Wie sozial ist Europa?

BILDUNGS- UND AUSBILDUNGSCHANCEN
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Im Bildungsbereich läuft Finnland weiter allen EU-Staaten davon:
In drei von sieben für Finnland bewerteten Indikatoren landen
die Skandinavier auf Platz eins, bei zwei weiteren Indikatoren
reicht es für die Plätze zwei und drei. Bildungsarmut ist dort weitgehend
unbekannt, zudem haben berufliche Stellung der Eltern
und sozioökonomisches Milieu der Schüler kaum Einfluss auf
die Schulleistungen. Auch Nachbar Schweden landet bei den Bildungsindikatoren
nur einmal nicht in den Top-Ten und erreicht
im Dimensionsranking Platz 2.
Aufgrund von vier Ländern, für die nur wenige ältere Vergleichsdaten
vorliegen und die nun erstmals im Dimensionsranking
auftauchen, sind Rangvergleiche nur eingeschränkt
23. Gesamtranking der Dimension 3: Bildungs- und Ausbildungschancen
Tabelle 23: Dimensionsranking III – Bildungs- und Ausbildungschancen
Rang 2008 EU-Land Ø-Rang i 15 i 16 i 17 i 18 i 19 i 20 i 21 i 22 Rang 2006 Trend
1 Finnland 3 5 8 1 1 1 2 3 1 ÿ
2 Schweden 6 6 6 6 7 8 3 11 1 2 ÿ
3 Irland 6 10 7 4 2 6 8 2 11 4 ÿ
4 Slowenien 8 1 3 4 17 16 8 6
5 Polen 9 2 2 11 7 7 11 21 7 þ
6 Lettland 10 20 17 10 3 3 1 14 5 ÿ
7 Österreich 10 8 10 7 14 8 8 17 7 3 ý
8 Dänemark 10 13 24 10 5 4 7 16 2 6 ü
8 Estland 10 17 16 3 12 5 4 15
10 Niederlande 11 11 21 2 9 13 12 13 5 9 ÿ
11 Litauen 11 7 5 6 10 17 20
12 Vereinigtes Königreich 12 22 18 9 12 14 10 3 4
13 Tschechische Republik 12 3 1 7 20 19 14 19 8 ý
14 Belgien 14 12 13 3 16 16 20 15 13 12 ü
15 Spanien 14 25 25 16 18 5 6 10 8 13 ü
16 Italien 14 24 20 18 22 2 1 9 17 17 ÿ
16 Slowakei 15 4 4 15 21 15 21 23 11 ý
18 Deutschland 15 15 22 5 13 18 22 14 1 18 ÿ
19 Frankreich 15 15 14 12 15 24 23 6 12 10 ý
20 Ungarn 16 8 11 13 11 21 24 24 15 ý
21 Griechenland 16 18 15 19 23 11 12 5 25 14 ý
21 Luxemburg 18 19 23 14 16 25 19 12 15 15 ý
23 Portugal 19 26 27 17 19 20 15 7 22 19 ý
24 Rumänien 22 23 19 24 23 18 26
36 WIE SOZIAL IST EUROPA?
Schulbildung bleibt Problemthema in Deutschland
Nur bei der Pisa-Gesamtpunktzahl erreicht die Bundesrepublik einen vorderen Rang
möglich. Mit Polen und Slowenien sind nun erstmals jedoch
zwei Neumitglieder in die Top-Five gerückt. Die vier großen
EU-Staaten Deutschland, Frankreich, das Vereinigte Königreich
und Italien landen im (zumeist hinteren) Mittelfeld.
Im Hinblick auf die vier Neuzugänge im Ranking muss der Verbleib
von Deutschland auf dem 18. Platz als minimaler Erfolg gewertet
werden. Tatsächlich sind in der Bundesrepublik in punkto
Schülerkompetenz nach Pisapunkten und Bildungsarmut nicht
unerhebliche Verbesserungen erzielt worden. Wer in Deutschland
jedoch einen weniger privilegierten Hintergrund hat oder
zugewandert ist, hat nach wie vor schlechte Chancen auf dem
deutschen Bildungsmarkt.
Indikatoren: Frühe jugendliche Schulabgänger / Jugendliche mit Sekundarstufe-II-Abschluss oder höher / Schülerkompetenz
Bildungsarmut / Schulleistungen in Abhängigkeit vom Beruf der Eltern, vom sozioökonomischen Hintergrund
der Schüler und vom Migrationsstatus / Lebenslanges Lernen
Aufgrund der geringen Datenmenge konnten Malta, Bulgarien und die Republik Zypern nicht in das Abschlussranking aufgenommen werden.