bei uns 02/2007 - Wohnungsgenossenschaft von 1904 eG
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PC-Kurs für Kids: Mit Harry Potter macht das Lernen Spaß<br />
Stiftung „Nachbarn helfen Nachbarn“ unterstützt Projekt in Rahlstedt<br />
„So, und wenn Ihr jetzt hier draufklickt…“<br />
Gebannt folgen 20 Kinderaugen dem Zeigefi<br />
nger auf dem Bildschirm. Harry Potter<br />
ist darauf zu sehen. Wie überall zieht der<br />
berühmte Zauberschüler auch die jungen<br />
Besucher der „Jugendgruppe Grunewaldstraße“<br />
in Rahlstedt magisch an. Das macht<br />
sich Thomas Neitzel gern zunutze. Denn<br />
mit seinem kindgerechten PC-Spiel lernen<br />
die Sechs- bis Zwölfjährigen auf spielerische<br />
Art den Umgang mit dem Computer.<br />
Thomas Neitzel ist neu im Team des Vereins.<br />
Seit Anfang März leitet er das frisch eingerichtete<br />
Internetcafé und zeigt den Kindern<br />
und Jugendlichen des Rahlstedter Freizeit-<br />
treffs, wie sie diese Technologie nutzen können.<br />
„Die meisten Kinder haben keinen<br />
Computer zu Hause“, erzählt Vereinsvorsitzende<br />
Christa Schilling. „Damit sie aber den<br />
Anschluss in der Schule und später auch im<br />
Beruf nicht verpassen, war es <strong>uns</strong> sehr wichtig,<br />
sie hier unterrichten zu können. Dank<br />
der <strong>1904</strong>-Stiftung ist das jetzt auch endlich<br />
möglich!“<br />
Ende vergangenen Jahres trat der Verein an<br />
<strong>uns</strong>ere Stiftung „Nachbarn helfen Nachbarn“<br />
heran. Schon lange wollten sie einen<br />
Computerraum einrichten. Doch immer<br />
fehlte das Geld. Mit Bordmitteln schafften<br />
sie es irgendwann doch, zumindest zwei PCs<br />
aufzustellen, an denen die Kinder unter Aufsicht<br />
spielen und ar<strong>bei</strong>ten konnten. „Dann<br />
wurde aber hier eingebrochen“, berichtet<br />
die 67-Jährige betrübt, „und alles wurde <strong>uns</strong><br />
geklaut.“<br />
Monate vergingen, bis sich Förderer fanden,<br />
um neue Rechner anschaffen zu können.<br />
Auch eine Alarmanlage und Gitter für die<br />
Fenster konnten fi nanziert werden. Doch<br />
für einen PC-Experten, der auch unterrichten<br />
kann, war kein Geld mehr übrig. Christa<br />
Schilling wandte sich in ihrer Not an das<br />
Ortsamt. „Dadurch entstand der Kontakt<br />
zur Stiftung, die jetzt die Kosten für <strong>uns</strong>eren<br />
PC-Experten für ein Jahr übernommen<br />
hat.“<br />
Nach einem Besuch <strong>bei</strong> der Jugendgruppe<br />
Grunewaldstraße war schnell klar, diese Einrichtung<br />
muss man unterstützen. Denn hier<br />
wird seit über 30 Jahren wertvolle Ar<strong>bei</strong>t geleistet.<br />
Das „Get to“, wie Jugendliche ihren<br />
Treff selbst benannt haben, bietet mehr als<br />
Stiftung 17<br />
Zweites Zuhause für Rahlstedts Kinder: Mit dem<br />
PC-Experten lernen die Kinder spielerisch den Umgang<br />
mit dem Computer.<br />
Spielenachmittage und Freizeitvergnügen.<br />
Unter der Leitung des Sozialpädagogen<br />
Roman Zillmer ar<strong>bei</strong>tet das neunköpfi ge<br />
Team daran, Kindern, Jugendlichen und<br />
Erwachsenen gleich welcher Nationalität einen<br />
Ort zu geben, an dem sie sich wohlfühlen,<br />
kreativ beschäftigen und etwas lernen<br />
können und obendrein auch Hilfe und Rat<br />
fi nden.<br />
Neben Spielnachmittagen, Discoabenden<br />
und zahlreichen Kursen bietet die Jugendgruppe<br />
so <strong>bei</strong>spielsweise auch soziale Beratung<br />
und Hilfe im Umgang mit Behörden<br />
und Gerichten. Und <strong>bei</strong>m pädagogischen<br />
Mittagstisch erhalten Kinder unter der<br />
Woche ein Mittagessen und kompetente<br />
Hausaufgabenbetreuung. Das Internetcafé<br />
ist eine gute Ergänzung. Hier wird nicht nur<br />
gelernt und gespielt. Jugendliche und junge<br />
Erwachsene können die Computer auch<br />
dazu nutzen, Bewerbungen zu schreiben -<br />
mit Hilfe, wenn gewünscht.<br />
Dass der Bedarf da ist, zeigt die große Teilnehmerzahl:<br />
Dreimal die Woche fi nden die<br />
Kurse statt und sind immer gut besucht.<br />
Rund 30 Kinder und noch einmal so viele<br />
Jugendliche und Erwachsene nutzen das<br />
Angebot. Warum, das erklären Anna (6)<br />
und Sam (8): „Das ist echt klasse hier. Ganz<br />
anders als Schule! Das macht richtig Spaß!“<br />
Und schon ist ihr Blick wieder <strong>bei</strong> Harry<br />
Potter gelandet...