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Personalia - Hochschule Anhalt

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Innenansichten<br />

14<br />

<strong>Hochschule</strong> unterstützt Existenzgründungen<br />

Ziel des Drittmittelprojektes „Gründerchance“<br />

an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Anhalt</strong> ist die Entwicklung<br />

innovativer Geschäftsideen für gründungsinteressierte<br />

Studierende und Bürger in Sachsen-<br />

<strong>Anhalt</strong>. Dr. Anke Rasmus, Gastprofessorin für<br />

Technologiemanagement, betreut im Projektteam<br />

werdende Unternehmer insbesondere<br />

zu wachstumsorientierten Fragestellungen.<br />

Im Sommersemester begleitete sie das sehr<br />

engagierte Gründungsvorhaben von Kathrain<br />

Graubaum. Für den einblick sprach sie mit<br />

Frau Graubaum über ihr Vorhaben.<br />

einblick: Frau Graubaum, ich kenne<br />

Ihre Idee seit Anfang dieses Jahres. Wo<br />

steht Ihr Projekt derzeit?<br />

Frau Graubaum: Nach einer intensiven<br />

Vorbereitungsphase bin ich seit dem 11. Juli<br />

2011 mit meinem Journalistenbüro „Journalist-in“<br />

selbständig. Ein großes Projekt ist mein<br />

Magazin „Oase – Das Journal für Körper und<br />

Seele“. Das soll im Herbst erscheinen.<br />

Meine „Oase“ wird das erste Magazin in<br />

Sachsen-<strong>Anhalt</strong> sein, das sich thematisch auf<br />

dem zweiten Markt der Gesundheitswirtschaft<br />

bewegt. Ich möchte mit regional angesiedelten<br />

Reportagen Leserinnen und Lesern, die<br />

auf der Suche nach heimischen Produkten und<br />

Serviceleistungen zum Wohlfühlen und zur<br />

Gesunderhaltung sind, Orientierung geben.<br />

Das können der ergonomische Bürostuhl sein,<br />

alternative Heilmethoden, Entspannungstherapien<br />

oder eine Bäckerei, die glutenfreie<br />

Produkte anbietet.<br />

Was waren die größten Hürden für Sie<br />

bisher?<br />

Für mich war klar, dass meine Existenzgründung<br />

nur dann geschäftlich erfolgreich<br />

ist, wenn ich mich als „Experte“ etabliere.<br />

Das soll nicht heißen, dass man nicht auch<br />

fachfremd erfolgreich gründen kann. Aber für<br />

mich macht mein persönliches Fachwissen<br />

mein Geschäftsmodell erfolgreich. Genau hier<br />

liegt aber auch das Problem. Als Experte ist<br />

es schwierig, Gründungsberater zu finden, mit<br />

denen man das Projekt fachlich intensiv diskutieren<br />

kann. Das stellt in der Tat eine Hürde<br />

dar, mit der ich so nicht gerechnet habe. Es<br />

kostet unglaublich viel Zeit, auf jemanden<br />

zu stoßen, der mit einem gewissen Kenner-<br />

Blick von außen auf den richtigen Weg zeigt.<br />

Manch eine Lösung musste ich mir in kleinen<br />

Schritten selbst erarbeiten.<br />

Auf der anderen Seite ist man aber auch<br />

Experte nur auf einem Gebiet. So fehlt mir das<br />

Gefühl für betriebswirtschaftliche Zahlen. Ich<br />

entscheide eher aus dem Bauch heraus. Aber<br />

in einem Businessplan braucht man nun mal<br />

Zahlen. Die Bank will sich leider nicht nur auf<br />

mein Bauchgefühl verlassen.<br />

Konnten Sie diese Hürden denn erfolgreich<br />

bewältigen?<br />

Bei Themen, die mir nicht liegen, suche ich mir<br />

Unterstützung von Fachleuten, so z. Bsp. bei<br />

der Finanzplanung für den Businessplan. Der<br />

ist mittlerweile fertig und liegt der Bank vor.<br />

Das Problem „Finanzplan“ ist dank Ihrer Hilfe<br />

bestens gelöst. Die Bank hat mir den Kredit<br />

bewilligt.<br />

Sie wurden vom Drittmittelprojekt der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Anhalt</strong> „Gründerchance“<br />

betreut. Was war der wesentliche Beitrag<br />

des Projektteams?<br />

Lust, mit dem Team der Gründerchance Kontakt<br />

aufzunehmen, hatte ich schon vor einem<br />

Jahr, als ich eine Zeitungsanzeige las. Aber ich<br />

hatte ja schon eine Gründungsidee. Ausschlaggebend<br />

war letztendlich die Empfehlung<br />

von Traudel Gemmer vom AMU Verband<br />

selbständiger Frauen. Sie hat mir versichert,<br />

dass ich hier Experten finde. Zusammen mit<br />

dem Team habe ich erst einmal meine „Oase“-<br />

Idee intensiv diskutiert. Ich denke, das ist<br />

auch Teil einer Gründung. Man muss immer<br />

wieder neue Leute von seiner Idee überzeugen<br />

können.<br />

Mit dem Team zusammen haben wir nach<br />

einer pfiffigen Vertriebsstrategie gesucht.<br />

Der Erfolg, ein neues Magazin erfolgreich<br />

auf den Markt zu bringen, steht und fällt mit<br />

der Vertriebsstrategie. Alles in allem führte<br />

einblick - 10 | 2011<br />

die Mitarbeit des Projektteams sowohl zur<br />

wesentlichen Konkretisierung meiner Idee als<br />

auch zur finanziellen Abbildung des Geschäftsmodells.<br />

Mein Gründungsprojekt war<br />

also wieder eine Stufe vorangekommen.<br />

Was ist aus Ihrer Sicht die wichtigste<br />

Voraussetzung für selbständige Tätigkeit<br />

oder was möchten Sie Gründern<br />

mit auf den Weg geben?<br />

Man sollte Risiken eingehen können. Einige<br />

meiner Freunde sagen ganz klar, dass dies<br />

„nicht ihr Ding wäre“. Ich kann damit umgehen,<br />

weil ich inzwischen sehr genau weiß,<br />

was ich nicht will.<br />

Aus meiner intensiven Vorbereitungszeit<br />

heraus kann ich auch sagen, dass man bereit<br />

sein muss, sich über viele Stunden am Tag mit<br />

seinem Geschäft zu beschäftigen – und wenn<br />

es rein gedanklich ist. Immer wieder muss<br />

man an Ideen feilen und sich neu motivieren.<br />

Man muss in der Lage sein, den Arbeitstag<br />

selbständig zu strukturieren und diszipliniert<br />

mit seiner Zeit umzugehen. Auf der anderen<br />

Seite ist man in der komfortablen Situation,<br />

seine Zeit auch wirklich frei einteilen zu können.<br />

So wie wir jetzt hier im Café sitzen und<br />

dieses Interview führen.<br />

Gründerzentrum <strong>Hochschule</strong> <strong>Anhalt</strong><br />

www.gründerchance.de<br />

Prof. CF Dr. Anke Rasmus<br />

a.rasmus@wi.hs-anhalt.de<br />

Christian Schöne<br />

c.schoene@wi.hs-anhalt.de<br />

Telefon: +49 (0) 3471 355 1363

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