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Tag der Deutschen Einheit 2009 - CDU Stadtverband Vaihingen/Enz

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Aus den Vereinigungen / Kommentar KREISTEIL<br />

Flughafenausstellung sind<br />

ebenso sehenswert. Für alle<br />

Mitreisenden war <strong>der</strong> Airport<br />

ein wun<strong>der</strong>bares Erlebnis. Wir<br />

haben den Flughafen durch<br />

das Erdinger Moos verlassen<br />

und besuchten die weltweit<br />

größte Weißbierbrauerei in Erding.<br />

Hier verbinden sich Tradition<br />

mit Fortschritt. Das Bier<br />

wird nach altüberlieferten Rezepturen,<br />

sowie unter Einsatz<br />

mo<strong>der</strong>nster technischer Herstellungsverfahren<br />

gebraut.<br />

Das Familienunternehmen<br />

Werner Brombach wurde 1886<br />

gegründet. Gebraut wird nach<br />

wie vor ausschließlich in Erding.<br />

Auf eine Beson<strong>der</strong>heit ist<br />

ERDINGER Weißbräu stolz:<br />

Das Weißbier reift in <strong>der</strong> Flasche,<br />

wie es in Bayern Traditi-<br />

NachGehakt<br />

Zivilcourage?<br />

Gespannt blicken wir nach<br />

Berlin, welche schwarz-gelben<br />

Weichen jetzt mit dem Koalitionsvertrag<br />

gestellt werden.<br />

Nach <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Wahlergebnisse<br />

drehen sich nun die<br />

Personalkarusselle, neue Ziele<br />

werden gesteckt und alte Themen<br />

wan<strong>der</strong>n erneut auf die<br />

Agenda. Auch ich habe Themen,<br />

die mich tief bewegen. Vergessen<br />

ist nicht, was vor <strong>der</strong> Bundestagswahl<br />

blankes Entsetzen<br />

und Ratlosigkeit ausgelöst hat,<br />

worüber wir angesichts immer<br />

neuer Meldungen zwingend<br />

nachdenken müssen.<br />

„Für Zivilcourage von Randalierern Prügel<br />

eingesteckt“, meldet Pforzheim. So erging<br />

es auch dem Rentner im Münchner U-Bahnhof,<br />

<strong>der</strong> schwer verletzt wurde. „Tödliche Zivilcourage“,<br />

so wird die unfaßbare Gewalt<br />

an <strong>der</strong> Münchner S-Bahn-Station, die einen<br />

50jährigen das Leben kostete, übertitelt.<br />

Totgeschlagen von zwei Jugendlichen, weil<br />

er Courage zeigte, weil er half als Hilfe nötig<br />

war - und weil er allein war. Nein, es ist nicht<br />

wie damals, 1992, da ging es um Zivilcourage<br />

angesichts brennen<strong>der</strong> Asylheime. Heute<br />

geht es um Zivilcourage, die Menschen<br />

beweisen, sich schützend vor an<strong>der</strong>e stellen<br />

und dafür mit dem Leben bezahlen.<br />

Muss <strong>der</strong> Tod mit einkalkuliert werden,<br />

wenn man couragierte Hilfe gibt? Haben<br />

sich diese Frage auch die gestellt, die teilnahmslos<br />

dabei standen, zuschauten und<br />

nicht eingriffen, während Dominik B. zu<br />

Tode getreten wurde? Die Statistik sagt,<br />

on war und noch immer sein<br />

sollte. Aus einem Grund: Nur<br />

so können sich <strong>der</strong> einzigartige<br />

Geschmack und das beson<strong>der</strong>e<br />

Aroma entfalten. Nach einer<br />

Führung gab es im „Braustüberl“<br />

eine Bierverkostung<br />

aller Sorten und dazu Brezen<br />

und Weißwürste bis aller Hunger<br />

und Durst gestillt war.<br />

Köstliches frisches „Erdinger<br />

Weißbräu – In Bayern daheim<br />

– In <strong>der</strong> Welt zu Hause“. Zum<br />

Abschied von Erding: Weißblauer<br />

Himmel – und herbstliche<br />

Stimmung bei <strong>der</strong> Heimfahrt<br />

auf <strong>der</strong> Autobahn Augsburg-Ulm-Stuttgart<br />

nach Ludwigsburg<br />

- Neckarweihingen<br />

und Marbach. Es war eine beson<strong>der</strong>s<br />

schöne Erlebnistour<br />

nach Bayern. Ingrid Mutschler<br />

dass die Zahl <strong>der</strong> Fälle<br />

exzessiver Gewaltanwendung<br />

von Jugendlichen<br />

eher ab- als zunimmt.<br />

Aber die Qualität<br />

<strong>der</strong> Gewalttaten verän<strong>der</strong>t<br />

sich. Dass Jugendliche<br />

aus nichtigem Anlass<br />

plötzlich losschlagen<br />

und dass sie ein von „außen“<br />

kaum zu kalkulierendes,<br />

tödliches Gewaltpotenzialentwikkeln,<br />

ist oft Ergebnis eigener<br />

Gewalterfahrung.<br />

Viele Gewalttäter haben<br />

keine funktionierende<br />

Familie, ihnen wurden<br />

nie Normen und Werte<br />

vermittelt, es gab keine<br />

Strukturen im Alltag und Konsequenzen für<br />

ihr Tun. Viele sind zugleich ohne Perspektive<br />

und nie geför<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>t worden.<br />

Viele, aber nicht alle. Der Amokläufer,<br />

<strong>der</strong> in einer Schule wahllos auf Schülerinnen<br />

und Schüler einschießt ist unauffällig<br />

und angepaßt. Nichts deutet auf dieses Potenzial<br />

hin, er kommt nicht aus sozial benachteiligten<br />

Verhältnissen o<strong>der</strong> aus einer<br />

Unterkunft für Drogenabhängige. Die Ursachen<br />

für solche Gewaltausbrüche werden<br />

immer diffuser, schwerer zu greifen und zu<br />

bekämpfen. Der Ernst dieser Entwicklung<br />

läßt auch die Politik fernab je<strong>der</strong> Polemik<br />

und Scharfmacherrhetorik agieren. Einige<br />

wenige erliegen <strong>der</strong> Versuchung, Fragen<br />

des Strafrechts für schnelle und plakative<br />

Botschaften zu mißbrauchen. Mit einseitigen<br />

Maßnahmen sind Spontan-Exzesse<br />

nicht zu verhin<strong>der</strong>n. Davon lassen sich Totschläger<br />

nicht abschrecken, denn auf dem<br />

Gipfel ihrer Aggression denken sie nicht an<br />

Heike Herrmann, Pressesprecherin<br />

des <strong>CDU</strong>-Kreisverbandes<br />

Ludwigsburg, Pressesprecherin<br />

AK Polizei Bezirksverband<br />

Nordwürttemberg und<br />

Kreisverband Ludwigsburg<br />

und stellv. Vorsitzende im<br />

<strong>Stadtverband</strong> Kornwestheim<br />

Konsequenzen. Vielmehr stelle ich fest,<br />

dass Urteile gegen junge Straftäter noch<br />

immer zu schleppend vollstreckt werden<br />

und so die „Warnschussfunktion“ verfehlen.<br />

Die gesetzlichen Möglichkeiten für den<br />

Umgang mit straffälligen Jugendlichen sind<br />

absolut ausreichend, doch Sanktionen sind<br />

oft schwer zu vollstrecken, weil es <strong>der</strong> Justiz<br />

an geeigneten Arrestplätzen und an Erziehungseinrichtungen<br />

für junge Straftäter<br />

fehlt. Möglichst langes Wegsperren ist keine<br />

Lösung.<br />

Lebenslagen und Schicksale sind beeinflussbar,<br />

Neuorientierungen des Verhaltens<br />

sind gerade im Jugendalter immer möglich.<br />

Aber sicher nicht mittels eines härteren,<br />

son<strong>der</strong>n nur mittels eines besseren Jugendstrafvollzugs,<br />

<strong>der</strong> die Chancen <strong>der</strong> Jugendlichen<br />

auf soziale Teilhabe nicht vermin<strong>der</strong>t,<br />

son<strong>der</strong>n vermehrt. Das „Seehaus“ in Leonberg<br />

ist solch eine Einrichtung für junge Gefangene.<br />

Als erstes Bundesland führte Baden-Württemberg<br />

„Jugendstrafvollzug in<br />

freien Formen“ ein. Es ist we<strong>der</strong> Kuschelpädagogik<br />

noch Erziehungscamp. Die Jugendlichen<br />

leben jeweils in einer Hausfamilie<br />

und lernen so oft zum ersten Mal ein<br />

funktionierendes Familienleben kennen.<br />

Hausputz, Schule, Arbeit, Sport, Berufsvorbereitung,<br />

gemeinnützige Arbeit, Täter-Opfer-Ausgleich,<br />

soziales Training sowie die<br />

Vermittlung christlicher Werte und Normen<br />

sind fester Bestandteil des Konzepts. Alle,<br />

die das Projekt erfolgreich abschließen<br />

konnten, fanden einen Ausbildungs- o<strong>der</strong><br />

Arbeitsplatz, da sie im Seehaus Leonberg<br />

Sozialverhalten gelernt und Arbeitstugenden<br />

eingeübt haben. Seehaus-Jugendliche<br />

lernen das Leben in Verantwortung für sich<br />

und die Gemeinschaft. Wer einmal dort war,<br />

<strong>der</strong> wünscht sich mehr solche Einrichtungen.<br />

http://www.prisma-jugendhilfe.de/<br />

Ludwigsburg 10/<strong>2009</strong> >>> Seite 15

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