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Juni 2003 (PDF) - an.schläge

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österreich<strong>an</strong>.riss<br />

perform<strong>an</strong>ce<br />

Die Kingz kommen!<br />

Die „Kingz of Berlin“ sind eine Gruppe von sieben Personen aus unterschiedlichsten<br />

gesellschaftlichen und sexuellen Gruppierungen, die mit<br />

ihrer Drag-King-Perform<strong>an</strong>ce den deutschsprachigen Raum aufmischen.<br />

Die Dragkultur – das Verkleiden als das jeweils <strong>an</strong>dere Geschlecht – knüpft<br />

<strong>an</strong> Traditionen aus den 1920er Jahren <strong>an</strong> und erlebt gerade eine Blütezeit.<br />

Frauen, die durch spezifische Verhaltensweisen das männliche Geschlecht<br />

parodieren, nennen sich Drag Kings. Die Berliner Kingz verblüffen durch eine<br />

Vielfalt <strong>an</strong> Drag King-Charakteren und -Ausdrucksformen: die Live-Perform<strong>an</strong>ce<br />

dreht sich um lesbische Matrosen, sinnlich erotische Tänzer,<br />

charm<strong>an</strong>te Gentlemen, trashige Chaoten und Tr<strong>an</strong>gsgenders. Auf Einladung<br />

des HomoBiTr<strong>an</strong>s-Referates der ÖH Uni Wien sind die Kingz of Berlin<br />

am 8. <strong>Juni</strong> mit Perform<strong>an</strong>ce und <strong>an</strong>schließender Party im kosmos.theater<br />

(ehemals „kosmos.frauenraum“) zu bewundern. GaH<br />

8.6., 20.30 Uhr:„Kingz of Berlin“ im kosmos.theater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien,<br />

Eintritt: 8,– Euro, Kartenreservierung:T. 01/4277/19 569<br />

„Flächendeckender Gottesverlust“<br />

Unter diesem Motto wetterte Ewald Stadler<br />

am 12. Mai in einem RFS-Vortrag <strong>an</strong> der<br />

Uni Salzburg flächendeckend gegen sexuelle<br />

Selbstbestimmung: Gegen zu „viele Kinder<br />

von Moslems“, zu wenige von ÖsterreicherInnen<br />

und Toler<strong>an</strong>z gegenüber der Homosexualität<br />

in einem Aufwaschen.<br />

06 <strong>an</strong>.<strong>schläge</strong>juni <strong>2003</strong><br />

Foto: Barbara Seyerlein<br />

plus.minus<br />

multi-ethnisch<br />

Portobella Catering<br />

a sylpolitik<br />

Bock auf Bier<br />

Das Grazer Buffet- und Catering-Service Portobella<br />

wird von Frauen aus Kosova, Bosnien, Ir<strong>an</strong>,<br />

Mazedonien, Armenien und aus Afrik<strong>an</strong>ischen<br />

Ländern betrieben. Das 1998 von der Grazer Sozial-Initiative<br />

Omega als Trägerverein aus gestartete<br />

Migr<strong>an</strong>tinnen-Projekt ist ein Beispiel für gelungene<br />

Integration: Rezepte aus den Herkunftsländern<br />

bilden zusammen mit österreichischen<br />

Spezialitäten das attraktive multi-kulturelle Angebot.<br />

Die Mitarbeiterinnen sind nicht als bloße<br />

„Küchenarbeiterinnen“ tätig, sondern haben<br />

Ausbildungen absolviert, die sie zum auch wirtschaftlich<br />

erfolgreichen Team werden ließen. (+)<br />

Obwohl der Oberste Gerichtshof erst kürzlich entschieden hat, dass die<br />

Republik Österreich für die Versorgung und Betreuung von AsylwerberInnen<br />

zuständig ist und diese Ver<strong>an</strong>twortung nicht auf karitative Org<strong>an</strong>isationen<br />

abwälzen darf, tritt eine verbindliche EU-Richtlinie erst ab 2004 in<br />

Kraft. Ute Bock, Österreichs engagierteste Flüchtlingshelferin, braucht<br />

aber jetzt schon dringend Unterstützung! Seit Jahrzehnten kümmert sie<br />

sich um obdachlose AsylwerberInnen. Vierzig Jahre l<strong>an</strong>g war sie Leiterin<br />

des Gesellenheims Zohm<strong>an</strong>ngasse im 10. Wiener Bezirk. Nach ihrer Pensionierung<br />

2000 arbeitete sie unermüdlich weiter, gründete einen Verein<br />

zur Betreuung von AsylwerberInnen. Für ihr Engagement wurde Ute Bock<br />

unter <strong>an</strong>derem mit dem UNHCR-Flüchtlingspreis, dem Bruno-Kreisky-<br />

Preis für Menschenrechte und dem Dr. Karl-Renner-Preis geehrt. Bock initiierte<br />

ein Wohnprojekt, das inzwischen 28 Wohnungen umfasst, in denen<br />

sie über 100 Menschen Unterkunft und Verpflegung zur Verfügung stellt.<br />

Bezahlt hat sie die Kosten für die Unterbringung, die sich auf mehr als<br />

10.000 Euro im Monat belaufen, bisher von ihrer Pension, Erspartem,<br />

Preisgeldern und Spenden. Nun k<strong>an</strong>n sie die Kosten für die Wohnungen<br />

kaum mehr tragen. Über ihre moment<strong>an</strong>e Situation sagt Ute Bock:<br />

„Früher habe ich den Leuten Fahrscheine gekauft, und heute überlege ich<br />

mir, ob ich mir zu Mittag eine Wurstsemmel leisten soll, oder nicht.“ Der<br />

Ute-Bock-Verein ver<strong>an</strong>staltet eine Soli-Bier-Aktion, die von Persönlichkeiten<br />

wie Elfriede Jelinek und Marlene Streeruwitz, sowie einer Reihe von<br />

Lokalen unterstützt wird. An der Aktion beteiligen sich mehr als 20 Lokale.<br />

Von jedem dort verkauften Bier gehen 10 Cent <strong>an</strong> Ute Bock. Los geht’s am<br />

13. <strong>Juni</strong> um 18 Uhr auf dem Platz vor dem Museumsquartier. Die Aktion<br />

läuft bis Ende September mit Lesungen, Vorträgen und Konzerten. Infos<br />

zu den einzelnen Ver<strong>an</strong>staltungen, sowie eine Liste der beteiligten Lokale<br />

sind auf der Homepage zu finden. In diesem Sinne: Prost! chw<br />

http://www.fraubock.at; Spenden <strong>an</strong>: Hypo B<strong>an</strong>k Tirol, Konto Nr. 520 110 174 99, BLZ 57 000;<br />

Kennwort „Ute Bocks Wohnprojekt“<br />

plus.minus Reaktionen und Anregungen <strong>an</strong> die Redaktion per Brief oder e-mail, mit dem Betreff:„plus.minus“<br />

mutti-ethisch<br />

Motherhood Konferenz<br />

„Mama: Der beste Job der Welt! – Professionalizing<br />

Motherhood“. Im Haus der Begegnung Floridsdorf<br />

findet am 13. und 14. <strong>Juni</strong> diese „Konferenz<br />

für Mütter“ statt, deren zweisprachige<br />

(dt./engl.) Hochgl<strong>an</strong>z-Farb-Ankündigung nichts<br />

<strong>an</strong> neoliberaler Geschäftstüchtigkeit missen –<br />

und alles <strong>an</strong> christlich-reaktionärerem Werteimport<br />

der US-amerik<strong>an</strong>ischen „moral majority“ erwarten<br />

lässt. Stargast ist die Buchautorin Jill Savage,<br />

mit ihrer „Hingabe für Themen wie Mutterschaft,<br />

Ehe und Familie“, wie es auf der Homepage<br />

der „hearts at home“ heißt. Pik<strong>an</strong>tes Detail:<br />

Kinderbetreuung ist nicht vorgesehen! (-)

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