UnserKliniKum - Städtisches Klinikum Dessau
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AusgAbe 03/2010<br />
richtfest<br />
300 teilnehmer<br />
für pflegetag<br />
angemeldet<br />
ein weiterer wichtiger<br />
schritt für das<br />
Baugeschehen<br />
Seite 4<br />
klinikUm wird<br />
für einen tag<br />
ZUm drehort<br />
<strong>UnserKliniKum</strong><br />
Z e i t s c h r i f t d e s s t ä d t i s c h e n k l i n i k U m s d e s s a U<br />
mehr dazu ab seite 2<br />
Seite 6<br />
richtkranZ<br />
im herBsthimmel
<strong>UnserKliniKum</strong> städtisches KliniKum dessAu AusgAbe 03/OKtOber 2010 AusgAbe 03/OKtOber 2010 städtisches KliniKum dessAu <strong>UnserKliniKum</strong>3<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
„Der Herbst ist immer<br />
unsere schönste<br />
Zeit“. Mit diesem<br />
Zitat von Goethe<br />
möchte ich auf einige<br />
interessante Ereignisse<br />
in unserem<br />
<strong>Klinikum</strong> zurückblicken. Am 14. August fand unser<br />
beliebtes Kinderfest statt, welches wieder<br />
großen Zuspruch fand. Mit viel Liebe und Engagement<br />
sorgten unsere Mitarbeiter für Unterhaltung<br />
und kulinarisches Wohlergehen und gaben<br />
Einblicke in den Klinikalltag für Jung und Alt. Im<br />
Rahmen des Festes erhielt die Klinik für Kinder-<br />
und Jugendmedizin das Zertifikat „Ausgezeichnet<br />
für Kinder“.<br />
Auch in Bezug auf das aktuelle Baugeschehen<br />
am <strong>Klinikum</strong> kann das Erreichen wichtiger Etappenziele<br />
gemeldet werden. Zum einen präsentiert<br />
sich die Cafeteria nach ihrer Umgestaltung<br />
den Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern<br />
mit einem erweiterten Serviceangebot. Zum<br />
anderen konnte am 1. Oktober das Richtfest für<br />
den 5. Bauabschnitt des Ersatzneubaus gefeiert<br />
werden. Mit der Botschaft, „Das wird noch nicht<br />
die letzte Baumaßnahme in unserem <strong>Klinikum</strong><br />
sein“, ließ Verwaltungsdirektorin Gabriele Süßmilch<br />
auch für die nächsten Jahre große Pläne<br />
für das <strong>Klinikum</strong> erkennen. Ein Highlight des<br />
Pflegedienstes ist unser 3. Pflegetag, welcher<br />
am 28. Oktober im Hotel „Fürst Leopold“ stattfindet.<br />
Leitthema wird die soziale Ungleichheit<br />
im Kontext pflegerischer Handlungen sein. In<br />
den vergangenen Tagen haben sich wieder über<br />
300 Pflegende registrieren lassen, weshalb der<br />
Kongress mittlerweile zum größten Pflegeevent<br />
der Region gezählt werden kann. Neu ist in diesem<br />
Jahr, dass die Auszubildenden unserer<br />
Krankenpflegeschule nicht nur als Zuhörer, sondern<br />
auch als Mitwirkende mit einem eigenen<br />
Workshop in das Tagungsprogramm integriert<br />
sind.<br />
In Erwartung eines stürmischen Herbstes, der<br />
uns genügend Rückenwind für die kommenden<br />
Wochen geben soll, wünsche ich Ihnen viel Vergnügen<br />
beim Stöbern in der aktuellen Ausgabe<br />
von „Unser <strong>Klinikum</strong>“.<br />
Ihr Daniel Behrendt<br />
richtkranz schwebt über<br />
fünftem Bauabschnitt<br />
Fertigstellung ist im ii. Quartal 2011 geplant.<br />
Das war bestes Richtfest-Wetter. Als der Kran<br />
am 1. Oktober den Richtkranz für den 5. Bauabschnitt<br />
in luftige Höhen hob, da strahlte die<br />
Herbstsonne und all die vergangenen Regentage<br />
waren vergessen. Zahlreiche Gäste aus Politik<br />
und Wirtschaft und Mitarbeiter des Städtischen<br />
<strong>Klinikum</strong>s waren der Einladung zu diesem so<br />
wichtigen Ereignis für das Krankenhaus in diesem<br />
Jahr gefolgt. Begrüßt wurden sie von Verwaltungsdirektorin<br />
Gabriele Süßmilch. Sie ließ in<br />
ihrer Rede noch einmal das eindrucksvolle Baugeschehen<br />
der vergangenen Jahre am <strong>Klinikum</strong>-<br />
Standort in <strong>Dessau</strong>-Alten Revue passieren. „Wir<br />
wussten, unser <strong>Klinikum</strong> wird ein Bau in vielen<br />
Scheiben. Ich habe immer gepredigt, dass viele<br />
Scheiben aber auch ein Brot ergeben“, sagte<br />
Gabriele Süßmilch mit Blick zurück auf die Fertigstellung<br />
des 1. Bauabschnittes am 16. März<br />
1994.<br />
Diesem ersten Bauabschnitt folgten weitere, so<br />
1998 die Fertigstellung der Funktionsgebäude für<br />
32 Millionen Euro, dann später für 34 Millionen<br />
Euro die neuen Räumlichkeiten für Radiologie<br />
und Strahlentherapie und schließlich im 4. Bauabschnitt<br />
die Übergabe von Küche, Foyer und<br />
Cafeteria für 43 Millionen Euro im Jahr 2006.<br />
Für das zweite Quartal des kommenden Jahres<br />
ist nun die Fertigstellung des 5. Bauabschnittes<br />
geplant. Einziehen werden dort u.a. die Kinderstation<br />
mit 30 Betten sowie die Kinderambulanz,<br />
eine Hotelstation mit 17 Betten und ein ambulanter<br />
Bereich. An die Rohbauarbeiten schließen<br />
sich nahtlos die Dachabdichtungs-, Fassadenund<br />
Innenausbauarbeiten an. Neben den Roh-<br />
bauarbeiten wurden die kompletten medientechnischen<br />
Ver- und Entsorgungsleitungen im<br />
Umfeld des 5. Bauabschnittes unterirdisch neu<br />
verlegt. „Und wir hören auch dann nicht auf zu<br />
bauen“, sagte Gabriele Süßmilch: Ein Neubau für<br />
die Apotheke sei bereits fest eingeplant. „Was<br />
hier wächst und gedeiht, ist eine Erfolgsgeschichte“,<br />
so die Verwaltungsdirektorin.<br />
Insgesamt seien am Städtischen <strong>Klinikum</strong> in den<br />
vergangenen Jahren 130 Millionen Euro Fördermittel<br />
verbaut worden, 20 Millionen Euro trug<br />
das Städtische <strong>Klinikum</strong> aus Eigenmitteln bei,<br />
hinzu kamen 40 Millionen Euro an Eigenmitteln<br />
für die medizinisch-technische Ausrüstung. „Ich<br />
denke, wir werden so weiter machen“, versprach<br />
Frau Süßmilch.<br />
Dies wäre dann auch ganz im Sinne von Klemens<br />
Koschig. „Wer baut, glaubt an die Zukunft“, so<br />
leitete <strong>Dessau</strong>-Roßlaus Oberbürgermeister seine<br />
Rede zum Richtfest ein. In vielen Städten<br />
Deutschlands sei angesichts der Wirtschaftslage<br />
das Baugeschehen zum Erliegen gekommen, hier<br />
draußen aber drehen sich die Kräne regelmäßig.<br />
„Hier im <strong>Klinikum</strong> beweisen wir unseren Glauben<br />
an die Zukunft und investieren in die Zukunft“,<br />
sagte Klemens Koschig. Er danke allen, die dabei<br />
halfen dieses neuerliche Etappenziel, das<br />
7,8 Millionen Euro kosten wird, zu realisieren.<br />
„Dieser Bau rundet das Krankenhaus ab und ist<br />
Zeichen der gewachsenen Stabilität eines der<br />
modernsten Krankenhäuser nicht nur in Sachsen-Anhalt“,<br />
lobte der OB. Egal wohin die Gesundheitsreform<br />
führen werde, im Städtischen<br />
Grußworte zum Richtfest sprachen Gabriele Süßmilch, OB Klemens Koschig und Andreas Scheffler. Fotos: Ilka Hillger<br />
Polier Heiko Pohle sprach am 1. Oktober den traditionellen Richtspruch für den 5. Bauabschnitt am Städtischen <strong>Klinikum</strong>. Fotos: Ilka Hillger<br />
<strong>Klinikum</strong> stünde stets der Patient im Mittelpunkt.<br />
Fest machte dies Koschig auch und vor allem an<br />
dem Umstand, dass das erwirtschaftete Geld<br />
des <strong>Klinikum</strong>s in die Medizintechnik zurückfließe.<br />
„Das macht die Attraktivität unseres <strong>Klinikum</strong>s<br />
aus“, sagte das Stadtoberhaupt.<br />
Vom Glück, die Erschließung und den Rohbau aus<br />
einer Hand auszuführen, sprach Andreas Scheffler,<br />
Chef des Rohbauunternehmens Schieck &<br />
Scheffler. Er brachte seine Freude darüber zum<br />
Ausdruck, dass auch ein regionales Unternehmen<br />
solch einen Bau bewältigen kann. Freilich<br />
stellten auch der lange und schneereiche Winter<br />
und nicht zuletzt die hochsommerlichen Temperaturen<br />
seine Mitarbeiter auf eine harte Probe.<br />
Im Radio habe er die Tipps des <strong>Klinikum</strong>s gehört,<br />
in jenen Tagen körperlich anstrengende Arbeit zu<br />
vermeiden. Für die Bauarbeiter habe dies indes<br />
nicht gegolten. „Ich danke deshalb meinen eigenen<br />
Leuten und denen der Subunternehmer, die<br />
von früh bis Abend in der Gluthitze gearbeitet<br />
haben“, sagte Andreas Scheffler. Er lobte die<br />
sehr gute Zusammenarbeit mit dem <strong>Klinikum</strong><br />
und sparte auch nicht mit Komplimenten für Verwaltungsdirektorin<br />
Gabriele Süßmilch. „Wenn Sie<br />
pensioniert werden, können Sie gerne bei mir als<br />
Beraterin anfangen“, scherzte er. „Dann bessere<br />
ich meine Rente auf“, lachte Gabriele Süßmilch,<br />
um gleich darauf dem Polier Heiko Pohl das Wort<br />
zu erteilen, der traditionell den Richtspruch<br />
sprach, mehrfach auf den Neubau trank und das<br />
Glas auf dem Betonboden zerschellen ließ.<br />
Dem offiziellen Teil folgte ein Ausflug in den Rohbau.<br />
Dort hatte das Team der <strong>Klinikum</strong>-Küche<br />
einen Imbiss vorbereitet. Interessiert betrachteten<br />
die Besucher die ausgehängten Baupläne<br />
und gewannen eine Vorstellung davon, was hier<br />
in wenigen Monaten fertig gestellt werden soll.<br />
Ilka Hillger<br />
Musikalische Grüße zum Richtfest überbrachten die Mäuseland-Kinder. Beim Imbiss im Rohbau erläuterte Chefarzt<br />
Dr. Uwe A. Mathony seinem Kollegen Dr. Lothar Krause, wo sich die neuen Räume der Kinderklinik befinden werden.
<strong>UnserKliniKum</strong> städtisches KliniKum dessAu AusgAbe 03/OKtOber 2010 AusgAbe 03/OKtOber 2010 städtisches KliniKum dessAu <strong>UnserKliniKum</strong><br />
Beim dritten Pflegetag des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s <strong>Dessau</strong> werden am 28. Oktober im Hotel „Fürst Leopold“ mehr als 300 Teilnehmer erwartet. Foto: Archiv<br />
Der dritte Pflegetag des <strong>Klinikum</strong>s<br />
thematisiert soziale Ungleichheit<br />
Über 300 teilnehmer haben sich für Kongress am 28. Oktober angemeldet.<br />
Zum dritten Mal richtet das Städtische <strong>Klinikum</strong><br />
<strong>Dessau</strong> einen Pflegetag aus. Eingeladen wird<br />
dazu am 28. Oktober ab 9 Uhr in das Radisson<br />
Blu Hotel „Fürst Leopold“. Vorbereitet und organisiert<br />
wurde dieser Tag von Daniel Behrendt,<br />
Leiter des Pflegedienstes am <strong>Klinikum</strong>, und<br />
dessen Mitarbeitern. „Der Pflegetag wird sich<br />
bei seiner dritten Auflage wieder einem breiten<br />
Spektrum von Pflegethemen widmen“, so Behrendt<br />
im Vorfeld der Veranstaltung, „aber wir<br />
haben ein Thema, das sich wie ein roter Faden<br />
durch die Vorträge zieht“. Am 28. Oktober soll<br />
es vor allem um die soziale Ungleichheit im<br />
Kontext pflegerischer Handlungen gehen.<br />
„Wir sind im pflegerischen Geschehen damit<br />
konfrontiert, dass Patienten mit zum Teil sehr<br />
unterschiedlichen Voraussetzungen und individuellen<br />
Bedürfnissen zu uns kommen“, erklärt<br />
Daniel Behrendt. Für die Charakterisierung so-<br />
genannter Zielgruppen sind neben funktionalen<br />
Aspekten, wie Intensität und Schweregrad der<br />
Erkrankung, aus pflegerischer Sicht häufig<br />
auch soziale Variablen wie Alter, Geschlecht<br />
sowie der soziale Status relevant. Während für<br />
Merkmale wie Alter, Geschlecht und kulturelle<br />
Unterschiede in den letzten Jahren eine ausgeprägte<br />
Sensibilisierung erfolgte, bleiben die<br />
Beziehungen zwischen sozialen Unterschieden<br />
und der Gesundheit weitgehend unbeachtet,<br />
und dies obwohl die kausalen Zusammenhänge<br />
zwischen dem sozialen Status und der Gesundheit<br />
eines Menschen kaum noch bestritten<br />
werden. Viele Studien konstatieren, dass ein<br />
niedriger sozialer Status nicht nur mit einem<br />
erhöhten Erkrankungs- und Sterblichkeitsrisiko<br />
einhergeht, sondern dass diese Mechanismen<br />
zugleich in Bezug auf das Pflegebedürftigkeits-<br />
risiko Geltung besitzen. „Wir müssen lernen,<br />
damit umzugehen, und versuchen, dem entgegenzuwirken“,<br />
sagt Daniel Behrendt, wohl wissend,<br />
dass der 3. Pflegetag ein sehr sensibles<br />
Thema zur Sprache bringt. „Nur ein ganz kleiner<br />
Forscherkreis beschäftigt sich bundesweit mit<br />
dem, was wir am 28. Oktober thematisieren“,<br />
sagt Behrendt. Aus seiner Sicht bezieht das <strong>Klinikum</strong><br />
hier eine Vorreiterrolle.<br />
Bei der Abfolge der Referate am 28. Oktober<br />
habe man sich an einer Lebenslaufperspektive<br />
orientiert. Der Pflegetag beginnt am Vormittag<br />
um 9 Uhr. Nach einem Grußwort von Dr. Joachim<br />
Zagrodnick, dem Ärztlichen Direktor des<br />
<strong>Klinikum</strong>s, spricht um 9.30 Uhr Dr. Josefine<br />
Heusinger einführend über „Soziale Ungleichheit<br />
und Pflege“. 10.10 Uhr werden Dr. Johannes<br />
Otto und Antje Naumann Einblicke in die Thematik<br />
Sozialer Status und Frühgeburtlichkeit<br />
geben. 11 Uhr stehen depressive Störungen<br />
von Patienten im Mittelpunkt des Referates von<br />
Manfred Brunne. Sichtbares und Verborgenes<br />
im hohen Alter erklärt Dr. Thomas Schilling um<br />
11.30 Uhr in seinem Vortrag „Man ist so alt, wie<br />
man sich fühlt“. Nach einem Imbiss gibt Dr. Anja<br />
Ludwig „Einblicke in die subjektive Wahrheit<br />
der Patienten im Umgang mit Patienten“, das<br />
letzte Referat des Pflegetages widmet um 13.30<br />
Uhr Dr. Claudia Friedrich-Gross dem „Einsatz<br />
von Sprache zur Vermeidung und Auflösung von<br />
Aggressionen“. Nach jedem Vortrag ist eine<br />
zehnminütige Diskussion eingeplant.<br />
Den zweiten Teil des Pflegetages machen die<br />
Workshops aus, von denen drei ab 14.20 Uhr<br />
angeboten werden. Die Workshops behandeln<br />
„Tracheostomaversorgung – praktische<br />
Übungen am Simulator“, „Schmerzmanagement<br />
in der Pflege“ und „Ernährung und Gesundheit“.<br />
Bei letzterem Workshop handelt es<br />
sich um eine Projektpräsentation der Krankenpflegeschule<br />
des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s, über<br />
deren Mitwirken sich Daniel Behrendt besonders<br />
freut. „Die Pflegeschüler werden nicht nur<br />
eine Posterpräsentation aufbauen, sondern<br />
auch praktische, alltagsbezogene Aspekte zur<br />
gesunden Ernährung präsentieren“, kündigt der<br />
Pflegedienstleiter an.<br />
Für den Pflegetag am 28. Oktober haben sich<br />
wie auch schon bei den beiden Vorgängerveranstaltungen<br />
rund 300 Teilnehmer angemeldet,<br />
sie kommen aus über 30 Pflegeeinrichtungen<br />
der Region. Vertreten sind Mitarbeiter vom privaten<br />
Pflegedienst bis hin zu Krankenhäusern<br />
und Altenpflegeheimen sowie zahlreiche Schüler<br />
der Krankenpflege. Interessierte <strong>Dessau</strong>er können<br />
sich die Vorträge ebenfalls anhören. Daniel<br />
Behrendt will den Pflegetag als eine Begegnungsstätte<br />
verstanden wissen. Pflegepersonal<br />
der Region könne sich bei dieser Veranstaltung<br />
austauschen und über neue Aspekte der Krankenpflege<br />
informieren.<br />
Der erste Pflegetag fand 2006 in der Fachhochschule<br />
Anhalt stand. Schon damals reichte die<br />
Raumkapazität kaum aus, um allen Teilnehmern<br />
Platz zu bieten. Deshalb entschloss sich das<br />
<strong>Klinikum</strong>, die Pflegetage fortan im Hotel im Leopold-Carre<br />
auszurichten, wo der große Saal genutzt<br />
wird. Im Foyer präsentiert sich eine ganze<br />
Reihe von Herstellern, die Medizinprodukte und<br />
Pflegeartikel anbieten und den Pflegetag auch<br />
als Sponsoren unterstützen.<br />
Ilka Hillger<br />
neues und Zukünftiges der<br />
krebsforschung beim aktionstag<br />
tumorzentrum ernennt Prof. dr. göring zu seinem ehrenvorsitzenden.<br />
Am Anfang stand eine Ehrung. Als am 1. Oktober<br />
der Aktionstag des Tumorzentrums Anhalt<br />
eröffnet wurde, würdigte PD Dr. Dr. Reinhard<br />
Schück, der Vorsitzende des Tumorzentrums,<br />
seinen Amtsvorgänger Prof. Dr. Hans-Dieter<br />
Göring, den Mitbegründer und langjährigen Vorsitzenden<br />
des Zentrums. Göring erhielt im Blu<br />
Radisson Hotel „Fürst Leopold“ die Urkunde für<br />
den Ehrenvorsitz des Tumorzentrums. „Ich bin<br />
froh, dass uns Professor Göring auch künftig seine<br />
Zusammenarbeit und Hilfe angeboten hat“,<br />
sagte Dr. Schück. Göring, habe seitdem er Vorsitzender<br />
war, das Tumorzentrum mit Leben und<br />
markanten Leistungen erfüllt, so Schück. Über<br />
28 000 Personen seien inzwischen im Krebsregister<br />
verzeichnet. Maßgeblich habe Prof. Göring<br />
dafür gesorgt, dass sich Kliniken und Praxen in<br />
den vergangenen Jahren miteinander vernetzten.<br />
Die regelmäßigen Veranstaltungen des Tumorzentrums<br />
könnten bislang auf über 7000 Teilnehmer<br />
zurückblicken, gleichermaßen erfolgreich<br />
würden seit 2000 die Tumorkonzile veranstaltet.<br />
Dass das Tumorzentrum Anhalt 2006 in die<br />
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren<br />
aufgenommen wurde – „die Bundesliga der Tumorzentren“,<br />
so Schück – habe man Prof. Göring<br />
zu danken. Der Amtsnachfolger würdigte seinen<br />
Vorgänger als „Grand Seigneur des <strong>Dessau</strong>er Gesundheitswesen“.<br />
Mit einem Grußwort richtete sich <strong>Dessau</strong>-Roßlaus<br />
Oberbürgermeister Klemens Koschig an die<br />
Besucher des Aktionstages. „Das Tumorzentrum<br />
leistet einen großen Beitrag über die eigentlichen<br />
Aufgaben seines Statuts hinaus“, sagte<br />
der OB. Der Aktionstag sei ein besonderes Angebot,<br />
mit dem Ziel über Krebserkrankungen und<br />
deren Therapie aufzuklären und zu informieren.<br />
„Als Oberzentrum können wir wirklich stolz sein<br />
auf die Fülle der Angebote des Zentrums“, so<br />
Koschig. Er lobte den Ansatz, die Vorträge klar<br />
und verständlich auch für medizinische Laien<br />
anzubieten. Der Aktionstag biete Gelegenheit, in<br />
direkten Kontakt mit Ärzten zu treten, Fragen an<br />
diese zu richten. „Damit ist er ganz klar den Ratgeberbeiträgen<br />
in Fernsehen und Presse überlegen“,<br />
sagte Klemens Koschig. Abschließend<br />
appellierte er an alle <strong>Dessau</strong>er, die Möglichkeiten<br />
der Vorsorgeuntersuchungen zu nutzen.<br />
Nach den Begrüßungen schlossen sich an<br />
diesem Samstag im Leopold-Hotel 14 Vorträge,<br />
vornehmlich gehalten von Medizinern des<br />
Städtischen <strong>Klinikum</strong>s, an. „Die Zukunft hat<br />
schon begonnen – Neues und Zukünftiges aus<br />
Forschung und Praxis der Krebsdiagnostik und<br />
-therapie“ war das Motto des Aktionstages. Pa-<br />
PD Dr. Dr. Schück überreichte an Prof. Dr. Göring (re.)<br />
die Urkunde über den Ehrenvorsitz.<br />
tienten und deren Angehörige sowie interessierte<br />
Bürger konnten sich während der kurzen Referate<br />
über den derzeitigen Stand sowie über zukünftige<br />
Möglichkeiten der Krebsdiagnostik und<br />
-therapie informieren.<br />
Für Krankheiten, die vor einigen Jahren noch als<br />
unheilbar galten, gibt es mittlerweile neue Therapieansätze,<br />
von denen die Patienten nicht nur<br />
profitieren, sondern mit denen sie auch definitiv<br />
von ihrem Tumorleiden geheilt werden können.<br />
Auch haben multimodale Therapieansätze-die<br />
Zusammenarbeit von Internisten, Strahlentherapeuten<br />
und operativen Fachgebieten-die Heilungschancen<br />
bei Tumoren deutlich verbessern<br />
können.<br />
Beim Aktionstag des Tumorzentrums stellten<br />
Experten vieler Fachrichtungen den neuesten<br />
Stand der Krebsdiagnostik und -therapie in Wort<br />
und Bild vor, sodass auch ein Nichtfachmann<br />
auf medizinischem Gebiet die Inhalte und Zu-<br />
sammenhänge verstehen konnte. So erläuterte<br />
Chefarzt Dr. Il ja Ciernik die Grundprinzipien der<br />
Strahlentherapie vor, sein Kollege Chefarzt Prof.<br />
Dr. Arne-Jörn Lemke stellte die Möglichkeiten der<br />
virtuellen CT-Koloskopie vor, die die für viele Patienten<br />
unangenehme Darmspiegelung ersetzt.<br />
„Schäden durch Sonne“ nannte Oberarzt Dr.<br />
Dietrich Trebing seinen Vortrag, in dem es um<br />
Hauttumoren ging, „ein Krankheitsbild von sehr<br />
hoher Relevanz“, wie er erklärte. Jeder zweite<br />
Deutsche über 60 Jahre sei davon betroffen.<br />
Biomarker und epigenetische Veränderungen in<br />
Tumorzellen erläuterte PD Dr. Karsten Neumann<br />
den Zuhörern, an Chefärztin Dr. Heike Boye war<br />
es, die Funktionsweise des PET-CT, der neuesten<br />
medizinischen Großanschaffung des <strong>Klinikum</strong>s,<br />
vorzustellen. Dr. Dr. Reinhard Schück rückte<br />
schließlich die minimalinvasive Operation in den<br />
Vordergrund des Interesses. Rund 500 derartige<br />
Operationen habe man bereits am <strong>Klinikum</strong><br />
durchgeführt.<br />
Im Anschluss an die Kurzvorträge wurden Fragen<br />
der Zuhörer von den Experten beantwortet<br />
und diskutiert. Solch angeregte Gespräche zur<br />
Krebsvorsorge würden sich die Mediziner des Tumorzentrums<br />
noch viel mehr wünschen. „Es gibt<br />
sehr viele Patienten, die sehr spät zum Arzt kommen.<br />
Das ist etwas, das verwundert, denn der<br />
Zugang zu unserem Gesundheitssystem ist nicht<br />
schwer“, sagte im Vorfeld der Veranstaltung<br />
Dr. Hermann Voß, Chefarzt der Frauenklinik.<br />
Zusätzliche Information boten beim Aktionstag<br />
die Aussteller im Foyer des Hotels, vertreten waren<br />
u.a. die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft,<br />
Selbsthilfegruppen, Krankenkassen und<br />
Palliativversorgung sowie das Hospiz.<br />
Ilka Hillger<br />
Interessierte Zuhörer folgten beim Aktionstag des Tumorzentrums den zahlreichen Vorträgen. Fotos: Ilka Hillger
<strong>UnserKliniKum</strong> städtisches KliniKum dessAu AusgAbe 03/OKtOber 2010 AusgAbe 03/OKtOber 2010 städtisches KliniKum dessAu <strong>UnserKliniKum</strong><br />
prämiengutscheine<br />
für Weiterbildung<br />
Über eine finanzielle Unterstützung von beruflicher<br />
Weiterbildung für Erwerbstätige informiert<br />
die Akademie für Bildung und Information des<br />
Städtischen <strong>Klinikum</strong>s. Das Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das<br />
Lernen im gesamten Lebenslauf. Dazu vergibt<br />
das BMBF Prämiengutscheine (nicht zu verwechseln,<br />
mit Bildungsgutscheinen der Arbeitsagentur)<br />
an Erwerbstätige, deren zu versteuerndes<br />
Jahreseinkommen 25 600 Euro (Alleinstehende)<br />
bzw. 51 200 Euro (Verheiratete) nicht übersteigt.<br />
Das BMBF übernimmt 50 Prozent der Weiterbildungskosten<br />
maximal jedoch 500 Euro. Für Interessenten<br />
ist der erste Schritt der Weg in eine<br />
Beratungsstelle, wo der Weiterbildungswunsch<br />
und infrage kommende Weiterbildungseinrichtungen<br />
sowie die Möglichkeit des Erhaltes der<br />
Bildungsprämie besprochen werden. Die Anmeldung<br />
bei einer Weiterbildungseinrichtung darf<br />
erst nach der Aushändigung eines Prämiengutscheines<br />
erfolgen. Vor der Anmeldung ist ebenfalls<br />
eine Anfrage bei der Weiterbildungseinrichtung<br />
sinnvoll, ob Prämiengutscheine angenommen<br />
werden. Die nächste Beratungsstelle rund<br />
um die Bildungsprämie in <strong>Dessau</strong> ist das „Kolleg<br />
für Management und Gestaltung nachhaltiger<br />
Entwicklung“ in der Humperdinckstraße 16. Telefonisch<br />
ist die Beratungsstelle unter der Nummer<br />
0340 2205992 zu erreichen. Die Akademie für<br />
Bildung und Information unseres Hauses beteiligt<br />
sich am Programm „Bildungsprämie“. Ab<br />
sofort werden Prämiengutscheine angenommen.<br />
Informationen über die Bildungsprämie im Internet<br />
unter www.bildungspraemie.info.<br />
heimatverein sucht<br />
nach nachwuchs<br />
Mehr Leben in den Ortsteil <strong>Dessau</strong>-Alten bringen,<br />
das ist eines der Ziele des Förder- und Heimatvereins<br />
<strong>Dessau</strong>-Alten, der momentan 68 Mitglieder<br />
zählt. Neben drei bis vier Großveranstaltungen<br />
pro Jahr betreut der Verein auch das Heimatmuseum,<br />
das sich auf dem Gelände des <strong>Klinikum</strong>s<br />
befindet. Das Museum, das laut Krabbenhöft<br />
auf internationaler Ebene als einziges an<br />
365 Tagen im Jahr geöffnet hat, zeigt neben der<br />
über 300-jährigen Geschichte von <strong>Dessau</strong>-Alten<br />
auch die bewegte Geschichte der <strong>Dessau</strong>er Junkerswerke.<br />
Der Verein wurde am 25. November 2004 in der<br />
„Heimatstube Alten“ von 19 Mitgliedern gegründet.<br />
Außerdem gibt es einen neuen gemischten<br />
Chor in Alten, der jeden Mittwoch um 19.30 Uhr<br />
im <strong>Klinikum</strong> probt und sich über Zuwachs freuen<br />
würde. Der Verein versucht auch, das Interesse<br />
von Jugendlichen in Alten wieder zu wecken. Er<br />
sei gern bereit, eine beitragsfreie Jugendgruppe<br />
anzubieten, so der Vereinsvorsitzende Dierk<br />
Krabbenhöft.<br />
<strong>Klinikum</strong> wird für<br />
einen tag zum drehort<br />
Film „die Kriegerin“ entsteht in dessau.<br />
Ab Anfang nächsten Jahres werden das Städtische<br />
<strong>Klinikum</strong> und einige seiner Mitarbeiter bei<br />
großen Kinofilmfestivals international zu sehen<br />
sein. Und das ist nur der Anfang. Am 13. August<br />
dieses Jahres wurden im Haus einen Tag lang<br />
einige Szenen für den Kinofilm „Die Kriegerin“<br />
gedreht. Regisseur David Wnendt ist Student<br />
der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad<br />
Wolf“ in Babelsberg und wird mit dem Film<br />
seine Diplomarbeit ablegen. Gedreht wurde seit<br />
August für drei Monate fast ausschließlich in<br />
Sachsen-Anhalt. Zuvor castete der 33-jährige<br />
Wnendt einige der jugendlichen Darsteller in<br />
<strong>Dessau</strong>-Roßlau.<br />
„Die Filmcrew möchte sich<br />
für die Unterstützung beim<br />
<strong>Klinikum</strong> bedanken.“<br />
Zur Handlung von der „Kriegerin“: Eine Kleinstadt<br />
irgendwo in Deutschland. Marisa, Anfang<br />
20, ist eine knallharte Rassistin, die aggressiv<br />
durch die Welt rast, wie ein offenes Rasiermesser.<br />
Sie schlägt zu, wenn ihr jemand dumm<br />
kommt. Ihre Haare sind kurz geschoren, nur ihr<br />
Pony und die Strähnen vor den Ohren sind etwas<br />
länger. Auf ihrer Schulter hat sie „Skingirl“ in<br />
die Haut tätowiert. Sie hasst Ausländer, Neger,<br />
Juden, Bullen und überhaupt alle, denen sie die<br />
Schuld daran gibt, dass alles um sie herum den<br />
Bach runtergeht – ihr Leben, ihre Stadt, das<br />
Land und ihre Welt. Marisa ist Teil einer Clique<br />
von rechten Jugendlichen. Da gibt es zum Beispiel<br />
Melanie, die alle nur Frogshit nennen. Sie<br />
ist dick, hat schwarz gefärbte Haare und ihr Vokabular<br />
beschränkt sich in der Regel auf einen<br />
einzigen Satz: „Halt die Schnauze!“. Und da ist<br />
Benny, der alles mit seinem Handy filmt und sich<br />
halb schlapp lacht, wenn Frogshit so besoffen<br />
ist, dass sie nicht mehr laufen kann. Im Wald der<br />
Kleinstadt gibt es ein Asylbewerberheim in einer<br />
ehemaligen Sowjetkaserne. Jeder, der hierher<br />
geschickt wird, versucht so schnell wie möglich<br />
wegzukommen. Rasul, 14 Jahre, und sein älterer<br />
Bruder Jamil sind aus Afghanistan geflohen und<br />
hier gestrandet. Die Welten von Marisa und Rasul<br />
prallen aufeinander. Marisas Hass treibt sie<br />
dazu, einen Autounfall mit den beiden Asylbewerbern<br />
zu provozieren. Durch diese Tat setzt sie<br />
eine Kette von Ereignissen in Gang, die ihr Leben<br />
auf den Kopf stellen. Rasul beginnt Marisa unter<br />
Druck zu setzen und zwingt sie letztlich zu einer<br />
Entscheidung.<br />
David Wnendt bewegt sich mit seiner Geschichte<br />
in einem Randmilieu der Gesellschaft. Er lässt<br />
fast private Einblicke in die rechte Szene zu, ohne<br />
dauernd zu politisieren. Seine Protagonisten<br />
sind auch keine Männer, sondern junge rechtsradikale<br />
Frauen. Letztlich beschreibt er die Geschichte<br />
von Marisa, der man es am wenigsten<br />
Die Flure des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s verwandelten sich für einen Tag in einen Drehort.<br />
zutraut, die Chance zu ergreifen, sich zu verändern.<br />
Die Figuren und ihre Geschichten basieren<br />
auf der intensiven zwei jährigen Recherchearbeit<br />
des Regisseurs. Wnendt knüpfte Kontakte zu jungen<br />
Frauen der rechtsradikalen Szene in Lübben,<br />
Forst oder Preschen, interviewte sie über einen<br />
längeren Zeitraum und begleitete sie mit der<br />
Kamera. Er will eine möglichst authentische Geschichte<br />
dieses Milieus erzählen, die dramatisch<br />
ist und berührt.<br />
Wochenlang waren Aufnahmeleiter Volker Zobelt<br />
und der Regisseur auf Motivsuche für den Film.<br />
Dabei wurden auch alle infrage kommenden<br />
Krankenhäuser der Region in Augenschein genommen.<br />
Regelrecht „verliebt“ habe sich David<br />
Wnendt dabei in das <strong>Klinikum</strong> und wusste sofort:<br />
„Hier drehe ich die Krankenhaus-Szenen“. Mitar-<br />
beiter des Hauses konnten sich als Komparsen<br />
melden und am 13. August hieß es dann: „Klappe,<br />
die erste“ für „Die Kriegerin“ im <strong>Klinikum</strong>.<br />
Wie Volker Zobelt versprach, wird es Mitte 2011<br />
in <strong>Dessau</strong>-Roßlau lokale Filmvorführungen für alle<br />
Beteiligten der Filmproduktion geben, zu denen<br />
auch die Mitarbeiter des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s<br />
eingeladen werden. Anfang des Jahres tourt der<br />
Film auf internationalen Festivals, wird dann seinen<br />
Kinostart in ausgewählten Regionen mit politischen<br />
Brennpunkten haben, und ist schließlich<br />
im ZDF in der Reihe „Das kleine Fernsehspiel“ zu<br />
sehen. „Die Filmcrew möchte sich bei der <strong>Klinikum</strong>sleitung<br />
sowie allen beteiligten Abteilungen<br />
für die Unterstützung der Dreharbeiten bedanken“,<br />
so David Wnendt.<br />
Antje Orgass<br />
Ein letzter Blick ins Textbuch vor dem Drehbeginn Die Kamera läuft am Krankenbett. Fotos: Wolf-Erik Widdel<br />
Ehrenamtliche<br />
für das drk<br />
Blutspenden sind für kranke Menschen, die sich<br />
einer Operation unterziehen müssen, oftmals<br />
überlebenswichtig. Weil Blut nicht künstlich hergestellt<br />
werden kann, können Krankenhäuser bei<br />
der Versorgung ihrer Patienten auf Blutspenden<br />
aus der Bevölkerung nicht verzichten. Das Deutsche<br />
Rote Kreuz führt regelmäßig Blutspendetermine<br />
in <strong>Dessau</strong>-Roßlau und Umgebung durch.<br />
Um die Termine realisieren zu können, sucht das<br />
DRK ehrenamtliche Helfer, die die Spender vor<br />
und nach der Blutentnahme betreuen. Blutspendehelfer<br />
übernehmen die Anmeldung der Spender,<br />
bereiten den Imbiss vor und werfen ein Auge<br />
auf das Wohlergehen der Spender. Auch der Einkauf<br />
der Lebensmittel für das Spenderfrühstück<br />
und der Abwasch nach dem Imbiss zählen zu den<br />
Aufgaben der Ehrenamtlichen. „Wir freuen uns<br />
über jeden, der die Blutspende unterstützen<br />
möchte. Dabei spielt es keine Rolle, welchen Beruf<br />
man erlernt hat oder wie alt man ist“, erklärt<br />
Rotkreuzmitarbeiterin Ramona Zipfel. „Wichtig<br />
ist, dass den Interessenten der Umgang mit anderen<br />
Menschen Spaß macht.“ Etwa zwei bis<br />
drei Mal im Monat sollten die Helfer Zeit aufbringen<br />
können, um Blutspendetermine zu unterstützen.<br />
Jeder Blutspendehelfer erhält neben einer<br />
Einweisung eine kostenfreie Erste-Hilfe-Ausbildung<br />
beim Roten Kreuz.<br />
Wer sich für die ehrenamtliche Mitarbeit bei der<br />
DRK-Blutspende interessiert, meldet sich beim<br />
Deutschen Roten Kreuz, Ramona Zipfel,<br />
Telefon 03 40/2 60 84 35.<br />
Kuren in der Klinik<br />
am arendsee<br />
Nicht nur viele Eltern leiden unter den zunehmenden<br />
Belastungen des Alltags und daraus resultierenden<br />
Krankheiten. Auch der Gesundheitszustand<br />
zahlreicher Kinder lässt zu wünschen<br />
übrig. Gesundheitlich angeschlagenen Müttern<br />
und Vätern mit Kindern vermittelt das Deutsche<br />
Rote Kreuz ab sofort Plätze für Weihnachts- und<br />
Silvesterkuren in der DRK-Kurklinik Arendsee. Die<br />
Klinik ermöglicht den großen und kleinen Kurgästen<br />
die Festtage zu verleben und gleichzeitig die<br />
Gesundheit zu stärken. Neben dem indikationsspezifischen<br />
Therapieprogramm erwartet die Gäste<br />
eine Vielzahl an Freizeitangeboten, um den<br />
Jahreswechsel in festlicher Atmosphäre zu begehen.<br />
Dazu gehören Kutschenfahrten, ein Weihnachtsfest<br />
im Märchenpark und der Besuch beim<br />
Weihnachtsmann. Mütter oder Väter mit Kindern,<br />
die eine Kurmaßnahme beantragen wollen, können<br />
sich an das Deutsche Rote Kreuz wenden.<br />
Das DRK vermittelt die Interessenten weiter an<br />
die Kurklinik in Arendsee.<br />
Informationen zu den Kuren gibt es bei Ramona Zipfel,<br />
Telefon 03 40/2 60 84 35.
<strong>UnserKliniKum</strong> städtisches KliniKum dessAu AusgAbe 03/OKtOber 2010 AusgAbe 03/OKtOber 2010 städtisches KliniKum dessAu <strong>UnserKliniKum</strong><br />
Insellösung war beim Umbau<br />
der cafeteria das beste konzept<br />
die speisenausgabe für mitarbeiter, Patienten und gäste wurde umgebaut.<br />
Es gibt Mitarbeiter des <strong>Klinikum</strong>s, die haben Probleme<br />
mit dem Umbau der Cafeteria. Probleme<br />
im besten Sinne, denn nun sei das Frühstücksangebot<br />
schon so gut, dass man Angst habe es<br />
regelmäßig zu nutzen – mit den entsprechenden<br />
Konsequenzen auf der Waage. Wie in einem Hotel<br />
wirkt der neu gestaltete Bereich der Essenausgabe<br />
in der Cafeteria des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s.<br />
Und so sei es auch gewollt, sagt der Küchenchef<br />
Eiko Adamek. Vom U habe man zu Inseln gefunden.<br />
So erläutert er das Konzept des Umbaus,<br />
der Mitte September nach mehrwöchiger Bauzeit<br />
mit den entsprechenden Einschränkungen<br />
abgeschlossen war. Das U meint die Form der<br />
Vitrinen vor dem Baugeschehen, die Inseln sind<br />
die vier Selbstbedienungsbereiche, die man jetzt<br />
vorfindet. „Wir haben verschiedene Konzepte<br />
geprüft und die Insellösung schien uns die beste,<br />
um die Essenausgabe großflächig zu entzerren“,<br />
so Adamek. „Die Kunden verteilen sich viel besser.<br />
Es geht alles schneller“, hat er beobachtet.<br />
„Wenn sich weniger Schlangen bilden, können<br />
auch unsere Mitarbeiter ihre Pause besser<br />
nutzen“, findet Verwaltungsdirektorin Gabriele<br />
Süßmilch, die die Zufriedenheit der Angestellten<br />
noch über den Umsatz stellt. „Der hat nicht die<br />
erste Priorität“, sagt sie. „Wir wollen die Zufrie-<br />
denheit der Mitarbeiter und Patienten erhöhen“,<br />
sagt Gabriele Süßmilch und weiß sich in diesem<br />
Sinne einig mit Eiko Adamek und dessen Team in<br />
Küche und Cafeteria.<br />
Täglich produziert man in der Küche des <strong>Klinikum</strong>s<br />
über 2 000 Essen. Fünf verschiedene<br />
Mahlzeiten werden den Patienten angeboten,<br />
Essen geht in das Altenpflegeheim und in den<br />
Kindergarten und schließlich auch in die Cafeteria,<br />
wo den Mitarbeitern drei Mittagessen angeboten<br />
werden. „Insgesamt kochen wir täglich<br />
acht verschiedene Mittagsgerichte“, erklärt der<br />
Küchenchef.<br />
„Wir haben den Frischegrad<br />
der Gerichte erhöht.“<br />
Der Patientenspeiseplan laufe über 21 Tage. Bei<br />
einer durchschnittlichen Liegezeit von 6,8 Tagenmuss<br />
somit keiner der 31 000 stationären und<br />
70 000 ambulanten Patienten etwas doppelt<br />
essen. Beim Frühstück und beim Abendessen<br />
könnten die Patienten aus 50 Artikeln auswählen.<br />
Beim Umbau der Cafeteria setzte Eiko<br />
Adamek jedoch nicht nur auf die Optik, ihm ging<br />
es auch und vor allem um die Qualität der Speisen.<br />
„Wir haben den Frischegrad der Gerichte<br />
deutlich erhöht“, sagt er. Früher sei das Essen<br />
in großen Behältern aus der Küche gekommen.<br />
„Jetzt haben wir kleine und flache Schalen, die<br />
öfter gewechselt werden“, informiert er. Eingesetzt<br />
werde zudem eine neue Technologie bei den<br />
Geräten, die das Essen in dem geschlossenen<br />
System passiv bedampfen. Besser nutzbar sei<br />
zudem die Salatbar, die immerhin täglich 20<br />
verschiedene Salate anbietet. „Die wird besonders<br />
intensiv genutzt“, weiß Eiko Adamek. Für<br />
die Zukunft kündigten er und Gabriele Süßmilch<br />
noch die Neugestaltung der Kochstrecke hinter<br />
der Essenausgabe an, dort sollen im kommenden<br />
Frühjahr mobile Geräte zum Einsatz kommen.<br />
Bis man dann den Köchen bei der Zubereitung<br />
der Speisen über die Schulter schauen kann, wird<br />
sich die Cafeteria des <strong>Klinikum</strong>s wohl weiter zu<br />
einem Anlaufpunkt im Krankenhaus entwickeln.<br />
„Hier sitzt man gerne, wenn man seine Angehörigen<br />
besucht, und durch den Umbau hat die<br />
Cafeteria sehr gewonnen“, fand beispielsweise<br />
Irmgard Krug, die vor allem das Kuchenangebot<br />
lobte. „Aber öfter als unbedingt nötig werde ich<br />
trotzdem nicht ins Krankenhaus kommen“, lachte<br />
die Köthenerin, die zu den zahlreichen Gästen<br />
in der Cafeteria des <strong>Klinikum</strong>s gehört.<br />
Ilka Hillger<br />
Ungewohnt neu präsentiert sich seit einigen Wochen die umgebaute Speiseausgabe der Cafeteria des <strong>Klinikum</strong>s. Foto: Wolf-Erik Widdel<br />
OB Klemens Koschig (li.) überreichte Prof. Dr. Göring an seinem 70. Geburtstag die Fritz-Hesse-Medaille der Stadt. Foto: Wolf-Erik Widdel<br />
Fritz-Hesse-Medaille für den<br />
mitbegründer des tumorzentrums<br />
Prof. dr. göring feierte seinen 70. geburtstag in der cafeteria des <strong>Klinikum</strong>s.<br />
Anlässlich des 70. Geburtstages von Prof. Dr.<br />
med. habil. Hans-Dieter Göring luden die Stadt<br />
<strong>Dessau</strong>-Roßlau und das Städtische <strong>Klinikum</strong><br />
<strong>Dessau</strong> Ende Juni zu einem festlichen Empfang<br />
mit Rahmenprogramm in die Cafeteria des <strong>Klinikum</strong>s<br />
ein. Prof. Göring war langjähriger Chefarzt<br />
der Hautklinik und des Immunologischen<br />
Zentrums des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s <strong>Dessau</strong><br />
sowie Mitbegründer und seit 1996 Vorsitzender<br />
des Tumorzentrums Anhalt. Beim Aktionstag<br />
des Tumorzentrums am 2. Oktober wurde ihm<br />
der Ehrenvorsitz verliehen. Seine Nachfolge als<br />
Vorsitzender des Tumorzentrums hat inzwischen<br />
PD Dr. Dr. Reinhard Schück, Chefarzt der Klinik<br />
für Chirurgie am Städtischen <strong>Klinikum</strong> <strong>Dessau</strong>,<br />
angetreten.<br />
Prof. Göring wurde am 28. Juni 1940 in Sondershausen<br />
geboren, besuchte dort die Schule und<br />
schloss ein Medizinstudium 1965 mit der Promotion<br />
ab. Er wurde 1969 nach einer Ausbildung an<br />
der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />
als Facharzt für pathologische Anatomie, insbesondere<br />
der gerichtlichen Medizin approbiert.<br />
Nach seinem Wechsel in das Fach Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />
nach Erfurt qualifizierte er<br />
sich auf diesem Gebiet 1974 zum Facharzt und<br />
wurde 1978 Facharzt für Immunologie. Im Jahr<br />
1978 verteidigte Göring seine Habilitationsschrift<br />
und wurde nach Aufenthalten in mehreren ausländischen<br />
Hautkliniken 1983 zum Dozenten berufen.<br />
Bereits 1986 wurde er Chefarzt der Hautklinik und<br />
des Immunologischen Zentrums des <strong>Dessau</strong>er<br />
Krankenhauses. In den Folgejahren gelang es ihm,<br />
die Hautklinik <strong>Dessau</strong> fachlich zu profilieren. 1998<br />
zog die Hautklinik in den Neubau des <strong>Klinikum</strong>s um.<br />
Der Klinik wurde bereits 1986 durch Prof. Göring<br />
ein Immunologisches Zentrum angegliedert, das<br />
sämtliche relevante Untersuchungen für die Hautklinik,<br />
die anderen Kliniken des Hauses und für den<br />
ambulanten Sektor durchführt. Im Laufe weniger<br />
Jahre entstand so eine der leistungsfähigsten<br />
und modernsten Hautkliniken Deutschlands. Das<br />
Städtische <strong>Klinikum</strong> wurde – wesentlich auf Initiative<br />
von Göring – Akademisches Lehrkrankenhaus<br />
der Universität Halle-Wittenberg. Prof. Göring<br />
ist Mitbegründer des Tumorzentrums Anhalt und<br />
mutmaßlich der dienstälteste Vorsitzende eines<br />
Tumorzentrums in Deutschland. Auch nach zwei<br />
schweren Krankheiten 2004 und 2007 leitet er das<br />
Tumorzentrum mit großem Engagement.<br />
Prof. Hans-Dieter Göring veröffentlichte im Laufe<br />
seines Berufslebens rund 230 wissenschaftliche<br />
Arbeiten, zwei Bücher und vier Buchbeiträge, er<br />
hielt rund 430 Vorträge im In- und Ausland. Görings<br />
breites Interesse spiegelt sich auch an seiner<br />
medizinhistorischen Arbeit wider. Er schrieb<br />
und referierte über seine Fachkollegen Gottfried<br />
Benn, Carl von Basedow, aber auch über Friedrich<br />
Schiller. Hans-Dieter Göring ist seit über<br />
40 Jahren verheiratet. Mit seiner Frau, die über<br />
20 Jahre an der Stiftung Bauhaus <strong>Dessau</strong> tätig<br />
war, teilt er das Interesse für Kunst- und Baugeschichte.<br />
Bei der Geburtstagsveranstaltung wurde Prof.<br />
Göring für sein lebenslanges Wirken, insbesondere<br />
die Leistungen für die Stadt <strong>Dessau</strong> und<br />
das <strong>Klinikum</strong>, die die städtische Einrichtung weit<br />
über die Grenzen des Landes hinaus bekannt gemacht<br />
haben, mit der Ehrenmedaille der Stadt<br />
<strong>Dessau</strong>-Roßlau ausgezeichnet. Oberbürgermeister<br />
Klemens Koschig überreichte die Fritz-Hesse-<br />
Medaille während des festlichen Empfangs der<br />
Stadt und des <strong>Klinikum</strong>s. In Würdigung und Anerkennung<br />
der Verdienste ums <strong>Klinikum</strong> und die<br />
Stadt habe der Stadtrat einstimmig entschieden,<br />
dass Professor Göring diese Auszeichnung erhalten<br />
soll, sagte Koschig.<br />
„Sie sind ein besonderer Schatz im Land“, sagte<br />
Norbert Bischoff, Sachsen-Anhalts Minister<br />
für Gesundheit und Soziales. „Er hatte von Anfang<br />
an den Charakter, etwas zu erforschen“,<br />
erinnerte sich Professor Dr. Ulrich Bonk, Gründungsmitglied<br />
und langjähriger Vorsitzender des<br />
Tumorzentrums Bremen, der auf die gemeinsame<br />
Assistenzzeit in den 1960er, Jahren zurückblickte.<br />
Musikalische Beiträge, unter anderem<br />
von Antony Hermus, dem Generalmusikdirektor<br />
des Anhaltischen Theaters, ließen die Festveranstaltung<br />
in einer Atmosphäre angeregter Gespräche<br />
ausklingen.<br />
Ilka Hillger
10<strong>UnserKliniKum</strong> städtisches KliniKum dessAu AusgAbe 03/OKtOber 2010 AusgAbe 03/OKtOber 2010 städtisches KliniKum dessAu <strong>UnserKliniKum</strong>11<br />
Bewegender Vortrag über<br />
das leben der kinder in afghanistan<br />
markus dewender berichtete im <strong>Klinikum</strong> über seine wichtige Arbeit.<br />
Mareena, ein neunjähriges Mädchen aus Afghanistan,<br />
ist seit Kurzem zur Behandlung ihrer<br />
Verletzungen im Städtischen <strong>Klinikum</strong> <strong>Dessau</strong><br />
eingetroffen. Es ist nicht das erste Mal, dass<br />
Kinder aus Krisengebieten, die in ihrer Heimat<br />
nicht ausreichend medizinisch versorgt werden<br />
können, im <strong>Dessau</strong>er Krankenhaus behandelt<br />
werden. Seit Jahren arbeitet das Städtische <strong>Klinikum</strong><br />
dabei mit zwei humanitären Hilfsorganisationen<br />
zusammen. Der Gründer und Leiter von<br />
„Kinder brauchen uns e. V“, Markus Dewender,<br />
besuchte nun das Krankenhaus und hielt in der<br />
gut besuchten Cafeteria am 21. September einen<br />
Vortrag über die Hilfsorganisation und deren<br />
Arbeit.<br />
In Afghanistan herrscht seit über 30 Jahren Krieg<br />
und es ist kein Ende abzusehen. Im Gegenteil: In<br />
diesem Jahr haben die Kampfhandlungen erneut<br />
stark zugenommen. Was sind die Ursachen dieser<br />
scheinbar endlosen Spirale der Gewalt? Wie<br />
kann man sie stoppen? Vor allem aber: Wie kann<br />
man den unschuldigsten Opfern des Krieges-den<br />
Kindern-schnell und nachhaltig helfen? Anhand<br />
von Bildern seiner zahlreichen Reisen ins Krisengebiet<br />
erläuterte Markus Dewender die aktuelle<br />
Situation und versuchte Antworten zu geben.<br />
An den Beginn seiner Aufführungen stellte Markus<br />
Dewender einen allgemeinen Überblick über<br />
die Situation im Land. „In Afghanistan herrscht<br />
seit über 30 Jahren Krieg. Es gibt dort kein<br />
funktionierendes Gesundheitssystem, das diesen<br />
Namen verdient“, erklärte er. Zwar ließen<br />
indische und pakistanische Investoren in den<br />
Kindern helfen<br />
Markus Dewender ist Gründer und Leiter der<br />
humanitären Hilfsorganisation „Kinder brauchen<br />
uns e. V. “ (KBU) sowie des Vereins der<br />
„Kinderluftbrücke Kabul–Hamburg“, die sich<br />
2003 gründeten. Die KBU konnte bisher über<br />
500 Kinder zu einer lebensrettenden Behandlung<br />
in deutsche Krankenhäuser bringen.<br />
Viele davon kamen wegen der komplizierten<br />
Verletzungen mehrfach. Basis der Hilfe ist<br />
die ehrenamtliche Arbeit der Beteiligten. Der<br />
Verein hat ein Netzwerk aus deutschlandweit<br />
etwa 50 Kliniken, zu denen das <strong>Klinikum</strong> <strong>Dessau</strong><br />
seit 2005 gehört. Mehr als zehn Kindern<br />
aus verschiedenen Ländern konnten Ärzte<br />
und Pflegepersonal des <strong>Klinikum</strong>s – unterstützt<br />
auch durch zahlreiche Spenden aus der<br />
Bevölkerung für die Zukunft der Kinder – auf<br />
diese Weise helfen.<br />
Mit einem Blumengruß dankte Markus Dewender Gabriele Süßmilch für deren Engagement. Foto: Ilka Hillger<br />
vergangenen Jahren Privatkliniken bauen, leisten<br />
könnte sich diese die große Mehrheit der<br />
Afghanen indes nicht. Ist Dewender in Afghanistan,<br />
dann besucht er regelmäßig das Indira-Gandhi-Kinderkrankenhaus<br />
in Kabul. „Es ist<br />
das einzige Kinderkrankenhaus des Landes und<br />
in einem desolaten Zustand“, so Dewender, der<br />
seine Ausführungen mit Fotoaufnahmen unterstrich.<br />
In eben jenem Krankenhaus stoßen Dewender<br />
und seine Mitstreiter auch immer wieder<br />
auf jene Kinder, die dann nach Deutschland<br />
gebracht werden, wo sie medizinisch behandelt<br />
werden können. In den nunmehr fast zehn Jahren,<br />
seit denen es die Hilfsorganisation „Kinder<br />
brauchen uns“ gibt, sei es Verein dreimal<br />
gelungen, ein Flugzeug zu chartern und gleich,<br />
mehrere Kinder nach Deutschland zu bringen.<br />
„Wir haben aus dem Flugzeug eine fliegende<br />
Intensivstation gemacht. Doch so etwas bleibt<br />
die Ausnahme, denn da kommt schnell ein<br />
sechsstelliger Betrag zusammen.“<br />
Mit besonderem Interesse betrachteten zahlreiche<br />
Zuschauer jene Bilder, die Mädchen und<br />
Jungen zeigten, die in den vergangenen Jahren<br />
erfolgreich am Städtischen <strong>Klinikum</strong> behandelt<br />
wurden und zurück zu ihren Familien kehren<br />
konnten. 500 Kinder habe man seit der Vereinsgründung<br />
für eine medizinische Behandlung<br />
nach Deutschland vermittelt, so Dewender. Etliche<br />
besuchen nach ihrer Rückkehr in die Heimat<br />
das „Steinhaus Kabul“, ein Schulinternat, in<br />
dem auch Deutsch unterrichtet wird, sodass die<br />
Kinder die Sprache, die sie hier gelernt haben,<br />
dort weiter sprechen können. Ein Junge, der zu<br />
den ersten afghanischen Kindern gehörte, die<br />
in Deutschland behandelt wurden, hätte inzwischen<br />
als Jahrgangsbester das Steinhaus absolviert,<br />
berichtete Dewender. „Er hat jetzt ein Stipendium<br />
für ein Medizin-Studium in Deutschland<br />
erhalten“, freute sich Dewender zu berichten.<br />
Prognosen für die Zukunft Afghanistans konnte<br />
und wollte der Gastreferent nicht geben. „Für<br />
Afghanistan gibt es keine einfache Lösung“,<br />
so Dewender. Viele Einwohner würden pessimistisch<br />
in die Zukunft blicken, es herrsche<br />
ein ausgeprägter Anti-Amerikanismus im Land,<br />
wohl auch, weil die USA die lokalen Strukturen<br />
Afghanistans unterschätzten. „Es gibt dort kein<br />
Bewusstsein für einen Nationalstaat“, sagte er,<br />
dementsprechend gäbe es auch kein Vertrauen<br />
in die Regierung. Vielmehr hätten in Afghanistan<br />
die lokalen Führer von Clans und Stämmen die<br />
Macht und das Sagen.<br />
Der Hilfsverein werde sich freilich nicht entmutigen<br />
lassen, machte Markus Dewender bei seinem<br />
Besuch in <strong>Dessau</strong> klar. Er dankte besonders<br />
herzlich der Leitung des <strong>Klinikum</strong>s. Einen großen<br />
Blumenstrauß gab es für Verwaltungsdirektorin<br />
Gabriele Süßmilch, die sich seit vielen Jahren<br />
maßgeblich dafür einsetzt, dass immer wieder<br />
Kinder, die medizinische Hilfe benötigen, diese<br />
im <strong>Klinikum</strong> auch erhalten.<br />
Ilka Hillger<br />
Pflegeschüler erfüllen Herrn Klaffke<br />
den größten Wunschtraum<br />
blinder mitarbeiter des <strong>Klinikum</strong>s kann eine Fahrstunde nehmen.<br />
Wolfgang Klaffkes größter Traum ist es, einmal<br />
selbst am Steuer eines Autos zu sitzen und zu<br />
fahren. „Einmal das Gefühl zu haben, Gas zu<br />
geben und zu Lenken“, schwärmt der 57-Jährige.<br />
Einen einfach zu realisierender Traum könnte man<br />
meinen. Kein Problem? Stimmt nicht. Wolfgang<br />
Klaffke ist seit Geburt an blind und der Mut zur<br />
Mobilität ist ein immerwährendes Thema für ihn.<br />
„Richtig Gas geben,<br />
ist ein irres Gefühl.“<br />
Am 21. August aber haben Schüler der Krankenpflegeschule<br />
des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s Wolfgang<br />
Klaffkes größten Traum wahr gemacht und<br />
organisiert, dass er Auto fahren konnte. Dazu<br />
kam es, weil zum Unterrichtsstoff der Krankenpflegeschule<br />
auch das Thema Blindheit und der<br />
Umgang mit blinden Patienten gehört. Lehrerin<br />
Heidi Jasny bittet zu diesem Unterrichtsstoff<br />
Wolfgang Klaffke gern als Unterrichtenden zu<br />
den Schülern. Klaffke ist seit 37 Jahren als Telefonist<br />
im <strong>Klinikum</strong> tätig und kennt zumindest<br />
von der Stimme jeden im Haus. 700 bis 800<br />
Anrufe pro Tag und Dienst vermittelt er. Auf der<br />
Blindenschule in Königs Wusterhausen und in<br />
Chemnitz ist er dafür ausgebildet worden - auf<br />
der Schreibmaschine und als Telefonist. Wenn<br />
man ihm bei der Arbeit über die Schulter schaut,<br />
stellt man fest, dass die Tastatur in Brailleschrift<br />
und das System dahinter eine Wissenschaft für<br />
sich sind.<br />
Von dieser Wissenschaft und dem Leben mit der<br />
Blindheit erzählt Wolfgang Klaffke den Schülern<br />
in der Krankenpflegeschule so authentisch,<br />
so nachfühlbar und so sympathisch, dass die<br />
Schüler ihn jedes Mal ins Herz schließen. Die 15<br />
Schülerinnen und Schüler der Klasse 09/A taten<br />
dies ganz besonders und wollten sich auf eine<br />
unvergessliche Art bei Wolfgang Klaffke für<br />
Fahrlehrer Klaus Noack ermöglichte dem Mitarbeiter des <strong>Klinikum</strong>s die langersehnte Fahrstunde..<br />
Wolfgang Klaffke gibt der MZ-Journalistin ein Interview. Fotos: Wolf-Erik Widdel<br />
seinen Unterricht bedanken. Er hatte erwähnt,<br />
dass zu seinen größten Träumen das Autofahren<br />
und die Seefahrt gehören. Dass mit der<br />
Seefahrt war für die Schüler schwerlich hinzukriegen,<br />
aber das Autofahren war kein großes<br />
Problem. Die Schüler sammelten Geld, und es<br />
wurde eine <strong>Dessau</strong>er Fahrschule gesucht, die<br />
für solche speziellen Fahrschüler gerüstet ist.<br />
Sie fand man bei Klaus Noack, der seit 42<br />
Jahren Fahrlehrer in <strong>Dessau</strong> ist. Seit 22 Jahren<br />
hilft der Spezialist auch körperbehinderten<br />
Menschen, damit sie sicher durch den Straßenverkehr<br />
kommen. Als der 57-Jährige Wolfgang<br />
Klaffke von seinem festen Termin für die Fahrstunde<br />
erfuhr, habe es ihn regelrecht umgehauen,<br />
sagte er.<br />
Selbst das MDR-Fernsehen fand die Idee umwerfend<br />
und begleitete Wolfgang Klaffke bei<br />
seinen Fahrversuchen. Es war ein aufregender<br />
Vormittag auf dem Fahrschulplatz mit weichen<br />
Knien und schweißnassen Händen, für den sich<br />
Klaffke ganz herzlich bei den Schülern bedanken<br />
möchte. Mal richtig Gas zu geben, „ist ein irres<br />
Gefühl“, sagte Klaffke danach.<br />
Auf die außergewöhnliche Geschichte aufmerksam<br />
geworden, meldete sich auch das MDRJugendradio<br />
Jump bei der Klasse und spendierte<br />
den Schülern ein opulentes Frühstück in die<br />
Krankenpflegeschule. Denn gute Ideen müssen<br />
belohnt werden.<br />
Antje Orgass
1 <strong>UnserKliniKum</strong> städtisches KliniKum dessAu AusgAbe 03/OKtOber 2010 AusgAbe 03/OKtOber 2010 städtisches KliniKum dessAu <strong>UnserKliniKum</strong>13<br />
Im Foyer konnten sich die Patienten und Besucher des <strong>Klinikum</strong>s in der Ausstellung „Wohnen in der Stadt“ über neue Wohnmodelle informieren. Foto: Ilka Hillger<br />
eigenheim mitten im Zentrum<br />
die Wohnbundberatung stellte sich und ihre Projekte im <strong>Klinikum</strong> vor.<br />
Wie wohnt man künftig in der Stadt? Welche<br />
neuen Modelle des Zusammenlebens bietet die<br />
Zukunft? Was kann auf innerstädtischen Brachen<br />
wachsen? Derartige Fragen beschäftigen<br />
das Selbstnutzer-Programm der Stadt <strong>Dessau</strong>-<br />
Roßlau. Im August machte eine Wanderausstellung<br />
des Projektes auch im Städtischen <strong>Klinikum</strong><br />
Station. Im Foyer des Krankenhauses war die<br />
Sonderausstellung „Wohnen in der Stadt“ zu<br />
sehen.<br />
In der Schau stellte das Büro Wohnbund-Beratung<br />
<strong>Dessau</strong> ein Programm vor, das bauwillige<br />
Familien und Singles jeden Alters dabei unterstützt,<br />
ihren Traum vom Wohneigentum in der<br />
Stadt zu verwirklichen. Das geht am besten,<br />
wenn man sich zu einer Gemeinschaft zusammenschließt<br />
und die Kräfte für ein gemeinsames<br />
Ziel bündelt. Leer stehende Häuser, Baulücken<br />
und Brachflächen bieten Jung und Alt viele<br />
Möglichkeiten, durch Sanierung, Neu- oder Umbau<br />
neue Wohnformen in jeder Art und Größe zu<br />
realisieren – zentrumsnah, nach eigenen Vorstellungen<br />
und Bedürfnissen, individuell, aber<br />
die Vorteile gemeinsamen Handelns nutzend,<br />
nachbarschaftlich, generationenübergreifend.<br />
Die Ausstellung stellte aktuelle und bereits realisierte<br />
Projekte von Baugemeinschaften in <strong>Dessau</strong>-Roßlau<br />
vor und informierte über die Ziele<br />
und Arbeitsweise des Programms, welches das<br />
Büro Wohnbund-Beratung im Auftrag der Stadt<br />
und in enger Kooperation mit ihr durchführt.<br />
Christine Küenle, Assistentin der Verwaltungsdirektorin,<br />
eröffnete die Schau im Foyer und<br />
sagte: „Wohl niemand möchte, dass die Stadt in<br />
viele kleine Vororte zerfällt. Dagegen zu steuern<br />
sollte Anliegen aller sein und dabei helfen kann<br />
das Wohnbund-Projekt“. In der Gemeinschaft<br />
sei das Bauen einfacher, als wenn man alleine<br />
dastehe.<br />
Dies bestätigte Wolfgang Schmieder, der Leiter<br />
des Bauverwaltungsamtes der Stadt <strong>Dessau</strong>-<br />
Roßlau, der zur Ausstellungseröffnung kam. „Wir<br />
haben gewissermaßen nach einer Therapie für<br />
die Stadt gesucht und eine Teilbehandlung mit<br />
diesem Projekt gefunden“, sagte er. Wie diese<br />
aussieht erläuterte Birgit Kegler von der Wohnbund-Beratung<br />
<strong>Dessau</strong>.<br />
Demnach nahm das Selbstnutzer-Programm<br />
seinen Anfang 2003 in Leipzig. Dort wie auch<br />
in <strong>Dessau</strong> sieht sich das Wohnbund-Büro als<br />
Vermittler zwischen Bauherren, Architekten und<br />
Grundstückseigentümern. „Eine erfolgreiche<br />
Therapie wie in Leipzig ist jedoch in <strong>Dessau</strong> nicht<br />
möglich“, schränkte Birgit Kegler ein. Bislang<br />
hätten sich für keines der vorgestellten Projekte<br />
innerhalb der Stadt genügend Interessenten gefunden,<br />
um diese auch umzusetzen. „Wir stehen<br />
jedoch gut da, auch wenn sich bislang noch<br />
keine Baugruppe mit einem Objekt aus unserem<br />
Portfolio gefunden hat“, sagte sie. In München<br />
hätten sich beispielsweise erst nach sieben Jahren<br />
erste Erfolge eingestellt.<br />
Verdrießen lassen sich Kegler und ihre Mitarbeiter<br />
– das Büro befindet sich im Koch-Haus in<br />
der Humperdinckstraße – indes nicht. Gefördert<br />
durch das Projekt „Soziale Stadt“ sehen sich die<br />
Wohnbund-Mitstreiter auch künftig als Anlaufstelle,<br />
Sammelpunkt und Pool für Bauinteressenten<br />
und Anbieter. „Wir wollen mit unseren Angeboten<br />
auch für eine Belebung der Innenstadt sorgen.<br />
Gerade für Familien mit Kindern, aber auch<br />
für ältere Menschen sind unsere Bauvorschläge<br />
interessant“, so Kegler. Verwirklichen könne man<br />
damit den Traum vom Eigenheim mitten in der<br />
Stadt. Auf der Internetpräsenz der Selbstnutzer<br />
findet sich denn auch ein guter Überblick über<br />
die verschiedenen Baumodelle. Dort kann man<br />
sehr viel gezielter Informationen sammeln, als<br />
dies in der Wanderausstellung möglich war. Die<br />
Werbefahnen im <strong>Klinikum</strong>-Foyer beschränkten<br />
sich vor allem auf eine Gesamtdarstellung des<br />
Projektes.<br />
Ilka Hillger<br />
minister des landes interessieren sich<br />
für wissenschaft und forschung<br />
reiner haseloff und Jens bullerjahn besuchten diesen sommer das <strong>Klinikum</strong>.<br />
Das Städtische <strong>Klinikum</strong> zieht die sachsen-anhaltischen<br />
Minister an. Sowohl Dr. Reiner Haseloff,<br />
Minister für Wirtschaft und Arbeit des<br />
Landes Sachsen-Anhalt, als auch Finanzminister<br />
Jens Bullerjahn besuchten in diesem Sommer<br />
das Krankenhaus. Wissenschaft und Forschung<br />
im medizinischen Bereich standen im Mittelpunkt<br />
des Besuchs von Dr. Reiner Haseloff am 14. Juli<br />
im Städtischen <strong>Klinikum</strong> <strong>Dessau</strong>. Der Minister<br />
weilte auf Einladung von Prof. Dr. Christos C.<br />
Zouboulis, Chefarzt der Klinik für Dermatologie,<br />
Venerologie und Allergologie, Immunologisches<br />
Zentrum, im <strong>Dessau</strong>er Krankenhaus. Neben<br />
dem Wirtschaftsminister nahmen unter anderen<br />
der Vizepräsident des Umweltbundesamtes Dr.<br />
Thomas Holzmann, der Bundestagsabgeordnete<br />
Ulrich Petzold, der Landtagsabgeordnete Kurt<br />
Brumme, der Präsident des Stadtrates Dr. Stefan<br />
Exner und der stellv. Fraktionsvorsitzende<br />
der CDU-Stadtratsfraktion Harald Trocha an dem<br />
Besuch teil.<br />
Nach Empfang und Begrüßung durch Oberbürgermeister<br />
Klemens Koschig, Verwaltungsdirektorin<br />
Gabriele Süßmilch und Dr. Joachim Zagrodnick,<br />
Ärztlicher Direktor des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s,<br />
schloss sich eine Begehung durch das Zentrum<br />
für Klinische Studien und die Forschungslabore<br />
am Städtischen <strong>Klinikum</strong> und beim DRK-Blutspendedienst<br />
an. Eine Besprechung über das<br />
Zukunftspotenzial der klinischen und experimentellen<br />
Forschung in der Stadt <strong>Dessau</strong>-Roßlau<br />
sowie der Entwicklung des Bereichs Medizin in<br />
<strong>Dessau</strong>-Roßlau und in Sachsen-Anhalt beende-<br />
Minister Reiner Haseloff (2.v.r.) besuchte im Juli das Städtische <strong>Klinikum</strong>. Foto: Ilka Hillger<br />
te den Besuch des Ministers für Wirtschaft und<br />
Arbeit.<br />
Haseloff brachte zum Ausdruck, Möglichkeiten<br />
zu prüfen, das Städtische <strong>Klinikum</strong> perspektivisch<br />
als Forschungs- und Wissenschaftsstandort<br />
auszubauen. Thomas Holzmann hatte bei<br />
dem Arbeitsbesuch unterstrichen, dass das UBA<br />
vor allem im Bereich Umwelt und Gesundheit und<br />
speziell bei klinisch-dermatologischen Untersuchungen<br />
an einer Zusammenarbeit mit dem <strong>Klinikum</strong><br />
interessiert sei. Laut Holzmann plane die<br />
Minister Jens Bullerjahn bei seinem Rundgang im August durch das <strong>Dessau</strong>er Krankenhaus. Foto: Wolf-Erik Widdel<br />
Bundesregierung die Gründung eines Rohstoffinstituts,<br />
sein Amt plädiere für einen Standort in<br />
unmittelbarer Nähe zum UBA. Voraussetzung für<br />
Lehre sei jedoch eine universitäre Anbindung des<br />
Krankenhauses. Beeindruckt von der Kompetenz<br />
und der Infrastruktur am Städtischen <strong>Klinikum</strong><br />
sicherte Reiner Haseloff einen weiteren Besuch<br />
im <strong>Klinikum</strong> zu. Außerdem wolle er gemeinsam<br />
mit Kultusministerin Brigitta Wolff Gespräche<br />
mit dem Rektor der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität<br />
führen.<br />
Gut einen Monat später, am 25. August, traf sich<br />
die gleichermaßen hochkarätig besetzte Runde<br />
– erneut auf Einladung von Prof. Christos C. Zouboulis<br />
– zu einem Rundgang mit Finanzminister<br />
Jens Bullerjahn. „Wir wollten auch ihm zeigen,<br />
dass hier in <strong>Dessau</strong> die Patienten mit hochmoderner<br />
Technik behandelt werden, wir aber auch<br />
ein Zentrum für Forschung sind und es Zeit ist,<br />
auch die Lehre an diesem Standort zu entwickeln“,<br />
sagte Prof. Zouboulis.<br />
Jens Bullerjahn zeigte sich außerordentlich<br />
überrascht über das moderne <strong>Klinikum</strong> und positiv<br />
erstaunt, wie eng die Kliniken zusammenarbeiten.<br />
Zusagen konnte er zwar ebenso wenig<br />
machen wie sein Ministerkollege, aber auch<br />
Bullerjahn hatte für das Anliegen der Klinik und<br />
des Umweltbundesamtes ein offenes Ohr. „Man<br />
sollte nicht gleich jede gute Idee wegwischen.<br />
Hier sehe ich ein großes Potenzial“, äußerte<br />
sich der Finanzminister am Ende seines Besuches.<br />
IIka Hillger
1 <strong>UnserKliniKum</strong> städtisches KliniKum dessAu AusgAbe 03/OKtOber 2010 <strong>UnserKliniKum</strong>1<br />
Selbsthilfegruppen<br />
treffen sich<br />
Der 27. Oktober ist im <strong>Klinikum</strong> dem Thema der<br />
Selbsthilfe gewidmet. 13 Selbsthilfegruppen<br />
werden sich im Foyer des Hauses einen Tag lang<br />
präsentieren, ihre Arbeit vorstellen und offen<br />
sein für Gespräche mit Interessierten und Gästen<br />
des Hauses. Vorgestellt werden den Besuchern<br />
Menschen, die nach tragischen Momenten in<br />
Selbsthilfegruppen in <strong>Dessau</strong> und Umgebung<br />
Gleichgesinnte, neue Wege und manchmal auch<br />
ein neues Leben gefunden haben. Sicherlich bedarf<br />
es Mut, in die Öffentlichkeit zu gehen, sich<br />
seiner Krankheit, seiner Sucht, seiner Ängste zu<br />
bekennen. Das <strong>Klinikum</strong> möchte zeigen, dass es<br />
sich lohnt, nach Hilfe und Menschen mit den<br />
gleichen Erfahrungen zu suchen. Die offizielle<br />
Eröffnung des Tages ist um 10 Uhr in der Cafeteria<br />
durch Verwaltungsdirektorin Gabriele Süßmilch.<br />
Im Anschluss folgen kurz hintereinander<br />
Vorträge von Klinikseelsorgerin Rosemarie Bahn<br />
zu „Strategien der Krisenbewältigung – Mensch,<br />
hilf dir selbst“, von der Leiterin der Kontaktstelle<br />
für Selbsthilfegruppen zur Arbeit der Kontaktstelle<br />
und deren Chronik. Abschließend wird<br />
Eberhard Lawrenz, der Gruppensprecher der<br />
Selbsthilfegruppe Aphasie/Schlaganfall, über die<br />
Gründung einer Selbsthilfegruppe und deren Arbeit<br />
berichten.<br />
Um 14 Uhr wird zur Ausstellungseröffnung von<br />
Jörg Hundt ins Foyer eingeladen. Der Roßlauer<br />
erlitt vor wenigen Jahren selbst einen schweren<br />
Schlaganfall und zeigt mit seinen Bildern, dass<br />
der Weg zurück ins aktive Leben einiger Selbstkämpfe,<br />
Zweifel und Ängste bedarf. Entstanden<br />
ist eine bildhafte Chronik seines Seelen- und<br />
Körperzustandes über die letzten Jahre. Über den<br />
ganzen Tag hinweg sind Gäste zu einem Besuch<br />
ins <strong>Klinikum</strong> und einer Beschäftigung mit dem<br />
Thema „Selbsthilfe“ eingeladen.<br />
Antje Orgass<br />
Selbsthilfegruppen können sich am 27. Oktober bei einem<br />
Aktionstag im <strong>Klinikum</strong> austauschen. Foto: Widdel<br />
Notfallseelsorger werden in ganz Deutschland gebraucht–auch das <strong>Dessau</strong>er Team sucht Ehrenamtliche.<br />
Im Notfall spenden<br />
Seelsorger Trost<br />
das dessauer team wünscht sich Verstärkung.<br />
Das Team der <strong>Dessau</strong>er Notfallsorge sucht neue<br />
ehrenamtliche Mitarbeiter für die Notfallbegleitung<br />
und Krisenintervention. Ab Januar können<br />
sich interessierte <strong>Dessau</strong>-Roßlauer in einem<br />
Lehrgang zu Notfallseelsorgern ausbilden lassen.<br />
Notfallseelsorger leisten Betroffenen und<br />
Angehörigen von Opfern in akuten Krisensituationen<br />
Beistand, etwa nach der Überbringung<br />
einer Todesnachricht durch die Polizei. Neben<br />
Suiziden und Verkehrsunfällen sind es vor allem<br />
Notfälle im häuslichen Bereich, nach denen<br />
Notfallseelsorger gerufen werden. Einrichtungen<br />
der Notfallseelsorge existieren in praktisch allen<br />
evangelischen und katholischen Kirchen in<br />
Deutschland, der Schweiz und Österreich. Sie<br />
wird meist ehrenamtlich neben dem eigentlichen<br />
Dienstauftrag von hauptamtlichen Seelsorgern<br />
durchgeführt, aber es gibt zunehmend auch<br />
ehrenamtliche Seelsorger, die hier mit anderen<br />
beruflichen Hintergründen mitarbeiten. Es gibt in<br />
Deutschland rund 250 Notfallseelsorgegruppen.<br />
Einer breiteren Öffentlichkeit wurde die Arbeit<br />
der Notfallseelsorge durch das ICE-Unglück von<br />
Eschede 1998 bekannt. Hier waren zahlreiche<br />
Notfallseelsorger im Einsatz, um Überlebende,<br />
Angehörige und Rettungskräfte zu betreuen,<br />
worüber auch in den Medien berichtet wurde.<br />
Wer Notfallseelsorger werden möchte, sollte<br />
zwischen 25 und 70 Jahre alt sein. Neueinsteiger<br />
in der Notfallbegleitung sollten psychisch<br />
und physisch belastbar sein und in einem sozial<br />
gut integrierten Umfeld leben. Wichtig für die<br />
Arbeit als Notfallseelsorger ist, dass man im<br />
vergangenen Jahr kein eigenes traumatisches<br />
Erlebnis bewältigen musste. Der Lehrgang wird<br />
von der Landespolizeipfarrerin Thea Ilse geleitet<br />
und in drei aufeinander aufbauenden Blöcken im<br />
Städtischen <strong>Klinikum</strong> <strong>Dessau</strong> veranstaltet. „Wir<br />
laden alle Interessenten zunächst zu einem Vorgespräch<br />
ein, um mit ihnen gemeinsam herauszufinden,<br />
ob sich die Tätigkeit als Notfallseelsorger<br />
für sie eignet“, erklärt Rosemarie Bahn,<br />
Teamleiterin der Notfallseelsorge. „Wichtig ist,<br />
dass Notfallseelsorger ihre Arbeit mit Herz und<br />
Verstand erledigen.“<br />
Die Kursinhalte umfassen neben den Grundlagen<br />
der psychosozialen Notfallversorgung praktische<br />
Anleitungen zur Begleitung von Trauernden. Dazu<br />
zählen unter anderem die Betreuung von Kindern<br />
in Notfallsituationen und das Verhalten an Einsatzstellen.<br />
Um mit der anspruchsvollen ehrenamtlichen<br />
Aufgabe umgehen zu können, lernen<br />
die angehenden Notfallseelsorger außerdem, wie<br />
sie eigene Belastungen bewältigen.<br />
Im Team der <strong>Dessau</strong>er Notfallseelsorge stehen<br />
derzeit 30 ausgebildete ehrenamtliche Mitarbeiter<br />
für den Notfall bereit. Jeder Helfer übernimmt<br />
zwei bis drei jeweils zwölfstündige Bereitschaftsdienste<br />
im Monat. Während der Schichten sind<br />
die Helfer telefonisch erreichbar, um im Falle<br />
einer Alarmierung zum Unfallort fahren zu können.<br />
Vor sechs Jahren wurde die Notfallseelsorge<br />
in <strong>Dessau</strong> gegründet. Unter dem gemeinsamen<br />
Dach des Diakonischen Werkes in <strong>Dessau</strong>-Roßlau<br />
bilden zehn ansässige Organisationen das<br />
Kuratorium, darunter unter anderem die Stadt<br />
<strong>Dessau</strong>-Roßlau, das Deutsche Rote Kreuz und<br />
das Städtische <strong>Klinikum</strong> <strong>Dessau</strong>.<br />
Interessenten für die Ausbildung zum Notfallseelsorger<br />
melden sich bei Rosemarie Bahn, Teamleiterin,<br />
Telefon 03 40/5 01-12 42, E-Mail. Rosemarie.<br />
bahn@klinikum-dessau.de<br />
Basteln und Bewegung sind<br />
im mVZ für patienten therapie<br />
holger Wesp betreibt eine Praxis für ergotherapie im Versorgungszentrum.<br />
Im Kreativraum kommt man am Herbst nicht<br />
vorbei. Die Jahreszeit prägt die Bastelarbeiten,<br />
die weit mehr als das sind: Sie sind Therapie.<br />
„Das sind alles die Arbeiten von Patienten“,<br />
sagt Holger Wesp und präsentiert Plastiken aus<br />
Speckstein, Holzschnitzereien, Collagen, Aquarelle,<br />
Töpferarbeiten, Gedrucktes und Gestricktes.<br />
Holger Wesp ist Ergotherapeut und hat seine<br />
Praxis im Medizinischen Versorgungszentrum<br />
(MVZ) des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s. Seit Juni 2008<br />
nutzt er die freundlichen und hellen Räume für<br />
die Arbeit mit seinen Patienten, gemeinsam mit<br />
seiner Mitarbeiterin Oxana Rodau und Praktikantin<br />
Jessika Büttner werden hier Kinder, Jugendliche<br />
und Erwachsene betreut.<br />
„Mein Wunsch, eine eigene Praxis einzurichten,<br />
hatte sich damals genau mit dem Angebot von<br />
Räumen im MVZ überschnitten“, erzählt der<br />
Ergotherapeut, der ein breites Spektrum der<br />
Behandlung anbietet. „Schwierige Fälle aus<br />
dem Bereich der Traumatologie und der Handchirurgie<br />
sind bei uns gut aufgehoben“, sagt<br />
Wesp, der sowohl die aktive und passive Mobilistik<br />
trainiert, Wärme- und Kälteanwendungen<br />
durchführt. Eine ergotherapeutische Behandlung<br />
ist jedoch weitaus mehr. „Die Kreativtechniken,<br />
die wir für unsere Patienten anbieten, müssen<br />
zu deren Krankheitsbild passen“, erklärt der Ergotherapeut.<br />
So bietet er beispielsweise Menschen<br />
mit Handverletzungen das Korbflechten<br />
an. „Psychisch kranken Patienten sind wir auch<br />
behilflich, ein Hobby zu finden“, sagt er und zeigt<br />
auf ein Landschaftsbild, das ein junger Mann<br />
malte. „Das ist sein erstes Bild gewesen und als<br />
es fertig war, ist er fast vor Stolz geplatzt“, freut<br />
sich Wesp über Behandlungserfolge.<br />
„Ich habe einen wunderschönen<br />
Beruf gefunden.“<br />
Die Arbeit in der Praxis umfasst auch das Gespräch<br />
mit den Angehörigen. „Viele fühlen sich<br />
selbst oft hilflos oder überfordert“, weiß Wesp,<br />
der selbst Vater eines querschnittsgelähmten<br />
Sohnes ist. Eltern gebe man deshalb detaillierte<br />
Anleitungen, wie sie auch daheim mit ihren<br />
Kindern üben können. Umso enttäuschter sind<br />
Wesp und seine Kolleginnen, wenn dies nicht<br />
geschieht. Auch bedauert er den Trend der behandelnden<br />
Ärzte immer weniger Ergotherapie zu<br />
verschreiben.<br />
Kinder sind das Hauptklientel der Praxis. „Wir<br />
helfen ihnen nach Verletzungen und anderen<br />
Erkrankungen mit dem Ziel, Beeinträchtigungen<br />
in der Lebensqualität zu minimieren.“ Dabei bauen<br />
die Ergotherapeuten auch auf Bewegung. So<br />
wundert es nicht, dass zur Praxis im MVZ auch<br />
ein neu gestalteter Bewegungsraum gehört. Vor<br />
einer bunten selbst bemalten Wand liegen all die<br />
Hilfsmittel, mit denen die Übungen durchgeführt<br />
werden.<br />
Für seine Arbeit als Ergotherapeut kommt Holger<br />
Wesp seine vielfältige Berufserfahrung zu<br />
Gute. Der gebürtige <strong>Dessau</strong>er ist ausgebildeter<br />
Laborant, arbeitete aber auch als Zimmermann<br />
und Anlagentechniker. In einem Berufsfindungsseminar<br />
kristallisierte sich seine Begabung im<br />
sozialen Bereich heraus, so dass er eine dreijährige<br />
Ausbildung zum Ergotherapeut an der<br />
Berufsfachschule für Ergotherapie in Bad Lauterberg<br />
absolvierte. „Ich habe damit einen wunderschönen<br />
Beruf gefunden“, sagt Holger Wesp,<br />
der sich mit seiner Praxis im MVZ auch einen<br />
guten Kontakt zum <strong>Klinikum</strong> und dessen Patienten<br />
verspricht. „Diese Zusammenarbeit würde<br />
ich gerne noch intensivieren“, wünscht sich der<br />
Ergotherapeut für die Zukunft.<br />
Ilka Hillger<br />
Holger Wesp und seine beiden Mitarbeiterinnen im neu gestalteten Bewegungsraum der Praxis für Ergotherapie im MVZ. Foto: Ilka Hillger
1 <strong>UnserKliniKum</strong> städtisches KliniKum dessAu AusgAbe 03/OKtOber 2010 AusgAbe 03/OKtOber 2010 städtisches KliniKum dessAu <strong>UnserKliniKum</strong>1<br />
ca knipping ist<br />
professor der mlU<br />
Stephan Knipping, seit 2009 Chefarzt der Klinik<br />
für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und<br />
Halschirurgie am Städtischen <strong>Klinikum</strong> <strong>Dessau</strong>,<br />
wurde jetzt zum Professor der Medizinischen<br />
Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-<br />
Wittenberg (MLU) ernannt. Über mehrere Jahre<br />
wirkte Prof. Knipping (Foto) zuvor als Privatdozent<br />
an der Universität. Nach der Erlangung<br />
der Lehrbefugnis musste der Mediziner in den<br />
vergangenen sechseinhalb Jahren einen Aufgabenkatalog<br />
erfüllen, um die Professur zu erlangen.<br />
Dazu gehörten unter anderem neben der<br />
Vorlesungs- und Lehrtätigkeit die Durchführung<br />
von Fortbildungsveranstaltungen, die Betreuung<br />
von Doktoranden und die Beteiligung an wissenschaftlichen<br />
Veranstaltungen sowie die Erstellung<br />
von wissenschaftlichen Publikationen.<br />
„Ich habe dafür einen großen Teil meiner Freizeit<br />
aufgewendet. Sonst wird das nichts“, so Prof.<br />
Knipping, der auch stellvertretender Vorsitzender<br />
des Promotionsausschusses der MLU ist. Stephan<br />
Knipping wird nun weiterhin in Lehre und<br />
Forschung tätig sein und regelmäßig Vorlesungen<br />
und Seminare an der MLU halten. „Ich freue<br />
mich über die Professur auch für das <strong>Dessau</strong>er<br />
<strong>Klinikum</strong>, denn letztlich erhöht dies das Renommee<br />
der HNO-Klinik“, so der Mediziner.<br />
Die Universität,<br />
an der Prof. Dr.<br />
Knipping auch<br />
weiterhin lehrt,<br />
ist ihm nicht unbekannt,<br />
denn<br />
bevor er als Chefarzt<br />
nach <strong>Dessau</strong><br />
wechselte, arbeitete<br />
er 14 Jahre<br />
an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />
und war leitender Oberarzt am Universitätsklinikum<br />
Halle. An der MLU nahm er nach<br />
einer Ausbildung zum Krankenpfleger 1986 auch<br />
das Studium der Humanmedizin auf, das er ab<br />
1990 an der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München fortführte.<br />
1995 promovierte er an der Münchener Universität<br />
zum Thema „ Immunhistochemische Untersuchungen<br />
zum Innervationsmuster der unteren<br />
Nasenmuschel des Menschen unter Berücksichtigung<br />
des Vorkommens der Neuropeptide VIP<br />
und CGRP“. Seit 2000 ist Prof. Knipping Facharzt<br />
für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Zu den Spezialisierungen<br />
des Mediziners gehören spezielle<br />
HNO-Chirurgie, plastische und ästhetische Operationen,<br />
Allergologie sowie Stimm- und Sprachstörungen.<br />
Prof. Knipping verfügt über Zusatzqualifikationen<br />
in Akupunktur, Tauchmedizin,<br />
ärztlichem Qualitätsmanagement, Somnologie<br />
und Alpin- und Expeditionsmedizin.<br />
Ilka Hillger<br />
Über ihren Abschluss freuen sich die Auszubildenden der Krankenpflegeschule des <strong>Klinikum</strong>s. Foto: Widdel<br />
Zeugnisübergabe<br />
für 27 Pflegeschüler<br />
elf Absolventen werden vom <strong>Klinikum</strong> übernommen.<br />
Die meisten Auszubildenden der Krankenpflegeschule<br />
des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s haben es<br />
geschafft:<br />
Sie haben ihre drei jährige Ausbildung in der<br />
Gesundheits- und Krankenpflege erfolgreich<br />
abgeschlossen. Die feierliche Zeugnisübergabe<br />
für die jungen Frauen und Männer fand am 29.<br />
September in der Cafeteria des <strong>Klinikum</strong>s statt.<br />
27 Auszubildende (21 Frauen und sechs Männer)<br />
von insgesamt 33 Auszubildenden bekamen<br />
ihr Examenszeugnis überreicht und dürfen sich<br />
Gesundheits- und Krankenpfleger nennen. Insgesamt<br />
13 Absolventen haben das Examen mit<br />
dem Prädikat „gut“ erfolgreich bestanden. Von<br />
den Absolventen dieses Jahres werden elf Auszubildende<br />
des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s als examinierte<br />
Pflegekräfte vom Haus übernommen. Für<br />
dieses offensive und zukunftsorientierte Einstellungssignal<br />
dankt die Krankenpflegeschule der<br />
Klinilkleitung.<br />
Die Ausbildung am <strong>Klinikum</strong> findet in Kooperation<br />
mit den Krankenhäusern in Köthen und Bitterfeld/<br />
Wolfen statt. In diesem Sinne waren unter<br />
den Gästen bei der Zeugnisübergabe auch die<br />
Pflegedienstleitungen und Ausbildungsverantwortlichen<br />
dieser Häuser. Darüber hinaus kamen<br />
Freunde und Eltern der Absolventen sowie die in<br />
die Prüfungen einbezogenen Praxisanleiterinnen<br />
zu der Feierstunde. Die Veranstaltung wurde<br />
musikalisch von Christine und Sebastian Berger-<br />
Brandt (Klavier/ Gesang) aus Halle hervorragend<br />
begleitet.<br />
Die Auszubildenden wurden in der theoretischen<br />
Ausbildung nach Lernfeldern ausgebildet. Dazu<br />
gehören u.a. Haut und Körper pflegen, Menschen<br />
aus anderen Kulturen, persönliche Gesunderhaltung,<br />
bei Diagnostik und Therapie assistieren.<br />
Darüber hinaus absolvierten sie breit gefächerte<br />
Praxiseinsätze, u.a. im Bereich Innere Medizin,<br />
Chirurgie, ambulante und stationäre Altenhilfe,<br />
Sozialer Dienst, Physiotherapie und Diätassistenz.<br />
In der Summe war es ein komplexes, breit<br />
gefächertes Themenspektrum, eine Annäherung<br />
an das, was Pflege heute ist.<br />
Es ist zu hoffen, dass diese Vielfalt zu einem<br />
Bildungserlebnis für die Auszubildenden beigetragen<br />
hat und die Lehrer eine differenzierte Vorstellung<br />
und Herangehensweise an unterschiedliche<br />
Altersphasen, Lebenslagen und Krankheitszustände<br />
befördern konnten. Nicht alles<br />
wird wie Hammer und Nagel zusammenpassen.<br />
Manches bleibt fremd, ist aber eben nicht so wie<br />
immer, muss neu bedacht oder auch erhalten<br />
werden. Auszubildende und Lehrkräfte stehen<br />
oft genau in diesem Spagat. Einerseits sollen die<br />
ausbildungsbezogenen Wissensbestände ganz<br />
praktisch und zielorientiert vermittelt werden,<br />
anderseits sollten Auszubildende auch reflexiv<br />
Raum haben auzusloten, aus welchen Quellen<br />
sich ihr Tun speist. In diesem Prozess werden<br />
Auszubildende als Person fast zwangsläufig<br />
sichtbarer. In seinem an diesem Tag gehaltenen<br />
Redebeitrag hat Dr. André Dyrna in Anspielung<br />
auf das durchaus riskante Helfermotiv („Ich werde<br />
überall gebraucht–egal wo!“) darauf verwiesen,<br />
dass das Ausprobieren, Hinaustreten und<br />
Gehen an andere Orte öffnend und bereichernd<br />
für den Einzelnen sein kann. Auch wenn es etwas<br />
abgegriffen klingt, diese Grundausbildung bietet<br />
den Absolventen eine Vielzahl von Entwicklungsmöglichkeiten.<br />
Dr. Thomas Schilling<br />
Die Kinderklinik wurde mit<br />
einem Zertifikat ausgezeichnet<br />
bundesweite bewertung nach verschiedenen Kriterien ist erfüllt.<br />
Am 19. September fand zum 13. Mal der Tag des<br />
Kinderkrankenhauses statt. Anlässlich dieses<br />
Gesundheitstages freute sich die Klinik für Kinder-<br />
und Jugendmedizin des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s,<br />
darüber informieren zu können, dass sie<br />
das Kinderkliniken-Gütesiegel „Ausgezeichnet.<br />
für Kinder“ erhalten hat. Die Gesellschaft der<br />
Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in<br />
Deutschland e.V. hat in enger Kooperation mit<br />
der Bundesarbeitsgemeinschaft Kind und Krankenhaus<br />
und der Deutschen Akademie für Kinder-<br />
und Jugendmedizin e.V. Mindestkriterien zur<br />
Qualitätssicherung zur stationären Versorgung<br />
von kranken Kindern und Jugendlichen entwickelt.<br />
In einer ersten und bundesweit noch nie da<br />
gewesenen Umfrage ließen sich Kinderkrankenhäuser<br />
und Kinderabteilungen freiwillig überprüfen<br />
und bewerten, ob sie diese Qualitätskriterien<br />
erfüllen. Das Ergebnis: Rund 180 Gütesiegel<br />
„Ausgezeichnet. für Kinder“ wurden in Form einer<br />
Urkunde an Kinderkliniken, die die Kriterien<br />
erfüllen, verliehen.<br />
Zu den Kriterien, die zur Zertifizierung der <strong>Dessau</strong>er<br />
Kinderklinik führten, gehörten folgende<br />
Punkte: 24 Stunden täglich kinderärztliche Betreuung,<br />
kinderärztlicher Bereitschaftsdienst,<br />
Betreuung durch ausgebildete Kinderkrankenschwestern,<br />
integrierte Kinderchirurgie,<br />
diagnostische Untersuchungsmethoden sind<br />
den Bedürfnissen von Kindern angepasst (z.B.<br />
Ultraschall), Möglichkeit der stationären Mitaufnahme<br />
der Eltern, kindgemäßer Kost- und<br />
Diätplan und Spezialambulanzen, u.a. für Diabetes,<br />
Rheumatologie, Kinderkardiologie sowie<br />
die Notfallambulanz.<br />
„Für uns ist das eine<br />
Anerkennung der Arbeit.“<br />
Die Homepage www.ausgezeichnet-fuer-kinder.<br />
de dokumentiert das Anforderungsprofil an die<br />
Kinderkliniken und verzeichnet, wo sich Kinderkliniken<br />
bzw. Kinderabteilungen für Kinderheilkunde<br />
und Jugendmedizin sowie für Kinderchirurgie befinden,<br />
die die anspruchsvollen Mindestkriterien<br />
zur Qualitätssicherung erfüllen. Eltern können<br />
dadurch nun selbst prüfen, ob es in ihrem Umfeld<br />
eine Kinderklinik gibt, die die Qualitätskriterien<br />
einer guten Kinderklinik erfüllt. Das Gütesiegel<br />
„Ausgezeichnet. für Kinder“ gilt zwei Jahre.<br />
Dr. Uwe A. Mathony, Chefarzt der Klinik für Kinder<br />
und Jugendmedizin des Städtischen <strong>Klinikum</strong>,<br />
freute sich ebenso wie die <strong>Klinikum</strong>leitung über<br />
die Zertifizierung. „Für unsere Ärzte und das Pflegepersonal<br />
ist dies eine Anerkennung der Arbeit,<br />
die Tag für Tag für das Wohl der kleinen Patienten<br />
geleistet wird“, sagte er.<br />
Von der Arbeit der Kinderklinik konnten sich in<br />
diesem Jahr erneut Kinder und Eltern überzeugen,<br />
als am 14. August unter dem Motto „Keine<br />
Angst vorm Krankenhaus“ zum 12. Kinderfest anlässlich<br />
des Tages des Kinderkrankenhauses eingeladen<br />
wurde. Auf dem Programm stand unter<br />
anderem der Blick mit einer Zaubermaschine in<br />
das Innere des Bauches. Puppen- und Teddydoktoren<br />
versorgten die mitgebrachten plüschigen<br />
Schwerverletzten und Kranken. Wer schon immer<br />
mal wissen wollte, wie sich ein Gipsarm anfühlt,<br />
der konnte sich diesen in bunten Farben anlegen<br />
lassen. Außerdem wurden die Mädchen und<br />
Jungen Augenzeugen einer außergewöhnlichen<br />
Operation an einem Riesenplüsch-Elch. Im<br />
„Neugier-Express“ galt es, vielen Fragen rund<br />
um spannende Experimente in der Physik auf den<br />
Grund zu gehen und sich auszuprobieren. Zudem<br />
konnten Kinder zuschauen, wie die Babys im<br />
<strong>Klinikum</strong> versorgt werden, das Innenleben eines<br />
DRK-Rettungswagens wurde erklärt und gezeigt.<br />
Die Freiwillige Feuerwehr Alten präsentierte bei<br />
einem Einsatz auf dem <strong>Klinikum</strong>gelände ihr Können,<br />
und auch der Heimatverein Alten lud die<br />
Kinder zu speziellen Führungen ins Museum ein.<br />
Ilka Hillger<br />
Beim Kinderfest der Kinderklinik konnten die kleinen<br />
Besucher alles rund um das Krankenhaus erfahren.<br />
Interessiert beobachteten die Kinder die Operation des Plüschelchs. Fotos: Kirstin Schaetz
1 <strong>UnserKliniKum</strong> städtisches KliniKum dessAu AusgAbe 03/OKtOber 2010 AusgAbe 03/OKtOber 2010 städtisches KliniKum dessAu <strong>UnserKliniKum</strong>1<br />
<strong>Klinikum</strong> half der<br />
Jazzkulttour<br />
Die fünfte Veranstaltung „Jazzkulttour“ im August<br />
wurde in diesem Jahr zum ersten Mal vom<br />
Städtischen <strong>Klinikum</strong> <strong>Dessau</strong> unterstützt. Einen<br />
Spendenscheck über 1 500 Euro nahmen die Veranstalter<br />
vom städtischen Kulturamt bei einem<br />
Termin in der Stadtsparkasse von Verwaltungsdirektorin<br />
Gabriele Süßmilch entgegen. Neben der<br />
Stadtsparkasse gehört das <strong>Klinikum</strong> damit zu<br />
den Hauptförderern von „Jazzkulttour“. Ralf<br />
Schüler, Mitarbeiter der Stadtverwaltung, dankte<br />
der Krankenhausleitung für die unkomplizierte<br />
Hilfe, um den Abend durchzuführen. Die Unterstützung<br />
ermögliche einen freien Eintritt für alle<br />
Besucher. „Jazzkulttour“ ist eine Veranstaltungsreihe,<br />
die aus den „Museumsnächten“ hervorging,<br />
die über einige Jahre - meist am Vorabend<br />
des Internationalen Museumstages – in<br />
<strong>Dessau</strong> stattfanden. Vor zwei Jahren startete die<br />
neue Veranstaltungsreihe „Jazzkulttour“ mit einem<br />
Rotationsprinzip aber dem gleichen Grundansatz,<br />
eine musikalische Abend- oder Nachtveranstaltung<br />
in einem Museum durchzuführen.<br />
Es werden aber nicht mehr alle Museen an einem<br />
Abend parallel bespielt, sondern jeweils nur eine<br />
Einrichtung.<br />
Zu den musikalischen Beiträgen kommen noch<br />
Kunstaktionen und Sonderführungen nebst Einblicken<br />
hinter die Kulissen der Museen hinzu. Die<br />
Nummer 5 der „Jazzkulttour“ fand vor und im Johannbau,<br />
dem Ausstellungsdomizil des Museums<br />
für Stadtgeschichte <strong>Dessau</strong>, statt. Als musikalisches<br />
Highlight war der Auftritt der mobilen<br />
Frauen-Party-Marching-Band „Brassapeal“ aus<br />
Berlin zu erleben. Ilka Hillger<br />
Zur Oberärztin für Bereich Zytologie (Klinik für<br />
Pathologie) wurde Stefanie Hege ernannt. Die<br />
Medizinerin, 1978 in Halle geboren, absolvierte<br />
am dortigen Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium<br />
ihr Abitur und nahm 1996 das Studium der<br />
Humanmedizin an der Martin-Luther-Universität<br />
Halle-Wittenberg auf, wo sie 2003 ihr 3. Staatsexamen<br />
ablegte. Praktika führten sie 2002 und<br />
2003 in das Institut für Pathologie der Martin-<br />
Luther-Universität Halle-Wittenberg und in die<br />
Chirurgie und Innere Medizin des halleschen St.<br />
Elisabeth Krankenhauses. Famulaturen absolvierte<br />
Stefanie Hege u.a. an der Kinderchirurgie<br />
an der Universitätsklinik Graz und in der Rechtsmedizin<br />
am Institut für Rechtsmedizin der MLU.<br />
Vom August 2003 bis September 2004 war sie<br />
tätig als Ärztin im Praktikum am Städtischen<br />
<strong>Klinikum</strong> <strong>Dessau</strong> im Institut für Pathologie, danach<br />
arbeitete sie als Ärztin in Weiterbildung am<br />
gleichen Ort.<br />
Seit Januar 2010 ist Stefanie Hege Fachärztin am<br />
Städtischen <strong>Klinikum</strong> im Institut für Pathologie.<br />
Ihre Tätigkeit umfasst das gesamte Spektrum der<br />
Pathologie: Histologie, Immunhistologie, Schnellschnittdiagnostik<br />
und Obduktion. Schwerpunkt<br />
ihrer Arbeit sind die Zytologie und Immunzytologie<br />
- bei zunehmender Zahl der zytologischen<br />
Präparate und mögliche einsetzbare Techniken<br />
whetstone<br />
spielen für<br />
Kinderklinik<br />
Zu einem Benefizkonzert für den<br />
Förderverein der Klinik für Kinderund<br />
Jugendmedizin des Städtischen<br />
<strong>Klinikum</strong>s <strong>Dessau</strong> mit der<br />
Band „Whetstone“ wurde Anfang.<br />
Oktober in das Veranstaltungszentrum<br />
Hangar in <strong>Dessau</strong> eingeladen.<br />
Die seit 15 Jahren bestehende<br />
Band aus dem Raum Zwickau hat<br />
sich einen Namen mit Rock und<br />
Bluesrock gemacht und ist für ihre<br />
außerordentliche Spielfreude in<br />
kleinen Klubs wie auch bei großen<br />
Open Airs bekannt. Konzerte von<br />
„Whetstone“ können durchaus<br />
fünf Stunden dauern, und auch bei<br />
ihrem Auftritt im <strong>Dessau</strong>er Hangar<br />
bewiesen die Musiker Durchhaltevermögen.<br />
neu ernannte oberärzte<br />
in den Kliniken<br />
stefanie hege und dr. roman hirt stellen sich vor.<br />
auch an diesem Material(Immunzytologie, Molekularpathologie).<br />
Stefanie Hege ist zertifizierter<br />
Qualitätsmanagementbeauftragter der Pathologie<br />
und im Institut auch in dieser Funktion tätig.<br />
Das bedeutet die Mitarbeit im Prostatakarzinomzentrum<br />
und im Darmkrebszentrum, in denen<br />
das Institut Partner ist. Außerdem arbeitet sie<br />
aktive bei den wöchentlichen Tumorkonferenzen<br />
des Tumorzentrums mit.<br />
Neuer Oberarzt in der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde<br />
ist auch Dr. Roman Hirt, der 1976<br />
in Flensburg geboren wurde. Nach dem Abitur<br />
begann Hirt 1998 das Studium der Humanmedizin<br />
an der Christian- Albrechts-Universität Kiel.<br />
Währenddessen führt ihn Forschungsaufenthalt<br />
auch an das Tiermedizinische Institut des University<br />
College Dublin. Von 2004 bis 2008 war<br />
der Mediziner Assistenzarzt an der HNO-Universitätsklinik,<br />
der Martin-Luther-Universität Halle-<br />
Wittenberg. 2009 wechselte er als Assistenzarzt<br />
an die HNO-Klinik des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s<br />
<strong>Dessau</strong>, wo er Ende 2009 Facharzt und Mitte<br />
dieses Jahres Oberarzt wurde. Dr. Roman Hirt<br />
ist verantwortlich für medikamentöse und operative<br />
Tumortherapie und für die Somnologie, die<br />
Schlafforschung und Schlafmedizin.<br />
Ilka Hillger<br />
Bundesweite kampagne wirbt unter<br />
der Bevölkerung um Organpaten<br />
informationsmodule sind in den kommenden monaten unterwegs.<br />
Unter dem Motto „ORGANPATEN werden“ startete<br />
am 12. Oktober in Berlin die neue Kampagne<br />
der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung<br />
(BZgA), die rund um das Thema Organ- und<br />
Gewebespende informieren will. Ziel ist es, die<br />
Zahl derer, die einen Organspendeausweis bei<br />
sich tragen, zu erhöhen.<br />
Um Menschen dort zu erreichen, wo sie sich täglich<br />
aufhalten, wandert die Kampagne mit einer<br />
Informationstour quer durch Deutschland und<br />
macht Station in großen Einkaufszentren deutscher<br />
Großstädte und bei Großveranstaltungen.<br />
Im Mittelpunkt stehen zehn elektronische und<br />
mechanische Informationsmodule. Diese einzelnen<br />
Stationen laden Besucherinnen und Besucher<br />
ein, sich dem Thema Organspende auf<br />
spielerische Art zu nähern. So geben beispielsweise<br />
Multi-Touch-Tische einen virtuellen Einblick<br />
in den Körper, interaktive Stelen bieten die<br />
wichtigsten Informationen zur Organspende und<br />
bei einer Bodenprojektion kann man den Organspendeausweis<br />
als Puzzle mit den<br />
Füßen selber zusammensetzen.<br />
Da die Entscheidung zur Organspende<br />
ein sehr persönliches Thema ist,<br />
stehen außerdem ein geschultes<br />
Team und Vertreterinnen und Vertreter<br />
von örtlichen Selbsthilfegruppen<br />
für Fragen und Anliegen der Besucher<br />
zur Verfügung. Darüber hinaus<br />
hält die neue Internetseite www.organpaten.de<br />
eine Fülle an Informationen<br />
zu dem Thema bereit und bietet<br />
allen Interessierten die Möglichkeit,<br />
sich beispielsweise als Organpate<br />
mit einem Statement im Internet<br />
einzutragen. Hierzu erklärt Bundesgesundheitsminister<br />
Dr. Philipp<br />
Rösler: „Wer über Organspende<br />
spricht, setzt sich immer auch mit<br />
dem Sterben auseinander. Das<br />
macht vielen Menschen Angst. Deshalb<br />
ist es so wichtig, anschaulich<br />
und sachlich über das Thema zu informieren<br />
und den Menschen die<br />
Möglichkeit zu geben, sich persönlich<br />
beraten zu lassen. Die neue Informationstour<br />
der BZgA geht dazu<br />
an Orte, wo sich Menschen tagtäglich<br />
aufhalten, um sie als Organpaten<br />
zu gewinnen. Denn eine Patenschaft<br />
ist etwas Positives und Lebendiges.<br />
Es ist die freiwillige Übernahme<br />
von Verantwortung gegenüber<br />
Anderen.<br />
Und darum geht es doch.“ Aktuell zum Kampagnenstart<br />
stellt die BZgA die Ergebnisse einer<br />
neuen Repräsentativerhebung zu Wissen, Einstellung<br />
und Verhalten der Bevölkerung zur Organspende<br />
vor.<br />
„Es ist freiwillige Übernahme<br />
von Verantwortung<br />
gegenüber anderen.“<br />
Die Befragung zeigt, dass die Spendebereitschaft<br />
zugenommen hat. Stimmten vor zwei Jahren<br />
67 Prozent der Befragten zwischen 14 und 75<br />
Jahren einer Organ- und Gewebespende nach<br />
ihrem Tod zu, so stieg ihr Anteil im Jahr 2010 auf<br />
74 Prozent. Auch der Besitz des Organspendeausweises<br />
ist in den letzten zwei Jahren von<br />
17 auf 25 Prozent deutlich gestiegen. Als Gründe<br />
sagen diejenigen, die über einen Ausweis verfügen,<br />
zu 97 Prozent, dass sie anderen helfen<br />
möchten, und zu 72 Prozent, dass sie ihre Ange-<br />
hörigen mit dieser Entscheidung nicht belasten<br />
möchten. Auch wären 95 Prozent der Organspendeausweisbesitzer<br />
froh, selbst ein Organ zu erhalten,<br />
wenn sie eines brauchen würden.<br />
Demgegenüber sagen 62 Prozent derjenigen, die<br />
bislang keinen Organspendeausweis haben,<br />
dass sie sich jetzt noch nicht entscheiden können<br />
und wollen, 47 Prozent fürchten Missbrauch<br />
durch Organhandel und 33 Prozent haben Angst,<br />
dass im Ernstfall nicht mehr alles medizinisch<br />
Notwendige von den Ärzten für sie getan wird.<br />
Was die Informiertheit der Bevölkerung zu dem<br />
Thema betrifft, so zeigen die Ergebnisse der<br />
BZgA-Studie, dass 39 Prozent der Befragten nur<br />
über sehr wenig Informationen zum Thema Organspende<br />
verfügen und 9 Prozent sogar<br />
schlecht informiert sind. Deshalb setzt die neue<br />
Kampagne „ORGANPATEN werden“ genau an<br />
diesem Wissensdefizit an, um Menschen zu informieren<br />
und zur persönlichen Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema Organ- und<br />
Gewebespende anzuregen, damit<br />
sie ihre persönliche Haltung im<br />
Ausweis dokumentieren und mit<br />
sich tragen. Denn die BzgA-Studie<br />
belegt, dass Menschen, die gut informiert<br />
sind, eher einen Organspendeausweis<br />
ausfüllen, der Organ-<br />
und Gewebespende eher positiv<br />
gegenüberstehen, keine Befürchtungen<br />
vor Missbrauch durch<br />
Organhandel haben und weniger<br />
Ängste davor haben, dass im Todesfall<br />
nicht alles medizinisch Notwendige<br />
für sie getan wird. „Die Ergebnisse<br />
der Studie weisen grundsätzlich<br />
in eine erfreuliche Richtung“,<br />
betont Prof. Dr. Elisabeth<br />
Pott, Direktorin der Bundeszentrale<br />
für gesundheitliche Aufklärung.<br />
„Sie zeigen aber auch, dass noch<br />
immer ein großer Aufklärungsbedarf<br />
besteht. Deshalb informieren<br />
wir mit den Aktionsmodulen unserer<br />
neuen Kampagne gezielt über die<br />
Themen, die die Menschen interessieren,<br />
und können in den Beratungsgesprächen<br />
vor Ort konkret<br />
auf Ängste, Vorbehalte und Mythen,<br />
die in der Bevölkerung gegenüber<br />
dem Thema Organspende bestehen,<br />
eingehen.“<br />
Weitere Informationen zur Kampagne<br />
im Internet unter www.organpaten.de
0<strong>UnserKliniKum</strong><br />
Kulturtipps Kulturtipps <strong>UnserKliniKum</strong> 1<br />
„Der Widerspenstigen Zähmung“ gibt es im <strong>Dessau</strong>er<br />
Theater ab 29. Oktober als Ballett. Foto: Claudia Heysel<br />
Zwei schwestern<br />
und ihr Liebesleben<br />
Das <strong>Dessau</strong>er Ballett tanzt Shakespeare: „Der<br />
Widerspenstigen Zähmung“ hat am 29. Oktober<br />
um 19.30 Uhr im Anhaltischen Theater Premiere.<br />
Grundlage für dieses Handlungsballett ist die<br />
gleichnamige Komödie von William Shakespeare,<br />
zu der eine Auswahl an Filmmusiken von Dmitri<br />
Schostakowitsch erklingt.<br />
Erzählt wird die Geschichte zweier Schwestern,<br />
Bianca und Katharina, die nicht unterschiedlicher<br />
sein könnten. Bianca, die Jüngere, ist liebeswert<br />
und freundlich und möchte nichts lieber,<br />
als heiraten. Allerdings muss sie sich erst noch<br />
zwischen drei Verehrern entscheiden. Doch vorher<br />
muss Katharina heiraten, und die denkt gar<br />
nicht daran. Ganz im Gegenteil: Sie ist aufmüpfig<br />
und begegnet jedem mit kecken Widerworten. So<br />
machen sich Biancas Freier auf die Suche nach<br />
einem Ehemann für Katharina und finden ihn in<br />
Petruchio, der sich von der Widerspenstigkeit<br />
Katharinas nicht abschrecken lässt, besonders<br />
da diese Ehe auch finanziell für ihn von großer<br />
Attraktivität ist. Die Hochzeit zwischen Katharina<br />
und Petruchio ist schnell arrangiert, doch bis<br />
die zwei dann wirklich auch in Liebe zueinander<br />
finden, wird mit großer Lust gestritten. Choreograf<br />
Tomasz Kajdanski schafft für diese grotesk-komische<br />
Verwandlungs- und Verwirrposse<br />
eine Choreografie, die vor Lebensfreude nur so<br />
sprüht. Ganz im Stile der Commedie dell’arte jagt<br />
ein Scherz den nächsten und eine turbulente<br />
Maskerade entspinnt sich auf der Bühne nicht<br />
nur zwischen den Tänzern auch das Bühnenbild<br />
von Dorin Gal mit seinen drehbaren antiken Periakten,<br />
schafft einen schnellen Wechsel des<br />
Bühnenbildes.<br />
mit neuer musik geht es zu den sternen<br />
Festival imPuls bietet eine Fülle von Konzerten in dessau und roßlau. Kindermusical auf der bauhausbühne.<br />
Die dritte Auflage des IMPULS-Festival für Neue<br />
Musik in Sachsen-Anhalt findet in diesem Jahr<br />
vom 29. Oktober bis 21. November wieder in den<br />
sechs Orchesterstädten des Landes und darüber<br />
hinaus an drei weiteren Orten – Köthen, Stendal,<br />
Michaelstein – und in der Bundeshauptstadt<br />
statt. Im Jahr 2008 erstmals veranstaltet, versteht<br />
sich IMPULS als Forum für die Vermittlung<br />
von Musik der Gegenwart.<br />
Unter der Intendanz von Hans Rotman kooperieren<br />
die Orchester aus <strong>Dessau</strong>, Halberstadt, Halle,<br />
Magdeburg, Schönebeck und Wernigerode in<br />
innovativen Konzert- und Präsentationsformen,<br />
wie z.B. den IMPULS-Orchestertreffen, der IM-<br />
PULS-Komponistenwerkstatt oder dem Jugendprojekt<br />
IMPULS-Backstage. Um die zahlreichen<br />
neuen Werke für ein breites Publikum leichter<br />
zugänglich zu machen, werden alle Konzerte<br />
moderiert. Insgesamt sind in den drei Festivalwochen<br />
die Werke von 21 Komponisten, darunter<br />
zehn Uraufführungen, zu erleben, fast 300 Musiker<br />
wirken an den Aufführungen mit.<br />
Dass das IMPULS-Festival ein Projekt für die<br />
ganze Region ist, wird gleich zum Auftakt am<br />
29. Oktober mit dem IMPULS-G6 Dirigentengipfel<br />
deutlich, der jedes Jahr in einer anderen<br />
Stadt des Landes stattfindet, diesmal in Köthen.<br />
Zum Auftakt dieses musikalischen Gipfeltreffens<br />
kommt das MDR Sinfonieorchester als<br />
neuer IMPULS-Partner nach Köthen, um dort,<br />
unter Leitung von sechs Dirigenten, das Festival<br />
zu eröffnen. Beginnend mit einer Hommage an<br />
die Bachstadt Köthen spiegelt sich im Eröffnungsprogramm<br />
die Vielfalt des IMPULS-Festivals<br />
2010: Von einer Mondlandungs-Reminiszenz<br />
über eine Uraufführung von Thomas Buchholz<br />
mit Köthener Schülern bis zur Hommage an<br />
Ligeti von Martin Christoph Redel, dem Leiter<br />
der Halberstädter Orchesterwerkstatt für junge<br />
Komponisten, reicht das musikalische Universum.<br />
Guillaume Connesson, zentraler Komponist<br />
von IMPULS 2010, macht mit seinem Funken<br />
sprühenden Klavierkonzert einen Abstecher in<br />
die Science-Fiction-Welt, bevor sich der Bogen<br />
mit Leonard Bernsteins Prelude, Fugue and Riffs<br />
zur Hommage an Bach schließt.<br />
Unter dem Motto „Die Luft von anderen Planeten“<br />
lädt das Festival in den folgenden Tagen<br />
und Wochen und mit einer Fülle von Veranstaltungen<br />
auch in <strong>Dessau</strong>-Roßlau zu einem<br />
musikalischen Schnellflug durch das 20. und<br />
21. Jahrhundert ein. Tatsächlich weht in dieser<br />
Musik ein anderer Wind als je zuvor: Nicht nur<br />
die E-Musik verändert ihr Gesicht mit fast jedem<br />
Jahrzehnt, auch durch die Einflüsse des Jazz wehen<br />
die Lüfte von anderen Planeten durch die<br />
Musik der Alten Welt. Das Publikum darf sich<br />
freuen auf die bunte Vielfalt der Gegenwart: Von<br />
Gustav Holsts „Planeten“ über Christian Josts<br />
„Cosmodromion“ bis hin zur „Supernova“ des<br />
jungen französischen Senkrechtstarters Guillaume<br />
Connesson, von den Anfängen des Jazz mit<br />
Strawinskys „Ragtime“ über Bernsteins „Prelu-<br />
de, Fugue and Riffs“ bis zu einem IMPULS-Auftragswerk<br />
an Christoph Reuter für vier Kontrabässe<br />
und ein Klavier reicht in diesem Jahr das<br />
musikalische Universum.<br />
Auf der Bauhausbühne in <strong>Dessau</strong> ist gleich am<br />
zweiten Festivaltag, dem 30. Oktober um 15 Uhr,<br />
ein ganz besonderes Projekt mit Kindern zu erleben.<br />
Zu hören gibt es dort erstmals etwas aus<br />
dem Musical „Mackie und die Detektive“, für das<br />
Christoph Reuter die Musik und August Buchner<br />
den Text schrieb. Was hat Erich Kästners Jugendbuch-Klassiker<br />
Emil und die Detektive mit<br />
der Dreigroschenoper von Bertolt Brecht und<br />
Kurt Weill gemeinsam? Auf den ersten Blick vor<br />
allem die Entstehungsgeschichte: Beide Werke<br />
feierten bei ihrem Erscheinen 1928/29 Triumphe<br />
und wurden noch vor dem Ende der Weimarer<br />
Republik verfilmt. Wenn man sich aber den Inhalt<br />
genauer anschaut, dann sind die Figuren<br />
des Herrn Grundeis und des Herrn Macheath gar<br />
nicht so weit voneinander entfernt, obwohl beim<br />
Moralisten Kästner am Ende natürlich das Gute<br />
siegt. In Musical sollen sich die Berliner Abenteuer<br />
von Emil Tischbein nun mit der legendären<br />
Aufführungsgeschichte der Bettleroper am<br />
Schiffbauerdamm verbinden. Die Suche nach<br />
den gestohlenen 140 Mark führt direkt zu den<br />
drei Groschen. Als Work in Progress wird „Mackie<br />
und die Detektive“ beim IMPULS-Festival<br />
erstmals dem Publikum musikalisch vorgestellt,<br />
in einem zweiten Schritt soll die szenische Fassung<br />
entstehen. Neben drei Schauspielern sind<br />
Das Gipfeltreffen der Diirigenten - hier im Jahr 2009 - wird es auch diesmal wieder bei IMPULS geben. Diesmal bestimmt das All das Programm. Fotos: Jan-Pieter Fuhr, David Ortmann, Reto Stöckli<br />
der Kinderchor des Anhaltischen Theater und<br />
das Kammerorchester Wernigerode zu erleben.<br />
Im Anhaltischen Theater stehen Konzerte am<br />
4. und 5. November, jeweils 19.30 Uhr, ganz im<br />
Zeichen von IMPULS. Das Festival bringt zusammen<br />
mit GMD Antony Hermus „Die Planeten“<br />
von Gustav Holst in den Konzertsaal. Jeder Satz<br />
trägt den Namen eines Planeten des Sonnensystems.<br />
Der Pluto ist dabei nicht berücksichtigt,<br />
weil er seinerzeit noch unbekannt war und erst<br />
1930 entdeckt wurde. IMPULS holt dies nach und<br />
lässt mit dem Auftrag an Bernhard Schneyer,<br />
der nun diesen Himmelskörper vertont, den Kanon<br />
an Planeten vollständig werden. Christian<br />
Jost – von ihm wird „Cosmodromion – Konzert<br />
für Schlagzeug und Orchester“ gespielt-ist der<br />
Astronaut unter den Komponisten von heute.<br />
In vielen Werken beschreibt er die Geheimnisse<br />
des Universums. Noch nie wurde die „Special<br />
Effects“-Abteilung des Orchesters – das Schlagzeug<br />
– so virtuos für den Sprung ins All benutzt.<br />
Das Konzert „Klang-Kosmos II“ führt am 10. November<br />
um 19.30 Uhr mit dem Dirigenten Daniel<br />
Carlberg in das Elbe-Werk Roßlau. 400.000 Jahre<br />
nach dem Urknall wird das dunkle Universum<br />
zum ersten Mal von neu entstehenden Sternen<br />
erleuchtet. In „Age of Darkness“ beschreibt<br />
Komponist Guillaume Connesson diese Sternengeburt<br />
in schillernden Farben. 90 Jahre nach<br />
Gustav Holsts „Planeten“ werden jetzt auch<br />
die Monde des Jupiters hörbar. Jens Marggraf<br />
bringt sie in „Sidera Medicea“ zum Klingen. Die<br />
Aufforderung in Stephen Spielbergs Blockbuster<br />
„Unheimliche Begegnung der dritten Art“, sich<br />
auf das Unbekannte einzulassen und damit in<br />
Kontakt zu treten, klingt zugleich wie eine Einladung,<br />
sich für Neue Musik zu öffnen. Deshalb<br />
schließt IMPULS-Extra mit John Williams´ berühmtem<br />
Soundtrack zu diesem Film. In Kooperation<br />
mit dem Planetarium <strong>Dessau</strong> wird das<br />
Universum in beiden Konzerten multimedial hör-<br />
und sichtbar gemacht.<br />
IMPULS-Backstage ist dann mit dem Jugendprojekt<br />
„Eine Odyssee“ von Ad de Bont mit Musik<br />
von Monique Krüs am 13. November um 18 Uhr<br />
erneut im Elbe-Werk Roßlau zu Gast. Jugendliche<br />
aus der Region Magdeburg zeigen ihre Musiktheater-Inszenierung,<br />
die sie im Rahmen des<br />
IMPULS-„Backstage“-Projektes mit Profis entwickelt<br />
haben. Musikalisch begleitet werden sie<br />
dabei vom eigens dafür gegründeten Backstage<br />
Ensemble.<br />
Informationen zum kompletten Programm und<br />
zum Kartenverkauf im Internet unter<br />
www.impulsfestival.de.<br />
Mabuse ist der schönen Gräfin verfallen. Wird er sie von<br />
seiner Liebe überzeugen? Foto: Claudia Heysel<br />
mabuse<br />
das Publikum<br />
Am 15. Oktober lud das Anhaltische Theater<br />
zur Uraufführung und Premiere des Schauspiels<br />
„Doktor Mabuse“ ein. Regisseur André Bücker<br />
brachte mit „Doktor Mabuse“ eine Kultfigur auf<br />
die Theaterbühne. Krimi, Liebesgeschichte, ein<br />
Versuch über das Böse – die <strong>Dessau</strong>er Uraufführung<br />
ist ein suggestiver Theaterabend, der auf<br />
verschiedensten Ebenen mit den Wahrnehmungen<br />
der Zuschauer spielt.<br />
Mit der Romanfigur des Doktor Mabuse schuf<br />
Norbert Jacques 1919 den Prototyp des modernen,<br />
gewissenlosen und schließlich in den Wahnsinn<br />
driftenden Universalverbrechers, der besonders<br />
durch die Verfilmungen von Fritz Lang in den<br />
zwanzigerjahren Kultstatus erlangen sollte. Doktor<br />
Mabuse gilt auch als Vorbild für alle späteren<br />
Schurken der James-Bond-Filme. Doktor Mabuse<br />
manipuliert durch Massensuggestion die Finanzmärkte,<br />
zwingt durch Hypnose seine Kontrahenten<br />
beim Kartenspiel in den Ruin und versucht<br />
letztlich die Weltherrschaft zu übernehmen. Die<br />
unerfüllte Liebe zu einer Frau treibt ihn dabei zu<br />
immer monströseren Verbrechen. Schließlich will<br />
er in Brasilien eine Kolonie gründen, um seine<br />
Vorstellungen einer utopischen Gesellschaft zu<br />
verwirklichen. Doch die Befriedigung seiner unendlichen<br />
Gier lässt ihn nur noch unglücklicher<br />
werden. So ist Doktor Mabuse ein Gleichnis auf<br />
unsere moderne Gesellschaft, die in ihrem unaufhörlichen<br />
Streben nach immer mehr und immer<br />
größerem Gewinn dabei ist, sich selbst zu<br />
verlieren und letztlich zu vernichten.<br />
Mehr Informationen, Probenbilder, Trailer, Spiele<br />
unter www.wer-ist-mabuse.de/ und auf Facebook.
<strong>UnserKliniKum</strong> städtisches KliniKum dessAu AusgAbe 03/OKtOber 2010 AusgAbe 03/OKtOber 2010 städtisches KliniKum dessAu <strong>UnserKliniKum</strong> 3<br />
auch männer sind<br />
kaufsüchtig<br />
Männer sind für Kaufsucht genauso anfällig wie<br />
Frauen – das ergab eine Studie der Zeppelin Universität<br />
in Friedrichshafen am Bodensee. Prof.<br />
Peter Kenning vom Lehrstuhl für Marketing untersuchte<br />
mit Hilfe eines Magnetresonanztomographen<br />
die Gehirnaktivitäten von Männern, die<br />
starke Tendenz zur Kaufsucht aufwiesen. Die<br />
Probanden sollten verschiedenen Markenlogos<br />
auf ihre Attraktivität beurteilen. Bei dieser Aufgabe<br />
wurden ihre Gehirnaktivitäten gemessen.<br />
Als Kontrollgruppe dienten Männer, die keine<br />
Tendenz zur Kaufsucht hatten Dabei stellten die<br />
Wissenschaftler fest, dass die potenziell kaufsüchtigen<br />
Männer deutlich stärkere Aktivitäten in<br />
den Gehirnarealen des Belohnungssystems aufwiesen.<br />
„Sie reagierten mit erhöhter emotionaler<br />
Erregung und Belohnungserwartungen auf die<br />
gezeigten Marken“, hieß es. Die Reaktionen erfolgten<br />
in den gleichen Hirnbereichen, die auch<br />
eine zentrale Rolle bei anderen Suchtverhalten<br />
spielen. „Mit unserer Studie konnten wir erstmals<br />
nachweisen, dass die Kaufsucht kein reines<br />
Frauenproblem ist. Männer sind davon stärker<br />
betroffen als allgemein vermutet“, sagte<br />
Prof. Kenning. Bislang seien Studien in Deutschland<br />
davon ausgegangen, dass besonders Frauen<br />
anfällig für Kaufsucht seien.<br />
impressUm<br />
HERAUSGEBER:<br />
<strong>Städtisches</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Dessau</strong><br />
Akademisches Lehrkrankenhaus der<br />
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />
REDAKTION: Ilka Hillger<br />
AUTOREN DIESER AUSGABE: Antje Orgass,<br />
Ilka Hillger, Dr. Thomas Schilling, Kirstin<br />
Schaetz<br />
GESTALTUNG: www.wolferikwiddel.de<br />
FOTOS: Ilka Hillger, Wolf-Erik Widdel,<br />
ClaudiaHeysel, David Ortmann, Jan-Pieter<br />
Fuhr,aboutpixel.de/zippolino,<br />
DRUCK:<br />
Mundschenk Druck+Medien Kropstädt<br />
KONTAKT:<br />
Falls Sie Fragen und Anregungen, Kritik oder<br />
Tipps für die „UNSER KLINIKUM“-Redaktion<br />
haben, erreichen Sie uns per E-Mail:<br />
presse@klinikum-dessau.de<br />
Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!<br />
terminkalender<br />
27. Oktober • 15.30 Uhr, Hörsaal „Alte Bibliothek“,<br />
Vortrag „Die Therapie der Netzhautabhebung“<br />
27. Oktober • 9 Uhr, Seelsorgezentrum, Seminar „Krisen und Strategien der Krisenbewältigung“<br />
28. Oktober • ab 9 Uhr, Radisson Blu Hotel „Fürst Leopold“,<br />
3. Pflegetag des Städtischen <strong>Klinikum</strong>s <strong>Dessau</strong><br />
28.–30. Oktober • ganztags Seminarraum 1, Tagung „Sedierung in der Endoskopie“<br />
28. Oktober • 9 Uhr, Seelsorgezentrum, Seminar „Kommunikation in schwierigen Situationen<br />
des Pflegealltages“<br />
4. November • 14 Uhr, Krankenpflegeschule, Vortrag „Bedeutung von Prophylaxen<br />
(Soor- und Parotitis): So wie immer - oder doch auch anders?“<br />
11. November • 9 Uhr, Krankenpflegeschule, Seminar „Körpersprache - Schau, was ich dir sage!“<br />
17. November • 14 Uhr, Konferenzraum (Neubau), Vortrag „Die plastisch – chirurgische Deckung<br />
tiefer Dekubitalulcera – Indikation, Behandlungsstrategie und postoperatives<br />
Management“, diese Veranstaltung ist ausgebucht<br />
17. November • 19 Uhr, Cafeteria, Vortrag „Knietotalendoprothese“<br />
23. November • 14 Uhr, Krankenpflegeschule, Vortrag „Palliativpflege bei Demenz“,<br />
diese Veranstaltung ist ausgebucht<br />
25. November • 14 Uhr, Krankenpflegeschule, Vortrag „Bedeutung von Prophylaxen (Thrombose):<br />
So wie immer - oder doch auch anders?“<br />
25. November • 19 Uhr, Seminarraum 1 (Haus 11), Gastro-Arbeitskreis<br />
25. November • 9 Uhr, Seelsorgezentrum, Seminar „Sterben und Tod im Krankenhaus“<br />
1. Dezember • Radisson Blu Hotel „Fürst Leopold“, Gemeinsame Fortbildung mit der<br />
Ärztekammer Sachsen-Anhalt Dezember 2010<br />
1. Dezember • 15.30 Uhr, Hörsaal „Alte Bibliothek“, Vortrag „Cataractchirurgie“<br />
2. Dezember • 9 Uhr, Krankenpflegeschule, „Lernen am Fall“ - von der Fallkonstruktion<br />
bis zur Falldeutung<br />
9. Dezember • 9 Uhr, Seelsorgezentrum, Seminar „Rituale“<br />
14. Dezember • 16 Uhr, Seminarraum 1 (Haus 11), Reanimationskurs für Eltern und Angehörige<br />
Extraplatz für die Socken<br />
ratschlag von experten bei Fußpilz-erkrankungen.<br />
Menschen mit Fußpilz bewahren ihre Socken am<br />
besten getrennt von anderen Textilien auf. Sonst<br />
kann sich der Pilz auch auf diese ausbreiten.<br />
Das haben Forscher vom Institut für Hygiene und<br />
Biotechnologie an den Hohenstein Instituten in<br />
Bönnigheim bei Stuttgart nachgewiesen.<br />
Sie raten außerdem, infizierte Kleidungsstücke<br />
bei 60 Grad Celsius in der Waschmaschine zu<br />
waschen. Nur dann würden die Keime abgetötet<br />
– niedrigere Temperaturen reichen dafür nicht<br />
aus.<br />
Eine Fußpilz-Infektion wird durch Dermatophyten<br />
ausgelöst. Das sind Pilze, die zu ihrer Vermehrung<br />
widerstandsfähige Sporen bilden können,<br />
erläutern die Wissenschaftler. Das warme und<br />
feuchte Milieu der Füße bietet ihnen ideale Lebensbedingungen,<br />
so dass sie sich über den<br />
Fuß ausbreiten können. Dabei schälen sie sich<br />
in kleinen Schuppen von der Haut ab und lagern<br />
sich an den Sockenfasern an. Landen die verkeimten<br />
Strümpfe dann im Wäschekorb, übertragen<br />
sie den Pilz schon nach kurzer Zeit auf<br />
bislang keimfreie Textilien.
<strong>UnserKliniKum</strong> städtisches KliniKum dessAu AusgAbe 03/OKtOber 2010<br />
Zeit für ein paar fragen<br />
der <strong>Klinikum</strong>-Fragebogen: beantwortet von ralf gängel,<br />
tischler in der Abteilung bau- und gebäudemanagement<br />
Wo möchten Sie leben?<br />
Eigentlich hier<br />
Was ist für Sie das vollkommene irdische Glück?<br />
Die Zeit mit meiner Tochter<br />
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?<br />
Keine! ... :-) doch die, die dann auch zugegeben werden<br />
Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einer Frau<br />
am meisten?<br />
Ehrlichkeit – und wenn dann noch ein wenig Humor dabei ist,<br />
passt das schon<br />
Ihre Lieblingstugend?<br />
... überleg ich noch mal<br />
Wer oder was hätten Sie sein mögen?<br />
Nichts und kein anderer<br />
Ihr Hauptcharakterzug?<br />
... das sollte man andere über mich fragen<br />
Ihr größter Fehler?<br />
Den gibt es sicher! Aber alles muss ja nicht jeder wissen<br />
Was schätzen Sie bei ihren Freunden am meisten?<br />
Ich habe keine – Doch :-) na klar – dass sie für mich bis jetzt<br />
da gewesen sind ... egal wofür<br />
Was sagt man Ihnen nach?<br />
Keine Ahnung ... Ich hoffe aber, der eine oder andere erzählt<br />
es mir mal<br />
Ihr Traum vom Glück?<br />
So etwas sollte man nicht träumen. „Jeder ist seines Glückes<br />
Schmied“<br />
Ihre Lieblingsfarbe?<br />
Eigentlich Grün, aber nicht überall – muss halt dazu passen<br />
Ihre Lieblingsblume?<br />
Mal ehrlich – Männer haben doch keine Lieblingsblume! ...<br />
Wir verschenken doch lieber welche :-)<br />
Ihr Lieblingsvogel?<br />
Manch einer meint sicher, ich hab selber einen ...<br />
dann wohl der!<br />
Was verabscheuen Sie am meisten?<br />
Ungerechtigkeit!<br />
Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?<br />
Die, die ich habe, reichen mir<br />
Ihr Motto?<br />
Ich schau positiv nach vorn!