Branchenbericht 2011 - ZKF - Zentralverband Karosserie
Branchenbericht 2011 - ZKF - Zentralverband Karosserie
Branchenbericht 2011 - ZKF - Zentralverband Karosserie
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<strong>Zentralverband</strong> <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugtechnik<br />
<strong>Branchenbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
für den herstellenden und reparierenden <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugbau<br />
Herausgeber: <strong>Zentralverband</strong> <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugtechnik, Bad Vilbel, Oktober 2012<br />
Daten und Fakten in Kürze (Stand: 01.01.2012)<br />
Zahl der Betriebe<br />
Zahl der Auszubildenden<br />
Zahl der Beschäftigten<br />
Umsatz<br />
Polizeilich erfasste Unfälle pro Jahr<br />
Gesamtzahl der Unfälle geschätzt<br />
Anteil in %<br />
100 %<br />
80 %<br />
60 %<br />
40 %<br />
20 %<br />
0 %<br />
-20 %<br />
Branchenstruktur<br />
Vielfältigkeit und Spezialisierung<br />
ca. 4.500<br />
4.139<br />
40.000<br />
ca. 6,5 Mrd. Euro<br />
2,4 Mio. 1<br />
11 Mio.<br />
Branchenkennzahlen <strong>2011</strong><br />
8,5 %<br />
10,8 %<br />
27,0 %<br />
56,2 %<br />
Herstellender <strong>Karosserie</strong>-<br />
und Fahrzeugbau<br />
-2,4 %<br />
12,7 %<br />
17,4 %<br />
30,9 %<br />
35,6 %<br />
<strong>Karosserie</strong>-Instandsetzung<br />
und Lackierung<br />
Das <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugbauer-Handwerk ist in der Anlage<br />
A der Handwerksordnung aufgeführt und unterliegt den Regelungen<br />
des Gesetzes zur Ordnung des Handwerks (Handwerksordnung)<br />
2 . Die Branche gehört zu den zulassungspflichtigen Handwerken.<br />
Den Betrieben muß ein Meister im <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugbau<br />
oder eine gleichgestellte Person vorstehen.<br />
Derzeit besteht die Branche (Stand: 01.01.2012) aus ca. 4.500<br />
Fachbetrieben mit ca. 40.000 Mitarbeitern. 4.139 Lehrlinge<br />
standen am 01.01.2012 in einem Ausbildungsverhältnis zum<br />
<strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugbaumechaniker/in. Die Ausbildung zum<br />
Materialeinsatz<br />
Personalkosten<br />
Sonstiger Aufwand<br />
Kalkulatorische Kosten<br />
Betriebswirtschaftlicher<br />
Gewinn/Verlust<br />
Kurz gefasst:<br />
▪ Die Betriebe mit dem Tätigkeitsschwerpunkt<br />
<strong>Karosserie</strong>-Instandsetzung und Lackierung<br />
verbesserten das betriebswirtschaftliche<br />
Ergebnis gegenüber dem Vorjahr.<br />
▪ Im herstellenden <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugbau<br />
verschlechterte sich das betriebswirtschaftliche<br />
Ergebnis gegenüber dem<br />
Vorjahr aufgrund fehlender Durchsetzbarkeit<br />
der Verkaufspreise am Markt.<br />
Im folgenden <strong>Branchenbericht</strong> analysiert der <strong>Zentralverband</strong> <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugtechnik (<strong>ZKF</strong>) die Branche des herstellenden sowie des<br />
reparierenden <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugbaus. Die Ergebnisse der im Mai 2012 durchgeführten Befragung basieren auf den realen betriebswirtschaftlichen<br />
Zahlen des Jahres <strong>2011</strong> der teilnehmenden Betriebe.<br />
3,4 %<br />
<strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugbaumechaniker/in, der aus den drei Fachrichtungen<br />
„<strong>Karosserie</strong>instandhaltungstechnik“, „<strong>Karosserie</strong>bautechnik“<br />
und „Fahrzeugbautechnik“ besteht, dauert 3 ½ Jahre<br />
und endet mit der Gesellenprüfung.<br />
In der Klassifizierung der Wirtschaftszweige wird der Schwerpunkt<br />
<strong>Karosserie</strong>-Instandsetzung und Lackierung dem Bereich:<br />
Abschnitt G: Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahr-<br />
*1 Quelle: GDV Jahrbuch Stand <strong>2011</strong><br />
*2 Gesetz zur Ordnung des Handwerks, <strong>Zentralverband</strong> des Deutschen<br />
Handwerks März 2008<br />
1
<strong>ZKF</strong><br />
zeugen (45.2 Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten an Kraftwagen),<br />
der Bereich des herstellenden <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugbaus<br />
dem Abschnitt C: Verarbeitendes Gewerbe/Herstellung von<br />
Waren (29.2 Herstellung von <strong>Karosserie</strong>n, Aufbauten und Anhängern)<br />
zugeordnet. 3<br />
Diese Einteilung wird den Tätigkeiten im handwerklichen <strong>Karosserie</strong>-<br />
und Fahrzeugbau aber nicht gerecht. Die amtliche Statistik<br />
liefert keine aussagefähigen und zutreffenden Informationen über<br />
die tatsächliche Struktur der Branche.<br />
Nach Untersuchungen des <strong>Zentralverband</strong>es <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugtechnik<br />
(<strong>ZKF</strong>) tätigte die Branche im Jahr <strong>2011</strong> einen Umsatz<br />
von rd. 6,5 Mrd. Euro. Vom Gesamtumsatz entfallen rund 65 %<br />
auf die Bereiche Instandsetzung, Wiederherstellung und Ausstattung<br />
von Personenwagen und Nutzfahrzeugen, 35 % des Gesamtumsatzes<br />
sind dem herstellenden <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugbau<br />
zuzurechnen.<br />
Die Aufgabenbereiche in den <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugbau-<br />
betrieben werden in<br />
▪ Herstellender <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugbau<br />
▪ <strong>Karosserie</strong>-Instandsetzung inklusive Lackierung<br />
▪ Oldtimerrestaurierung<br />
unterschieden.<br />
Bundesweit sind ca. 600 handwerkliche Unternehmen im herstellenden<br />
<strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugbau, 3500 Betriebe in der<br />
Pkw-Instandsetzung sowie 150 Betriebe in der Oldtimerrestaurierung<br />
tätig. Rund 80 % der Betriebe sind im <strong>Zentralverband</strong><br />
<strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugtechnik (<strong>ZKF</strong>) organisiert.<br />
Das <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugbauer-Handwerk unterscheidet<br />
sich von seiner Struktur deutlich vom Kfz-Gewerbe, das auf<br />
den Fahrzeughandel sowie die Reparatur und Wartung von Fahrzeugen<br />
einschließlich der Inspektion ausgerichtet ist.<br />
Herstellender <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugbau<br />
Die auch als „Aufbauhersteller“ bezeichneten <strong>Karosserie</strong>- und<br />
Fahrzeugbaufachbetriebe haben überwiegend einen Kundenkreis,<br />
der stark von der regionalen Struktur der Wirtschaft geprägt ist.<br />
Die rund 600 handwerklichen Aufbauhersteller bieten Sonderlösungen<br />
nach Kundenwunsch an. Die Betriebe führen alle Arbeiten<br />
an <strong>Karosserie</strong>n, Fahrgestellen und Anhängern aus und sie<br />
stellen individuelle Aufbauten, Sattelauflieger und Anhänger her.<br />
Dazu gehört u. a. der Bau von Fahrzeugen für die Getränkeindustrie,<br />
Möbeltransporter, Kühl- und Baufahrzeuge, Tiertransporter<br />
bis hin zum Campinganhänger und Wohnmobil oder auch<br />
Untertagefahrzeuge. Ferner werden Ladebordwände, Kräne, Kühl-<br />
aggregate u. a. angebaut. Zum Tätigkeitsbereich gehört auch der<br />
Innenausbau von Transportern und Lkw nach branchen- oder unternehmenspezifischen<br />
Anforderungen sowie die Instandsetzung<br />
und Lackierung der selbst und fremd hergestellten Fahrzeuge.<br />
Bei Nutzfahrzeugen der mittleren bis schweren Gewichtsklasse<br />
(> 6 t) werden häufig Serienfahrgestelle einschließlich Motor und<br />
Antriebsstrang von der Autoindustrie (MAN, Mercedes-Benz,<br />
IVECO, VOLVO ...) zugeliefert. Der Aufbauhersteller erhält das<br />
2<br />
„nackte“ Fahrgestell und macht daraus ein einsatzfähiges Wirtschaftsgut.<br />
Viele Aufbauhersteller sind darüber hinaus Vertragspartner<br />
der Hersteller von Anbauteilen wie z. B. Ladekräne oder<br />
Ladebordwände. Sie übernehmen herstellende, wartende und<br />
reparierende Leistungen für den Vertragspartner und verfügen<br />
über geschultes Personal.<br />
Zum herstellenden <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugbau gehört auch der<br />
Aus- und Umbau von Pkw und Transportern. Hierzu zählen z. B.<br />
behindertengerechte oder gepanzerte Fahrzeuge, Sonderfahrzeuge<br />
für die Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienste u. a.<br />
Nutzfahrzeuge sind Wirtschaftsgüter, die beim Vorliegen eines<br />
Reparaturfalles schnell wieder in den Einsatz gelangen müssen.<br />
Handwerkliche Flexibilität und der Dienstleistungscharakter der<br />
Branche sind dabei besonders wichtig. Oft zählen Schnelligkeit<br />
und Flexibilität mehr als der Preis.<br />
Auftraggeber sind überwiegend gewerbliche Kunden, Behörden<br />
und Organisationen aus allen Wirtschaftszweigen und Branchen,<br />
die Nutz- und Spezialfahrzeuge für Transporte und Einsatzzwecke<br />
auf der Straße benötigen. Als besondere Pluspunkte der handwerklichen<br />
Aufbauhersteller sind die Nähe zum Kunden, der Service<br />
und die Beratung zu nennen. Insbesondere bei den Reparaturleistungen<br />
ist dies von großer Bedeutung. Die Mehrzahl der<br />
Betriebe bietet im regionalen Einzugsbereich an, andere Unternehmen<br />
sind bundesweit tätig. Die Exportquote der handwerklichen<br />
Aufbauhersteller hingegen ist gering.<br />
<strong>Karosserie</strong>-Instandsetzung und Lackierung<br />
<strong>Karosserie</strong>-Fachbetriebe mit Schwerpunkt Pkw-Instandsetzung<br />
sind die Spezialisten für die Beseitigung von <strong>Karosserie</strong>-Unfallschäden<br />
einschließlich der Fahrzeuglackierung. Hierzu benötigen<br />
die Betriebe spezielle Betriebsausstattungen und -einrichtungen<br />
wie z. B. Richt- und Messsysteme, Diagnose- und Fehlerauslesegeräte,<br />
branchenspezifische Software, Lackierkabine<br />
u. a. Besondere technische Anforderungen kommen derzeit von<br />
der Automobilindustrie auf die <strong>Karosserie</strong>-Fachbetriebe zu. Der<br />
Mix unterschiedlicher Materialien moderner Fahrzeuge sowie<br />
zunehmende Sicherheits- und Komfortelektronik erfordern hohe<br />
Investitionen in Geräte und Maschinen, wie z. B. Schweiß- und<br />
Lötaggregate oder Diagnose- und Prüfgeräte. Hinzu kommt die<br />
fachliche Weiterbildung der Mitarbeiter, damit diese in der Lage<br />
sind, moderne, hochkomplexe Fahrzeuge instand zu setzen. Über<br />
80 % der <strong>Karosserie</strong>-Fachbetriebe haben eine eigene Lackierfachabteilung<br />
angeschlossen.<br />
Immer stärkere Bedeutung erhält die Aufbereitung von Fahrzeugen<br />
im Innen- und Außenbereich, einschließlich Spot- und<br />
Smartreparaturarbeiten, z. B. von Leasingrückläufern.<br />
Auftraggeber der <strong>Karosserie</strong>-Fachbetriebe sind gewerbliche und<br />
private Kunden. Auch Versicherer, Vermittler, Flottenbetreiber und<br />
Leasinggesellschaften treten zunehmend als Nachfrager auf. Rund<br />
540 Fachbetriebe führen derzeit das vom <strong>ZKF</strong> geschaffene Qualitätssiegel<br />
“Eurogarant-<strong>Karosserie</strong>-Fachbetrieb“, das in der Schadensreparaturbranche<br />
sehr hohe Bedeutung erlangt hat.
<strong>Zentralverband</strong> <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugtechnik<br />
Autohäuser mit eigener <strong>Karosserie</strong>- und<br />
Lackierabteilung<br />
Viele Autohäuser und Kfz-Werkstätten erledigen leichtere<br />
<strong>Karosserie</strong>arbeiten mit, allerdings werden schwerere <strong>Karosserie</strong>arbeiten,<br />
insbesondere Strukturschäden, an <strong>Karosserie</strong>fachbetriebe<br />
im Unterauftrag weitergegeben. Nur größere Autohäuser<br />
und Niederlassungen der Autohersteller haben eine eigene<br />
komplett ausgestattete <strong>Karosserie</strong>abteilung, und davon besitzt<br />
nur ein kleiner Teil eine eigene Lackierabteilung.<br />
Allerdings gibt es, insbesondere bei deutschen Herstellern<br />
einen Trend zum Aufbau eigener <strong>Karosserie</strong>- und Lackierzentren.<br />
Dadurch wird der Versuch unternommen, die <strong>Karosserie</strong>-<br />
und Lackierarbeiten aus den einzelnen Betriebsstätten zentral<br />
an einem Ort zusammen zu fassen. Diese markengebundenen<br />
<strong>Karosserie</strong>- und Lackierfachbetriebe sind fast ausschließlich auf<br />
die Fahrzeuge des entsprechenden Herstellers konzentriert, Arbeiten<br />
an Nicht-Konzern-Fahrzeugen sind eher die Ausnahme, zumal<br />
häufig die fachliche Qualifikation der Mitarbeiter und deren technisches<br />
Wissen für Fremdfahrzeuge fehlt.<br />
Restaurierung klassischer Fahrzeuge<br />
Die Old- und Youngtimerrestaurierung gewinnt in den Tätigkeitsbereichen<br />
der Unternehmen, die auf die Wiederherstellung historischer<br />
und klassischer Fahrzeuge spezialisiert sind, zunehmend<br />
an Bedeutung. Häufig müssen Blech- oder Holzteile per Handarbeit<br />
neu angefertigt und in die historischen Fahrzeuge eingebaut<br />
werden. Ein Teil der Betriebe ist berechtigt das vom <strong>ZKF</strong><br />
vergebene Qualitätssiegel „Fachbetrieb für historische Fahrzeuge“<br />
zu führen.<br />
Auftraggeber der rund 150 Betriebe sind meist private Kunden,<br />
Liebhaber und Museen. Da dieses Segment in der Gesamterhebung<br />
nur mit einer recht kleinen Zahl von Betrieben besetzt<br />
ist, wird auf eine getrennte betriebswirtschaftliche Auswertung<br />
verzichtet.<br />
Betriebswirtschaftliche<br />
Auswertung<br />
Der vom <strong>Zentralverband</strong> <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugtechnik (<strong>ZKF</strong>) als<br />
Berufs- und Wirtschaftsverband jährlich veröffentlichte <strong>Branchenbericht</strong><br />
stellt aussagefähiges, branchenspezifisches Zahlen- und<br />
Datenmaterial den Betrieben selbst, aber auch Dritten, z. B. Kreditinstituten<br />
und Behörden, zur Verfügung. Die am <strong>ZKF</strong>-<strong>Branchenbericht</strong><br />
teilnehmenden Betriebe wurden per Fragebogen im Mai<br />
2012 zu den Betriebsergebnissen <strong>2011</strong> befragt. Die Auswertung<br />
erfolgte im August 2012 durch den <strong>ZKF</strong>-Ausschuss „Betriebswirtschaft<br />
und Unternehmensführung“ unter Vorsitz von Rolf Bieling.<br />
Herstellender <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugbau<br />
Im Jahre <strong>2011</strong> sank das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und<br />
Abschreibungen (Ebitda) von 9,5 % auf 6,1 % gegenüber dem Vor-<br />
jahr. Auch bei der wichtigen Kennzahl „betriebswirtschaftliches<br />
Ergebnis“ mit den vom Betriebsergebnis abgezogenen kalkulatorischen<br />
Kosten verschlechtere sich das Ergebnis, so dass ein Verlust<br />
von 2,4 % vom Gesamtumsatz erzielt wurde. Dieses Ergebnis<br />
kann mit der sinkenden Betriebsleistung der produktiv Beschäftigten<br />
auf 163.865 Euro (Vorjahr 170.800 Euro) sowie durch das<br />
nicht Erzielen von Preisen am Markt erklärt werden. Kostensteigerungen,<br />
z. B. bei den Energiekosten und den sonstigen Kosten,<br />
wie Leasingkosten, die die Betriebe zur Schonung der Eigenkapitaldecke<br />
nutzten, trugen zur Verschlechterung des Ergebnisses<br />
gegenüber dem Vorjahr bei.<br />
Die Anzahl der produktiven Mitarbeiter stieg um 0,4 Mitarbeiter<br />
an der Gesamtzahl der Beschäftigten von 35,2 Mitarbeitern<br />
im Durchschnitt in den Unternehmen. Der Gesamtumsatz hingegen<br />
sank leicht auf 4.002.304 Euro gegenüber dem Vorjahr<br />
von 4.034.367 Euro. Aufgrund der höheren Mitarbeiterzahl stiegen<br />
die Personalkosten auf 27,0 % gegenüber dem Vorjahr von<br />
25,3 %. Die Unternehmen versuchen den Personalstamm trotz<br />
leichtem Umsatzrückgang zu halten, um flexibel auf gestiegene<br />
Nachfrage reagieren zu können.<br />
Der Materialeinsatz steigerte sich von 55 % der Betriebsleistung<br />
des Vorjahres auf 56,2 %. Dieses Ergebnis kann in steigenden<br />
Materialkosten begründet sein.<br />
Die Betriebsleistung Handel stieg um 1,1 %-Punkte auf 9,4 %<br />
vom Umsatz. Verkauft der Aufbauhersteller das aufgebaute Fahrzeug<br />
incl. zugeliefertem bzw. zugekauftem Fahrgestell, kann der<br />
Anteil des Fahrgestells am Verkaufspreis durchaus 70 % betragen.<br />
Der eigentliche handwerkliche Umsatz, also die Herstellung<br />
des Aufbaues, beträgt dann lediglich 30 %, während das<br />
Fahrgestell als Handelsware betrachtet wird. Die Relation<br />
verändert sich völlig, sofern der Kunde eine Rechnung über<br />
das Fahrgestell vom industriellen Hersteller erhält und der handwerkliche<br />
Aufbauhersteller nur den Aufbau berechnet. In diesem<br />
Fall, der eher die Regel ist, weist die Buchhaltung des Aufbauherstellers<br />
100 % handwerklichen Umsatz und keinen Handelsumsatz<br />
aus.<br />
Die kalkulatorischen Kosten verringerten sich um 1,1 %-Punkte<br />
auf 8,5 % vom Umsatz im Vergleich zum Vorjahr. In den wichtigen<br />
kalkulatorischen Kosten für den Unternehmer sind z. B. die<br />
Geschäftsführergehälter bzw. der kalkulatorische Unternehmerlohn,<br />
kalkulatorische Abschreibungen, kalkulatorische Zinsen und<br />
die kalkulatorische Miete enthalten. Die kalkulatorischen Kosten<br />
müssen notwendigerweise eingerechnet werden, um zu beurteilen,<br />
ob ein Betrieb rentabel gearbeitet hat. Sie werden von den<br />
Unternehmen gerne unvollständig in die betriebswirtschaftliche<br />
Betrachtung einbezogen, da diese ein Bestandteil der individuellen<br />
Kalkulation und nicht der Buchhaltung sind. Selbstverständlich<br />
gehören die kalkulatorischen Kosten vollständig in eine realistische<br />
Betrachtungsweise eines Unternehmens.<br />
3
<strong>ZKF</strong><br />
Ergebnisse des herstellenden <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugbaus in Zahlen<br />
Leistungskennzahlen <strong>2011</strong> 2010<br />
Betriebsleistung Handwerk je<br />
produktiv Beschäftigten * 1) 163.865 170.800<br />
Sonstige Kennzahlen % vom Umsatz % vom Umsatz<br />
Geplante Investitionen 0,2 0,2<br />
Forderungsausfälle 0,3 0,3<br />
Beschäftigtenstruktur Anzahl % Anzahl %<br />
Produktiv Beschäftigte pro Betrieb 22,1 62,8 21,6 62,1 (1)<br />
Übrige Beschäftigte pro Betrieb 13,1 37,2 13,2 37,9 (2)<br />
Insgesamt Beschäftigte 35,2 100,0 34,8 100,0<br />
Davon Auszubildende *1) (4,7) (5,8)<br />
4<br />
*1) Bei strenger Betrachtung wird bei den Azubis nur ein Wirkungsgrad von durchschnittlich 0,2 erreicht. Herausgerechnet<br />
werden betriebliche Abwesenheit wie Berufsschule und überbetriebliche Unterweisung.<br />
Daten aus der Buchhaltung<br />
€<br />
<strong>2011</strong><br />
% €<br />
2010<br />
%<br />
Betriebsleistung Handwerk 3.627.061 90,6 3.697.717 91,7 (3)<br />
Betriebsleistung Handel 375.242 9,4 336.649 8,3 (4)<br />
Betriebsleistung insgesamt 4.002.304 100,0 4.034.367 100,0<br />
./. Materialeinsatz *2) 2.247.641 56,2 2.219.721 55,0 (5)<br />
Rohgewinn I 1.754.663 43,8 1.814.646 45,0<br />
./. gesamte Personalkosten *3) 1.079.316 27,0 1.020.647 25,3 (6)<br />
Rohgewinn II 675.346 16,9 793.999 19,7<br />
./. Sonstiger Aufwand 431.000 10,8 411.443 10,2 (7)<br />
Betriebsergebnis *4) 244.346 6,1 382.556 9,5<br />
./. Kalkulatorische Kosten *5) 341.449 8,5 385.428 9,6 (8)<br />
Betriebswirtschaftliches Ergebnis -97.103 -2,4 -2.872 -0,1<br />
*2) Im Materialeinsatz sind Fremdleistungen, z.B. Arbeitnehmerüberlassungen enthalten<br />
*3) Um eine Vergleichbarkeit zwischen GmbH und Personengesellschaften zu gewährleisten, sind die Gehälter für Gesellschafter-Geschäftsführer nicht im<br />
Personalaufwand enthalten. Sie sind bei den kalkulatorischen Kosten berücksichtigt.<br />
*4) Ergebnis vor AfA, Zinsen und Steuern<br />
*5) Die Erfassung der kalkulatorischen Kosten ist insofern wichtig, um durch den Einsatz der geplanten Kostengrößen zu ersehen, ob unter der Annahme der<br />
Kosten des persönlichen Einsatzes des Unternehmers, der Betrieb rentabel gearbeitet hat. Dies sind neben den Kosten für die Arbeitskraft des Unternehmers,<br />
der Einsatz des Kapitals und möglicherweise das eigene Gebäude des Unternehmers für die Erzielung des Umsatzes.<br />
Beschäftigte<br />
<strong>2011</strong><br />
%<br />
2010<br />
%<br />
Im Werkstattbereich produktiv Beschäftigte 62,8 62,1 (1)<br />
Sonstige (nicht produktiv) Beschäftigte<br />
Umsatzverteilung<br />
37,2 37,9 (2)<br />
Anteil Neubau 65,0 65,2<br />
Anteil Nutzfahrzeugreparatur 14,7 16,4<br />
Anteil Pkw-Reparatur (Instandhaltung inkl. Material) 8,0 8,2<br />
Anteil Lackiererei (inklusive Material) 2,9 1,9<br />
Handwerksumsatz gesamt 90,6 91,7 (3)<br />
Handelsumsatz gesamt 9,4 8,3 (4)<br />
GESAMT<br />
Fertigungsmaterial<br />
100,0 100,0<br />
Materialeinsatz 56,2 55,0 (5)
<strong>Zentralverband</strong> <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugtechnik<br />
Beschäftigte<br />
Personal<br />
Sonstiger Aufwand<br />
Werkzeuge 0,3 0,3<br />
geringwertige Wirtschaftsgüter 0,1 0,1<br />
Fahrzeugleasing 0,2 0,2<br />
übriges Leasing 0,2 0,2<br />
tatsächliche Miete 2,6 2,6<br />
Energiekosten 1,2 1,1<br />
Entsorgungskosten 0,1 0,1<br />
Werbung, Repräsentation, Bewirtung 0,7 0,7<br />
EDV, Bürokosten 0,8 0,8<br />
Versicherungen 0,6 0,5<br />
sonstige allgemeine Kosten 4,0 3,6<br />
GESAMT 10,8 10,2 (7)<br />
Kalkulatorische Kosten<br />
Kalkulatorischer Unternehmerlohn/Geschäftsführergehalt *3) 3,6 3,4<br />
Kalkulatorische Abschreibungen 2,4 3,2<br />
Kalkulatorische Miete 0,8 0,8<br />
Kalkulatorische Zinsen 1,7 2,2<br />
GESAMT 8,5 9,6 (8)<br />
*3) Um eine Vergleichbarkeit zwischen GmbH und Personengesellschaften zu gewährleisten, sind die Gehälter für Gesellschafter-Geschäftsführer nicht<br />
im Personalaufwand enthalten. Sie sind bei den kalkulatorischen Kosten berücksichtigt.<br />
<strong>Karosserie</strong>-Instandsetzung und Lackierung<br />
Die Auswertung zeigt, dass die reparierenden <strong>Karosserie</strong>- und<br />
Lackierfachbetriebe im Durchschnitt ihr positives betriebswirtschaftliches<br />
Ergebnis auf 43.007 Euro (Vorjahr 22.915 Euro) steigerten.<br />
Der „Gesamtumsatz“ erhöhte sich leicht von 1.226.334<br />
Euro auf 1.255.797 Euro.<br />
Bei der Anzahl einer durchschnittlichen Betriebsgröße von 14,2<br />
Mitarbeitern ging die Anzahl der produktiv beschäftigten Mitarbeiter<br />
um 7,5 % auf 8,6 Mitarbeiter (Vorjahr 9,3 Mitarbeiter) zurück.<br />
Der Umsatz je produktiv Beschäftigten erhöhte sich auf 138.912<br />
Euro. Positiv ist die Steigerung von Auszubildenden innerhalb der<br />
Mitarbeiterstruktur, die sich von 2,7 auf 2,8 Personen erhöhte.<br />
Dabei zeigen die Unternehmen die Bereitschaft, dem Fachkräftemangel<br />
vorzubeugen und über den Bedarf hinaus auszubilden.<br />
Die handwerkliche Betriebsleistung sank um 0,8 %-Punkte. Der<br />
Handelsumsatz hingegen stieg von 2,6 % (Vorjahr) auf 3,4 %. Die<br />
meisten Unternehmen jedoch betreiben keinen Handel mit Neu-<br />
oder Gebrauchtfahrzeugen. Im Werkstattumsatz sind die Ersatz-<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
% %<br />
Löhne gesamt (einschl. Weihnachts-/Urlaubsgeld) 13,8 13,0<br />
Gehälter gesamt (einschl. Weihnachts-/Urlaubsgeld) 6,9 6,4<br />
Auszubildende gesamt 0,6 0,6<br />
Sonstige Personalkosten 1,2 1,2<br />
Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung 4,5 4,1<br />
GESAMT 27,0 25,3 (6)<br />
teile für das Reparaturgeschäft enthalten. Autohäuser wurden<br />
nicht erfasst.<br />
Der Materialanteil stieg um 0,8 %-Punkte auf 35,6 % des<br />
Umsatzes. Dies kann darin begründet sein, dass aufgrund der<br />
neuen Fahrzeuggeneration und Herstellverfahren der Kraftfahrzeuge<br />
mit neuen Materialien der Austausch von Teilen bei der<br />
Reparatur an Bedeutung gewinnt.<br />
Kosteneinsparungen ergaben sich auch bei den Personalkosten<br />
(0,2 %-Punkte) und den tatsächlichen Mieten (0,4 %-Punkte) sowie<br />
den sonstigen allgemeinen Kosten (0,3 %-Punkte).<br />
Auch die für die Unternehmen wichtigen kalkulatorischen Kosten<br />
verringerten sich um 1,2 %-Punkte. Diese Kosten werden von<br />
den Unternehmen gerne unvollständig in die betriebswirtschaftliche<br />
Betrachtung einbezogen, da sie nur ein Bestandteil der individuellen<br />
Kalkulation und nicht der Buchhaltung sind. Selbstverständlich<br />
gehören die kalkulatorischen Kosten vollständig in eine<br />
realistische Betrachtungsweise eines Unternehmens. In den kalkulatorischen<br />
Kosten sind die Geschäftsführergehälter und der kal-<br />
5
<strong>ZKF</strong><br />
kulatorische Unternehmerlohn, kalkulatorische Abschreibungen,<br />
kalkulatorische Zinsen und die kalkulatorische Miete enthalten.<br />
Zu beobachten ist ein starker Rückgang der geplanten Investitionen,<br />
obwohl die Betriebe weiterhin und zunehmend in neue<br />
Technologien wie z. B. Schweiß- und Diagnosegeräte investieren<br />
müssen. Zur Schonung der Eigenkapitaldecke haben die Betriebe<br />
Maschinen und Geräten geleast.<br />
Innerhalb der <strong>Karosserie</strong>-Fachbetriebe zeigt sich insbesondere in<br />
den Großstädten und Verdichtungsräumen, dass zwar ein erheblich<br />
größeres Absatz- und Kundenpotential besteht, der Wettbewerb der<br />
Ergebnisse für <strong>Karosserie</strong>instandsetzung und Lackierung in Zahlen<br />
6<br />
Betriebe untereinander jedoch oft ausgeprägter ist als in den dünner<br />
besiedelten Gegenden, in denen der persönliche Kontakt zu den<br />
Kunden häufig entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg. Diese<br />
regionalen Unterschiede haben insbesondere durch die Zunahme<br />
der Schadenslenkung in den letzten Jahren Auswirkungen auf die<br />
vom <strong>ZKF</strong> erhobenen Stundenverrechnungssätze und einem Trend<br />
zu größeren Betriebseinheiten. Der durchschnittliche Stundenverrechnungssatz<br />
<strong>2011</strong> lag im Bundesgebiet nach der Erhebung des<br />
<strong>ZKF</strong>-<strong>Branchenbericht</strong>s im Bereich <strong>Karosserie</strong>-Instandsetzung und<br />
Lackierung ohne gesetzliche Mehrwertsteuer bei 84,04 Euro.<br />
Leistungskennzahlen <strong>2011</strong> 2010<br />
Betriebsleistung Handwerk je<br />
produktiv Beschäftigten * 1) 138.912 128.325<br />
Sonstige Kennzahlen % vom Umsatz % vom Umsatz<br />
Geplante Investitionen 1,5 4,1<br />
Forderungsausfälle 0,4 0,3<br />
Beschäftigtenstruktur Anzahl % Anzahl %<br />
Produktiv Beschäftigte pro Betrieb 8,6 60,4 9,3 63,8 (1)<br />
Übrige Beschäftigte pro Betrieb 5,6 39,6 5,3 36,2 (2)<br />
Insgesamt Beschäftigte 14,2 100,0 14,6 100,0<br />
Davon Auszubildende *1) (2,8) (2,7)<br />
*1) Bei strenger Betrachtung wird bei den Azubis nur ein Wirkungsgrad von durchschnittlich 0,2 erreicht. Herausgerechnet werden betriebliche Abwesenheit<br />
wie Berufsschule und überbetriebliche Unterweisung<br />
Daten aus der Buchhaltung<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
€ % € %<br />
Betriebsleistung Handwerk *2) 1.213.651 96,6 1.194.352 97,4 (3)<br />
Betriebsleistung Handel *2) 42.146 3,4 31.981 2,6 (4)<br />
Betriebsleistung insgesamt 1.255.797 100,0 1.226.334 100,0<br />
./. Materialeinsatz *3) 446.439 35,6 427.164 34,8 (5)<br />
Rohgewinn I 809.358 64,4 799.170 65,2<br />
./. gesamte Personalkosten *4) 388.080 30,9 380.935 31,1 (6)<br />
Rohgewinn II 421.278 33,5 418.235 34,1<br />
./. Sonstiger Aufwand 218.422 17,4 224.617 18,3 (7)<br />
Betriebsergebnis *5) 202.856 16,2 193.617 15,8<br />
./. Kalkulatorische Kosten *6) 159.849 12,7 170.702 13,9 (8)<br />
Betriebswirtschaftliches Ergebnis 43.007 3,4 22.915 1,9<br />
*2) ohne Autohäuser<br />
*3) Im Materialeinsatz sind Fremdleistungen, z.B. Arbeitnehmerüberlassungen enthalten.<br />
*4) Um eine Vergleichbarkeit zwischen GmbH und Personengesellschaften zu gewährleisten, sind die Gehälter für Gesellschafter-Geschäftsführer nicht im<br />
Personalaufwand enthalten. Sie sind bei den kalkulatorischen Kosten berücksichtigt.<br />
*5) Ergebnis vor AfA, Zinsen und Steuern<br />
*6) Die Erfassung der kalkulatorischen Kosten ist insofern wichtig, um durch den Einsatz der geplanten Kostengrößen zu ersehen, ob unter der Annahme<br />
der Kosten des persönlichen Einsatzes des Unternehmers, der Betrieb rentabel gearbeitet hat. Dies sind neben den Kosten für die Arbeitskraft des Unternehmers,<br />
der Einsatz des Kapitals und möglicherweise das eigene Gebäude des Unternehmers für die Erzielung des Umsatzes.
<strong>Zentralverband</strong> <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugtechnik<br />
Beschäftigte<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
% %<br />
Im Werkstattbereich produktiv Beschäftigte 60,4 63,8 (1)<br />
Sonstige (nicht produktiv) Beschäftigte 39,6 36,2 (2)<br />
Umsatzverteilung<br />
Anteil Neubau 0,8 0,6<br />
Anteil Nutzfahrzeugreparatur 1,6 1,2<br />
Anteil Pkw-Kundendienst und Inspektion 2,9 2,4<br />
Anteil Pkw-Reparatur (Instandhaltung inkl. Material) 61,4 59,5<br />
Anteil Pkw-Lackiererei (inklusive Material) 29,9 33,7<br />
Handwerksumsatz gesamt 96,6 97,4 (3)<br />
Handelsumsatz gesamt (Fahrzeughandel und Thekenverkauf) 3,4 2,6 (4)<br />
GESAMT 100,0 100,0<br />
Fertigungsmaterial<br />
Materialeinsatz 35,6 34,8 (5)<br />
Personal<br />
Löhne gesamt (einschl. Weihnachts-/Urlaubsgeld) 18,2 19,5<br />
Gehälter gesamt (einschl. Weihnachts-/Urlaubsgeld) 5,6 4,7<br />
Auszubildende gesamt 0,8 0,8<br />
Sonstige Personalkosten 1,0 0,8<br />
Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung 5,3 5,3<br />
GESAMT 30,9 31,1 (6)<br />
Sonstiger Aufwand<br />
Werkzeuge 0,3 0,3<br />
geringwertige Wirtschaftsgüter 0,2 0,2<br />
Fahrzeugleasing 0,9 1,1<br />
übriges Leasing 0,3 0,2<br />
tatsächliche Miete 3,4 3,8<br />
Energiekosten 2,2 2,2<br />
Entsorgungskosten 0,2 0,2<br />
Werbung, Repräsentation, Bewirtung 1,2 1,1<br />
EDV, Bürokosten 1,6 1,7<br />
Versicherungen 0,9 1,0<br />
sonstige allgemeine Kosten 6,2 6,5<br />
GESAMT 17,4 18,3 (7)<br />
Kalkulatorische Kosten<br />
Kalkulatorischer Unternehmerlohn/Geschäftsführergehalt *3) 7,1 6,9<br />
Kalkulatorische Abschreibungen 2,7 3,4<br />
Kalkulatorische Miete 1,4 1,4<br />
Kalkulatorische Zinsen 1,5 2,2<br />
GESAMT 12,7 13,9 (8)<br />
*3) Um eine Vergleichbarkeit zwischen GmbH und Personengesellschaften zu gewährleisten, sind die Gehälter für Gesellschafter-Geschäftsführer nicht<br />
im Personalaufwand enthalten. Sie sind bei den kalkulatorischen Kosten berücksichtigt.<br />
7
<strong>ZKF</strong><br />
Wettbewerbsposition und Ausblick<br />
Die Entwicklung moderner Fahrzeuge mit immer ausgefeilteren<br />
Materiallösungen, mit immer komplizierterer Sicherheits- und<br />
Komfortelektrik- und Elektronik und mit elektronisch gesteuertem<br />
Motor- und Bremsmanagement stellt die Reparaturbranche<br />
schon jetzt vor große Herausforderungen. Dabei steht die<br />
Branche erst am Anfang einer technischen Entwicklung. Vorreiter<br />
sind deutsche Automobilhersteller, aber alle Importeure werden<br />
in den nächsten Jahren technisch nachziehen. Betriebe, die die<br />
Möglichkeit bereits genutzt haben, Mitarbeiter zu schulen und<br />
zu qualifizieren, die die vom <strong>ZKF</strong> angebotenen Lehrgänge aktiv<br />
wahr nehmen und damit in der Lage sind, den aktuellen und<br />
zukünftigen Anforderungen der Automobilhersteller an die unfallbedingte<br />
Reparatur Genüge zu leisten, sind im Vorteil.<br />
Der <strong>Karosserie</strong>bauer muss sich bereits heute darauf verlassen,<br />
dass die Diagnosegeräteanbieter eine möglichst tiefgehende<br />
herstellerspezifische Datenstruktur anbieten, die es dem Reparateur<br />
ermöglicht, bei Fahrzeugen nicht nur Fehler auszulesen,<br />
sondern Fehler und Störungen zu beseitigen und die erneute<br />
Funktionsfähigkeit aller Fahrzeugsysteme wieder herzustellen.<br />
So gilt es den Einfluss moderner Sensorik zu beherrschen. Dabei<br />
ist sich der <strong>ZKF</strong> sicher, dass die Industrie entsprechende Reparaturlösungen<br />
schaffen wird und es nicht nur die individuellen Spezialisten<br />
sein müssen, die Mess-, Einstell- und Kalibrierungsarbeiten<br />
von modernen Sicherheitssystemen vornehmen können.<br />
Die Mitarbeiter müssen durch Schulungen auf einen hohen Standard<br />
gebracht werden. Ohne Schulung und Weiterbildung sind<br />
moderne Fahrzeugsysteme nicht mehr reparierbar. Eine Vielzahl<br />
unterschiedlichster Lehrgänge verschiedenster Automobilhersteller<br />
und Lieferanten werden den Betrieben vom <strong>ZKF</strong> angeboten.<br />
Die Schadenslenkung von Versicherungen, Flottenbetreibern und<br />
Leasinggesellschaften in Partnerwerkstätten wird weiter zunehmen.<br />
Neue Abhängigkeiten der Partnerwerkstätten zu einzel-<br />
8<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Zentralverband</strong> <strong>Karosserie</strong>- und<br />
Fahrzeugtechnik e.V. (<strong>ZKF</strong>)<br />
Dr. Klaus Weichtmann<br />
Rolf Bieling<br />
Friedberger Straße 191, 61118 Bad Vilbel<br />
Telefon: 06101- 4061 - 0, Telefax: 06101- 4061-10<br />
E-Mail: info@zkf.de Internet: www.zkf.de<br />
nen Versicherern entstehen. Dies „erkaufen“ sich die Betriebe<br />
oft durch deutliche Zugeständnisse beim Stundenverrechnungssatz<br />
und „kostenlos“ zu erbringenden Leistungen. Aber: Durch<br />
die Schadenslenkung kommen immer mehr „junge“ Fahrzeuge<br />
mit hohen Technikanteilen in die freie <strong>Karosserie</strong>werkstatt und<br />
nicht nur der gewerbliche und private Kunde, sondern auch der<br />
Schadenslenker erwartet hohe Qualität und Kundenzufriedenheit.<br />
Für den herstellenden <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugbau benötigt die<br />
gewerbliche Wirtschaft weiterhin Spezialfahrzeuge, die zum Transport<br />
auf der Straße eingesetzt werden. Hierzu werden die Leistungen<br />
des <strong>Karosserie</strong>- und Fahrzeugbauers nachgefragt. Diejenigen<br />
Unternehmen, die sich in Nischen bewegen, haben oft Wettbewerbsvorteile.<br />
Die handwerklichen Aufbauhersteller unterliegen<br />
insbesondere auch aufgrund geringer Exportquote und gewachsener<br />
Kundenstrukturen weniger dem Wettbewerbsdruck und<br />
konjunkturellen Einflüssen als die Serienanbieter.<br />
Existenziell wichtig ist es für die reparierenden <strong>Karosserie</strong>- und<br />
Lackierfachbetriebe, dass in Zukunft alle fahrzeugtechnischen<br />
Daten und Reparaturvorgaben der Hersteller zur Verfügung stehen.<br />
Der standardisierte Online-Zugang der Werkstätten in die<br />
Systeme der Automobilhersteller, egal ob Pkw oder Lkw, zum<br />
Abruf technischer Daten ist derzeit im Aufbau. Alle daran teilnehmenden<br />
Betriebe im Pkw- und Lkw-Bereich müssen hierzu<br />
technisch gut aufgestellt sein und entsprechende Investitionen<br />
durchführen.<br />
Weiterführende Brancheninformationen:<br />
▪ Planung, Einrichtung und Finanzierung von <strong>Karosserie</strong>-Fachbetrieben,<br />
<strong>ZKF</strong>-Schriftenreihe, Band 6, Bad Vilbel 2004<br />
▪ <strong>ZKF</strong>-Jahresschrift 2012, Bad Vilbel 2012<br />
▪ Zeitschrift Fahrzeug + <strong>Karosserie</strong> (F+K),<br />
Gentner Verlag, Stuttgart