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Bioenergie - umweltfreundliche Erzeugung und Nutzung von ... - TLL

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Tabelle 3: Netto-CO 2-Vermeidung landwirtschaftlicher Fruchtarten bei Verwendung als Energiepflanzen<br />

Fruchtart Ertrag Bruttoenergie<br />

t/ha TM GJ/ha 1)<br />

Nettoenergie Netto-CO 2-Vermeidung<br />

GJ/ha<br />

t CO2/ha 3)<br />

Energietriticale 10 170 120 2)<br />

8,0<br />

Energieraps Ölgewinnung 1 t Öl 37 176 6)<br />

1,3<br />

Bergroggen 6 102 77 4)<br />

5,0<br />

Dauerkulturen 10 170 160 5)<br />

1) 1 t TM = 17 GJ<br />

10,0<br />

2) 2 t TM Rückführung zum Ausgleich Humussaldo, Prozessenergie Anbau u. Ernte = 15 GJ/ha<br />

3) Emissionsfaktor Heizöl = 3,16 t CO2 je t Heizöl<br />

4) 1 t TM Rückführung zum Ausgleich Humusbilanz, Prozessenergie Anbau <strong>und</strong> Ernte = 8 GJ/ha<br />

5) Prozessenergie Anbau u. Ernte = 10 GJ/ha<br />

6) Prozessenergie für Anbau, Ernte <strong>und</strong> Aufbereitung 20 GJ/ha<br />

Umweltverträglichkeit der Gewinnung bzw. <strong>Erzeugung</strong> <strong>von</strong> <strong>Bioenergie</strong>rohstoffen<br />

Besonders die Umweltschutzverbände äußern immer wieder Befürchtungen, der Einstieg in die Biobrennstofferzeugung<br />

wäre mit einem erneuten Intensivierungsschub <strong>und</strong> neuen Belastungen durch<br />

Mineraldünger <strong>und</strong> Pflanzenschutzmittel verb<strong>und</strong>en. Für den Anbau <strong>von</strong> <strong>Bioenergie</strong>pflanzen entfallen<br />

z.B. die Aufwendungen für einen hohen Rohproteingehalt <strong>und</strong> spezielle Produktqualitäten. Der geerntete<br />

Aufwuchsanteil liegt z. B. bei Ganzpflanzengetreide deutlich höher als bei der konventionellen Korn<strong>und</strong><br />

Strohernte. Damit wird bei in der Regel reduziertem Düngeniveau eine bilanzverbessernde Entzugserhöhung<br />

<strong>und</strong> -stabilisierung erreicht.<br />

Der Anbau <strong>von</strong> Energie- <strong>und</strong> Industriepflanzen unterliegt generell den gleichen Umweltverträglichkeitsansprüchen<br />

wie der <strong>von</strong> Nahrungsmittelpflanzen [6]. Mit den Kriterien umweltverträglicher Landbewirtschaftung<br />

[7] sind die Voraussetzungen gegeben, den Einfluss des Anbaus nachwachsender Rohstoffe auf<br />

die Umweltverträglichkeit zu messen <strong>und</strong> zu bewerten.<br />

Mit der thermischen Verwertung <strong>von</strong> Rest- <strong>und</strong> Abfallstoffen wird die CO2-Emission gegenüber der<br />

Kompostierung fast vollständig vermieden.<br />

Integration nachwachsender Rohstoffe in die Agrarlandschaft<br />

Das Verwendungsziel Energiepflanze kann <strong>und</strong> soll vorrangig mit standorttypischen Pflanzen- <strong>und</strong><br />

Baumarten erfüllt werden. Sowohl für strohähnliche Brennstoffe als auch Hackschnitzel gibt es keine<br />

Veranlassung, sich auf eine Pflanzenart (Monokultur) zu konzentrieren. Im Gegenteil, die Integration<br />

<strong>von</strong> Energiepflanzen in die Anbaufolge ermöglicht die Erweiterung der Fruchtartenpalette <strong>und</strong> Arbeitsausgleich<br />

im Jahresverlauf. Die Regel wird auch in Zukunft der gleichzeitige Anbau <strong>von</strong> Nahrungs- <strong>und</strong><br />

Energiepflanzen in den landwirtschaftlichen Unternehmen sein.<br />

Die uneingeschränkte Forderung nach einer flächendeckenden Landbewirtschaftung wird in Europa,<br />

insbesondere in Deutschland, dauerhaft nur erfüllbar sein, wenn die alternative Verwendung <strong>von</strong><br />

Pflanzenbiomasse in der Industrie <strong>und</strong> in der Energiewirtschaft Anwendung findet.<br />

Energetische Beurteilung der Biobrennstoffverwertung<br />

Bedeutsam für die energetische <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> nachwachsenden Rohstoffen sind der Prozessenergiebedarf<br />

für Produktion <strong>und</strong> Konvertierung sowie der flächenbezogene Energiegewinn. Bezüglich des Prozessenergiebedarfes<br />

je kWh Wärmeenergie stellt die thermische Biomasseverwertung ein Low-Input-Verfahren<br />

dar. Messungen am Strohheizwerk Jena belegen:<br />

� Jahresnutzungsgrad <strong>von</strong> über 80 %,<br />

5. Thüringer <strong>Bioenergie</strong>tag 20<br />

7/1999

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