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3 FORUM 4 Briefe an die Redaktion MAGAZIN - BUND für Umwelt ...

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Höhlenlöwe und Höhlenbär<br />

In »Lebendige Eiszeit« entwirft Wighart<br />

von Koenigswald kompetent<br />

und <strong>an</strong>sprechend bebildert ein<br />

impos<strong>an</strong>tes Szenario der Eiszeitalter<br />

in den letzten 130 000 Jahren. Er<br />

schildert Klima- und Faunenwechsel,<br />

wobei sein Hauptinteresse den<br />

Säugetieren gilt. So werden nicht<br />

nur »alte Eiszeit-Bek<strong>an</strong>nte« wie<br />

Mammut, Wollnashorn, Höhlenlöwe,<br />

Höhlenbär oder Riesenhirsch<br />

vorgestellt, sondern auch Flusspferd,<br />

Waldelef<strong>an</strong>t, Wasserbüffel<br />

oder Damhirsch, <strong>die</strong> während der<br />

Warmzeiten auch <strong>an</strong> Rhein, Mosel<br />

oder Elbe lebten.<br />

Vor 40000 Jahren trat der »moderne«<br />

Homo sapiens auf den Pl<strong>an</strong>.<br />

Viele Autoren beschuldigen <strong>die</strong> eiszeitlichen<br />

Jäger, große Pfl<strong>an</strong>zenfresser<br />

wie Mammut oder Wollnashorn<br />

ausgerottet zu haben. Richtig ist,<br />

dass mit dem Abklingen der letzten<br />

Eiszeit vor 10000 Jahren in Eurasien<br />

viele Arten ausstarben. Auch in<br />

Nord- und Südamerika fällt das Verschwinden<br />

vieler Großsäuger mit<br />

der Ankunft der aus Sibirien einw<strong>an</strong>dernden<br />

Menschen zusammen.<br />

Sicher jagten <strong>die</strong> Menschen damals<br />

große Tiere. Doch unklar bleibt, ob<br />

sie allein zahlenmäßig in der Lage<br />

sein konnten, Arten auszurotten.<br />

Selbst in Amerika, wo <strong>die</strong> Menschen<br />

sehr plötzlich auftraten, hatten Beutetiere<br />

bis zu 2000 Jahre Zeit, sich<br />

auf den Superpredator einzustellen.<br />

Zu <strong>die</strong>ser sp<strong>an</strong>nenden Debatte<br />

liefert Koenigswald viel Hintergrundwissen<br />

und zahlreiche Anregungen<br />

<strong>für</strong> ökologisch, zoologisch und naturgeschichtlich<br />

interessierte Leser-<br />

Innen.<br />

Andreas Klotz<br />

Wighart von Koenigswald, Lebendige<br />

Eiszeit – Klima und Tierwelt im W<strong>an</strong>del,<br />

Theiss-Verlag, Darmstadt 2002,<br />

190 S., 39,40 Euro, ISBN 3-8062-1734-3<br />

Natur im Taschenformat<br />

Rundum erneuert präsentieren sich<br />

<strong>die</strong> Naturführer von GU Kompass<br />

zum 25jährigen Jubiläum der Reihe.<br />

Strapazierfähig, <strong>an</strong>sprechend<br />

gestaltet und mit durchweg guten –<br />

wenn auch m<strong>an</strong>chmal arg kleinen –<br />

Fotos sind sie ein praktischer und<br />

preisgünstiger Begleiter <strong>für</strong> Entdeckungstouren<br />

im Grünen. Die acht<br />

neuen Kompasse – z.B. zu Alpenblumen,<br />

Heilpfl<strong>an</strong>zen und Gartenvögeln<br />

– liefern keinen vollständigen<br />

Überblick über <strong>die</strong> heimische<br />

Tier- und Pfl<strong>an</strong>zenwelt, erleichtern<br />

aber den Einstieg in <strong>die</strong> Naturbeobachtung.<br />

Blumen sind nach der Blütenfarbe,<br />

Vögel nach ihrer Größe<br />

geordnet – was geübteren Naturfreunden<br />

<strong>die</strong> Orientierung erschwert,<br />

wird dem interessierten<br />

Laien helfen, <strong>die</strong> häufigsten Arten<br />

rasch zu bestimmen.<br />

sz<br />

Reihe GU Kompass – bestimmen leicht<br />

gemacht, je 128 S., über 200 Farbfotos,<br />

9 × 15,4 cm, Softcover mit Klarsichthülle,<br />

4,90 Euro, Gräfe und Unzer Verlag<br />

Licht und Schatten<br />

Seit über 30 Jahren gibt es bei uns<br />

Rote Listen gefährdeter Pfl<strong>an</strong>zen<br />

und Tiere. Als Instrument und Argumentationshilfe<br />

sind sie <strong>für</strong> den<br />

Naturschutz heute unentbehrlich.<br />

Vögel genießen von jeher besondere<br />

Aufmerksamkeit. So wundert es<br />

nicht, dass <strong>die</strong> allererste Rote Liste<br />

1971 den bedrohten heimischen<br />

Brutvögeln gewidmet wurde.<br />

Kürzlich nun veröffentlichte der<br />

Deutsche Rat <strong>für</strong> Vogelschutz <strong>die</strong><br />

neueste Rote Liste der Brutvögel<br />

Deutschl<strong>an</strong>ds – eine Fundgrube <strong>für</strong><br />

alle am Naturschutz Interessierten!<br />

Ihre Bil<strong>an</strong>z fällt zwiespältig aus.<br />

So fehlt es nicht <strong>an</strong> erfreulichen<br />

Trends: Löffler, Singschw<strong>an</strong> und<br />

Grünlaubsänger konnten sich – seit<br />

der letzten Aktualisierung von 1996<br />

– als neue Brutvögel<br />

etablieren. Mit Würgfalke,<br />

Grünschenkel,<br />

Str<strong>an</strong>dpieper und Zitronenstelze<br />

haben vier<br />

weitere Arten erstmals<br />

in Deutschl<strong>an</strong>d gebrütet.<br />

Nur eine Art, der<br />

Triel, ist zur gleichen<br />

Zeit als Brutvogel verschwunden.<br />

Besonders<br />

erfreulich: Arten wie<br />

Kr<strong>an</strong>ich, Schwarzstorch,<br />

Seeadler und W<strong>an</strong>derfalke,<br />

Wiesenweihe und<br />

Wachtelkönig haben<br />

sich d<strong>an</strong>k spezieller Schutzbemühungen<br />

erholen können.<br />

Doch leider gibt es auch Verlierer,<br />

und ihre Zahl ist insgesamt größer<br />

geworden. Galten 1996 noch <strong>die</strong><br />

Hälfte aller heimischen Brutvögel<br />

als ungefährdet, so sind es heute<br />

nur noch 44%. Am schlimmsten<br />

steht es um <strong>die</strong> Watvögel: Arten wie<br />

Bekassine und Flussuferläufer, einst<br />

weit verbreitet, sind nach neuester<br />

Erkenntnis vom Aussterben<br />

bedroht. Die Zahl brütender Uferschnepfen,<br />

Kiebitze und Rotschenkel<br />

ist weiter stark gesunken,<br />

obwohl sich zahllose Artenschützer<br />

um ihren Lebensraum bemühen.<br />

Dass <strong>die</strong> Agrarl<strong>an</strong>dschaft immer<br />

mehr verarmt, dokumentiert vor<br />

allem <strong>die</strong> neue Vorwarnliste. Hier<br />

finden sich Allerweltsarten wie<br />

Feldlerche, Feldsperling oder Mehlschwalbe,<br />

in direkter Nachbarschaft<br />

zu den Stadtbewohnern Haussperling<br />

und Mauersegler. Sie alle haben<br />

in den letzten 25 Jahren mehr als<br />

20% ihrer Bestände eingebüßt.<br />

sz<br />

Berichte zum Vogelschutz, B<strong>an</strong>d 39,<br />

Einzelpreis 11,80, im Abo 8,80 Euro;<br />

Bezug: L<strong>an</strong>desbund <strong>für</strong> Vogelschutz,<br />

Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein,<br />

artenschutz@lbv.de<br />

[2-03] <strong>BUND</strong>magazin 45

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