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Der nächste Winter kommt bestimmt
Entwässerung auf „Balkonien”
Entschuldigung, wissen Sie wo
„Balkonien“ liegt? Richtig, Sie
müssen gar nicht weit fahren.
Diese kleine „Republik“ liegt
gleich um die Ecke an Ihrem
Wohnzimmer. Facettenreich
im Erscheinungsbild aufgrund
mieterindividueller Gestaltung
verbringen viele von Ihnen
Freizeit und Urlaub dort, und
das nicht nur im Sommer. Apropos
Sommer, dieses Jahr schlug
selbiger so manche wettertechnischen
Kapriolen. Angefangen
von Wasser in Übermengen bis
zu den extremen Temperaturschwankungen.
Und die kleine
„Republik Balkonien“ liegt
immer mittendrin. Kommen Sie
mit mir auf eine kleine Reise in
die Zukunft, reißen Sie ein paar
Kalenderblätter ab und wir stehen
im Winter. Fällt der so aus
wie der Sommer, dann haben
wir viel Regen und Schnee, und
die Temperaturen schwanken
im zweistelligen Bereich um den
Gefrierpunkt. Und damit bin
ich vollends bei meinem Thema,
dem Zufrieren der Balkonentwässerung.
Unabhängig vom Errichtungsdatum
und dem Bautyp des
Wohnhauses sind alle unsere
Balkone entsprechend den bautechnischen
Anforderungen mit
einer Entwässerungsmöglichkeit
ausgestattet. Warum dann
diese Probleme?
Ein ständiger Wechsel zwischen
kalten und warmen Temperaturen
führt zum Zufrieren der
Leitungen. Stellen Sie sich das
bitte so vor: Es hat geschneit.
Temperaturen über null Grad
celsius lassen den Schnee auf
offenen Balkonen und Balkondächern
schmelzen. Das Tauwasser
kann noch ungehindert
abfließen. Die Temperaturen
sinken unter den Gefrierpunkt
und das ablaufende Wasser
gefriert in der Leitung und am
Auslauf im Erdgeschoss. Was bei
einem Wasserfall in der Natur
ein schön anzuschauendes Bild
bizarrer Formen ergibt, sind für
Sie und uns Bilder kommender
Probleme. Es beginnt erneut zu
tauen und dann passiert’s. Das
Schmelzwasser kann aufgrund
der Verstopfung nicht ablaufen
und Sie haben den Rückstau
auf Balkonen. Erst eine lang-
anhaltende Tauwetterperiode
schafft durch das endgültige
Freiwerden der gesamten Leitung
Abhilfe.
Soweit die Natur, und was machen
wir? Wir erhöhen den
Komfort und verglasen einen
Großteil der Balkone. Ab sofort
bleiben Wind und Wetter draußen
und es wird noch wohnlicher.
Manch einer unserer
Mieter verlagert deshalb gleich
sein Wohnzimmer auf den Balkon,
denn der ist ja verglast. Die
Verglasung, die wir im Sommer
großzügig beiseite schieben,
lassen wir im Winter natürlich
zu, könnte ja sonst kalt werden.
Fröhlich scheint nun die Wintersonne
trotz der Minusgrade und
wärmt durch die geschlossene
Verglasung. Zusätzlich beheizen
wir unser neu gewonnenes
Domizil über das angrenzende
Zimmer und ahnen nicht, dass
wir Mutter Natur tatkräftig Unterstützung
im Eisungsprozess
der Balkonentwässerung leisten.
Spaß beiseite, der Balkon, wenn
auch verglast, ist kein Wohnzimmer
und damit auch nicht
ganzjährig als solches zu nutzen.
Sie helfen sich und uns, wenn
Sie durch regelmäßiges Lüften
Temperaturschwankungen
vermindern, darauf achten,
dass aufgrund der Witterungseinflüsse
es zur Rutschgefahr
auf dem Balkon kommen kann.
Bitte, Mobiliar und Inventar,
das Ihnen lieb und teuer ist und
mit dem Sie Ihre Sommerresidenz
„Balkonien“ ausgestattet
haben, sollten Sie zum Winter
beräumen. Die Genossenschaft
haftet nicht für Schäden an
Mietereigentum, dafür ist Ihre
hausratversicherung zuständig.
Dankeschön, dass Sie unsere
hinweise ernst nehmen und befolgen.
Es ist die preisgünstigste
Lösung. Eine Vergrößerung des
Rohrquerschnitts, die Dämmung
der Rohre oder Rohrbegleitheizung
stehen in keinem
wirtschaftlichen Verhältnis zur
erreichbaren Verbesserung und
führen unter anderem zur Erhöhung
der Betriebskosten durch
Stromverbrauch.
Wie sage ich immer so schön,
lassen Sie uns in und mit der
Natur leben.
Eine eisfreie Zeit auf Balkonien
wünscht Ihnen
Ralf Burwitz
Stellvertretender Bereichsleiter
Bestandsmanagement
WGLi UMSCHAU 3 . 2011
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