Dresden - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
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Magazin der DGUV Akademie <strong>Dresden</strong> • www.dguv.de / akademie-dresden<br />
<strong>Dresden</strong><br />
AkademieJournal<br />
Aktuelles<br />
Aus BG-Prüfzert<br />
wird DGUV Test<br />
Beratung<br />
Prävention für<br />
alle Generationen<br />
Arbeitsschutz 2.0<br />
Mobile Learning für<br />
Berufskra� fahrer<br />
Veranstaltungen<br />
Ausgabe 3 • 2010<br />
8. iga-Kolloquium: Gesund<br />
und sicher länger arbeiten
Inhalt<br />
THEMEN<br />
GESUNDHEIT<br />
2 Bildschirmarbeit ohne trockene Augen<br />
AKTUELLES<br />
3 Seminarkataloge 2011 sind<br />
eingetro� en!<br />
Aus BG-PRÜFZERT wird DGUV Test<br />
4 Im Wandel beständig bleiben<br />
5 Mobile Learning für Berufskra� fahrer<br />
im Fernverkehr<br />
BERATUNG<br />
6 Prävention für alle Generationen<br />
QUALIFIZIERUNG<br />
7 Fünf Fragen an … Katrin Boege<br />
8 Lebenslanges Lernen – auch für<br />
DGUV-Beschä� igte<br />
FORSCHUNG<br />
9 Kopflos im Straßenverkehr?<br />
Präventionsbilanz weltweit<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
10 Zukun� sfähige Strategien für erfolgreiche<br />
Präventionskampagnen<br />
11 8. iga-Kolloquium: Praktische<br />
Handlungshilfen für Betriebe<br />
12 Infektionsschutz gemeinsam<br />
umsetzen<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
13 Kunst hautnah erleben!<br />
14 Abenteuer zwischen Weinberg und<br />
Indianermuseum<br />
<strong>Dresden</strong> – Urbane Tektonik<br />
15 Stationierungsort des sowjetischen<br />
Militärs<br />
Kluge kocht international<br />
16 Kultur erleben<br />
2 • AkademieJournal 3 | 2010<br />
Gesundheit<br />
Bildschirmarbeit ohne trockene Augen<br />
Bei der Arbeit am Bildschirm sinkt die Lidschlagfrequenz<br />
– die Augen werden dadurch seltener benetzt<br />
und trocken. Das kann zu Augenbrennen, gereizten oder<br />
geröteten Augen führen. Folgende Tipps helfen Ihnen,<br />
Ihre Augen zu schonen:<br />
Gute Bildschirmergonomie<br />
Verwenden Sie flimmerfreie LCD-<br />
Flachbildschirme und befreien Sie<br />
sie regelmäßig von Staub. Stellen Sie<br />
den Bildschirm geradeaus ins Blickfeld,<br />
mit einem Abstand von mindestens<br />
60 cm. Die oberste dargestellte<br />
Zeile soll unterhalb der Augenhöhe<br />
liegen. Stellen Sie die Schrift auf eine<br />
leicht lesbare Größe ein.<br />
Blendungen vermeiden<br />
Setzen Sie sich so, dass die Blickrichtung<br />
parall zur Fensterfront verläuft.<br />
Nutzen Sie Lichtschutzvorrichtungen,<br />
um Blendungen und Refl exionen<br />
zu vermeiden. Vermeiden Sie<br />
starke Kontraste im Blickfeld.<br />
Gesundes Raumklima<br />
Sorgen Sie für ausreichenden Luftaustausch:<br />
Stündliches Stoßlüften<br />
bei weit geöffneten Fenstern ist<br />
besser als Dauerlüften mit gekippten<br />
Fenstern. Auch Zimmerpfl anzen<br />
tragen zu einem gesunden Raumklima<br />
bei, beruhigen die Augen und<br />
steigern das Wohlbefi nden.<br />
Ausgleichsübungen machen<br />
Blinzeln Sie häufi g, um den Feuchtigkeitsfi<br />
lm auf den Augen zu verteilen.<br />
Entspannen Sie Ihre Augen,<br />
indem Sie sie schließen, mit den<br />
Händen abschirmen und sich tiefstes<br />
Schwarz vorstellen.<br />
Schauen Sie immer wieder aus dem<br />
Fenster, um die innere Augenmuskulatur<br />
und die Augenlinse zu entspannen.<br />
Gönnen Sie Ihren Augen<br />
in der Mittagspause Tageslicht und<br />
einen Blick in die Natur.<br />
Die Durchblutung anregen<br />
Regen Sie die Durchblutung der Augen<br />
an, indem Sie in alle Richtungen<br />
schauen oder mit den Augen<br />
große liegende Achten zeichnen.<br />
Streichen oder klopfen Sie sanft,<br />
aber spürbar mit den Fingerkuppen<br />
auf dem Knochenrand der Augenhöhle<br />
um die Augen herum.<br />
Sabine Weishaupt<br />
Seminartipp: Vom starren Blick<br />
zum entspannten Sehen (550018)<br />
In diesem Seminar lernen Sie, wie<br />
Sie Augenbeschwerden und Sehprobleme<br />
vermeiden, Ihre Augen<br />
stärken und die Gesundheit Ihrer<br />
Augen fördern. Sie erhalten hilfreiche<br />
Tipps und erlernen wirkungsvolle<br />
Augen- und Sehübungen für<br />
Ihren Arbeitsalltag.<br />
www.dguv.de/iag-seminare<br />
Foto: Fotolia
Institut für Arbeit und Gesundheit<br />
Seminarkataloge 2011 sind eingetro� en!<br />
Ab sofort können Sie Ihre Fortbildung<br />
im Arbeitsschutz für 2011 planen und<br />
buchen – und das in gewohnt komfortabler<br />
Weise. Das Bildungsprogramm<br />
des IAG konzentriert sich auf Sicherheit,<br />
Gesundheit und soziale Beziehungen<br />
in der Arbeitswelt und möchte Sie<br />
bei der Lösung beruflicher Herausforderungen<br />
und Ihrer Karriereplanung<br />
unterstützen. Ergebnisse aktueller Forschungsarbeiten<br />
wurden in neue Seminarthemen<br />
umgesetzt und Wünsche der<br />
Seminarteilnehmer berücksichtigt.<br />
Entsprechend Ihres beruflichen Profils<br />
können Sie den für Sie passenden Katalog<br />
auswählen:<br />
∙ Betriebliche Fach- und Führungskräfte,<br />
Fachkräfte für Arbeitssicherheit<br />
DGUV Test ist der neue Name des Prüf-<br />
und Zertifi zierungssystems der <strong>Deutsche</strong>n<br />
gesetzlichen <strong>Unfallversicherung</strong> seit Juli<br />
2010. Mit der Umbenennung wurde das<br />
Prüf- und Zertifi zierungssystem in die gemeinsame<br />
Marke der gesetzlichen <strong>Unfallversicherung</strong><br />
eingegliedert.<br />
DGUV Test umfasst die 19 Prüf- und Zertifi -<br />
zierungsstellen der Träger der gesetzlichen<br />
<strong>Unfallversicherung</strong>. Über 300 Experten testen<br />
hier Produkte hinsichtlich Sicherheit<br />
und Gesundheitsschutz. Hat das Produkt<br />
Sicherheitsmängel, werden diese genau<br />
dokumentiert und dem Hersteller mitgeteilt.<br />
Dieser hat so die Möglichkeit, seine<br />
∙ Präventionsexperten der <strong>Gesetzliche</strong>n<br />
<strong>Unfallversicherung</strong><br />
∙ Trainer und Dozenten im Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutz<br />
∙ Betriebsärzte und arbeitsmedizinisches<br />
Assistenzpersonal<br />
Selbstverständlich stehen Ihnen auch die<br />
Angebote für alle anderen Zielgruppen<br />
off en.<br />
Zur besseren Orientierung haben wir die<br />
Seminare mit einem Piktogramm gekennzeichnet,<br />
die auch einen praktischen Teil<br />
in unseren Praxisfeldern beinhalten. Darüber<br />
hinaus geben wir Ihnen Empfehlungen<br />
für weiterführende oder ergänzende<br />
Seminare.<br />
Unsere Dozenten sind praxiserfahren<br />
und didaktisch geschult. Wir berück-<br />
Prüf- und Zerti� zierungssystem mit neuem Namen<br />
Aus BG-PRÜFZERT wird DGUV Test<br />
Foto: DGUV Test<br />
Produkte vor dem Verkaufsstart zu verbessern.<br />
Für Einkäufer sind das GS-Zeichen<br />
und das DGUV Test-Zeichen eine hervorragende<br />
Auswahlhilfe bei der Beschaff ung.<br />
Pro Jahr stellen die Prüf- und Zertifizierungsstellen<br />
3.500 Zertifikate aus, ein<br />
gutes Viertel davon geht an Hersteller<br />
aus dem Ausland. Das Produktspektrum<br />
reicht von Maschinen für verschiedene<br />
Branchen über Persönliche Schutzausrüstungen<br />
bis hin zu hochkomplexen elektronischen<br />
Steuerungen. Koordiniert wird<br />
die Arbeit durch die Geschäftsstelle DGUV<br />
Test, die ihren Sitz in der DGUV Akademie<br />
<strong>Dresden</strong> hat.<br />
sichtigen gerne individuelle Erwartungen<br />
und Wünsche der Teilnehmer. Die<br />
Seminarinhalte sind unter Einsatz neuester<br />
Medien methodisch abwechslungsreich<br />
gestaltet.<br />
Wie immer wird das gesamte Bildungsprogramm<br />
zeitgleich auch im Internet<br />
veröffentlicht. Über unser Buchungssystem<br />
können Sie sich bequem online<br />
anmelden, ein Hotelzimmer buchen und<br />
sich über das tagesaktuelle Angebot aller<br />
Veranstaltungen unseres Hauses informieren.<br />
Information und Anmeldung<br />
www.dguv.de/iag-seminare<br />
Christina Reschner<br />
Mit ihrer Arbeit unterstützen die Prüf- und<br />
Zertifi zierungsstellen von DGUV Test die<br />
Berufsgenossenschaften und Unfallkassen<br />
in ihrem gesetzlichen Auftrag, die Prävention<br />
am Arbeitsplatz und in der Schule<br />
mit allen geeigneten Mitteln zu fördern.<br />
Da der Großteil der Prüfer und Zertifi zierer<br />
auch in der Normung mitarbeitet, fl ießen<br />
die Erfahrungen aus der Prü fung und Zertifi<br />
zierung international in die Produktentwicklung<br />
ein.<br />
Weitere Informationen<br />
Rüdiger Reitz / Esther Foege<br />
Geschä� sstelle DGUV Test<br />
DGUV Akademie <strong>Dresden</strong>, Haus 3<br />
Königsbrücker Landstraße 2<br />
01109 <strong>Dresden</strong><br />
� 0351 457-2212<br />
� dguv-test@dguv.de<br />
www.dguv.de/dguv-test<br />
Aktuelles<br />
AkademieJournal 3 | 2010 •<br />
3
Aktuelles<br />
Führungswechsel im Institut für Arbeit und Gesundheit in <strong>Dresden</strong><br />
Im Wandel beständig bleiben<br />
Prof. Dr. Dirk Windemuth hat am 1. August 2010 die Leitung des Instituts für Arbeit und Gesundheit<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesetzliche</strong>n <strong>Unfallversicherung</strong> (IAG) übernommen. Das AJ befragte ihn zu seinen<br />
Plänen für das Institut.<br />
Prof. Windemuth, Sie haben elf<br />
Jahre eng mit dem bisherigen Institutsleiter<br />
Dr. Bodo Pfei� er zusammengearbeitet.<br />
Was haben Sie von ihm gelernt?<br />
Dr. Pfeiff er hat das IAG nicht nur fachlich<br />
mitkonzipiert, sondern vor allem auch<br />
personell aufgebaut. Innerhalb kurzer Zeit<br />
hat er eine Mannschaft geformt, die in der<br />
gesetzlichen <strong>Unfallversicherung</strong> akzeptiert<br />
wird. Dies war nur mit großem persönlichem<br />
Einsatz möglich und vor allem:<br />
Vertrauen in die Mitarbeiter. Sein Bestreben,<br />
bei wichtigen Entscheidungen auch<br />
die Belegschaft mitzunehmen, möchte ich<br />
fortschreiben. Nur durch ein umfassendes<br />
Verständnis von Partizipation ist aus meiner<br />
Sicht Führung heute möglich.<br />
Auch Dr. Pfeiff ers Einsatz für Veränderungen<br />
war bemerkenswert. Vor fünf Jahren<br />
hat er das IAG mit einer Umstrukturierung<br />
auf neue Anforderungen unserer Mitglieder<br />
und der Betriebe eingestellt. Die Struktur,<br />
für die er sich damals eingesetzt hat, trägt<br />
in den wesentlichen Punkten bis heute.<br />
Den Wandel nicht nur zu begleiten, sondern<br />
ihn aktiv mit zu gestalten, war und ist<br />
uns beiden ein wichtiges Anliegen.<br />
4 • AkademieJournal 3 | 2010<br />
Wie wird das Institut unter Ihrer Leitung<br />
mit Veränderungen umgehen?<br />
Wenn die Prognosen der Zukunftsforscher<br />
zutreff en, werden Veränderungen in Zukunft<br />
noch schneller aufeinander folgen.<br />
Wir werden immer wieder Inhalte, Strukturen<br />
und Prozesse ändern müssen.<br />
Flexibilität heißt aber nicht, jedem neuen<br />
Trend zu folgen. Wir müssen beständig<br />
und berechenbar bleiben – für unsere<br />
Partner bei den Berufsgenossenschaften<br />
und Unfallkassen, auf dem Campus und<br />
viele weitere Kooperationspartner. Auch<br />
an unserem Selbstverständnis als Dienstleister<br />
für die Betriebe ändert sich nichts.<br />
Prävention wird nach wie vor in den Betrieben<br />
gemacht. Dort können wir zusammen<br />
mit den <strong>Unfallversicherung</strong>en durch<br />
unsere Dienstleistungen lediglich unterstützen.<br />
Welche Akzente möchten Sie als<br />
Institutsleiter setzen?<br />
Eine Stärke unseres Instituts ist es, dass<br />
wir neue, moderne Themen schnell aufgreifen<br />
und versachlichen können. Ich<br />
denke da zum Beispiel an die Psychi-<br />
Prof. Dr. Dirk Windemuth<br />
ist seit 1999 Mitarbeiter des IAG. Zunächst<br />
wirkte er als Referent für Psychologie,<br />
dann als Bereichs- und später<br />
als Abteilungsleiter, seit 2008 war<br />
er stellvertretender Institutsleiter. Der<br />
promovierte Psychologe ist außerdem<br />
Professor für Psychologie/Case Management<br />
an der Hochschule Bonn-<br />
Rhein-Sieg.<br />
Seine fachlichen Schwerpunkte liegen<br />
auf den Gebieten Psychische Belastungen<br />
und Beanspruchungen, Gesundheit,<br />
Verkehrssicherheit und der<br />
Schnittstelle von Prävention und Rehabilitation.<br />
schen Belastungen und Beanspruchungen,<br />
an neue Lehr- und Lernmethoden<br />
und an Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />
im Arbeitsschutz. In der Vergangenheit<br />
haben wir es oft geschaff t, diese Themen<br />
so aufzubereiten, dass sie für die Träger<br />
der gesetzlichen <strong>Unfallversicherung</strong> und<br />
für die Betriebe zugänglich wurden. Ich<br />
setze mich dafür ein, dass wir diesen<br />
Weg der Versachlichung konsequent weiter<br />
gehen.<br />
Wenn wir neue Themen aufgreifen, dürfen<br />
wir aber nicht vergessen, dass der klassische<br />
Arbeitsschutz von enormer Bedeutung<br />
bleibt. Oder noch deutlicher formuliert:<br />
Nur auf einem weiterhin sehr hohen<br />
Niveau des technischen Arbeitsschutzes<br />
sind ergänzende Maßnahmen der Gesundheitsförderung<br />
möglich und sinnvoll.<br />
Deshalb wollen wir auch weiterhin<br />
in Kooperation mit unseren Schwesterinstituten<br />
Aspekte des technisch orientierten<br />
Arbeitsschutzes im Blick behalten.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Das Gespräch führte Sabine Strickrodt.<br />
Foto: Stephan Floß
Arbeitsschutz 2.0<br />
Mobile Learning für Berufskra� fahrer<br />
im Fernverkehr<br />
Berufskra� fahrer haben einen mobilen Arbeitsplatz. Ihnen Themen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />
zu vermitteln, ist deshalb eine besondere Herausforderung. Das IAG arbeitet an einem<br />
Informations- und Lernsystem, das die Fahrer auch unterwegs einsetzen können.<br />
„Das Fahrerhaus ist eben kein Fitnessstudio<br />
und der Parkplatz einer Autobahnraststätte<br />
kein geeigneter Platz für<br />
die Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit’“. So<br />
beschreibt Ferdal Özcelik ein zentrales<br />
Problem des Projekts „Entwicklung eines<br />
elektronischen Informations- und Lernprogramms<br />
zum Arbeitsschutz für Berufskraftfahrerinnen<br />
und -fahrer im Fernverkehr“.<br />
Özcelik ist Projektreferent am Institut<br />
für Arbeit und Gesundheit (IAG) und beschäftigt<br />
sich seit 2009 mit der Frage, wie<br />
Berufskraftfahrern Grundlagen des Arbeits-<br />
und Gesundheitsschutzes an ihrem<br />
Arbeitsplatz näher gebracht werden können.<br />
Sein Projekt ist Teil eines Verbundprojekts,<br />
das vom Bundesministerium für<br />
Bildung und Forschung und dem Europäischen<br />
Sozialfonds gefördert wird. Das Projekt<br />
erforscht, ob durch Mobile Learning<br />
berufsbezogene, virtuelle Lernorte für Berufskraftfahrer<br />
geschaff en werden können.<br />
Mit Hilfe von mobilen Endgeräten wie Handys<br />
oder Netbooks könnten die Fahrer zum<br />
Beispiel Lerninhalte und Informationen<br />
zum Arbeits- und Gesundheitsschutz in der<br />
Fahrerkabine abrufen. Damit werden neue<br />
methodische Zugänge für die Weiterbildung<br />
von Berufskraftfahrern im Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
geschaff en. Ziel ist es, die<br />
Fahrer zu gesundheitsförderlichem Han-<br />
Die Projektpartner bei einem Vor-Ort-Termin in Reinfeld. Fotos: Eckhard-H. Arndt<br />
deln zu bewegen. „Wichtig ist“, so Özcelik,<br />
„dass das Wissen im authentischen Kontext<br />
erworben und unmittelbar im Anschluss<br />
an die Lernphase angewendet wird.“<br />
Praxistest mit Fernfahrern<br />
Ob dies auch in der Praxis funktioniert,<br />
testen Özcelik und seine Projektpartner<br />
zusammen mit der Spedition Bode in<br />
Reinfeld nahe Hamburg. Gemeinsam mit<br />
den Präventionsexperten der Berufsgenossenschaft<br />
für Transport und Verkehrswirtschaft<br />
(BG Verkehr) konnte das Unternehmen<br />
für dieses Projekt gewonnen werden.<br />
In einer Befragung wollten die Wissenschaftler<br />
von den Fahrern zunächst wissen,<br />
zu welchen Themen des Arbeitsschutzes<br />
und der Gesundheit sie mehr Informationen<br />
brauchen, welche Themen sie selbst<br />
besonders wichtig fi nden und wie sie ihre<br />
eigene Medienkompetenz einschätzen. Sie<br />
fragten aber auch, auf welche Art und Weise<br />
sie am liebsten lernen und wie viel Zeit<br />
sie in der Woche für dieses Weiterbildungsvorhaben<br />
aufbringen möchten.<br />
Die Befragung ergab, dass die Kraftfahrer<br />
15 Lerninhalte im Hinblick auf Arbeitsschutz<br />
und die Gesundheit für besonders interessant<br />
und wichtig halten. Ihre Kompetenz im<br />
Umgang mit mobilen Endgeräten schätzten<br />
sie eher als gering ein,<br />
dies könnte aber durch<br />
eine Schulung kompensiert<br />
werden. Für die<br />
Vermittlung der Lerninhalte<br />
bevorzugten die<br />
Fahrer Lernvideos, die<br />
Lernzeit gaben sie mit<br />
höchstens zwei Stunden<br />
pro Woche an.<br />
Im zweiten Projektabschnitt<br />
werden nun die<br />
von den Fahrern vorgeschlagenenLernin-<br />
Fernfahrer Dieter Peter (links) und Projektreferent<br />
Ferdal Özcelik besprechen die Inhalte des Lernprogramms. <br />
halte für den Einsatz auf mobilen Endgeräten<br />
aufbereitet. Dies erfolgt in enger<br />
Zusammenarbeit mit der BG Verkehr und<br />
der Fernuniversität Hagen, die die wissenschaftliche<br />
Gesamtkoordination des Verbundprojekts<br />
inne hat.<br />
Das Mobile-Learning-Projekt, so die Einschätzung<br />
aller Beteiligten, wird Erkenntnisse<br />
darüber liefern, inwieweit die Selbstwirksamkeit<br />
und die Selbstverantwortung<br />
der Fahrer gestärkt und das Wissen über<br />
Belastungen und Beanspruchungen in ihrer<br />
Branche sowie über vorbeugende Maßnahmen<br />
erweitert werden kann.<br />
Mobile Learning<br />
Weitere Informationen<br />
Ferdal Özcelik<br />
� 0351 457-1131<br />
� Ferdal.Oezcelik@dguv.de<br />
Aktuelles<br />
Rolf van Doorn<br />
ist eine Form des elektronischen Lernens,<br />
die mittels mobiler Endgeräte<br />
orts- und zeitunabhängiges Lernen ermöglicht.<br />
http://mlearning.fernuni-hagen.de<br />
AkademieJournal 3 | 2010 •<br />
5
Beratung<br />
Demogra� scher Wandel<br />
Prävention für alle Generationen<br />
Der vielfach diskutierte demogra� sche Wandel führt dazu, dass immer mehr ältere Mitarbeiter<br />
immer länger werden arbeiten müssen. „Länger gesund arbeiten können“ ist daher ein Präventionsziel,<br />
das zunehmend in den Fokus rückt. Das IAG hat in Projekten dieses Thema für die <strong>Unfallversicherung</strong>sträger<br />
aufgearbeitet.<br />
Musterarbeitsplatz Montage im IAG Foto: Jürgen Männel<br />
... in Forschung und Beratung<br />
Das Älterwerden geht mit vielen Veränderungen<br />
einher: Die Kräfte und Sinnesfunktionen<br />
lassen nach, während<br />
Erfahrungen sowie soziale und kommunikative<br />
Kompetenzen zunehmen. Auf<br />
dieser Grundlage hat das Institut für<br />
Arbeit und Gesundheit (IAG) Musterarbeitsplätze<br />
in den Bereichen Montage-<br />
und Büroarbeit für ältere Arbeitnehmer<br />
entwickelt. Dabei wurde sehr schnell<br />
klar: Wir benötigen keine speziellen Arbeitsplätze<br />
für Ältere. Viel wichtiger ist,<br />
dass die Arbeitsplätze nach gesicherten<br />
arbeitswissenschaftlichen und ergonomischen<br />
Erkenntnissen gestaltet werden.<br />
Dadurch können sowohl die Leistungseinbußen<br />
des Alters vermindert<br />
oder sogar vollständig kompensiert, als<br />
auch die Gesundheit der Jüngeren erhalten<br />
werden. Ein ergonomisch gestalteter<br />
Arbeitsplatz bedeutet: Prävention für alle<br />
Generationen.<br />
Um die Veränderungen beim Älterwerden<br />
zu veranschaulichen, hat das IAG Simulationen<br />
der nachlassenden physiologischen<br />
Fähigkeiten gesammelt, aber auch<br />
bezüglich der Kompetenzen im Alter entwickelt.<br />
Beides, Musterarbeitsplätze und<br />
Simulationen, fi ndet großen Anklang in<br />
Beratungen und Seminaren des IAG.<br />
6 • AkademieJournal 3 | 2010<br />
Dennoch: Es gibt Berufe mit hohen körperlichen<br />
Belastungen, z.B. im Bau- und<br />
Metallgewerbe, die trotz Prävention häufi<br />
ger als andere zu Frühverrentung, Vorruhestand<br />
oder zu Arbeitslosigkeit älterer<br />
Arbeitnehmer führen. Im Projekt „Mein<br />
nächster Beruf – Berufe mit begrenzter<br />
Tätigkeitsdauer“ wird eine für die Betriebe<br />
konkret umsetzbare Strategie zur<br />
Auswahl geeigneter Bewerber sowie eine<br />
umfassende und diff erenzierte Berufsberatung<br />
erarbeitet. Dies ermöglicht, das<br />
Anforderungsprofil des Berufs mit den<br />
Leistungsvoraussetzungen des Bewerbers<br />
abzugleichen und möglichst frühzeitig<br />
Umschulungsempfehlungen zu geben.<br />
... in Quali� zierung und Veranstaltungen<br />
Wer Betriebe hinsichtlich der Maßnahmen<br />
zum Demografi schen Wandel eff ektiv beraten<br />
möchte, kann sich im IAG qualifi -<br />
zieren lassen. Die aus drei Modulen bestehende<br />
Seminarreihe „Demografi e-Berater“<br />
wurde auf der Grundlage des Curriculums<br />
„INQA-Demografi e-Berater“ entwickelt.<br />
Hier lernen die Teilnehmer, wie die künftige<br />
Altersentwicklung eines Unternehmens<br />
realistisch einzuschätzen ist und welche<br />
Maßnahmen ergriff en werden können, um<br />
die Mitarbeiter gesund und innovationsfähig<br />
zu erhalten. Praxisnahe Instrumente,<br />
Konzepte und bereits bewährte Methoden<br />
werden in den Seminaren vorgestellt und<br />
gemeinsam eingeübt. Nach dem Besuch<br />
aller drei Seminare erhalten die Teilnehmer<br />
ein Teilnehmerzertifi kat „Demografi e-<br />
Berater nach INQA“. Die ersten Zertifi kate<br />
wurden im Juni 2010 vergeben.<br />
Das Kolloquium „Gesund und sicher länger<br />
arbeiten“ ist eine Veranstaltungsreihe,<br />
die alle zwei Jahre aktuelle Schwerpunktthemen<br />
aus dem Demografi ekontext aufgreift.<br />
Sie wird veranstaltet von iga – der<br />
Initiative Gesundheit und Arbeit, einer<br />
Kooperation zwischen gesetzlicher Kranken-<br />
und <strong>Unfallversicherung</strong>. Das nächste<br />
Kolloquium fi ndet am 14./15. März 2011<br />
zum Thema „Praktische Handlungshilfen<br />
für Betriebe“ statt. Die Veranstaltung orientiert<br />
sich an dem „Haus der Arbeitsfähigkeit“<br />
mit den Stockwerken Gesundheit<br />
– Kompetenz – Werte – Arbeit, das der fi nnische<br />
Wissenschaftler Ilmarinen entwickelt<br />
hat. In Fachvorträgen und mit einem<br />
Praxismarkt werden konkrete Handlungshilfen<br />
präsentiert, wie Leistungsvoraussetzungen<br />
und Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter<br />
bei älter werdenden Belegschaften<br />
erhalten und gefördert werden können.<br />
Weitere Informationen<br />
www.dguv.de/iag<br />
Webcode d57009<br />
Hanna Zieschang, Susan Freiberg<br />
Simulationen veranschaulichen Veränderungen beim<br />
Älterwerden Foto: Stephan Floß
Produktmanager persönlich<br />
Fünf Fragen an … Katrin Boege<br />
Das Seminarprogramm des IAG umfasst<br />
über 300 Seminare, zugeschnitten auf<br />
die Bedürfnisse von Präventionsexperten<br />
in Wirtschaft und Verwaltung. Doch<br />
wie entsteht eigentlich ein Seminar – und<br />
was macht es erfolgreich? In dieser Serie<br />
stehen die Produktmanager des Institutes<br />
dazu Rede und Antwort.<br />
Frau Boege, Sie entwickeln und<br />
vermarkten Seminare für internationale<br />
Zielgruppen. Wie kam es zu<br />
diesem Programm?<br />
In den letzten Jahren hat das IAG immer<br />
mehr Seminaranfragen aus dem Ausland<br />
erhalten. Es begann 2006, als sich Arbeitsschutzexperten<br />
aus Russland bei uns zum<br />
Thema Notfallpsychologie und Anreizsysteme<br />
schulen ließen. Kurz darauf folgten<br />
Anfragen aus der Türkei und aus Italien,<br />
auch Delegationen aus Korea und China<br />
haben sich über unser Bildungsangebot<br />
informiert. So entstand die Idee, auf diese<br />
Anfragen nicht nur zu reagieren, sondern<br />
ein Paket zu schnüren, das wir internationalen<br />
Interessenten gezielt anbieten<br />
können.<br />
Spielte auch die Globalisierung<br />
der Arbeitswelt eine Rolle?<br />
Die Internationalisierung der Prävention<br />
ist natürlich auch ein politisches Ziel. Mit<br />
unserem internationalen Bildungsangebot<br />
können wir dazu beitragen, weltweit ein<br />
dem EU-Standard vergleichbares Arbeitsschutzniveau<br />
zu entwickeln. Damit leisten<br />
wir einen Beitrag zur Humanisierung der<br />
Arbeitswelt und tragen zu gleichen Wettbewerbsbedingungen<br />
weltweit bei. Dies<br />
ist übrigens auch ein erklärtes Ziel unserer<br />
Selbstverwaltung.<br />
Wie sieht denn das Seminarprogramm<br />
für internationale Zielgruppen<br />
aus?<br />
Da die meisten Seminare auf die Wünsche<br />
der Kunden angepasst werden, haben<br />
wir uns für einen modularen Aufbau des<br />
Seminarprogramms entschieden: Wir<br />
bieten Themen an, zu denen wir Expertise<br />
im Haus haben oder Experten aus den<br />
Berufsgenossenschaften und Unfallkassen<br />
kennen, die das Thema abdecken<br />
können. Zudem stellen wir die Praxisfelder<br />
des IAG und ihre Einsatzmöglichkeiten<br />
vor. Aus den verschieden Modulen können<br />
sich unsere Kunden dann ihre individuelle<br />
Seminarkombination zusammenstellen.<br />
Wie gewinnen Sie internationale<br />
Zielgruppen?<br />
Die meisten Anfragen ergeben sich<br />
durch persönliche Kontakte mit internationalen<br />
Akteuren des Arbeitschutzes in<br />
unterschiedlichen Ländern. Darüber<br />
hinaus streben wir eine enge Kooperation<br />
mit dem Besonderen Ausschuss für<br />
Prävention der IVSS an. Da die IVSS weltweit<br />
unterwegs ist, kennt sie den Schulungsbedarf<br />
in den unterschiedlichen<br />
Ländern und kann hier vermitteln.<br />
Katrin Boege (Jahrgang 1969)<br />
ist Referentin im Bereich „Internationale<br />
Kooperationen“ und Produktmanagerin<br />
für das internationale<br />
Seminarprogramm des IAG. Nach<br />
ihrem Studium der Psychologie und<br />
Sozialwissenscha� en in Oxford und<br />
Edinburgh hat sie mehrere Jahre bei<br />
der UNESCO in Santiago de Chile in<br />
Bildungsprojekten gearbeitet.<br />
Als Dozentin ist sie vor allem im Trainthe-Trainer-Programm<br />
des IAG aktiv,<br />
weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit<br />
sind Seminare mit interkulturellem<br />
Bezug und Coachings.<br />
Auch in ihrer Freizeit ist Katrin Boege<br />
international unterwegs: Sie reist sehr<br />
gern und hat Freude an Musik aus aller<br />
Welt.<br />
Kontakt<br />
� 0351 457-1124<br />
� Katrin.Boege@dguv.de<br />
Seminarangebote<br />
Die Seminarmappe, die in Abstimmung<br />
mit der Abteilung Internationales<br />
der DGUV erarbeitet wurde, erscheint<br />
in Kürze. Wenn Sie als Dozent ein Arbeitsschutzthema<br />
abdecken und eine<br />
europäische oder außereuropäische<br />
Fremdsprache seminarsicher beherrschen,<br />
nehmen wir Sie gerne in unseren<br />
Trainerpool auf.<br />
www.dguv.de/iag-seminare<br />
Quali� zierung<br />
Wer bezahlt das Ganze? Geht<br />
das zu Lasten des deutschen<br />
Unternehmers?<br />
Nein. Die Kosten für Seminare, Anreise<br />
und Übernachtung tragen die Teilnehmer<br />
bzw. deren Organisationen selbst.<br />
Das Gespräch führte Sabine Strickrodt.<br />
Foto: Stephan Floß<br />
AkademieJournal 3 | 2010 •<br />
7
Quali� zierung<br />
Berufliche Weiterbildung<br />
Lebenslanges Lernen – auch für DGUV-Beschä� igte<br />
Mitarbeiter, die sich beruflich auf dem Laufenden halten, sind für die Herausforderungen der<br />
Zukun� besser gewappnet. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesetzliche</strong> <strong>Unfallversicherung</strong> (DGUV) unterstützt<br />
das lebenslange Lernen ihrer Beschä� igten mit einem eigenen Bildungsprogramm.<br />
Die DGUV ist mit ihren Forschungsinstituten<br />
und Landesverbänden an elf Standorten<br />
tätig und beschäftigt derzeit rund<br />
1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Durch ihre beiden Akademien in Bad<br />
Hersfeld/Hennef und in <strong>Dresden</strong> verfügt<br />
sie über eine langjährige Erfahrung in der<br />
Weiterbildung – sowohl in der Qualifi zierung<br />
im Arbeits- und Gesundheitsschutz,<br />
als auch in der Vermittlung von besonderen<br />
Fähigkeiten wie Methoden- und Führungskompetenz.<br />
Eine Bildungsbroschüre für alle Mitarbeiter<br />
Es war naheliegend, dieses Angebot, das<br />
originär für die <strong>Unfallversicherung</strong>sträger<br />
konzipiert ist, auch den DGUV-Beschäftigten<br />
selbst anzubieten und mit weiteren<br />
spezifi schen Angeboten zu ergänzen. Dies<br />
wurde in diesem Jahr verstärkt umgesetzt,<br />
indem das Angebot für die DGUV-Beschäftigten<br />
in der Broschüre „Bildung 2010“<br />
erstmals gebündelt wurde. Ziel war es, die<br />
vielen Möglichkeiten an Weiterbildung, die<br />
den Beschäftigten zur Verfügung stehen,<br />
auf einen Blick anzubieten. Das Programm<br />
enthält nicht nur interessante Kurse aus<br />
den Programmen der DGUV Akademien<br />
wie Selbstmanagement, Kommunikation<br />
und Präventionswissen, sondern auch<br />
Inhouse-Seminare wie Englisch- oder<br />
EDV-Kurse und weiterführende Informationen<br />
zur berufl ichen Weiterbildung, zu<br />
Bildungsurlaub, Ansprechpartnern und<br />
vieles mehr. Positiver Nebeneff ekt: Durch<br />
die gebündelten Informationen und<br />
8 • AkademieJournal 3 | 2010<br />
die gemeinsame Teilnahme von DGUV-<br />
Beschäftigten an den Kursen sind die<br />
Standorte mehr zusammengewachsen.<br />
Bildungsausschuss als Organisator und<br />
Interessenvertretung<br />
Organisiert wird das Angebot vom Bildungsausschuss<br />
der DGUV, der seit 2004<br />
besteht und gleichberechtigt von zwei<br />
Vertretungen aus Geschäftsführung und<br />
Betriebsrat gebildet wird. Das grundsätzliche<br />
Handeln des Bildungsausschusses<br />
wurde 2004 in einer Betriebsvereinbarung<br />
festgelegt. Dies ist ein großer Vorteil, da<br />
die Interessen von beiden Seiten vertreten<br />
und formuliert werden und die Weiterentwicklung<br />
der hausinternen Weiterbildung<br />
gemeinsam vorangetrieben wird.<br />
Weitere Meilensteine für die Weiterbildung<br />
in der DGUV sind nun die Weiterentwicklung<br />
der Bedarfsanalyse und die<br />
Evaluation der Kurse, die Aufstockung<br />
der Bibliotheken mit Begleitmaterialien<br />
und die verstärkte Werbung für die Weiterbildung<br />
– zum Beispiel durch die Rubrik<br />
„Der aktuelle Tipp“, der regelmäßig in<br />
der Mitarbeiterzeitschrift „DGUV intern“<br />
erscheint. Schritt für Schritt soll sich das<br />
Angebot verbessern und für die DGUV-Beschäftigten<br />
attraktiver werden.<br />
Herausforderungen durch Weiterbildung<br />
besser meistern<br />
Neben der Qualifi zierung des Personals<br />
hinsichtlich Fach- und sozialer Kompe-<br />
tenz steht aber noch ein weiteres wichtiges<br />
Ziel auf der Agenda: Die täglichen<br />
Herausforderungen im Arbeitsalltag sollen<br />
konstruktiv gelöst werden! Nur durch<br />
ein menschliches Miteinander kann ein<br />
kompetentes, erfolgreiches und zufriedenes<br />
Team entstehen. Durch den Baustein<br />
„Weiterbildung“ kann vielleicht auch ein<br />
Problem schneller gelöst werden und die<br />
Arbeit kann mehr Spaß machen. Das Engagement<br />
des Bildungsausschusses geht<br />
auf jeden Fall weiter!<br />
Annette Nold, IFA,<br />
Koordinatorin des Bildungsausschusses<br />
Das Titelbild der Broschüre „Bildung 2011“ wirbt<br />
auch im Intranet der DGUV für die Angebote aus<br />
dem Bildungsausschuss.<br />
Foto: Shutterstock
8. Dresdner Lange Nacht der Wissenscha� en<br />
Kopflos im Straßenverkehr?<br />
Unfälle können viele Ursachen haben –<br />
Selbstüberschätzung gehört neben Zeitdruck<br />
und Unachtsamkeit zu den größten<br />
Risiken im Straßenverkehr. Hautnah<br />
erfahren konnten das die Besucher des<br />
IAG-Standes bei der 8. Langen Nacht der<br />
Wissenschaften in <strong>Dresden</strong>. Über 600 Wissenschaftsbegeisterte<br />
informierten sich<br />
bei den fünf Experten des Institutes über<br />
die Kampagne „Risiko raus!“ oder nutzten<br />
eines der Mitmachangebote.<br />
Ein Magnet im Hörsaalzentrum der TU<br />
<strong>Dresden</strong> war der Rausch-Parcours im<br />
schwarz-gelben Risiko-Raus-Design. Im<br />
Einsatz war hier eine Rauschbrille, mit<br />
der die Wirkung von Alkohol auf das Verhalten<br />
simuliert wurde. Viele Besucher<br />
waren überrascht, wie stark schon ein<br />
relativ niedriger Alkoholpegel das Seh- und<br />
Reaktionsvermögen beeinträchtigen kann.<br />
Keiner hätte in dieser Verfassung noch ein<br />
Fahrzeug steuern wollen.<br />
Überraschungen und Aha-Eff ekte gab es<br />
auch beim Risiko-Raus-Quiz, das Vorurteile<br />
Der Rausch-Parcours im Hörsaalzentrum war ein<br />
Besuchermagnet. Foto: Klaus Gigga<br />
auf den Prüfstand stellte und Wissenslücken<br />
schloss. Besonders begeistert waren<br />
hier Schulkinder bei der Sache, die oft<br />
schon ein beachtliches Vorwissen hatten<br />
und sich ihre Preise redlich verdienten.<br />
Internationales Forschungsprojekt von IVSS, BG ETEM und DGUV<br />
Präventionsbilanz weltweit<br />
Führt die Investition in Prävention zu einem<br />
monetären Vorteil? Wenn ja, wie viel<br />
Nutzen bringt ein in den Arbeitsschutz<br />
investierter Euro? Diesen Fragen widmet<br />
sich das Projekt „Return on Prevention“.<br />
Oftmals betreiben Unternehmen Prävention,<br />
um den gesetzlichen Anforderungen<br />
und der sozialen Verantwortung gerecht zu<br />
werden. Anhand einer Präventionsbilanz<br />
soll gezeigt werden, dass solche Ausgaben<br />
auch wirtschaftlich lohnend sind. Dazu<br />
wird mit einer Unternehmensbefragung in<br />
mehreren Ländern und einer Schätzmethode<br />
aus der Sozialforschung das Verhältnis<br />
von Präventionskosten zu -nutzen ermittelt.<br />
Für Deutschland konnte das Projekt<br />
„Qualität in der Prävention“ bereits<br />
nachweisen, dass ein Unternehmen mit<br />
einem in den Arbeitsschutz investierten Euro<br />
einen Nutzen von 1,60 Euro erzielen kann.<br />
Das neue Projekt untersucht nun, welches<br />
Kosten-Nutzen-Verhältnis sich in anderen<br />
Ländern sowie international ergibt.<br />
Auf der Kostenseite werden unter anderem<br />
Investitionen in persönliche Schutzausrüstungen,<br />
Arbeitsmedizin, Sicherheitsexperten,<br />
Qualifizierungsmaßnahmen<br />
und Vorsorgeuntersuchungen sowie<br />
Organisationskosten berücksichtigt. Auf<br />
der Nutzenseite stehen Einsparungen<br />
durch vermiedene Betriebsstörungen,<br />
weniger Ausschuss und geringere Nacharbeit,<br />
aber auch Wertzuwachs durch gestiegene<br />
Mitarbeitermotiviertheit, stärkere<br />
Qualitätsorientierung, Produktinnovationen<br />
und ein verbessertes Image.<br />
Zum Start des Projektes fand im Juni 2010<br />
in <strong>Dresden</strong> ein Workshop mit Interviewern,<br />
Koordinatoren, Multiplikatoren und<br />
Für Besucher, die an der Forschung interessiert<br />
waren, hatte der Bereich Verkehrsicherheit<br />
des IAG aktuelle Projekte<br />
in Postern und Präsentationen aufbereitet.<br />
Hier ging es zum Beispiel um die Evaluation<br />
von Autobahnplakaten oder die<br />
Gefahren, die beim Telefonieren während<br />
des Fahrens bestehen.<br />
Als sich der Andrang im Hörsaalzentrum<br />
nach Mitternacht langsam legte, hatte<br />
das IAG-Team nicht nur jede Menge<br />
Infomaterial und Give-aways zur Präventionskampagne<br />
verteilt. Hunderte<br />
Besucher hatten ihr Bewusstsein für<br />
Risiken im Verkehr geschärft – und sich<br />
zumindest vorgenommen, zukünftig seltener<br />
kopfl os unterwegs zu sein.<br />
Weitere Informationen<br />
Sabine Strickrodt<br />
www.wissenscha� snacht-dresden.de<br />
Teilnehmer des Projektworkshops im Juni 2010 in<br />
<strong>Dresden</strong> Foto: IAG<br />
dem Projektteam statt. Internationale Vertreter<br />
waren angereist, um sich gegenseitig<br />
kennenzulernen, über das Projekt zu<br />
informieren, sich auszutauschen und untereinander<br />
zu vernetzen – eine gelungene<br />
Auftaktveranstaltung für ein spannendes<br />
Projekt. Jenny Hook<br />
Weitere Informationen<br />
www.dguv.de/iag<br />
Webcode e101476<br />
(in englischer Sprache)<br />
Forschung<br />
AkademieJournal 3 | 2010 •<br />
9
Veranstaltungen<br />
Strategiesymposium der gesetzlichen <strong>Unfallversicherung</strong><br />
Zukun� sfähige Strategien für erfolgreiche<br />
Präventionskampagnen<br />
Im Rahmen eines Strategie-Symposiums zu gemeinsamen Präventionskampagnen der gesetzlichen<br />
<strong>Unfallversicherung</strong> diskutierten im Juli 2010 rund 120 Mitglieder der Selbstverwaltung, Führungskrä�<br />
e, Präventionsexperten und Kommunikationsverantwortliche der Unfallkassen und Berufsgenossenscha�<br />
en zwei Tage lang ein einziges Thema: Auf welche Strategien wollen wir unsere gemeinsamen<br />
Präventionskampagnen zukün� ig ausrichten?<br />
Motiv der aktuellen Präventionskampagne "Risiko raus!" Foto: DGUV<br />
Neben einer konstruktiven Beteiligung<br />
und einem hohen Maß an Konsens war<br />
das wohl wichtigste Ergebnis: Es wurden<br />
Standpunkte für die künftigen Präventionskampagnen<br />
erarbeitet, abgestimmt<br />
und festgelegt, die nun als „Gemeinsame<br />
Grundsätze für Präventionskampagnen<br />
der gesetzlichen <strong>Unfallversicherung</strong>“<br />
den Gremien und Organen zur<br />
Beschlussfassung vorgelegt werden. Bei<br />
der Abstimmung im Plenum haben diese<br />
Standpunkte zwischen 80 und 99 Prozent<br />
Zustimmung erhalten.<br />
Neben Workshops zu den Themen „Kampagnen<br />
als Präventionsdienstleistung“,<br />
„Kommunikationskonzepte“ und dem<br />
„Verhältnis von Dach- und Trägerkampagnen“<br />
lag ein Schwerpunkt des Symposiums<br />
auf Fragen der „Evaluation“.<br />
Zielgruppen stärker einbeziehen<br />
Kampagnen sind, darin waren sich die<br />
Teilnehmer einig, ein fester Bestandteil<br />
der Strategie der Verhältnis- und Verhaltensprävention<br />
in der gesetzlichen <strong>Unfallversicherung</strong>.<br />
Zukünftig sollen sie stärker<br />
10 • AkademieJournal 3 | 2010<br />
auf wenige Ziele und klar defi nierte Zielgruppen<br />
ausgerichtet werden.<br />
Außerdem sollen die Zielgruppen zukünftig<br />
bei der Konzeption von Kampagnen<br />
stärker einbezogen werden, zum Beispiel<br />
in Form von Pretests oder Fokusgruppen<br />
– noch bevor konkrete Maßnahmen<br />
fl ächendeckend eingesetzt werden.<br />
Auch der Faktor Zeit wurde diskutiert. Bisher<br />
waren die gemeinsamen Kampagnen<br />
der gesetzlichen <strong>Unfallversicherung</strong> stets<br />
auf zwei Jahre angelegt. In Zukunft sollen<br />
sie gegebenenfalls auch in anderen Intervallen<br />
mit festgelegten Anfangs- und Endzeitpunkten<br />
stattfi nden. Darüber hinaus<br />
soll die Laufzeit einer Kampagne vom Thema<br />
abhängig sein und individuell festgelegt<br />
werden. Kampagnen sollen künftig langfristiger<br />
vorbereitet und geplant werden.<br />
Das Zusammenwirken von Dachkampagne<br />
und Trägerkampagnen wurde von den<br />
Anwesenden als essentieller Faktor für den<br />
Kampagnenerfolg klar befürwortet. Aufgabe<br />
der Dachkampagne ist es, Aufmerksam-<br />
keit für die Aktivitäten der Kampagne zu<br />
wecken und die Zielgruppen für die Kampagnenthemen<br />
zu sensibilisieren. Durch<br />
die Trägerkampagnen hingegen erfolgt eine<br />
dialogorientierte und branchen- beziehungsweise<br />
zielgruppenspezifi sche direkte<br />
Ansprache in Betrieben und Schulen.<br />
Wirksamkeit von Kampagnen messen<br />
Das wohl am meisten diskutierte Thema<br />
auf der Veranstaltung betraf die Evaluation<br />
von Präventionskampagnen. Bekräftigt<br />
wurde von den Teilnehmern, dass die<br />
Wirksamkeit von Kampagnen weiterhin<br />
entsprechend einer Wirkungskette auf<br />
den Ebenen Aufmerksamkeit, Wahrnehmung,<br />
Akzeptanz, Wissen, Einstellung,<br />
Verhältnisse und Verhalten – als wichtige<br />
Einfl ussfaktoren auf Unfälle, Berufskrankheiten<br />
und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren<br />
– gemessen wird.<br />
Alles in allem wurde deutlich, dass gemeinsame<br />
Kampagnen aus dem Portfolio<br />
der Präventionsdienstleistungen der gesetzlichen<br />
<strong>Unfallversicherung</strong> nicht mehr<br />
wegzudenken sind. Sie nehmen für einen<br />
bestimmten Zeitraum wichtige Themen in<br />
den Fokus und bündeln alle Präventionsdienstleistungen.<br />
So werden die Zielgruppen<br />
sensibilisiert und Verhältnis- und Verhaltensänderungen<br />
angestoßen.<br />
Risiko raus<br />
Esin Taşkan-Karamürsel<br />
Informationen, Bilder und Filme zur aktuellen<br />
Präventionskampagne der gesetzlichen<br />
<strong>Unfallversicherung</strong> finden<br />
Sie unter<br />
www.risiko-raus.de
8. iga-Kolloquium: Gesund und sicher länger arbeiten<br />
Praktische Handlungshilfen<br />
für Betriebe<br />
Älter werdende Arbeitnehmer, steigende Arbeitsanforderungen,<br />
personelle Herausforderungen für Betriebe, alternsgerechtes<br />
Arbeiten, Fachkrä� emangel – das sind in der ö� entlichen Diskussion<br />
nicht zu überhörende Schlagworte. Doch was können Sie<br />
in Ihrem Betrieb konkret tun, um die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit<br />
Ihrer Beschä� igten bis ins Rentenalter zu erhalten? Das<br />
8. iga-Kolloquium am 14. und 15. März 2011 � ndet mit Ihnen Antworten<br />
auf diese Frage.<br />
Die Arbeitsfähigkeit eines Menschen kann<br />
man sich wie ein Haus vorstellen, das aus<br />
mehreren Etagen besteht. Diese Stockwer-<br />
ke sind Gesundheit – Kompetenz – Werte<br />
– Arbeit. Wenn diese zusammen-<br />
zusammenpassen,<br />
gut ausgebaut und gepflegt<br />
werden, kann die Arbeit<br />
gut ausgeübt werden. Auch die<br />
Umgebung des Hauses beeinfl usst<br />
die Arbeitsfähigkeit. Familie, Freunde<br />
und soziale Beziehungen spielen ei-<br />
ne wichtige Rolle im Kräfte-Haushalt. Das<br />
Haus der Arbeitsfähigkeit – entwickelt<br />
vom finnischen Forscher Juhani Ilmarinen<br />
– zeigt die Vielfalt und die Wechselwirkungen<br />
zwischen verschiedenen An-<br />
satzpunkten auf, um die Arbeitsfähigkeit<br />
zu erhalten und zu fördern.<br />
Bauen Sie zusammen mit anderen Füh- Führungskräften,<br />
Personalverantwortlichen,<br />
Unternehmern, Vertretern aus Krankenversicherung<br />
und <strong>Unfallversicherung</strong> sowie<br />
aus kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen an Ihrem eigenem Haus der<br />
Arbeitsfähigkeit und sammeln Sie Ideen<br />
für konkrete Maßnahmen in Ihrem Betrieb<br />
oder Ihrer Organisation.<br />
In Fachvorträgen werden die vier Stockwerke<br />
beleuchtet und mit praktischen<br />
Handlungsansätzen kombiniert. Es geht<br />
darum, innovative und gute Beispiele aus<br />
kleinen und mittleren Betrieben gemeinsam<br />
mit den Teilnehmern zu diskutieren<br />
und zu einem ganzheitlichen Verständnis<br />
von Arbeitsfähigkeit zu gelangen. Zur<br />
Diskussion stellen sich unter anderem Beratungsansätze<br />
von Krankenkassen für<br />
kleine und mittlere Unternehmen, Maßnahmen<br />
und Impulse zur alternsgerechten<br />
Personalentwicklung sowie Führungskräftetrainings.<br />
In einem Workshop schärft<br />
ein Demografieberater Ihr Bewusstsein<br />
für demografische Fragestellungen und<br />
konkretisiert die Handlungsfelder für Ihre<br />
betriebliche Situation.<br />
Der „Baumarkt“ am zweiten Tag gibt die<br />
Möglichkeit, mit Praktikern über erprobte<br />
Ansätze ins Gespräch zu kommen und<br />
Tools oder Selbstchecks auszuprobieren.<br />
Professor Juhani Ilmarinen wird die Veranstaltung<br />
mit einem Einblick in seine<br />
reichhaltige Erfahrung abschließen.<br />
Informationen und Anmeldung<br />
www.dguv.de/iag<br />
Webcode d105557<br />
Itke Schreiter<br />
News-Ticker<br />
Infoveranstaltung für Ärzte zur<br />
Neufassung der DGUV Vorschri� 2<br />
20. November 2010<br />
Im Januar 2011 tritt die Neufassung<br />
der DGUV Vorschrift 2 in Kraft. Diese<br />
Veranstaltung für Betriebsärzte bietet<br />
Handlungsanleitungen zur praktischen<br />
Realisierung und zur Sicherstellung<br />
der eigenen Beratungskompetenz an.<br />
www.dguv.de/iag<br />
Webcode d107503<br />
EU-Infotage 2010<br />
9. bis 11. Dezember 2010<br />
Projekt- und Partnerbörse mit aktu- aktu-<br />
ellen Informationen zu europäischen<br />
Programmen und Ausschreibungen.<br />
Erfahrene Referenten informieren zur<br />
EU-Förderpolitik, erfolgreiche Projekt- Projektteilnehmer<br />
berichten über die Herausforderungen<br />
internationaler Projektar-<br />
beit zu Sicherheit und Gesundheit.<br />
www.dguv.de/iag<br />
10. Dresdner Forum Prävention<br />
9. bis 10. März 2011<br />
Veranstaltung für Entscheidungsträger<br />
der gesetzlichen <strong>Unfallversicherung</strong>,<br />
bei der Erfahrungen ausgetauscht und<br />
aktuelle Präventionsfragen diskutiert<br />
werden.<br />
www.dguv.de/iag<br />
Webcode d17018<br />
Mit der Bahn günstig nach <strong>Dresden</strong><br />
In Kooperation mit der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Bahn bietet das IAG ein attraktives Veranstaltungs-Ticket<br />
an. Der Preis für die<br />
Hin- und Rückfahrt nach <strong>Dresden</strong> beträgt<br />
bundesweit, von jedem DB-Bahnhof,<br />
nur 109,- Euro in der 2. Klasse<br />
und 169,- Euro in der 1. Klasse.<br />
www.dguv.de/iag<br />
Webcode d90380<br />
Veranstaltungen<br />
AkademieJournal 3 | 2010 • 11
Veranstaltungen<br />
BGW trialog <strong>Dresden</strong> 2010<br />
Infektionsschutz gemeinsam umsetzen<br />
Dass der Infektionsschutz ein brisantes Thema ist, zeigte exemplarisch die Aufregung um die<br />
„Neue Grippe“ im vergangenen Jahr. Beim BGW trialog <strong>Dresden</strong> haben jetzt über 250 Betriebsärzte,<br />
Fachkrä� e für Arbeitssicherheit und Experten der BGW diskutiert, wie sich Infektionsgefährdungen<br />
für Beschä� igte im Gesundheitsdienst am besten vorbeugen lässt.<br />
Impressionen vom BGW trialog 2010. Fotos: BGW/Floß<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der<br />
von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspfl ege (BGW)<br />
organisierten Fachtagung waren sich<br />
einig, dass es beim Infektionsschutz vor<br />
allem auf die bestmögliche Abstimmung<br />
und enge Zusammenarbeit aller Präventionsexperten<br />
ankommt. Vorhandene Standards<br />
zu Strategien zusammenzuführen,<br />
forderte Professor Dr. Axel Kramer vom<br />
Institut für Hygiene und Umweltmedizin<br />
an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität<br />
Greifswald: „Die Sicherheitskultur der<br />
Einrichtung bestimmt die Wirksamkeit<br />
der Prävention.“<br />
Am Beispiel MRSA wurde deutlich, dass<br />
erfolgreiche Ansätze dabei auch über<br />
Grenzen hinaus reichen. So führte beispielsweise<br />
die deutsch-holländische<br />
Infektionsbekämpfung im Rahmen von<br />
„EUREGIO MRSA-net“ zu der Entwicklung<br />
eines Qualitätssiegels für Krankenhäuser,<br />
wie Dr. Robin Köck vom Institut für Hygiene<br />
des Uniklinikums Münster berichtete.<br />
Auch Unsicherheit muss<br />
kommuniziert werden<br />
Mit den Auswirkungen einer Pandemie<br />
beschäftigte sich die abschließende<br />
Podiumsdiskussion. Angesichts der Fehler<br />
der jüngsten Pandemieplanung stand<br />
vor allem die Forderung nach einer mutigeren<br />
Risiko-Kommunikation im Raum.<br />
12 • AkademieJournal 3 | 2010<br />
Jeder Einzelne müsse dabei seine Erfahrungen<br />
einbringen, so Dr. Wolfgang Panter,<br />
Verband deutscher Betriebs- und<br />
Werksärzte.<br />
Dr. Annegret Schoeller von der Bundesärztekammer:<br />
„Es ist noch viel früher zu<br />
übermitteln, was man nicht weiß.“ Ähnlich<br />
sah dies Dr. Jörn Knöpnadel, Kassenärztliche<br />
Bundesvereinigung: „Man muss<br />
auch Unsicherheit kommunizieren.“ Für<br />
seine Forderung nach einem leitenden<br />
„Dirigenten“ erhielt er viel Beifall. Unterstützung<br />
für die Einrichtungen müsse darüber<br />
hinaus von den Betriebsärzten und<br />
Fachkräften für Arbeitssicherheit kommen,<br />
ergänzte Dr. Arno Weber vom Verband<br />
<strong>Deutsche</strong>r Sicherheitsingenieure.<br />
Fortsetzung der erfolgreichen<br />
Veranstaltungsreihe<br />
Konkrete Handlungshilfen von der Gefährdungsbeurteilung<br />
bis hin zu Hautschutz<br />
und Händedesinfektion boten zehn Workshops<br />
sowie die „trialog-Praxistour“, die<br />
auf vier Etappen – Hautschutz, Pflege,<br />
Sichere Produkte und Atemschutz – durch<br />
ausgewählte Arbeitsplätze der Akademie<br />
führte. Hier konnten die Teilnehmer das<br />
anschaulich vermittelte Expertenwissen<br />
praktisch anwenden.<br />
Die mit Materialien und Angeboten ausgestattete<br />
BGW-Infothek war die zentra-<br />
le Anlaufstelle vor Ort. Gefragt waren vor<br />
allem Schriften rund um Haut und Hygiene.<br />
Auch zu den Themen Rücken, Umgang<br />
mit Gefahrstoff en und betriebliches<br />
Eingliederungsmanagement gab es rege<br />
Nachfragen. Viele Teilnehmer suchten das<br />
persönliche Gespräch mit BGW-Mitarbeitern<br />
und knüpften regionale Kontakte.<br />
Angesichts der positiven Rückmeldungen<br />
der Teilnehmer kündigte die BGW-Akademie<br />
die Fortsetzung der Veranstaltungsreihe<br />
an. Vom 10. bis 12. Mai 2012 wird<br />
sich der 5. BGW trialog <strong>Dresden</strong> mit dem<br />
Schwerpunkt „Psychische Belastungen“<br />
befassen.<br />
Weitere Informationen<br />
www.bgwtrialog.de<br />
Kontakt<br />
BGW Akademie <strong>Dresden</strong><br />
Jörg Stojke, Projektleiter<br />
Königsbrücker Landstraße 4b<br />
01109 <strong>Dresden</strong><br />
� 0351 457-2800<br />
� joerg.stojke@bgw-online.de<br />
Jörg Stojke, BGW
12. Tag des o� enen Ateliers in <strong>Dresden</strong><br />
Kunst hautnah erleben!<br />
Für Kunstliebhaber und Interessierte ö� nen sich am 21. November<br />
2010 in <strong>Dresden</strong> wieder die Türen zu einer Vielzahl von sonst<br />
verschlossenen Künstlerateliers. Wer einen Blick auf den Arbeitsplatz<br />
von freien Künstlern ganz unterschiedlicher Stilrichtungen<br />
werfen möchte, sollte diese Gelegenheit nicht verpassen.<br />
Atelierbesuch bei einem Dresdner Künstler Foto: Künstlerbund<br />
Die „offenen Ateliers“ sind ein fester<br />
Bestandteil der <strong>Dresden</strong>er Kunstszene.<br />
Sowohl die Teilnehmerzahlen als auch<br />
die Besucherzahlen nehmen jährlich<br />
zu. Initiatoren der Veranstaltung waren<br />
die Publizistin Ingrid Rulff und der<br />
Künstlerbund <strong>Dresden</strong> gemeinsam mit<br />
der DREWAG Stadtwerke GmbH. Erstmals<br />
fand der Tag des offenen Ateliers<br />
1999 statt, damals noch mit 30 Künstlerinnen<br />
und Künstlern. Über die letzten<br />
Jahre wuchs der Bekanntheitsgrad und<br />
somit waren es 2005 schon 150 Arbeitsräume<br />
und damit mehr als 240 Künstler.<br />
Im vergangenen Jahr öff neten 88 Ateliers<br />
und erlaubten tausenden neugierigen Besuchern<br />
einen Blick hinter die sonst verschlossenen<br />
Türen.<br />
Flanieren im Künstlerviertel<br />
Zentraler Anlaufpunkt und Heimat vieler<br />
freier Künstler in <strong>Dresden</strong> ist das Kunst-<br />
und Szeneviertel „Äußere Neustadt“. Dieser<br />
recht bunte Teil der Stadt zählt zu den<br />
ältesten von <strong>Dresden</strong> und nicht nur das<br />
einmalige und vielfältige Angebot an gastronomischen<br />
Einrichtungen sucht seinesgleichen<br />
in Deutschland. Rund einhundert<br />
Kneipen aller Art, Restaurants,<br />
Clubs, Kleinkunstbühnen, Ateliers und<br />
trendige Läden prägen das junge und<br />
dynamische Bild dieses Viertels. Zudem<br />
gilt es als größtes geschlossenes Gründerzeitviertel<br />
in Deutschland, manche Quellen<br />
sprechen sogar vom größten seiner<br />
Art weltweit. Vor der Wende hatte man<br />
dieses schöne Viertel aus politischen<br />
Gründen teilweise verkommen lassen<br />
und viele der alten und geschichtsträchtigen<br />
Gebäude waren dem Verfall nahe.<br />
Seit 1990 wurden rund 80 Prozent der<br />
Gebäude saniert, und die Besucher der<br />
Stadt können die einmalige Gründerzeitarchitektur<br />
auf sich wirken lassen. Ein<br />
Spaziergang durch die engen und verwinkelten<br />
Gassen der Dresdner Neustadt<br />
wird Sie in Staunen versetzen, und falls<br />
sich die Möglichkeit bietet, einmal einen<br />
Blick in einen Hausfl ur zu werfen, nutzen<br />
<strong>Dresden</strong> –<br />
Kunst und Kultur<br />
Das Akademiehotel <strong>Dresden</strong> lädt Sie<br />
zu einem entspannten und erlebnisreichen<br />
Wochenende in einer der<br />
schönsten Kunst- und Kulturmetropolen<br />
der Welt ein. Mit der <strong>Dresden</strong><br />
City-Card haben Sie „freie Fahrt“ mit<br />
allen öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
und den Nahverkehrszügen im Tarifbereich<br />
<strong>Dresden</strong>. Bestaunen Sie das<br />
360°-Panoramagemälde „1756 <strong>Dresden</strong>“<br />
im Panometer <strong>Dresden</strong>. Der freie<br />
Eintritt in die Museen der Staatlichen<br />
Kunstsammlungen <strong>Dresden</strong> (außer<br />
Historisches Grünes Gewölbe) sowie<br />
viele Ermäßigungen bei Stadt- und<br />
Dampferrundfahrten, Ausstellungen,<br />
Museen und Theatern runden Ihren<br />
Kurzurlaub ab.<br />
Wochenend-Arrangement<br />
„Kunst und Kultur“<br />
Preis für zwei Nächte<br />
im Doppelzimmer: 198,- Euro<br />
Weitere Arrangements und Optionen<br />
www.akademiehotel-dresden.de<br />
Webcode d34255<br />
Sie diese. Teilweise fi ndet man hier liebevoll<br />
restaurierte Stuckverzierungen und<br />
Wandmalereien.<br />
Hier, in diesem Teil der Stadt, werden<br />
wieder die meisten Ateliers begehbar<br />
sein. Aber auch in anderen Dresdner<br />
Stadtteilen, wie Pillnitz, Striesen<br />
oder Pieschen, stehen die Türen der<br />
Arbeitsstätten offen und die Besucher<br />
haben von 10 bis 18 Uhr die Möglichkeit,<br />
von Atelier zu Atelier zu fl anieren. Die<br />
Künstler werden selbst vor Ort sein, somit<br />
steht auch einem interessanten Gespräch<br />
nichts in Weg.<br />
O� ene Ateliers<br />
21. November 2010<br />
10 bis 18 Uhr<br />
Kultur & Freizeit<br />
www.o� enes-atelier-dresden.de<br />
Danilo Schulz<br />
AkademieJournal 3 | 2010 • 13
Kultur & Freizeit<br />
Ausflugstipp: Radebeul<br />
Abenteuer zwischen Weinberg und Indianermuseum<br />
Radebeul hat viele charmante Gesichter.<br />
Nur wenige Kilometer nordwestlich von<br />
<strong>Dresden</strong> gelegen, gilt die Stadt an der Elbe<br />
als das Herzstück der Sächsischen Weinstraße<br />
zwischen Diesbar-Seußlitz und Pirna.<br />
Der Weinbau hat in dieser denkmalgeschützten<br />
Landschaft, eine 400-jährige<br />
Tradition. Kleine und große Weingüter<br />
oder das Weingutmuseum Hofl ößnitz setzen<br />
diese Tradition fort. Bunte Häuser<br />
schmiegen sich eng an die steil aufragenden<br />
Rebfl ächen.<br />
Schloss Wackerbarth Foto: Silvio Dittrich<br />
Erlebnisweingut Schloss Wackerbarth<br />
Schloss „Wackerbarths Ruh“ in Radebeul<br />
macht die Wein- und Sektproduktion zu<br />
einem Erlebnis für Besucher. Der Herstellung<br />
hochwertiger Weine und Sekte wird<br />
mit Licht, Bild und Musik inszeniert. Besonderes<br />
Erlebnis sind Touren durch die<br />
barocke Anlage mit Verkostungen.<br />
Ausstellung in der BGW Akademie<br />
<strong>Dresden</strong> – Urbane Tektonik<br />
<strong>Dresden</strong> ist eine Stadt, die schon unzählige<br />
Male im Bild festgehalten wurde – und<br />
Fotografen dennoch immer wieder reizt<br />
und herausfordert. Peter Zimolong hat in<br />
der Beschäftigung mit seiner Heimatstadt<br />
eine ganz eigene Sicht auf <strong>Dresden</strong> entwickelt.<br />
Die Ergebnisse seiner Auseinandersetzung<br />
zeigt eine Ausstellung in der<br />
BGW Akademie.<br />
Zu sehen sind an die 50 Aufnahmen, die<br />
sich der Stadt von verschiedenen Seiten<br />
nähern. Die Serie „<strong>Dresden</strong> – Romantik<br />
und Struktur“ setzt bekannte Motive in<br />
einen neuen Kontext und beweist einen<br />
Blick für ungewöhnliche Konstellationen.<br />
14 • AkademieJournal 3 | 2010<br />
Altkötzschenbroda Foto: Tourist-Info Radebeul<br />
Straußwirtscha� en und Weinfeste<br />
Ein Genuss ist sächsischer Wein aber auch<br />
in einer der typischen Straußwirtschaften,<br />
die an den Wochenenden ihre Tore öff nen.<br />
Berauschend sind dabei oft auch die Ausblicke<br />
von den Weinbergen ins Elbtal. Erlebenswert<br />
sind auch die Weinfeste im<br />
Sächsischen Elbland.<br />
Altkötzschenbroda<br />
Das schönste Antlitz bietet Radebeul in<br />
Altkötzschenbroda – ein historischer Dorfanger<br />
mit liebevoll sanierten Häusern und<br />
dichter Baumallee. Dieser Platz mit seinen<br />
Galerien, Handwerksläden, Weinlokalen<br />
und Boutiquen, Hotels und Pensionen ist<br />
ein Anziehungspunkt für Einheimische<br />
und Touristen – besonders zum Weinfest<br />
und zum Familien-Weihnachtsmarkt.<br />
Karl-May-Museum<br />
Radebeuls abenteuerliche Seite ist mit<br />
dem Namen Karl May verbunden, der hier<br />
Letzteres gilt auch für die Aufnahmen von<br />
Gehwegplatten, deren Brüche, Verwerfungen<br />
und Risse eine fast graphische Ästhetik<br />
haben und für die Deutungen des Betrachters<br />
ganz off en sind.<br />
Diese Offenheit für Interpretationen ist<br />
Zimolong sehr wichtig – nicht nur in der<br />
Fotografi e, sondern auch in der Systemischen<br />
Beratung, seinem zweiten Arbeitsfeld.<br />
Beides verfolgt er mit derselben<br />
Intention: Verschiedene Perspektiven<br />
einzunehmen, um neue Ideen, Lösungen<br />
oder Bilder entstehen zu lassen – und<br />
dadurch neu, anders oder komplexer wahrzunehmen.<br />
lebte. So ist Radebeul der Geburtsort der<br />
Romanhelden Winnetou und Old Shatterhand.<br />
Das Karl-May-Museum bewahrt<br />
diese Legenden. Jedes Jahr im Mai feiern<br />
Tausende ihre Helden bei den Karl-May-<br />
Festtagen im Lößnitzgrund.<br />
Tipp: Lößnitzdackel<br />
Seit 125 Jahren fährt eine Dampfeisenbahn<br />
durch den romantischen Lößnitzgrund: der<br />
Lößnitzdackel. Bis heute schnauft er in einer<br />
Stunde von Radebeul über Moritzburg<br />
nach Radeberg. Bei 25 km/h können Sie die<br />
Landschaft mit den Weinbergen auf besondere<br />
Weise genießen. Quelle: TMGS<br />
Lößnitzgrundbahn Foto: Andreas Klipphahn<br />
Weitere Informationen<br />
www.radebeul.de<br />
<strong>Dresden</strong> • Urbane Tektonik<br />
Fotogra� en von Peter Zimolong<br />
bis 30. April 2011<br />
BGW Akademie <strong>Dresden</strong>, Haus 8<br />
www.peter-zimolong.de
Aus der Geschichte des Akademiegeländes – Teil 4<br />
Stationierungsort des sowjetischen Militärs<br />
Im Oktober 2009 ist im Sandstein<br />
Verlag das Buch „Lernräume.<br />
Von der Landesschule<br />
<strong>Dresden</strong> zur Akademie“ erschienen.<br />
Es gibt Einblicke in<br />
die bewegte Vergangenheit des<br />
Geländes der heutigen DGUV-<br />
Akademie und beleuchtet seine<br />
Geschichte erstmals in ihrer<br />
Gesamtheit. Das AJ stellt in dieser<br />
Serie Teile des Buches vor.<br />
Für das vierte Kapitel, das sich<br />
mit der Zeit von 1945 bis 1992<br />
beschäftigt, war die Recherche besonders<br />
aufwendig. Zu den über vier Jahrzehnten<br />
als Stationierungsort der sowjetischen<br />
Armee gab es kaum verlässliche Quellen,<br />
geschweige denn wissenschaftliche<br />
Publikationen. Schon in den 80er Jahren<br />
galt die ehemalige Landesschule als Mythos.<br />
Als militärische Einrichtung war sie<br />
unzugänglich und kaum einsehbar. Dem<br />
Kulinarisches<br />
Kluge kocht<br />
international<br />
Der Sommer ist vorbei und der Urlaub<br />
für viele damit auch. So wie viele Landsleute<br />
aus dem südlichen oder westlichen<br />
Teil der Republik den Sommer mit Italien<br />
und der italienischen Küche verbinden,<br />
geht es hierzulande nicht wenigen mit<br />
Ungarn. Auch Küchenchef Uwe Kluge hat<br />
manchen Urlaub am Balaton verbracht<br />
und einige Rezepte von dort mitgebracht.<br />
Eines davon stellt er diesmal hier vor.<br />
Nokedli sind vergleichbar mit Spätzlen<br />
und werden aus Mehl, Eiern, Salz und<br />
Wasser zubereitet. Dazu gibt’s einen<br />
deftigen Gulasch, der in Ungarn übrigens<br />
Paprikás oder Pörkölt genannt wird.<br />
Klassische Zutat ist hier natürlich Paprika<br />
in der edelsüßen und der scharfen<br />
Varíante.<br />
Jó étvágyat!<br />
Sowjetische O� ziere auf dem Sportplatz Foto: Valeriy Dudush<br />
Dresdner Autor Götz Krüger ist es zu verdanken,<br />
dass das vorhandene Material<br />
nun erstmalig aufgearbeitet und interpretiert<br />
wurde.<br />
Spannend und detailliert beschreibt Krüger<br />
nicht nur den Alltag auf dem Gelände<br />
der ehemaligen Landesschule, sondern<br />
auch die Organisation der russischen<br />
Gulasch mit Nokedli Rezept für 4 Personen<br />
Für die Nokedli:<br />
500 g Weizenmehl<br />
250 ml Wasser<br />
2 Eier<br />
etwas Salz<br />
Für den Gulasch:<br />
800 g Schweinefleisch,<br />
mager, gewürfelt<br />
500 g Zwiebeln<br />
50 g Mehl<br />
100 g Tomatenmark<br />
1 Knoblauchzehe<br />
1 l Fleisch- od.<br />
Gemüsebrühe<br />
300 ml ungar. Rotwein halbtr.<br />
Salz, Pfe� er, Kümmel,<br />
Esslö� el Paprika edelsüß,<br />
Prise Paprika rosenscharf<br />
Kultur & Freizeit<br />
Truppen und ihre Rolle in der DDR. Nicht<br />
genau zu ermitteln war zwar, wann und<br />
wie es zwischen 1945 und 1992 zur weitgehenden<br />
Zerstörung der historischen<br />
Substanz gekommen ist. Durch intensive<br />
Recherchen und hervorragendes Bildmaterial<br />
von Zeitzeugen und ehemaligen Bewohnern<br />
ist es Krüger dennoch gelungen,<br />
ein bisher kaum bekanntes Kapitel Dresdner<br />
Geschichte fundiert aufzuarbeiten.<br />
Lernräume: Von der Landesschule<br />
<strong>Dresden</strong> zur Akademie<br />
Herausgeber: <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesetzliche</strong><br />
<strong>Unfallversicherung</strong>, 184 Seiten, 155<br />
überwiegend farbige Abbildungen,<br />
ISBN 978-3-940319-77-7, 24,00 €<br />
Erhältlich im Hotelshop oder unter<br />
www.sandstein-verlag.de<br />
Zubereitung<br />
Für die Nokedli Mehl, Eier, Salz und Wasser gut miteinander<br />
mischen. Salzwasser in einem Topf zum<br />
Kochen bringen. Dann den Teig entweder von einem<br />
mehlierten Holzbrett ins Wasser schaben oder durch<br />
eine Spätzlepresse drücken. Nokedli ca. 5 Minuten<br />
leicht sieden lassen, dann mit einer Schaumkelle entnehmen<br />
und in kaltes Wasser schöpfen. Kurz vor dem<br />
Servieren in Butter anschwenken.<br />
Für den Gulasch die Zwiebeln in Öl anbraten, Tomatenmark<br />
hinzufügen, anrösten. Den Bratensatz mit<br />
150 ml Rotwein ablöschen, reduzieren lassen. Mehl<br />
einsieben, anrösten, mit dem restlichen Rotwein<br />
nochmals ablöschen, reduzieren lassen, mit der Brühe<br />
aufgießen. Mit Salz, Pfe� er, Knoblauch, Paprika und<br />
Kümmel würzen, in den kochenden Fond das Fleisch<br />
geben und circa 45 Minuten auf kleiner Flamme gar<br />
ziehen lassen.<br />
AkademieJournal 3 | 2010 • 15
Kultur erleben auf sächsische Art – mit attraktiven<br />
Wochenend-Arrangements des Akademiehotels <strong>Dresden</strong><br />
Auch im Winter bietet <strong>Dresden</strong> viele Anlässe für einen Besuch: Striezelmarkt, Silvester auf dem Theaterplatz<br />
und Semperopernball sind die Highlights im Veranstaltungsprogramm. Foto: DMG<br />
bis 5. Juni 2011<br />
Kra� werk Religion<br />
In der neuen Ausstellung des <strong>Deutsche</strong>n<br />
Hygiene-Museums geht es um „Gott und<br />
die Menschen“. Sie will dazu anregen,<br />
Überzeugungen und Klischees kritisch<br />
zu betrachten.<br />
www.dhmd.de<br />
29. Oktober 2010<br />
Reckless. Steinernes Fleisch<br />
Foto: David Baltzer<br />
10. bis 17. November 2010<br />
Französische Filmtage<br />
Foto: Matthias Creutziger<br />
Die Urauff ührung des neuen Kinder- und<br />
Familienstücks von Cornelia Funke fi ndet<br />
in <strong>Dresden</strong> statt! Zehn weitere Termine folgen<br />
bis Dezember.<br />
www.staatsschauspiel-dresden.de<br />
5. bis 14. November 2010<br />
Jazztage <strong>Dresden</strong><br />
Foto: PR / Buchholz<br />
Internationale Stars und junge Talente,<br />
darunter vier Echo-Preisträger, bieten<br />
hochkarätigen Jazz in seiner gesamten<br />
Vielfalt.<br />
www.jazztage-dresden.de<br />
Frankreichliebhaber und Cineasten fi nden<br />
ihr Glück bei diesem Festival, das nicht<br />
nur Filme, sondern auch Stimmung und<br />
Lebensart bietet.<br />
www.programmkino-ost.de<br />
An Wochenenden und Feiertagen bietet<br />
Ihnen das Akademiehotel <strong>Dresden</strong> besonders<br />
attraktive Übernachtungsmöglichkeiten.<br />
Nutzen Sie die Gelegenheit,<br />
eine faszinierende Stadt näher kennen zu<br />
lernen. Tauchen Sie ein in das Leben und<br />
die facettenreiche Geschichte von <strong>Dresden</strong>.<br />
Lassen Sie sich von uns verwöhnen!<br />
Gern arrangieren wir nach Ihren Wünschen<br />
ein unvergessliches Wochenende.<br />
25. November bis 24. Dezember 2010<br />
Dresdner Striezelmarkt<br />
Glühweinduft und Weihnachtsmusik<br />
dürfen bei Deutschlands ältestem Weihnachtsmarkt<br />
einfach nicht fehlen. Höhepunkt<br />
ist wieder das Stollenfest am zweiten<br />
Adventswochenende.<br />
www.dresden.de/striezelmarkt<br />
30./31. Dezember 2010<br />
Silvesterkonzert der<br />
Staatskapelle <strong>Dresden</strong><br />
Glanzvoller Jahresausklang mit weltberühmten<br />
Gesangsolisten wie Reneé Fleming<br />
unter der musikalischen Leitung<br />
von Christian Thielemann.<br />
www.semperoper.de
Klicken Sie uns an!<br />
www.dguv.de / iag-seminare<br />
Trainer und Dozenten im Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
Seminar Sem-<br />
TypNr.<br />
Übungen und Spiele<br />
zu Gesundheit und Prävention<br />
Interaktive Nutzung digitaler Medien<br />
in Seminaren und Veranstaltungen<br />
Work-Life-Balance für Trainer:<br />
Gesund und � t in Job und Freizeit<br />
Haben Sie noch Fragen?<br />
Rufen Sie uns an – wir sind gern für Sie da!<br />
IAG-Seminarorganisation<br />
Telefon: 0351 457-1910<br />
Fax: 0351 457-1915<br />
E-Mail: seminare.iag@dguv.de<br />
Impressum<br />
AkademieJournal <strong>Dresden</strong><br />
ISSN (print): 1618-0348<br />
ISSN (online): 2190-8583<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesetzliche</strong> <strong>Unfallversicherung</strong> e.V. (DGUV) Spitzenverband der gewerblichen<br />
Berufsgenossenscha� en und der <strong>Unfallversicherung</strong>sträger der ö� entlichen Hand<br />
Institut für Arbeit und Gesundheit der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesetzliche</strong>n <strong>Unfallversicherung</strong> (IAG)<br />
Königsbrücker Landstraße 2, 01109 <strong>Dresden</strong><br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
Prof. Dirk Windemuth<br />
Redaktion:<br />
Sabine Strickrodt<br />
Telefon: 0351 457-1107, Fax: 0351 457-1005, E-Mail: sabine.strickrodt@dguv.de<br />
Satz und Layout:<br />
Liebchen+Liebchen GmbH<br />
Kati van der Seylberg, IAG<br />
Druck:<br />
Druckhaus <strong>Dresden</strong> GmbH, Auflage: 3000<br />
Beginn Ende<br />
400021 11.10. 13.10.2010<br />
400076 13.10. 15.10.2010<br />
400078 18.10. 20.10.2010<br />
Teamteaching: Vom Solo zum Duett 400027 20.10. 22.10.2010<br />
Grundlagen der Erwachsenenbildung:<br />
Wie Sie neue Lehraufgaben bewältigen<br />
Workshop: Evaluation von Bildungsmaßnahmen<br />
zur Prävention<br />
400061 08.11. 10.11.2010<br />
400056 15.11. 16.11.2010<br />
Visualisierung: Ein Bild statt tausend Worte 400070 22.11. 24.11.2010<br />
Trainerpro� lanalyse 400058 24.11. 26.11.2010<br />
Veranstaltungsdramaturgie: Tagungen<br />
und Kongresse planen und gestalten<br />
400084 13.12. 15.12.2010<br />
Mindmapping: Kreativ mit Tempo und Struktur 400048 15.12. 17.12.2010<br />
Trainerpro� lanalyse 400058 15.12. 17.12.2010<br />
Titelbild:<br />
Eckhard-H. Arndt: Im Projekt "Mobile Learning für Berufskra� fahrer" wird ein Informations-<br />
und Lernsystem entwickelt, das Fernfahrer auch unterwegs einsetzen können.
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www.dguv.de / iag-seminare<br />
Betriebliche Fach- und Führungskrä� e<br />
Seminar Sem-<br />
TypNr.<br />
Beginn Ende<br />
Ausbildung zum Brandschutzbeau� ragten 500038 25.10. 29.10.2010<br />
Gewerbliche Arbeitsplätze ergonomisch<br />
gestalten (Au� aukurs)<br />
520017 27.10. 29.10.2010<br />
Ausbildung zum Brandschutzbeau� ragten 500038 01.11. 05.11.2010<br />
Agieren, bevor es brenzlig wird: Kommunikation<br />
in schwierigen Gesprächssituationen<br />
Arbeitsplätze ergonomisch gestalten für<br />
leistungsgewandelte Mitarbeiter<br />
Betriebliche Abläufe verbessern:<br />
Gefährdungsbeurteilung in Unternehmen<br />
Beurteilung psychischer Anforderungen<br />
am Arbeitsplatz<br />
510062 08.11. 10.11.2010<br />
520021 16.11. 19.11.2010<br />
550017 18.11. 18.11.2010<br />
510019 24.11. 26.11.2010<br />
Quali� kation zum Ausbilder für Kranführer 500052 29.11. 03.12.2010<br />
Konflikte entschärfen, bevor sie eskalieren<br />
(Au� auseminar)<br />
Gestaltung von Arbeit und Arbeitszeit für<br />
Belegscha� en im demogra� schen Wandel<br />
Die Nerven und einen klaren Kopf behalten:<br />
Umgang mit Panik im Krisenfall<br />
510057 01.12. 03.12.2010<br />
510064 06.12. 08.12.2010<br />
530028 08.12. 08.12.2010<br />
Ladungssicherung im Straßenverkehr 500040 15.12. 17.12.2010<br />
Sicheres Arbeiten im Labor 520016 20.12. 22.12.2010<br />
Präventionsexperten der <strong>Unfallversicherung</strong>sträger<br />
Seminar Sem-<br />
TypNr.<br />
Versicherter Personenkreis, Zuständigkeit,<br />
Beitrag – Wissensupdate<br />
Alte Probleme im Beruf:<br />
Mit neuen Lösungen weiterkommen<br />
Internet-Recherche für Fortgeschrittene:<br />
Arbeitsschutz online (Au� auseminar)<br />
Vorsorgen und beraten:<br />
Erste Hilfe und Rehabilitation im Betrieb<br />
Tagungen und Kongresse: Präsentieren Sie<br />
sich und Ihr Unternehmen optimal!<br />
Dozentenworkshop 2010 – Handlungsorientierung<br />
beim Lehren und Lernen<br />
Knappe ö� entliche Kassen:<br />
Was bleibt für Arbeitssicherheit?<br />
Motivationskonzepte für sicherheitsgerechtes<br />
und gesundheitsbewusstes Verhalten im Betrieb<br />
Digitale Bildbearbeitung:<br />
Machen Sie mehr aus Ihren Fotos!<br />
Beginn Ende<br />
700087 08.11. 10.11.2010<br />
700073 11.11. 12.11.2010<br />
700040 15.11. 16.11.2010<br />
700009 16.11. 18.11.2010<br />
700001 22.11. 24.11.2010<br />
700091 26.11. 27.11.2010<br />
700076 29.11. 01.12.2010<br />
700007 01.12. 03.12.2010<br />
700003 13.12. 15.12.2010<br />
Seminarreihe AMS: 700041 13.12. 15.12.2010<br />
Mit Outlook die Datenflut im Gri� 700071 10.01. 12.01.2011<br />
Unterwegs gut vernetzt:<br />
Notebook und Handy clever nutzen<br />
Prävention bei neuen Beschä� igungsformen:<br />
Psychologische Belastungen erfassen, bewerten<br />
und Präventionsmaßnahmen ableiten<br />
700072 24.01. 26.01.2011<br />
700096 31.01. 03.02.2011