Julius Natterer - db deutsche bauzeitung
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Ingenieurporträt<br />
<strong>Julius</strong> <strong>Natterer</strong><br />
Ingenieur des Holzbaus und Entwickler herausragender Konstruktionen in Holz<br />
Von Peer Haller<br />
Kaum jemand hat in den vergangenen Jahren die Entwicklung<br />
des Holzbaus so entscheidend mitgeprägt wie er: <strong>Julius</strong> <strong>Natterer</strong><br />
hat den Einsatz von Holz im Bauwesen wesentlich gefördert und<br />
in den verschiedensten Tragsystemen angewendet. Auch heute,<br />
nach Beendigung seiner Lehrtätigkeit in Lausanne, wird zumindest<br />
in zwei von ihm gegründeten Büros noch weiter entwickelt,<br />
experimentiert und konstruiert.<br />
Hardly another in the past few years has had so formative a<br />
share in the development of wood construction than <strong>Julius</strong> <strong>Natterer</strong>:<br />
he has essentially promoted the use of wood in building<br />
and applied it in widely differing structural systems. Even today,<br />
after relinquishing his teaching in Lausanne, in at least two of<br />
his established offices there is further development, experimentation<br />
and construction.<br />
74<br />
1<br />
Seine Herkunft schien den späteren Beruf vorherzubestimmen: Als<br />
Sohn einer Försterfamilie wurde <strong>Julius</strong> <strong>Natterer</strong> am 5. Dezember<br />
1938 im niederbayrischen Haggn geboren. Nach dem Abitur studierte<br />
er Bauingenieurwesen an der Technischen Universität München<br />
und begann dort, im Anschluss an sein Diplom 1965, eine<br />
neunjährige Assistententätigkeit am Lehrstuhl für Baukonstruktion<br />
und Holzbau, an dem die Professoren Rucker, Gattnar, Kupfer und<br />
Heimeshoff einen prägenden Einfluss auf ihn ausübten. Bereits in<br />
diese Zeit fiel die Gründung seines ersten Ingenieurbüros für Tragwerksplanung.<br />
1978 wurde er als Professor an die Eidgenössisch Technische Hochschule<br />
Lausanne (EPFL) berufen und mit der Leitung des Ibois, dem<br />
Institut für Holzkonstruktionen, beauftragt. Nach den Erwartungen<br />
des damaligen Präsidenten der Hochschule, Maurice Cossandey,<br />
sollte dieses Institut eine Antriebsrolle bei der Verwendung von Holz<br />
im Bauwesen spielen und zum Impulsgeber für die schweizerische<br />
Holzwirtschaft werden. Unter der Führung <strong>Natterer</strong>s, der hier bis zu<br />
seiner Emeritierung lehrte und forschte, erlangte es darüber hinaus<br />
überregionale Ausstrahlungs- und Anziehungskraft.<br />
Während seiner Tätigkeit als Hochschullehrer in Lausanne blieb er<br />
der Praxis verbunden und gründete weitere Ingenieurbüros wie die<br />
»Planungsgesellschaft <strong>Natterer</strong> und Dittrich« 1980 in München, das<br />
»Bois Consult <strong>Natterer</strong>« 1983 im schweizerischen Etoy, 1987 das<br />
»Ingénierie, Conception, Structure Bois« in Les Lanches in Frankreich<br />
sowie im Jahr 1993 das »Internationale Entwicklungszentrum für<br />
Holzkonstruktionen« in Wiesenfelden. Seine Einstellung, die sich in<br />
seinem viel zitierten Satz »Nur die Ruhe macht’s« wiederfindet, half<br />
ihm über diese hektische Phase und die nicht einfache Koordination<br />
der verschiedenen Büros mit seiner Hochschultätigkeit hinweg.<br />
Wissenstransfer Die Neigung zu Tragwerksentwurf und Konstruktion<br />
bestimmte die Inhalte seiner Lehre und Forschung. Besonderen<br />
Wert legte er auf die Förderung der konzeptionellen und konstruktiven<br />
Fähigkeiten der angehenden Ingenieure und riet ihnen,<br />
»gut konstruiert ist halb gerechnet«; oder bei Architekturstudenten<br />
»gut konstruiert ist halb gestaltet«. So vermittelte er seinen Schülern<br />
die Tragwerksplanung und versuchte, beide Berufe auf die gemeinsame<br />
Arbeit vorzubereiten.<br />
Dieses didaktische Konzept lag auch dem seit 1988 im regelmäßigen<br />
Turnus veranstalteten Nachdiplomstudiengang »Bauen mit Holz«<br />
zugrunde. Dieser brachte Ingenieure und Architekten verschiedenster<br />
Nationen an das Ibois, das sich zu Beginn der Neunziger als An-<br />
1 <strong>Julius</strong> <strong>Natterer</strong> ist zwar inzwischen nicht mehr an seinem Lehrstuhl in Lausanne<br />
tätig, widmet sich aber weiterhin seinem Büro, …<br />
2 … in dem die Schalen des gewaltigen Dachtragwerks für die Expo 2000 in<br />
Hannover – einer der Höhepunkte in seinem Schaffen – geplant wurden.<br />
Sie bestehen aus Brettstapelholz<br />
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laufstelle für Planer, Wissenschaftler und Unternehmer entwickelte.<br />
Auf vielen Reisen trug <strong>Natterer</strong> sein Wissen in die Öffentlichkeit,<br />
seine lebhaften Vorträge füllten Säle, riefen Begeisterung aber auch<br />
Nachdenklichkeit hervor und weckten Interesse am Baustoff Holz.<br />
Auf internationalen Konferenzen war er als Vortragender fest eingeplant.<br />
Im Jahr 1998 richtete er selbst mit seinen Mitarbeitern die<br />
World Conference in Timber Engineering in Montreux aus.<br />
Sein Vortragstil war prägend: Wo zuvor Differentialgleichungen,<br />
Kennwerte und Nachweisverfahren das Selbstverständnis holzbaulicher<br />
Vorträge bestimmten, standen nun neue Konzepte und Konstruktionen<br />
im Vordergrund. Seine Ideen fanden Nachahmung bei<br />
Tragwerksplanern, Architekten und Studenten, so dass sich die<br />
Holzbaukultur zusehends veränderte.<br />
Wo sich die Gelegenheit bot, zeigte er aktuelle Fotos realisierter<br />
Projekte, die er in seiner Westentasche trug, oder zeichnete Skizzen,<br />
wie etwa beim Mittagessen mit den Assistenten. Auch auf diese<br />
Weise haben die wissenschaftlichen Mitarbeiter am Ibois wichtige<br />
Anregungen für ihre spätere Arbeit bekommen. Heute sind viele<br />
wiederum als Hochschullehrer in Forschung und Lehre tätig. Sie alle<br />
haben von ihrem einstigen Umfeld profitiert und versuchen, wenn<br />
auch auf unterschiedliche Art, das Bauen mit Holz fortzuschreiben.<br />
In seiner wichtigsten Veröffentlichung, dem Holzbauatlas, macht<br />
<strong>Natterer</strong> dem Leser seine Vorstellung von Tragwerksplanung deutlich.<br />
Für gut ein Drittel der darin enthaltenen Beispiele war er selbst<br />
als Tragwerksplaner verantwortlich. Bezeichnend ist die Autorengemeinschaft<br />
mit Kollegen aus der Architektur wie Thomas Herzog<br />
und Michael Volz, später zusätzlich mit Wolfgang Winter und Roland<br />
Schweitzer. Die Entstehung des Holzbauatlas erlebte ich zu Beginn<br />
meiner Assistentenzeit am Ibois Anfang der neunziger Jahre,<br />
wo zunächst eine kleine Schar junger Architekturstudenten Holzbauprojekte<br />
sichtete und Zeichnungen dafür erstellte. Bei dieser Arbeit<br />
entwickelte sich das Werk ständig weiter; heute gilt es als Standardlektüre<br />
für Studium und Praxis.<br />
Denkweise Die konstruktive Handschrift <strong>Natterer</strong>s lässt sich über<br />
die Jahre verfolgen; die Konstruktionen sind zweckmäßig und vereinfachen<br />
sich gleichzeitig. Bereits als Assistent in München befasste<br />
er sich mit hölzernen Flächentragwerken. Er beschäftigte sich<br />
mit statischen Systemen wie unterspannten Trägern, Fachwerken<br />
und Rosten, Hyparschalen sowie den Details, die daraus hervorgehen,<br />
wie etwa die Gelenkbolzenverbindung. Mir scheint, dass es<br />
keinen Tragwerkstyp gibt, den er nicht irgendwo realisiert hätte.<br />
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Wenn möglich, verzichtete er auf aufwändige Holzwerkstoffe und<br />
Technologien oder schwere Verbindungen. Seine erste Wahl war<br />
das Rundholz – denn, so <strong>Natterer</strong>, »Holz wächst rund im Wald« –,<br />
dann das Kantholz, auch im Verbund mit mechanischen Verbindungsmitteln<br />
und schließlich das Leimholz und die Holzwerkstoffe.<br />
Oft erfüllten einfache Bretter, die mit mechanischen Verbindungsmitteln<br />
zu Stapeldecken und Kuppeln gefügt werden, den Zweck.<br />
Projekte Die Bauwerke <strong>Natterer</strong>s reichen von den verschiedenartigsten<br />
Konstruktionen bei Hochbauprojekten wie etwa dem<br />
Pavillon in Dortmund zur Gartenschau 1969, den Messehallen in<br />
Nürnberg 1974, dem Landwirtschaftsministerium in Châlons-sur-<br />
Marne 1989 bis zu einer Recyclinghalle in Wien 1981 oder Brücken<br />
wie die weit gespannte Fachwerkbrücke über die Simme in der<br />
Schweiz (Bild 5). Aus den vergangenen Jahren stammt eine Wohnanlage<br />
in Brettstapelbauweise (Bild 6).<br />
2<br />
75
Ingenieurporträt <strong>Julius</strong> <strong>Natterer</strong><br />
Im Zuge der 700-Jahrfeier der Schweiz 1991 erhielt <strong>Natterer</strong> den<br />
Zuschlag für den Bau des Polydoms auf dem Gelände der EPFL.<br />
Nach kurzer Planungs- und Bauzeit entstand eine sphärische Brettstapelkuppel<br />
aus einfachen Brettern, deren quadratischer Grundriss<br />
von 25 m mit einem Netz sich kreuzender Brettlamellen ausgelegt<br />
wurde. Die Baustelleneinrichtung beschränkte sich auf vier Gerüste<br />
mit Flaschenzügen, mit deren Hilfe die Kuppel schrittweise angehoben<br />
und in den Knotenpunkten mit Schraubenbolzen gefügt<br />
wurde. Auf diese Weise entstand ein filigranes Tragwerk aus nur<br />
drei Brettlagen über den Größtkreisen. Angesichts der Einfachheit<br />
und Plausibilität fragt man sich, warum diese Entwicklung so lange<br />
auf sich warten ließ.<br />
Den Höhepunkt seiner praktischen Tätigkeit stellte 2000 der Bau<br />
des Daches für die Expo-Weltausstellung in Hannover dar (Bild 2).<br />
Die Eleganz der zuvor realisierten Schalen dürften den Ausschlag<br />
dafür gegeben haben, dass sich das Dach gegenüber anderen Vorschlägen<br />
durchsetzen konnte. Dieses Tragwerk stellte seiner Neuartigkeit<br />
und Größe wegen eine Herausforderung an die Trag-<br />
werksplanung und alle am Bau Beteiligten dar. Die Stützen der zehn<br />
Schirme bestanden aus Rundholz: jeweils vier Weißtannen aus dem<br />
Schwarzwald, die vor über 200 Jahren angepflanzt wurden und ursprünglich<br />
für Masten holländischer Segelschiffe bestimmt waren.<br />
Zur Vermeidung von Trocknungsrissen wurden die Stämme in der<br />
Mitte aufgetrennt. Herzstück des gesamten Projektes bildeten die<br />
20 x 20 m großen Brettstapelschalen, die mit ihrer geschwungenen<br />
Form zwischen die Kragträger eingehängt waren. Die statische, numerische<br />
Berechnung wurde von <strong>Natterer</strong>s Sohn Johannes durchgeführt.<br />
<strong>Julius</strong> <strong>Natterer</strong> erhielt für seine Arbeiten zahlreiche nationale und internationale<br />
Preise und Auszeichnungen wie etwa den Mies-vander-Rohe-Preis<br />
1981, die Médaille de l’Académie de l’Architecture<br />
1986, den Ernst-Pelz-Preis und den Merit Award in den USA im Jahr<br />
1995, den Royal Swedish Academy of Engineering Sciences 1992<br />
oder den World Award for Timber Structures in Malaysia 2002, aber<br />
auch den Deutschen Stahlbaupreis 1976.<br />
3 4<br />
3 An <strong>Natterer</strong>s Lehrstuhl, dem Institut für Holzkonstruktionen,<br />
wurde viel geforscht und experimentiert,<br />
wie etwa hier in der Versuchshalle mit<br />
Holz-Beton-Verbund<br />
4 Aus theoretischen und praktischen Untersuchungen<br />
entstand später ein Träger in Holz-<br />
Glas-Verbund<br />
Forschung Wichtiges Bindeglied zwischen Lehre und Praxis stellte<br />
seine Forschung dar. Über zwanzig Jahre arbeitete <strong>Julius</strong> <strong>Natterer</strong> an<br />
neuen Technologien, Baustoffentwicklungen, Verbindungstechniken<br />
sowie Holz- und Verbun<strong>db</strong>auweisen. Neben dem Holzbauatlas<br />
entstanden aus diesen Themen zahlreiche Veröffentlichungen<br />
und Konferenzbeiträge, die ein Zeugnis von den konstruktiven Untersuchungen<br />
des Lehrstuhlinhabers ablegen. Neue Forschungsthemen<br />
wurden durch seine Tragwerksplanung angeregt und spiegelten<br />
sich wiederum in der Praxis wider, die Verwertung der Ergebnisse<br />
ist in neuen Projekten und in der Industrie zu erkennen.<br />
Über viele Jahre befasste man sich am Ibois mit der Sortierung von<br />
Schnittholz mit Hilfe von Ultraschall. Aus diesen Untersuchungen<br />
ging ein transportables Gerät hervor, das zur Sortierung hoch beanspruchter<br />
Tragwerksteile und in der Sanierung eingesetzt wird, aber<br />
auch in Produktionsbetrieben zur Verbesserung der Qualität dient.<br />
Die Verbindungstechnik ist ein zentraler Gegenstand im Holzbau.<br />
Bereits zu Beginn seiner Tätigkeit entwickelte <strong>Natterer</strong> den Gelenkbolzen,<br />
der die planmäßige Einleitung der Kräfte in den Stab sicherstellt<br />
und gleichzeitig über ein aufgenageltes Stahlblech die Schubkräfte<br />
im Holzquerschnitt verteilt. Auch an Nagelverbindungen mit<br />
dichteren Verbindungsmittelabständen als es die Normen vorsehen<br />
wurden umfangreiche Versuche durchgeführt.<br />
Mitte der achziger Jahre befasste sich das Ibois mit der Holz-Beton-<br />
Verbunddecke (Bild 3). Das Thema führte zu einer Dissertation mit<br />
theoretischen und experimentellen Befunden zum nachgiebigen<br />
Verbund, der viele weitere Untersuchungen folgten. Überlegungen<br />
zur Bauphysik, insbesondere zum Brandschutz und zur Wirtschaftlichkeit,<br />
stellten die Ran<strong>db</strong>edingungen für die konstruktiven Entwicklungen.<br />
Durch diese Untersuchungen entstand Mitte der<br />
neunziger Jahre in Gilamont nahe Vevey ein Bau von fünf Ge-<br />
schossen mit Holz-Beton-Verbunddecken, die über eine Länge von<br />
10 Meter spannen. Weitere Großprojekte folgten. Die Forschung<br />
am Ibois hat zu weiteren, weltweit ergänzenden Untersuchungen<br />
auf diesem Gebiet geführt, die bis heute andauern.<br />
In den letzten Jahren am Lehrstuhl beschäftigte man sich mit der<br />
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wachsenden Bedeutung von Glas als tragendem Baustoff und seinem<br />
Verbund mit Holz. Als erste Anwendung entstehen Deckenträger<br />
in Holz-Glas-Verbund für ein Hotel am Neuenburger See (Bild<br />
4). Die theoretischen und experimentellen Grundlagen fanden auch<br />
Niederschlag in einer der zahlreichen Dissertationen, die <strong>Natterer</strong><br />
betreut hat.<br />
Optimierung Bei der Verarbeitung des Rohholzes entstehen in<br />
großem Umfang Nebenprodukte wie Seitenware, Hackschnitzel sowie<br />
Säge- und Hobelspäne, die am Markt nur einen geringen Preis<br />
erzielen und dadurch das Schnittholz »belasten«. So dachte <strong>Natterer</strong><br />
an die Weiternutzung der anfallenden Seitenbretter und befasste<br />
sich mit ihrer Anwendung bei der Brettstapelbauweise und<br />
deren tragende Verwendung im Wohnungsbau. Nägel verbinden<br />
die Bretter zu ebenen Elementen, die universell in Wand, Decke und<br />
Dach eingesetzt werden. Der Verbund mit Beton gewährleistet die<br />
Spannweite und die geforderte Brandwiderstandsdauer. Mittlerweile<br />
hat sich die Brettstapelbauweise als Alternative zum Holzrahmenbau<br />
entwickelt; in Gilamont kamen insgesamt 1800 m 3 in<br />
Wand und Decke zum Einsatz. Auch dank <strong>Natterer</strong>s reger Vortragstätigkeit<br />
erlangte diese Bauweise in nur wenigen Jahren einen hohen<br />
Bekanntheitsgrad.<br />
Über die Nutzung von Säge- und Hobelspänen im Bauwesen stellte<br />
<strong>Natterer</strong> Überlegungen an, sie gebunden mit Zement und in Kombination<br />
mit Glasfasern als leichte tragende Bauteile mit guten bauphysikalischen<br />
Eigenschaften anzwenden.<br />
Es fällt nicht leicht zu beurteilen, welche Eigenschaften <strong>Julius</strong> <strong>Natterer</strong><br />
zu seiner erfolgreichen Arbeit befähigen. Ich meine, es ist sein<br />
Blick für das Wesentliche und eine gute Mischung aus Kreativität,<br />
Leistungswille, Kommunikationstalent und Mut zur Umsetzung.<br />
Seit einem Jahr befindet er sich in Ruhestand, den man jedoch nicht<br />
wörtlich nehmen darf: Das Internationale Entwicklungszentrum für<br />
Holzkonstruktionen in Wiesenfelden leitet er weiter, zusätzlich hat<br />
er sein Büro Bois Consult daheim, in einem altehrwürdigen Haus am<br />
<strong>db</strong> 4/05<br />
5 6<br />
Rande von Etoy. Von Weinreben umgeben, hat es den bayrischen<br />
Bier- zum Weintrinker mutieren lassen. Um das Haus liegen viele<br />
Versuchskörper aus Massivholz, die an die technischen Fragen der<br />
vergangenen Jahre erinnern und nun, noch immer von Nutzen,<br />
ihrer letzten Bestimmung für den Ofen des Esszimmers entgegensehen.<br />
Vielleicht auch daher, seine Vorliebe für das Massivholz. ph<br />
Literatur:<br />
Götz., Karl-Heinz, u.a., Holzbauatlas, Institut für internationale Architektur-Dokumentation,<br />
München, 1978<br />
<strong>Natterer</strong>, <strong>Julius</strong>, Thomas Herzog und Michael Volz, Holzbauatlas Zwei, Institut für internationale<br />
Architektur-Dokumentation, München/Basel, 1991<br />
<strong>Natterer</strong>, <strong>Julius</strong>, u.a., Holzbauatlas Drei, Institut für internationale Architektur-Dokumentation,<br />
München, 2003<br />
Bogusch, Walter; Schweizer Holzbau: Sieben wechselvolle Holzbau-Jahrzehnte, in:<br />
Schweizer Holzbau 11/2004, S.12–23<br />
5 Die Brücke über die Simme im schweizerischen Wimmes besteht aus einer<br />
Fachwerkkonstruktion<br />
6 Auch im Wohnungsbau entstanden Projekte, wie etwa eine Siedlung in<br />
Brettstapelbauweise bei Basel<br />
7 Hängekonstruktion für eine Recyclinghalle in Wien aus dem Jahr 1981,<br />
kurze Zeit nach der Berufung <strong>Natterer</strong>s an die EPFL in der Schweiz