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Abbildung der Leitfähigkeitsstruktur von Brennstoffzellen ...

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Abb. 2: Schema <strong>der</strong> Messanordnung: die Nafionmembran<br />

als Protonen leiten<strong>der</strong> Elektrolyt ist auf <strong>der</strong> Unterseite mit<br />

einer Elektrode beschichtet, die AFM-Spitze fungiert als<br />

Nanoelektrode auf <strong>der</strong> Oberseite. Der Protonenstrom<br />

durch die Membran wird gemessen<br />

hohe lokale Stromdichten zur Folge<br />

haben können, beschleunigt. Auch<br />

ein mangelhafter Kontakt zwischen<br />

Ionen leitfähigen Bereichen und Katalysatorpartikeln<br />

kann eine vermin<strong>der</strong>te<br />

Effizienz bedeuten. Da an <strong>der</strong> Membrangrenzfläche<br />

die entscheidenden<br />

elektrochemischen Prozesse stattfinden,<br />

wird schon seit längerer Zeit versucht,<br />

die mikroskopische Struktur <strong>der</strong><br />

Nafiongrenzflächen aufzuklären. Die<br />

Morphologie <strong>von</strong> Nafion ist durch makroskopische<br />

Verfahren wie Röntgen-<br />

Kleinwinkel- o<strong>der</strong> Neutronenstreuung<br />

gut untersucht worden. Dadurch sind<br />

die mittleren Strukturgrößen bekannt:<br />

in <strong>der</strong> Membran bilden sich Ionencluster<br />

aus Sulfonsäureionen, die eine<br />

mittlere Größe <strong>von</strong> ca. 4 nm besitzen<br />

und untereinan<strong>der</strong> durch ca. 1 nm große<br />

Kanäle verbunden sind [1]. Erst in<br />

jüngerer Zeit wurden direkt abbildende<br />

Verfahren auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Rasterkraftmikroskopie<br />

eingesetzt. Erste Versuche,<br />

die Ionenleitfähigkeit mittels ortsaufgelöster<br />

Impedanzspektroskopie zu messen,<br />

haben nur eine Ortsauflösung <strong>von</strong><br />

ca. 100 nm erreicht [2]. In jüngster Zeit<br />

gibt es weitere Arbeitgruppen, die ähnliche<br />

Messungen wie hier vorgestellt<br />

durchgeführt haben [3,4].<br />

Rasterkraftmikroskopie im Kontakt-<br />

Mode<br />

Das Messsystem des Rasterkraftmikroskopes<br />

(engl. Atomic Forced Microscope,<br />

AFM) besteht aus einem wenige<br />

Mikrometer langen Fe<strong>der</strong>balken, <strong>der</strong><br />

am Ende eine scharfe Spitze (Sonde)<br />

besitzt, die aus Silicium o<strong>der</strong> Siliciumnitrid<br />

besteht. Mit dieser Sonde wird<br />

die Oberfläche abgetastet. Der Krümmungsradius<br />

<strong>der</strong> Spitze beträgt ungefähr<br />

10 nm. Wird diese Spitze in die<br />

Nähe <strong>der</strong> Probenoberfläche gebracht,<br />

gibt es eine Verbiegung des Fe<strong>der</strong>balkens<br />

durch Kräfte zwischen Probe und<br />

Sonde, die in erster Näherung durch<br />

Hookes Gesetz beschrieben werden<br />

- 4 -<br />

kann. Die Verbiegung<br />

des Fe<strong>der</strong>balkens wird<br />

optisch durch die Wan<strong>der</strong>ung<br />

eines <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Rückseite <strong>der</strong> Spitze reflektierten<br />

Laserstrahles,<br />

<strong>der</strong> auf eine zweigeteilte<br />

Fotodiode fällt, gemessen.<br />

Die Höhe <strong>der</strong> Probe<br />

wird so geregelt, dass<br />

die Verbiegung und damit<br />

die Kraft, mit <strong>der</strong> <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>balken<br />

auf die Oberfläche<br />

drückt, konstant<br />

bleibt. Dies geschieht<br />

durch die Bewegung <strong>der</strong><br />

Probe mittels piezokeramischer Elemente,<br />

die eine Bewegung in x, y, und<br />

z-Richtung ermöglichen. Die Probe<br />

folgt dem Oberflächenprofil und beim<br />

Abscannen <strong>der</strong> Probenoberfläche kann<br />

so die Topographie einer Fläche gemessen<br />

werden. Zur simultanen Messung<br />

des Stromes wird eine leitfähige<br />

AFM-Spitze benötigt.<br />

Messmethode und Aufbau mit dem<br />

Rasterkraftmikroskop<br />

Die neu entwickelte Messmethode<br />

basiert auf einem Rasterkraftmikro-<br />

skop, das mit einer leitfähigen platinbeschichteten<br />

Messspitze ausgerüstet<br />

ist. Das Messprinzip ist in Abb. 2 dargestellt:<br />

zur Messung wird eine nur<br />

einseitig mit einer Elektrode beschichtete<br />

Nafion 112 Elektrolyt-Membran<br />

verwendet. Die Elektrode besteht aus<br />

einer Mischung <strong>von</strong> Platinkatalysatorteilchen<br />

und Nafion und liegt zur<br />

Kontaktierung auf einem Platinblech<br />

auf. Auf <strong>der</strong> unbeschichteten oberen<br />

Membranseite dient die AFM-Spitze<br />

als Nanoelektrode. Beim Anlegen einer<br />

genügend großen Spannung wird<br />

an <strong>der</strong> unteren Elektrode Wasser unter<br />

Sauerstoffentwicklung oxidiert. Dabei<br />

entstehen Protonen, die durch die Polymer-Elektrolyt-Membran<br />

zur an<strong>der</strong>en<br />

Seite wan<strong>der</strong>n. Dieser Strom durch die<br />

Membran kann nur fließen, wenn eine<br />

Ionen leitende Verbindung zur an<strong>der</strong>en<br />

Membranseite existiert. Dort ist zunächst<br />

keine Elektrode vorhanden, an<br />

<strong>der</strong> die Protonen wie<strong>der</strong> reagieren können.<br />

Erst wenn die als Kathode fungierende<br />

AFM-Spitze diesen Bereich kontaktiert,<br />

können die Protonen mit dem<br />

Sauerstoff <strong>der</strong> Umgebung wie<strong>der</strong> zu<br />

Wasser reagieren. In diesem Fall fließt<br />

ein Strom durch die Spitze und kann<br />

gemessen werden. Eine solche Reaktion<br />

kann daher nur stattfinden, wenn<br />

Abb. 3: Experimenteller Aufbau: Die linke Seite zeigt das Rasterkraftmikroskop in <strong>der</strong> Klimakammer,<br />

rechts ist die messbereite Flüssigkeitszelle zu sehen<br />

Abb. 4: Vergleich <strong>der</strong> simultan aufgenommenen Oberflächentopografie (linke Seite) und<br />

<strong>der</strong> Stromverteilung auf einer Nafion 112-Membran. Es ist keine Korrelation zwischen<br />

Stromverteilung und Struktur feststellbar<br />

horizonte 31/ Dezember 2007

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