Reportage - Christoffel-Blindenmission
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Fotos (3): Prof. Dr. O. Ehrt<br />
Die Augenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München ist seit<br />
über 32 Jahren partnerschaftlich<br />
mit der Universitätsaugenklinik in<br />
Nairobi verbunden. Anfänglich galt<br />
es, durch diese Kooperation die<br />
Augenklinik in Nairobi aufzubauen<br />
und dort ein Facharztweiterbildungs<br />
programm für Augenärzte zu<br />
etablieren.<br />
Mittlerweile hat sich die Universitäts -<br />
augenklinik in Nairobi als ein Zentrum<br />
der Augenheilkunde in Ostafrika fest<br />
etabliert. Mehr als 160 Augenärzte haben<br />
ihre Facharztweiterbildung an dieser<br />
Klinik erfolgreich abgeschlossen.<br />
Die Kooperation München-Nairobi<br />
setzt in den letzten Jahren den Schwerpunkt<br />
ihrer Arbeit auf die Betreuung<br />
der Alumni aus Nairobi. Denn die Zahl<br />
der Absolventen ist groß und die<br />
<strong>Reportage</strong><br />
Afro-German-Eye-NeT (AGENT)<br />
Summer School in Kamerun<br />
Ein Bericht von Dr. Martin Nentwich,<br />
Augenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
Augenklinik in Nairobi selbst wird nun<br />
erfolgreich von afrikanischen Kollegen<br />
als eine große Universitätsklinik mit<br />
mehreren Subspezialisierungen geleitet.<br />
Geringe Augenarztdichte in Afrika<br />
In Afrika ist die Abwanderung von<br />
hoch spezialisierten Arbeitskräften ein<br />
großes Problem. Um einen derartigen<br />
„brain drain“ zu verhindern, ist es notwendig,<br />
für diese Spezialisten ein Umfeld<br />
zu schaffen, das es ihnen ermöglicht,<br />
ihre Tätigkeit in ihren jeweiligen<br />
Heimatländern unter zufriedenstellenden<br />
Arbeitsbedingungen auszuüben.<br />
Erfreulicherweise sind bisher so gut wie<br />
alle in Nairobi ausgebildeten Fachärzte<br />
in afrikanischen Ländern tätig und haben<br />
wesentliche Positionen in der augenärztlichen<br />
Versorgung ihrer Länder inne.<br />
Oftmals sind sie als einziger Augen-<br />
arzt in ländlichen Regionen für die ophthalmologische<br />
Versorgung der Menschen<br />
zuständig. Eine Möglichkeit zu<br />
einem gegenseitigen Gedankenaustausch<br />
mit anderen Fachkollegen oder<br />
die Teilnahme an Fach tagungen ist ihnen<br />
allerdings meist nicht gegeben. Die<br />
Augenarztdichte in Afrika ist sehr gering.<br />
Nicht selten steht für eine Million<br />
Einwohner kaum ein Ophthalmologe<br />
zur Verfügung. Daher wäre hier selbst<br />
der Verlust eines einzelnen, gut ausgebildeten<br />
Augenarztes ein großer Rückschlag<br />
für die augenärztliche Versorgung<br />
im Land.<br />
Förderung der Alumni<br />
Unter anderem aus diesem Grund und<br />
um eine Netzwerkbildung der Alumni<br />
aus Nairobi zu fördern, wurde im Jahr<br />
2006 mit Unterstützung des Deutschen<br />
Teilnehmer der AGENT Summer School in Yaoundé/Kamerun mit dem Gesundheitsminister in der Mitte.<br />
4 Global Vision 1/2012