IT ist überall. - Lions Clubs International - Distrikt 111 - Bayern Süd
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Glykogenspeicher der Leber zu wenig oder<br />
keine Glukose freigesetzt wird, können die<br />
Blutzuckerwerte sehr schnell auf 60 mg/dl<br />
oder darunter absinken. Dieser Zustand<br />
der Unterzuckerung oder Hypoglykämie<br />
<strong>ist</strong> gefürchtet, weil er nicht nur le<strong>ist</strong>ungsmindernd<br />
wirkt, sondern auch ernsthafte<br />
Schä den z.B. im Gehirn bis hin zur<br />
Bewusstlosigkeit zur Folge haben kann.<br />
Besonders gefährdet sind Typ I-Diabetiker,<br />
bei denen die Blutzucker senkende Wirkung<br />
des gespritzten Insulins durch die zusätzliche<br />
Muskelarbeit noch verstärkt wird. Ein<br />
ähnlicher Effekt – wenn auch nicht so ausgeprägt-<br />
tritt beim Typ II-Diabetiker dann<br />
ein, wenn er Tabletten einnimmt, die eine<br />
zusätzliche Insulinausschüttung aus der<br />
Bauchspeicheldrüse bewirken. Es gibt eine<br />
neue Gruppe von Substanzen, bei denen die<br />
Gefahr einer Hypoglykämie bei zusätzlicher<br />
Muskelbelastung gering <strong>ist</strong>. Hier muss sich<br />
jeder von seinem Diabetologen beraten<br />
lassen, welche Tabletten für ihn am besten<br />
geeignet sind.<br />
Wie äußert sich eine Hypoglykämie?<br />
Die Symptome sind an folgenden<br />
Hinweisen zu erkennen:<br />
– Herzklopfen,<br />
– Zittern der Hand beim Schreiben der<br />
Scorekarte, beim Aufteeen des Balles<br />
oder beim Putten,<br />
– Nachlassen der Konzentrationsfähigkeit,<br />
unerklärlicher Le<strong>ist</strong>ungseinbruch, der<br />
sich in zunehmend unpräzisen Schlägen<br />
äußert,<br />
– langsameres Sprechen oder sogar<br />
Wortfindungsstörungen,<br />
– Unruhiges Benehmen, Nervosität,<br />
Ärger über kleinste Fehler,<br />
– Schweiß auf der Stirn.<br />
Normalerweise spüren Diabetiker die Symptome<br />
einer beginnenden Hypoglykämie<br />
frühzeitig. und wissen sich aus Erfahrung<br />
selbst zu helfen. Die Absenkung des Blutzuckers<br />
kann aber unter ungünstigen<br />
Umständen auch sehr schnell gehen.<br />
Grundsätzlich wäre es deshalb von Vorteil,<br />
wenn zumindest insulinabhängige Diabetiker<br />
nicht alleine spielen, damit bei Komplikationen<br />
z.B. einer plötzlichen Hypoglykä-<br />
mie Mitspieler helfen können.<br />
Wie soll man eine Hypoglykämie<br />
behandeln?<br />
Als erstes muss das Ausmaß der Unterzuckerung<br />
durch Messen des Blutzuckerspiegels<br />
im Blut festgestellt werden:<br />
leitlinie: Kein Diabetiker sollte<br />
ohne Blutzuckermessgerät<br />
zum Golfspielen gehen.<br />
Einer beginnenden, leichten Hypoglykämie<br />
verbunden mit einem Le<strong>ist</strong>ungseinbruch<br />
kann man mit rasch resorbierbaren Kohlenhydraten<br />
begegnen z.B. mit Energydrinks,<br />
Apfelsaft, Cola, süßen Limonaden<br />
oder mit Semmeln, Brezen oder Weißbrot.<br />
Bei einer akuten schweren Hypoglykämie<br />
mit sehr niedrigen Blutzuckerwerten, muss<br />
sofort Traubenzucker, der sehr rasch ins<br />
Blut aufgenommen wird, gegessen werden<br />
(gibt es in lutsch- oder zerbeißbaren<br />
Stücken oder flüssig in kleinen Tuben).<br />
Ist das Ausmaß der Unterzuckerung so<br />
schwer, dass der Diabetiker das Bewusstsein<br />
verloren hat, müssen die Spielpartner sofort<br />
über Handy oder Clubtelefon den Notarzt<br />
rufen. Wegen der möglichen Erstickungsgefahr<br />
darf man keinesfalls versuchen,<br />
dem Bewusstlosen Getränke einzuflößen.<br />
Manche Diabetiker, die Insulin spritzen,<br />
haben ein Notfallset mit einer gebrauchsfertigen<br />
Glukagonspritze bei sich, die ihm<br />
von einer anderen Person in den Gesäßmuskel<br />
injiziert werden kann (Glukagon<br />
sorgt für eine schnelle Freisetzung von<br />
Glukose aus der Leber). Diese „Rettungsmaßnahme“<br />
kann man natürlich nur von<br />
Mitspielern erwarten, die mit dem Umgang<br />
eines solchen Notfallsets vertraut sind.<br />
Nach spätestens 30 Minuten sollte der<br />
Blutzucker erneut kontrolliert werden.<br />
Wie kann man einer Hypoglykämie<br />
vorbeugen?<br />
Um Unterzuckerungen mit ihren le<strong>ist</strong>ungseinschränkenden<br />
Folgen zu vermeiden, gibt<br />
es unterschiedliche Strategien:<br />
– Reduzierung der Dosis an Insulin bzw.<br />
an Tabletten,<br />
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– Zufuhr von kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln<br />
vor und während des<br />
Golfspiels.<br />
Da der Blutzuckerspiegel von der Dauer,<br />
der Anstrengung, den klimatischen Verhältnissen<br />
beim Golfspiel sowie der eigenen<br />
Kondition abhängt, muss jeder Golfspieler<br />
selbst entscheiden, inwieweit er die Dosis<br />
an Insulin oder Tabletten verändert. Auch<br />
muss berücksichtigt werden, wie lange die<br />
letzte Mahlzeit vor Beginn des Golfspiels<br />
zurückliegt.<br />
Jedem Diabetiker <strong>ist</strong> deshalb zu raten,<br />
generell vor dem Spiel seinen Blutzucker<br />
zu messen. Bei niedrigen Werten kann er<br />
je nach Art des Insulins weniger spritzen,<br />
bei der Einnahme von Tabletten die Dosis<br />
verringern z.B. statt einer Tablette nur eine<br />
halbe Tablette einnehmen, evtl. kann man<br />
sogar darauf verzichten.<br />
Für diese Grundprinzipien gibt es jedoch<br />
keine allgemein gültige Empfehlung. Der<br />
Diabetiker wird nicht umhin kommen, die<br />
für ihn beste Methode herauszufinden. Es<br />
empfiehlt sich, ein Protokollheft zu führen,<br />
in dem die gemessenen Werte mit Tag,<br />
Uhrzeit, Insulin- bzw. Tablettendosis und<br />
evtl. zugeführter Nahrung vermerkt werden.<br />
Auch Hinweise wie Ort des Golfplatzes,<br />
Klima und das subjektive Empfinden z. B.<br />
wann und wie Symptome der Unterzuckerung<br />
auftreten, sind nützlich. Das mag<br />
aufwendig und übertrieben klingen, hilft<br />
dem Diabetiker aber die Belastungen des<br />
Golfspieles auf seinen Blutzucker besser<br />
einzuschätzen und le<strong>ist</strong>ungsmindernde<br />
Blutzuckerschwankungen in der Zukunft<br />
zu vermeiden.<br />
Welche Getränke und in welcher Menge<br />
sind richtig?<br />
Eine Golfrunde von vier oder fünf Stunden<br />
vor allem im Sommer ohne Flüssigkeitszufuhr<br />
durchstehen zu wollen, <strong>ist</strong> gesund-