Management-Berater/in - CQa
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60. Probelektion QM im GW<br />
Auszug aus dem Lehrgangsteil<br />
Bedeutung von Q und QM im Gesundheitswesen und <strong>in</strong> sozialen E<strong>in</strong>richtungen<br />
Im mediz<strong>in</strong>ischen Bereich hat sich durch Donabedian, Professor an der Universität von<br />
Michigan e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> Struktur-, Prozeß-, und Ergebnisqualität zur Differenzierung<br />
des Qualitätsbegriffs durchgesetzt. Der so von Donabedian 1968 def<strong>in</strong>ierte Qualitätsbegriff<br />
wird dadurch operationalisiert: Krankenhausleistungen z. B. entstehen durch das<br />
Zusammenwirken von Struktur, Prozessen und Ergebnissen. Diese E<strong>in</strong>teilung läßt sich aber<br />
auch auf andere E<strong>in</strong>richtungen und auf Unternehmen übertragen.<br />
1.3.1 Strukturqualität<br />
Unter der Struktur der Qualität <strong>in</strong> E<strong>in</strong>richtungen des Gesundheitswesens werden die<br />
juristischen, menschlichen, technischen und f<strong>in</strong>anziellen Voraussetzungen für die Arbeit e<strong>in</strong>es<br />
sogenannten Leistungserbr<strong>in</strong>gers also des Mitarbeiters verstanden. Diese Aspekte der Qualität<br />
bzw. die Voraussetzungen, die Donabedian hier beschreibt s<strong>in</strong>d das, was <strong>in</strong> der<br />
Betriebswirtschaftslehre und im Qualitätsmanagement zur Aufbauorganisation gezählt wird. Es<br />
könnte auch als das WAS beschrieben werden, das als Voraussetzung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtung<br />
gegeben se<strong>in</strong> muß.<br />
Beispiele für Strukturqualität s<strong>in</strong>d Strukturen jeglicher Art wie:<br />
• Gesetze, Rahmenempfehlungen, Richtl<strong>in</strong>ien für die Qualitätsprüfungen,<br />
• Ausbau der pflegerischen Infrastruktur und Verbesserung des Leistungsangebotes ( Tages-<br />
und Nachtpflege, Hospize, Koord<strong>in</strong>ationsstellen und Beratungsstelle usw.),<br />
• Veränderungen der Arbeits- und Organisationsbed<strong>in</strong>gungen pflegerischer Leistungen<br />
(Pflegeorganisationsform, Überleitungspflege, verändertes Aufgabenprofil der Stations- und<br />
Bereichsleitungen etc.),<br />
• Neu- und Umgestaltung der Aus-, Fort- und Weiterbildungen <strong>in</strong> den Pflegeberufen,<br />
• Angebahnte Professionalisierung und Autonomisierung der Pflege.<br />
In diesem Zusammenhang stehen z. B. die folgenden Fragen, die für den Träger e<strong>in</strong>er Kl<strong>in</strong>ik als<br />
auch für se<strong>in</strong>e Mitarbeiter gleich wichtig se<strong>in</strong> müssen:<br />
• Ist der E<strong>in</strong>satz hochentwickelter Technik bedarfsgerecht und wird sie von qualifiziertem<br />
Personal beherrscht?<br />
• Ist die Technik e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> alle Arbeitsorganisationen, die nach Kompetenzen und<br />
Verantwortung klar und e<strong>in</strong>deutig aufgebaut s<strong>in</strong>d?<br />
• Stehen ausreichend personelle, räumliche und sachliche Kapazitäten zur Verfügung?<br />
Wird nur e<strong>in</strong> Teilbereich der Fragen mit ne<strong>in</strong> beantwortet, kann man davon ausgehen, daß <strong>in</strong><br />
dieser E<strong>in</strong>richtung die Struktur noch deutlich verbessert werden kann.<br />
Strukturqualität = menschliche, technische und f<strong>in</strong>anzielle Voraussetzungen.<br />
Werden die richtigen Leistungen aufgrund der vorhandenen Struktur erbracht, so sichert das den<br />
Erfolg <strong>in</strong> Form von Effektivität, also der Wirksamkeit, da die richtigen D<strong>in</strong>ge (das WAS)<br />
getan werden.<br />
SH 31.03 Kapitel 1 50