Jahresbericht 2011 pdf (5 mb) - EVS Entsorgungsverband Saar

42 6 | Abwasserwirtschaft
Eine große Herausforderung: Sanierung der Kläranlage Dillingen unter laufendem Betrieb
Eines der aktuell größten Bauprojekte des EVS im Abwasserbereich
ist die Sanierung der 33 Jahre alten Kläranlage
Dillingen, die das Abwasser von rund 40.000 Einwohnern
reinigt. Um die dafür erforderlichen Aufwendungen gebührenschonend
abwickeln zu können, erfolgt die Sanierung
über mehrere Jahre gestreckt. Sowohl die Anlagen zur Abwasserreinigung
als auch die Schlammbehandlung werden
von Grund auf modernisiert und teilweise erweitert.
In den vergangenen Jahren wurden die vorhandenen Becken
bereits so umgebaut und maschinell nachgerüstet, dass eine
Stickstoffelimination erreicht werden konnte. Die Nachklärung
wurde optimiert, die mechanische Reinigungsstufe
vollständig erneuert und das auf dem Gelände der Kläranlage
liegende Regenüberlaufbecken saniert. Im Jahr 2011
wurde mit dem nächsten Sanierungsschritt begonnen, der
sich in mehrere Teilbereiche gliedert: Der Zulaufbereich, die
Schlammbehandlung, das Betriebsgebäude und die Schlammentwässerung
werden umfangreich saniert oder durch
neue Bauwerke ersetzt. Die Sanierungsarbeiten im Zulaufbereich
wurden im Jahr 2011 weitestgehend abgeschlossen.
Das Betriebsgebäude wird bis Mai 2012 beziehbar sein. Zu
diesem Zeitpunkt kann auch der Faulturm wieder angefahren
werden, so dass die Anlage dann wieder autark betrieben
werden kann. Im letzten Schritt der momentan laufenden
Bauarbeiten wird dann die Schlammentwässerung erneuert.
Die Durchführung der Maßnahmen während des laufenden
Betriebes und mit sämtlichen Schnittstellen stellt für alle
Beteiligten eine besondere Herausforderung dar. Alle einzelnen
Maßnahmen müssen perfekt aufeinander abgestimmt
und mit allen Schnittstellen koordiniert werden. Außer Betrieb
genommene Bauwerke müssen übergangsweise durch
provisorische Einrichtungen ersetzt und die anfallenden
Schlämme zur Behandlung auf andere Kläranlagen transportiert
werden.
Weitere Schwerpunkte bei der Neukonzeption der Kläranlage
Dillingen lagen auf dem Einsatz regenerativer Energiequellen,
der Faulgasnutzung und der Anlagensicherheit
in Bezug auf eine sichere Vermeidung von Rückstauereignissen.
Daher wird die Kläranlage um ein stationäres Notstromaggregat,
zwei Photovoltaikanlagen und eine Mikroturbine
mit Generator zur Strom- und Wärmeerzeugung für
Faulturmheizung und Betriebsgebäude erweitert. Die Mikroturbine
ist die erste dieser Art, die auf einer saarländischen
Kläranlage zum Einsatz kommen wird.