Leitfaden zur Entwicklung des Golftourismus - Golf.de

5 Generelle Voraussetzungen für erfolgreichen Golftourismus
Golfi nfrastruktur
Fortgeschrittene Golfspieler wollen während eines
Golfurlaubs i.d.R. mehrere Golfplätze bespielen
und kennen lernen. Vergleichen könnte man das
mit einem Ski-Touristen, der ebenfalls keine Lust hat,
fünf Tage lang den selben Berg hinunter zu fahren.
Für Einsteiger, die beispielsweise einen Platzreife-
kurs buchen, sind unterschiedliche Plätze nicht not-
wendig, sondern eher eine gute Golfschule.
Die besten Voraussetzungen sind immer dann gege-
ben, wenn unterschiedliche Golfplätze und mindes-
tens eine Golfschule in relativer Nähe zueinander
liegen. In diesem Fall können sämtliche Stufen des
Golfer-Lebenszyklus vom Schnupperer bzw. Einstei-
ger bis zum Fortgeschrittenen abgedeckt werden.
Hotelinfrastruktur
Um nicht nur golferisch alle Zielgruppen anspre-
chen zu können, sondern auch hinsichtlich sozio-
demographischer Kriterien (wie z.B. Einkommen,
Alter, Familienstand) sind unterschiedliche Quali-
täten hinsichtlich der Unterbringung vorzuhalten.
Ältere Golfer bevorzugen vielleicht ein 4-Sterne-
Hotel, Golfer mit Kindern eher eine Clubanlage mit
Kinderanimation, Gruppenreisende vielleicht ein
Apartment.
Freizeitinfrastruktur
Für die Zeit vor und nach der Golfrunde benötigen
Golftouristen ebenfalls weitere Services und Ange-
bote, die durchaus großes Gewicht bei der Reise-
entscheidung haben können. Je nach Motivation
können dies kulturelle, gastronomische, sportliche,
Wellness orientierte oder sonstige Freizeiteinrich-
tungen sein. Besonders wichtig sind diese ergän-
zenden Angebote für Golfreisende, die länger als
fünf Tage verreisen sowie für Paare und Gruppen
mit nicht golfenden Begleitpersonen.
Es wird deutlich, dass ein Hotel und ein Golfplatz
allein nur bedingte Chancen haben, golftouristisch
aktiv zu werden. Eine Wahrnehmung und Profi lie-
rung im Wettbewerb ist schon aus Gründen der zu
geringen Golfi nfrastruktur nicht möglich. Die fi nan-
ziellen Mittel für Marketing und Werbung reichen
nicht aus, um sich gegen spezialisierte Wettbewer-
ber durchzusetzen. Auch Hotel -Vermarktungskoo-
perationen sind keine optimale Lösung, da diese
i.d.R. nur punktuell dezentrale Hotels vermarkten,
nicht aber den Fokus auf die Region und die vor-
handene Golfplatzinfrastruktur legen.
Der einzig sinnvolle Ansatz, um im Golf - Übernach-
tungstourismus spürbare Effekte bewirken und neue
Kunden gewinnen zu können, besteht in der regi-
onalen Kooperation aller Akteure. Die umfassende
Golfi nfrastruktur, differenzierte Beherbergungsinfra-
struktur, charakteristisch unterschiedliche Orte, zahl-
reiche Freizeit- und Gastronomie - Angebote und die
zielgruppenorientierte Vermarktung aus einer Hand
machen die Region zu einem großen „Golf-Resort“,
und somit zu einer Golfdestination.
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