06.12.2012 Aufrufe

UnserKliniKum - Städtisches Klinikum Dessau

UnserKliniKum - Städtisches Klinikum Dessau

UnserKliniKum - Städtisches Klinikum Dessau

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1 <strong>UnserKliniKum</strong> städtisches KliniKum dessAu AusgAbe 03/OKtOber 2010 <strong>UnserKliniKum</strong>1<br />

Selbsthilfegruppen<br />

treffen sich<br />

Der 27. Oktober ist im <strong>Klinikum</strong> dem Thema der<br />

Selbsthilfe gewidmet. 13 Selbsthilfegruppen<br />

werden sich im Foyer des Hauses einen Tag lang<br />

präsentieren, ihre Arbeit vorstellen und offen<br />

sein für Gespräche mit Interessierten und Gästen<br />

des Hauses. Vorgestellt werden den Besuchern<br />

Menschen, die nach tragischen Momenten in<br />

Selbsthilfegruppen in <strong>Dessau</strong> und Umgebung<br />

Gleichgesinnte, neue Wege und manchmal auch<br />

ein neues Leben gefunden haben. Sicherlich bedarf<br />

es Mut, in die Öffentlichkeit zu gehen, sich<br />

seiner Krankheit, seiner Sucht, seiner Ängste zu<br />

bekennen. Das <strong>Klinikum</strong> möchte zeigen, dass es<br />

sich lohnt, nach Hilfe und Menschen mit den<br />

gleichen Erfahrungen zu suchen. Die offizielle<br />

Eröffnung des Tages ist um 10 Uhr in der Cafeteria<br />

durch Verwaltungsdirektorin Gabriele Süßmilch.<br />

Im Anschluss folgen kurz hintereinander<br />

Vorträge von Klinikseelsorgerin Rosemarie Bahn<br />

zu „Strategien der Krisenbewältigung – Mensch,<br />

hilf dir selbst“, von der Leiterin der Kontaktstelle<br />

für Selbsthilfegruppen zur Arbeit der Kontaktstelle<br />

und deren Chronik. Abschließend wird<br />

Eberhard Lawrenz, der Gruppensprecher der<br />

Selbsthilfegruppe Aphasie/Schlaganfall, über die<br />

Gründung einer Selbsthilfegruppe und deren Arbeit<br />

berichten.<br />

Um 14 Uhr wird zur Ausstellungseröffnung von<br />

Jörg Hundt ins Foyer eingeladen. Der Roßlauer<br />

erlitt vor wenigen Jahren selbst einen schweren<br />

Schlaganfall und zeigt mit seinen Bildern, dass<br />

der Weg zurück ins aktive Leben einiger Selbstkämpfe,<br />

Zweifel und Ängste bedarf. Entstanden<br />

ist eine bildhafte Chronik seines Seelen- und<br />

Körperzustandes über die letzten Jahre. Über den<br />

ganzen Tag hinweg sind Gäste zu einem Besuch<br />

ins <strong>Klinikum</strong> und einer Beschäftigung mit dem<br />

Thema „Selbsthilfe“ eingeladen.<br />

Antje Orgass<br />

Selbsthilfegruppen können sich am 27. Oktober bei einem<br />

Aktionstag im <strong>Klinikum</strong> austauschen. Foto: Widdel<br />

Notfallseelsorger werden in ganz Deutschland gebraucht–auch das <strong>Dessau</strong>er Team sucht Ehrenamtliche.<br />

Im Notfall spenden<br />

Seelsorger Trost<br />

das dessauer team wünscht sich Verstärkung.<br />

Das Team der <strong>Dessau</strong>er Notfallsorge sucht neue<br />

ehrenamtliche Mitarbeiter für die Notfallbegleitung<br />

und Krisenintervention. Ab Januar können<br />

sich interessierte <strong>Dessau</strong>-Roßlauer in einem<br />

Lehrgang zu Notfallseelsorgern ausbilden lassen.<br />

Notfallseelsorger leisten Betroffenen und<br />

Angehörigen von Opfern in akuten Krisensituationen<br />

Beistand, etwa nach der Überbringung<br />

einer Todesnachricht durch die Polizei. Neben<br />

Suiziden und Verkehrsunfällen sind es vor allem<br />

Notfälle im häuslichen Bereich, nach denen<br />

Notfallseelsorger gerufen werden. Einrichtungen<br />

der Notfallseelsorge existieren in praktisch allen<br />

evangelischen und katholischen Kirchen in<br />

Deutschland, der Schweiz und Österreich. Sie<br />

wird meist ehrenamtlich neben dem eigentlichen<br />

Dienstauftrag von hauptamtlichen Seelsorgern<br />

durchgeführt, aber es gibt zunehmend auch<br />

ehrenamtliche Seelsorger, die hier mit anderen<br />

beruflichen Hintergründen mitarbeiten. Es gibt in<br />

Deutschland rund 250 Notfallseelsorgegruppen.<br />

Einer breiteren Öffentlichkeit wurde die Arbeit<br />

der Notfallseelsorge durch das ICE-Unglück von<br />

Eschede 1998 bekannt. Hier waren zahlreiche<br />

Notfallseelsorger im Einsatz, um Überlebende,<br />

Angehörige und Rettungskräfte zu betreuen,<br />

worüber auch in den Medien berichtet wurde.<br />

Wer Notfallseelsorger werden möchte, sollte<br />

zwischen 25 und 70 Jahre alt sein. Neueinsteiger<br />

in der Notfallbegleitung sollten psychisch<br />

und physisch belastbar sein und in einem sozial<br />

gut integrierten Umfeld leben. Wichtig für die<br />

Arbeit als Notfallseelsorger ist, dass man im<br />

vergangenen Jahr kein eigenes traumatisches<br />

Erlebnis bewältigen musste. Der Lehrgang wird<br />

von der Landespolizeipfarrerin Thea Ilse geleitet<br />

und in drei aufeinander aufbauenden Blöcken im<br />

Städtischen <strong>Klinikum</strong> <strong>Dessau</strong> veranstaltet. „Wir<br />

laden alle Interessenten zunächst zu einem Vorgespräch<br />

ein, um mit ihnen gemeinsam herauszufinden,<br />

ob sich die Tätigkeit als Notfallseelsorger<br />

für sie eignet“, erklärt Rosemarie Bahn,<br />

Teamleiterin der Notfallseelsorge. „Wichtig ist,<br />

dass Notfallseelsorger ihre Arbeit mit Herz und<br />

Verstand erledigen.“<br />

Die Kursinhalte umfassen neben den Grundlagen<br />

der psychosozialen Notfallversorgung praktische<br />

Anleitungen zur Begleitung von Trauernden. Dazu<br />

zählen unter anderem die Betreuung von Kindern<br />

in Notfallsituationen und das Verhalten an Einsatzstellen.<br />

Um mit der anspruchsvollen ehrenamtlichen<br />

Aufgabe umgehen zu können, lernen<br />

die angehenden Notfallseelsorger außerdem, wie<br />

sie eigene Belastungen bewältigen.<br />

Im Team der <strong>Dessau</strong>er Notfallseelsorge stehen<br />

derzeit 30 ausgebildete ehrenamtliche Mitarbeiter<br />

für den Notfall bereit. Jeder Helfer übernimmt<br />

zwei bis drei jeweils zwölfstündige Bereitschaftsdienste<br />

im Monat. Während der Schichten sind<br />

die Helfer telefonisch erreichbar, um im Falle<br />

einer Alarmierung zum Unfallort fahren zu können.<br />

Vor sechs Jahren wurde die Notfallseelsorge<br />

in <strong>Dessau</strong> gegründet. Unter dem gemeinsamen<br />

Dach des Diakonischen Werkes in <strong>Dessau</strong>-Roßlau<br />

bilden zehn ansässige Organisationen das<br />

Kuratorium, darunter unter anderem die Stadt<br />

<strong>Dessau</strong>-Roßlau, das Deutsche Rote Kreuz und<br />

das Städtische <strong>Klinikum</strong> <strong>Dessau</strong>.<br />

Interessenten für die Ausbildung zum Notfallseelsorger<br />

melden sich bei Rosemarie Bahn, Teamleiterin,<br />

Telefon 03 40/5 01-12 42, E-Mail. Rosemarie.<br />

bahn@klinikum-dessau.de<br />

Basteln und Bewegung sind<br />

im mVZ für patienten therapie<br />

holger Wesp betreibt eine Praxis für ergotherapie im Versorgungszentrum.<br />

Im Kreativraum kommt man am Herbst nicht<br />

vorbei. Die Jahreszeit prägt die Bastelarbeiten,<br />

die weit mehr als das sind: Sie sind Therapie.<br />

„Das sind alles die Arbeiten von Patienten“,<br />

sagt Holger Wesp und präsentiert Plastiken aus<br />

Speckstein, Holzschnitzereien, Collagen, Aquarelle,<br />

Töpferarbeiten, Gedrucktes und Gestricktes.<br />

Holger Wesp ist Ergotherapeut und hat seine<br />

Praxis im Medizinischen Versorgungszentrum<br />

(MVZ) des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s. Seit Juni 2008<br />

nutzt er die freundlichen und hellen Räume für<br />

die Arbeit mit seinen Patienten, gemeinsam mit<br />

seiner Mitarbeiterin Oxana Rodau und Praktikantin<br />

Jessika Büttner werden hier Kinder, Jugendliche<br />

und Erwachsene betreut.<br />

„Mein Wunsch, eine eigene Praxis einzurichten,<br />

hatte sich damals genau mit dem Angebot von<br />

Räumen im MVZ überschnitten“, erzählt der<br />

Ergotherapeut, der ein breites Spektrum der<br />

Behandlung anbietet. „Schwierige Fälle aus<br />

dem Bereich der Traumatologie und der Handchirurgie<br />

sind bei uns gut aufgehoben“, sagt<br />

Wesp, der sowohl die aktive und passive Mobilistik<br />

trainiert, Wärme- und Kälteanwendungen<br />

durchführt. Eine ergotherapeutische Behandlung<br />

ist jedoch weitaus mehr. „Die Kreativtechniken,<br />

die wir für unsere Patienten anbieten, müssen<br />

zu deren Krankheitsbild passen“, erklärt der Ergotherapeut.<br />

So bietet er beispielsweise Menschen<br />

mit Handverletzungen das Korbflechten<br />

an. „Psychisch kranken Patienten sind wir auch<br />

behilflich, ein Hobby zu finden“, sagt er und zeigt<br />

auf ein Landschaftsbild, das ein junger Mann<br />

malte. „Das ist sein erstes Bild gewesen und als<br />

es fertig war, ist er fast vor Stolz geplatzt“, freut<br />

sich Wesp über Behandlungserfolge.<br />

„Ich habe einen wunderschönen<br />

Beruf gefunden.“<br />

Die Arbeit in der Praxis umfasst auch das Gespräch<br />

mit den Angehörigen. „Viele fühlen sich<br />

selbst oft hilflos oder überfordert“, weiß Wesp,<br />

der selbst Vater eines querschnittsgelähmten<br />

Sohnes ist. Eltern gebe man deshalb detaillierte<br />

Anleitungen, wie sie auch daheim mit ihren<br />

Kindern üben können. Umso enttäuschter sind<br />

Wesp und seine Kolleginnen, wenn dies nicht<br />

geschieht. Auch bedauert er den Trend der behandelnden<br />

Ärzte immer weniger Ergotherapie zu<br />

verschreiben.<br />

Kinder sind das Hauptklientel der Praxis. „Wir<br />

helfen ihnen nach Verletzungen und anderen<br />

Erkrankungen mit dem Ziel, Beeinträchtigungen<br />

in der Lebensqualität zu minimieren.“ Dabei bauen<br />

die Ergotherapeuten auch auf Bewegung. So<br />

wundert es nicht, dass zur Praxis im MVZ auch<br />

ein neu gestalteter Bewegungsraum gehört. Vor<br />

einer bunten selbst bemalten Wand liegen all die<br />

Hilfsmittel, mit denen die Übungen durchgeführt<br />

werden.<br />

Für seine Arbeit als Ergotherapeut kommt Holger<br />

Wesp seine vielfältige Berufserfahrung zu<br />

Gute. Der gebürtige <strong>Dessau</strong>er ist ausgebildeter<br />

Laborant, arbeitete aber auch als Zimmermann<br />

und Anlagentechniker. In einem Berufsfindungsseminar<br />

kristallisierte sich seine Begabung im<br />

sozialen Bereich heraus, so dass er eine dreijährige<br />

Ausbildung zum Ergotherapeut an der<br />

Berufsfachschule für Ergotherapie in Bad Lauterberg<br />

absolvierte. „Ich habe damit einen wunderschönen<br />

Beruf gefunden“, sagt Holger Wesp,<br />

der sich mit seiner Praxis im MVZ auch einen<br />

guten Kontakt zum <strong>Klinikum</strong> und dessen Patienten<br />

verspricht. „Diese Zusammenarbeit würde<br />

ich gerne noch intensivieren“, wünscht sich der<br />

Ergotherapeut für die Zukunft.<br />

Ilka Hillger<br />

Holger Wesp und seine beiden Mitarbeiterinnen im neu gestalteten Bewegungsraum der Praxis für Ergotherapie im MVZ. Foto: Ilka Hillger

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!