: „Münsteraner<br />

Kungelei?“ (Studio Münster), Autor:<br />

Hartmut Vollmari, Kamera:<br />

Hans Georg Hüne, Schnitt: Dirk<br />

Baxmann<br />

5. Gesamtsendung: Lokalzeit<br />

Düsseldorf vom 6.7.2011, Planung:<br />

Ina Kiesewetter, Sen<strong>de</strong>redaktion:<br />

Daniela Bolsmann, Mo<strong>de</strong>ration:<br />

Jens Krepela, Aufsichtingenieur:<br />

Wolfgang Strunck, Aufnahmeleiter:<br />

Markus Clever<br />

6. Son<strong>de</strong>rpreis: „Curry Derby“<br />

(Studio Essen), Autor: Michael<br />

Beyer, Kamera: Jens Georg Krämer,<br />

Schnitt: Jörn Mikolasschek<br />

Vi<strong>de</strong>os aller Beiträge unter:<br />

www.wdr.<strong>de</strong>/mediathek/html/<br />

regional/in<strong>de</strong>x.xml<br />

<strong>WDR</strong>PRINT · März 2012 7


FERNSEHEN<br />

Matthias Op<strong>de</strong>nhövel<br />

wird in diesem Jahr<br />

neben <strong>de</strong>r ard-Sportschau<br />

auch zwei neue<br />

ard-Shows mo<strong>de</strong>rieren.<br />

Der wdr präsentierte<br />

En<strong>de</strong> Januar seine Highlights<br />

aus <strong>de</strong>r Fernsehunterhaltung.<br />

Die neuen<br />

Der wdr ist in <strong>de</strong>r Unterhaltung<br />

breit aufgestellt<br />

<strong>und</strong> verfügt über Erfolgsformate,<br />

einmalige Marken <strong>und</strong><br />

populäre EntertainerInnen wie<br />

<strong>Götz</strong> Alsmann, Jürgen Becker, Olli<br />

„Dittsche“ Dittrich, Anke Engelke,<br />

Herbert Feuerstein, Eckart von<br />

Hirschhausen, Dieter Nuhr, Bernd<br />

Stelter, Ludger Stratmann, <strong>Christine</strong><br />

Westermann <strong>und</strong> viele mehr.<br />

Diese Bilanz zog Unterhaltungschef<br />

Siegm<strong>und</strong> Grewenig En<strong>de</strong> Februar<br />

auf einer Pressekonferenz in Köln.<br />

„Es kommt darauf an“, sagte er,<br />

„Klassiker wie die Maus-Show zu<br />

erhalten, kreativ mit <strong>de</strong>n Ressourcen<br />

<strong>um</strong>zugehen, die Bedürfnisse<br />

von Jung <strong>und</strong> Alt zu befriedigen.“<br />

Diese Linie hat auch wdr-Fernsehdirektorin<br />

Verena Kulenkampff im<br />

Auge, wenn sie „Markenpflege, Erhalt<br />

sowie Weiterentwicklung von<br />

erfolgreichen Programmen“ z<strong>um</strong><br />

selbstverständlichen Auftrag <strong>de</strong>r<br />

Unterhaltung erhebt.<br />

Brot <strong>und</strong> Spiele<br />

Eine herausgehobene Rolle wird<br />

Matthias Op<strong>de</strong>nhövel, Jahrgang<br />

1970 (früher bei pro 7, sat 1 <strong>und</strong><br />

vox), für <strong>de</strong>n wdr spielen. Der<br />

Sport-Mo<strong>de</strong>rator (ard-Sportschau<br />

am Samstagabend) bekommt zwei<br />

große ard-Shows auf <strong>de</strong>n Leib geschnei<strong>de</strong>rt:<br />

Op<strong>de</strong>nhövels Countdown<br />

(Start 12. April, 20:15 im Ersten) <strong>und</strong><br />

Brot <strong>und</strong> Spiele (terminiert auf die<br />

fußball<strong>frei</strong>e Zeit nach <strong>de</strong>r EM).<br />

Foto: wdr/Blossey<br />

Jürgen Becker präsentiert<br />

<strong>de</strong>mnächst Lieblingsorte.<br />

Foto: wdr/Bothor<br />

Ein gelber Brief<strong>um</strong>schlag mit merkwürdigen<br />

Stichworten <strong>und</strong> einer<br />

Adresse irgendwo in Nordrhein-<br />

Westfalen – so „gebrieft“ geht <strong>de</strong>r<br />

Fernsehkoch mit seinem roten Motorradgespann<br />

auf „Lichters Schnitzeljagd“.<br />

Z<strong>um</strong> Beispiel nach Rüthen<br />

am Rand <strong>de</strong>s Arnsberger Wal<strong>de</strong>s<br />

im Sauerland. Dort soll er herausfin<strong>de</strong>n,<br />

was es mit <strong>de</strong>n Begriffen<br />

„Dutch Oven“, „Frau Märkel“ <strong>und</strong><br />

„Dachs“ auf sich hat. Natürlich hat<br />

das fast immer etwas mit Kochen<br />

<strong>und</strong> Essen zu tun – aber eben nur<br />

fast.<br />

8 März 2012 · <strong>WDR</strong>PRINT<br />

Shows<br />

Beim Countdown wer<strong>de</strong>n vier<br />

Kandidaten gegeneinan<strong>de</strong>r antreten<br />

<strong>und</strong> sich einen Schlagabtausch<br />

auf verschie<strong>de</strong>nen<br />

Wettbewerbs-Ebenen liefern.<br />

Dem Sieger winkt ein stattlicher<br />

Gewinn. Sozusagen im Sek<strong>und</strong>entakt<br />

wer<strong>de</strong>n sich Quiz elemente,<br />

optische Rätsel <strong>und</strong> körperliche<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen abwechseln;<br />

das alles unter extremem Zeit-<br />

Dittsche schwafelt mal wie<strong>de</strong>r<br />

in <strong>de</strong>r Pommesbu<strong>de</strong>.<br />

Op<strong>de</strong>nhövels Countdown: Welcher Kandidat hält<br />

<strong>de</strong>m gna<strong>de</strong>nlosen Zeitdruck stand <strong>und</strong> gewinnt<br />

am En<strong>de</strong> bis zu 100 000 Euro?<br />

Foto: wdr/Gran<strong>de</strong><br />

Denken lohnt sich: Vince<br />

Ebert <strong>und</strong> <strong>de</strong>r 4. Bildungsweg<br />

„Die wdr-Zuschauer lernen quasi<br />

als Beifahrer auf Horst Lichters<br />

Gespann interessante Nordrhein-<br />

Westfalen kennen, die sie sonst<br />

wahrscheinlich nie treffen wür<strong>de</strong>n,<br />

z<strong>um</strong> Beispiel einen Orgelbauer o<strong>de</strong>r<br />

eine Bra<strong>um</strong>eisterin“, sagt wdr-Redakteurin<br />

Monika Pohl. „Außer<strong>de</strong>m<br />

gibt es viele Koch-I<strong>de</strong>en für eine<br />

eher bo<strong>de</strong>nständige Küche, für<br />

die Lichter steht.“ Die dritte Folge<br />

„Petri Heil <strong>und</strong> Cowboy-Kaffee“<br />

(30.03., 21:00) zeigt z<strong>um</strong> Beispiel,<br />

weshalb eine Forelle beson<strong>de</strong>rs<br />

lecker schmeckt, wenn sie auf ein<br />

druck. Karin Kuhn, Leiterin <strong>de</strong>r<br />

Redaktionsgruppe Show im wdr<br />

<strong>und</strong> Formatbetreuerin, vertraut<br />

„auf Op<strong>de</strong>nhövels Fähigkeit, die<br />

Schnittmengen Unterhaltung <strong>und</strong><br />

Sport zu verknüpfen, Dynamik,<br />

Spannung <strong>und</strong> Emotionen in die<br />

Show einzubringen sowie das Gesamtprojekt<br />

familienkompatibel<br />

zu gestalten“.<br />

Klaus Michael Heinz, Leiter Talk,<br />

Im Januar startete Wiwaldi (l.),<br />

hier mit Herrchen Reinl.<br />

gewässertes Buchenholzbrett genagelt<br />

wird <strong>und</strong> wie man in einem<br />

Erdloch ein <strong>de</strong>ftiges Frühstück<br />

zubereiten kann. Die 45-minütige<br />

„Schnitzeljagd“ bringt auch für<br />

Lichter die eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re kulinarische<br />

Überraschung. So wird<br />

<strong>de</strong>m Fleischfre<strong>und</strong> unter an<strong>de</strong>rem<br />

ein veganes Schnitzel serviert.<br />

Für die Zuschauer sei diese Erzählform<br />

r<strong>und</strong> <strong>um</strong> die Themen leckere<br />

Küche, Land <strong>und</strong> Leute „beson<strong>de</strong>rs<br />

attraktiv“, sagt Programmplaner<br />

Philipp Bitterling. „Man reist mit<br />

<strong>de</strong>m Protagonisten auf Augenhö-<br />

Kabarett & Comedy, freut sich<br />

riesig, „<strong>de</strong>n kabarettistischen<br />

4. Bildungsweg fortsetzen zu<br />

können, gewiss ein Highlight <strong>de</strong>s<br />

Sommers“. Anstelle von Frontmann<br />

Jürgen Becker wird Physiker<br />

Vince Ebert das Zepter in die<br />

Hand nehmen, assistiert von Eckart<br />

von Hirschhausen (6 Folgen à<br />

45 Minuten, Start am 8. Juli, wdr<br />

Fernsehen).<br />

Prix Pantheon: H. Ben<strong>de</strong>r<br />

mo<strong>de</strong>riert <strong>de</strong>n Wettbewerb.<br />

Horst Lichter „erfährt“ das Land NRW per Schnitzeljagd<br />

Foto: wdr/BigSmile<br />

Foto: wdr/Fürst-Fastré<br />

Foto: wdr/tvision<br />

Diesmal lässt Horst Lichter kochen.<br />

Foto: wdr/Leidig<br />

Pottkoch Tom Waschat ist<br />

am 2. <strong>und</strong> 9. März zu sehen.<br />

Foto: wdr/Gran<strong>de</strong><br />

Elke Thommessen, neu in <strong>de</strong>r Unterhaltungsredaktion,<br />

plant mit<br />

Kabarettist Jürgen Becker. Der<br />

will Lieblingsorte in Nord rhein-<br />

Westfalen erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> wird<br />

dabei von namhaften Spaßvögeln<br />

<strong>de</strong>r Szene unterstützt (6 Folgen à<br />

45 Minuten, Start noch offen, wdr<br />

Fernsehen). Bei klangvollen Namen<br />

wie Becker <strong>und</strong> Ebert ist man<br />

schon fast automatisch beim Prix<br />

Pantheon, <strong>de</strong>m renommierten<br />

Bonner Kleinkunstpreis, <strong>de</strong>ssen<br />

25. Ausgabe am 20. Juni mit einer<br />

großen Gala gefeiert <strong>und</strong> vom<br />

wdr übertragen wird (Redaktion:<br />

Karin Zahn). Zuvor sind im<br />

wdr Fernsehen sechs Pantheon-<br />

Wettbewerbsfolgen (à 30 Minuten)<br />

geplant, jeweils am Sonntagabend<br />

nach <strong>Zimmer</strong> <strong>frei</strong>, mo<strong>de</strong>riert von<br />

Hennes Ben<strong>de</strong>r.<br />

Neu-Millionäre<br />

Redaktionschef Heiner Backensfeld,<br />

<strong>de</strong>r die dok<strong>um</strong>entarische Unterhaltung<br />

beim wdr leitet, hat vier<br />

Mehrteiler im Köcher: Der Pottkoch,<br />

<strong>de</strong>r bereits im Februar die Topf<strong>de</strong>ckel<br />

lüftete; Lichters Schnitzeljagd<br />

(siehe untenstehen<strong>de</strong>n Bericht); <strong>de</strong>n<br />

bewährt-wahnsinnigen Dittsche<br />

(noch vier Mal im März, jeweils<br />

sonntags 23:15 im wdr Fernsehen).<br />

Und mit <strong>de</strong>r mehrteiligen Komödie<br />

Die Lotto-Könige, die am 29. April<br />

als Neu-Millionäre gewinnen, fantasieren<br />

<strong>und</strong> streiten wer<strong>de</strong>n, steigt<br />

die Unterhaltung nach langer Zeit<br />

wie<strong>de</strong>r in fiktionale Stoffe ein.<br />

Ansonsten wartet dieses Ressort<br />

bis Anfang Juni noch mit min<strong>de</strong>stens<br />

14 NRW-Schmankerln auf,<br />

die – so Grewenig – „natürlich z<strong>um</strong><br />

Pflichtprogramm <strong>de</strong>s wdr, Stichwort<br />

Regionalität, gehören“. Am 7.<br />

März stehen z<strong>um</strong> Beispiel Die beliebtesten<br />

Landschaften im Fokus<br />

(wdr Fernsehen, 21:00). Am 7. April<br />

kann man A<strong>de</strong>le – live at the Royal<br />

Albert Hall erleben (ab 22:45 Uhr).<br />

Und am 7. Juni wer<strong>de</strong>n tatsächlich<br />

Die unbeliebtesten Tiere in NRW<br />

geoutet (17:20).<br />

Eins ist sicher: The Show must go<br />

on! Auch wenn Thomas Gottschalk<br />

mit <strong>de</strong>r Publik<strong>um</strong>sgunst <strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />

Akzeptanz ringt; auch wenn Kläffer<br />

Wiwaldi dringend eine Auszeit<br />

benötigt, <strong>um</strong> sein vom Kuscheln<br />

ramponiertes Fell wie<strong>de</strong>r auf Hochglanz<br />

zu bringen. Reiner Brückner<br />

Foto: wdr<br />

Der Mehrteiler <strong>um</strong> Die Lottokönige<br />

startet im April.<br />

he durch das Land <strong>und</strong> erlebt neue<br />

Dinge, geknüpft an ein alltägliches<br />

Ritual – das Essen. Das ist gewissermaßen<br />

nachhaltiges Genussfernsehen.“<br />

Diese Erzählform soll innerhalb <strong>de</strong>r<br />

dok<strong>um</strong>entarischen Unterhaltung<br />

noch häufiger eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Z<strong>um</strong> Beispiel für ein geplantes Format,<br />

in <strong>de</strong>m es <strong>um</strong> NRW-Geschichte<br />

geht. Der Protagonist mit <strong>de</strong>r passen<strong>de</strong>n<br />

„Augenhöhe“ wird noch<br />

gecastet. SaW<br />

Lichters Schnitzeljagd. Redaktion:<br />

Monika Pohl <strong>und</strong> Philipp Bitterling.<br />

Sechs Folgen ab 16. März, 21:00,<br />

wdr Fernsehen


Neues <strong>Zimmer</strong> <strong>frei</strong>!<br />

<strong>WDR</strong> TATORT MÜNSTER<br />

Hinkebein<br />

Die ehemalige Kripobeamtin<br />

Katja Braun (Tanja<br />

Schleiff) stirbt halbnackt<br />

auf <strong>de</strong>r Straße. Unter Mordverdacht<br />

steht <strong>de</strong>r ehemalige Zuhälter<br />

Heinz Kock (Wolfram Koch),<br />

wegen seiner Gehbehin<strong>de</strong>rung in<br />

<strong>de</strong>r Szene auch als „Heinz Hinkebein“<br />

bekannt. O<strong>de</strong>r ist Braun selbst<br />

schuld an ihrem Tod? Z<strong>um</strong> Schluss<br />

war ihr Leben ein Trümmerhaufen:<br />

Alkoholsucht, Ehekrise, Stress mit<br />

Tochter Marie (Michelle Barthel),<br />

beruflicher Abstieg. Früher, bei <strong>de</strong>r<br />

Polizei, war sie gut mit Rechtsmediziner<br />

Boerne (Jan Josef Liefers)<br />

befre<strong>und</strong>et, <strong>de</strong>n sie „Tiger“ nannte.<br />

Jetzt muss „Tiger“ ihren Leichnam<br />

untersuchen. Kommissar Thiel (Axel<br />

Prahl) zwängt sich <strong>de</strong>rweil in ungewohnte<br />

Gar<strong>de</strong>robe: Er trägt Anzug<br />

beim Empfang einer russischen Delegation.<br />

Und Assistentin Na<strong>de</strong>shda<br />

(Frie<strong>de</strong>rike Kempter) flirtet mit <strong>de</strong>m<br />

smarten Sprecher <strong>de</strong>r Russen (Alexan<strong>de</strong>r<br />

Milo).<br />

Das Drehbuch <strong>und</strong> somit ihren 7.<br />

Münster-Tatort schrieben Stefan<br />

Cantz <strong>und</strong> Jan Hinter; Regisseur<br />

Manfred Stelzer setzte mit Hinkebein<br />

seinen 5. wdr-Tatort mit<br />

Prahl <strong>und</strong> Liefers in Szene. mal<br />

Hinkebein. Der wdr-Tatort aus<br />

Münster. Produzentin: Sonja<br />

Goslicki, Colonia Media. Redaktion:<br />

Nina Klamroth. 11. März,<br />

20:15, Das Erste<br />

Seit 16 Jah- Die <strong>Zimmer</strong> <strong>frei</strong>!-WG zieht in ein neues Studio. Z<strong>um</strong> sein. A ls TVr<br />

e n i n<br />

Urgestein, Enter-<br />

<strong>de</strong>r selben Umzug gibt es eine Spezialfolge, in <strong>de</strong>r zwischen tainer,Buchau- B u d e ? E i n<br />

tor <strong>und</strong> Komiker<br />

Umzugskartons auch ein paar legendäre Gäste<br />

W<strong>und</strong>er, dass<br />

nimmt er als Ers-<br />

<strong>Christine</strong> Wes- z<strong>um</strong> Vorschein kommen. Und zur Einweihung <strong>de</strong>r ter am Küchentermann<br />

<strong>und</strong><br />

tisch Platz, <strong>de</strong>r<br />

<strong>Götz</strong> Alsmann neuen Kulissen kommt Jürgen von <strong>de</strong>r Lippe. <strong>de</strong>r zentrale Ort<br />

das ausgehal-<br />

<strong>de</strong>r Show bleibt.<br />

t e n h a b e n .<br />

Beson<strong>de</strong>ren Wert<br />

Vielleicht lag es<br />

habe man darü-<br />

an <strong>de</strong>n häufig<br />

ber hinaus auf<br />

wechseln<strong>de</strong>n<br />

die Neugestal-<br />

WG - G ä s t e n ,<br />

tung <strong>de</strong>s Wohn-<br />

die gemeinsam<br />

zimmers gelegt,<br />

mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />

so Kerkmann. „In<br />

Dauer-Bewoh-<br />

<strong>de</strong>r intimeren Atner<br />

n i m mer<br />

mosphäre sollen<br />

wie<strong>de</strong>r für un-<br />

sich Gäste <strong>und</strong><br />

terhaltsamen<br />

Gastgeber jetzt<br />

Betrieb gesorgt<br />

n o c h w o h l e r<br />

haben. Damit<br />

fühlen <strong>und</strong> die<br />

ist nun Schluss<br />

Gespräche <strong>de</strong>s-<br />

– je<strong>de</strong>nfa l ls<br />

halb noch tiefere<br />

mit <strong>de</strong>n be-<br />

Einblicke in das<br />

tagtenRä<strong>um</strong>- Leben <strong>de</strong>r Promil<br />

i c h k e i t e n .<br />

nenten bieten.“<br />

Die „<strong>Zimmer</strong> <strong>Christine</strong> <strong>und</strong> <strong>Götz</strong> mit ihren prominenten Umzugshelfern <strong>und</strong> früheren Wie immer muss<br />

<strong>frei</strong>!“-Produk- WG-Gästen Carlo von Tie<strong>de</strong>mann (l.) <strong>und</strong> Dunja Hayali (2. v. r.). Fotos: wdr/Seip <strong>de</strong>r Gast ein bisstion<br />

zieht in<br />

chen was leisten<br />

ein neues Studio mit neuer Deko Gast lässt man dabei Revue pas- <strong>um</strong> ein<strong>ziehen</strong> zu dürfen. Von<br />

<strong>und</strong> frischen Farben. „Nun könsieren, während nach <strong>und</strong> nach die <strong>de</strong>r Lippe stellt bei einem sponnen<br />

<strong>Christine</strong>, <strong>Götz</strong> <strong>und</strong> ihre Gäste alte Deko abgebaut wird. Mit dabei tanen „Line Dance“ ungeahntes<br />

auch bei großen Aktionen direkt sind drei prominente Umzugshel- sportliches Bewegungstalent<br />

vor <strong>de</strong>m Studiopublik<strong>um</strong> spielen fer, allesamt frühere WG-Gäste: unter Beweis. Später kann er bei<br />

o<strong>de</strong>r in skurrilen Kostümen <strong>um</strong> Ingo Appelt, Carlo von Tie<strong>de</strong>- einem typischen „<strong>Zimmer</strong> <strong>frei</strong>!“die<br />

Wette rennen“, verrät wdr-Remann <strong>und</strong> Dunja Hayali. Letztere Kostümspektakel als Schauspiedakteur<br />

Michael Kerkmann. Auch bringt Schampus <strong>und</strong> Kartoffeller glänzen. Selten ist die Pharao-<br />

<strong>Götz</strong> ist begeistert: „Das neue Stusalat zur Stärkung mit. Carlo von nin Cleopatra überzeugen<strong>de</strong>r<br />

dio hat mir auf Anhieb gefallen. Tie<strong>de</strong>mann erinnert sich daran, dargestellt wor<strong>de</strong>n. Und bei <strong>de</strong>r<br />

Die Laufwege sind <strong>de</strong>m alten sehr wie er 2004 ebenso spektakulär Hausmusik zeigt sich <strong>de</strong>r Hawaiiähnlich,<br />

die Dimensionen <strong>und</strong> wie charmant bei <strong>de</strong>r Lösung <strong>de</strong>s Hemd-Spezialist als perfekter<br />

Spiel-Möglichkeiten haben sich Bil<strong>de</strong>rrätsels scheiterte. „Die Zu- Freddy-Quinn-Imitator. Das hört<br />

<strong>de</strong>utlich z<strong>um</strong> Besseren verän<strong>de</strong>rt. schauer haben vor Begeisterung sich nach einer gelungenen Ein-<br />

Und <strong>de</strong>r neue Flügel spielt sich ja die La-ola-Welle gemacht.“ Ingo weihungsparty an. SaW<br />

prächtig. Kurz: Der Körper hat die Appelt bringt einen Kasten Bier <strong>Zimmer</strong> <strong>frei</strong>! Der Umzug. Redak-<br />

Deko sofort angenommen!“ mit <strong>und</strong> darf sich sein legendä res tion: Michael Kerkmann. 4. März,<br />

Rettung zur rechten Zeit: Thiel (Axel<br />

Prahl, r.) hilft Boerne (Jan Josef Liefers)<br />

mal wie<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Patsche.<br />

Z<strong>um</strong> Studio-Wechsel gibt es am<br />

4. März die Son<strong>de</strong>rfolge „<strong>Zimmer</strong><br />

<strong>frei</strong>! – Der Umzug“. Dann wird entrümpelt.<br />

Den einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

Aufeinan<strong>de</strong>rtreffen mit Guido<br />

Westerwelle nochmals ansehen.<br />

Gast <strong>de</strong>r Premierensendung (11.<br />

März) wird Jürgen von <strong>de</strong>r Lippe<br />

22:15, wdr Fernsehen<br />

<strong>Zimmer</strong> <strong>frei</strong>! Zu Gast: Jürgen von<br />

<strong>de</strong>r Lippe. Redaktion: Michael Kerkmann.<br />

11. März, 22:15, wdr Fernsehen<br />

Foto: wdr/Menke<br />

Halbe H<strong>und</strong>ert: Komödie mit Martina Ge<strong>de</strong>ck, Leslie Malton <strong>und</strong> Johanna Gastdorf<br />

Drei starke Frauen <strong>um</strong> die 50 stehen<br />

im Mittelpunkt <strong>de</strong>r Komödie „Halbe<br />

H<strong>und</strong>ert“ von Matthias Tiefenbacher<br />

(Regie) <strong>und</strong> Silke Zertz (Drehbuch).<br />

Die Handchirurgin Anne (Martina Ge<strong>de</strong>ck)<br />

ist beruflich erfolgreich. Doch<br />

ihre glänzen<strong>de</strong> Karriere for<strong>de</strong>rt Opfer:<br />

Ihr Mann verlässt sie. Charlotte<br />

(Johanna Gastdorf) hat sich dagegen<br />

jahrelang für die Familie aufgerieben.<br />

Nun wird bei ihr Brustkrebs diagnostiziert.<br />

Fiona (Leslie Malton) kämpft<br />

mit allen Mitteln dafür, jung <strong>und</strong><br />

schön zu bleiben – <strong>und</strong> endlich <strong>de</strong>n<br />

richtigen Mann zu fin<strong>de</strong>n. Was tun?<br />

Liebhaber suchen, die Familie verlassen,<br />

<strong>de</strong>m Leben einen Sinn geben?<br />

„Die drei Fre<strong>und</strong>innen stehen vor<br />

<strong>de</strong>r wichtigsten Entscheidung ihres<br />

Lebens <strong>und</strong> stellen fest, zusammengenommen<br />

sind sie doch mehr o<strong>de</strong>r<br />

weniger die perfekte Frau mit 50“,<br />

sagt wdr-Redakteurin<br />

Nina Klamroth. Denn wie bei so vielen<br />

Frauen ihrer Generation passe die Zahl<br />

auf <strong>de</strong>r Geburtsurk<strong>und</strong>e nicht zu ihrem<br />

Lebensgefühl. In einer größeren Rolle<br />

ist erstmals die Mo<strong>de</strong>ratorin Katrin<br />

Bauerfeind zu sehen. Sie spielt Olga<br />

Malik, Chefin einer Begleitagentur, wo<br />

Anne aus gekränkter Eitelkeit einen<br />

jungen attraktiven Mann bucht.<br />

EB/mal<br />

Halbe H<strong>und</strong>ert. Produzentin:<br />

Heike Wiehle-Timm,<br />

Relevant Film. Redaktion:<br />

Nina Klamroth. 28.<br />

März, 20:15, Das Erste<br />

Drei starke Frauen <strong>um</strong> die 50<br />

(v. l.): Charlotte (Johanna Gastdorf),<br />

Anne (Martina Ge<strong>de</strong>ck),<br />

Fiona (Leslie Malton).<br />

Foto: wdr/Kost<br />

FERNSEHEN<br />

FERNSEHTIPP<br />

Serie: Rettet unser<br />

Familienrezept!<br />

Rettet unser Familienrezept!<br />

Das neue Kochformat erzählt<br />

von nord rhein-westfälischen<br />

Familien, ihrer Geschichte <strong>und</strong><br />

ihrer Küche.<br />

Sauerbraten in Gewürzlake nach<br />

Geheimrezept tritt gegen Pasta<br />

mit Gulasch-Soße vom selbst<br />

gebauten Steingrill an. Und<br />

dann Pfer<strong>de</strong>fleisch-Roula<strong>de</strong>n mit<br />

Spitzkohl gegen einen eher althergebrachten<br />

Schmorbraten mit<br />

Rotkohl. In insgesamt drei Folgen<br />

<strong>de</strong>s neuen Formats Rettet unser<br />

Familienrezept! kämpfen jeweils<br />

zwei Familien mit ihren traditionellen<br />

Gerichten gegeneinan<strong>de</strong>r,<br />

die seit Generationen weitergereicht<br />

wer<strong>de</strong>n. Fernsehkoch Björn<br />

Freitag gibt Experten-Tipps <strong>und</strong><br />

hilft <strong>de</strong>n Duellanten, ihre Rezepte<br />

zu verfeinern. Denn die Kochkünste<br />

<strong>de</strong>r NRW-Familien müssen<br />

in einem Spitzen-Restaurant bestehen.<br />

Dort – in ausgewählten<br />

Gourmet-Tempeln Nordrhein-<br />

Westfalens – stimmen am En<strong>de</strong><br />

20 Stammgäste über das Familienrezept<br />

ab.<br />

Kochformate sind nicht selten im<br />

<strong>de</strong>utschen Fernsehen – trotz<strong>de</strong>m<br />

sehen die Zuschauer nach wie vor<br />

gerne zu, wenn an<strong>de</strong>re kochen,<br />

sagt wdr-Redakteurin Irmela Hannover.<br />

Dies zeige beispielsweise<br />

<strong>de</strong>r große Erfolg von Martina &<br />

Moritz auf <strong>de</strong>m neuen Sen<strong>de</strong>platz<br />

am Samstag o<strong>de</strong>r das erfolgreiche<br />

Rezept <strong>de</strong>r Woche mit Björn Freitag<br />

am Montag in <strong>de</strong>r Servicezeit.<br />

Und eine neue Staffel <strong>de</strong>s<br />

beliebten Formats Der Vorkos ter,<br />

ebenfalls mit Björn Freitag, wer<strong>de</strong><br />

Sternekoch Björn Freitag hat eine<br />

Mission: alte Rezepte vor <strong>de</strong>m Vergessen<br />

bewahren! Foto: wdr/Fußwinkel<br />

ab 16. April ausgestrahlt. Zu<strong>de</strong>m<br />

sei das von Solis TV (Der Vorkoster)<br />

produzierte Format ein ganz<br />

beson<strong>de</strong>res Koch-Duell, da Rettet<br />

unser Familienrezept! die Geschichte<br />

<strong>de</strong>r Familien erzähle. So<br />

haben z<strong>um</strong> Beispiel die Schultzes<br />

aus Marl ihre Klöße aus Schlesien<br />

mitgebracht. Und die Bellissimos<br />

bereiten ihre Pasta-Soße wie früher<br />

die Großeltern in Italien über<br />

<strong>de</strong>m offenen Feuer zu. Zu<strong>de</strong>m zeige<br />

die Sendung schöne Gegen<strong>de</strong>n<br />

in NRW. Z<strong>um</strong> Beispiel <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rrhein,<br />

wo eine alte Rossschlächterei<br />

in Moers besucht wird, die<br />

noch immer floriert. SaW<br />

Rettet unser Familienrezept!<br />

Björn Freitag im Einsatz für Traditionsgerichte.<br />

Redaktion: Irmela<br />

Hannover. Am 18.3., 25.3. <strong>und</strong><br />

1.4., 20:15, wdr Fernsehen<br />

<strong>WDR</strong>PRINT · März 2012 9


RADIO<br />

Foto: wdr/Anneck<br />

HÖRSPIEL-TIPPS<br />

Neues vom Räuber<br />

Hotzenplotz<br />

Dem Räuber Hotzenplotz ist es<br />

gelungen, aus <strong>de</strong>m Spritzenhaus<br />

zu entfliehen! In <strong>de</strong>r Uniform <strong>de</strong>s<br />

Polizeioberwachtmeisters Alois<br />

Dimpfelmoser ra<strong>de</strong>lte er mit<br />

Kasperls Großmutter auf <strong>de</strong>m gestohlenen<br />

Dienstfahrrad davon.<br />

Nun verlangt er Lösegeld.<br />

Der wdr produzierte 2007 eine<br />

Hörspielfassung dieses Kin<strong>de</strong>r-<br />

Michael Mendl spricht die Rolle <strong>de</strong>s<br />

Räubers Hotzenplotz. Foto: wdr/Anneck<br />

buch-Klassikers von Otfried<br />

Preußler mit Michael Mendl als<br />

Hotzenplotz. LILIPUZ wie<strong>de</strong>rholt<br />

im März alle vier Folgen.<br />

Neues vom Räuber Hotzenplotz.<br />

Von Otfried Preußler (Bearbeitung:<br />

Ingeborg Tröndle), Redaktion:<br />

Ulla Illerhaus.<br />

2.-23.3., <strong>frei</strong>tags 14:05, wdr 5.<br />

H<strong>und</strong> wohin gehen wir<br />

Mit ihrem Theaterstück <strong>um</strong> einen<br />

Außenseiter in einem Kin<strong>de</strong>rheim<br />

gewann Anne Lepper <strong>de</strong>n<br />

tt-Werkauftrag beim Berliner<br />

Stückemarkt 2011. „Bei Anne<br />

Lepper ist Sprache tatsächlich<br />

Kunst. Ihre Dialoge beklemmen,<br />

weil sie das Unausgesprochene<br />

„H<strong>und</strong> wohin gehen wir“ wur<strong>de</strong> mit<br />

Matti Krause, Patrick Mölleken <strong>und</strong><br />

Janusz Kocaj (v. l.) produziert.<br />

zwischen ihren Figuren hörbar<br />

machen“, sagt <strong>de</strong>r Theaterregisseur<br />

Lars-Ole Walburg. Der wdr<br />

produzierte – basierend auf Leppers<br />

Drama – ein Hörspiel.<br />

H<strong>und</strong> wohin gehen wir. Von Anne<br />

Lepper. Regie: Claudia Johanna<br />

Leist, Redaktion: Christina Hänsel.<br />

3.3., 15:05, wdr 3.<br />

Nach Ausstrahlung sieben Tage<br />

kosten<strong>frei</strong>er Download unter:<br />

http://www.wdr.<strong>de</strong>/radio/home/<br />

downloadportal<br />

Die Nacht <strong>de</strong>s Zorns<br />

In einem kleinen Ort in <strong>de</strong>r Normandie<br />

ereignen sich drei mysteriöse<br />

To<strong>de</strong>sfälle. Schnell geht das<br />

Gerücht <strong>um</strong>, dass hier die „wüten<strong>de</strong><br />

Armee“ zugeschlagen haben<br />

muss, <strong>de</strong>r Legen<strong>de</strong> nach eine<br />

Truppe mittelalterlicher Reiter,<br />

die <strong>um</strong>hergeistert <strong>und</strong> diejenigen<br />

stellt, die sich eines Verbrechens<br />

schuldig gemacht haben. Kommissar<br />

Adamsberg wird mit <strong>de</strong>r<br />

Untersuchung beauftragt. CSh<br />

Die Nacht <strong>de</strong>s Zorns. Von Fred<br />

Vargas (aus <strong>de</strong>m Französischen<br />

von Waltraud Schwarze). Bearbeitung<br />

<strong>und</strong> Regie: Jörg Schlüter,<br />

Redaktion: Ursula Schregel. Teil<br />

1 24.3. / Teil 2 31.3., 10:05, wdr 5.<br />

10 Mär 2012 · <strong>WDR</strong>PRINT<br />

Marion Mentzel freut sich<br />

schon wie<strong>de</strong>r auf das Pärchen,<br />

das beim wdr 5-<br />

Literaturmarathon in <strong>de</strong>n frühen<br />

Morgenst<strong>und</strong>en seinen Picknickkorb<br />

öffnen wird, eine Flasche Sekt<br />

herausholt, sie öffnet <strong>und</strong> sich z<strong>um</strong><br />

Sektfrühstück zuprostet. „Das ist<br />

schon Tradition“. sagt die Organisatorin<br />

<strong>de</strong>s Literaturmarathons.<br />

14 Monate Vorlauf<br />

Für Produktionsleiter Tobias Nowak<br />

ist zu diesem Zeitpunkt die<br />

Uhr schon viel, viel weiter vorgelaufen:<br />

„Wir haben schon vor zwei<br />

Monaten mit <strong>de</strong>n Vorbereitungen<br />

für <strong>de</strong>n Literaturmarathon 2013<br />

begonnen, damit sich das Publik<strong>um</strong><br />

schon in diesem März wünschen<br />

kann, was im nächsten Jahr<br />

beim Marathon vorgelesen wird.<br />

Es wird unter <strong>de</strong>m Motto ‚Beziehungen‘<br />

stehen.“<br />

In diesem Jahr aber geht es <strong>um</strong><br />

„Lieblingsbücher“: von Tolstois<br />

„Krieg <strong>und</strong> Frie<strong>de</strong>n“ bis Ferdinand<br />

von Schirachs „Verbrechen“<br />

– die Wünsche<br />

<strong>de</strong>r Literaturfre<strong>und</strong>e<br />

gehen quer durch die<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte <strong>und</strong><br />

Genres. Elke Hei<strong>de</strong>nreich,<br />

Gunter Gabriel,<br />

Cordula Stratmann,<br />

Wilfried Schmickler,<br />

Roger Willemsen u. a.<br />

sowie die Sprecherinnen<br />

<strong>und</strong> Sprecher<br />

<strong>de</strong>s wdr Sprecherensembles<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n<br />

Texten ihre markanten<br />

Stimmen verleihen.<br />

„Wir beginnen diesmal<br />

mit einem Text,<br />

in <strong>de</strong>m eine Frau Bücher<br />

bestellt“, berichtet<br />

Dramaturgin Uta<br />

Reitz. Das sei ein interessanter<br />

Briefwechsel<br />

zwischen einer Leserin<br />

<strong>und</strong> einem Buchhändler.<br />

En<strong>de</strong>n wird<br />

die Veranstaltung mit<br />

„Stadt <strong>de</strong>r trä<strong>um</strong>en<strong>de</strong>n<br />

Bücher“.<br />

„Die einzelnen St<strong>und</strong><br />

e n d a z w i s c h e n<br />

14.3. –24.3.2012<br />

100 Bücher – 100 Lieblingsbücher: 24 St<strong>und</strong>en Literatur zur lit.COLOGNE<br />

Der Marathon<br />

ard-Radio Tatort: Noch nicht mal Mord<br />

Im März 2012 kommt<br />

vom wdr <strong>de</strong>r 50. Radio<br />

Tatort in <strong>de</strong>r Krimireihe,<br />

die seit 2008<br />

je<strong>de</strong>n Monat von einer<br />

<strong>de</strong>r ard-Lan<strong>de</strong>sr<strong>und</strong>funkanstaltenproduziert<br />

<strong>und</strong> von allen<br />

ard-Radiostationen<br />

ausgestrahlt wird:<br />

Nadir Taraki ist nach<br />

seiner HIV-Infektion<br />

vorerst aus <strong>de</strong>m ak-<br />

tiven Dienst ausgeschie<strong>de</strong>n.<br />

Sein Kollege<br />

<strong>und</strong> Rivale Felix<br />

Lenz wird strafversetzt. Ein ka<strong>um</strong><br />

zu leugnen<strong>de</strong>s Alkoholproblem <strong>und</strong><br />

seine Ausfälle gegen Taraki bringen<br />

ihn nach Hamm. Hierher, an <strong>de</strong>n<br />

Bereits z<strong>um</strong> zehnten Mal gehört das wdr-Funkhaus<br />

beim Literaturmarathon von 22:00 am<br />

16. bis 22:00 am 17. März <strong>de</strong>n großen <strong>und</strong><br />

kleinen Literaturfre<strong>und</strong>en. Und alles unter <strong>de</strong>m<br />

Motto: „100 Bücher – 100 Lieblingsbücher“<br />

stellen wir unter ein beson<strong>de</strong>res<br />

Thema“, sagt Uta Reitz, „<strong>und</strong> geben<br />

ihnen einen roten Fa<strong>de</strong>n wie<br />

‚Fre<strong>und</strong>schaft‘, ‚Was wäre wenn ...‘<br />

o<strong>de</strong>r ‚Hel<strong>de</strong>nväter‘“. Damit es abwechslungsreich<br />

bleibt, müssten<br />

sich anspruchsvolle Texte gut mit<br />

leichter Literatur verbin<strong>de</strong>n lassen;<br />

tragisch-traurige Texte neben<br />

unterhaltsamen stehen: „Das hält<br />

die Spannung.“<br />

Welcher Buchwunsch aber wird<br />

in <strong>de</strong>n 24 St<strong>und</strong>en vorgelesen?<br />

Redakteurin Petra Brandl-Kirsch:<br />

„Wichtig ist für uns zunächst die<br />

Frage, wie oft ein Buch vorgeschlagen<br />

wur<strong>de</strong>. Und die Qualität <strong>und</strong><br />

Geschichte müssen stimmen. Das<br />

Uwe Ochsenknecht (l.) <strong>und</strong> Matthias Leja bei <strong>de</strong>r Produktion <strong>de</strong>s ard-Radio Tatorts; dabei auch Hans Peter<br />

Hallwachs (r.). Fotos: wdr/von Donat<br />

nordöstlichen Rand <strong>de</strong>s Ruhrgebiets,<br />

verschlägt es so manchen,<br />

<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n normalen Dienst nicht<br />

mehr tragbar erscheint.<br />

Wichtigste aber ist, dass sich aus<br />

<strong>de</strong>n gewünschten Büchern eine<br />

Textstelle herauslösen lässt, die in<br />

sich verständlich ist, einen Spannungsbogen<br />

hat <strong>und</strong> ein möglichst<br />

klares En<strong>de</strong>.“<br />

Vorlesen reicht nicht<br />

Ohne ein Team von erfahrenen Rechercheuren<br />

lasse sich ein solcher<br />

Marathon nicht gestalten, betont<br />

Petra Brandl-Kirsch; Cornelia<br />

Müller, Renate Naber, Gabi Rüth<br />

<strong>und</strong> Martin Krinner sind seit <strong>de</strong>m<br />

ersten Marathon dabei.<br />

Aber Vorlesen allein genüge nicht,<br />

sagt die erfahrene wdr 5-Redakteurin.<br />

Illustratoren zeichnen<br />

Das Team <strong>de</strong>s wdr 5-Literaturmarathons: Produktionsleiter Tobias Nowak <strong>und</strong> Petra Brandl-Kirsch (oben v.<br />

l.) sowie Dramaturgin Uta Reitz <strong>und</strong> Marion Mentzel. Foto: wdr/Fußwinkel<br />

Und <strong>de</strong>nnoch gibt es auch hier Aufklärungsbedarf.<br />

Im Klärwerk schwimmt<br />

eine Leiche. Erste Ermittlungen för<strong>de</strong>rn<br />

gleich drei I<strong>de</strong>ntitäten zu Tage:<br />

Bil<strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>n vorgelesenen Texten<br />

<strong>und</strong> Livebands sorgen für <strong>de</strong>n<br />

musikalischen Rahmen; in diesem<br />

Jahr treten „Erdmöbel“, „floor-<br />

JIVERS“, „Wil<strong>de</strong>s Holz“ <strong>und</strong> an<strong>de</strong>re<br />

auf.<br />

Marathon trimedial<br />

wdr 5 überträgt <strong>de</strong>n Literaturmarathon<br />

durchgehend live, nur<br />

unterbrochen von <strong>de</strong>n Nachrichten<br />

<strong>und</strong> Sendungen <strong>de</strong>s aktuellen<br />

Tagesgeschehens (Morgenecho,<br />

Mittagsecho <strong>und</strong> Echo <strong>de</strong>s Tages).<br />

Das wdr Fernsehen überträgt<br />

nachts von 02:00 bis 07:30. Außer<strong>de</strong>m<br />

kann <strong>de</strong>r Literaturmarathon<br />

als Audio- <strong>und</strong> Vi<strong>de</strong>o-Stream auf<br />

www.wdr5.<strong>de</strong> verfolgt wer<strong>de</strong>n.<br />

„Nichts kann aber die Atmosphäre<br />

im Funkhaus ersetzen“, sagt Marion<br />

Mentzel. EB/TZ/hu<br />

Die lit.COLOGNE<br />

Der Literaturmarathon auf wdr 5<br />

ist Teil <strong>de</strong>s Internationalen Literaturfests<br />

lit.COLOGNE, das in<br />

Köln vom 14. bis 24. März z<strong>um</strong> 12.<br />

Mal – zusammen mit<br />

<strong>de</strong>r lit.kid.COLOGNE<br />

– stattfin<strong>de</strong>t. Der wdr<br />

beteiligt sich mit all<br />

seinen Wellen. Allein 16<br />

Veranstaltungen sen<strong>de</strong>t<br />

er live o<strong>de</strong>r zeitversetzt.<br />

Sie alle hier zu nennen,<br />

wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Rahmen<br />

sprengen. Z<strong>um</strong> ersten<br />

Mal dabei ist auch wdr 2<br />

mit <strong>de</strong>m MonTalk:<br />

<strong>Christine</strong> Westermann<br />

spricht am 18. März auf<br />

<strong>de</strong>r MS RheinEnergie<br />

mit <strong>de</strong>m Schriftsteller<br />

Daniel Glattauer über<br />

die Liebe; gesen<strong>de</strong>t wird<br />

<strong>de</strong>r MonTalk am 19.03.<br />

ab 19:05 (Red.: Vera Laudahn).<br />

Der Tipp:<br />

Das fast 200 Seiten starke<br />

Programmheft liegt u. a.<br />

an <strong>de</strong>n wdr-Empfängen in<br />

<strong>de</strong>r Kölner Innenstadt aus.<br />

Z<strong>um</strong> Runterla<strong>de</strong>n fin<strong>de</strong>t<br />

man alle Infos auch unter<br />

www.litcologne.<strong>de</strong> <strong>und</strong><br />

auch Vieles bei wdr.<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Tote hieß entwe<strong>de</strong>r<br />

Juri Mittag, Dr. Rechlin<br />

o<strong>de</strong>r schlicht Blanke.<br />

Ermittlungen in <strong>de</strong>r<br />

Provinz mit komischen<br />

Zwischenfällen – über<br />

die Lenz allerdings<br />

ka<strong>um</strong> lachen kann.<br />

CSh<br />

Noch nicht mal Mord.<br />

Von Dirk Schmid, Regie:<br />

Claudia Johanna<br />

Leist, Produktion:<br />

wdr. 17.3., 10:05<br />

(Wdh. 23:05), wdr 5.<br />

Alle Radio Tator t-<br />

Folgen sind nach <strong>de</strong>r Ausstrahlung<br />

vier Wochen lang kosten<strong>frei</strong><br />

nachzuhören o<strong>de</strong>r herunterzula<strong>de</strong>n<br />

unter: www.RadioTatort.ard.<strong>de</strong>


<strong>WDR</strong> 5 FRAGT<br />

Immer sozial?<br />

wdr 5 fragt: Wie gehen Kirchen,<br />

Gewerkschaften <strong>und</strong> Behör<strong>de</strong>n<br />

mit ihren Mitarbeitern <strong>um</strong>?<br />

Schöne alte Welt: Kirchen, Kommunen,<br />

Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong> <strong>und</strong><br />

Gewerkschaften gelten als Organisationen,<br />

die sich an vor<strong>de</strong>rster<br />

Front für die Rechte <strong>de</strong>r Schwächeren<br />

einsetzen; sie erwecken<br />

leichthin <strong>de</strong>n Eindruck, als verfolgten<br />

sie auch in <strong>de</strong>n eigenen<br />

Reihen einen ausnahmslos angemessenen<br />

<strong>und</strong> sozialverträglichen<br />

Umgang mit <strong>de</strong>n Beschäftigten.<br />

Gelten sie doch allgemein<br />

als Inbegriff sozialen Denkens<br />

<strong>und</strong> als Vorbild gemeinwohlorientierten<br />

Verhaltens. Doch die<br />

Realität sieht oft an<strong>de</strong>rs aus:<br />

Einen kritischen Blick hinter die<br />

Fassa<strong>de</strong>n gewährt Westblick –<br />

Das Lan<strong>de</strong>smagazin in <strong>de</strong>r fünfteiligen<br />

Serie „Immer sozial?<br />

– Wie Kirchen, Gewerkschaften<br />

<strong>und</strong> Behör<strong>de</strong>n mit ihren Mitarbeitern<br />

<strong>um</strong>gehen“. Die Fakten<br />

liegen auf <strong>de</strong>r Hand: Kirchen-<br />

Angestellte, ob im Krankenhaus<br />

o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Kita, dürfen nach<br />

wie vor nicht streiken <strong>und</strong> müssen<br />

<strong>um</strong> ihren Job bangen. Viele<br />

Gleiches Recht für alle – auch in <strong>de</strong>r<br />

Gewerkschaft Foto: dpa/Wagner<br />

Leiharbeiter stehen schnell ohne<br />

Schutz vor Kündigungen. Foto: wdr/imago<br />

Gewerkschafts-Mitarbeiter, die<br />

sich für bessere Arbeitsbedingungen<br />

zugunsten an<strong>de</strong>rer einsetzen,<br />

erhalten selbst nur noch<br />

Zeitverträge <strong>und</strong> lei<strong>de</strong>n unter<br />

schlechter Bezahlung. Immer<br />

mehr kommunale Einrichtungen<br />

geben infolge knapper Kassen<br />

wichtige Aufgaben an billige<br />

Fremdfirmen ab. Und auch bei<br />

<strong>de</strong>r NRW-Lan<strong>de</strong>sregierung drohen<br />

sogar <strong>de</strong>n Beamten Stellenabbau,<br />

Lohnkürzungen <strong>und</strong> Arbeitsverdichtung,<br />

während sich<br />

die Angestellten mittlerweile<br />

ohnehin als Arbeitnehmer zweiter<br />

Klasse wähnen. Und auch vor<br />

Mitarbeitern <strong>de</strong>r Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong><br />

macht die soziale Schieflage,<br />

die beispielsweise durch die<br />

Zahlung von D<strong>um</strong>pinglöhnen <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>n zunehmen<strong>de</strong>n Einsatz von<br />

Leiharbeitern entsteht, nicht Halt.<br />

Westblick – Das Lan<strong>de</strong>smagazin<br />

Immer sozial? – Wie Kirchen,<br />

Gewerkschaften <strong>und</strong> Behör<strong>de</strong>n<br />

mit ihren Mitarbeitern <strong>um</strong>gehen<br />

(5-teilige Serie). Redaktion: Daniela<br />

Junghans. 12. – 16.03., 17:05<br />

– 17:55 (WH.: 13. – 17.03., 01:05<br />

– 01:55) vR<br />

wdr 3 erinnert an <strong>de</strong>n Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien<br />

Balkan Memories RADIO-TIPPS<br />

Schöner wohnen<br />

Der mutmaßliche Kriegsverbrecher Zeljko „Arkan“ Raznatovic, Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>s serbischen Kampfverban<strong>de</strong>s „Die Tiger“,<br />

beobachtet eine Übung seiner Freiwilligen-Einheit in <strong>de</strong>r Nähe von Osijek. Foto: Picture Alliance/dpa<br />

Sa rajewo 1993:<br />

Hinter <strong>de</strong>n Trümmern<br />

<strong>und</strong> in <strong>de</strong>n<br />

ausgebrannten Wohnungen<br />

verrichten<br />

Heckenschützen ihre<br />

schmutzige Arbeit. Die<br />

20-jährige Strileja hat<br />

an <strong>de</strong>r Universität von<br />

Sarajewo Publizistik<br />

studiert. Jetzt zielt sie<br />

mit ihrem Gewehr auf<br />

Menschen. Ihr Gewissen<br />

beruhigt sie damit,<br />

dass sie ja „nur“ auf<br />

Soldaten schießt, nicht<br />

wie an<strong>de</strong>re auf spielen<strong>de</strong><br />

Kin<strong>de</strong>r, Frauen<br />

<strong>und</strong> Männer.<br />

„Heckenschützen“ ist<br />

die <strong>de</strong>utsche Adaption<br />

<strong>de</strong>s preisgekrönten dänischen<br />

Radiofeatures<br />

„Sniper“.<br />

Im Juli 1995 begann <strong>de</strong>r Überfall<br />

bosnisch-serbischer Truppen auf<br />

die UN-Schutzzone Srebrenica in<br />

Ostbosnien. Es folgte die Deportation<br />

zehntausen<strong>de</strong>r bosnischer<br />

Mit drei Radiofeatures aus <strong>de</strong>n 1990-er<br />

Jahren blickt wdr 3 im März auf <strong>de</strong>n Krieg<br />

im ehemaligen Jugoslawien zurück.<br />

Muslime, vor allem Frauen <strong>und</strong><br />

Kin<strong>de</strong>r. Seit<strong>de</strong>m gelten 7 079 Menschen<br />

als vermisst. Das Feature „Wo<br />

ist Mirnes Osmanovic?“ erinnert an<br />

das schwerste Kriegsverbrechen in<br />

Europa seit <strong>de</strong>m En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s Zweiten Weltkriegs.<br />

War<strong>um</strong> schlagen Nachbarn<br />

auf Nachbarn ein?<br />

Uwe Stolzmann <strong>und</strong><br />

Marko Petermann begaben<br />

sich für das Feature<br />

„Der Krieg beginnt<br />

im Niemandsland“ in<br />

ein mazedonisches<br />

Dorf auf Spurensuche<br />

nach alten Feh<strong>de</strong>n, Bluttaten<br />

<strong>und</strong> Vergeltung.<br />

Heckenschützen.<br />

Von Stephen Schwartz<br />

(O r ig inalfa ssung :<br />

danmarks radio).<br />

dfkultur/wdr/dsr<br />

1993, Redaktion: Leslie<br />

Rosin.<br />

Wo ist Mirnes Osmanovic?<br />

Von Matthias<br />

Fink. br 1998, Redaktion:<br />

Dorothea Runge.<br />

Der Krieg beginnt im Niemandsland.<br />

Von Uwe Stolzmann <strong>und</strong> Marko<br />

Petermann. sfb/orb/wdr 1999,<br />

Redaktion: Thomas Nachtigall. 3.,<br />

10., 17.3., 12:05, wdr 3. CSh<br />

Das ard-radiofeature: Der Anführer<br />

Seit 2010 gibt es das<br />

ard radiofeature. Monatlich<br />

wird ein von<br />

einer ard-L an<strong>de</strong>sr<strong>und</strong>funkanstaltproduziertes<br />

investigatives<br />

Hörstück von <strong>de</strong>n an<br />

dieser Zusammenarbeit<br />

beteiligten Sen<strong>de</strong>rn<br />

ausgestrahlt. In<br />

diesem Monat kommt<br />

<strong>de</strong>r Beitrag vom wdr.<br />

Milizionäre <strong>de</strong>r FDLR,<br />

<strong>de</strong>r „Demokratischen<br />

Kräfte zur Be<strong>frei</strong>ung<br />

Ruandas“, überfallen seit Jahren<br />

Dörfer, brandschatzen, plün<strong>de</strong>rn,<br />

vergewaltigen, mor<strong>de</strong>n. Kamen die<br />

Befehle dafür aus Deutschland? In<br />

Stuttgart steht seit Mai 2011 ein<br />

Eine Frau in <strong>de</strong>r Nähe eines Minen-Warnschil<strong>de</strong>s an <strong>de</strong>r Straße nach<br />

Stanic Rijeka (50 km westlich von Tuzla) Foto: dpa Picture Alliance<br />

mutmaßlicher Kriegsverbrecher<br />

vor Gericht: Ignace Murwanashyaka<br />

soll eine Miliz befehligt haben,<br />

die im Kongo Verbrechen gegen<br />

die Menschlichkeit begeht. Der<br />

48-Jährige hat in Bonn<br />

studiert, ist mit einer<br />

<strong>de</strong>utschen Frau verheiratet,<br />

lebt in Mannheim<br />

<strong>und</strong> geht regelmäßig<br />

z<strong>um</strong> christlichen Gottesdienst<br />

in seiner<br />

Gemein<strong>de</strong>. Kann so jemand<br />

Täter sein? Eine<br />

Spurensuche.<br />

Der Anführer. Von Bettina<br />

Rühl, Redaktion:<br />

Dorothea Runge, Produktion:<br />

wdr 2012.<br />

25.3., 11:05 (Wdh. 26.3.,<br />

20:05), wdr 5. Ab 25.3. (20 Uhr)<br />

z<strong>um</strong> Herunterla<strong>de</strong>n, Nachhören<br />

<strong>und</strong> als Podcast verfügbar unter<br />

http://web.ard.<strong>de</strong>/radio/radiofeature<br />

CSh<br />

Foto: wdr/dinjank<br />

RADIO<br />

Im Büro steht die kleine Palme<br />

in <strong>de</strong>r Ecke <strong>und</strong> vertrocknet,<br />

im Wohnzimmer ragen die verstaubten<br />

Ficus-Blätter über die<br />

Sofalehne <strong>und</strong> auf <strong>de</strong>m Fensterbrett<br />

verstellt <strong>de</strong>r fleischige<br />

Geldba<strong>um</strong> <strong>de</strong>n Blick nach draußen.<br />

<strong>Zimmer</strong>pflanzen stehen oft<br />

im Weg, müssen gehegt <strong>und</strong> gepflegt<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> verlieren stän-<br />

„Schöner wohnen“? Foto: Mauritius<br />

dig ihre Blätter. Trotz<strong>de</strong>m hängt<br />

man an ihnen. War<strong>um</strong> eigentlich?<br />

Hörerinnen <strong>und</strong> Hörer können<br />

sich über das kostenlose wdr 5-<br />

Hörertelefon 0800/5678-555 live<br />

an <strong>de</strong>r Sendung beteiligen.<br />

LebensArt: Schöner wohnen<br />

ohne Yucca-Palme. Redaktion:<br />

Peter Ehmer. 1.3., 15:05 (Wdh.<br />

2.3., 2:05), wdr 5.<br />

Patientenwohl <strong>und</strong><br />

Kostendruck<br />

Das Evangelische Allgemein-<br />

Krankenhaus Lütgendortm<strong>und</strong><br />

steht z<strong>um</strong> Verkauf. Unwirtschaftlich,<br />

sagt die Kirche. Einer Studie<br />

<strong>de</strong>s Rheinisch-Westfälischen<br />

Wirtschaftsinstituts zufolge<br />

droht je<strong>de</strong>r zehnten Klinik im<br />

Ruhrgebiet ein ähnliches Schicksal.<br />

Um einer Schließung zu entgehen,<br />

fusionieren viele Krankenhäuser.<br />

Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite<br />

machen Kliniken gute Gewinne<br />

mit Privatpatienten, auch aus<br />

<strong>de</strong>m Ausland. Welche Klinikform<br />

kann überleben? Thema NRW berichtet<br />

über <strong>de</strong>n engen Spielra<strong>um</strong><br />

von Ärzten <strong>und</strong> Pflegepersonal,<br />

wenn ständig an <strong>de</strong>r Schraube Arbeitskraft<br />

gedreht wird, <strong>und</strong> wie<br />

sich die Krankenhauslandschaft<br />

in NRW entwickeln wird.<br />

Zwischen Patientenwohl <strong>und</strong><br />

Kos tendruck – wie können Krankenhäuser<br />

überleben? Redaktion:<br />

Trau<strong>de</strong>l Seufert. 2.3., 15:05<br />

(Wdh. 3.3., 2:05), wdr 5.<br />

Zu Gast bei Marcel<br />

Beyer<br />

Was fin<strong>de</strong>t man wohl in Putins<br />

Briefkasten? Diese Frage stellt<br />

sich <strong>de</strong>r Schriftsteller <strong>und</strong> Dichter<br />

Marcel Beyer in seinem neuen<br />

Erzählband. In<br />

Ba<strong>de</strong>n-Wür ttemberggeboren<br />

<strong>und</strong> in<br />

Kiel <strong>und</strong> Neuss<br />

aufgewachsen,<br />

verfasst Beyer<br />

preisgekrönte<br />

Marcel Beyer<br />

Romane über<br />

Foto: wdr/Friedrich<br />

die <strong>de</strong>utsch<strong>de</strong>utsche<br />

Vergangenheit. Und in<br />

seiner Wahlheimat Dres<strong>de</strong>n hat<br />

in <strong>de</strong>n 80er Jahren Wladimir Putin<br />

gewohnt. wdr 3-Reporterin Jenni<br />

Zylka spricht mit Herrn Beyer aber<br />

auch über Zoologie <strong>und</strong> sein Gefühl,<br />

von <strong>de</strong>n Tieren beobachtet<br />

zu wer<strong>de</strong>n. CSh<br />

Homestory: Jenni Zylka zu Gast bei<br />

Marcel Beyer. Redaktion: Leslie<br />

Rosin. 8.3., 23:05, wdr 3.<br />

<strong>WDR</strong>PRINT · März 2012 11


RADIO<br />

Foto: Mauritius<br />

Ein Jahr nach <strong>de</strong>m Reaktorunfall in Japan: Themenschwerpunkt auf wdr 3 <strong>und</strong> wdr 5<br />

Fukushima <strong>und</strong> die Folgen<br />

Fukushima <strong>und</strong> die<br />

Energieversorgung<br />

<strong>de</strong>r Zukunft<br />

Kulturradio wdr 3 reflektiert die<br />

Nuklearkatastrophe von Fukushima<br />

– in vier Hörspielen über die<br />

Konsequenzen, die ein solcher<br />

Kontrollverlust in <strong>de</strong>r Nukleartechnologie<br />

haben kann.<br />

Palomares<br />

17. Januar 1966. Ein kleines Dorf<br />

an <strong>de</strong>r andalusischen Küste. Im<br />

Hinterland: Gemüseplantagen. In<br />

9 000 Metern Höhe zwei Flugzeuge<br />

– eine B52 <strong>und</strong> ein Tankflugzeug.<br />

Die bei<strong>de</strong>n Flugzeuge kollidieren,<br />

explodieren <strong>und</strong> stürzen aus <strong>de</strong>m<br />

Himmel direkt auf das kleine Dorf<br />

Palomares. Wie durch ein W<strong>und</strong>er<br />

wird niemand verletzt. Dann<br />

kommen die vier Bomben runter.<br />

Zwei dieser Bomben explodieren.<br />

Es sind Wasserstoffbomben. Z<strong>um</strong><br />

Glück kommt es zu keiner atomaren<br />

Kettenreaktion ...<br />

Palomares. Von Krok & Petschinka;<br />

Komposition: Wolfgang Mitterer;<br />

Regie: Petschinka; Redaktion:<br />

Martina Müller-Wallraf. 5.3.,<br />

23:05, wdr 3<br />

Nuclear-Boy<br />

Nuclear-Boy ist ein kleines Comic-<br />

Atomkraftwerk, das im Jahr 2011<br />

Kin<strong>de</strong>rn in Japan erklärte, die<br />

Havarie <strong>de</strong>s Kernkraftwerks in<br />

Fukushima sei nur ein winziger<br />

Störfall, die großen Brü<strong>de</strong>r Harrisburg<br />

<strong>und</strong> Tschernobyl seien ja<br />

viel schlimmer. – Eine spezielle Variante<br />

<strong>de</strong>r Beruhigungsrhetorik?<br />

Nuclear-Boy. Von Markus Aust<br />

<strong>und</strong> Gerhard Schick; Realisation:<br />

die Autoren P; Redaktion: Markus<br />

Heuger. 9.3. 23:05, wdr 3<br />

Die japanischen Fischer<br />

1. März 1954: 23 Seeleute wur<strong>de</strong>n<br />

un<strong>frei</strong>willig Zeugen <strong>de</strong>r Explosion<br />

<strong>de</strong>r ersten Wasserstoffbombe.<br />

Wolfgang Weyrauch schrieb das<br />

Hörspiel unter <strong>de</strong>m Eindruck dieser<br />

realen Katastrophe.<br />

Die japanischen Fischer. Von<br />

Wolfgang Weyrauch; Komposition:<br />

Johannes Weissenbach;<br />

Regie: Robert Michal; Redaktion:<br />

Isabel Platthaus. 10.3. 15:05,<br />

wdr 3<br />

Die Bestie von Fukushima<br />

Das Hörspiel dok<strong>um</strong>entiert die<br />

Ereignisse <strong>um</strong> <strong>de</strong>n 11. März 2011<br />

unter beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>s „Monsters“ als Sinnbild<br />

für die Katastrophen <strong>de</strong>s vorigen<br />

Jahres.<br />

Die Bestie von Fukushima. Von Jörg<br />

Buttgereit; Regie: <strong>de</strong>r Autor; Redaktion:<br />

Simon Kamphans <strong>und</strong> Natalie<br />

Szallies., 12.3., 23:05, wdr 3 hu<br />

12 März 2012 · <strong>WDR</strong>PRINT<br />

Die Atomkatastrophe von Fukushima ist erst vor einem Jahr über Japan<br />

<strong>und</strong> damit über die ganze Welt gekommen. Und die Folgen sind noch nicht<br />

abzusehen. wdr-Reporter <strong>und</strong> -Redakteur Jürgen Döschner ist nicht <strong>de</strong>r<br />

einzige, <strong>de</strong>r dieses Fanal z<strong>um</strong> Jahrestag beleuchtet. Die Hörspiel-Dramaturgie<br />

hat es z<strong>um</strong> Thema dieses Monats gemacht. wdr 5 gestaltet am 8.<br />

März einen Thementag <strong>und</strong> fragt: Klappt die Energiewen<strong>de</strong>?<br />

wdr-Reporter in Japan: Die Analyse <strong>de</strong>s GAU<br />

Fukushima am 14. März 2011: Explosion im Kernkraftwerk. Foto: picture alliance/dpa<br />

Keine Frage: Nach Tschernobyl<br />

war <strong>de</strong>r Reaktorunfall von Fukushima<br />

im März 2011 <strong>de</strong>r größte<br />

Gau bei <strong>de</strong>r friedlichen Nutzung<br />

<strong>de</strong>r Atomkraft. So sieht auch<br />

Feature-Autor <strong>und</strong> wdr-Reporter<br />

Jürgen Döschner das japanische<br />

Debakel. Seine Reportage läuft<br />

am 11. März ab 11:05 in <strong>de</strong>r Reihe<br />

DOK 5 – Das Feature.<br />

Um sich ein genaues Bild<br />

von <strong>de</strong>n Fakten <strong>und</strong> Konsequenzen<br />

zu machen,<br />

hat Döschner die Unfall-Region<br />

aufgesucht <strong>und</strong> zahlreiche Gespräche<br />

geführt, „bei <strong>de</strong>nen mehr<br />

<strong>und</strong> mehr die Opfer <strong>de</strong>r Atom-Katastrophe<br />

in <strong>de</strong>n Fokus rückten“.<br />

Sein akribisch recherchiertes Feature<br />

„Kernschmelze – Fukushima<br />

<strong>und</strong> die Folgen“ ist zweifellos von<br />

Jürgen Döschners kompromissloser<br />

Haltung geprägt. Er hat auf<br />

eigene Kommentare total verzichtet<br />

<strong>und</strong> verlässt sich in <strong>de</strong>n 55 Minuten<br />

seiner Bilanz ausschließlich<br />

auf O-Töne <strong>und</strong> Interviews.<br />

Bis an die Sperrzone<br />

Einige zentrale, sozusagen essentielle<br />

Tatsachen wer<strong>de</strong>n darüber<br />

hinaus in Hörspiel-Form abgehan<strong>de</strong>lt.<br />

Selbstre<strong>de</strong>nd durfte <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche<br />

Reporter die Reaktoranlage<br />

nicht betreten, aber er arbeitete<br />

sich – teilweise illegal – bis an die<br />

20-Kilometer-Barriere<br />

<strong>de</strong>r inneren Sperrzone<br />

heran, wo noch Opfer<br />

<strong>und</strong> Betroffene leben<br />

– bereit, über ihre beinahe<br />

außerirdischen<br />

Erfahrungen zu re<strong>de</strong>n.<br />

Die an<strong>de</strong>re Seite <strong>de</strong>r<br />

Medaille, das große<br />

Thema „Zukunft <strong>de</strong>r<br />

Kernenerg ie“, beleuchtet<br />

Döschner in<br />

zahlreichen Experten-<br />

Interviews. In London<br />

sprach er mit John<br />

Rich, <strong>de</strong>m Chef <strong>de</strong>r internationalen<br />

„World<br />

Nuclear Association“.<br />

Foto: Döschner<br />

Foto: Döschner<br />

wdr-Autor <strong>und</strong> -Redakteur Jürgen Döschner<br />

an seinem Arbeitsplatz in Japan.<br />

„Fukushima“ auch<br />

im wdr Fernsehen<br />

Den Schwerpunktbeitrag im<br />

wdr Fernsehen bestreitet am<br />

10. März ab 12:00 Quarks & Co.<br />

Ein wdr-Filmteam rekonstruiert<br />

das Unglück, spricht mit<br />

Augenzeugen <strong>und</strong> diskutiert<br />

<strong>de</strong>tailliert die (ungelösten)<br />

Probleme: Exakt beschrieben<br />

wer<strong>de</strong>n z<strong>um</strong> ersten Mal die<br />

Ausbreitung <strong>de</strong>r radioaktiven<br />

Fukushima-Wolke. Kernthema<br />

bleibt die – weltweit ungelöste<br />

– Endlagerproblematik für<br />

Atommüll.<br />

Der Atom-Lobbyist verharmlost<br />

Fukushima als „einfache Kernschmelze<br />

ohne Tote (!)“ <strong>und</strong> prophezeit<br />

<strong>de</strong>r Atom-Industrie eine<br />

glorreiche Zukunft.<br />

Jürgen Döschner misst mit seinem japanischen Mitarbeiter in <strong>de</strong>r Nähe<br />

von Fukushima die aktuelle Strahlung.<br />

Ganz an<strong>de</strong>rs sieht das Masashi<br />

Goto, ein japanischer Experte. Er<br />

hat radikal die Seiten gewechselt,<br />

ist vom Atomanlagen-Erbauer <strong>und</strong><br />

-Befürworter ins Lager <strong>de</strong>r F<strong>und</strong>amentalkritiker<br />

gewechselt.<br />

Äußerst kritisch sehen die Entwicklung<br />

auch die europäischen<br />

Atom-Experten Sven Docter von<br />

<strong>de</strong>r „Gesellschaft für Anlagen- <strong>und</strong><br />

Reaktorsicherheit“ in Köln (GRS)<br />

sowie Mycle Schnei<strong>de</strong>r, Träger <strong>de</strong>s<br />

Right Livelihood Award, <strong>de</strong>r in Paris<br />

lebt <strong>und</strong> arbeitet, jedoch über<br />

weltweite Kontakte <strong>und</strong> entsprechend<br />

großen Einfluss verfügt.<br />

In beson<strong>de</strong>rer Weise hat sich Georg<br />

Friedrich Haas, ein österreichischer<br />

Komponist, <strong>de</strong>r mit einer<br />

Japanerin verheiratet ist, <strong>de</strong>r<br />

Katastrophe gestellt. Er schrieb<br />

ein Streichquartett für die Opfer<br />

<strong>de</strong>s Atom-Gaus. Ihn traf <strong>de</strong>r wdr-<br />

Reporter bei einem Energie-Kongress<br />

in Berlin.<br />

Das Szenario<br />

Aus all diesen Stimmen formt<br />

Dösch ner ein überaus informatives<br />

Post-Fukushima-Szenario, „das sich<br />

sowohl <strong>de</strong>r Rekonstruktion <strong>de</strong>s Unglücks<br />

als auch <strong>de</strong>r weltweiten Folgenanalyse<br />

widmet“. Überaus wichtig<br />

ist <strong>de</strong>m Autor die eher nüchterne<br />

Feststellung: „In Japan sind nur<br />

noch drei von 54 Atomkraftwerken<br />

am Netz. Alle Meiler wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit<br />

überprüft. Da alle<br />

lokalen Behör<strong>de</strong>n <strong>und</strong><br />

Präfekturen präzise<br />

Aufklärung erwarten,<br />

75-80 Prozent <strong>de</strong>r Japaner<br />

<strong>de</strong>n Ausstieg wollen,<br />

könnte mit Fukushima<br />

<strong>de</strong>finitiv das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Atom-Industrie in Nippon<br />

gekommen sein.“<br />

Reiner Brückner<br />

Kernschmelze-<br />

Fukushima <strong>und</strong> die<br />

Folgen. Von Jürgen<br />

Döschner, Redaktion:<br />

Marita Knipper. 11.3.,<br />

11:05 (Wdh. 12.3., 20:05)<br />

wdr 5<br />

Foto: Mauritius<br />

Atomkraft, nein<br />

danke! – Klappt die<br />

Energiewen<strong>de</strong>?<br />

wdr 5 thematisiert am 8. März die<br />

Frage, ob die angekündigte Energiewen<strong>de</strong><br />

in Deutschland gelingen<br />

kann.<br />

Für ein Interview im Morgenecho<br />

(06:05-08:55) hat die Redaktion<br />

B<strong>und</strong>es<strong>um</strong>weltminister Norbert<br />

Röttgen eingela<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m<br />

informiert Kai Rüsenberg über die<br />

„offenen Baustellen“ <strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong>.<br />

In Neugier genügt (10:05 - 11:00)<br />

geht es unter <strong>de</strong>m Titel „Mit altem<br />

Recht zu neuen Ufern“ <strong>um</strong> ein Beispiel<br />

aus <strong>de</strong>m Bergischen, wo mit<br />

Wasser Ökostrom gewonnen wird.<br />

(Redaktion Regina Tanne).<br />

Um „Flüssige Energie“ aus P<strong>um</strong>pspeicherwerken<br />

in NRW geht es<br />

im Anschluss: Wolfgang Steil informiert<br />

über ein Verfahren, das<br />

z<strong>um</strong> Beispiel in <strong>de</strong>r Eifel am Rursee<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n soll (Redaktion:<br />

Mark vom Hofe).<br />

Brauchen wir geheizte Klobrillen?,<br />

fragt <strong>de</strong>r wdr-Energie-Experte Jürgen<br />

Döschner. Er zeigt u. a. auf, auf<br />

welche Stromfresser man problemlos<br />

verzichten kann (Redaktion Regina<br />

Tanne).<br />

In Scala, <strong>de</strong>m aktuellen Kulturmagazin<br />

auf wdr 5 (12:05-13:00;<br />

WH21:05 - 22:00) fragt Jörg Biesler:<br />

Öko-Tristesse o<strong>de</strong>r Green Glamour?<br />

Seine Antwort lautet; Die Energiewen<strong>de</strong><br />

verän<strong>de</strong>rt das Aussehen <strong>de</strong>r<br />

Welt: Um Energie zu sparen wer<strong>de</strong>n<br />

Häuser verklinkert <strong>und</strong> industriell<br />

gefertigte Kunststofffenster eingebaut.<br />

(Redaktion: Sefa-Inci Suvak).<br />

Westblick – Das Lan<strong>de</strong>smagazin<br />

( 17:05 – 17:55, WH 01.05 – 02:00)<br />

berichtet über eine Familie, die die<br />

Energiewen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n eigenen vier<br />

Wän<strong>de</strong>n <strong>um</strong>setzt (Redaktion Karl-<br />

Heinz Müller).<br />

Politik<strong>um</strong> (19:05 - 19:30) geht <strong>de</strong>r<br />

Frage nach, ob auch die Energiewen<strong>de</strong><br />

die Gesellschaft in zwei<br />

Klassen spaltet – in die, die sich<br />

teure, aber energiesparen<strong>de</strong> Haushaltsgeräte<br />

leisten <strong>und</strong> in die, die<br />

darauf verzichten <strong>und</strong> dann viel<br />

Geld für Energie ausgeben müssen.<br />

Die Funkhausgespräche (20:15<br />

– 21:00) stehen unter <strong>de</strong>r Überschrift:<br />

Energiewen<strong>de</strong> – Kriegt<br />

die Regierung die Kurve? Als<br />

Gäste erwartet Mo<strong>de</strong>rator Wolfgang<br />

Schmitz B<strong>und</strong>es<strong>um</strong>weltminister<br />

Dr. Norbert Röttgen (angefragt),<br />

EU-Kommissar für Energie<br />

Günther Oettinger <strong>und</strong> die B<strong>und</strong>estagsabgeordnete<br />

Bärbel Höhn von<br />

<strong>de</strong>n Grünen. hu


Gerd Depenbrock hat die Leitung <strong>de</strong>s Berliner wdr-Studios Katrin Brand übergeben<br />

Am Puls <strong>de</strong>r Politik<br />

Gerd Depenbrock hat<br />

En<strong>de</strong> Januar die Leitung<br />

<strong>de</strong>s wdr-Hauptstadtstudios<br />

an Katrin Brand<br />

übergeben. 29 Jahre lang<br />

sorgte das Urgestein <strong>de</strong>s<br />

„Radioberichts aus Bonn<br />

<strong>und</strong> Berlin“ als Journalist<br />

<strong>und</strong> Teamleiter <strong>de</strong>r<br />

Hauptstadtkorrespon<strong>de</strong>nten<br />

dafür, dass wdr-<br />

Hörerinnen <strong>und</strong> -Hörer<br />

politisch am Ball bleiben<br />

konnten.<br />

An einem seiner ersten Tage<br />

als passiver Altersteilzeiter<br />

kommt Gerd Depenbrock<br />

gegen 10:30 ins ard-Hauptstadtstudio.<br />

Sein Büro im zweiten Stock hat<br />

schon Katrin Brand bezogen, aber<br />

ein Büro nebenan ist heute <strong>frei</strong>.<br />

„Dass ich nun nicht immer auf die<br />

Uhr schauen <strong>und</strong> so früh aufstehen<br />

muss, daran wer<strong>de</strong> ich mich ganz<br />

schnell gewöhnen!“ 1998 ist er vom<br />

Rhein an die Spree gezogen, ein<br />

Jahr bevor B<strong>und</strong>estag<br />

<strong>und</strong> Regierung<br />

folgten.<br />

Da hatte er das<br />

Spannendste seiner<br />

Berufszeit als<br />

Foto: wdr/Ernst<br />

Journalist schon<br />

miterlebt: „In <strong>de</strong>r<br />

Zeit zwischen 1983<br />

<strong>und</strong> heute ist zwar<br />

wahnsinnig viel passiert, aber das<br />

Herausragendste war <strong>und</strong> bleibt die<br />

Deutsche Einheit.“ Zusammen mit<br />

Ulrike Wöhning, Wolfgang Schütte<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>m damaligen Bonner Studioleiter<br />

Erwin Behrens berichtete<br />

Depenbrock von <strong>de</strong>r Nacht <strong>de</strong>r<br />

Einheit am Bran<strong>de</strong>nburger Tor<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>m Staatsakt am 3. Oktober<br />

1990. Auch an <strong>de</strong>n Abend <strong>de</strong>s 9.<br />

November 1989, als die Mauer fiel,<br />

erinnert sich Depenbrock – damals<br />

Chef vom Dienst in Bonn – noch<br />

genau: „Wir haben <strong>de</strong>n Spätdienst<br />

aktiviert, Gerd Schinkel musste<br />

aus Köln wie<strong>de</strong>r nach Bonn <strong>und</strong><br />

dann gab’s im alten Wasserwerk<br />

die berühmte Szene, als die anwesen<strong>de</strong>n<br />

Abgeordneten spontan die<br />

Nationalhymne anstimmten. Und<br />

dann war auch klar, dass wir am<br />

nächsten Morgen in aller Frühe<br />

wie<strong>de</strong>r im Studio sein mussten,<br />

weil es Son<strong>de</strong>rsitzungen gab <strong>und</strong><br />

wir noch mal alle Ereignisse <strong>de</strong>r<br />

Nacht zu würdigen hatten.“<br />

Auch wenn dies mehr als 20 Jahre<br />

her ist, spürt man im Gespräch mit<br />

Gerd Depenbrock schnell, dass er<br />

alles bestens gespeichert hat. Fast ist<br />

man geneigt, ihn für das wan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong><br />

„Archiv <strong>de</strong>r Gegenwart“ zu halten.<br />

1973 hatte er erstmals seinen Fuß in<br />

die Tür <strong>de</strong>s wdr gesetzt – als Hospi-<br />

Foto: wdr/Ernst<br />

Gerd Depenbrock – 29 Jahre in Bonn<br />

<strong>und</strong> Berlin Zeitzeuge <strong>de</strong>r Politik.<br />

Am „Platz <strong>de</strong>r Republik“, <strong>de</strong>m <strong>frei</strong>täglichen „Bericht aus Berlin“, waren schon viele Politiker – auch B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela Merkel<br />

hat hier schon <strong>de</strong>m nun ausgeschie<strong>de</strong>nen Leiter <strong>de</strong>s wdr-Hauptstadtstudios, Gerd Depenbrock, Re<strong>de</strong> <strong>und</strong> Antwort gestan<strong>de</strong>n.<br />

tant beim Mittagsmagazin (MiMa).<br />

Noch im gleichen Jahr engagierte<br />

ihn Hellmut Prinz, <strong>de</strong>r damalige<br />

Leiter <strong>de</strong>s MiMa, als <strong>frei</strong>en Redakteur<br />

für die Samstagssendung; 1975<br />

wur<strong>de</strong> Depenbrock als Redakteur<br />

fest angestellt <strong>und</strong> ist seit<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r<br />

Aktualität treu geblieben. Fast<br />

zehn Jahre lang war er Redakteur<br />

<strong>de</strong>s Mittagsmagazins, zehn Jahre<br />

von 1983 bis 1993 gehörte er zu <strong>de</strong>n<br />

MiMa-Mo<strong>de</strong>ratoren. Im Februar<br />

1983, einen Monat<br />

vor <strong>de</strong>r vorgezogenen<br />

B<strong>und</strong>estagswahl nach<br />

<strong>de</strong>m Koalitionswechsel<br />

<strong>de</strong>r FDP von Helmut<br />

Schmidt zu Helmut<br />

Kohl, konnte er<br />

ins Bonner Studio<br />

wechseln, wo er <strong>de</strong>n<br />

schon früher ausgeübten<br />

Job als Wahlreporter beibehalten<br />

konnte, sich aber in erster<br />

Linie <strong>um</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> Finanzen<br />

zu kümmern hatte. „Und <strong>um</strong> Energie-<br />

<strong>und</strong> Umweltpolitik, für die es<br />

in Bonn erst ab 1986 – nach Tschernobyl<br />

– ein Ministeri<strong>um</strong> gab.“<br />

Dass Depenbrock ein „alter Hase“<br />

ist, <strong>de</strong>n so gut wie nichts aus <strong>de</strong>r<br />

Fassung bringen kann, haben seine<br />

Kollegen beim Abschied ausdrücklich<br />

bew<strong>und</strong>ert, sie haben es<br />

manchmal aber auch gefürchtet:<br />

„Ich habe immer versucht, <strong>de</strong>n Kollegen<br />

zu vermitteln, dass nicht je<strong>de</strong>r<br />

Streit ein neuer Streit ist. Meist haben<br />

sich die Parteien in ihren Positionen<br />

gar nicht bewegt, auch wenn<br />

ein Politiker sich zu provokanten<br />

Äußerungen in einem Interview<br />

hatte hinreißen lassen.“<br />

Berlin, die Weltstadt<br />

Berlin habe <strong>de</strong>n politischen Journalismus<br />

gegenüber Bonn verän<strong>de</strong>rt:<br />

„Berlin ist eine Weltstadt, hier ist<br />

ein wesentlich höheres Medienaufkommen.<br />

Hier sind drei mal so viele<br />

Journalisten wie in Bonn akkreditiert.<br />

Wir haben einen Riesenzuwachs<br />

an neuen Medien erlebt. In<br />

Bonn gab es nicht so viele Fernsehsen<strong>de</strong>r<br />

<strong>und</strong> von Onlinemedien hat<br />

man damals gar nicht gesprochen.“<br />

Und Berlin – so sieht es Depenbrock<br />

– sei schon immer ein Boulevardplatz<br />

gewesen. Das habe sich<br />

auf die Berichterstattung ausgewirkt.<br />

„Hier wird viel öfter die berühmte<br />

Sau durchs Dorf getrieben.<br />

Die Halbwertzeit von für wichtig<br />

gehaltenen Nachrichten reicht oft<br />

nur vom Frühdienst bis z<strong>um</strong> Mittagessen.“<br />

Außer Hektik sei dadurch<br />

aber auch mehr Vor<strong>de</strong>rgründigkeit<br />

ins Spiel gekommen. Selbstkritisch<br />

fügt er hinzu: „Nach <strong>de</strong>m Motto<br />

‚Mitgehangen, mitgefangen’ steigen<br />

auch wir schon mal im Frühdienst<br />

mit Nachrichten ein, die wir mittags<br />

wie<strong>de</strong>r relativieren müssen.“<br />

In <strong>de</strong>r täglichen Arbeit im Hauptstadtstudio<br />

sei die reine Chronistenpflicht<br />

in all <strong>de</strong>n Jahren<br />

immer mehr in <strong>de</strong>n Hintergr<strong>und</strong><br />

getreten: „Für die aktuellen Radio-<br />

programme müssen Beiträge in<br />

verschie<strong>de</strong>nen Versionen ange-<br />

Katrin Brand hat am 1. Februar die Leitung <strong>de</strong>s wdr-Hauptstadtstudios von Gerd<br />

Depenbrock übernommen. Foto: ard-Hauptstadtstudio/Thevenet<br />

boten wer<strong>de</strong>n: Der Dreiminüter,<br />

<strong>de</strong>r An<strong>de</strong>rthalbminüter <strong>und</strong> die<br />

Nachrichtenminuten – das sind<br />

unsere Formen. Und beim „Klartext“,<br />

<strong>de</strong>m Kurzkommentar, müssen<br />

wir viel prägnanter sein als in<br />

einem Text von zwei o<strong>de</strong>r drei Minuten.“<br />

Aber Depenbrock beklagt<br />

das nicht: „Unsere Hörer erwarten<br />

Erklärstücke, die ihnen die Auswirkungen<br />

von Gesetzen, die Umsetzung<br />

von Rentenbeschlüssen o<strong>de</strong>r<br />

– aktuell – die Eurokrise darlegen.“<br />

Und er gibt zu be<strong>de</strong>nken, dass Gesetzgebung<br />

ein langer Prozess von<br />

Wie<strong>de</strong>rholungen ist: Zwischen <strong>de</strong>r<br />

Einbringung eines Gesetzes, <strong>de</strong>n<br />

Ausschussberatungen <strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />

dann abschließen<strong>de</strong>n Lesung liegen<br />

oft Monate. Dann falle es gelegentlich<br />

sehr schwer, die Frage<br />

unserer Kölner Kollegen zu beantworten:<br />

„Was ist da jetzt neu dran?“<br />

„Das Aushängeschild“<br />

Neu war 2004, dass sich die Berliner<br />

Radiomacher am Freitagabend<br />

mit <strong>de</strong>m Platz <strong>de</strong>r Republik – inzwischen<br />

25 Minuten – zu Wort<br />

mel<strong>de</strong>n. „Das ist unser Aushängeschild“,<br />

sagt Depenbrock: „Das ist<br />

für uns die Chance, das politische<br />

Geschehen in Berlin am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Woche nachzuzeichnen <strong>und</strong> auch<br />

einen Blick in die nächste Woche<br />

zu werfen.“ Einmal im Monat<br />

gibt’s hier auch ein Interview mit<br />

führen<strong>de</strong>n Politikern, führen<strong>de</strong>n<br />

Köpfen aus <strong>de</strong>r Gewerkschaft,<br />

<strong>de</strong>r Wirtschaft o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Kirchen<br />

– „natürlich mit <strong>de</strong>r Absicht, dass<br />

diese Interviews auch Nachrichten<br />

mit unserer Quelle generieren,<br />

aber auch, <strong>um</strong> als Radiomacher<br />

in Berlin Flagge zu zeigen“. Diese<br />

„Kür“ wird neben <strong>de</strong>m täglichen<br />

Pflichtprogramm erbracht; dafür<br />

gibt es keine eigene Redaktion.<br />

„Das ist schon eine gewaltige<br />

Leistung“, sagt Depen-brock. Das<br />

Lob gilt seinen sieben Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen, aber auch ihm, <strong>de</strong>r<br />

sich 29 Jahre in Bonn <strong>und</strong> Berlin<br />

dafür eingesetzt hat, dass solche<br />

Leistungen im Radio zu hören<br />

sind. Heinz-Josef Hubert<br />

PERSONEN & PROGRAMME<br />

MANFRED LINZ WIRD 85<br />

Der tapfere Sisyphos<br />

Manfred Linz, <strong>de</strong>r ehemalige<br />

Leiter <strong>de</strong>r Programmgruppe<br />

„Familie <strong>und</strong> Gesellschaft“ <strong>und</strong><br />

spätere Leiter <strong>de</strong>s Redaktionskollegi<strong>um</strong>s<br />

für wdr 3, wird am<br />

13. März 85 Jahre alt.<br />

Schier unermüdlich rollt er <strong>de</strong>n<br />

Stein wie<strong>de</strong>r nach oben, <strong>de</strong>r da<br />

nicht bleibt. Der tapfere Sisyphos.<br />

Der Aufklärer <strong>und</strong> Doktor<br />

<strong>de</strong>r Theologie Manfred Linz<br />

wollte nie so einsam sein. Er hat<br />

seine journalistische Aufgabe<br />

immer darin gesehen, die Welt<br />

in ihrer Komplexität zu verstehen<br />

<strong>und</strong> darzustellen. Und, genauso<br />

wichtig, er wollte <strong>und</strong> will sich mit<br />

möglichst vielen darüber verständigen,<br />

wie lebenswertes Leben<br />

für alle auf diesem Planeten möglich<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Was ist zu tun?<br />

Wie öffnet man Ohren <strong>und</strong> Augen,<br />

wie Köpfe <strong>und</strong> Herzen für die notwendigen<br />

Einsichten? Wie kann<br />

Aufklärung wirksam wer<strong>de</strong>n?<br />

Wir in <strong>de</strong>r Programmgruppe „Familie<br />

<strong>und</strong> Gesellschaft“ im Hörfunk,<br />

<strong>de</strong>ren Chef Manfred Linz<br />

von 1981 bis 1987 war, haben mit<br />

ihm viel über Vermittlung <strong>und</strong> Akzeptanz<br />

gelernt. Die Vormittags-<br />

Sendungen in Daheim <strong>und</strong> unterwegs<br />

mit ihren alltagsnahen<br />

Manfred Linz wird am 13. März 85<br />

Jahre alt. Foto: wdr/Keseberg<br />

Themen <strong>und</strong> <strong>de</strong>n damals noch ungewohnten<br />

täglichen Gesprächen<br />

mit Hörerinnen <strong>und</strong> Hörern haben<br />

sehr davon profitiert.<br />

Manfred Linz war uns ein feiner<br />

Chef – teilnehmend, anregend<br />

<strong>und</strong> einfühlsam als Zuhörer, ein<br />

kluger Kritiker, ein För<strong>de</strong>rer. Aber<br />

es zog ihn doch zu eigenem journalistischen<br />

Tun.<br />

Bis zu seiner Pensionierung 1992<br />

war Manfred Linz im „wdr-Kollegi<strong>um</strong>“,<br />

das sich <strong>de</strong>r relevanten<br />

Gesellschafts-Debatte in vertiefen<strong>de</strong>n<br />

Sendungen annahm.<br />

Ein tätiger Intellektueller <strong>und</strong><br />

mit <strong>de</strong>n Worten <strong>de</strong>s damaligen<br />

Intendanten Fritz Pleitgen „eine<br />

Instanz, <strong>de</strong>ren Stimme gehört<br />

<strong>und</strong> geschätzt wur<strong>de</strong>.“ Seine<br />

Aufmerksamkeit galt vor allem<br />

<strong>de</strong>r Umwelt, <strong>de</strong>m globalen ökonomischen<br />

<strong>und</strong> ökologischen Ungleichgewicht<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>n Möglichkeiten,<br />

zu einer gerechteren <strong>und</strong><br />

für alle besseren Entwicklung zu<br />

kommen.<br />

So war es nur konsequent, dass<br />

Manfred Linz sich nach <strong>de</strong>n wdr-<br />

Jahren einen Platz suchte <strong>und</strong><br />

fand, an <strong>de</strong>m er seine Lebensthemen<br />

weiter entwickeln konnte –<br />

als One-Dollar-Man beim Wuppertalinstitut<br />

für Klima, Umwelt,<br />

Energie, jetzt im Berliner Büro.<br />

Zwanzig Jahre schon. Manfred<br />

Linz – schier unermüdlich.<br />

Von Gerda Holl<strong>und</strong>er*<br />

* ehemalige Programmdirektorin<br />

beim <strong>de</strong>utschland radio, folgte<br />

als Leiterin <strong>de</strong>r wdr-Programmgruppe<br />

„Familie <strong>und</strong> Gesellschaft“<br />

En<strong>de</strong> 1987 Manfred Linz.<br />

<strong>WDR</strong>PRINT · März 2012 13


INFO<br />

14 März 2012 · <strong>WDR</strong>PRINT<br />

Zur Primetime im Ersten: Marken-Check zieht viele junge Zuschauer an<br />

„Es geht weiter!“<br />

PETER RÜCHEL WIRD 75 ELF NRW-STUDIOS VERNETZT<br />

Das Urgestein<br />

<strong>de</strong>s Rock<br />

„Wer weiß schon, was er am 22.<br />

April 1979 <strong>um</strong> fünf Uhr morgens<br />

gemacht hat? Bei <strong>de</strong>n Stichworten<br />

Rockpalast <strong>und</strong> ‚Johnny Winter’<br />

dürfte es aber vielen dämmern ...<br />

Der weißhaarige Bluesgitarrist<br />

spielte damals in <strong>de</strong>r Essener<br />

Grugahalle <strong>und</strong> Millionen Fernsehzuschauer<br />

verfolgten sein<br />

Konzert – in Wohnzimmern, Partykellern,<br />

o<strong>de</strong>r sie lauschten <strong>de</strong>r<br />

Radioübertragung.“ So begann<br />

dieser Tage ein Artikel im Kölner<br />

Stadt-Anzeiger, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Autor<br />

Heribert Rösgen über Fans berichtet,<br />

die sich regelmäßig treffen<br />

– in Erinnerung an legendäre<br />

Nächte vor <strong>de</strong>m Fernseher.<br />

Derjenige, <strong>de</strong>r diese langen Rockpalast-Nächte<br />

erf<strong>und</strong>en hat, war<br />

<strong>und</strong> ist Peter Rüchel. Das Urgestein<br />

<strong>de</strong>s Rock im Fernsehen<br />

feiert am 9. März seinen 75. Geburtstag.<br />

Alle, mit <strong>de</strong>nen man über Peter<br />

Rüchel spricht, betonen, dass<br />

er eine ganze Generation an die<br />

Musik herangeführt hat, die zunächst<br />

<strong>de</strong>n bürgerlichen Vorstellungen<br />

von „guter Musik“ entgegen<br />

stand. Angefangen hatte es<br />

im Metropol-Kino in <strong>de</strong>r Kölner<br />

Südstadt mit 30-Minuten-Acts,<br />

ausgestrahlt im „Dritten“. Der<br />

Durchbruch zu <strong>de</strong>utschlandweitem,<br />

später dann internationalem<br />

Renommee gelang Peter Rüchel<br />

<strong>und</strong> einem insgesamt hoch motivierten<br />

Produktionsteam <strong>de</strong>s<br />

wdr-Fernsehens am 23. Juli 1977<br />

mit <strong>de</strong>r ersten Rockpalast-Nacht.<br />

Da rockte die Essener Grugahalle!<br />

Peter Rüchel (2001) wird am 9. März<br />

75 Jahre alt. Foto: wdr/von <strong>de</strong>r Hie<strong>de</strong>n<br />

Rory Gallagher, „Little Feat“ <strong>und</strong><br />

„Roger McGuinns Th<strong>und</strong>erbyrd“<br />

bestritten das Konzert, das bis<br />

in <strong>de</strong>n frühen Morgen dauerte.<br />

Längst waren die ard <strong>und</strong> sieben<br />

Eurovisons-Län<strong>de</strong>r mit im Boot.<br />

Rüchels Konzept, maßgeblich<br />

unterstützt vom damaligen wdr-<br />

Fernsehdirektor Werner Höfer,<br />

war im Olymp <strong>de</strong>s Fernsehens<br />

angekommen.<br />

In seinem Buch zur Geschichte<br />

<strong>de</strong>s Rockpalasts (Hamburg<br />

2009, ISBN 978-3-941376-06-9)<br />

setzte Peter Rüchel auch seinen<br />

Mitstreitern wie Christian Wagner,<br />

<strong>de</strong>m kongenialen Regisseur<br />

<strong>de</strong>s Rockpalast, <strong>und</strong> Ernst Höller,<br />

<strong>de</strong>m technischen Leiter <strong>de</strong>s wdr-<br />

Projekts, <strong>und</strong> <strong>de</strong>m nimmermü<strong>de</strong>n<br />

Produktionsleiter Hans Lang kleine<br />

Denkmäler <strong>de</strong>s Erinnerns.<br />

1974 war <strong>de</strong>r TV-Journalist Rüchel<br />

vom zdf z<strong>um</strong> wdr-Fernsehen gekommen,<br />

<strong>um</strong> das Jugendprogramm<br />

zu optimieren. Das ist ihm gelungen.<br />

Vor zehn Jahren ist er in <strong>de</strong>n<br />

Ruhestand gegangen, blieb dann<br />

aber noch eine Weile <strong>de</strong>m wdr <strong>und</strong><br />

damit <strong>de</strong>m Rockpalast-Team als<br />

Produzent erhalten. EB/hu<br />

Foto: wdr/Görgen<br />

Für ihren ALDI-Check ließen die Reporter Nicole Kohnert <strong>und</strong> Herbert Kor<strong>de</strong>s (Mitte) Aldi- <strong>und</strong><br />

Marken-Kekse blind verkosten.<br />

Der Marken-Check, die<br />

erfolgreiche Reihe aus<br />

<strong>de</strong>m wdr Fernsehen,<br />

hat auch im Ersten<br />

reüssiert.<br />

Mit einem Marktanteil von<br />

11,9 Prozent bei <strong>de</strong>n 30-<br />

bis 49-Jährigen knüpfte<br />

„Der MediaMarkt-Check“, die<br />

vorerst letzte Ausgabe im Ersten,<br />

an <strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>r vorangegan-<br />

Die Servicezeit-Redaktion ist<br />

im 15. Jahr ihrer Programmgeschichte<br />

stolz auf einen neuen<br />

Quotenrekord: „Mit einem Marktanteil<br />

von 10,7 Prozent war die Servicezeit<br />

in NRW so erfolgreich wie<br />

nie“, sagt Karl Mertes, <strong>de</strong>r Leiter<br />

<strong>de</strong>r fast täglich ausgestrahlten<br />

Verbrauchersendung.<br />

„Die Zuschauerinnen <strong>und</strong> Zuschauer<br />

haben offensichtlich das Konzept,<br />

das wir seit En<strong>de</strong> 2010 <strong>um</strong>setzen,<br />

angenommen“, sagt Mertes.<br />

Die Redaktion habe beson<strong>de</strong>rs auf<br />

eine gute Dramaturgie <strong>de</strong>r Servicezeit-Beiträge<br />

<strong>und</strong> einen abwechslungsreichen<br />

Mix aus Themen<br />

gesetzt, die die ZuschauerInnen<br />

in ihrem Alltag abholen. Dass das<br />

gelungen sei, lasse sich auch an <strong>de</strong>r<br />

wachsen<strong>de</strong>n Zahl von Anrufen <strong>und</strong><br />

Mail- o<strong>de</strong>r Briefkontakten ablesen.<br />

Hier zahle sich auch aus, so Mertes,<br />

dass gelungen sei, Dieter Könnes,<br />

Yvonne Willicks <strong>und</strong> Björn<br />

Freitag zu <strong>de</strong>n prägen<strong>de</strong>n<br />

Gesichtern <strong>de</strong>r Servicezeit<br />

wer<strong>de</strong>n zu lassen. Seine<br />

Stellvertreterin Irmela<br />

Hannover: „Alle drei sind<br />

bei <strong>de</strong>n Zuschauerinnen<br />

<strong>und</strong> Zuschauern äußerst<br />

beliebt. Man nimmt ihnen<br />

ab, dass sie die Anliegen<br />

<strong>de</strong>r Menschen kompetent<br />

<strong>und</strong> engagiert vertreten.“<br />

Sie wür<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Redaktion<br />

bewusst in wichtigen<br />

Bereichen <strong>de</strong>s Verbrau-<br />

genen drei Folgen insbeson<strong>de</strong>re<br />

beim jüngeren Publik<strong>um</strong> an.<br />

Im Durchschnitt verfolgten 3,59<br />

Millionen Zuschauer (Marktanteil<br />

10,5 Prozent) <strong>de</strong>n letzten Teil<br />

Foto: wdr/dpa<br />

Der LIDL-Check hatte wie die an<strong>de</strong>ren<br />

Marken-Checks gute Resonanz.<br />

<strong>de</strong>r aktuellen Marken-<br />

Check-Staffel, in <strong>de</strong>r<br />

populäre Kons<strong>um</strong>marken<br />

auf <strong>de</strong>n Prüfstand<br />

gestellt wur<strong>de</strong>n.<br />

Insgesamt erreichten<br />

die vier wdr-Produktionen<br />

im Ersten<br />

durchschnittlich 5,05<br />

Millionen Zuschauer,<br />

das entspricht einem<br />

Marktanteil von 14,7<br />

Prozent.<br />

wdr-Chefredakteur<br />

Jörg Schönenborn:<br />

„Es ist uns gelungen,<br />

mit Information in<br />

<strong>de</strong>r Primetime junge<br />

Zuschauer zu bin<strong>de</strong>n.<br />

Das ist für mich die<br />

wertvollste Erkenntnis.<br />

Und <strong>de</strong>shalb machen<br />

wir selbstverständlich<br />

weiter.“<br />

Die Marken-Check-Reihe, die 2011<br />

mit großem Erfolg im wdr Fernsehen<br />

gestartet war <strong>und</strong> mit <strong>de</strong>r<br />

Folge über <strong>de</strong>n Discount-Riesen<br />

Aldi sogar einen Marktanteil von<br />

r<strong>und</strong> 20 Prozent erzielte, wur<strong>de</strong><br />

erstmalig im Ersten ausgestrahlt.<br />

Vor <strong>de</strong>m MediaMarkt-Check am<br />

30. Januar waren „Der Lidl-Check“<br />

(9. Januar), „Der McDonald‘s-<br />

Check“ (16. Januar) <strong>und</strong> „Der<br />

H&M-Check“ (23. Januar) zu sehen,<br />

jeweils <strong>um</strong> 20:15. Eine weitere<br />

Staffel ist für <strong>de</strong>n Frühsommer<br />

dieses Jahres geplant. EB/mal<br />

: Ein Einschalt-Rekord<br />

cherjournalismus eingesetzt – nicht<br />

zuletzt <strong>um</strong> „auch unsere journalis-<br />

tischen Anliegen besser sichtbar<br />

wer<strong>de</strong>n zu lassen“ (Hannover).<br />

Dass sich <strong>de</strong>r wdr für die Belange<br />

<strong>de</strong>r Kons<strong>um</strong>enten einsetzt,<br />

manifes tiere sich – so Mertes –<br />

schon seit langem auch durch die<br />

Zusammenarbeit <strong>de</strong>r Servicezeit<br />

im Hörfunk: „Je<strong>de</strong>n Mittwoch setzen<br />

wir auf ein gemeinsames Thema<br />

mit <strong>de</strong>n Kollegen <strong>de</strong>r wdr 2-<br />

Hörfunk-Servicezeit, die Dieter<br />

Könnes auch mo<strong>de</strong>riert.“<br />

Irmela Hannover ergänzt: „Die<br />

Menschen in NRW suchen Orientierung<br />

<strong>und</strong> Lebenshilfe im Alltag.<br />

Dementsprechend wollen wir ein<br />

verlässliches Format anbieten<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>n Zuschauerinnen <strong>und</strong> Zuschauern<br />

ein kompetenter Begleiter<br />

sein.“<br />

Auch im Online-Bereich sei die<br />

Servicezeit erfolgreich, berichtet<br />

Vorkoster ist Sternekoch Björn Freitag. Foto: wdr/Fußwinkel<br />

Servicezeit-Redakteur Jörg Gaensel;<br />

nach <strong>de</strong>r Sendung mit <strong>de</strong>r<br />

Maus <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Lin<strong>de</strong>nstraße biete<br />

die Servicezeit auf diesem Feld das<br />

drittstärkste Angebot <strong>de</strong>r Fern-<br />

Dieter Könnes <strong>und</strong> Yvonne Willicks<br />

mo<strong>de</strong>rieren die Servicezeit. Foto: wdr/Brill<br />

sehdirektion; auch in <strong>de</strong>n sozia len<br />

Netzwerken wie Facebook sammelt<br />

die Redaktion neue Erfahrungen<br />

mit <strong>de</strong>n Zuschauern. Gaensel: „Die<br />

Stärkung <strong>de</strong>r Servicezeit als multimediales<br />

Angebot ist die nächste<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung für die<br />

Redaktion.“<br />

Seit Januar hat sich die<br />

Servicezeit ein wenig verän<strong>de</strong>rt<br />

– nicht aber die Sen<strong>de</strong>zeit:<br />

Mo-Do von 18:20<br />

bis 18:50 läuft das Magazin,<br />

<strong>frei</strong>tags von 18:20 bis<br />

18:50 eine Reportage. Und<br />

das legendäre Kochformat<br />

Martina & Moritz ist auf<br />

<strong>de</strong>n Samstagnachmittag<br />

gerückt, <strong>und</strong> zwar von ab<br />

17:20 bis 17:50. EB/JG<br />

Regional nur<br />

noch digital<br />

„Maz a<strong>de</strong>!“, hieß es am 23. Januar<br />

in Aachen. Gleichzeitig war<br />

dieses Kommando das Signal,<br />

dass <strong>de</strong>r Prozess zur Digitalisierung<br />

aller Regionalstudios<br />

<strong>de</strong>s wdr abgeschlossen <strong>und</strong> mit<br />

ihm <strong>de</strong>r Abschied von <strong>de</strong>r guten<br />

alten Magnetaufzeichnung von<br />

Fernsehbeiträgen geschafft war.<br />

Nun läuft die TV-Produktion vom<br />

Einlesen <strong>de</strong>r Datenträger aus <strong>de</strong>n<br />

Kameras bis z<strong>um</strong> sen<strong>de</strong>fertigen<br />

Nachrichtenfilm komplett bandlos.<br />

Im März folgte in Aachen<br />

auch die Umstellung <strong>de</strong>r Hörfunktechnik.<br />

Mit diesem Standbild wur<strong>de</strong> in<br />

Aachen das digitale Fernsehen<br />

angekündigt. Foto: wdr/Brill<br />

Für die wdr-Zuschauer bringt<br />

diese Digitalisierung – obwohl<br />

<strong>de</strong>r Wechsel auf das HD-Format<br />

noch aussteht – bereits jetzt eine<br />

verbesserte Bildqualität. Vorteile<br />

haben auch die Redaktions- <strong>und</strong><br />

Produktionsteams, die nun schneller<br />

<strong>und</strong> besser zusammenarbeiten<br />

können: Sofort nach <strong>de</strong>m Einspielen<br />

können Redakteure <strong>und</strong> Cutter<br />

das aktuelle Vi<strong>de</strong>omaterial gleichzeitig<br />

„sichten“ <strong>und</strong> bearbeiten.<br />

Weitere Produktionsschritte sind<br />

nicht mehr notwendig. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

gehört das bisherige Ausspielen<br />

<strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>r auf Kassetten, die<br />

dann per „Turnschuh-Netzwerk“<br />

durch das Haus getragen wur<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>r Vergangenheit an.<br />

Begonnen hatte das Digitalisierungsprojekt<br />

im April 2007 in Siegen.<br />

Insgesamt r<strong>und</strong> 52 Millionen<br />

Euro habe <strong>de</strong>r wdr in <strong>de</strong>n Folgejahren<br />

investiert <strong>und</strong> damit „min<strong>de</strong>s-<br />

tens drei Technik-Generationen“<br />

übersprungen, betont Reinhold<br />

W. Vogt, Hauptabteilungsleiter<br />

Produktion NRW. An allen Standorten<br />

gebe es jetzt gleiche Produktionsbedingungen<br />

für Fernsehen,<br />

Hörfunk <strong>und</strong> Internet. Diese „Reihenhaus-Installation“<br />

verbietet<br />

regionale Extrawünsche.<br />

Als nächster Schritt folge die Digitalisierung<br />

<strong>de</strong>s Funkhauses in Düsseldorf.<br />

Bis En<strong>de</strong> 2012 wer<strong>de</strong>n dort<br />

die 18 Schnittplätze neu eingerichtet<br />

<strong>und</strong> vernetzt; bis 2014 folgen<br />

bei<strong>de</strong> Regiezonen. Die Umstellung<br />

auf eine HD-taugliche Produktion<br />

komplettiere das Studionetz. Dann<br />

verfüge <strong>de</strong>r wdr auch über eine<br />

eigene „Zentrale Austauschplattform“<br />

NRW (ZAP). Die biete <strong>de</strong>n<br />

Düsseldorfern <strong>und</strong> allen Regionalstudios,<br />

standortunabhängig<br />

direkt auf Material zuzugreifen.<br />

Ein Jahr später wer<strong>de</strong>n alle Studio-Standorte<br />

mit <strong>de</strong>r Kölner ZAP<br />

verb<strong>und</strong>en. Vogt: „Material, das<br />

bisher im ungünstigsten Fall von<br />

Köln nach Bielefeld transportiert<br />

wer<strong>de</strong>n muss, liegt dann nur noch<br />

einen Mausklick entfernt.“<br />

Sascha Woltersdorf


Stasi-Doku<br />

Die Dok<strong>um</strong>entation „Stasi auf <strong>de</strong>m<br />

Schulhof“ hat <strong>de</strong>r Autorin Annette<br />

Ba<strong>um</strong>eister eine Einladung z<strong>um</strong><br />

Chef <strong>de</strong>r Stasi-Unterlagenbehör<strong>de</strong>,<br />

Roland Jahn, eingebracht. Ba<strong>um</strong>eisters<br />

Film schil<strong>de</strong>rt anhand von vier<br />

Schicksalen, wie die Stasi Min<strong>de</strong>rjährige<br />

unter Druck setzte, <strong>um</strong> sie<br />

zu Spitzeln zu machen. Nach<strong>de</strong>m<br />

die Koproduktion von wdr <strong>und</strong> mdr<br />

am 4. Januar im Ersten ausgestrahlt<br />

wor<strong>de</strong>n war, riefen außer Jahn auch<br />

etliche Opfer <strong>de</strong>r Stasi bei Annette<br />

Ba<strong>um</strong>eister<br />

an, die seinerzeit<br />

ebenfalls<br />

min<strong>de</strong>rjährig<br />

waren: „Ich<br />

bin auch z<strong>um</strong><br />

Schuldirektor<br />

gerufen wor<strong>de</strong>n“<br />

o<strong>de</strong>r:<br />

Annette Ba<strong>um</strong>eister<br />

„Ich bin auch<br />

im Wehrdienstkommando angesprochen<br />

wor<strong>de</strong>n <strong>und</strong> ich wusste<br />

gar nicht, wie mir geschieht“, erzählten<br />

die Anrufer. Der Film wird<br />

am 13. März noch einmal im mdr<br />

gezeigt (22:05) sowie in gekürzter<br />

Fassung am 22. <strong>und</strong> 29. März im<br />

wdr Fernsehen (jeweils <strong>um</strong> 07:20<br />

in <strong>de</strong>r Sendung Planet Schule). mll<br />

Foto: privat<br />

Namen & Preise<br />

Die wdr/rbb-Produktion „Kin shasa<br />

Symphony“ ist in <strong>de</strong>r Kategorie<br />

„Information & Kultur“ von <strong>de</strong>r<br />

Jury <strong>de</strong>s Grimme-Preises nachnominiert<br />

wor<strong>de</strong>n. Der Dok<strong>um</strong>entarfilm<br />

von Claus Wischmann <strong>und</strong> Martin<br />

Baer (Redaktion: Jutta Krug, Lothar<br />

Mattner /wdr; Petra Schmitz /rbb)<br />

zeigt Menschen, die in einer <strong>de</strong>r<br />

chaotischsten <strong>und</strong> ärmsten Städte<br />

<strong>de</strong>r Welt ein Symphonieorchester<br />

ins Leben gerufen haben. Die Musiker<br />

haben zwei Putsche, mehrere<br />

Krisen <strong>und</strong> einen Krieg überlebt.<br />

Doch sie spielen bereits seit 15 Jahren<br />

unter widrigsten Bedingungen.<br />

In diesem Jahr ist <strong>de</strong>r wdr damit<br />

zwölfmal für <strong>de</strong>n Adolf-Grimme-<br />

Preis nominiert.<br />

Der z<strong>um</strong> ersten Mal vergebene „ifaward“<br />

für herausragen<strong>de</strong> Fernsehproduktionen<br />

z<strong>um</strong> Thema „Inklusion<br />

von Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung“<br />

geht an Niko von Glasow für seinen<br />

„ N o r m a l e r w e i s e<br />

bin ich <strong>de</strong>r einzige<br />

im ganzen Saal, <strong>de</strong>r<br />

keinen Laut von sich<br />

gibt.“ So begrüßt<br />

Niklas Willén, Chefdirigent<br />

<strong>de</strong>s wdr<br />

R<strong>und</strong>funkorchesters<br />

(WRO), gut gelaunt<br />

die r<strong>und</strong> vierzig Besucher,<br />

die sich auf<br />

die ersten Reihen im<br />

Klaus-von-Bismarck-<br />

Saal <strong>de</strong>s Funkhauses<br />

verteilen. „Aber Sie<br />

tanzen!“, entfährt es<br />

einer Frau aus <strong>de</strong>m Publik<strong>um</strong> <strong>und</strong> spielt damit auf Willéns<br />

energiegela<strong>de</strong>ne, weiche, tra<strong>um</strong>wandlerisch anmuten<strong>de</strong><br />

Körpersprache beim Dirigieren an.<br />

Der ungewöhnliche Dialog zwischen Dirigent <strong>und</strong> Publik<strong>um</strong><br />

fand En<strong>de</strong> Januar knapp eine St<strong>und</strong>e vor Beginn <strong>de</strong>r Aufführung<br />

von „Jan Akkerman in Concert“ im Kölner Funkhaus<br />

statt. Niklas Willén hatte sich 30 Minuten Zeit genommen,<br />

<strong>de</strong>n Abonnenten <strong>de</strong>r Reihe „Unterhaltung sinfonisch“ Einblicke<br />

in seinen Wer<strong>de</strong>gang, seine Arbeitsweise – <strong>und</strong> in<br />

seine Dirigentenseele zu geben:<br />

„Es hat alles mit Inspiration zu tun. Wenn ein Dirigent nicht<br />

inspiriert ist, funktioniert das Zusammenspiel mit <strong>de</strong>m<br />

Orchester nicht.“ Niklas Willén lacht häufig, geht geduldig<br />

auf Fragen ein, erzählt pointiert wie gestenreich <strong>und</strong> streut<br />

viele Anekdoten ein. Beson<strong>de</strong>rs für seinen Beruf geprägt<br />

habe ihn das Aufeinan<strong>de</strong>rtreffen mit <strong>de</strong>m legendären fin-<br />

Holger war Schnei<strong>de</strong>r für Klimbim<br />

Foto: wdr<br />

Was Ingrid Steeger<br />

bei „Klimbim“<br />

trug, hatte Holger<br />

entworfen.<br />

Seine Kostüme<br />

haben<br />

F er nsehgeschichtegeschrieben.<br />

Er<br />

hat <strong>de</strong>n Stil<br />

von „Klimbim“<br />

geprägt – eine<br />

Mischung aus<br />

Eleganz <strong>und</strong><br />

Frivolität. Er<br />

hatte in dieserUnterhal-<br />

tungssendung unter <strong>de</strong>r Regie von<br />

Michael Pfleghar auch immer einen<br />

stillen Auftritt als „<strong>de</strong>r vom Stuhl fallen<strong>de</strong><br />

Mann“.<br />

En<strong>de</strong> Januar ist Helmut Holger, einer<br />

<strong>de</strong>r wichtigsten <strong>und</strong> stilprägendsten<br />

Kostümbildner <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Fernseh-<br />

<strong>und</strong> Filmgeschichte in Köln gestorben.<br />

Geboren war er als Helmut<br />

Kratz in Essen, arbeitete an mehreren<br />

„Dirigieren kann man nicht lernen“<br />

Theatern – u.a. in Freiburg. Dann holte<br />

ihn Pfleghar auch z<strong>um</strong> Film. Und fortan<br />

nannte er sich Helmut Holger. Er<br />

klei<strong>de</strong>te die Kessler-Zwillinge, Walter<br />

Giller <strong>und</strong> Horst Frank in „ Die Tote von<br />

Beverly Hills“ <strong>und</strong> Joachim Fuchsberger<br />

<strong>und</strong> Siegfried Lowitz in <strong>de</strong>r Edgar-<br />

Wallace-Verfilmung „Der Hexer“.<br />

Auch Derrick, Der Alte <strong>und</strong> Der<br />

Kommissar trugen Helmut Holger.<br />

1994 widmete ihm das Kölner Muse<strong>um</strong><br />

für angewandte Kunst eine<br />

Werkschau. Holgers gesammelten<br />

Nachlass verwahrt das Frankfurter<br />

Filmmuse<strong>um</strong>. In <strong>de</strong>n letzten Jahren<br />

lebte Holger fern <strong>de</strong>s Showbusiness<br />

in Köln. Seine Schwarzweißfotografien<br />

aus <strong>de</strong>n 90 er Jahren zeigte<br />

jüngst das Kölner Stadtmuse<strong>um</strong>.<br />

Ich kannte ihn noch als Helmut<br />

Kratz, als er mir in Freiburg Mitte <strong>de</strong>r<br />

50 Jahre Klei<strong>de</strong>r für meine Puppen<br />

entwarf. Sabine Rollberg<br />

Film „NoBody’s Perfect“ (Redaktion:<br />

Jutta Krug / Enno Hungerland). Die<br />

Arbeitsgemeinschaft Behin<strong>de</strong>rung<br />

<strong>und</strong> Medien (abm) betonte, dass<br />

dieser Film vorbildlich die Inklusion,<br />

also die vollkommene Gleichberechtigung<br />

von Menschen mit<br />

Behin<strong>de</strong>rung, <strong>um</strong>setze, die Wür<strong>de</strong><br />

je<strong>de</strong>s Einzelnen hervorhebe <strong>und</strong> das<br />

nach wie vor wichtige Thema „Con-<br />

„if-award“ für herausragen<strong>de</strong> Fernsehproduktionen<br />

z<strong>um</strong> Thema „Inklusion von Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung“<br />

ging an Niko von Glasow (r.); es gratulierten<br />

Bergit Fesenfeld, die Behin<strong>de</strong>rten-Obfrau im wdr <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>r wdr-Programmgruppe „Gesellschaft<br />

<strong>und</strong> Kultur“ Wolfgang Landgraeber. Foto: Schmitt<br />

terganfolgen“ einer breiten Öffentlichkeit<br />

nahe bringe. Regisseur Niko<br />

von Glasow – durch seine kurzen<br />

Arme selbst als „Conterganopfer“<br />

zu erkennen – suchte für „NoBody’s<br />

Perfect“ elf Schicksalsgefährten, die<br />

bereit waren, nackt vor einer Kamera<br />

zu posieren. H<strong>um</strong>orvoll <strong>und</strong> mit<br />

überraschen<strong>de</strong>r Leichtigkeit porträtiere<br />

<strong>de</strong>r Film – so die Jury – die<br />

außergewöhnlichen<br />

Persönlichkeiten.<br />

nischenDirigentenausbil<strong>de</strong>r Jorma Panula<br />

an <strong>de</strong>r Stockholmer<br />

Musikhochschule:<br />

„Jorma sagte: ‚Fuge,<br />

Musikgeschichte,<br />

Tonsatz <strong>und</strong> Instr<strong>um</strong>entation<br />

kann man<br />

lernen. Nicht aber das<br />

Dirigieren!‘“ Dafür<br />

brauche es vor allem<br />

Talent, Hingabe <strong>und</strong><br />

Persönlichkeit: „Das<br />

Dirigentenpult ist kein<br />

Platz für einen Kapellmeister,<br />

son<strong>de</strong>rn für<br />

Passion! Man muss diese Arbeit lieben <strong>und</strong> auch das Orchester.<br />

Und ich liebe diese Position!“ Wie<strong>de</strong>r huscht ein<br />

entwaffnen<strong>de</strong>s Strahlen über das ganze Gesicht.<br />

Zur Vorbereitung neuer Stücke lese er zunächst die Partituren<br />

wie ein Buch, wie<strong>de</strong>r <strong>und</strong> wie<strong>de</strong>r: „Mit <strong>de</strong>r Zeit kommt<br />

die Interpretation hinzu, kristallisiert sich ein gewisses<br />

Tempo heraus <strong>und</strong> fließt in meinen Körper. Wenn ich ein<br />

Stück mehrmals dirigiert habe, ist die Sinfonie irgendwann<br />

vollständig in mir. Und diese Beziehung zwischen Hirn <strong>und</strong><br />

Körper – das ist die Magie von Musik!“ Dennoch fiebere<br />

er auch <strong>und</strong> gera<strong>de</strong> einmaligen Aufführungen wie beim<br />

bevorstehen<strong>de</strong>n Konzert mit Gitarrengenie Jan Akkerman:<br />

„Das macht diese Arbeit im WRO so interessant für mich:<br />

Im Gegensatz zu Sinfonien von Beethoven o<strong>de</strong>r Mahler<br />

zählt nur dieser eine Moment wie heute Abend. Er kommt<br />

nicht wie<strong>de</strong>r zurück!“ vR<br />

Chefdirigent Niklas Willén im Gespräch mit Abonnenten seines Konzerts in<br />

<strong>de</strong>r Kölner Philharmonie. Foto: wdr/Borm<br />

Hörer können ein Zeitzeichen wünschen<br />

Eine <strong>de</strong>r beliebtesten <strong>und</strong> traditionsreichsten<br />

Radiosendungen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Hörfunklandschaft wird 40 im<br />

April: Das Jubilä<strong>um</strong> für Zeitzeichen<br />

kündigt sich an.<br />

Am 4. April 1972 ging das ZeitZeichen<br />

erstmals über <strong>de</strong>n Sen<strong>de</strong>r – eigentlich<br />

ein „Abfallprodukt“, wie sich Ronald<br />

Feisel, Redak tionsleiter in Dortm<strong>und</strong>,<br />

ausdrückt. Aus journalistischen Überbleibselnkonziperte<br />

damals Wolf Dieter<br />

Ruppel († 2011)<br />

ein – wie man heute<br />

sagt – neues Format:<br />

Bis heute hat<br />

die Sendung viele<br />

Radio-Highlights<br />

her vorgebracht.<br />

Wolf Dieter Ruppel<br />

Die 15-minütige<br />

Foto: wdr/Hohl<br />

U r s p r u n g s f o r m<br />

läuf t morgens <strong>um</strong> 09:05 auf<br />

wdr 5 <strong>und</strong> am frühen Abend <strong>um</strong><br />

17:45 in wdr 3. Der kleine Bru-<br />

Für seine Rolle als prügeln<strong>de</strong>r<br />

Familienvater<br />

in <strong>de</strong>m wdr-Fernsehfilm<br />

„Kehrtwen<strong>de</strong>“ ist<br />

Dietmar Bär mit <strong>de</strong>r<br />

Gol<strong>de</strong>nen Kamera als<br />

„Bester <strong>de</strong>utscher<br />

Schauspieler“ geehrt<br />

wor<strong>de</strong>n. Bär spielt<br />

in „Kehrtwen<strong>de</strong>“ mit<br />

großer Intensität <strong>de</strong>n<br />

Gymnasiallehrer <strong>und</strong><br />

Familienvater Thomas<br />

Schäfer, <strong>de</strong>ssen Fami-<br />

<strong>de</strong>r Stichtag <strong>um</strong> 09:40 auf wdr 2.<br />

Z<strong>um</strong> 40. Gebur tstag können<br />

sich die HörerInnen per Internet<br />

(ZeitZeichen@wdr.<strong>de</strong>) o<strong>de</strong>r per Postkarte<br />

(wdr-Redaktion Zeitzeichen,<br />

50600 Köln) ein Zeitzeichen wählen.<br />

Die fünf Gewinner sen<strong>de</strong>t wdr 5 am 4.<br />

April, <strong>de</strong>m 40. „Geburtstag“, ab 20:05.<br />

Dann läuft auch <strong>de</strong>r Mitschnitt <strong>de</strong>r<br />

Jubilä<strong>um</strong>sveranstaltung, die im März<br />

im Rathaus Münster<br />

stattfin<strong>de</strong>t, wer<strong>de</strong>n<br />

im April gesen<strong>de</strong>t.<br />

Z<strong>um</strong> Gebur tstag<br />

kommt auch ein<br />

Zeitzeichen-Buch<br />

auf <strong>de</strong>n Markt: „Wie<br />

Dracula <strong>de</strong>n Kopf<br />

verlor <strong>und</strong> Sissi<br />

Ronald Feisel<br />

die Lust“ wur<strong>de</strong><br />

Foto: wdr/Sachs<br />

von Ronald Feisel<br />

herausgegeben. Hier sind 21 Geschichten<br />

aus 40 Jahren Zeitzeichen<br />

versammelt. uri<br />

lie an seinen gewalttätigen Wutausbrüchen<br />

verzweifelt. Das Buch<br />

schrieb Johannes Rotter, die Regie<br />

führt Dror Zahavi. „Kehrtwen<strong>de</strong>“ ist<br />

eine Produktion <strong>de</strong>r Colonia Media<br />

(Produzentin: Sonja Goslicki) im<br />

Auftrag <strong>de</strong>s wdr (Redaktion: Anke<br />

Krause, <strong>Götz</strong> Schme<strong>de</strong>s).<br />

Die wdr-Koproduktion „Phoenix<br />

in <strong>de</strong>r Asche“ von Jens Pfeifer (Redaktion:<br />

Jutta Krug) erhielt beim<br />

diesjährigen Slamdance Filmfestival<br />

<strong>de</strong>n Großen Preis <strong>de</strong>r Jury<br />

als bester Dok<strong>um</strong>entarfilm. Das<br />

Drama <strong>um</strong> <strong>de</strong>n Abstiegskampf <strong>de</strong>r<br />

B<strong>und</strong>esliga-Basketballer von Phoenix<br />

Hagen überzeugte die Jury, die<br />

<strong>de</strong>n Film „für seinen geschickt eindringlichen<br />

<strong>und</strong> zugleich filmischen<br />

Blick auf ein Basketball-Team“,<br />

auszeichnete. Das Festival fin<strong>de</strong>t<br />

alljährlich als Sprungbrett für Nachwuchsregisseure<br />

in Park City, Utah/<br />

USA statt. Im Wettbewerb sind nur<br />

Debütfilme erlaubt, <strong>de</strong>ren Budget<br />

unter einer Million Dollar liegt. CSh<br />

PERSONEN & PROGRAMME<br />

Neu bei <strong>de</strong>r<br />

Lokalzeit Aachen:<br />

Mareike Bokern<br />

Mit einem neuen Gesicht ist die<br />

wdr-Lokalzeit aus Aachen ins<br />

neue Jahr gestartet: Seit Februar<br />

2012 mo<strong>de</strong>riert Mareike Bokern<br />

das Regionalmagazin aus <strong>de</strong>r<br />

südwestlichsten Ecke Nordrhein-<br />

Westfalens.<br />

Mareike Bokern wur<strong>de</strong> 1979 in Lohne<br />

geboren. In <strong>de</strong>r Region sammelte<br />

sie auch erste journalistische<br />

Erfahrungen: Nach ihrem Studi<strong>um</strong><br />

von Literatur, Politikwissenschaft<br />

<strong>und</strong><br />

Medien in<br />

Osnabrück<br />

Foto: wdr/Jacobi<br />

startete sie<br />

ihre journalistische<br />

L auf bahn<br />

b e i d e r<br />

Ol<strong>de</strong>nburg<br />

i s c h e n<br />

Mareike Bokern<br />

Volk s zeitung,<br />

<strong>de</strong>m osnabrück radio <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>m Diepholzer Kreisblatt.<br />

Die Region <strong>und</strong> die Stadt Aachen<br />

sind <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rsächsin durchaus<br />

vertraut: Mareike Bokern absolvierte<br />

ein Auslandspraktik<strong>um</strong><br />

beim Europäischen Parlament in<br />

Brüssel. Darauf folgten ein Volontariat<br />

bei n-tv <strong>und</strong> eine Station<br />

bei <strong>de</strong>r wdr-Lokalzeit in Bonn.<br />

Anschließend arbeitete sie in <strong>de</strong>r<br />

heute-Redaktion <strong>de</strong>s zdf <strong>und</strong> bei<br />

phoenix. Dort mo<strong>de</strong>rierte sie unter<br />

an<strong>de</strong>rem die Sendungen Thema<br />

<strong>und</strong> vor Ort.<br />

Sie freue sich sehr darauf, über das<br />

berichten zu können, was für die<br />

Menschen in <strong>de</strong>r Region wichtig<br />

ist, sagt Bokern. Die tägliche Berichterstattung<br />

nah am aktuellen<br />

Geschehen <strong>und</strong> am Alltag <strong>de</strong>r<br />

Menschen empfin<strong>de</strong>t sie als Herausfor<strong>de</strong>rung.<br />

Und: Sie möchte<br />

vor allem die Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>und</strong><br />

die Schönheit <strong>de</strong>s Dreilän<strong>de</strong>recks<br />

zeigen. Lokalzeit aus Aachen wird<br />

Mareike Bokern künftig im Wechsel<br />

mit <strong>de</strong>n Kollegen Sonja Fuhrmann<br />

<strong>und</strong> Ralf Raspe mo<strong>de</strong>rieren. uri<br />

wdr print<br />

Herausgegeben von <strong>de</strong>r Abteilung<br />

Presse <strong>und</strong> Information <strong>de</strong>s west<strong>de</strong>utschen<br />

r<strong>und</strong>funks köln. wdr print<br />

erscheint monatlich <strong>und</strong> kann gegen<br />

eine Abogebühr von 12 Euro jährlich<br />

bezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

wdr print im Internet:www.wdr.<strong>de</strong>/unternehmen/service/wdrprint/in<strong>de</strong>x.jsp<br />

Redaktion: Heinz-Josef Hubert (verantwortlich),<br />

Maja Lendzian; Redaktionsassistenz:<br />

Marita Berens <strong>und</strong> Susanne<br />

En<strong>de</strong>rs, Haus For<strong>um</strong>, Ra<strong>um</strong> 102,<br />

50600 Köln.<br />

Telefon: 0221-220 7144/-7107, -7142/-<br />

7143. Fax: 0221-220-7108<br />

E-Mail: wdrprint@wdr.<strong>de</strong>.<br />

Redaktionsbeirat: Klaus Bochenek<br />

(Hörfunk), Jürgen Bremer (phoenix),<br />

Martina Ewringmann (Marketing),<br />

Barbara Hagedorn (Produktion & Technik),<br />

Petra Hengholt (Personalrat), Ulrich<br />

Horstmann (Hörfunk), Markus Gerlach<br />

(Produktion & Technik), Michael Libertus<br />

(Justiziariat), Anthon Sax (Produktion<br />

& Technik), Andrea Sche<strong>de</strong>l (HA<br />

Betriebsmanagement), Kurt Sch<strong>um</strong>acher<br />

(Verwaltung), Christiane Seitz (Personalrat),<br />

Gerhard Skrobicki (Fernsehen/<br />

Lan<strong>de</strong>sprogramme), Dr. Roman St<strong>um</strong>pf<br />

(Intendanz), Christiane Veyssiere (Personalrat),<br />

Karin Zahn (Fernsehen).<br />

Layout & Produktion: MedienDesign,<br />

Düsseldorf.<br />

Druck: HENKErollenoffset, Brühl<br />

Neuer Service für alle Abonnenten:<br />

aboservice@wdr-print.<strong>de</strong><br />

Redaktionsschluss <strong>de</strong>r Ausgabe Nr. 432:<br />

9. März 2012<br />

<strong>WDR</strong>PRINT · März 2012 15


PERSONEN & PROGRAMME<br />

Kin<strong>de</strong>rtage-Klänge<br />

In <strong>de</strong>r Rolle <strong>de</strong>s markigen Rechtsmediziners<br />

Professor Karl-Friedrich Boerne<br />

aus <strong>de</strong>m Münsteraner Tatort ist er <strong>de</strong>m<br />

Fernseh-Publik<strong>um</strong> weithin bekannt.<br />

Doch auch als Sänger hat Jan Josef<br />

Liefers eine beachtliche Laufbahn<br />

hingelegt. Einen Beweis seines musikalischen<br />

Könnens lieferte er mit<br />

seiner Band Oblivion in einem exklusiven<br />

wdr 5-Radiokonzert im Haus <strong>de</strong>r<br />

Geschichte in Bonn, wo er am Tag <strong>de</strong>r<br />

Deutschen Einheit <strong>de</strong>n „So<strong>und</strong>track<br />

meiner Kindheit“ präsentierte. Im<br />

Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Bühnenshow stehen<br />

Songs, die ihn <strong>und</strong> seine Bandmitglie<strong>de</strong>r<br />

in ihren Kin<strong>de</strong>r- <strong>und</strong> Jugendjahren<br />

in <strong>de</strong>r DDR geprägt haben, wie<br />

etwa „Türen öffnen sich zur Stadt“ von<br />

<strong>de</strong>n Puhdys o<strong>de</strong>r „Am Abend mancher<br />

Tage“ von <strong>de</strong>r Gruppe LIFT. Zwischen<br />

<strong>de</strong>n Aufführungen gewährt Jan Josef<br />

Liefers Einblicke in sein Leben <strong>und</strong><br />

seine Karriere in <strong>de</strong>r DDR.<br />

Jan Josef Liefers mit seiner Band Oblivion<br />

Foto: wdr/Zanettini<br />

Streng öffentlich! So<strong>und</strong>track meiner<br />

Kindheit: Jan Josef Liefers <strong>und</strong> Oblivion.<br />

Redaktion Anja Iven. 11.03. 20:05 – 22:00<br />

(WH 12.03. 03:05 – 05:00), wdr 5 vR<br />

Einladung z<strong>um</strong> Kaffee in <strong>de</strong>r Sonne<br />

D i e U m g e s t a l t u n g<br />

<strong>de</strong>s Hanns-Hartmann-<br />

Platzes ist abgeschlossen.<br />

Blickt man aus <strong>de</strong>n<br />

oberen Stockwerken<br />

<strong>de</strong>s wdr- Gebäu<strong>de</strong>s<br />

„Auf <strong>de</strong>m Berlich“ hinunter<br />

auf <strong>de</strong>n Hanns-<br />

Hartmann-Platz, dann<br />

sieht man das Ergebnis<br />

<strong>de</strong>r Umgestaltung am<br />

besten. „Wir sind sehr<br />

zufrie<strong>de</strong>n. Der Hanns-<br />

Har tmann-Plat z hat<br />

ein harmonisches <strong>und</strong><br />

attraktives Erscheinungsbild<br />

erhalten“,<br />

sagt Florian Harms von<br />

<strong>de</strong>r wdr gebäu<strong>de</strong>management<br />

gmbh. 2009<br />

begann Projektleiter<br />

Stefan Lenz mit <strong>de</strong>n<br />

ersten Planungen, <strong>de</strong>n<br />

Platz, <strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>m<br />

ersten Nachkriegsintendanten<br />

<strong>de</strong>s wdr<br />

(1955-1960) benannt ist,<br />

zu sanieren. „Die wdr-<br />

Tiefgarage, die unterhalb<br />

<strong>de</strong>s Platzes liegt,<br />

hatte <strong>und</strong>ichte Stellen.<br />

Wir mussten also an<br />

das Pflaster <strong>de</strong>s Hanns-<br />

Hartmann-Platzes ran, <strong>um</strong> diese zu beseitigen“, sagt<br />

Stefan Lenz.<br />

Im Zuge <strong>de</strong>ssen beschloss <strong>de</strong>r wdr, <strong>de</strong>n Hanns-<br />

Hartmann-Platz komplett zu sanieren: Der Steinteppich<br />

<strong>de</strong>s Künstlers Joseph Faßben<strong>de</strong>rs – 1968<br />

16 März 2012 · <strong>WDR</strong>PRINT<br />

wdr feiert Breloer<br />

Iris Berben, Heinrich Breloer <strong>und</strong> Armin Mueller-Stahl bei <strong>de</strong>n Dreharbeiten<br />

zu <strong>de</strong>n „Bud<strong>de</strong>nbrooks“. Foto: wdr/Sachs<br />

Vom 8. bis 11. März ist <strong>de</strong>r wdr wie<strong>de</strong>r dabei, wenn Großes Fernsehen<br />

im großen Kino, <strong>de</strong>m Kölner Cinedom, gezeigt wird. Seit 2006<br />

wird in Köln je<strong>de</strong>s Jahr das große Festival für herausragen<strong>de</strong> TV-<br />

Produktionen im XXL-Format zelebriert.<br />

„Großes Fernsehen“ ist eine Veranstaltung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sanstalt für Medien<br />

Nordrhein-Westfalen, geför<strong>de</strong>rt mit Mitteln <strong>de</strong>r Stadt Köln. Der<br />

wdr ehrt z<strong>um</strong> Auftakt, am 7. März, mit einer Son<strong>de</strong>rveranstaltung <strong>de</strong>n<br />

Meister <strong>de</strong>s Doku-Dramas, Heinrich Breloer, <strong>de</strong>r am 17. Februar 70 Jahre<br />

alt wur<strong>de</strong> <strong>und</strong> sich u. a. mit „Die Manns“, „Wehner“ o<strong>de</strong>r „Speer <strong>und</strong><br />

Er“ einen großen Namen unter <strong>de</strong>n Filmemachern gemacht hat. Den<br />

festlichen Breloer-Abend wird Prof. Dietrich Le<strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rieren. Dann<br />

wer<strong>de</strong>n noch einmal <strong>de</strong>r dritte Teil von „Die Manns – Ein Jahrh<strong>und</strong>ertroman“<br />

<strong>und</strong> ein Teil von „To<strong>de</strong>sspiel“gezeigt. Heinrich Breloer wird an<br />

diesem Abend ebenso dabei sein wie sein Kameramann Gernot Roll.<br />

So wie das „Große Fernsehen“ selbst ist auch <strong>de</strong>r Breloer-Abend<br />

öffentlich. Karten gibt es beim Festival o<strong>de</strong>r direkt beim Cinedom.<br />

Z<strong>um</strong> „Großen Fernsehen“ im Kino trägt <strong>de</strong>r wdr überdies gleich mit<br />

mehreren Premieren bei: Am 10.3. gibt es im Cinedom unter an<strong>de</strong>rem<br />

die wdr-Produktionen „Halbe H<strong>und</strong>ert“ (siehe auch Seite 9) <strong>und</strong><br />

„Lösegeld“ zu sehen.<br />

Am 11.3. fin<strong>de</strong>t die Matinee „Sonntag aus Licht“ statt. Diese Dok<strong>um</strong>entation<br />

z<strong>um</strong> gleichnamigen Stockhausen-Werk soll dann En<strong>de</strong><br />

April im Fernsehen ausgestrahlt wer<strong>de</strong>n. uri<br />

Mehr Infos im Netz unter : www.grosses-fernsehen.<strong>de</strong><br />

Der neue Pavillon auf <strong>de</strong>m Kölner Hanns-Hartmann-Platz lädt<br />

ein z<strong>um</strong> Verweilen – abends <strong>und</strong> bei Sonnenschein auf <strong>de</strong>r<br />

Terrasse. Foto: wdr/Görgen<br />

vor <strong>de</strong>m wdr-Gebäu<strong>de</strong><br />

als öffentliche Kunstför<strong>de</strong>rung<br />

verlegt – wur<strong>de</strong><br />

abgetragen, katalogisiert<br />

<strong>und</strong> die einzelnen Steine<br />

<strong>de</strong>r Stadt übergeben. Die<br />

Stadtverwaltung plant,<br />

das 1964 auf <strong>de</strong>r Biennale<br />

in Venedig ausgezeichnete<br />

Kunstwerk im Kölner<br />

Joseph-Haubrichs-Hof<br />

neu zu verlegen. Anstelle<br />

<strong>de</strong>s Mosaiks be<strong>de</strong>cken<br />

<strong>de</strong>n Platz nun hellgraue<br />

Betonsteine. „Es ist das<br />

Material, das in <strong>de</strong>r gesamten<br />

Breiten Straße<br />

verwen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>“, sagt<br />

Stefan Lenz. Damit fügt<br />

sich <strong>de</strong>r Platz in ein einheitliches<br />

Stadtbild ein.<br />

Auf <strong>de</strong>m Hanns-Har tmann-Platz<br />

steht jetzt<br />

auch ein Pavillon, in <strong>de</strong>m<br />

sich ein Restaurant befin<strong>de</strong>t<br />

<strong>und</strong> das bei gutem<br />

Wetter tagsüber auf einer<br />

Sonnenterrasse z<strong>um</strong><br />

Kaffeetrinken einlädt.<br />

Entlang <strong>de</strong>s wdr-Gebäu<strong>de</strong>s<br />

gibt es ein Wasserbecken,<br />

das im Frühjahr<br />

befüllt wird. „Im Erdgeschoss<br />

befin<strong>de</strong>n sich viele Büros. Das Wasserbecken<br />

ist daher nicht nur ein Gestaltungselement, son<strong>de</strong>rn<br />

dient auch dazu, etwas Distanz z<strong>um</strong> Treiben auf <strong>de</strong>m<br />

Hanns-Hartmann-Platz zu schaffen“, erklärt Florian<br />

Harms. Tobias Zihn<br />

Medienkompetenz gefragt<br />

Das wdr-Kin<strong>de</strong>rstudio bekommt<br />

immer mehr Besuch von Stu<strong>de</strong>ntinnen<br />

<strong>und</strong> Stu<strong>de</strong>nten, die sich auf<br />

einen pädagogischen Beruf vorbereiten.<br />

Ein zentrales Anliegen <strong>de</strong>s wdr-<br />

Kin<strong>de</strong>rstudios stößt zunehmend auf<br />

Resonanz: Dort kann man Medienkompetenz<br />

spielerisch vermitteln<br />

<strong>und</strong> för<strong>de</strong>rn. Denn alle wissen: Auf<br />

Kin<strong>de</strong>r strömen die vielfältigsten<br />

Medieneinflüsse ein. Beson<strong>de</strong>rs<br />

wichtig dabei ist, dass die Kin<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>n Umgang mit Fernsehen, Computer<br />

<strong>und</strong> Internet von klein auf<br />

erlernen.<br />

Wie funktioniert Radio? Wie kommt<br />

<strong>de</strong>r Nachrichtensprecher ins Fernsehen?<br />

Und wie klingt meine Stimme,<br />

wenn ich durch ein Mikrofon<br />

spreche? Auf all diese Fragen bekommen<br />

die jüngsten wdr-Zuhörer<br />

<strong>und</strong> -Zuschauer im Kin<strong>de</strong>rstudio<br />

eine Antwort.<br />

Sollen Kin<strong>de</strong>r einen verantwortungsbewussten<br />

Medien<strong>um</strong>gang<br />

erlernen, brauchen sie ebenso kompetente<br />

Vermittler <strong>und</strong> Vorbil<strong>de</strong>r.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> besuchen jetzt<br />

auch regelmäßig Studieren<strong>de</strong> pädagogischer<br />

Berufe das wdr-Kin<strong>de</strong>rstudio.<br />

„Medienkompetenz ist ein<br />

zentraler Bestandteil unseres Studiengangs“,<br />

sagt Professorin Ange-<br />

Neuer Service z<strong>um</strong> R<strong>und</strong>funkbeitrag<br />

Manche Fragen können nicht am Telefon<br />

geklärt wer<strong>de</strong>n. Da ist es besser,<br />

seinem Gesprächspartner von<br />

Angesicht zu Angesicht gegenüber<br />

zu stehen. Hil<strong>frei</strong>ch ist es auch, wenn<br />

es sich dabei <strong>um</strong> das sensible Thema<br />

R<strong>und</strong>funkgebühr o<strong>de</strong>r – wie es bald<br />

heißt: R<strong>und</strong>funkbeitrag – han<strong>de</strong>lt.<br />

Das Servicebüro R<strong>und</strong>funkgebühren<br />

steht als Anlaufstelle für alle Bürger<br />

r<strong>und</strong> <strong>um</strong> das Thema Gebühren bzw.<br />

Beitrag täglich zur Verfügung. Meist<br />

geht es <strong>um</strong> die Frage, war<strong>um</strong> man<br />

R<strong>und</strong>funkgebühren zahlen muss. „In<br />

über 80 Prozent <strong>de</strong>r Fälle müssen wir<br />

<strong>de</strong>n Bürgern erklären, war<strong>um</strong> das öffentlich-rechtliche<br />

R<strong>und</strong>funksystem<br />

nur von <strong>de</strong>n Mitbürgern finanziert<br />

wer<strong>de</strong>n kann“, erzählt Irina Kühltau,<br />

die Fachgruppenleiterin<br />

<strong>de</strong>s<br />

administrativen<br />

Supports in <strong>de</strong>r<br />

Abteilung R<strong>und</strong>funkgebühren:<br />

„In erster Linie<br />

helfen wir aber<br />

beim Ausfüllen<br />

<strong>de</strong>r gez-Formulare“.<br />

Das Besucherbüro<br />

befin<strong>de</strong>t<br />

sich seit ver-<br />

la Tillmann von <strong>de</strong>r Fachhochschule<br />

Köln. Zusammen mit ihren Bachelor-Studieren<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s ersten <strong>und</strong><br />

dritten Semesters im Studiengang<br />

„Kindheit- <strong>und</strong> Familienbildung“<br />

hat sich die Wissenschaftlerin erklären<br />

<strong>und</strong> zeigen lassen, was eine<br />

so genannte Greenbox ist <strong>und</strong> wie<br />

sie funktioniert, wie Nachrichten<br />

professionell gesprochen wer<strong>de</strong>n<br />

<strong>und</strong> welche Aufgaben die Regie<br />

während einer Fernsehproduktion<br />

wahrnehmen muss.<br />

„Fernsehen ist eine künstlich geschaffene<br />

Realität. Da ist es wichtig,<br />

die Zusammenhänge zu begreifen<br />

<strong>und</strong> die Produktionsbedingungen<br />

zu verstehen“, sagt die Professorin.<br />

Und ihre Stu<strong>de</strong>nten Ludwig <strong>und</strong><br />

Lina staunen nicht schlecht. Kurzer-<br />

Annette Busch-Wiesenthal zeigte <strong>de</strong>n Stu<strong>de</strong>ntinnen <strong>de</strong>s Studiengangs „Kindheit-<br />

<strong>und</strong> Familienbildung“ <strong>de</strong>r FH Köln das Kin<strong>de</strong>rstudio <strong>de</strong>s wdr. Foto: wdr/Dahmen<br />

hand bekommen sie einen Besen<br />

in die Hand gedrückt <strong>und</strong> fliegen<br />

über Köln – die Greenbox macht es<br />

möglich.<br />

„Uns ist es ein großes Anliegen,<br />

auch Stu<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>n wdr in all seinen<br />

Facetten vorzustellen“, sagt<br />

Annette Busch-Wiesenthal vom<br />

Schul- <strong>und</strong> Jugendmarketing im<br />

wdr. „Vor allem kompetente Erzieher<br />

können aus Kin<strong>de</strong>rn kompetente<br />

Mediennutzer machen. Und<br />

das sind unsere Zuhörer <strong>und</strong> Zuschauer<br />

von morgen.“ Tobias Zihn<br />

gangenem Jahr im Erdgeschoss<br />

<strong>de</strong>s Berlich-Gebäu<strong>de</strong>s. Seit<strong>de</strong>m die<br />

Baustelle auf <strong>de</strong>m Hanns-Hartmann-<br />

Platz gerä<strong>um</strong>t ist, ist <strong>de</strong>r Gebührenbutton<br />

für die Besucher auch leichter<br />

zu erkennen. Hinter <strong>de</strong>m Tresen<br />

steht meist Luise Dahmen <strong>und</strong> berät<br />

die Teilnehmer, die nicht immer<br />

nur fre<strong>und</strong>lich sind. „Gelegentlich<br />

kommt es zu Beschimpfungen, doch<br />

Frau Dahmen ist dagegen gut abgehärtet“,<br />

sagt Irina Kühltau. Manchmal<br />

ist noch eine Kollegin zusätzlich<br />

an ihrer Seite, dann sei die Hemmschwelle<br />

für Wutausbrüche höher,<br />

so Kühltau weiter.<br />

In 2011 suchten insgesamt 862 Besucher<br />

Rat in Sachen R<strong>und</strong>funkgebühren.<br />

Es ging überwiegend <strong>um</strong> allgemeine<br />

Fragen<br />

o<strong>de</strong>r <strong>um</strong> Erläuterungen<br />

z<strong>um</strong><br />

eingegangenen<br />

Bescheid.<br />

Das Servicebüro<br />

ist montags <strong>und</strong><br />

dienstags von<br />

09:00 – 16:00<br />

Luise Dahmen zählt zu <strong>de</strong>n Mitarbeiter-<br />

Innen, die im neuen Kölner wdr-Servicebüro<br />

über die R<strong>und</strong>funkfinanzierung informieren<br />

<strong>und</strong> Teilnehmer beraten. Foto: wdr/Maurer<br />

<strong>und</strong> von Mittwoch<br />

bis Freitag<br />

von 09:00–<br />

15:30 geöffnet.<br />

IC

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