Fight Back 04 (Mai 2009) - Nazis auf die Pelle rücken
Fight Back 04 (Mai 2009) - Nazis auf die Pelle rücken
Fight Back 04 (Mai 2009) - Nazis auf die Pelle rücken
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Liebe AntifaschistInnen,<br />
<strong>die</strong> erste Ausgabe des Antifa-Recherche-Magazins fight.back erschien im<br />
Dezember 2001. Diese lieferte einen Überblick zur Entwicklung der Ostberliner<br />
Neonaziszene seit der Wende. Mit dem Regionalschwerpunkt Berlin-Nordost<br />
und Projektvorstellungen von Antifagruppen in Hohenschönhausen,<br />
Pankow, Weißensee und Prenzlauer Berg,<br />
gingen wir <strong>auf</strong> <strong>die</strong> akuten Probleme ein und warben für<br />
aktive Antifaarbeit in den Stadtteilen.<br />
Im <strong>Mai</strong> 2003 wurde dann <strong>die</strong> zweite Ausgabe veröffentlicht,<br />
<strong>die</strong> sich vor allem mit Treptow, Moabit und dem modernen<br />
rechten Lifestyle beschäftigte. Da <strong>die</strong> fight.back stark in der Neonaziszene<br />
gelesen wurde, lieferten wir in <strong>die</strong>ser Ausgabe Tipps und<br />
Tricks für einen gekonnten Ausstieg.<br />
Drei Jahre später folgten mit der 3. Ausgabe zusätzliche Regionalartikel<br />
zu Rudow und Friedrichshain, sowie Einblicke in<br />
<strong>die</strong> Potsdamer und Königs Wusterhausener Neonaziszene.<br />
Nach den Verboten der Kameradschaften TOR<br />
(inkl. deren Mädelgruppe) und Berliner Alternative Südost<br />
(BASO) wurde der NPD, ihrer Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten<br />
(JN) und deren Wahlerfolgen zur Kommunalwahl 2005 besondere Beachtung<br />
geschenkt. Das Aktions- und Organisationskonzept „Autonome Nationalisten“<br />
stand Anfang 2006 noch bundesweit <strong>auf</strong> dem Prüfstand, hatte sich nach den<br />
Verboten in Berlin aber bereits durchgesetzt und <strong>die</strong> NPD neu belebt. Auch <strong>die</strong><br />
„diskursorientierten“ sog. „Reichsbürger“ und <strong>die</strong> kulturell aktiven Neonazis<br />
um <strong>die</strong> Kameradschaft Spreewacht, Rockerklubs und Hooligans wurden mit<br />
ihren Läden und Treffpunkten vorgestellt.<br />
Die aktuelle Ausgabe ist doppelt so dick wie <strong>die</strong> alten fight.back und hat nicht<br />
weniger als 400 Einzelbilder. Diesmal werden auch <strong>die</strong> regionalen Schwerpunkte<br />
Marzahn-Hellersdorf, Berlin-Südwest mitbeleuchtet. Die Anti-Moscheebewegung in<br />
Heinersdorf wird auseinandergenommen und gibt ein Beispiel für <strong>die</strong> Anschlussfähigkeit<br />
rassistischer Argumentationsmuster in weiten Teilen der Gesellschaft.<br />
Dem Brandenburg-Teil hinzugekommen sind Schöneiche, Oranienburg und der Landkreis<br />
Teltow-Fläming. Der Analyse-Teil wurde stark ausgebaut, und so finden sich in <strong>die</strong>ser fight.<br />
back Artikel zum Umgang der Neonaziszene mit der Staatsmacht und zur Nutzung interaktiver<br />
Webangebote. Da sich viele Strukturen nicht nur in einem Stadtteil verorten lassen, haben<br />
wir <strong>die</strong> wichtigsten Milieus mit eigenen Artikeln bedacht. Auch dabei ein Artikel zu Berliner<br />
Burschenschaften und einer zur kürzlich verbotenen Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ).<br />
Abschließend findet sich noch ein Interview zu antifaschistischen Strategien und Interventionsmöglichkeiten.<br />
fight.back ist ein Fachblatt für <strong>die</strong> antifaschistische Praxis. Es richtet sich an alle, <strong>die</strong> sich<br />
mit den Erscheinungsformen der extremen Rechten in Berlin aktionistisch, wissenschafltich,<br />
beruflich, journalistisch und im Bildungsbereich auseinandersetzen.<br />
Das AutorInnenkollektiv besteht nicht aus professionellen JournalistInnen, und entsprechend<br />
unterschiedlich ist der Stil und Umfang der Artikel und Bilder. Wir erheben keinen Anspruch <strong>auf</strong><br />
Vollständigkeit, da <strong>die</strong> beteiligten Gruppen immer nur bestimmte Neonazis und ihre Strukturen<br />
fokussieren. Unsere antifaschistische Arbeit hat blinde Flecken. Entsprechend dünn sind <strong>die</strong><br />
Beiträge zu Burschenschaften, fragwürdigen HistorikerInnen, „intellektuellen“ ThinkTanks oder<br />
Soldaten- und Vertriebenenverbänden. Auch <strong>die</strong> eher verdeckt agierende Rechtsrockszene,<br />
sowie <strong>die</strong> bündische Kultur- und Brauchtumspflege kommen insgesamt zu kurz.<br />
Antifa-Recherche ist weder alternativer Verfassungsschutz, noch Selbstzweck einer autonomen<br />
antifaschistischen Bewegung. Sie geht über <strong>die</strong> staatlich finanzierten Anti-Nazi-Programme<br />
hinaus. Wir wollen all jene stärken, <strong>die</strong> tagtäglich von Neonazis beleidigt, bedroht und<br />
verprügelt werden, anti-humanistischer Ideologie in <strong>die</strong> Quere kommen und den gesellschaftlichen<br />
Rassismus und dessen ProtagonistInnen aktiv bekämpfen wollen. Ihnen Handlungs- und<br />
Interventionsmöglichkeiten durch Informationen zu eröffnen ist unser Ziel.<br />
Die bisherigen Ausgaben der fight.back boten immer weitere Einblicke und Aktualisierungen.<br />
Um uns selbst nicht zu langweilen und nicht alles immer wiederholen zu müssen, nehmen<br />
wir in den Texten öfter Bezug <strong>auf</strong> bereits veröffentlichte Hintergründe und Zusammenhänge.<br />
Vor allem <strong>die</strong> Regional- und Strukturartikel bauen <strong>auf</strong> ältere Ausgaben <strong>auf</strong>. Diese sind alle im<br />
Internet als PDF zu finden.<br />
Auch <strong>die</strong>ses mal sind wir <strong>auf</strong> eure Informationen angewiesen: Schreibt uns, wenn ihr Personen<br />
erkennt oder andere Hinweise geben könnt. Viele der Informationen, <strong>die</strong> mit der aktuellen<br />
fight.back vorliegen sind nicht zuletzt erst durch <strong>auf</strong> frühere Veröffentlichungen folgendes<br />
Feedback zusammengetragen worden.<br />
Das Wissen um <strong>die</strong> Ideologie der Neonazis ist Grundvoraussetzung des antifaschistischen<br />
Widerstands. Die Kenntnis der Akteure, ihrer Organisationen und ihrer Infrastruktur bietet<br />
darüberhinaus konkrete Ansatzpunkte der aktiven Bekämpfung.<br />
2 Editorial<br />
V.i.S.d.P.<br />
Meinung<br />
Nachdruck<br />
Fotos<br />
VerteilerInnen<br />
Auslage<br />
Eigentumsvorbehalt<br />
Kontakt<br />
Impressum<br />
Irmgard Zarden, Allee der Kosmonauten<br />
181, 12345 Berlin.<br />
Die Artikel geben nur <strong>die</strong> Meinungen<br />
der AutorInnen wieder.<br />
Die Veröffentlichung von Artikeln<br />
in anderen Publikationen<br />
ist erwünscht. Bitte mit der<br />
genauen Angabe der Erstveröffentlichung.<br />
Alle Bildrechte liegen, falls nicht<br />
anders vermerkt, bei den jeweiligen<br />
FotografInnen.<br />
Die VerteilerInnen sind nicht<br />
identisch mit den AutorInnen.<br />
fight.back.<strong>04</strong> wird kostenlos in<br />
Berlin und Umgebung verteilt<br />
und liegt in gut sortierten linken<br />
Buch- und Infoläden aus.<br />
Dieses Heft bleibt bis zur Aushändigung<br />
an <strong>die</strong> AdressatInnen<br />
Eigentum der AbsenderInnen.<br />
Anregungen und Ergänzungen<br />
bitte an >fightback@no-log.org<<br />
Stand der Recherche ist <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong><br />
Den verschiedenen Beiträgen liegt kein<br />
Rechtsextremismusbegriff zu Grunde. In<br />
weiten Teilen werden der Terminus „Neonazis“<br />
und der Terminus „extreme Rechte“ verwendet,<br />
<strong>die</strong> alle ideologischen Strömungen und<br />
Organisationen umfassen, <strong>die</strong> inhaltlich nationalistische,<br />
rassistische und antisemitische<br />
Positionen vertreten, autoritäre und antidemokratische<br />
Gesellschaftskonzepte entwerfen,<br />
den Faschismus oder den Nationalsozialismus<br />
verherrlichen oder relativieren und ein<br />
antiegalitäres Menschenbild <strong>auf</strong>weisen. Diese<br />
Begriffe stellen für uns auch eine bewusste<br />
Abgrenzung zum Extremismuskonzept des<br />
Verfassungsschutzes dar.<br />
Alle Fotos und Symbole, <strong>die</strong> in <strong>die</strong>ser<br />
Zeitschrift abgebildet sind, haben einen darstellenden<br />
Charakter und <strong>die</strong>nen lediglich der<br />
Dokumentation und der Information.<br />
Die abgebildeten Personen sind als temporäre<br />
und relative Personen der Zeitgeschichte <strong>auf</strong><br />
Demonstrationen und Versammlungen an <strong>die</strong><br />
Öffentlichkeit getreten oder haben ihre Fotos<br />
eigenhändig und freiwillig <strong>auf</strong> Internetseiten<br />
veröffentlicht. Die Personen sind in Zusammenhang<br />
mit zeitgeschichtlichen Ereignissen<br />
in den Blick der Öffentlichkeit geraten oder<br />
ragen <strong>auf</strong>grund ihrer Stellung und Taten<br />
außergewöhnlich heraus. Sie stehen deshalb<br />
derart im Blickpunkt der Öffentlichkeit, dass<br />
ein besonderes Informationsinteresse an der<br />
Person besteht.<br />
Uns war es unmöglich alle Artikel <strong>auf</strong>einander<br />
abzustimmen. Um den Überblick zu<br />
behalten sind wichtige Namen in den Artikeln<br />
bei Erstnennung fett markiert. Am Ende der<br />
Zeitschrift ist ein Namensregister angehängt.<br />
Nahezu alle Namen, <strong>die</strong> in der fight.back<br />
<strong>auf</strong>tauchen sind dort mit entsprechender Seitenzahl<br />
gelistet. Ihr könnt euch so den Zusammenhang<br />
zwischen den Artikeln erschließen.