Beispiele - IZT
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Hannover wirkt integrativ – auch für den Klimaschutz<br />
Û Bereits im Juni 1995 hat der Rat der Landeshauptstadt<br />
Hannover den Zielen der Agenda<br />
21 zugestimmt. Daraufhin wurde ein kommunales<br />
Agenda-21-Büro eingerichtet. Zahlreiche Projekte<br />
konnten seither innerhalb und außerhalb der Verwaltung<br />
umgesetzt werden. Hannover ist zudem<br />
seit langer Zeit sehr aktiv im Klimaschutz und engagiert<br />
sich ebenso für eine nachhaltige Entwicklung<br />
in anderen Bereichen. 2011 wurde Hannover<br />
als “Europäische Hauptstadt der Biodiversität”<br />
und als “Hauptstadt des Fairen Handels” ausgezeichnet.<br />
Verbreitet wird das Leitbild der Nachhaltigkeit<br />
durch Agenda-21-Zeitungen, Webseiten,<br />
vielfältige Veranstaltungen und durch das Agenda-<br />
21-Plenum. Seit Beginn des Agenda-21-Dialogs<br />
achten die kommunalen Akteure darauf, dass bei<br />
Nachhaltigkeitsaktivitäten Migrantinnen und Migranten<br />
beteiligt sind und interkulturelle Aspekte<br />
berücksichtigt werden. Hierzu haben Vertreterinnen<br />
und Vertreter aus verschiedenen Fachbereichen<br />
eine „Interkulturelle Arbeitsgruppe für Beteiligung<br />
und Engagement“ gegründet, in der auch<br />
Migrantenorganisationen mitwirken. Mit diversen<br />
Aktivitäten werden die Beteiligung und das freiwillige<br />
Engagement von Menschen ausländischer<br />
Herkunft gefördert, so auch beim Thema Umweltschutz.<br />
Mehrsprachige Informationsmaterialien,<br />
zum Beispiel über Mülltrennung, effiziente Heiztechniken,<br />
Energiesparen, Gesundheit und Umwelt<br />
sowie fairen Handel bieten Unterstützung für das<br />
Alltagshandeln von Bürgerinnen und Bürgern mit<br />
Migrationshintergrund. Begleitet werden diese<br />
Handreichungen durch verschiedene Aktivitäten<br />
wie Besichtigungen, Vorträge oder Wasserfeste.<br />
Neben der Verbreitung von Informationsmaterialien<br />
spielt auch die direkte Beteiligung,<br />
Qualifizierung und Beratung von Migrantinnen und<br />
Migranten eine große Rolle. Sie können als Multiplikatoren<br />
entsprechend ihrer kulturellen Erfahrungen<br />
und Lebensstile gezielt an Menschen aus<br />
ihren Herkunftsregionen herantreten, diese für<br />
Umweltbelange sensibilisieren und das Gelernte<br />
vermitteln.<br />
So wurde im Jahr 2000 unter Leitung des<br />
Agenda-21-Büros und des Büros für interkulturelle<br />
Angelegenheiten ein Projekt initiiert, das über zwei<br />
Jahre Migranten als Umweltberater für Migranten<br />
qualifizierte. Mehrere Beteiligte gründeten nach<br />
Projektende den Verein „Migranten für Agenda 21<br />
e.V.“. Der Verein widmet sich vor allem den Themen<br />
Gesundheitsförderung, Umweltschutz im Haushalt<br />
sowie einem verantwortungsbewussten Konsumverhalten.<br />
2005 folgte unter dem Titel „Klimaschutzberatung<br />
für Migranten von Migranten“<br />
im Auftrag der Stadt eine Beratungskampagne<br />
für Klimaschutz, Wohnqualität und Nebenkostensenkung,<br />
bei der arbeitslose Migrantinnen und<br />
Migranten zu Umweltberatern ausgebildet wurden.<br />
Im Jahr 2009 konnten in Kooperation mit der<br />
Volkshochschule, dem Agenda-21-Büro und dem<br />
Verein „Migranten für Agenda 21 e.V.“ Integrationslotsen<br />
zu Umweltlotsen qualifiziert werden.<br />
Das Projekt „Vom WerteWandel zu WandelWerten“<br />
ist ein weiteres Beteiligungs- und Bildungsprojekt,<br />
das neben Ressourcenschutz und<br />
Abfallvermeidung auch das Ziel von Existenzgründungen<br />
verfolgt und die Entwicklung nachhaltiger<br />
Produkte mit entsprechendem Marketing anstrebt.<br />
Das Vorhaben wurde 2005 als Projekt der<br />
UNESCO zur Dekade „Bildung für eine nachhaltige<br />
Entwicklung“ ausgezeichnet.<br />
Migrantinnen und Migranten engagieren<br />
sich auf vielfältige Weise ehrenamtlich in Vereinen,<br />
Initiativen und Projekten. Zur Unterstützung ihrer<br />
Aktivitäten ist teilweise eine professionelle Begleitung<br />
der ehrenamtlichen Arbeit erforderlich, denn<br />
Netzwerke müssen aufgebaut und koordiniert werden.<br />
In Hannover wird diese wichtige Unterstützung<br />
auch durch das kommunale Agenda-21-Büro<br />
gewährleistet.<br />
www.agenda21.de<br />
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