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Professional life by Wilkhahn<br />

Schwerpunkt:<br />

Sitzen am Arbeitsplatz


Über Sitzen, das bewegt.<br />

Vor über <strong>10</strong>0 Jahren haben mein Großvater und sein Schwager in Bad Münder bei Hannover eine Stuhlfabrik gegründet. Wilkhahn<br />

war damals einer von vielen Stuhlherstellern. Die Formen waren konventionell, doch die Liebe zum Material und die handwerklichen<br />

Fähigkeiten begründeten schon damals den Ruf außergewöhnlicher Qualität. In der Mitte des 20. Jahrhunderts entdeckte das<br />

Unternehmen die Moderne und Wilkhahn wurde bald zum Pionier für „Gute Formgebung“. Seitdem arbeiten wir intensiv mit Architekten<br />

und Gestaltern zusammen. Seitdem experimentieren wir immer wieder mit neuen Werkstoffen und Fertigungstechnologien.<br />

Vor allem aber stellen wir seitdem konsequent den hohen Gebrauchswert und den langlebigen Nutzen in den Mittelpunkt unserer<br />

Produktentwicklung. Die Leitsätze „Das Fehlende finden“ und „Vor dem Produkt die Idee“ befähigen uns immer wieder, weltweit<br />

neue Maßstäbe zu setzen. Das schließt seit Langem ganz selbstverständlich auch ökologische Kriterien ein – ein Unternehmensverständnis,<br />

für das wir unter anderem mit dem Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ausgezeichnet wurden.<br />

In Fragen der Einrichtung gilt Wilkhahn inzwischen mit über 70% internationalem Geschäftsanteil als Synonym für „Design made in<br />

Germany“. Unser Angebot umfasst nicht nur Stühle und Loungeprogramme, sondern auch ausgefeilte Tische und Tischsysteme für<br />

Konferenz- und Kommunikationsräume.<br />

Sitzmöbel und insbesondere neue Bürostühle zu entwickeln – das gehört noch immer zu unseren spannendsten Aufgaben. Kaum ein<br />

anderes Möbelstück ist uns so nah wie der Arbeitsstuhl. Und wie seit Jahrhunderten ist der Stuhl noch immer dasjenige Möbelstück,<br />

über das sich Status und Ordnung, aber auch Lebensart und Identität definieren. Ein faszinierendes Objekt, in dem sich kulturelle,<br />

soziale, ökonomische, ökologische und gesundheitliche Aspekte verdichten. Wie ein Mikrokosmos der Architektur, an dem sich das<br />

große Ganze ablesen lässt. An der Entwicklungsgeschichte ON ® , dem jüngsten Meilenstein des Bewegungssitzens, lassen sich diese<br />

Dimensionen hervorragend ablesen.<br />

Gestaltung ist für uns eine Frage der Haltung. Das gilt aus meiner Sicht für alle Bereiche, nicht nur für Stühle. Aber dort wird diese<br />

Haltung besonders gut sicht- und vor allem auch fühlbar. Das spornt uns seit vielen Jahren ganz besonders an. Ich freue mich, wenn<br />

es gelingt, in diesem Katalog über das Sitzen ein bisschen davon zu transportieren. Wenn Sie beim Lesen und Blättern etwas von<br />

unserer Leidenschaft für das Bessere spüren. – Und wenn Sie vieles von dem, was Sie selbst bewegt, in unseren Stühlen wiederfinden<br />

können.<br />

Dr. Jochen Hahne<br />

Geschäftsführer<br />

3


4 Magazin.<br />

Wilkhahn<br />

design made in germany<br />

6 Von der strammen Sitzhaltung zum Bewegungssitzen:<br />

Irrtümer und Meilensteine einer sitzenden Gesellschaft.<br />

8 Die nächste Generation des Sitzens: ON. ®<br />

16 Fair – menschlich – nah:<br />

die neue Zentrale der Landessparkasse zu Oldenburg.<br />

24 Modus – starker Charakter zwischen Hightech und Handwerkskunst.<br />

28 Trends in Lebens- und Arbeitswelten.<br />

32 Es grünt so grün<br />

– oder warum Nachhaltigkeit vor allem eine Frage der Qualität ist.<br />

36 Katalog.<br />

38 ON ®<br />

50 Neos<br />

54 Solis<br />

58 Solis F<br />

60 Stitz 2<br />

62 FS-Linie<br />

68 Aline<br />

72 Modus<br />

82 Gesamtübersicht.<br />

Sitzen am Arbeitsplatz. Konferenz. Informelle Kommunikationsbereiche.


Von der strammen Sitzhaltung zum Bewegungssitzen:<br />

Irrtümer und Meilensteine einer sitzenden Gesellschaft.<br />

Obwohl wir biologisch eigentlich Hocker, Läufer und Lieger<br />

sind, ist uns das Sitzen zur zweiten Natur geworden. Ob zu<br />

Hause oder bei der Arbeit, ob öffentlich oder privat – nichts ist<br />

für uns selbstverständlicher, als überall und jederzeit zu sitzen.<br />

Die Sprache verrät, wie eng das Sitzen mit heutigen<br />

gesellschaftlichen Normen und Konventionen<br />

verbunden ist: Satz, Auseinandersetzung,<br />

Durchsetzung, Absetzung, Gesetz, Sitzordnung,<br />

Vorsitz, Amtssitz, Sitzung, sitzen lassen, sitzen<br />

bleiben, absitzen, aussitzen. Etwas, worauf ich<br />

sitze, gehört mir, ist mein Besitz. Sitzen heißt,<br />

den Platz halten, sichern und bewahren. Dabei<br />

geht es aber natürlich nicht um irgendeine beliebige<br />

Art von Sitzen, sondern um das Sitzen auf<br />

einem bestimmten Platz. Und dieser Platz ist in<br />

der Regel ein Stuhl: Schleudersitz, Chorgestühl,<br />

Heiliger Stuhl, Stuhlgang, Chefsessel. Da wird<br />

„zwischen den Stühlen gesessen“, „am Stuhl gesägt“,<br />

„der Stuhl geräumt“ oder „der Stuhl vor<br />

die Tür gesetzt“. Der Stuhl ist Platzhalter für den<br />

zuge wiesenen oder selbstverstandenen Stellenwert<br />

in der Gesellschaft ...<br />

Vom Aufrechtgehen zum „Strammsitzen“<br />

Spätestens mit der Einführung der Schulpflicht<br />

mutierte der abendländische Mensch endgültig<br />

vom Homo erectus zum Homo sapiens sedens,<br />

zu einem weisen Sitzwesen, das sich durch eine<br />

gewaltige geistige Entwicklung auszeichnet<br />

und gleichzeitig vom Verzicht auf körperliche<br />

Mobilität gezeichnet ist. Bereits seit Mitte des<br />

19. Jahrhunderts sind die Zusammenhänge zwischen<br />

Sitzen und Haltungsschäden bekannt und<br />

es wurden entsprechende Gegenmaßnahmen<br />

entwickelt. Die Menschen wurden vermessen<br />

und für die „richtige“ Sitzhaltung abgerichtet.<br />

Die orientierte sich freilich an den gesellschaftlichen<br />

Konventionen: In einer vom Militär, von<br />

Disziplin, Ordnung und Überwachung geprägten<br />

Gesellschaft wurde aus dem „Strammstehen“<br />

das „Strammsitzen“, nicht nur in der Schule, sondern<br />

auch in den Kontoren und Verwaltungen.<br />

Brust raus, Bauch rein, den Rücken gerade halten<br />

– diese Anweisungen wurden zur Devise für das<br />

„richtige“ Sitzen. Und wie so häufig wurde das<br />

politisch Gewollte wissenschaftlich untermauert:<br />

Das Geradestehen und analog das Geradesitzen<br />

gilt bis heute als „natürliche“ Haltung, weil dann<br />

die Druckverteilung in der Wirbelsäule am gleichmäßigsten<br />

ausgeprägt und die Atmung freier sei<br />

als bei einer nach vorne gekrümmten Haltung.<br />

Heute wissen wir, dass das eine so gut oder so<br />

schlecht ist wie das andere. Doch die aufrechte<br />

Sitzhaltung signalisiert noch immer Aufmerksamkeit,<br />

Achtung und Kon zentration – selbst wenn<br />

man mit geschlossenen Augen und entspannt zurückgelehnt<br />

dem Vorgesetzten viel besser zuhören<br />

könnte. Soziale Spielregeln und Konventionen beeinflussen<br />

nicht nur die Art der Sitzgelegenheit, sondern auch die Art des<br />

Sitzens selbst. Die Ergonomie entwickelte sich als Sozialwissenschaft,<br />

in die anatomische und medizinische Aspekte eingeflossen<br />

sind – jeweils so interpretiert, wie es den vorherrschenden<br />

Interessen entsprach.<br />

6<br />

1972, Programm 232<br />

1972 / 1992,<br />

Ulmer Pulmer und Stitz 2<br />

1976, DIN Programm<br />

1980, FS-Linie<br />

1994, Programm Modus<br />

Der lange Weg zum Bewegungssitzen<br />

Der „Kreuzlehnstuhl“ mit dem Lordose-Knick des Orthopäden<br />

F. Staffel wurde 1883 zur Grundlage der Sitzergonomie und<br />

das nach ihm benannte drehbare Modell mit einer federnden<br />

Rückenlehne als „Reichspost-Stuhl“ zum Vorbild<br />

der Bürostühle. Noch heute finden sich Hunderte<br />

von Bürostuhlmodellen, die aus dem preußischen<br />

Staffelstuhl abgeleitet sind. Erst Ende der 1960er<br />

Jahre machte der Schweizer „Ergonomie-Papst“<br />

Etienne Grandjean an der ETH Zürich das individuelle<br />

Komfortempfinden zu einem wesentlichen<br />

Teil der Sitzergonomie. Bis dahin war das<br />

zugrunde liegende Menschenbild mechanistisch<br />

geprägt: Wie in Charlie Chaplins „Modernen<br />

Zeiten“ sollte der Mensch im Büro bestmöglich<br />

funktionieren. Jetzt rückte Grandjean den Menschen<br />

mit seinen Bedürfnissen als Subjekt in den<br />

Mittelpunkt. – Und erstmalig wurde die Idee einer<br />

„richtigen“ Sitzhaltung infrage gestellt zugunsten<br />

der Erkenntnis, dass sich die Rückenlehne<br />

bewegen und den verschiedenen Sitzvorlieben<br />

des Menschen anpassen lassen sollte.<br />

Kleine und große Schritte<br />

Die veränderte Sicht auf den Menschen passte<br />

zu den Überzeugungen von Wilkhahn, das damals<br />

die Mitarbeiterorientierung zum Angelpunkt<br />

der Unternehmenskultur machte. Der<br />

Designer Wilhelm Ritz entwickelte Anfang der<br />

1970er Jahre mit dem Programm 232 den ersten<br />

Wilkhahn-Stuhl, bei dem Sitz- und Rückenschale<br />

gelenkig verbunden waren. Zu Hunderttausenden<br />

bis in die späten 1980er Jahre produziert,<br />

machte das Modell mit dem markanten Gelenk<br />

als „Spar kassen-Stuhl“ Karriere. 1972 stellte<br />

der Ulmer Designprofessor Hans Roericht eine<br />

bahnbrechende Studie vor: Unter der Überschrift<br />

„Vom Dauersitzen zum Bewegungssitz“<br />

forderte er den „aktivierenden Haltungswechsel<br />

am Arbeitsplatz“. Seine radikalen Vorschläge<br />

für den dynamischen Haltungswechsel führten<br />

zur Stehhilfe Stitz als Ergänzung zum Bürostuhl.<br />

Dieser„Ulmer Pulmer“ wurde später überarbeitet<br />

und 1992 als Stitz 2 ins Wilkhahn-Programm<br />

aufgenommen. Der Stitz gilt als erster Vertreter<br />

der „Steh-Sitz -Dynamik“, die den Wechsel von<br />

einer Sitzhaltung in eine stehende Haltung und<br />

umgekehrt fordert. Auch wenn das Sitzen die<br />

beherrschende Posi tion bei der Schreibtischarbeit<br />

blieb, war damit die Kernidee des Bewegungssitzens<br />

geboren: den Körper zu stützen und ihn<br />

gleichzeitig zu Bewegung und Haltungswechseln<br />

zu animieren. Delta-Design entwickelte mit<br />

dem DIN-Programm 1976 die ersten Wilkhahn-<br />

Stühle mit Synchronmechaniken, bei denen die<br />

Rückwärtsneigung der Rückenlehne mit einer<br />

synchronen Bewegung der Sitzfläche gekoppelt<br />

war. Der im Namen formulierte Anspruch, eine neue Norm zu<br />

schaffen, scheiterte an der zu komplexen, zu anfälligen und zu<br />

schweren Mechanik. Und das Design mit der wahlweise sechseckigen<br />

oder der vertikal dreigeteilten Rückenlehne brachte es<br />

zwar zum Auftritt bei James Bonds Moonraker, war aber der<br />

Zeit zu weit voraus.


Sitzdynamik wie der Körper will und kann<br />

– das Bürostuhlprogramm ON ® ist der<br />

Meilenstein für die neue Freiheit des Sitzens.<br />

Die Wilkhahn-Designer Klaus Franck und Werner Sauer aber<br />

griffen diese Versuche auf und verbanden sie mit der genialen<br />

Idee, eine hochflexible Sitzschale wie eine Hängematte zwischen<br />

vorderer Drehachse und synchron beweglichen Schwenkarmen<br />

einzuspannen. Anfangs ohne jede Mechanik und nur mit Federarmlehnen<br />

als Kraftspeicher wurde die FS-Linie zum internationalen<br />

Meilenstein der Bürostuhlentwicklung. Das 1980 vorgestellte<br />

und nach den Anfangsbuchstaben der beiden Designer<br />

benannte Programm stand gegen die damals üblichen schweren<br />

„Sitzmaschinen“ denkbar einfach für das Prinzip des Bewegungssitzens.<br />

In einer erst kürzlich durchgeführten Studie wurde<br />

die bemerkenswerte „Range of Motion“, der enorme Bewegungsraum,<br />

der FS-Linie erneut hervorgehoben. Das Programm,<br />

das 20<strong>10</strong> seinen 30. Geburtstag feiert, zählt noch immer zu den<br />

besten und nachhaltigsten Bürostühlen der Welt.<br />

1994 folgte mit dem Programm Modus der nächste Benchmark,<br />

den Klaus Franck, Werner Sauer und die Designschmiede wiege<br />

entwickelt hatten. Hochleistungskunststoffe und das 1992 etablierte<br />

ökologische Designkonzept setzten neue Maßstäbe für<br />

Bürostühle im 21. Jahrhundert: minimaler Material einsatz und<br />

maximale Transparenz bei optimalem Stütz- und Bewegungskomfort.<br />

Insbesondere der gabelförmige, elastische Rückenrah-<br />

men, dessen Bespannung sich wie eine zweite Haut den individuellen<br />

Rückenformen und Haltungsvorlieben anpasst, wurde<br />

Vorbild für die Branche weltweit.<br />

Weil inzwischen Einigkeit bei den Ergonomen darüber bestand,<br />

dass der Körper vor allem Bewegung braucht, wurde das Prinzip<br />

der zweidimensionalen Sitzdynamik branchenweit zum Standard<br />

hochwertiger Bürostühle. – Allerdings verbunden mit einer neuen<br />

Welle für individuelle Einstellmöglichkeiten, mit der die Sitzmaschinen<br />

aus den 1970er Jahren fröhliche Urständ feierte:<br />

Rückenlehnenhöhe, Sitztiefe und -breite, Neigungsarretierung,<br />

Lordosewölbung, Sitzkeile und Armlehnen propagieren noch immer<br />

das alte Bild einer „richtigen Sitzhaltung“. Genau genommen<br />

aber war seit der Erfindung der Synchronmechanik nichts<br />

bahnbrechend Neues in der Branche passiert.<br />

Doch die Welt verändert sich und mit ihr auch Selbstverständnis<br />

und soziale Konventionen. In der Wissensgesellschaft sind<br />

mehr als je zuvor die Mitarbeiter selbst und ihr Wohlbefinden<br />

zentrale Werte eines Unternehmens. Deshalb und weil<br />

die Menschen allen ergonomischen Stühlen zum Trotz immer<br />

mehr über Rückenprobleme klagen, war es vor fünf Jahren<br />

höchste Zeit, ganz grundsätzlich über die nächste Generation<br />

des Sitzens nachzudenken …<br />

7


Die nächste Generation<br />

des Sitzens: ON. ®<br />

1980 Vorstellung der FS-Linie, 1994 Vorstellung von Modus. 15 Jahre später folgt mit ON wiederum<br />

ein Konzept, das alles mitbringt, um die Welt des Sitzens im Büro nachhaltig zu verändern: ON erfüllt<br />

mit seiner einzigartigen und innovativen Kinematik (Trimension ® ) die Forderungen der modernen<br />

Gesundheitsforschung nach möglichst vielfältigen, häufigen und natürlichen Bewegungen im Büro.<br />

Das fördert die Körperkompetenzen, aktiviert den Organismus und begegnet wirkungsvoll dem<br />

Volksleiden Rückenschmerzen. Nach fünf Jahren Entwicklungszeit und mit der Kompetenz aus vier<br />

Jahrzehnten „Bewegungssitzen“ gibt der ON dem Körper die Freiheit, so zu sitzen, wie er will und<br />

kann. Fünf Jahre, die es in sich hatten und es wert sind, mehr zu erzählen: über Forschung, Suchfelder,<br />

Engineering und Designprozess – und über eine fruchtbare Teamarbeit von Ingenieuren und<br />

Gestaltern, die zur nächsten Generation des Sitzens führte.<br />

9


Dr. Jochen Hahne verantwortet als Geschäftsführer direkt den<br />

Bereich Design und Innovation. Als er vor fünf Jahren den Startschuss<br />

für das neue Entwicklungsprojekt gab, knüpfte er konsequent<br />

an die Methodik an, die Wilkhahn immer wieder befähigt,<br />

weltweit neue Standards zu setzen. Wer etwas wirklich<br />

Neues erreichen will, muss das Bestehende infrage stellen. Muss<br />

sich frei und ohne Vorurteile dem Horizont des Möglichen öffnen.<br />

Und er muss vor allem wissen, wie der eigentliche Sinn<br />

und Zweck, die Gebrauchsqualität und der Mehrwert des Neuen<br />

beschaffen sein sollen. „Vor dem Produkt die Idee“ ist dafür<br />

der Leitbegriff bei Wilkhahn. Schließlich geht es nicht um einen<br />

Stuhl, sondern um besseres Sitzen, um die richtige Synthese von<br />

Stützen und Bewegen, Entspannen und Aktivieren. Und dies<br />

unter Berücksichtigung all dessen, was in dem „Mikrokosmos“<br />

Stuhl zusammenkommt: soziale Konventionen, kulturelle Faktoren,<br />

Wirtschaftlichkeit, demografische und physiologische Entwicklungen,<br />

internationale Normen und Standards, Materialien<br />

und Technologien und nicht zuletzt ökologische Aspekte und<br />

Wertesysteme.<br />

Arbeitstitel „Weltdrehstuhl“<br />

Einiges freilich stand zum Beginn der Entwicklung fest: Die Überzeugung,<br />

dass der Stuhl durch seine sozialen und ergonomischen<br />

Funktionen zentraler Einrichtungsgegenstand der Büroarbeit ist<br />

und bleiben wird. Denn Stühle sind immer auch Platzhalter, die<br />

ganz eng mit dem Funktionieren sozialer Gemeinschaften verbunden<br />

sind. Gleichzeitig führt die Digitalisierung im Büro dazu,<br />

dass die Arbeit mehr denn je zuvor im Sitzen stattfindet: Die erforderlichen<br />

Bewegungen zur Erfüllung der Aufgaben sind auf<br />

ein Minimum reduziert und die Bedienung von Tastatur und<br />

Maus verlangt feinmotorische Koordinationen und Fähigkeiten,<br />

die auf Dauer nur im Sitzen möglich sind. Eine weitere Festlegung<br />

war die internationale Gültigkeit des neuen Sitzkonzepts,<br />

die Entwicklung eines „Weltdrehstuhls“. Der Begriff umfasste<br />

die Erfüllung aller relevanten Normen und Standards, die Zielset-<br />

Jahrzehntelange Erfahrung zum Bewegungssitzen und junge, frische Ideen:<br />

Die Zusammensetzung des Entwicklungs- und Designteams zählt zur absoluten<br />

Branchenspitze weltweit und war die Basis für die erfolgreiche ON-<br />

Entwicklung.<br />

zung entsprechend hoher Stückzahlen durch weltweite Wettbewerbsfähigkeit<br />

und nicht zuletzt die Gestaltungsqualität, die für<br />

ein „Design made in Germany“ stehen sollte, das in aller Welt<br />

Wertschätzung und Anerkennung genießt.<br />

Raum und Zeit für die Orientierung in<br />

spannenden Suchfeldern<br />

Der erste Schritt war, dem Projekt einen eigenen Raum und<br />

viel Zeit zu geben. Unabhängig und losgelöst vom Tagesgeschäft<br />

traf sich hier das Entwicklungsteam, um Materialien zu<br />

sammeln, Konzepte zu diskutieren und Ideen zu entwickeln.<br />

Vor dem Hintergrund von über 30 Jahren erstklassiger Bürostuhlentwicklung<br />

wurden bereits im ersten Projektplan sieben<br />

Suchfelder identifiziert, die für das Sitzen im Büro relevant sind:<br />

die Analyse bemerkenswerter, existierender Drehstuhllösungen<br />

weltweit, die Psychologie für Fragen des Komfortempfindens,<br />

sozio kulturelle Trends in der Arbeitswelt, neue Erkenntnisse in<br />

Der charakteristische Schwenkarm war eines der komplexesten und am schwierigsten zu gestaltenden Teile – am Ende arbeitete die<br />

wiege-Designerin mit Clay-Modellen, wie sie auch in der Automobilindustrie üblich sind. Danach wurden die Modelle digitalisiert und<br />

in modernsten Simulationsberechnungen optimiert. Schließlich treten hier die größten Belastungen auf …


der Materialforschung und Technik, ökologische Zusammenhänge,<br />

die Forschungen der aktuellen Gesundheitswissenschaft und<br />

Ergonomie und natürlich betriebswirtschaftliche Parameter zu<br />

Herstellungskosten und Markterfolg. Ein Jahr war der Zeitraum,<br />

den man sich gab, um das „Fehlende“ zu finden, die Leitidee für<br />

die nächste Generation des Sitzens.<br />

Die Wände und Tische des Raums füllten sich, sie wurden zum<br />

Display all dessen, was die Welt des Sitzens beeinflusst. Alle Informationen<br />

waren präsent, inspirierten und machten Querverbindungen<br />

und Abhängigkeiten transparent. Die Untersuchung verschiedener<br />

Wettbewerbsmodelle galt den spezifischen Leit ideen<br />

und Charakteristika, die in deren Entwicklung eingeflossen waren.<br />

So hat sich etwa die wippende „Cowboy“-Sitzcharakteristik<br />

amerikanischer Stuhlmodelle in den letzten Jahren stark den<br />

europäischen Kennlinien der Bewegungsverläufe angenähert.<br />

Umgekehrt nehmen europäische Modelle stärker Bezug auf den<br />

voluminösen Sesselcharakter von US-Stühlen – was auch der Tatsache<br />

geschuldet ist, dass die Menschen in den Industrieländern<br />

zunehmend größer und schwerer werden.<br />

Spannend waren selbst entwickelte Versuche zum visuellen<br />

Komfortempfinden. Warum wird ein Stuhl optisch als einladend<br />

und komfortabel empfunden und ein entsprechend positiver Zugang<br />

eröffnet? Dafür hatten die Entwickler mehrere Exemplare<br />

eines Bürostuhls in unterschiedlichen Winkeln zwischen Sitz und<br />

Rücken fixiert: von aufrechter Lehne mit vorgeneigter Sitzfläche<br />

über verschiedene Öffnungswinkel und Kippstellungen bis<br />

zu einem großen Öffnungswinkel. Von 23 Befragten plädierte<br />

nur einer für die extreme „Lümmelposition“, vier für die vorgeneigte<br />

„Hab-Acht-Stellung“ und die Mehrheit für eine leichte<br />

Rückenlehnenneigung mit waagerechter oder leicht gekippter<br />

Sitz fläche. Das zeigte, dass die sozialen Konventionen für die<br />

Beurteilung eines „angemessenen Komforts“ ebenso eine Rolle<br />

spielen wie ergonomische Vorbilder und subjektives Empfinden.<br />

Bei Materialien und Technologien wurden Muster aus allen<br />

möglichen Bereichen, von Schwimmflossen bis zu Zahnbürsten,<br />

zusammengetragen, „intelligente Materialien“, die durch ihre<br />

Geo metrien und Strukturen Mehrfachfunktionen etwa für partielle<br />

Beweglichkeiten übernehmen können. Parallel wurde mit<br />

Lust und Erfindungsreichtum alles Gewohnte an einem Bürostuhl<br />

neu gedacht: von Rollen und Armlehnen über Schalen- und<br />

Rahmenkonstruktionen bis zu völlig neuartigen Steh-Sitz-Ideen.<br />

– Und alles wurde gebaut, getestet und bewertet, als Funktionsmuster,<br />

Modell oder sogar Prototyp.<br />

Vom ersten funktionstüchtigen Modell der neuen Mechanik bis zur finalen<br />

Gestaltung war es noch ein weiter Weg.<br />

Suchfeld Ergonomie und Gesundheit: Bewegungsförderung<br />

das A und O gegen Rückenschmerzen<br />

Während die klassische Bürostuhlergonomie seit Jahrzehnten<br />

immer die gleichen Themen reitet und bestenfalls in Detailfragen<br />

Veränderungen auszumachen sind, wurde die ganzheitlich<br />

orientierte Gesundheitsforschung zu einem äußerst spannenden<br />

und aufschlussreichen Suchfeld für das Entwicklungsteam: Die<br />

umfangreichen Untersuchungen der Bertelsmann Stiftung zur


Ein spannender Moment: Aus<br />

den ersten Teilen, hergestellt<br />

mit den seriellen Werkzeugen<br />

und Gussformen, wurden<br />

die Modelle für die Testserie<br />

zusammengebaut.


Prävention von Rückenschmerzen sehen in der Einstellung zu<br />

und im Umgang mit dem Thema die eigentliche Ursache für die<br />

grassierende „Rückenschmerz-Epidemie“. Therapien, die auf<br />

Medikation, Schonung und passive Behandlungen ausgelegt<br />

sind, verlängern demnach die Rückenleiden, weil sie die körpereigenen<br />

Regelsysteme abschalten, anstatt sie zu aktivieren.<br />

Das erklärt, warum die „Prothesenphilosophie“ der klassischen<br />

Sitzergonomie in die Sackgasse führt: Der Anspruch, den Körper<br />

durch immer komplexere Einstellungen zu entlasten und ihm<br />

damit Bewegungsanreize zu nehmen, vergrößert das Problem<br />

eher, als dass er hilft! Damit haben die Studien wissenschaftlich<br />

untermauert, was Wilkhahn seit fast vier Jahrzehnten zur Grundlage<br />

seiner Bürostuhlentwicklung gemacht hat: die konsequente<br />

Bewegungsförderung als das A und O für gesundes Sitzen.<br />

Abschied von der ergonomischen Zwangshaltung<br />

– das Zentrum für Gesundheit an der Deutschen Sporthochschule<br />

Köln fordert neues Ergonomieverständnis<br />

Bei den Recherchen nach wissenschaftlich fundierten Bewegungsexpertisen<br />

stießen die Entwickler auf das Zentrum für<br />

Gesundheit an der international renommierten Deutschen<br />

Sport hochschule Köln. Neben seiner Lehrtätigkeit berät dessen<br />

Vorsitzender Prof. Dr. Ingo Froböse unter anderem den Deutschen<br />

Bundestag sowie zahlreiche Krankenkassen als Sachverständiger.<br />

Er gilt als Experte für Prävention und Rehabilitation<br />

und als engagierter Verfechter eines neuen Gesundheitsverständnisses.<br />

Statt Vermeidungs- und Krankheitsorientierung<br />

stellt Froböse die Aktivierung der natürlichen Körperkompe-<br />

Er gehört zu den profiliertesten Vertretern einer neuen Ergonomie:<br />

Prof. Dr. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln.<br />

tenzen und das ganzheitliche, am Menschen orientierte Wohlbefinden<br />

in den Mittelpunkt. Weil sich Bewegung, Stoffwechsel<br />

und psychologische Faktoren wechselseitig beeinflussen, sei ein<br />

positiver, stimulierender Zugang gefragt. Erhobene Zeigefinger,<br />

ständige Warnungen und Vorschriften wirkten dagegen kontraproduktiv,<br />

weil sich die Menschen dann verkrampften.<br />

Die Forschungen der Hochschule und des Instituts belegen, dass<br />

fast alle „Zivilisationskrankheiten“ die Folgen dauerhafter körperlicher<br />

Unterforderung sind. Dabei ist jede Bewegung und jede<br />

Haltung, die der Körper schmerzfrei ausführen kann, richtig und<br />

wichtig. Froböse räumt deshalb auf mit den geläufigen Vorstellungen<br />

vom „richtigen“ oder „falschen“ Sitzen. Gefordert seien<br />

vielmehr möglichst häufige und vielfältige Bewegungen und<br />

Haltungswechsel, um die Stoffwechselrezeptoren zu aktivieren<br />

und dadurch Körper und Geist gleichermaßen zu stimulieren.<br />

Bewegungsmangel und statische Haltearbeit behindern dagegen<br />

den Stoffwechsel und gelten als Hauptursache für Ermüdung,<br />

Verspannungen, Kopf- und Rückenschmerzen und am Ende für<br />

Degenerationen des Skelettapparats.<br />

Vorstudie für Bewegungskonzept: Der „Stitz“ verbessert<br />

die Balancefähigkeit<br />

Dem Kennenlernen, in dem große Übereinstimmungen in den<br />

beiderseitigen Überzeugungen festgestellt wurden, folgte die<br />

wissenschaftliche Vorstudie für ein neues Bewegungskonzept:<br />

Wilkhahn wollte wissen, inwieweit das vor fast vierzig Jahren<br />

von Nick Roericht entwickelte Konzept der Stehhilfe Stitz sinnvoll<br />

ist, um die Bewegungsräume und muskulären Beanspruchungen<br />

auf einem Bürostuhl zu ergänzen. Bei den Versuchspersonen<br />

wurde über einen Zeitraum von acht Wochen der Büroarbeitsplatz<br />

durch einen Stitz ergänzt. Die Teilnehmer waren angehalten,<br />

immer wieder alternativ auch den Stitz als Sitzmittel zu<br />

nutzen und über diese Zeiten Buch zu führen. Das Ergebnis des<br />

Vergleichs der Vor- und der Nachuntersuchung der Probanden<br />

übertraf die Erwartungen: Das „Stitzen“ beanspruchte und aktivierte<br />

nicht nur weitaus mehr stabilisierende Muskelgruppen,<br />

sondern es verbesserte bei den Teilnehmern auch die koordinativen<br />

Fähigkeiten, etwa um die Körperbalance zu halten. Der<br />

Stitz wirkt demnach nicht nur präventiv, sondern er hilft, verlorene<br />

Körperkompetenzen zu stimulieren und zu reaktivieren.<br />

Durch die trainingsorientierte Beanspruchung der Muskulatur ist<br />

das „Stitzen“ die ideale Ergänzung zum Sitzen auf einem konventionellen<br />

Bürostuhl.<br />

Damit war die Kernidee für das neue Sitzkonzept geboren: die<br />

Integration der natürlichen dreidimensionalen Beweglichkeiten<br />

und Muskelstimulationen bei gleichzeitiger Abstützung und Entlastung,<br />

um Überforderung und Ermüdung zu vermeiden.<br />

Von der Ideenvielfalt zur tragenden Leitidee<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt war eine solche Fülle faszinierender und<br />

innovativer Ideen entstanden, dass die Reduktion auf das Kernkonzept<br />

schwerfiel. Die Versuchung lag nahe, möglichst viele<br />

Innovationen in das neue Konzept hineinzupacken. Doch dann<br />

siegte die Einsicht, dass eine Überfrachtung der Neuentwicklung<br />

die angestrebten Kosten und damit die Zielpreise sprengen, aber<br />

auch von der tragenden Leitidee ablenken würde. Deshalb wurde<br />

vieles verworfen oder für zukünftige Projekte in die Schublade<br />

gelegt. 17 verschiedene Ansätze wurden systematisch bewertet.<br />

In Konfliktanalysen wurden Abhängigkeiten identifiziert<br />

und Vorkalkulationen erstellt, bis schließlich drei Konzepte für<br />

die engere Auswahl übrig blieben, in denen sechs Leitgedanken<br />

aus der Vorentwicklung verdichtet waren: Der neue Stuhl sollte<br />

deutlich mehr Freiheitsgrade für Haltung und Bewegung bieten,<br />

er sollte sich dem Nutzer selbsttätig anpassen, über eine körpersynchrone<br />

Kinematik verfügen (tailored kinematics), das Sitzen<br />

vom Körper aus steuern und nicht vom Kopf, eher Sessel- als<br />

Stuhlcharakter haben und durch seine Gestaltung „glücklich“<br />

machen.<br />

Glücklich war auch Dr. Jochen Hahne. Denn die Ingenieure waren<br />

auf die geniale Idee gekommen, eine klassische Synchronmechanik<br />

„durchzuschneiden“ und damit die linke und die<br />

rechte Hälfte eines Sitzes separat beweglich zu machen! Für<br />

das Funktionsmuster wurde eine FS-Schale verwendet, weil sie<br />

so verwindungsfähig ist, dass sie den dreidimensionalen Bewegungen<br />

folgen kann. Das Probesitzen war überwältigend – und<br />

es wurde schnell klar, dass mit diesem Konzept das „Ei des Kolumbus“<br />

für die neue Generation des Sitzens gefunden war. Die<br />

Trimension ® war geboren: eine dreidimensionale, synchron stützende<br />

Kinematik, bestehend aus einer neuartigen Mechanik mit<br />

zwei wie Oberschenkel getrennt beweglichen Schwenkarmen.<br />

Und bereits in diesem ersten Funktionsmuster wurde deutlich,<br />

dass die Positionen und die Funktionen der Drehpunkte analog<br />

zu den Knie- und Hüftgelenken zu völlig natürlichen und harmonischen<br />

Bewegungsverläufen führten. Vor allem aber: Der Körperschwerpunkt<br />

bleibt in jeder Bewegung und Haltung zwischen<br />

13


den „Gelenken“ und damit in einem stabilen Gleichgewicht. Die<br />

ideale Synthese von Aktivieren und Stimulieren zu Stützen und<br />

Entlasten rückte in greifbare Nähe.<br />

Plädoyer für eine „gesunde“ Ästhetik<br />

Bereits in der Vorentwicklung wurden immer wieder Gestalter<br />

des Designbüros wiege Entwicklungsgesellschaft mbH eingebunden.<br />

Die wiege hat ihre Geschäftsräume in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

zu Wilkhahn und so bot es sich an, die Begeisterung<br />

der Ingenieure von Zeit zu Zeit durch den kritischen Blick der<br />

Gestalter zu hinterfragen. Für Michael Englisch, seit zehn Jahren<br />

Chefdesigner und Geschäftsführer, gehört es zur Methodik, das<br />

Selbstverständliche infrage zu stellen, aber auch neue Lösungen<br />

– und mögen sie technisch noch so faszinierend sein – hinsichtlich<br />

ihrer Angemessenheit für den Menschen zu überprüfen. Am<br />

Ende entscheiden die Bedürfnisse des Menschen und seine Verhaltensweisen,<br />

ob ein neues Sitzkonzept auch wirklich nützlich<br />

ist und akzeptiert wird.<br />

Als schließlich drei Konzepte mit der Kernidee Trimension ® zur<br />

Auswahl standen, fiel sein Votum für die beste Realisierungsmöglichkeit<br />

auch unter Gestaltungsaspekten eindeutig aus. –<br />

Und der wiege-Vorschlag für das Design setzte sich im Wettbewerb<br />

gegen Alternativvorschläge klar durch. Seine Grundidee:<br />

einen eher wohnlichen Bürostuhl zu gestalten, in den die neue<br />

Dimension des Sitzens zwar deutlich sichtbar, aber dennoch völlig<br />

selbstverständlich und zurückhaltend integriert ist. Das Design<br />

sollte weder polarisieren noch dominieren, sondern sich in<br />

unterschiedliche architektonische Umgebungen einfügen. Und:<br />

Der Nutzer sollte mit einer Komfort, Sicherheit und Wertschätzung<br />

versprechenden Form eingeladen werden, das neue Sitzen<br />

intuitiv und ohne Hemmschwellen für sich zu erschließen.<br />

Damit deckte sich der Gestaltungsansatz der wiege mit den<br />

neuen Erkenntnissen der Gesundheitsforschung: Der visuelle<br />

Ersteindruck hat unmittelbare Auswirkungen auf Wohlbefinden<br />

und Leistungsfähigkeit der Menschen. Denn die psychische Verfassung<br />

beeinflusst direkt die biochemische Zusammensetzung<br />

der Stoffwechselprozesse. „Sitzmaschinen“, die eher an medizinische<br />

Geräte und Skelettkonstruktionen erinnern, können den<br />

positiven, intuitiven und natürlichen Zugang zu den eigenen Körperkompetenzen<br />

verhindern. Wenn die Gestaltung eines Stuhls<br />

„Vorsicht“, „Achtung“ und „Medizin“ signalisiert, wird sie Teil<br />

des Problems, weil eine dauerhaft präsente Warnung vor dem<br />

Rückenschmerz zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung wird.<br />

Erstklassige Gestaltungsqualität ist damit weit mehr als „nice to<br />

have“, sondern selbst ein wichtiger Gesundheitsfaktor.<br />

Umsetzung und Designprozess im interdisziplinären Team<br />

Jetzt begann die eigentliche Schwerarbeit: das Ringen um jedes<br />

Detail, die Integration möglichst vieler Funktionen in einzelne<br />

Bauteile, die Minimierung des Materialeinsatzes bei Maximierung<br />

der Festigkeiten – und die große Herausforderung, die neue,<br />

zweigeteilte Mechanik so stabil und gleichzeitig so kompakt wie<br />

möglich zur Serienreife zu bringen. Bis auf die Gasdruckfeder<br />

und Teile der Lenkrollen wurde jedes Element neu entwickelt.<br />

Der Leitbegriff „Integratives Design“ bezog sich nicht nur auf<br />

Form, Anmutung, Funktion und Bedienerführung, sondern auch<br />

darauf, Technik, Kosten und ökologische Kriterien in die bestmögliche<br />

Balance zu bringen.<br />

Drei Ingenieure und drei Designer, dazu Mitarbeiter der wiege-<br />

Modellwerkstatt und der Wilkhahn-Entwicklungswerkstätten<br />

arbeiteten Hand in Hand. Metallbauer, Polsterer und Holzmechaniker<br />

bauten Muster, Ansichtsmodelle und Prototypen. Die<br />

räumliche Nähe erwies sich als großer Vorteil, um zügig zu abgestimmten<br />

Ergebnissen zu kommen. Ein Beispiel dafür war die<br />

Formgebung der charakteristischen Schwenkarme, an denen die<br />

Sitz-Rücken-Konstruktion dreidimensional aufgehängt ist: Erste<br />

Handskizzen wurden in Holzmodelle und dann in CAD-Zeichnungen<br />

umgesetzt – doch die ideale Form ließ sich am Bildschirm<br />

nicht finden. Deshalb wurde auf ein Material aus dem Automobildesign<br />

zurückgegriffen und der Schwenkarm per Hand modelliert.<br />

Dieses Clay-Modell wurde dann wiederum digitalisiert und<br />

im Engineering mit modernster Software für Belastungssimulationen<br />

überprüft, um die Bruchfestigkeit sicherzustellen. Weil der<br />

Schwenkarm gleichzeitig die Armlehne aufnimmt und deshalb<br />

teilweise hohl ausgelegt ist, war die Synthese zwischen Formfindung<br />

und technischer Belastbarkeit nur in engster Abstimmung<br />

zu finden. So wurde Stück für Stück, Detail um Detail entwickelt,<br />

gestaltet und optimiert, ohne das Ganze aus dem Auge zu verlieren.<br />

Wissenschaftlich bestätigt: „ON ® bringt dem Sitzen das<br />

Laufen bei!“<br />

Im April 2009 schließlich war es so weit: Die ersten seriennahen<br />

Prototypen konnten montiert werden. Einige Exemplare gingen<br />

direkt nach Köln zum Zentrum für Gesundheit, um zu überprüfen,<br />

ob ON das einlöst, was die Leitidee der Entwicklung versprochen<br />

hatte: den Menschen im Sitzen zu deutlich vielfältigeren,<br />

natürlicheren Bewegungen zu stimulieren, den Organismus zu<br />

aktivieren und gleichzeitig Überforderung und Ermüdung zu<br />

vermeiden. Das Team um Prof. Dr. Ingo Froböse hatte in den<br />

Vormonaten das Untersuchungsdesign entwickelt und wartete<br />

bereits gespannt auf die Testmodelle. 19 Probanden testeten<br />

wissenschaftlich angeleitet die biomechanischen Auswirkungen<br />

des neuen Bürostuhls. Dabei wurden der neue Bewegungsraum<br />

(Range of Motion), die Körper-Stuhl-Kongruenz und die Druckverteilung<br />

in Sitz und Rücken untersucht. Am Ende wurden die<br />

Probanden per Fragebogen nach ihrem subjektiven Empfinden<br />

befragt. Die positiven quantitativen Messungen wurden dabei<br />

durchweg durch die qualitativen Aussagen bestätigt. ON<br />

ist sowohl objektiv wie auch subjektiv die nächste Generation<br />

für gesünderes und aktiveres Sitzen. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen<br />

Studie, veröffentlicht im September 2009, fasst<br />

Prof. Dr. Ingo Froböse in einem Vergleich zusammen: „Dieser<br />

Bürostuhl animiert zu einer neuen, natürlichen Haltungs- und Bewegungsvielfalt<br />

und aktiviert das gesamte System. Man könnte<br />

auch sagen, der ON bringt dem Sitzen das Laufen bei.“<br />

Durch nichts zu ersetzen: die ON ® ­Experience<br />

Es gäbe noch sehr viel mehr zu erzählen über die Entwicklung<br />

von ON. Wie es etwa gelang, die Geräusche der Lenkrollen zu<br />

dämpfen, den Rückenrahmen denkbar einfach zusätzlich zu<br />

pols tern oder den Gegendruck der Rückenlehne mit nur zwei<br />

Fingern und 4,5 Umdrehungen einzustellen. Über die verschiebbare<br />

Rückenhöheneinstellung oder die vordere Sitzkante, die sich<br />

auskrempeln lässt, über drei Polstervarianten, drei Rückenhöhen<br />

und Armlehnenvarianten oder über die Freischwinger und Vierbeiner,<br />

die aus ON eine komplette Programmfamilie machen.<br />

Was die 6.847 Designskizzen, die 9.263 Dateien mit 26 Gigabite<br />

Volumen, die 78 Stuhlmodelle und Modellteile, die Patente,<br />

Geschmacksmuster und Schutzrechte wirklich wert sind, das<br />

lässt sich am Ende nur „ersitzen“. Ein Journalist, der den ON vor<br />

der Marktvorstellung zunächst sehen und dann testen konnte,<br />

schrieb dazu: „Was als Enthüllung begann, endete als Offenbarung!“<br />

Schöner kann man das Gefühl für das neue Sitzen im<br />

Büro kaum beschreiben …<br />

15


16<br />

Fair – menschlich – nah:<br />

die neue Zentrale<br />

der Landessparkasse<br />

zu Oldenburg.<br />

Referenzbericht<br />

Die 1786 als „Ersparungscasse“ gegründete Landessparkasse zu Oldenburg, kurz LzO, ist die älteste<br />

noch bestehende Sparkasse der Welt und gehört heute zu den 25 größten Sparkassen in Deutschland.<br />

Der leistungsfähige und zukunftsorientierte Finanzdienstleister ist der Region durch seine einzigartige<br />

Tradition und durch die besondere Verantwortung der Sparkassen für die Kreditwirtschaft<br />

in Deutschland tief verbunden. „Fair“, „menschlich“ und „nah“ sind die zentralen Unternehmenswerte,<br />

die zu nachhaltigem Wachstum und hoher Kundenbindung führen. Während sich Großbanken<br />

eher aus der Fläche zurückziehen, hat die LzO ihr Filialnetz kontinuierlich modernisiert und<br />

ausgebaut. So wurde vor einigen Jahren absehbar, dass die alte Zentrale am Oldenburger Schlossplatz,<br />

seit 1856 Standort der Bank, dem Wachstum und den zukünftigen Anforderungen auf Dauer<br />

nicht mehr gerecht werden konnte. Die LzO-Gremien hatten daher den Beschluss gefasst, nordöstlich<br />

vom Zentrum eine neue Zentrale zu bauen.


Überzeugendes Pilotprojekt: Die Mitarbeiter wollen die<br />

Qualitäten der neuen Beweglichkeit nicht mehr missen.


Mit der Planung des Neubaus wurde nach einer Mehrfachbeauftragung<br />

von sieben renommierten Architekturbüros aus ganz<br />

Deutschland das Düsseldorfer Architekturbüro Rhode, Kellermann<br />

und Wawrowsky (RKW) betraut, das auch international<br />

einen hervorragenden Ruf genießt. 2007 wurde mit den Bauarbeiten<br />

begonnen, im August 2009 konnte der imposante Gebäudekomplex<br />

wie geplant offiziell eingeweiht werden. Er besteht<br />

aus einem Hochhaus mit zehn Geschossen und weiteren<br />

Baukörpern, die jeweils vier Etagen umfassen (s. Foto). Die Baukörper<br />

sind übersichtlich angeordnet, ihre Verbindung über verglaste<br />

Funktions- und Erschließungsbereiche sorgt für Transparenz<br />

und Orientierung: Die großzügige gläserne Eingangshalle,<br />

das helle Mitarbeiterrestaurant und die ebenfalls voll verglaste<br />

Verbindungsachse werden zum einsehbaren, halböffentlichen<br />

Raum. Die rund 24.000 m 2 Nutzungsfläche bieten Platz für bis<br />

zu 620 Arbeitsplätze. Die vorausschauende Planung und Anlage<br />

des Gebäudes gibt die Möglichkeit, zukünftige Erweiterungen<br />

auf dem 22.000 m 2 großen Grundstück vorzunehmen. Mit dem<br />

ästhetisch wie funktional und ökonomisch gleichermaßen überzeugenden<br />

Neubau setzt die Bank ein deutliches Zeichen für Offenheit<br />

und Optimismus, für Stärke und Zukunftsorientierung.<br />

Gleichzeitig wertet der Gebäudekomplex das Areal zwischen<br />

Hauptbahnhof, zentralem Busbahnhof, Weser-Ems-Halle und<br />

EWE-Arena auf und leistet dadurch einen wichtigen Beitrag zur<br />

städtebaulichen Entwicklung.<br />

Die Verbindung von Tradition und Zukunft, von Verantwortung<br />

und Pioniergeist, von Kunden- und Mitarbeiterorientierung<br />

zeigt sich nicht nur in der Architektur, sondern auch in der Ausstattungsqualität<br />

der neuen Zentrale. Mit der Gestaltung der Arbeitsplätze<br />

wurde das Planungsunternehmen BV Objektdesign<br />

GmbH in Oldenburg beauftragt, das die Aufgabenstellungen<br />

und die Prozessabläufe in der Bank genau analysierte und das<br />

entsprechende Einrichtungslayout entwickelte. Am Ende erhielt<br />

Wilkhahn den Auftrag über die Bürostühle und die Besprechungsstühle.<br />

Die LzO hatte schon seit vielen Jahren in der Zentrale und in den<br />

Filialen Wilkhahn-Stühle eingesetzt. Schließlich passen die zurückhaltende<br />

Formensprache, die langlebige, nachhaltige Qualität<br />

und die Bewegungsergonomie der Wilkhahn-Programme<br />

sehr gut zum Selbstverständnis der Bank. Dennoch handelte<br />

es sich bei dieser Auftragsvergabe um etwas ganz Besonderes.<br />

Denn die Verantwortlichen bestellten für die neue Zentrale bereits<br />

im Frühjahr 2009 lediglich auf Basis eines „Erlkönigs“ den<br />

neuen Bürostuhl ON – Monate, bevor der Stuhl auf den Markt<br />

gebracht wurde. Der konnte zwar probeweise besessen, aber<br />

noch nicht in der finalen Gestaltung beurteilt werden. Das Probesitzen<br />

und die konzeptionellen Erläuterungen zu diesem neuen<br />

Meilenstein des Bewegungssitzens hatten Bauherrn, Nutzer und<br />

Planer gleichermaßen überzeugt: Aufgrund der positiven Erfahrungen<br />

aus der jahrzehntelang währenden Geschäftspartnerschaft<br />

und im Vertrauen auf die Wilkhahn-Gestaltungsqualität<br />

hatte sich die LzO zu diesem außergewöhnlichen Vertrauensvorschuss<br />

entschlossen.<br />

Für die Wilkhahn-Produktentwicklung und die Fertigung war der<br />

Auftrag eine besondere Herausforderung. Anfang August 2009<br />

wurden die Bürostühle aus den ersten Serienteilen gefertigt und<br />

termingerecht ausgeliefert. Insgesamt 620 Bürostühle ON sind<br />

seitdem im Einsatz. Die Resonanz der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter auf die neue Generation des Sitzens ist durchweg<br />

positiv: Niemand möchte seinen Bürostuhl wieder gegen einen<br />

konventionellen Bürostuhl eintauschen! Die für die LzO typische<br />

Kombination aus konsequenter Werteorientierung und zukunftsweisendem<br />

Pioniergeist hat sich auch hier bestens bewährt.<br />

19


Interview mit Martin Grapentin,<br />

Vorstandsvorsitzender der LzO.<br />

Martin Grapentin,<br />

Vorsitzender des Vorstands der LzO.<br />

20<br />

Die Entscheidung für einen<br />

Standortwechsel vom<br />

tra ditionsreichen Sitz am<br />

Schloss platz zum Neubau<br />

am Berliner Platz war groß<br />

und mutig. Wie waren damals<br />

die Reaktionen bei<br />

Kunden und Belegschaft,<br />

wie sind sie heute?<br />

Wandel erfordert von allen<br />

Seiten, sich auf Veränderungen<br />

einzulassen. Der fertiggestellte<br />

Neubau hat alle<br />

nachhaltig überzeugt. Mit<br />

seiner anspruchsvollen Architektur<br />

trägt er ganz wesentlich<br />

zur städtebaulichen<br />

Weiterentwicklung bei. Wir<br />

sind hier für Kunden, Besu-<br />

cher, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit allen Verkehrsmitteln<br />

sehr gut zu erreichen. Der neue Standort bietet uns die Expansionsmöglichkeiten,<br />

die wir als wachstumsstärkste Sparkasse Niedersachsens<br />

in der Zukunft brauchen. Von Anfang an war aber<br />

auch klar, dass wir unseren angestammten Sitz am Oldenburger<br />

Schlossplatz nicht aufgeben werden. Dort entsteht jetzt auf<br />

2.600 Quadratmetern ein neues hochfunktionales Gebäude für<br />

unsere Regionaldirektion Oldenburg mit der Filiale Schlossplatz.<br />

Wir bleiben für unsere Kunden auch in der Zukunft im Herzen<br />

der Oldenburger City vertreten.<br />

Was war Ihnen bei der Gestaltung der neuen Zentrale<br />

besonders wichtig?<br />

Gebäude sind auch Botschaften. Sie zeigen, dass der Investor an<br />

die Zukunft dieser Region glaubt. Wir tun das. Tief verwurzelt in<br />

dieser Region, beflügelt von einem offenen Geist und getragen<br />

von unserer Unternehmensphilosophie fair – menschlich – nah<br />

zu sein, haben wir hier ein sichtbares Zeichen unserer Stärke gesetzt.<br />

Das neue LzO-Flaggschiff steht für den Aufbruch in eine<br />

neue Ära in der 223-jährigen erfolgreichen Unternehmensgeschichte<br />

der LzO.<br />

Was sind die wichtigsten Veränderungen gegenüber der<br />

alten Situation? Was wollten Sie erreichen und was haben<br />

Sie erreicht?<br />

Mit dem wachsenden Geschäftserfolg ist auch unser Raumbedarf<br />

ständig gestiegen. Unser Ziel war es, alle Bereiche und die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zentrale wieder in einem<br />

Haus zusammenzuführen, denn zuletzt waren diese Bereiche<br />

auf zehn unterschiedliche Standorte in Oldenburg und darüber<br />

hinaus verteilt. Dass wir jetzt wieder alle unter einem Dach vereint<br />

sind, hat viele Vorteile. Zum einen unter wirtschaftlichen<br />

Aspekten, aber besonders in der direkten Zusammenarbeit und<br />

der persönlichen Kommunikation miteinander.<br />

Worauf legen Sie in Geschäftsbeziehungen und bei der<br />

Auswahl Ihrer Geschäftspartner besonderen Wert?<br />

Uneingeschränktes Vertrauen zueinander und Verlässlichkeit<br />

sind wichtige Voraussetzungen für dauerhafte Geschäftsbeziehungen.<br />

Dies gilt sowohl für unser Kundengeschäft als auch<br />

bei der Auswahl unserer Lieferanten und Geschäftspartner. Als<br />

regionale Sparkasse sind wir immer der heimischen Region in<br />

besonderer Weise verpflichtet. Soweit möglich vergeben wir<br />

deshalb Aufträge vorrangig an heimische Betriebe und Lieferanten.<br />

So war der Neubau der LzO-Zentrale auch so etwas wie<br />

ein kleines „Konjunkturprogramm“ für die Betriebe im Oldenburger<br />

Land.<br />

Auch die Entscheidung für den neuen Bürostuhl „ON ® “ war<br />

ungewöhnlich mutig, weil das Programm noch gar nicht<br />

auf dem Markt war. Was waren Ihre Beweggründe und<br />

würden Sie das aus heutiger Sicht nochmals so machen?<br />

Bei der Auswahl der Bürostühle waren mit Blick auf die Gesundheitsvorsorge<br />

vor allem ergonomische Aspekte und neueste Erkenntnisse<br />

der Arbeitsmedizin wichtig. „ON“ – der neue Bürostuhl<br />

der Firma Wilkhahn erfüllt diese Kriterien in besonderer<br />

Weise. Auch wenn das Produkt seinerzeit noch nicht auf dem<br />

Markt war, fiel uns die Entscheidung für „ON“ nicht schwer.<br />

Heute kann ich sagen, dass dies eine gute Wahl war, die wir<br />

jederzeit wieder so treffen würden.<br />

Was sind Ihre nächsten Wünsche und Ziele?<br />

Wir wollen unsere Marktstellung als führender Finanzdienstleister<br />

des Oldenburger Landes sowohl im Privatkunden- wie auch im<br />

Firmenkundengeschäft weiter ausbauen. Mit unserer Vertriebsstärke<br />

und unserer Ertragskraft werden wir für unsere Kunden<br />

auch in der Zukunft ein starker und verlässlicher Partner sein.


Fragen an Lars Klatte,<br />

Architekt und geschäftsführender<br />

Gesellschafter bei RKW.<br />

Die Landessparkasse zu Oldenburg gilt als eine der ältesten<br />

Sparkassen überhaupt. Welche Rolle spielte diese Tradition<br />

für den Entwurf der neuen Zentrale?<br />

Für uns geht es immer darum, in der architektonischen Gestaltung<br />

eine Antwort zu finden, die dem spezifischen Charakter<br />

und den Eigenarten des Bauherrn oder Nutzers gerecht wird. Die<br />

LzO strahlt eine unerschütterliche Stabilität und Ruhe aus, die in<br />

ihrer Tradition und in der regionalen Verankerung wurzelt und<br />

aus der sie die Kraft und Zuversicht für die Zukunft schöpft. Wir<br />

haben diese Haltung und Ausstrahlung in eine Gestaltung übersetzt,<br />

die auf eine zurückhaltende Art und Weise selbstbewusst,<br />

kraftvoll und zukunftsgerichtet erscheint.<br />

Wie verbinden sich die Wertevorstellungen des Bauherrn<br />

und die städtebauliche Dimension in Ihrer zentralen Entwurfsidee?<br />

Wir sehen den oft leichtfertigen Umgang mit Landmarks kritisch.<br />

Hier aber ist die städtebauliche Geste mit einem Hochhaus im<br />

Gebäudeensemble absolut angemessen. Es dient der Orientierung<br />

in der Stadt und entspricht darüber hinaus der Bedeutung<br />

der LzO für Stadt und Region. Die klar umrissenen und dennoch<br />

transparent erscheinenden Baukörper treffen die richtige Balance<br />

zwischen innen und außen, zwischen öffentlichem Raum und<br />

Intimität. Auch die hohe Qualität und Detailgenauigkeit in Materialien<br />

und Ausführung werten das Quartier auf und bereichern<br />

das Stadtbild.<br />

Worauf sind Sie besonders stolz?<br />

Mit der LzO hatten wir einen Bauherrn, der unserem Anspruch<br />

nach Konsistenz und Durchgängigkeit konsequent folgte. Wir<br />

konnten dadurch einen Gebäudekomplex realisieren, der von<br />

der städtebaulichen Geste über die Architektur bis zur Innenarchitektur,<br />

von der Kunst über die Tragwerksausführung bis zur<br />

ökologisch ausgerichteten Gebäudetechnik in sich stimmig ist<br />

und den Gestaltungsanspruch überall sicht- und spürbar macht.<br />

Dass uns das gemeinsam mit dem Bauherrn gelungen ist, macht<br />

uns stolz.<br />

Was sollen Bauherr, Mitarbeiter, Kunden und Oldenburger<br />

Bürger in 20 Jahren über das Gebäude sagen können?<br />

Es wäre unheimlich schön, wenn Mitarbeiter und Kunden der<br />

Bank, aber auch die Bürger Oldenburgs sagen könnten, dass<br />

dieses Gebäude ganz selbstverständlich Teil der Stadt und des<br />

städtischen Lebens ist. Dass sowohl die Architektur wie auch ihre<br />

teils öffentliche Bespielbarkeit fest in Stadt und Region verankert<br />

sind wie die LzO selbst.<br />

Was bedeutet für Sie „gute Gestaltung“?<br />

In allen Bereichen das rechte Maß, die richtige Proportion zu<br />

finden, so dass sich im Ergebnis Angemessenheit und Balance<br />

spiegeln, das empfinde ich als gute Gestaltung. Das schließt die<br />

ästhetischen und haptischen, aber auch die ökonomischen, ökologischen<br />

und sozialen Dimensionen ein. – Und die Frage der<br />

Zeitstabilität: Dass die Gestaltungsqualität auch noch nach vielen,<br />

vielen Jahren einer kritischen Reflexion standhält.<br />

22


Auch Schulungs- und Konferenzbereiche wurden mit<br />

Wilkhahn-Programmen eingerichtet, zum Beispiel<br />

mit dem Freischwingerprogramm Sito (Design: wiege)<br />

und dem variablen Konferenztischprogramm Contas<br />

(Design: wiege, Fritz Frenkler, Anette Ponholzer).


Modus – starker Charakter<br />

zwischen Hightech<br />

und Handwerkskunst.<br />

Auf der Orgatec 1994 wurde das Bürostuhlprogramm Modus erstmals vorgestellt. 15 Jahre sind in<br />

der Büromöbelindustrie für Produktlinien ein stolzes Alter – schließlich suchen viele Unternehmen<br />

ihr Heil mit Innovationen im zweijährigen Messerhythmus der internationalen Leitmesse Orgatec.<br />

Genau genommen sind es dann meist „Innovatiönchen“, die so rasch Geschichte sind, wie sie zuvor<br />

als Strohfeuer aufgeflammt waren. Doch Modus sieht noch immer aus, wie frisch auf den Markt<br />

gekommen, und für so manche, die Sitzkomfort mit Volumen und dicken Polstern assoziieren, ist er<br />

der Zeit noch immer voraus.


Was macht es aus, dass ein Bürostuhl auch nach dieser Zeitspanne<br />

nichts an Aktualität eingebüßt hat, dass er auf dem besten<br />

Weg zum Klassiker ist? Da ist zum einen die Gestaltungsqualität,<br />

mit der das kongeniale Designer-Duo Klaus Franck und<br />

Werner Sauer in Zusammenarbeit mit der wiege den Nerv der<br />

Zeit getroffen hat und die so zeitlos elegant erscheint. Da ist<br />

zum Zweiten die ergonomische Funktion, die Modus zum Maßanzug<br />

macht – mit der Bespannung, die sich individuellen Haltungsvorlieben<br />

und Körperformen so selbstverständlich anpasst.<br />

Und drittens lässt Modus kaum Ausstattungswünsche offen. Die<br />

umfangreiche Modellpalette verbindet wie bei keinem anderen<br />

Programm die Durchgängigkeit des Erscheinungsbildes mit der<br />

Vielfalt der Anforderungen innerhalb eines Unternehmens.<br />

Ästhetik der Prozesse.<br />

Und dennoch ist da noch mehr, etwas, was sich nur schwer<br />

beschreiben lässt, was nicht auf den ersten Blick sichtbar und<br />

dennoch immer präsent ist. Bei Wilkhahn nennt man das die<br />

„Ästhetik der Prozesse“. Gemeint ist damit, dass an dem fertigen<br />

Produkt zu spüren ist, wie es produziert wurde. Dass es die<br />

Leidenschaft der Menschen für Präzision und Qualität spiegelt.<br />

Und dass es vermittelt, individuell in Handarbeit gefertigt und<br />

nicht als industrielles Massenprodukt aus einer Maschine gepurzelt<br />

zu sein. Solche Produkte haben ihre eigene Persönlichkeit,<br />

ihren eigenen Charakter. Wer dem Weg eines Modus durch die<br />

Wilkhahn-Produktion folgt, kann verstehen, warum der Stuhl<br />

eine besondere Faszination ausstrahlt.<br />

Vom Zuschnitt …<br />

Das beginnt beim Stoff- und Lederzuschnitt für Modus im ersten<br />

von vier Pavillons, die der Mitschöpfer des Münchner Olympiaparks<br />

Prof. Frei Otto vor über 20 Jahren entworfen hat. Wer<br />

Qualität produzieren möchte, braucht auch ein Umfeld, das ihn<br />

dafür sensibilisiert, so die eingängige Begründung des Unternehmens,<br />

das mit dieser Form der Humanisierung der Arbeitswelt<br />

viel Furore auslöste. Die geschwungene Form der Zeltdachkonstruktion,<br />

das von oben einfallende Tageslicht und die angenehm<br />

warme Ausstrahlung der Holzdecke bieten ein Ambiente, das<br />

eine geniale technische Konstruktion mit menschennaher und<br />

natürlicher Anmutung verbindet. Hier werden die Einzelteile der<br />

Bezüge per computergesteuerter Cutteranlage für jeden Auftrag<br />

aus den Stoffbahnen geschnitten. Die geläufigsten der über 200<br />

serienmäßigen Bezugsstoffe sind hinter der Anlage auf Rollen<br />

gelagert. Der Computer berechnet exakt die bestmögliche Anordnung<br />

der Schnittmuster auf der Stoffbahn, so dass der Verschnitt<br />

auf ein Minimum reduziert ist. Ganz anders sieht es bei<br />

der Lederverarbeitung gegenüber aus: Da werden die gefärbten<br />

oder anilingegerbten Bullenhäute handverlesen ausgewählt und<br />

auf den Stanzwagen aufgelegt. Die Mitarbeiter werfen hier ihre<br />

ganze langjährige Erfahrung in die Waagschale, um die jeweils<br />

beste Position für die vielen Stanzformen zu finden, die für einen<br />

einzigen Modus-Bezug benötigt werden. Schließlich sollen später<br />

keine Narbe, keine Verdickung und keine Farbabweichung den<br />

homogenen Eindruck stören. Vliese, je nachdem aus Schafwolle<br />

oder filzähnlichen Textilien, ergänzen die sichtbaren Bezugsteile,<br />

die nach Aufträgen kommissioniert dann im Nachbarpavillon<br />

vernäht werden. Solche Vliese zählen bei Wilkhahn zu den „anonymen“<br />

Qualitäten, die ganz wesentlich über Langlebigkeit und<br />

Sitzkomfort entscheiden. Sie sorgen als zusätzliche Einlage zwischen<br />

Polsterkörper und Bezug für ein exzellentes Sitzklima und<br />

verhindern gleichzeitig, dass sich im langjährigen Besitzen der<br />

Polsterschaum durch den Bezug arbeiten kann.<br />

… über Nähen …<br />

Mit seitlichen Polsterböden, einem Inlett zum späteren Fixieren<br />

des Bezugs und den umlaufend angenähten Kedern sind es<br />

am Ende neun Einzelteile, die hochpräzise per Hand zu einem<br />

einzigen Sitzbezug zusammengenäht werden. Jede Naht muss<br />

sitzen, selbst kleinste Abweichungen würden später für Faltenbildung<br />

und ein „schiefes“ Erscheinungsbild sorgen. Deshalb<br />

nähen die Mitarbeiterinnen hier die Bezüge jeweils für den kompletten<br />

Stuhl. An einer Pinnwand sind Hunderte kleiner Stoffmuster<br />

von Sonderbezügen angeheftet mit den Nähgarnen, die bei<br />

den jeweiligen Aufträgen verwendet wurden. – So wird auch bei<br />

Sonderausführungen sichergestellt, dass bei Nachbestellungen<br />

sowohl Stoff wie auch Faden mit der Erstlieferung identisch sind.<br />

Viele Kunden und Innenarchitekten nutzen die Möglichkeiten,<br />

die Bezüge präzise auf das individuelle innenarchitektonische<br />

Konzept oder das Corporate Design abzustimmen. Die Bandbreite<br />

reicht von der reichhaltigen Auswahl aus den Wilkhahn-Sonderstoffen<br />

bis zum kundeneigenen Material, das eingeschickt<br />

und zu Modus-Bezügen verarbeitet wird.


… und Polstern …<br />

Das aufwendige Bezugskonzept ist mit dem Nähen einer Jacke<br />

vergleichbar, bei der die Passgenauigkeit ebenfalls durch Vernähen<br />

von Einzelteilen zu einer Form erzielt wird. – Und wie eine<br />

Jacke wird der Bezug dann auch in der Polsterei verarbeitet. Sie<br />

ist in den lichtdurchfluteten Fabrikhallen zu Hause, die der Architekt<br />

Thomas Herzog für Wilkhahn gebaut hat. Dachbegrünung,<br />

Wärmeschutzgläser, Solarenergiegewinnung und die Bauweise<br />

als unterspannte Holzkonstruktion setzten neue Maßstäbe für<br />

einen ökologisch verantwortungsvollen Industriebau. Und auch<br />

Lichtdurchflutet und im Einklang mit der Natur: Die Fabrikhallen, in denen<br />

Modus gepolstert wird, wurden von Prof. Thomas Herzog entworfen.<br />

hier passen Prozess, Produkt und Umgebung perfekt zusammen:<br />

Das Sitzpolster und der Rückenrahmen werden regelrecht<br />

„angezogen“ – ohne das sonst übliche Verkleben oder Tackern.<br />

Das hat den großen Vorteil, dass der Bezug auch nach vielen<br />

Jahren einfach ausgetauscht werden kann. Dahinter steckt die<br />

Idee, alle energie- und rohstoffintensiven Bauteile von Modus<br />

möglichst lange in Gebrauch zu halten und dem Stuhl jederzeit<br />

zu einem neuen Outfit zu verhelfen. Ein neuer Look statt eines<br />

neuen Stuhls – das Motto kommt der Umwelt wie dem Geldbeutel<br />

gleichermaßen zugute.<br />

Um das zu erreichen, wurde die Polstertechnik damals komplett<br />

neu entwickelt. Und sie ist bis heute höchst anspruchsvoll:<br />

Sitzschale, Polster und Bezüge sollen schließlich zu einer präzise<br />

und klar konturierten Einheit zusammengefügt werden. Dafür<br />

muss jeder Handgriff sitzen. Besonders die Lederbezüge erfordern<br />

Kraft und Geschicklichkeit, damit die Kanten gerade und<br />

die Ecken auch wirklich eckig sind. Ist das Inlett eingehakt, sind<br />

die Polsterböden umgeschlagen und die Keder in die Nuten der<br />

Sitzschale eingerastet, dann werden per Stechahle die innen liegenden<br />

Nähfahnen in den Randaussparungen der Polsterkörper<br />

glatt gezogen und ausgerichtet.<br />

… bis in die Montage.<br />

Die vierte und letzte Station der Modusfertigung führt schließlich<br />

in die Montage. In der sogenannten Fließfertigung rollen pro<br />

Stuhl spezielle Trägerplatten an die Montageplätze, auf denen<br />

alle Einzelteile blitzsauber und griffgünstig angeordnet sind:<br />

das Fußkreuz mit Lenkrollen oder Gleitern, die Gasdruckfeder,<br />

die Mechanik, die zwei Schwenkplatten, die Armlehnen, die Rückenlehne<br />

und der gepolsterte Sitz. In der Zusammenführung<br />

aller Einzelteile offenbart sich die ganze Faszination der Verbindung<br />

von Industrial Design und manueller Arbeit, von Hightech<br />

und Handwerkskunst. Auf der einen Seite die präzisen Radien<br />

und perfekten Oberflächen, die Detailgenauigkeit, die schlanken<br />

Dimensionen und Elastizitäten, die nur durch mehrjährige<br />

Entwicklungsarbeit mit hoch spezialisierten Zulieferern möglich<br />

wurden. Und auf der anderen Seite die meisterhaft per Hand<br />

verarbeiteten Baugruppen für Sitz und Rücken, jenen Stuhlteilen<br />

also, zu denen so mancher menschliche Körper mitunter mehr<br />

Kontakt und Beziehung hat als zu seinem Bett.<br />

Die Leitidee „Reduce to the max“ als neue Interpretation des<br />

„Less is more“ der Moderne ist Modus auf den Leib geschrieben:<br />

Erstaunlich wenige und dafür überaus hochwertige und aufwendig<br />

gefertigte Einzelteile ergeben am Ende den fertigen Stuhl,<br />

der in ein paar Minuten genial einfach zusammengebaut ist, je<br />

nach Ausführung mit nur acht bis 16 Schrauben.<br />

Sieht man schließlich im Versand die doppelstöckigen Wagen<br />

stehen, auf denen die Modus-Stühle in Staubschutzfolie verpackt<br />

auf die Verladung in alle Welt warten, dann fühlt man hinter<br />

dem gewissen Extra von Modus auch die Menschen. Die Köpfe<br />

und Hände, die diesen Stuhl erdacht und entwickelt haben und<br />

ihn mit Sorgfalt und Leidenschaft fertigen, als Zeugnis für erstklassige<br />

Qualitätskultur made in Germany.


Ein klassisches Sitzmöbel<br />

modern interpretiert:<br />

der Lounge-Chair Velas,<br />

Design: Eric Degenhardt.<br />

28<br />

Trends in Lebens-<br />

und Arbeitswelten.<br />

Begriffe wie „Demografischer Wandel“, „Work-Life-Balance“, „Nachhaltigkeit“ und „Wissensgesellschaft“<br />

prägen die Diskussionen um das Heute und das Morgen der Arbeit. Manches erscheint als<br />

alter Wein in neuen Schläuchen, anderes zeigt tatsächlich den Kultur- und Wertewandel, der mit<br />

der Idee der Wissensgesellschaft verbunden ist, und stellt neue Anforderungen an Gestaltung und<br />

Einrichtung der Arbeitswelten.


Universal Design. Zu den Themen, denen sich Wilkhahn schon<br />

lange vor der Erfindung dieses Begriffs verschrieben hat, gehört<br />

das „Universal Design“. Dahinter steht die Forderung, dass Produkte<br />

generationenübergreifend gleichermaßen gern und gut<br />

zu nutzen sein sollten. Was bei Mobiltelefonen, BlackBerries,<br />

Interfacegestaltung und ähnlichen Produkten der Arbeits- und<br />

Konsumwelt durchaus nicht vorausgesetzt werden kann, ist für<br />

Wilkhahn fester Bestandteil erstklassiger Gestaltungsqualität:<br />

die denkbar einfachste Bedienbarkeit und Handhabung der Produkte.<br />

Verlängerte Lebensarbeitszeiten und zunehmende Alterung<br />

der Belegschaften in manchen Volkswirtschaften sorgen<br />

dafür, dass diese Kriterien deutlich an Bedeutung gewinnen.<br />

Nachhaltigkeit. „Ziel ist es, langlebige Produkte zu entwickeln,<br />

den Gebrauchswert zu erhöhen und die Verschwendung zu reduzieren“<br />

– diese Formulierung aus dem Gründungsmanifest der<br />

Ulmer Hochschule für Gestaltung hatte schon vor über einem<br />

halben Jahrhundert den Zusammenhang zwischen Design, Gebrauchsqualität<br />

und Nachhaltigkeit aufgezeigt. Wilkhahn arbeitete<br />

eng mit den „Ulmern“ zusammen und hatte damals neben<br />

gewerblich genutzten Einrichtungen auch Möbel für den Privatgebrauch<br />

und Kindermöbel entwickelt. Weil im Privatbereich die<br />

Sensibilität für moderne Materialien und Formen, aber auch für<br />

Qualität und Funktionalität wenig ausgeprägt war, konzentrierte<br />

sich das Unternehmen in den Folgejahrzehnten konsequent auf<br />

den B2B-Bereich. Heute nehmen Nachhaltigkeits- und Qualitätsbewusstsein<br />

auch in breiteren Bevölkerungsschichten zu. Gleichzeitig<br />

wird die Arbeit stärker zum Lebensraum, umgekehrt wird<br />

der Privatbereich professionalisiert. So manche Wilkhahn-Programme<br />

werden hier zu „Wanderern zwischen den Welten“.<br />

Sinnliche Sachlichkeit aus<br />

klaren Geometrien mit subtil<br />

formulierten Rundungen:<br />

vierbeiniger Polsterstuhl Ceno,<br />

Design: Läufer und Keichel.<br />

Work­Life­Balance. Dank Internet und Miniaturisierung der<br />

Kommunikationstechnik können „Wissensarbeiter“ bereits heute<br />

jederzeit und überall arbeiten. Ein verändertes Verständnis von<br />

Eigenverantwortung, die Führung hoch qualifizierter Mitarbeiter<br />

durch Vertrauen und längere Arbeitszeiten machen das Zuhause<br />

temporär auch zum Büro und umgekehrt das Büro zum Zuhause.<br />

Frauen nehmen eine immer wichtigere Rolle im Berufsleben ein<br />

und Unternehmen haben ein hohes Eigeninteresse, die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf zu fördern. Die Kinderbetreuung<br />

gehört in immer mehr Unternehmen genauso zum Alltag wie<br />

die Möglichkeit, zu Hause zu arbeiten, wenn es die familiären<br />

Umstände erfordern. Damit auch das Ambiente für die Kleinen<br />

stimmt, hat Wilkhahn die Schaukelplastik von Walter Papst und<br />

seinen berühmten „Dreibeiner“ neu aufgelegt.<br />

Wissensmanagement. Die hohe Komplexität unternehmerischer<br />

Prozesse und ihrer Auswirkungen macht das Management von<br />

Wissen und Erfahrung zu einer Schlüsselqualifikation für den unternehmerischen<br />

Erfolg. Weil das eigentliche Wissen nicht in den Informationsdatenbanken,<br />

sondern in den Köpfen der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter steckt, ist Wissensmanagement auch eine Kernaufgabe<br />

für die Raumgestaltung. Eine der wichtigsten Fragen: Wie<br />

und wo können Begegnung und Austausch zwischen den Menschen<br />

im Unternehmen gefördert werden? Was früher als notwendiges<br />

Übel angesehen wurde, rückt immer mehr in den Mittelpunkt<br />

der Planung: Erschließungs- und Wegezonen, Foyers, Teeküchen,<br />

Pausenräume, Casinos und andere „halböffentliche“ Aufenthaltsbereiche.<br />

Die Gestaltung dieser informellen Begegnungszonen<br />

sollte jenseits des üblichen Büro-Ambiente eine Aufenthaltsqualität<br />

vermitteln, die Leben und Arbeiten professionell verbindet.<br />

29


30<br />

Weil Arbeit und Leben zunehmend zusammenwachsen, sind immer mehr Wilkhahn­<br />

Programme in beiden Kontexten zu Hause – bei Menschen, die hier wie dort Gestaltungsqualität<br />

mit verantwortungsvollem Weitblick verbinden. Bei Menschen, für die Möbel zu<br />

Lieblingsstücken für ein ganzes Leben werden können ...<br />

Ist der stapelbare Vierbeiner des Berliner Designteams Läufer<br />

und Keichel eher ein Konferenzstuhl mit wohnlicher Anmutung<br />

oder ein Esszimmerstuhl mit dem Komfort und der Handhabung<br />

eines erstklassigen Besprechungsstuhls? Die Antwort<br />

darauf gibt der jeweilige Nutzungskontext. Denn viele Konferenzen<br />

gehen heute nahtlos über in den Businesslunch, wie<br />

auch umgekehrt der Restaurantbereich zum Besprechungs- und<br />

Arbeitsraum wird.<br />

Die Kinderbetreuung nicht nur für Kunden, sondern auch für<br />

Mitarbeiter ist vielerorts festes Serviceangebot der Unternehmen.<br />

Hinter der berühmten Schaukelplastik und dem Kinderstuhl<br />

(Design: Walter Papst) stecken ausgefeilte pädagogische<br />

und ergonomische Konzepte. – Und: Sie setzen gestalterische<br />

Akzente, die sich hervorragend mit einem professionellen Umfeld<br />

vertragen.<br />

Ob in der privaten Küche oder im Pausenraum des Büros – der<br />

wieder aufgelegte „Dreibeiner“, ein Designklassiker von Walter<br />

Papst aus den 1950er Jahren, verbindet Professionalität, Nachhaltigkeit<br />

und Lebensfreude. Der erstaunlich leichte und komfortable<br />

Massivholzstuhl lässt sich auch rittlings besitzen und<br />

animiert mit seiner charakteristischen Form regelrecht zu Diskussionsrunden<br />

und kreativem Austausch.


In between – zwischen Arbeit und Leben: Das ist auch der<br />

Bereich, in dem das umfangreiche Stuhl- und Tischprogramm<br />

Aline des Designers Andreas Störiko überzeugt. Den äußerst<br />

transparenten, leichten und verblüffend komfortablen Drehstuhl<br />

beispielsweise gibt es wahlweise mit Drehstuhlgestell oder mit<br />

ganz flachem Fußkreuz und Gleitern. Er eignet sich für temporäre<br />

Arbeitsplätze ebenso wie für die kreative Besprechung, für<br />

das informelle Kundengespräch oder für den privaten Ess- und<br />

Arbeitstisch.<br />

Der Stitz 2, von Nick Roericht als Stehhilfe entwickelt, gehört<br />

längst zu den Klassikern, die sowohl im beruflichen wie auch<br />

im privaten Kontext zu Hause sind. Er macht nicht nur frei für<br />

eine neue und ergonomisch sinnvolle Beweglichkeit, sondern er<br />

gilt als eine Ikone für herausragendes Industrial Design. Das Anwendungsspektrum<br />

reicht von der informellen Besprechung am<br />

Stehtisch über die Arbeit am Stehpult bis zur Unterstützung beim<br />

Musizieren, Malen, Konstruieren oder auch Kochen und Bügeln.<br />

Und: Der Stitz verbessert nachweislich die Koordinations- und<br />

Balancefähigkeiten des Körpers!<br />

Animierende Gestaltung und Wohlfühlqualität – im Programm<br />

Velas des Architekten und Designers Eric Degenhardt werden die<br />

beiden Begriffe zur konkreten Form. Der filigrane Loungesessel<br />

mit dem komfortablen Bezug aus dreidimensional gearbeitetem<br />

Strickwerk vermittelt auf hohem Niveau Lässigkeit und Freizeitgefühl.<br />

Mit den runden dreibeinigen Beistelltischen und kernlederbezogenen<br />

Fußhockern entstehen so Inseln der Entspannung<br />

– ob in Foyers, im Manager Office oder im Wohnzimmer.<br />

31


Der Bürostuhlklassiker FS-Linie kann durch den Austausch<br />

der Polster und Bezüge immer wieder ein neues Produktleben<br />

gewinnen – unter Weiterverwendung aller ressourcenintensiven<br />

Bauteile.<br />

Es grünt so grün –<br />

oder warum Nachhaltigkeit<br />

vor allem eine Frage der<br />

Qualität ist.<br />

Mittlerweile sind die Forderungen nach einer nachhaltigen Entwicklung auch in der Bau- und Einrichtungsbranche<br />

angekommen. In den letzten Jahren haben sich weltweit unterschiedliche Bewertungssysteme<br />

etabliert, in denen Umweltsterne für Neubauten, aber auch für Umnutzungs- oder<br />

Sanierungsprojekte vergeben werden: In Australien, das die Folgen des Klimawandels unmittelbar<br />

spürt, gibt es beispielsweise das Ratingsystem Green Star des australischen Green Building Council.<br />

Und während der Bush-Ära in den USA gründeten Nichtregierungsorganisationen, Architekten, Ingenieure<br />

und Unternehmen ebenfalls ein Green Building Council. Es vergibt LEED-Zertifikate (Leadership<br />

in Energy and Environmental Design) und hat zumindest in der Phase des Baubooms für einen<br />

regelrechten Wettstreit um die „grünsten“ Gebäude gesorgt. In Europa und speziell in Deutschland<br />

gelten seit Langem per Baugesetz sehr hohe Umweltstandards. Dennoch wurde auch hier ein eigenes<br />

Bewertungssystem entwickelt: Im Januar 2009 wurden die ersten Zertifikate „Deutsches Gütesiegel<br />

für nachhaltiges Bauen“ der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) vergeben.<br />

In einem nächsten Schritt sollen hier – wie bei LEED und Green Star – auch die Einrichtungen mitbewertet<br />

werden. Man mag geteilter Meinung darüber sein, ob es sich bei der Vielzahl von Umweltlabels<br />

und Bewertungssystemen nicht doch nur um „Green Washing“, Marktpolitik oder kostenträchtige<br />

Bürokratie handelt. Unstrittig ist aber, dass sich heute viele Unternehmen und Bürger – ob als<br />

Bauherren, Nutzer oder Hersteller – mit der Thematik auseinandersetzen und dass schon dadurch<br />

die Wahrscheinlichkeit für verantwortungsvollere Gebäude- und Einrichtungskonzepte steigt.<br />

33


Pioniere der Moderne: ganzheitliches Verständnis<br />

von Nachhaltigkeit<br />

Was heute unter „Nachhaltigkeit“ so modern daherkommt, war<br />

bereits zu Beginn der Moderne fester Bestandteil der Möbel- und<br />

Einrichtungsgestaltung: Der Begriff stammt aus der Forstwirtschaft<br />

und die lieferte den Rohstoff für den Möbelbau. Schon<br />

1912 hatte Karl Schmidt, Gründer der Deutschen Werkstätten,<br />

den Zusammenhang zwischen Designqualität und Nachhaltigkeit<br />

formuliert: „Wenn wir Holz zu Schundmöbeln verarbeiten, ...<br />

versündigen (wir) uns an einem Naturprodukt. (...) Verbrauchen<br />

wir so viel Material, als die Erde jährlich wachsen lässt, so werden<br />

wir für die Materialien einen mäßigen Normalpreis haben;<br />

... verbrauchen wir aber mehr, so steigt der Preis im Verhältnis<br />

des Mehrverbrauches. Nicht allein, dass wir damit die Güter verteuern,<br />

sondern wir leben auch auf Kosten unserer Kinder und<br />

Enkel. Es ist eine Sünde und Schande so zu verfahren.“ 80 Jahre<br />

vor dem ersten Umweltgipfel in Rio de Janeiro hatte er die<br />

Zusammenhänge von Gestaltungsqualität und Generationenverantwortung<br />

formuliert.<br />

1907 wurde durch zwölf Künstler und zwölf Unternehmen der<br />

Deutsche Werkbund gegründet. Der Gestaltungsanspruch „Vom<br />

Sofakissen bis zum Städtebau“ umriss dabei den ganzheitlichen<br />

Ansatz, der ökonomische, soziale und kulturelle Aspekte<br />

integrierte.<br />

Das Bauhaus und schließlich die Hochschule für Gestaltung Ulm,<br />

1953 von Max Bill, Inge Aicher-Scholl, Otl Aicher und anderen<br />

gegründet, führten diesen Ansatz konsequent weiter. Bei den<br />

„Ulmern“ wurden bereits im Gründungsmanifest die wichtigsten<br />

Nachhaltigkeitsgrundsätze festgeschrieben: „Ziel ist es, dauerhafte<br />

Güter zu produzieren, den Gebrauchswert zu erhöhen und<br />

die Verschwendung zu reduzieren“. Insbesondere die Methodik<br />

der Produktfindung fokussierte auf den zentralen Nachhaltigkeitsaspekt:<br />

Nicht das Produkt selbst, sondern ein verbesserter<br />

Gebrauchsnutzen und eine lange Gebrauchsdauer sollten im<br />

Mittelpunkt stehen.<br />

Im Ensemble der Wilkhahn-Fertigungshallen, 1988 von Prof. Frei Otto<br />

und 1992 von Prof. Thomas Herzog entworfen, gewinnt Nachhaltigkeit<br />

konkrete Gestalt.<br />

So ist es kein Zufall, dass Wilkhahn zu einem der Pionierunternehmen<br />

für Nachhaltigkeit wurde. Schon in den 1950er Jahren<br />

begann die Zusammenarbeit mit den „Ulmern“, und ihre Überzeugungen<br />

und Methoden wurden auch nach der Schließung<br />

der Schule im Jahr 1968 weiterentwickelt. Heute führen die<br />

drei zentralen Wilkhahn-Leitsätze die globalen Dimensionen der<br />

Nachhaltigkeit zusammen: „Produktgestaltung mit langfris tiger<br />

Gültigkeit“, „Internationale Ausrichtung“ und „Fairness gegenüber<br />

Mensch und Umwelt“ sind Ausdruck des über Jahr zehnte<br />

gewachsenen, ganzheitlichen Verständnisses von Nachhaltigkeit.<br />

34<br />

Vor über 20 Jahren bereits gewannen Umwelt- und Sozialverantwortung<br />

konkrete Gestalt. Die Produktionspavillons (Architekt<br />

Frei Otto, 1988) und die ökologisch konzipierten Produktionshallen<br />

(Architekt Thomas Herzog, 1992) gelten heute als Musterbeispiele<br />

für nachhaltiges Bauen. Auch das Fertigungs- und<br />

Verwaltungsgebäude von Wilkhahn in Sydney entspricht dem<br />

hohen Anspruch: Das Gestaltungskonzept wurde vom Büro<br />

Bligh Voller Nield entworfen, das zu den führenden Architekturbüros<br />

im asiatisch-pazifischen Raum zählt. Es wurde in 2007 mit<br />

dem „RAIA NSW Interior Architecture Award“ ausgezeichnet,<br />

der auch ökologische Kriterien bewertet.<br />

Doch der 1989 verabschiedete ökologische Wandel umfasst bei<br />

Wilkhahn weit mehr als nur umweltfreundliche Bauten: Es folgten<br />

neue, ökologisch orientierte Leitlinien für die Produktentwicklung,<br />

die Umsetzung umweltfreundlicher Produktions prozesse<br />

und Verpackungssysteme und die Einführung der Umweltmanagementsysteme<br />

EMAS und ISO 14001. Als bislang einziges<br />

Unternehmen wurde Wilkhahn für das ganzheitliche Umweltmanagement<br />

von der Deutschen Umweltstiftung mit dem Deutschen<br />

Umweltpreis ausgezeichnet – mit dem wichtigsten und<br />

höchstdotierten Umweltpreis in Europa. Jüngste Meilensteine<br />

sind ein hochmodernes Blockheizkraftwerk (2008), das durch<br />

pflanzliche Energieträger die CO 2-Emissionen um knapp 80 %<br />

reduziert, der Beitritt zum Global Compact und das 2009 unterzeichnete<br />

Rahmenabkommen mit der ILO (International Labour<br />

Organization). Wilkhahn setzt sich damit aktiv für sozial- und<br />

umweltgerechte Arbeitsbedingungen bei den globalen Marktpartnern<br />

ein.<br />

Nachhaltigkeit als Qualitätsfrage<br />

Bei der aktuellen „grünen“ Welle, die überall beim Bauen und<br />

Einrichten Einzug gehalten hat, ist eine Rückbesinnung auf diesen<br />

ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz hilfreich. Denn viele<br />

der Labels und Bewertungssysteme für Produkte zielen in erster<br />

Linie auf die Herstellung und die Recyclingfähigkeit der Produkte<br />

– die Frage nach der Nutzungsqualität und Nutzungsdauer wird<br />

dagegen weitgehend ausgeklammert. Wenn sich aber die wichtigsten<br />

Anforderungen darauf reduzieren, wie umweltfreundlich<br />

produziert und entsorgt werden kann, wäre es dann nicht die<br />

ökologischste Lösung, das Produkt gar nicht erst herzustellen?<br />

Ein schlechtes und überflüssiges Produkt bleibt schlecht und<br />

überflüssig, auch wenn es „grün“ produziert wurde. Natürlich<br />

sind die ökologischen und sozialen Aspekte bei Material, Produktion<br />

und Entsorgung wichtig. Aber die Reihenfolge muss<br />

stimmen. Nachhaltigkeit ist so gesehen in erster Linie eine Frage<br />

von hochwertiger Qualität in Form, Funktion und Machart, weil<br />

dies über Langlebigkeit und Gebrauchsfähigkeit entscheidet –<br />

und damit über die Frage, welcher Nutzen den ökologischen und<br />

ökonomischen Aufwendungen gegenübersteht!<br />

Klassiker gegen die Wegwerfgesellschaft<br />

Je länger ein Produkt gebraucht und geliebt werden kann,<br />

desto besser ist es für Mensch und Umwelt. Im Umkehrschluss<br />

ist es eine zentrale Zukunftsaufgabe, Gebäude und Produkte<br />

so zu gestalten, dass sie langfristig Bestand haben, indem sie<br />

die wesentlichen Bedürfnisse des Menschen dauerhaft positiv<br />

beantworten.<br />

Neben rationalen und bedeutungsschweren Aspekten wie Wirtschaftlichkeit,<br />

Langlebigkeit, Verantwortung oder Sinnstiftung<br />

beinhaltet dieser Anspruch auch emotionale Qualitäten wie<br />

Freude, Erlebnis und den Glauben an eine bessere Zukunft.<br />

Was diese Triebfedern der menschlichen Existenz nicht trifft,<br />

wird vielleicht die Köpfe, nicht aber die Herzen der Menschen<br />

erreichen – und damit keine nachhaltige Wirkung entfalten.<br />

Erzeugnisse jedoch, die solche Qualitäten verbinden, werden<br />

zu Klassikern.


So frisch und jung wie am ersten Tag: Der FS-Bürostuhl Modell 2<strong>11</strong> / 8 zählt auch nach fast drei Jahrzehnten in Form, Funktion und Qualität zu den besten<br />

der Welt – zeitstabil gestaltet, sympathisch, genial einfach, robust und mit exzellentem Sitz- und Bewegungskomfort.<br />

Der „genetische Code“ der Ulmer Hochschule für Gestaltung<br />

hat bei Wilkhahn bereits eine ansehnliche Reihe von Sitz-Klassikern<br />

entstehen lassen: den Klassiker FS-Linie, seit 1980 einer der<br />

besten Bürostühle der Welt, den Stitz 2 als Ikone für Industrial<br />

Design aus dem Jahr 1992 oder das Bürostuhlprogramm Modus<br />

von 1994, das einen neuen ästhetischen und ergonomischen<br />

Standard gesetzt hat. Diese Programme sind in ihrer Funktion so<br />

aktuell wie am ersten Tag. Ihre Formen stehen als Musterbeispiel<br />

für den jeweiligen Zeitgeist, der fest zum kulturellen Erbe gehört<br />

und jenseits von Moden Bestand hat. – Und auch die Materialien<br />

reflektieren in ihrer Präzision und Oberflächengüte dauerhafte<br />

Werthaltigkeit. Diese Qualitäten verbinden die Wilkhahn-Klassiker<br />

mit anderen Produkten, die heute zu den Platzhaltern für<br />

guten Geschmack gehören.<br />

Verbindung von Kontinuität und Wandel<br />

Aber die Wilkhahn-Programme gehen darüber hinaus: Sie akzeptieren,<br />

dass die Sehnsucht nach Veränderung genauso berechtigt<br />

ist wie die Forderung nach Langlebigkeit. Deshalb lassen<br />

sich bei der FS-Linie die bezogenen Polster jederzeit einfach<br />

und kostengünstig austauschen, wenn Verschleißspuren sichtbar<br />

werden – oder wenn ganz einfach der Wunsch nach einem neuen<br />

Outfit besteht. Die wertvollen und material- und energieintensiv<br />

hergestellten Bauteile können dagegen eins zu eins weiterverwendet<br />

werden. Bei so manchem Kunden hat die FS-Linie<br />

auf diese Weise schon ein zweites oder gar drittes Produktleben<br />

erhalten – und wirkt heute so frisch wie am ersten Tag.<br />

Auch der Stitz lässt sich durch den Austausch der Sitzauflage<br />

einfach updaten – mit Naturkorkfläche, schwarzem Leder oder<br />

aber in bunten Stoffen. Und Modus schließlich wurde, dem<br />

ökologischen Designkonzept folgend, von vorneherein für den<br />

„Kleiderwechsel“ konzipiert. Dass diese Prinzipien auch in der<br />

Entwicklung des neuen Bürostuhls ON angewandt wurden, versteht<br />

sich bei Wilkhahn von selbst. Mit seiner wegweisenden<br />

neuen Bewegungsfunktion und der erstklassigen, reduzierten<br />

Form bringt das Programm alle Voraussetzungen mit, sich eines<br />

Tages in die Wilkhahn-Klassiker einzureihen – als Beweis für<br />

im besten Sinne nachhaltige Herstellungs-, Gestaltungs- und<br />

Nutzungsqualität.<br />

35


Awards (Auswahl).<br />

Produkte …<br />

APEX Award, USA, „Best of Competition“ · Architectural Review Award for Product Excellence,<br />

Spectrum, London · Award for Excellence in Design & Manufacture of Seating, Australien · Compasso<br />

d’oro, Milano, Italien · CSD-Minerva Awards, London, Großbritannien · Design Preis<br />

Schweiz · Design-Week-Award, Großbritannien · Goed Industrieel Ontwerp, Niederlande · Good<br />

Design Award, The Chicago Athenaeum, USA · Gute Industrieform, Hannover · iF Product Design<br />

Award, Hannover · iF Design, „Die Besten der Branche“, Hannover · Innovationspreis Architektur<br />

und Office, AIT-Magazin · Internationaler Designpreis Baden-Württemberg, Focus Gold und<br />

Silber, Deutschland · International Interior Design Association, USA · M.I.T.I.-Award, „G-Mark“,<br />

Japan · Milieukeur, Niederlande · red dot product design award, Essen, Deutschland · Roscoe<br />

Awards, New York<br />

Unternehmen …<br />

„365 Orte im Land der Ideen“, Deutschland 2007 · ADAM Award, „Bester Messeauftritt“,<br />

Deutschland 2002 · Cyber Lion Award, Cannes, Frankreich 2002 · European Good Practice<br />

Award in Safety and Health 2000 · Weltausstellung EXPO 2000, Ausstellung „Zukunft der Arbeit“,<br />

2000 · Bundespreis für Förderer des Design, 1999 · Corporate Conscience Award des Council on<br />

Economic Priorities 1997 · Deutscher Umweltpreis, 1996 · Deutscher Marketingpreis, 1992<br />

Standards und Zertifizierungen.<br />

D-133-00055


Katalog.<br />

38 Programm 170 ON ®<br />

50 Programm 180 Neos<br />

54 Programm 190 Solis<br />

58 Programm 190 Solis F<br />

60 Programm 20 Stitz 2<br />

62 Programm 21 FS­Linie<br />

68 Programm 230 Aline<br />

72 Programm 26 | 27 | 28 Modus<br />

37


Das Erscheinungsbild des ON ® zeigt innovative Bewegungsfunktion<br />

ohne „Maschinenästhetik“: Die markanten Schwenkarme<br />

aus Aluminiumdruckguss vermitteln Hochwertigkeit<br />

und Sicherheit.


ON. ®<br />

Frei beweglich.<br />

Natürlich aktivierend.<br />

Exzellent gestaltet.<br />

Design: wiege<br />

Bewegungsmangel und körperliche Unterforderung beim Sitzen<br />

sind die Hauptursachen für Rückenschmerzen. Jeder, der täglich<br />

sieben oder mehr Stunden am Schreibtisch arbeitet, sollte einen<br />

Bürostuhl haben, der diese Probleme nachweislich verhindern<br />

kann. Der die Körperkompetenzen fördert und entwickelt. Der<br />

nicht wie ein medizinischer Behandlungsstuhl aussieht, sondern<br />

Komfort, Vertrauen und Selbstverständlichkeit vermittelt. – Und<br />

der sich so kinderleicht einstellen lässt und selbsttätig anpasst,<br />

dass man das „richtige Sitzen“ getrost vergessen kann.<br />

Das alles ist ON. Der weltweit gültige Meilenstein für die neue<br />

Freiheit des Sitzens: mit der synchronen Verbindung von natürlicher,<br />

dreidimensionaler Bewegung und gleichzeitiger Entlastung<br />

– als anregende Stimulation, die Körper und Geist aktiviert.<br />

39


Unverwechselbar ist auch die Silhouette, die durch die schlanke Dimensionierung von Sitz und<br />

Rücken besticht. Durch die Elastizität und Selbstanpassung der Materialien braucht ON ® keine<br />

voluminösen Sitz- und Rückenpolster.


Mit hohem Rücken und Kopfstütze wirkt<br />

ON ® ausgesprochen elegant. Alle Einstellfunktionen<br />

und Beweglichkeiten sind bedienungsfreundlich<br />

ausgelegt und perfekt<br />

in die Gestaltung integriert.


Weltneuheit Trimension ®<br />

Weil der Rücken in der Hüfte beginnt, wurde für die einzigartige<br />

Beweglichkeit des ON eine völlig neuartige, dreidimensionale<br />

Kinematik entwickelt. Sie ermöglicht nicht nur Vor-, Rück- und<br />

Seitwärtsbewegungen, sondern auch Drehbewegungen, die für<br />

die Stabilisierung der Wirbelsäule besonders wichtig sind. Herzstück<br />

der patentierten Mechanik sind die zwei wie Oberschenkel<br />

unabhängig beweglichen Schwenkarme. Die Position und die<br />

Funktion der Drehpunkte entsprechen dabei präzise den Knie-<br />

und Hüftgelenken. – Dadurch bleibt der Körperschwerpunkt in<br />

jeder Sitzhaltung und Bewegung sicher im Gleichgewicht und<br />

die neue Freiheit des Sitzens wird ganz schnell zur Selbstverständlichkeit.<br />

Die Kopplung von hochgradig verwindungsfähiger Sitzschale und<br />

elastischem bespannten Rückenrahmen (Flexframe) mit der 3-D-<br />

Mechanik sorgt für eine selbsttätige, absolut körpersynchrone<br />

Abstützung, die gesundes Bewegen mit komfortablem Entspannen<br />

verbindet. Aktivieren ohne Ermüden – das erhöht sowohl<br />

das Wohlbefinden wie auch die geistige Leistungsfähigkeit.<br />

ON. ®<br />

Funktionen.<br />

Die Geräumigkeit des Sitzes ermöglicht vielfältige Sitzhaltungen,<br />

für die sich der Stuhl ganz einfach und im Sitzen einstellen lässt.<br />

Gegendruck der Rückenlehne. Er lässt sich per Schnelleinstellung<br />

mit zwei Fingern und nur 4,5 Umdrehungen individuell<br />

regulieren – für Körpergewichte von 45 bis 120 kg. Das Einstellrad<br />

ist griffgünstig in der Arretierungstaste der Sitzneigung integriert.<br />

Armlehnen. Sie folgen allen Bewegungen und sind per Knopfdruck<br />

mit einer Hand in der Höhe einstellbar. Per Schieben<br />

und Drehen auch in der Tiefe und Breite. Die Auswahl aus drei<br />

Armauflagen (Standard, geschäumt und lederbezogen) lässt keine<br />

Wünsche offen.<br />

Rückenlehnen. Die Rückenlehne lässt sich intuitiv beim Sitzen in<br />

der Höhe einstellen. Sie wird dafür einfach mit den Händen umfasst<br />

und nach oben geschoben. Ganz ohne Knöpfe oder Hebel.<br />

Sitztiefe. Auf Wunsch gibt es die genial einfache patentierte<br />

Sitztiefeneinstellung. Dazu wird die vordere Kante der Sitzfläche<br />

mit zwei Händen umfasst und für die Schenkelauflage passend<br />

ein- oder ausgekrempelt.<br />

43


Made for management: Mit Managementpolsterung, Bezügen aus feinstem Le-<br />

Agna<br />

der und<br />

feu<br />

glanzverchromtem<br />

feuguer sum acipsusto<br />

Gestell<br />

od<br />

kann das dreidimensionale Bewegungs sitzen<br />

auch tem digna den Chef faccum aktivieren. ipit, consequis Passend dazu sind hier die Armauflagen gepolstert<br />

und augiam, bezogen.<br />

vendit lut vulla facinis molessecte<br />

commy nisi.


ON. ®<br />

Polstervarianten.<br />

Gesundes Sitzen sollte keine Hierarchien kennen. Deshalb verfügt<br />

jedes Modell über die Vorzüge der einzigartigen Trimension ®<br />

und alle Einstellfunktionen. Drei Rückenhöhen und drei Polstervarianten<br />

bieten den Gestaltungsspielraum, um feinstufige Differenzierungen<br />

zu erreichen.<br />

Fiberflex. In der Grundausführung sind Sitzfläche und Rückenlehne<br />

mit diesem innovativen Gewebe bezogen. Es ist dauerelastisch,<br />

atmungsaktiv und hautsympathisch. Durch die dreidimensionale<br />

Verarbeitung wirkt es wie ein zusätzliches Mikropolster.<br />

Stoffbezug. Die Sitzfläche und die Rückenlehne können wahlweise<br />

auch mit Stoff und Leder aus der umfangreichen Wilkhahn-<br />

Kollektion bezogen werden.<br />

Managementpolsterung. Die schmalen seitlichen Polsterböden<br />

und fein abgesteppten Nähte der zusätzlich wattierten Bezüge<br />

zeugen von erstklassiger handwerklicher Qualität. Sie sorgen für<br />

einen gediegenen bis dezent luxuriösen Auftritt der neuen Freiheit<br />

des Sitzens.<br />

45


Die charakteristische Linienführung und die Polstervarianten<br />

finden sich auch in den Freischwingern, bei denen sich guter<br />

Sitzkomfort mit vielfältigen Einsatzbereichen verbindet.


ON. ®<br />

Besucherstühle.<br />

Passend ausgeführte Besucherstühle sorgen in Verbindung mit<br />

den ON-Drehstühlen für Sitzlösungen aus einem Guss – in allen<br />

Unternehmensbereichen.<br />

Vierbeiniger Stuhl. Sitzschale und Rückenrahmen des Besucherstuhls<br />

nehmen formal Bezug auf die Drehstühle und bieten<br />

hohen Sitzkomfort. Die Gestellgeometrie verweist auf die für ON<br />

typische Klarheit, der Rückenbügel ist analog den Freischwingern<br />

ausgeführt. Der Vierbeiner ist mit Fiberflex- oder Stoffbezug serienmäßig<br />

stapelbar.<br />

Freischwinger. Er verfügt über die gleiche Sitz-Rücken-Konstruktion<br />

wie der Vierbeiner. Analog sind die Ausführungen mit<br />

Fiberflex- oder Stoffbezug stapelbar, die mit für gehobene Ansprüche<br />

ausgelegter Management-Polsterung dagegen nicht.<br />

47


174 / 7 175 / 7 175 / 7 176 / 7 178 / 7<br />

174 / 7<br />

174 / 71<br />

175 / 7<br />

175 / 71<br />

175 / 7<br />

175 / 71<br />

ON. ®<br />

Die Familie.<br />

Drei Rückenhöhen, drei Armlehnenvarianten und drei Polstervarianten<br />

lassen in der ON-Familie keine Funktions- und Gestaltungswünsche<br />

offen. Hinzu kommen vielfältige Wahlmöglichkeiten<br />

bei den Gestell- und Mechanikoberflächen: von beschichtet und<br />

gestrahlt über natur poliert bis glanzverchromt.<br />

176 / 7<br />

176 / 71<br />

178 / 7<br />

178 / 71<br />

49


Abschied vom schwarz-grauen Büroalltag: Neos-Bürostühle<br />

mit weißer Sitz- und Rückenschale unterstützen<br />

eine frische und moderne Atmosphäre.


Rückenschale, Schwenkarme und<br />

Armlehnen erscheinen wie aus einem<br />

Guss. Die Ausführung mit Membran-<br />

Rücken verfügt anstelle eines höhenverschiebbaren<br />

Rückenpolsters optional<br />

über eine variable Lordosestütze.<br />

Neos.<br />

Homogene Form.<br />

Integrierte Funktion.<br />

Intuitive Einstellung.<br />

Design: wiege<br />

Große und Kleine, Dicke und Dünne, Sitzriesen und Stehzwerge<br />

– sie alle wollen am Schreibtisch gestützt, in Bewegung gebracht<br />

und geborgen sein. Neos überzeugt durch seine sympathisch zurückhaltende<br />

Gestaltung, den einladenden Sitzkomfort und die<br />

intuitive Bedienung aller Einstelloptionen, die international gefordert<br />

werden. Hier findet sich jeder auf Anhieb zurecht! Die<br />

geräumige, elastisch ausgebildete Rückenschale und die komfortable<br />

Sitzpolsterung passen sich an die Körperformen an – und<br />

die präzise abgestimmte, speziell ausgelegte Synchronautomatik<br />

(für 40 bis 120 kg!) fördert Bewegungen und Haltungswechsel.<br />

Die homogene und robuste Gestaltung macht Neos zum ergonomischen<br />

Bürostuhl für alle Fälle, der sich in jedes Umfeld einfügt.


Die Modellreihe mit Membranrücken verbindet<br />

komfortable Hinterlüftung mit ästhetischer<br />

Transparenz. Die Membran ist<br />

dabei kantenbündig auf den elastischen<br />

Rückenrahmen aufgesetzt.


181 / 6 181 / 6 181 / 71<br />

183 / 3<br />

183 / 3<br />

Neos.<br />

Übersicht.<br />

Die Ausführungsvarianten mit schwarz-grauer oder weiß durchgefärbter<br />

Rückenschale, die Modelle mit Membranrücken und<br />

der komfortable Freischwinger machen Neos zur kleinen, feinen<br />

Programmfamilie. Vielfältige Bezugsvarianten erlauben die Abstimmung<br />

auf individuelle Gestaltungskonzepte.<br />

Der Freischwinger mit dem markanten Rückenbügel ist mit ungepolstertem<br />

oder gepolstertem Rücken zu haben (stapelbar)<br />

oder in einer besonders exklusiven, auch rückseitig bezogenen<br />

Lederausführung.<br />

183 / 5<br />

53


Der Kontrast zwischen der technischen<br />

Präzision der Mechanik und der ergonomisch<br />

geschwungenen Linienführung<br />

der Rückenlehne verleiht Solis einen besonderen<br />

ästhetischen Reiz.


Optional erhältlich:<br />

Die Sitztiefe lässt sich durch Einschieben<br />

unter den Sitzkeil verkleinern, der<br />

dadurch immer an der ergonomisch<br />

richtigen Position bleibt. Die Rückenhöhe<br />

wird auch durch einfaches Hochschieben<br />

in Rastpunkten eingestellt.<br />

Solis.<br />

Klare Gestaltung.<br />

Konsequente Materialität.<br />

Verblüffender Komfort.<br />

Design: wiege<br />

Klarheit und Orientierung sind Voraussetzungen dafür, dass<br />

Menschen und Organisationen effizient arbeiten können. Deshalb<br />

ist die Gestaltung von Solis konsequent auf homogene<br />

Flächen, klare Körper und parallele Linienführung reduziert. –<br />

Das bietet Ordnung und Struktur auch in der Rückansicht.<br />

Die ergonomisch ausgeprägten Sitz- und Rückenschalen sind aus<br />

elastischem Kunststoff, die technisch präzise gestaltete Mechanik<br />

und Gestellstruktur aus hochwertigem Aluminiumdruckguss.<br />

Auch die Ausstattungsoptionen wie höhen-, breiten- und tiefeneinstellbare<br />

Armlehnen, höheneinstellbare Rückenlehnen oder<br />

ausziehbare Sitzflächen sind perfekt in die Gestaltung integriert.<br />

Vor allem aber: Sie lassen sich ohne jeden Zusatzhebel bedienen<br />

und das klare Erscheinungsbild bleibt gewahrt!


Das Programm bietet Modelle und<br />

Ausstattungen für alle Anforderungen,<br />

inklusive Chefsessel, der mit<br />

aufwendig genähten Lederbezügen<br />

ausgestattet ist. Im Hintergrund: das<br />

passende Besucherstuhlmodell aus<br />

dem Freischwingerprogramm Sito.


191 / 4<br />

193 / 41<br />

So geometrisch die Anmutung, so verblüffend ist der Sitzkomfort<br />

von Solis: Das Zusammenspiel der flexiblen, ergonomisch<br />

geformten Sitz- und Rückenschalen mit der Synchronautomatik<br />

erlaubt die Abstützung in vielen Sitzhaltungen und eröffnet einen<br />

beispielhaften Bewegungskomfort. Ob aufrecht sitzen oder<br />

entspannt relaxen, der weite Öffnungswinkel mit der speziell angepassten<br />

Kinematik sorgt im Wechsel zwischen Konzentration<br />

und Bewegung gleichermaßen für Produktivität und Gesundheit.<br />

Innovative Detaillösungen garantieren, dass sich der Sitz vollautomatisch<br />

den Bewegungsabläufen anpasst, etwa durch das bewegungssynchrone<br />

Absenken der Sitzvorderkante.<br />

Um die Prinzipien Vereinfachung, Durchschaubarkeit und Klarheit<br />

im ganzen Unternehmen zu vermitteln, ist Solis als Modellreihe<br />

konzipiert: Unterschiedliche Rückenhöhen und verschiedene<br />

Pols terausführungen erlauben die differenzierte Abstimmung<br />

auf Organisations- und Gestaltungskonzepte. Das Freischwingerprogramm<br />

Sito (Design: wiege) bietet passend abgestimmte<br />

Besucher- und Konferenzstuhlmodelle.<br />

Klare Gestaltung, einfache Bedienung und die optionale Ausstattung<br />

mit Zusatzfunktionen machen Solis zum idealen Programm,<br />

um die Ansprüche von Arbeitsmedizinern, Führungskräften und<br />

Ästheten gleichermaßen zu berücksichtigen.<br />

194 / 41<br />

57


Faszination und Reduktion.<br />

Selbst Armlehnen und Kopfstütze<br />

werden aus Aluminiumprofilen<br />

ge bildet, die sichtbar an der<br />

Rahmenstruktur verschraubt sind.


Solis F.<br />

Puristische Form.<br />

Technische Faszination.<br />

Komfortable Transparenz.<br />

199 / 4 198 / 4 196 / 4<br />

Design: wiege<br />

Kompromisslos puristische Konstruktion und verblüffend hoher<br />

Sitzkomfort kennzeichnen die Modellreihe Solis F. Sie ist für Managementbereiche<br />

konzipiert, in denen ein klares Bekenntnis zu<br />

Transparenz, Zukunft und Fortschritt gefragt ist. Das „F“ steht<br />

für Frame und bezeichnet damit die prägnanten Sitz- und Rückenrahmen<br />

aus Aluminium, in die transparente Hochleistungsgewebe<br />

eingespannt sind. Das eröffnet den Blick auf die faszinierend<br />

präzise und klar gestaltete Sitzmechanik. Auch Solis F<br />

wird in drei Rückenlehnenhöhen angeboten: mittelhoch, hoch<br />

sowie hoch mit Kopfstütze. Optional ist die Rückenhöhe einstellbar.<br />

Die Armlehnen und die Kopfstütze sind mit Leder bezogen.<br />

Auf Wunsch sind Sitz und Rücken zusätzlich mit abgesteppten<br />

Lederauflagen ausgestattet.<br />

59


Der mit feinstem Quarzsand gefüllte Gummibalg macht<br />

den Stitz standsicher, wenn er nicht benutzt wird – gerade in<br />

Reih und Glied oder auch in lockerer Schräglage. Die runde<br />

Stützfläche gibt es in farbigen Stoffen, Naturkork oder Leder.


201 / 1 201 / 2<br />

Stitz 2.<br />

Dynamisch.<br />

Reduziert.<br />

Zeitlos aktuell.<br />

Design: ProduktEntwicklung Roericht<br />

Der Stitz 2 steht für die bestechende Idee, den Körper gleichzeitig<br />

zu entlasten und zu trainieren. Denn der Einbeiner wird<br />

nicht „besessen“, sondern schräg gegen das Gesäß geklemmt.<br />

Die runde Sitzfläche lässt sich in der Höhe einstellen, um den<br />

Stützwinkel intuitiv zu verändern. Eine Studie des Zentrums für<br />

Gesundheit an der Deutschen Sporthochschule Köln beweist:<br />

Der Stitz aktiviert die Stoffwechselfunktionen, verbessert den<br />

Gleichgewichtssinn und fordert die Muskulatur, ohne sie übermäßig<br />

zu beanspruchen.<br />

Auf die denkbar einfachste Form reduziert und in robusten<br />

Materialien ausgeführt, überzeugt die Design-Ikone im Büro<br />

oder im Atelier, in der Praxis oder beim Vortrag am Stehpult.<br />

Überall dort, wo Menschen nicht mehr sitzen wollen, ohne deswegen<br />

gleich stehen zu müssen!<br />

61


Schwarz oder weiß durchgefärbte Sitz schale, auf den Schalenrand<br />

aufgezoge nes, austauschbares Polster, geräumiges Volumen und Armlehnen,<br />

die sich in Höhe und Auflagewinkel vollautomatisch anpassen<br />

– die FS-Linie zählt zu den prägnantesten Bürostühlen.


Einfacher geht es nicht: Das Zusammenspiel<br />

von Sitzschale und Schwenkmechanik<br />

steht für Industrial Design<br />

in Reinkultur. Form und Funktion in<br />

perfekter Symbiose.<br />

FS-Linie.<br />

Zeitstabile Form.<br />

Unverwüstliche Qualität.<br />

Einfachste Bedienung.<br />

Design: Klaus Franck, Werner Sauer<br />

Ein Bürostuhlprogramm, das als Klassiker Geschichte schreibt und<br />

auch nach drei Jahrzehnten noch immer zu den besten der Welt<br />

zählt: Die FS-Linie ist in Sachen Bewegungsförderung, robuster<br />

Langlebigkeit und einfachster Bedienung bis heute vorbildlich.<br />

„Sitzen ohne Führerschein“ – die FS-Linie wurde damit weltweit<br />

zum Meilenstein für das dynamische Sitzen. Eine hoch elastische,<br />

geräumige Sitzschale ist zwischen zwei Schwenkarmen und vorderer<br />

Drehachse dergestalt eingespannt, dass sie den Körperbewegungen<br />

folgt und in jeder Haltung stützt. Sind Sitzhöhe und<br />

Gegendruck der Rückenlehne eingestellt, macht der FS-Stuhl alles<br />

andere buchstäblich von selbst. Bereits kleinste Bewegungen<br />

und Gewichtsverlagerungen reichen für den so wichtigen Haltungswechsel<br />

aus.


64<br />

Der Bürostuhlklassiker überzeugt auch als Chefsessel: Die mit Polstergurten bespannte,<br />

umschäumte und rundum bezogene Rahmenkonstruktion des Sitzes verbindet handwerkliche<br />

Perfektion mit unvergleichlichem Sitzkomfort. Der Stuhl als Freund für ein ganzes Leben …


2<strong>11</strong> / 8 213 / 8<br />

218 / 81 218 / 91<br />

220 / 8 220 / 9<br />

212 / 5<br />

220 / 5<br />

FS-Linie.<br />

Vom Empfang bis zum Vorstand.<br />

Vom Dreh- und Besprechungsstuhl über Freischwinger bis zum<br />

exklusiven Chef- und Konferenzsesselprogramm, die umfangreiche<br />

Modellpalette ermöglicht die Einrichtung aller Unternehmensbereiche<br />

in der ergonomischen Qualität und unverwechselbaren<br />

Gestaltung der FS-Linie. Mehr noch: Viele Kunden nutzen<br />

die Möglichkeit, ihre FS-Stühle nach Jahren intensiven Gebrauchs<br />

durch den Austausch von Sitzschalen oder Polstern wieder auf<br />

den neuesten Stand zu bringen. Die FS-Linie ist damit auch Vorbild<br />

für eine besonders nachhaltige Produktgestaltung!<br />

219 / 51<br />

65


Die ruhige und dennoch charakteristische Form fügt sich in jede Architektur ein.<br />

Sie machte die FS-Linie auch ästhetisch zum ersten „Weltdrehstuhl“, der mit weit<br />

über zwei Millionen Exemplaren auf allen Kontinenten zu Hause ist.


Luftig, leicht und frisch: Der weiße Aline-Drehstuhl eignet sich besonders gut für den Einsatz im Privat-, Wellness- und Gesundheitsbereich.<br />

Zum Beispiel in Verbindung mit dem mobilen Tisch Timetable, der ebenfalls von Andreas Störiko entworfen wurde.


Mit der Programmfamilie Aline ist ein neuer Standard für Einrichtungsbereiche<br />

gesetzt, in denen eine professionelle Handhabung<br />

ebenso gefragt ist wie ein luftig-leichtes Erscheinungsbild.<br />

Zur umfangreichen Programmfamilie zählen neben Tischen,<br />

Kufenstühlen und Wartebänken auch mobile, höheneinstellbare<br />

Drehstühle. Sie eignen sich hervorragend für den temporären<br />

Einsatz am heimischen Schreibtisch, in der Praxis, an Beraterplätzen<br />

oder im Besprechungsraum. Die Besonderheit des<br />

Drehstuhls bilden die transparent bespannten Sitz- und Rückenrahmen,<br />

wahlweise ohne oder mit Armlehnen. Sie sorgen für<br />

hervorragende Hinterlüftung, sie passen sich dem Körper perfekt<br />

an und bieten allein durch ihre Elastizität ein komfortables und<br />

„bewegtes“ Sitzgefühl.<br />

Aline.<br />

Filigrane Strukturen.<br />

Faszinierende Funktionen.<br />

Einfachste Handhabung.<br />

Die schwarzen, weißen oder grauen Rahmen sind jeweils farbgleich<br />

mit einem antibakteriell wirkenden Gewebe bespannt.<br />

Die Sitzfläche ist optional zusätzlich mit einem abgesteppten<br />

Flachkissen gepolstert. Neben dem Drehstuhl mit fünfarmigem<br />

Fußkreuz auf Rollen gibt es einen drehbaren Besucherstuhl mit<br />

vierarmigem, flachem Fußkreuz auf Gleitern. Durch das äußerst<br />

geringe Gewicht ist auch dieses Modell sehr leicht und einfach<br />

zu handhaben. Die Aline-Dreh- und Besucherstühle überzeugen<br />

auch ästhetisch: durch ihre außergewöhnlich filigrane Konstruktion,<br />

durch ihre hohe Transparenz und durch ihre prägnante Gestaltung.<br />

Kein Wunder, dass der Kufenstuhl als „Stammvater“<br />

der Aline-Familie mit höchsten internationalen Designpreisen<br />

ausgezeichnet wurde.<br />

231 / 2 232 / 1 231 / 2<br />

230 / 1<br />

Design: Andreas Störiko<br />

69


Agna feu feuguer sum acipsusto od<br />

tem digna faccum ipit, consequis<br />

augiam, vendit lut vulla facinis molessecte<br />

commy nisi.<br />

Der hintere Spannbogen, der Sitzrahmen und der<br />

Abschlussbügel des Rückenrahmens sorgen für<br />

die nötige Stabilität auch bei schweren „Besitzern“<br />

– und sie verleihen der sehr klaren Form einen<br />

subtil organischen Charakter.


Der Modus Small mit mittelhohem,<br />

transparent bespanntem Rücken steht<br />

auch nach 15 Jahren für die perfekte<br />

Symbiose aus Ästhetik, Ergonomie<br />

und Nachhaltigkeit – ein weltweiter<br />

Benchmark für moderne Bürostühle.


Der oben offene Rückenrahmen ist<br />

elastisch und ermöglicht auch seitliche<br />

Flexibilität. Die auf das individuelle<br />

Komfortempfinden einstellbare<br />

Mechanik besteht aus Torsionsfedern,<br />

die gegeneinander verdreht eine besonders<br />

angenehme Progression des<br />

Gegendrucks bewirken.<br />

Modus.<br />

Minimierter Materialeinsatz.<br />

Maximale Transparenz.<br />

Perfekte Selbstanpassung.<br />

Design: Klaus Franck, Werner Sauer und wiege<br />

(Freischwinger: mit Fritz Frenkler und Justus Kolberg)<br />

Mit Modus übertragen Klaus Franck und Werner Sauer das<br />

Prinzip „Sitzen ohne Führerschein“ auf die technischen Möglichkeiten<br />

und auf die Ästhetik des 21. Jahrhunderts: Die Verbindung<br />

von minimiertem Materialeinsatz, maximaler Transparenz<br />

und optimalem Stütz- und Bewegungskomfort wurde weltweit<br />

zum Vorbild einer neuen Bürostuhlgeneration. Bis heute ist Modus<br />

eine Klasse für sich, für bewegtes Sitzen in Formvollendung.<br />

Herzstück von Modus sind die Schwenkplatten aus modelliertem<br />

Aluminiumdruckguss. Sie sorgen beim Zurücklehnen mit der<br />

kompakten Synchronmechanik für einen unvergleichlich komfortablen<br />

Bewegungsverlauf von Rückenlehne und Sitzfläche. Ebenso<br />

formschön wie durchdacht ist der bespannte Rückenrahmen<br />

mit den charakteristischen Taillenausschnitten: Er passt sich individuellen<br />

Körperformen an, stützt in jeder Sitzhaltung und sorgt<br />

für ein angenehmes Sitzklima.


Auf dem besten Weg zum Sitzklassiker: Form und Funktion verschmelzen in<br />

der schlanken Silhouette mit der markanten Griffsichel, dem schmalen Sitzpolster<br />

und den filigranen Schwenkarmen.


Der Chefsessel aus der Modellreihe Modus Executive vermittelt ein modernes<br />

Führungsverständnis: mit seinem legeren Erscheinungsbild, mit hohem<br />

ergonomischen Komfort und mit der Verbindung aus Industrial Design, edlen<br />

Materialien und bester handwerklicher Verarbeitung.


Liebe zum Detail in meisterlicher<br />

Qualität: Die Armlehnen aus Aluminiumdruckguss<br />

sind mit abgesteppten<br />

Lederauflagen bezogen. Und für den<br />

Konferenzbereich stehen neben Modellen<br />

mit Synchronmechanik auch<br />

solche mit einem modellierten, starren<br />

Sitzträger zur Wahl.<br />

Wer Verantwortung trägt, sollte beim Büro- und Konferenzsessel<br />

keine Abstriche machen. Die Modellreihe Executive setzt deshalb<br />

auf Klasse statt Masse. Sie verbindet den außergewöhnlichen<br />

Sitzkomfort und die filigrane Ästhetik von Modus mit einer angemessen<br />

hochwertigen und repräsentativen Ausstattung: Sitz<br />

und Rückenlehne sind mit Flachkissen aus handschuhweichem<br />

Leder bezogen. Sie betonen mit sorgfältig abgesteppten Nähten<br />

die schlanke Kontur und vermitteln gleichzeitig einen hochwertig<br />

legeren Eindruck. Das Modus-Konzept wird so auch in der<br />

Chefetage zum überzeugenden Statement: modern – aber nicht<br />

modisch, eindeutig – aber nicht dominant, komfortabel – aber<br />

nicht üppig, hochwertig – aber nicht verschwenderisch … Ob<br />

als Büro-, Konferenzsessel oder Freischwinger, Modus Executive<br />

steht für eine moderne und dynamische Unternehmensführung.<br />

Übrigens: Zahlreiche Kunden in aller Welt nutzen inzwischen die<br />

Möglichkeiten, „ihren“ Modus nach vielen Jahren einfach neu<br />

„anziehen“ zu lassen, anstatt komplette Baugruppen oder gar<br />

den ganzen Bürostuhl auszutauschen! Das verbindet Kontinuität<br />

und Wandel ebenso wie Ökonomie und Ökologie. Kann es ein<br />

besseres Statement zur Nachhaltigkeit geben?


Für Einrichtungen aus einem<br />

Guss: Drehstuhl der Modellreihe<br />

Modus Small mit<br />

Schulterstütze und Modus<br />

Freischwinger, jeweils mit<br />

transparent bespannten<br />

Rückenlehnen, bilden das<br />

abgestimmte Ensemble im<br />

Besprechungsbüro.<br />

78


275 / 7 274 / 7<br />

263 / 7 266 / 7<br />

283 / 7<br />

284 / 7<br />

277 / 7<br />

Modus.<br />

Von A bis Z.<br />

276 / 7<br />

Die umfangreiche Modellpalette von Modus ermöglicht differenzierte<br />

Ausstattungen in einer durchgängigen Gestaltungsqualität:<br />

von Frontoffice und Backoffice über Schulung und Seminar,<br />

Management und Besprechung bis in die Führungsetagen. Zwei<br />

Sitzbreiten und drei Rückenhöhen für Büro-, Besucher- und Besprechungsstühle,<br />

zusätzliche Konferenzsessel, Vierbeiner und<br />

Freischwinger, unterschiedliche Gestelloberflächen und Polsterausführungen<br />

sowie die breite Stoff- und Lederkollektion lassen<br />

kaum Wünsche offen.<br />

287 / 7 281 / 5<br />

283 / 81 284 / 81 287 / 81 282 / 91<br />

79


Wilkhahn-Programme verfügen bei aller Einzigartigkeit der Modellreihen über einen ähnlichen<br />

„Gestaltungscode“. Dadurch passen die Programme über Jahrzehnte hinweg zusammen und<br />

auch ganz unterschiedliche Einrichtungsbereiche eines Unternehmens spiegeln die gleiche<br />

Gestaltungshaltung wider. So ist jedes Einrichtungsprojekt anders und doch immer typisch<br />

Wilkhahn – ein Statement für Souveränität, Qualität und Weitblick.


Programm 170<br />

ON ®<br />

Programm 180<br />

Neos<br />

Programm 190<br />

Solis<br />

Programm 190<br />

Solis F<br />

Programm 20<br />

Stitz 2


Programm 21<br />

FS-Linie<br />

Programm 230<br />

Aline<br />

Gesamtübersicht.<br />

Sitzen am Arbeitsplatz.<br />

Konferenz. Informelle<br />

Kommunikationsbereiche.<br />

Wilkhahn bietet ein breites Programmsortiment zur Einrichtung<br />

von modern und nachhaltig gestalteten Arbeitswelten:<br />

Bürostuhl programme als Schlüsselprodukte, die dem Menschen<br />

besonders nahe sind, Einrichtungslösungen für Konferenz, Schulung<br />

und Workshop, mit denen sich Wilkhahn ebenfalls einen<br />

Ruf als weltweit führender Anbieter erarbeitet hat, und schließlich<br />

Sitzmöbel und Tische für die informellen Aufenthalts- und<br />

Kommunikationsbereiche, die in der Wissensgesellschaft immer<br />

wichtiger werden.


Programm 240<br />

Sito<br />

Programm 249<br />

Cura<br />

Programm 26<br />

Modus Basic<br />

Programm 27<br />

Modus Small<br />

Programm 28<br />

Modus Medium


Programm 28<br />

Modus Executive<br />

Programm 361<br />

Ceno<br />

Programm 390<br />

Carus<br />

Programm 440<br />

Confair<br />

85


Programm 500<br />

DinA<br />

Programm 540<br />

Contas<br />

Programm 6<strong>10</strong><br />

Timetable<br />

Programm 620<br />

Logon<br />

Programm 640<br />

Palette


Programm 660<br />

Travis<br />

Programm 800<br />

Gravis<br />

Programm 760<br />

Tubis / Tubis Gate<br />

87


Programm 8<strong>10</strong><br />

Nuvola<br />

Programm 820<br />

Avera<br />

Programm 830<br />

Cubis<br />

Programm 850<br />

Velas<br />

Programm 890<br />

Cana


Im Herbst 20<strong>10</strong> erscheint der Wilkhahn-Katalog zur Einrichtung<br />

von Konferenz- und Kommunikationsräumen. Schon heute finden<br />

Sie dazu alle relevanten Informationen auf unserer Website:<br />

im Produktbereich und unter Conference. Excellence. unter<br />

www.wilkhahn.de


Impressum.<br />

Konzeption Andreas Schulz, Christina Jubt<br />

Gestaltung Rainer Schilling<br />

Text Burkhard Remmers<br />

Art buying Andreas Schulz<br />

Fotografie<br />

Andreas J. Focke, München (S. 36 / 37)<br />

Armin Kammer, Löhne (S. 32, 63, 65)<br />

Artillery Architects / Furniture for Business, London (S. 80 / 81)<br />

Axel Bleyer, Ohlsbach (S. 31 / 61, 58)<br />

Bernd Kusber Photographie, Bremen (S. 54)<br />

Bildagentur Dieter Leistner, Mainz (S. 27)<br />

Design Raum GmbH, Winterthur (S. 49)<br />

DOBERGO GmbH & Co. KG / Karl Huber Fotodesign,<br />

Nagold (S. 2, 70 / 71, 74/75)<br />

HOK Architects / Chris Ansell, London (S. 60)<br />

Horst Haaso, Bad Münder (S. 34)<br />

Karl Huber Fotodesign, Nagold (S. 4 / 5, 50)<br />

Landessparkasse zu Oldenburg (S. 20)<br />

Martin Schlüter Fotografie, Hamburg (S. 31)<br />

Objektfotografie Jochen Stüber, Hamburg (S. 78)<br />

PeTe FotoDesign, Peter Teschner, Hameln (S. 53)<br />

Prof. Dr. Ingo Froböse (S. 13)<br />

Thomas Bach, Hannover (S. 30, 31, 35, 62, 64, 66 / 67, 85)<br />

Vojislav Nikolic, Frankfurt (Titel, S. 7 – 9, 14 – 19, 21 – 24,<br />

28 – 31, 38–48, 51–53, 55 – 57, 59, 68, 69, 72, 73, 76, 77,<br />

79, 82 – 89)<br />

wiege Entwicklungsgesellschaft mbH (S. <strong>10</strong> – 12)<br />

Projektabwicklung und Gesamtherstellung<br />

scherrer · agentur für gestaltung und produktion, Hannover<br />

Papier Maxi Silk, FSC-zertifiziert<br />

Sprachen erschienen in Deutsch,<br />

Englisch, Französisch, Spanisch<br />

© 20<strong>10</strong> Wilkhahn<br />

Wilkening + Hahne GmbH+Co. KG<br />

Fritz-Hahne-Straße 8<br />

31848 Bad Münder<br />

Germany<br />

Schutzgebühr 13,– EUR<br />

90<br />

50445001-SR 1209


Wilkhahn<br />

Wilkening + Hahne GmbH+Co. KG<br />

Fritz-Hahne-Straße 8<br />

31848 Bad Münder<br />

Germany<br />

Tel. + 49 (0) 5042 999-0<br />

Fax + 49 (0) 5042 999-226<br />

info@wilkhahn.de<br />

www.wilkhahn.com<br />

Australia<br />

Wilkhahn Asia Pacific<br />

Head Quarters<br />

Wilkhahn Forum Sydney<br />

A2, Alexandria Industrial Estate<br />

46 - 62 Maddox Street<br />

Alexandria NSW 2015<br />

Tel. + 61 (2) 93<strong>10</strong> 3355<br />

Fax + 61 (2) 9319 5655<br />

info@wilkhahn.com.au<br />

Wilkhahn Forum Brisbane<br />

2/40 Douglas Street<br />

Milton QLD 4064<br />

Tel. + 61 (7) 3369 2088<br />

Fax + 61 (7) 3369 3088<br />

info@wilkhahn.com.au<br />

Wilkhahn Forum Melbourne<br />

Level 1, 423 Bourke Street<br />

Melbourne VIC 3000<br />

Tel. + 61 (3) 9670 5570<br />

Fax + 61 (3) 9670 5535<br />

info@wilkhahn.com.au<br />

Belgium<br />

Wilkhahn<br />

Oude Leeuwenrui 7-<strong>11</strong><br />

2000 Antwerpen<br />

Tel. + 32 (0) 3 232 93 91<br />

Fax + 32 (0) 3 227 16 16<br />

info@wilkhahn.be<br />

Central and Eastern Europe<br />

Wilkhahn Poland<br />

Focus Building<br />

Ul. Armii Ludowej 26<br />

00 – 609 Warszawa<br />

Tel. + 48 (0) 22 579 77 55<br />

Fax + 48 (0) 22 579 77 56<br />

info@wilkhahn.pl<br />

China<br />

Wilkhahn Asia Pacific<br />

Wilkhahn Forum Shanghai<br />

Suite 7602, Building 7<br />

No. <strong>10</strong> Jian Guo Zhong Road<br />

Lu Wan District<br />

Shanghai 200025<br />

Tel. + 86 (21) 5466 1919<br />

Fax + 86 (21) 5465 1642<br />

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España<br />

Wilkhahn S. A.<br />

Apolonio Morales, 6<br />

28036 Madrid<br />

Tel. + 34 91 515 85 80<br />

Fax + 34 91 4<strong>11</strong> 46 86<br />

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France<br />

Wilkhahn S.à r.l.<br />

Hôtel industriel Berlier<br />

15 rue Jean-Baptiste Berlier<br />

75013 Paris<br />

Tél. + 33 (0) 1 44 23 76 70<br />

Fax + 33 (0) 1 44 23 76 75<br />

info@wilkhahn.fr<br />

Great Britain<br />

Wilkhahn Ltd.<br />

Wilkhahn Forum London<br />

Morelands<br />

5-23E Old Street<br />

London EC1V 9HL<br />

Tel. + 44 (0) 20 73 24 29 00<br />

Fax + 44 (0) 20 73 24 29 01<br />

info@wilkhahn.co.uk<br />

Hong Kong<br />

Wilkhahn Asia Pacific<br />

Wilkhahn Forum Hong Kong<br />

Shui On Centre, Unit 907<br />

6-8 Harbour Road, Wanchai<br />

Tel. + 852 2827 0800<br />

Fax + 852 2827 0855<br />

info@wilkhahn.com.au<br />

Japan<br />

Wilkhahn Japan Co., Ltd.<br />

Axis Building 3F<br />

5-17-1 Roppongi<br />

Minato-ku<br />

Tokyo <strong>10</strong>6-0032<br />

Tel. + 81 (0) 3 5573 24<strong>11</strong><br />

Fax + 81 (0) 3 5573 2413<br />

info@wilkhahn.co.jp<br />

www.wilkhahn.co.jp<br />

Luxemburg<br />

Wilkhahn<br />

Z. I. Bourmicht<br />

7 a, Rue des Mérovingiens<br />

8070 Bertrange<br />

Tel. + 352 26 31 36 18<br />

Fax + 352 26 39 42 18<br />

info@wilkhahn.lu<br />

Malaysia<br />

Wilkhahn Asia Pacific<br />

Wilkhahn Forum Kuala Lumpur<br />

Menara Haw Par, Suite 29.02<br />

Jalan Sultan Ismail<br />

Kuala Lumpur 50250<br />

Tel. + 60 (3) 2072 8077<br />

Fax + 60 (3) 2072 1868<br />

info@wilkhahn.com.au<br />

Nederland<br />

Wilkhahn Forum Rotterdam<br />

Van Nelle-Ontwerpfabriek<br />

Van Nelleweg 3138<br />

3044 BC Rotterdam<br />

Tel. + 31 (0) <strong>10</strong> 750 33 90<br />

Fax + 31 (0) <strong>10</strong> 750 33 91<br />

info@wilkhahn.nl<br />

North America<br />

Wilkhahn Inc.<br />

Wilkhahn Forum New York<br />

<strong>10</strong>th floor<br />

601 West 26th Street<br />

New York NY <strong>10</strong>001<br />

Tel. + 1 212 229 9455<br />

Fax + 1 212 229 4772<br />

info@wilkhahn.com<br />

Österreich<br />

Wilkhahn Handelsges.m.b.H.<br />

Wimbergergasse 12<br />

Kundeneingang Kaiserstraße 69<br />

<strong>10</strong>70 Wien<br />

Tel. + 43 (0) 1 894 21 68-0<br />

Fax + 43 (0) 1 890 32 39-15<br />

info@wilkhahn.at<br />

Schweiz<br />

Wilkhahn AG<br />

Postgasse 17<br />

Postfach 808<br />

3000 Bern 8<br />

Tel. + 41 (0) 31 3<strong>10</strong> 13 13<br />

Fax + 41 (0) 31 3<strong>10</strong> 13 19<br />

info@wilkhahn.ch<br />

www.wilkhahn.ch<br />

Singapore<br />

Wilkhahn Asia Pacific<br />

Wilkhahn Forum Singapore<br />

61 Alexandra Terrace<br />

#07-03 Harbour Link<br />

Singapore <strong>11</strong>9936<br />

Tel. + 65 622 <strong>11</strong>1 86<br />

Fax + 65 622 <strong>11</strong>1 25<br />

info@wilkhahn.com.au<br />

South Africa<br />

Emergent Office Solutions Pty. Ltd.<br />

P.O. Box 2963<br />

Johannesburg 2000<br />

Tel. + 27 (0) <strong>11</strong> 575 00 44<br />

Fax + 27 (0) <strong>11</strong> 576 19 35<br />

info@emergent.co.za<br />

www.emergent.co.za<br />

United Arab Emirates<br />

Wilkhahn Middle East<br />

DAFZA Phase 4E<br />

P.O. Box 54768<br />

Block A, Office 132<br />

Dubai<br />

Tel. + 971 42 04 51 32<br />

Fax + 971 42 04 51 34<br />

info@wilkhahn-me.com


www.wilkhahn.com

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